Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
Nergal dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11433
|
(#320569) Verfasst am: 30.07.2005, 17:27 Titel: Laien? |
|
|
Gerade einige sehr gute Seiten von Hoby Mikroskopierern und Zytologen besucht, dazu eine Frage:
Kann man Wissenschaft proffessionel betreiben autodidaktisch, außerhalb der Universität?
Gabs schon mal nicht Studierte Nobelpreisträger ?
|
|
Nach oben |
|
 |
matthias Gefährder
Anmeldungsdatum: 10.05.2005 Beiträge: 1386
Wohnort: Rechts der Böhme
|
(#320594) Verfasst am: 30.07.2005, 18:48 Titel: Re: Laien? |
|
|
Natürlich kann man sich wissenschaftliche Kenntnisse und Untersuchungsmethoden auch autodidaktisch beibringen. Dafür spricht schon, daß es immer wieder außergewöhnlich begabte Schüler gibt, die in Forschungs- und Wissenschaftswettbewerben Leistungen erbringen, die selbst gestandene Fachleute in allerhöchstes Erstaunen und Entzücken versetzen.
Naturwissenschaft im Ein-Mann-Betrieb ist natürlich eine schwierige Sache, weil man weder eine direkte Rückkopplung mit Wissenschaftskollegen bekommt noch in aller Regel über eine wirklich konkurrenzfähige technische Ausstattung verfügt. Es läge an Dir, die Forscher des Gebietes, in dem Du reüssieren willst, von Deinen Leistungen zu überzeugen, z. B. durch Einreichung von relevanten Forschungsberichten oder Vorschlägen für einen Konferenzvortrag. Solange Du Dich dabei an die fachspezifischen Voraussetzungen hältst, kannst Du auch ohne einschlägigen Titel oder Arbeitsplatz im Forschungssektor Erfolg haben. In jedem Fall wäre es illusorisch, ohne den Weg über anerkannte Evaluationswege (also Fachbegutachtung etc.) als Wissenschaftler Anerkennung zu gewinnen, meiner Meinung nach geht es nur per aspera ad astra, das schließt eine ausgiebige Beschäftigung mit der Fachliteratur ein.
Besuch doch einfach mal ein paar Fachvorträge Deines Wunschgebietes in der Uni. Das könnte Dir die Einsicht bringen, welche interessanten Fragen es noch zu lösen gibt, und Dir auch ganz klar Deine Grenzen aufzeigen. Leider versuchen immer wieder Leute, ohne die entsprechenden Voraussetzungen zu erfüllen, ihre angeblichen wissenschaftlichen Erkenntnisse zu veröffentlichen oder vorzutragen.
Ganz ungewöhnlich sind Quereinsteiger im übrigen nicht. Im interdisziplinären Bereich muß man sich ja in unbekannte, aber erforderliche Themen auch oft autodidaktisch einarbeiten und verfestigt in einem kontinuierlichen Kommunikationsprozeß nach und nach seine Kenntnisse, bis man selbst ein Experte für das Spezialgebiet ist.
Was auch kommt, ich wünsche Dir viel Erfolg!
Matthias
_________________ 2008 – Jahr der Mathematik
|
|
Nach oben |
|
 |
Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
|
(#320596) Verfasst am: 30.07.2005, 18:54 Titel: |
|
|
Kürzlich stand ein Artikel in der Zeitung über den Entdecker des Kometen, auf dem diese Sonde gelandet ist. Er war ein nicht studierter Privatgelehrter und machte zahlreiche astronomische Entdeckungen. Außerhalb Deutschlands wurde er auch anerkannt, in Deutschland nahm ihn die Wissenschaftswelt nicht für voll. Leider hab ich den Namen nicht mehr präsent. Und der berühmteste Archäologe aller Zeiten, Heinrich Schliemann, hatte glaube ich auch nie studiert.
|
|
Nach oben |
|
 |
Nergal dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11433
|
(#320652) Verfasst am: 30.07.2005, 21:47 Titel: |
|
|
@Raohael:
Auf was bezieht sich das Zapatero Zitat?
Marokkaner?
|
|
Nach oben |
|
 |
Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
|
(#320654) Verfasst am: 30.07.2005, 22:00 Titel: |
|
|
Nergal hat folgendes geschrieben: | @Raohael:
Auf was bezieht sich das Zapatero Zitat?
Marokkaner? |
"diejenigen" = Katholiken
"unsere Nachbarn, Freunde und Verwandten" = Schwule und Lesben
Zapatero verurteilt damit die Hetze der kath. Kirche gegen die rechtliche Gleichstellung gleichgeschlechtlicher mit verschiedengeschlechtlichen Paaren.
|
|
Nach oben |
|
 |
Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
|
(#322148) Verfasst am: 03.08.2005, 16:30 Titel: Re: Laien? |
|
|
Nergal hat folgendes geschrieben: | Gerade einige sehr gute Seiten von Hoby Mikroskopierern und Zytologen besucht, dazu eine Frage:
Kann man Wissenschaft proffessionel betreiben autodidaktisch, außerhalb der Universität?
Gabs schon mal nicht Studierte Nobelpreisträger ? |
Kein Thema, aber versuch mal, ohne akademischen Hintergrund zu veröffentlichen.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
|
|
Nach oben |
|
 |
Imperator Palpatine deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.09.2003 Beiträge: 359
|
(#322483) Verfasst am: 04.08.2005, 16:11 Titel: |
|
|
Musterbeispiele für autodidakte Forscher waren Michael Faraday und Wilhelm Conrad Röntgen. Letzterer war der erste Nobelpreisträger für Physik überhaupt und hatte, soweit ich weiß, kein Abitur.
|
|
Nach oben |
|
 |
Eryx registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.08.2005 Beiträge: 2
|
(#324658) Verfasst am: 09.08.2005, 14:17 Titel: eine Frage der Finanzierung |
|
|
Selbst wenn man z.B. nur in der theoretischen Physik arbeitet, wo man teils auch immer noch nur mit einem Bleistift und Papier auskommen könnte, glaube ich auch, daß es am schwierigsten ist die ersten Veröffentlichungen zu platzieren (was im übrigen auch bei den meisten Papern Geld kostet). Ein weiteres finanzierungsproblem ist, daß bei den meisten Fördertöpfen nur "ausgewiesene Wissenschaftler sowie Promovierende"(Deutsche Forschungsgemeinschaft) Aussicht auf einen positiv beschiedenen Antrag haben können.
Die Sache ist sicher extrem schwierig, aber ich glaube durchaus denkbar.
Die Frage ist was weniger Arbeit ist: Wenn man eh schon so weit wissenschaftlichen sinnvollen Beitrag zu leisten noch mal eben ein Studium durchziehen oder die Zeit in titellos Annerkannt werden investieren. Im Übrigen denke ich, daß der übliche Weg übers das Studium einem auch viele Kompetenzen verleit, die man im Selbststudium kaum entwickeln kann. Z.B. ist es sehr wertvoll, wenn man mit anderen über seine oftmals vermeintlichen Erkenntnisse diskutieren kann.
_________________ "Originelle Formulierung sind noch nicht originelle Einsichten" Ludwig Marcuse,
dt. Philosoph & Schriftsteller (1894-1971):
|
|
Nach oben |
|
 |
|