Nergal dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11433
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(#314827) Verfasst am: 13.07.2005, 05:34 Titel: Volker Seite |
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Hab auf Volker Seite folgendes gefunden:
http://www.dittmar-online.net/religion/gott/existenz.html
Zitat: | Normalerweise, wenn wir sagen, dass A die Ursache von B ist, gehen wir davon aus, dass alle der folgenden vier Bedingungen erfüllt sind. und zwar ausnahmslos:
A liegt zeitlich vor B oder geschieht gleichzeitig (Zeit als Voraussetzung).
A ist im räumlichen Kontinuum nahe B (Raum als Voraussetzung).
A überträgt auf B Energie (Energie als Voraussetzung).
A hat das Potenzial, B zu verursachen (Potenzial als Voraussetzung). Ist eine einzige dieser Bedingungen nicht erfüllt, können wir nicht von Verursachung reden oder davon, dass A die Ursache von B ist. Außerdem setzt der Begriff der Ursache noch zwei weitere Dinge voraus: erstens, die Gültigkeit der Logik, zweitens, dass sowohl A als auch B bereits existieren. Bestreitet man hierfür die Gültigkeit der Logik, dann kann man auch nicht davon reden, dass Gott das Universum geschaffen (oder verursacht) hat. Auf die zweite Voraussetzung komme ich gleich zu sprechen. |
Weiter unten:
Zitat: | Und nun zu einem impliziten Missverständnis: Ich habe Existenz als verursacht bezeichnet, wohl wissend, dass dies ein Irrtum ist. Nehmen wir als Beispiel einmal die Quantenfluktuation. Bei dieser erscheinen Positronen-Elektronen-Paare quasi aus dem Nichts, und laut den Physikern geschieht dies ohne Ursache. Wie kann man das behaupten? Ist die Ursache nicht einfach nur unbekannt?
Nein. Ich hatte oben die Bedingungen definiert, unter denen man etwas als "verursacht" bezeichnen kann. Nun nehmen wir einmal an, dass irgendwo ein A existiert, und dass B in der Nähe anfängt, zu existieren. Können wir behaupten, dass A B verursacht hat? Untersuchen wir alle Möglichkeiten:
Liegt A zeitlich vor oder geichauf mit B? Nein, denn wenn B nicht existiert, existiert es auch in keiner Zeit. Erst, wenn (nachdem!) B anfängt zu existieren, befindet sich B in der Zeit. A kann also nicht vorher oder gleichzeitig existieren, folglich kann A nicht die Ursache für B sein. Bedingung 1 ist nicht erfüllt.
Ist A in räumlicher Nähe zu B? Wenn B nicht existiert, befindet sich A nicht in der Nähe von B. Wieweit ist A von einem noch-nicht existierenden B entfernt? Die Frage ist sinnlos, man kann keine "Nähe" zur Nichtexistenz angeben. Sobald B anfängt, zu existieren, geht das - aber erst danach. Folglich kann A nicht die Ursache für B sein. Bedingung 2 ist nicht erfüllt.
Kann A auf B Energie übertragen? Man kann auf etwas, was nicht existiert, keine Energie übertragen. Erst wenn (nachdem) B angefangen hat, zu existieren, kann A Energie auf B übertragen. Folglich kann A nicht die Ursache für B sein. Bedingung 3 ist nicht erfüllt.
Hat A das Potenzial, B hervorzubringen? Diese Frage kann man nicht beantworten, es gibt auch keine logische Verbindung zwischen der Existenz von A und dem beginn der Existenz von B. Auch hier kann man sinnvollerweise nicht davon reden, dass A B verursacht hat.
Wie ich sagte: Alle vier Bedingungen müssen erfüllt sein, ist eine der Bedingungen nicht erfüllt, kann man nicht mehr von Ursache und Wirkung reden. Wir haben aber mindestens drei, wenn nicht sogar vier unerfüllte Bedingungen. A kann nicht die Ursache von B sein, egal, um was es sich bei A handelt (das gilt auch für Gott). Nicht einmal Gott ist in der Lage, Existenz zu verursachen. Der Ausdruck "A verursachte B" ist schlicht falsch. |
Wieso kann A nicht vor B existieren, gut B hat keine Zeit da B "noch" nicht existiert, aber als Bezugssystem habe ich ja die Existenz von A, so ist es ja überhaupt erst möglich wahrzunehmen das nun A und B existieren.
Es ist zwar unsinnig zu sagen A ist die Ursache von B weil A vor B existiert hat aber demnach dürften A und B gleichzeitig Existieren wenn ich Bs Zeit als Bezug nehme, dann existieren A und B zugleich weil B vorher keine Zeit "hatte".
Oder wie?
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fornit Kaktus
Anmeldungsdatum: 06.10.2003 Beiträge: 552
Wohnort: Wohn ich in der Wüste oder andersum?
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(#314861) Verfasst am: 13.07.2005, 10:35 Titel: |
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meiner meinung nach sind alle vier bedingungen quatsch, ebenso die ganze argumentation.
erinnert ihr euch noch an die schöne "es gibt kein ding, was zu nichts in beziehung steht"-diskussion?
ist doch im prinzip derselbe käse hier: "b" steht räumlich, zeitlich, "energetisch" und logisch nicht in beziehung zu a, weil das nicht existierende eben zu nichts in beziehung steht. seine beziehungen entstehen erst sobald es existiert, d.h. es entsteht immer unabhängig von der vergangenheit und deshalb kann seine entstehung keine ursache haben. die aufteilung in vier bedingungen ist dabei eigentlich völlig überflüssig.
imho ist die ganze argumentation also quatsch, weil die eigentliche schlussfolgerung ausschließlich aus der impliziten annahme "was nicht existiert, steht zu nichts in beziehung" folgt.
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scilla registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.01.2005 Beiträge: 185
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(#314870) Verfasst am: 13.07.2005, 11:28 Titel: |
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logische Folgerungen gründen
entweder
in der Mengenlehre (Syllogismus; wenn ... dann)
oder
in einer Definition (Abduktion bzw. Diagnose eines Arztes)
statistische Zusammenhänge sind wichtig zu wissen,
aber keine logischen Folgerungen,
da sie sich nur auf den konkreten Versuch beziehen,
bei dem sie ermittelt wurden
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