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Klimaanlage vor 5000 Jahren

 
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#311085) Verfasst am: 03.07.2005, 17:02    Titel: Klimaanlage vor 5000 Jahren Antworten mit Zitat

Hätte man mit den damaligen Metallurgischen und technischen Mitteln eine KA zusammenknobeln können?
Gab es vieleicht etwas vergleichbares?

Wenn ich mir das mit solchen Mitteln zusammenbauen müßte würde ich das Wasser eines nahen Flußes durch Kupferrohre leiten die vor einer Luftschaufel liegen, das dürfte die Luft genügend abkühlen, jedenfalls wenn der Fluß entsprechend schnell fließt und das Wasser Kühl ist.
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Monologist
'Pataphysiker



Anmeldungsdatum: 26.08.2004
Beiträge: 195
Wohnort: Berlin

Beitrag(#311095) Verfasst am: 03.07.2005, 17:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hab grad in der Uni Steinzeit Kurs, also auch Neolithikum. Das einzige Metal zu dessen Verarbeitung man in der Lage war, war Kupfer. Das wurde nur in der Umgebung von Österreich abgebaut und dann exportiert. Die Verarbeitung steckte noch in den Kinderschuhen, also wurden nur kleinere Gegenstände hergestellt, wie z.B. Dolche. Rohre gabs nicht. Sowas hätte man höstens aus Baumstämmen machen können, was aber bis heute vergangen wäre, also hätten wir nichts überliefert. Nur selten gibts Holzfunde aus dem Neolithikum (z.B. Boote "Einbaum"). Für Klimaanlgen gibts m.W. nach keine Belege. Kann mich aber auch nur auf den europäischen Raum beziehen.
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Yamato
Teeist



Anmeldungsdatum: 21.08.2004
Beiträge: 4548
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Beitrag(#311098) Verfasst am: 03.07.2005, 17:42    Titel: Antworten mit Zitat

Termiten haben auch Klimaanlagen. Sie erzeugen einen Luftstrom durch Öffnungen in verschiedenen Höhen. Dazu dürften die Menschen damals auch in der Lage gewesen sein.
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Monologist
'Pataphysiker



Anmeldungsdatum: 26.08.2004
Beiträge: 195
Wohnort: Berlin

Beitrag(#311103) Verfasst am: 03.07.2005, 17:52    Titel: Antworten mit Zitat

Brandt hat folgendes geschrieben:
Termiten haben auch Klimaanlagen. Sie erzeugen einen Luftstrom durch Öffnungen in verschiedenen Höhen. Dazu dürften die Menschen damals auch in der Lage gewesen sein.


Natürlich waren sie. Das Prinzip wurde bei der Herstellung von Keramik genutzt, um in den Keramiköfen die nötige Temeratur zu erzeugen. Wie es in den Häusern war, weiss man einfach nicht. Wir haben nur die Pfostenlöcher und wenige Überreste, um Rekonstruktionen herzustellen. Was ich sagen wollte ist, dass es bisher keine Interpretationen gibt, die mit Klimaanlagen zu tun haben. Die einizge Methode, die mir einfällt ist das Anlegen von Grubenhäusern. Wurde von den Slawen im Mittelalter genutzt. Hält im Winter warm und im Sommer ist es kühl. Ich glaube für diese Grubenhäuser gibt es allerdings keine Belege aus dem Neolithikum.
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
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Beitrag(#311111) Verfasst am: 03.07.2005, 18:03    Titel: Antworten mit Zitat

Ich sah mal einen Beitrag über einen Handwerksmeister in Marokko, der Windtürme für Paläste baute. Der Windturm ragte hoch über den Palast und hatte an der Windseite lange vertikale Schlitze. So drang Luft in den Turm ein. Unten im Gebäude wurde die Luft so durch die Räume geleitet, dass ständig ein angenehm kühlender aber kaum spürbarer Lufthauch wehte. Der Handwerker war einer der letzten, der noch Erfahrungen im Bau solcher Türme hatte. Wegen der Klimaanlagen war sein Beruf fast ausgestorben.

Die Römer bauten Häuser um einen Innenhof mit Brunnen. Angeblich soll es dort wesentlich kälter gewesen sein als die normale Umgebungstemperatur.

Eine Bekannte von mir lebte einmal zur Miete in einem Schloss. Die Wände waren gut einen halben Meter dick und die Räume waren im Sommer angenehm kühl.

In den USA verbrauchen die Leute inzwischen genau so viel Energie für Kühlung wie für's Heizen. Angeblich könnte man die Temperaturen in Siedlungen mit Einfamilienhäusern um mehrere Grad senken, wenn man reichlich schattenspendende Bäume pflanzen würde. Das leuchtet mir ein, denn wenn es sehr heiß ist, gehe ich gerne im Wald spazieren, wo es merklich angenehmer ist.
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JTB
Niemand



Anmeldungsdatum: 17.03.2004
Beiträge: 429

Beitrag(#311114) Verfasst am: 03.07.2005, 18:13    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn es zu heiß wird, hänge ich mir einfach ein nasses Bettlaken vor das Fenster; Mutter Sonne und Freund Verdunstungskälte kümmern sich dann um den Rest. Wenn einem der Geruch von nassem Fell egal ist, konnte man dieses Verfahren sicherlich auch schon vor mehreren zehntausend Jahren einsetzen.
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Und genau dann, als ich alle überzeugt hatte, wurde mir klar, dass ich mir irrte.
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#311115) Verfasst am: 03.07.2005, 18:16    Titel: Antworten mit Zitat

JTB hat folgendes geschrieben:
Wenn es zu heiß wird, hänge ich mir einfach ein nasses Bettlaken vor das Fenster; Mutter Sonne und Freund Verdunstungskälte kümmern sich dann um den Rest. Wenn einem der Geruch von nassem Fell egal ist, konnte man dieses Verfahren sicherlich auch schon vor mehreren zehntausend Jahren einsetzen.

Und das klappt echt? Wie machst du das denn? Hängt es wirklich VOR dem Fenster oder UNTER dem Fenster. Klemmst du das mit dem Fenster ein? Muss das Fenster auf oder zu sein? Würde mich echt mal interessieren.
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JTB
Niemand



Anmeldungsdatum: 17.03.2004
Beiträge: 429

Beitrag(#311117) Verfasst am: 03.07.2005, 18:20    Titel: Antworten mit Zitat

Ich weiß nicht, wie es am Effizientesten ist; ich persönlich hänge es über mein offenes Fenster (so viel wie möglich auf der Zimmerseite) und mache das Fenster dann fast zu, so dass die Sonne durch das Glas auf das Laken trifft.

Wahrscheinlich ist es das Beste, das Fenster ganz zu schließen, damit nicht dauernd heiße Luft nachströmt. Also einklemmen, so dass das ganze Fenster innen verhangen ist und warten.
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#311223) Verfasst am: 03.07.2005, 23:23    Titel: Antworten mit Zitat

JTB hat folgendes geschrieben:
Ich weiß nicht, wie es am Effizientesten ist; ich persönlich hänge es über mein offenes Fenster (so viel wie möglich auf der Zimmerseite) und mache das Fenster dann fast zu, so dass die Sonne durch das Glas auf das Laken trifft.

Wahrscheinlich ist es das Beste, das Fenster ganz zu schließen, damit nicht dauernd heiße Luft nachströmt. Also einklemmen, so dass das ganze Fenster innen verhangen ist und warten.

Wird es dann nicht sehr schwül im Zimmer, so dass die gefühlte Hitze eher noch zunimmt? In meiner Gegend ist es nämlich leider immer recht schwül, was die Sommer unangenehm macht.
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JTB
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Anmeldungsdatum: 17.03.2004
Beiträge: 429

Beitrag(#311245) Verfasst am: 04.07.2005, 02:55    Titel: Antworten mit Zitat

Nö. So feucht ist das Laken ja nun auch nicht, dass die Luftfeuchtigkeit im Zimmer um mehrere zehn Prozent steigen würde ... probier' es einfach mal aus. Es ist ja nicht so, dass Dein Zimmer dann konstante angenehme 20.5° hat, aber es hilft.
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annox
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Anmeldungsdatum: 30.05.2004
Beiträge: 5800
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Beitrag(#311249) Verfasst am: 04.07.2005, 06:32    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bezweifle, dass es waehrend des europaeischen Neolithikums ueberhaupt einen Bedarf fuer 'Klimanlagen' gegeben hat.

1. Europa war ungerodet und stark bewaldet. Da vorzugsweise in Gewaessernaehe gesiedelt wurde, wird auch Wald in der Naehe gewesen sein. Der spendet Schatten waehrend Sammel- und Jagdtaetigkeiten. Das Vieh wurde vermutlich ebenfalls im Wald geweidet.

2. Eine Lebensmittellagerung in Vorratsgruben ist wahrscheinlich; der Bau von Grubenhaeusern, analog zu den Slawen, ist denkbar(wie monologist bereits erwaehnte). Die Analysen von Knochensplit und Asche aus kleineren Grosssteingraebern ergibt eine ungefaehre 200jaehrige Nutzung selbiger. Danach waren vermutlich die ackerbaulich genutzten Boeden ausgelaugt und der Stamm zog weiter. Der Aufwand fuer den Haeuserbau duerfte somit vergleichsweise gering gewesen sein. Die fruehen Slawen fertigten ihre Haeuserwaende aus einem Weidenrutengeflecht, das mit Lehm beworfen wurde. Winddicht waren sie also sowieso nicht wirklich. Moeglicherweise errichteten auch die Menschen des Neolithikums auf diese Weise ihre Haeuser.

Da es im Neolithikum vermutlich nur sehr wenige Buerojobs gab, stellt sich mir die Frage wem und wozu 'klimatisierte' Raeume haetten nuetzen sollen.
Metall war uebrigens ein sehr kostbarer Werkstoff, den man gewiss nicht verschwendet hat. Auch Flintdolche usw. wurden sehr lange verwendet und immer wieder geschaerft bis sie irgendwann unbrauchbar wurden. D.h., Schmuck, Werkzeugen und Waffen duerfte eine sehr hohe Prioritaet in der Verarbeitung von Metallen, im Vergleich zu einer etwaigen 'Klimaanlage', zugekommen sein.
_________________
Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
[Sadegh Hedayat]
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Shadaik
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#311347) Verfasst am: 04.07.2005, 15:35    Titel: Antworten mit Zitat

Brandt hat folgendes geschrieben:
Termiten haben auch Klimaanlagen. Sie erzeugen einen Luftstrom durch Öffnungen in verschiedenen Höhen. Dazu dürften die Menschen damals auch in der Lage gewesen sein.

Auf diese Art bauten neolithische Siedler Koch- und Kühlgruben für Nahrungsmittel.
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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