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bahnbrechendes Grußwort eines CDU-Ministers zum CSD in Stuttgart
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#310278) Verfasst am: 30.06.2005, 21:26    Titel: bahnbrechendes Grußwort eines CDU-Ministers zum CSD in Stuttgart Antworten mit Zitat

Gänzlich neue Töne gegenüber Schwulen und Lesben, insbesondere solchen, die Kinder erziehen, schlägt der Sozialminister von Baden-Württemberg, Andreas Renner (CDU) an, der die Schirmherrschaft über den diesjährigen CSD in Stuttgart übernommen hat. Was man als Aussage eines süddeutschen CDU-Politikers nicht für möglich gehalten hätte, ist unter www.csd-stuttgart.de/csd2005/Grusswort_Schirmherr.pdf nachzulesen.
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shiningthrough
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Anmeldungsdatum: 08.11.2003
Beiträge: 1099

Beitrag(#310284) Verfasst am: 30.06.2005, 21:42    Titel: Antworten mit Zitat

Das hört sich ja erfreulich an. Naja, die Wählerstimmen - nehme ich an.

Immerhin folgt dieser C-Politiker vermutlich (?) nicht dem da:

www.vatican.va/
mit dieser Aussage:

Zitat:
Wird der gesetzgebenden Versammlung zum ersten Mal ein Gesetzesentwurf zu Gunsten der rechtlichen Anerkennung homosexueller Lebensgemeinschaften vorgelegt, hat der katholische Parlamentarier die sittliche Pflicht, klar und öffentlich seinen Widerspruch zu äußern und gegen den Gesetzesentwurf zu votieren. Die eigene Stimme einem für das Gemeinwohl der Gesellschaft so schädlichen Gesetzestext zu geben, ist eine schwerwiegend unsittliche Handlung.


Man soll ja die Hoffnung nie aufgeben - die Hoffnung auf Vernunft und Aufklärung zur Beendigung oder Heilung der größten Kulturneurose aller Zeiten in der westlichen Hemisphäre: Dem (fundamentalistischen) Christentum.
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#310287) Verfasst am: 30.06.2005, 21:45    Titel: Antworten mit Zitat

shiningthrough hat folgendes geschrieben:
Das hört sich ja erfreulich an. Naja, die Wählerstimmen - nehme ich an.

Ich denke, dass es eher alte Wähler abschreckt als Neue anlockt.
_________________
Trish:(
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shiningthrough
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Anmeldungsdatum: 08.11.2003
Beiträge: 1099

Beitrag(#310291) Verfasst am: 30.06.2005, 21:59    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich denke, dass es eher alte Wähler abschreckt als Neue anlockt.


Ich meinte die schwul-lesbischen Stimmen und die Stimmen aus deren Umfeld. Man muss mit ca. 5 bis 10 % der Bevölkerung rechnen - das ist schon was.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#310403) Verfasst am: 01.07.2005, 12:45    Titel: Antworten mit Zitat

shiningthrough hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ich denke, dass es eher alte Wähler abschreckt als Neue anlockt.


Ich meinte die schwul-lesbischen Stimmen und die Stimmen aus deren Umfeld. Man muss mit ca. 5 bis 10 % der Bevölkerung rechnen - das ist schon was.

Nunja, nicht wenn man gleichzeitig 20% an anderer Stelle verliert.
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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fallout_boy
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Anmeldungsdatum: 02.07.2005
Beiträge: 3

Beitrag(#310873) Verfasst am: 02.07.2005, 20:56    Titel: Antworten mit Zitat

Interessant was der Renner im Grußwort schreibt. Ich selbst bin hier in Süddeutschland anderes aus den Mündern der CDU-Politiker gewöhnt.
Ich frage mich nur was er damit erreichen will? Am Kopf kratzen
Ganz uneigennützig wird das Ganze wohl nicht sein. Bald könnten ja Wahlen sein.
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Sapere aude!
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Das Gewissen ist eine innere Stimme, die einem in gewissen Situationen sagt, daß man sich nicht erwischen lassen darf. [Unbekannt]
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Nordseekrabbe
linker Autist



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#310890) Verfasst am: 02.07.2005, 21:28    Titel: Antworten mit Zitat

fallout_boy hat folgendes geschrieben:
Interessant was der Renner im Grußwort schreibt. Ich selbst bin hier in Süddeutschland anderes aus den Mündern der CDU-Politiker gewöhnt.
Ich frage mich nur was er damit erreichen will? Am Kopf kratzen
Ganz uneigennützig wird das Ganze wohl nicht sein. Bald könnten ja Wahlen sein.


Eben. Deshalb ist die Antwort eigentlich ganz einfach: WÄHLERSTIMMEN. Cool
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"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
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fallout_boy
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Anmeldungsdatum: 02.07.2005
Beiträge: 3

Beitrag(#310998) Verfasst am: 03.07.2005, 09:44    Titel: Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Eben. Deshalb ist die Antwort eigentlich ganz einfach: WÄHLERSTIMMEN. Cool

Mal sehen ob das mit den Wählerstimmen klappt. Dem rechten Flügel der CDU und deren Wähler werden solche Aussagen gar nicht gefallen. zwinkern

Kleine Meldung zu Thema:
http://www.pz-news.de/suedwest/70975/
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#311007) Verfasst am: 03.07.2005, 10:58    Titel: Re: bahnbrechendes Grußwort eines CDU-Ministers zum CSD in Stuttgart Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Gänzlich neue Töne gegenüber Schwulen und Lesben, insbesondere solchen, die Kinder erziehen, schlägt der Sozialminister von Baden-Württemberg, Andreas Renner (CDU) an, der die Schirmherrschaft über den diesjährigen CSD in Stuttgart übernommen hat. Was man als Aussage eines süddeutschen CDU-Politikers nicht für möglich gehalten hätte, ist unter www.csd-stuttgart.de/csd2005/Grusswort_Schirmherr.pdf nachzulesen.

Bin höchst erstaunt. Ich halte es indessen nicht für schlüssig, daß das Motiv nur im Schielen auf Stimmen für die nächste Wahl besteht., da ja hier eine Auffassung vertreten wird, die einem großen Teil der traditionellen CDU-Wählerschaft fremd ist. Ich gestehe durchaus zu, daß es ja auch in der C-Partei Leute geben mag, die realistisch genug sind, um zu erkennen, daß sie sich nicht ständig gegen Realitäten des Lebens stemmen können, ohne langfristig ins Abseits zu geraten.
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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phoenix
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Anmeldungsdatum: 26.04.2005
Beiträge: 937

Beitrag(#311294) Verfasst am: 04.07.2005, 10:53    Titel: Antworten mit Zitat

Andreas Renner fordert Respekt vor homosexuellen Eltern und Erziehungsberechtigten, also eine Anerkennung der Erziehungsleistung. Schön, dass es sich auch in der CDU herumzusprechen scheint, dass Schwule nicht "die Familie zerstören" wollen.

Auf Wählerstimmen schielen Politiker immer...
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#311619) Verfasst am: 05.07.2005, 10:13    Titel: Antworten mit Zitat

Die Kritik an der CDU-Unterstützung für das Homosexuellen-Festival „Christopher Street Day“ vom 22. bis 31. Juli nimmt zu. Baden-Württembergs Sozialminister Andreas Renner hat die Schirmherrschaft übernommen, Ministerpräsident Günther Oettinger und Stuttgarts Oberbürgermeister Wolfgang Schuster haben Grußworte geschrieben. Die Politiker plädieren für eine schwulen- und lesbenfreundliche Politik und fordern Offenheit für die Belange von Homosexuellen.

Zitat:
Der Minister praktiziere primitive „linksliberale Zeitgeisthascherei“ und verstoße gegen die christlichen Wurzeln seiner Partei, zitiert dpa aus einigen Schreiben. Zu Forderungen, die Schirmherrschaft zurückzugeben, erklärte das Sozialministerium, dies sei nicht geplant.

Auch aus der Kirche kommt heftiger Widerspruch. Schirmherrschaft und Grußworte stünden in eklatantem Gegensatz zu verschiedenen evangelischen Stellungnahmen,

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"Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon) Der Typ hat so seine Macken
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#311630) Verfasst am: 05.07.2005, 10:35    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Schirmherrschaft und Grußworte stünden in eklatantem Gegensatz zu verschiedenen evangelischen Stellungnahmen,

Na und?
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lupus
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Anmeldungsdatum: 07.02.2005
Beiträge: 586

Beitrag(#311641) Verfasst am: 05.07.2005, 11:18    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Schirmherrschaft und Grußworte stünden in eklatantem Gegensatz zu verschiedenen evangelischen Stellungnahmen,

... und stimmen mit anderen evangelischen Stellungnahmen überein:
Bischöfin Jepsen begrüßt Entscheidung der schleswig-holsteinischen Landesregierung
...
Die Entscheidung der schleswig-holsteinischen Landesregierung stärkt gleichgeschlechtliche Verantwortungsgemeinschaften, wie sie im Verbund mit der Evangelischen Kirche Deutschlands immer wieder gefordert wurden. In diesem Zusammenhang sind insbesondere die schon im Juli vom Bundestag in erster Lesung beratenen Neuregelungen zur Stiefkindadoption und zur Hinterbliebenenversorgung hervorzuheben.
...

(Ich habe die Meldung leider nur noch im Google-Zwischenspeicher gefunden.)

Im Süden dauert's immer was länger, aber in ein paar Jahren wird das wohl auch in BaWü offizielle evangelische Lehre sein.
Das weiß auch die CDU, und deswegen wagt sie sich jetzt ein bisschen weiter vorwärts, weil man ihr bei solchen Stellungnahmen nicht mehr das C absprechen kann. Außerdem kostet eine Schirmherrschaft politisch weniger als ein Gleichstellungsgesetz. Politisch nicht ungeschickt manövriert.
_________________
They all err — Moslems, Jews,
Christians, and Zoroastrians:
Humanity follows two world-wide sects:
One, man intelligent without religion,
The second, religious without intellect.

Abu 'L-ala Ahmad b. Abdallah al-Ma'arri (973-1057)
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#311905) Verfasst am: 05.07.2005, 21:46    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Schirmherrschaft und Grußworte stünden in eklatantem Gegensatz zu verschiedenen evangelischen Stellungnahmen,


...die in eklatantem Gegensatz zum Gleichbehandlungsgebot und zu den Bürgerrechten stehen.
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#316261) Verfasst am: 17.07.2005, 18:53    Titel: Antworten mit Zitat

In Baden-Württemberg hat die CDU-Unterstützung für das Homosexuellen-Festival „Christopher Street Day“ (CSD) vom 22. bis 31. Juli bei Parteifreunden und in Kirchenkreisen heftige Kritik ausgelöst.

Zitat:
Die Büros Oettingers und Renners sowie die Parteizentrale werden mit Protestbriefen überschwemmt. Fraktionschef Stefan Mappus nennt die Unterstützung für den „Christopher Street Day“ einen Fehler; 90 Prozent der CDU-Abgeordneten lehnten die Schwulenparade ab, sagte Mappus der Stuttgarter Zeitung. Er forderte Renner auf, seine Teilnahme an der Eröffnungsveranstaltung abzusagen.


Zitat:
Auch bei einer Internet-Umfrage des „Südkuriers“ in Konstanz, ob ein Landesminister Schirmherr des CSD sein solle, überwiegt die Kritik. Bis zum Samstagabend (16. Juli) haben 64 Prozent der Aussage zugestimmt, daß eine christlich fundierte Politik anders aussehe.


http://www.suedkurier.de/nachrichten/umfrage/index.html
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#316290) Verfasst am: 17.07.2005, 19:46    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist wohl wahr. Eine christlich fundierte Politik kümmert sich nicht um Bürgerrechte für Menschen, die von der christlichen Lehre verteufelt werden. Das ist ja das Erfrischende an Renners Vorstoß.
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#316639) Verfasst am: 18.07.2005, 19:22    Titel: Antworten mit Zitat

Das Sozialministerium von Baden-Württemberg hat mitgeteilt, dass Minister Andreas Renner ungeachtet aller Proteste aus seiner Partei an der Schirmherrschaft über den CSD Stuttgart 2005 festhält.
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#317004) Verfasst am: 19.07.2005, 21:33    Titel: Antworten mit Zitat

Während in der CDU Baden-Württemberg ein paar mutige Politiker (Sozialminister Renner, Ministerpräsident Oettinger und der OB von Stuttgart) die Abkehr von der betonköpfigen Antihomopolitik einleiten und die sächsische CDU verpartnerungswilligen Schwulen und Lesben die Standesämter öffnet, weht weiter links ein anderer Wind. Dort hat man Guido Westerwelle als Witztunte des Wahlkampfs entdeckt. Die WASG (wie bitte? soziale Gerechtigkeit?) hat ein Wahlkampflied in Umlauf gebracht, in dem Westerwelle als einer firmiert, der sich nur noch für Männer interessiert, nicht mehr für Politik, und der letzte Linke der SPD, Ottmar Schreiner, hat ihn auf dem Parteitag der SPD Saarland als "Dr. Föhn- und Schwesterwelle" verhöhnt. Da scheint eine üble linke Tradition Urständ zu feiern, den Gegner öffentlich mit vermeintlich schwulen Klischees bloßzustellen, weil man ihn in der Sache nicht treffen kann. So hat es einst der zur linken Kultfigur avancierte teutschtümelnde Loreley-Poet und Verleumder Heinrich Heine mit einem Dichter gemacht, an den er mangels eigenen Talents literarisch nicht herankam (August v. Platen), der Schmierenjournalist Maximilian Harden mit dem Fürsten Eulenburg, den er politisch nicht mochte, und die SPD mit Ernst Röhm, weil sie es für schlimmer hielt, ein Schwuler zu sein als ein Nazi. Mit Recht hat sich seinerzeit Kurt Tucholsky von dieser Art Wahlkampf distanziert. Dass man sich heute auf der "Linken" als "linke" Vorbilder ausgerechnet so zwielichtige Typen wie Heine und Harden sucht, statt sich auf Bebel oder Lassalle zu berufen, lässt tief blicken. Da geht's nicht um Politik, sondern um die Lufthoheit im Bierdunst völkischer Stammtische. Als böte Westerwelle nicht mehr als genug politische Angriffsfläche. Nein, die politische Auseinandersetzung scheut man. Als Schwulen will man ihn lächerlich machen.

Zuletzt bearbeitet von Raphael am 08.08.2005, 16:15, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#317021) Verfasst am: 19.07.2005, 21:50    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Da scheint eine üble linke Tradition Urständ zu feiern, den Gegner öffentlich mit vermeintlich schwulen Klischees bloßzustellen, weil man ihn in der Sache nicht treffen kann.

Das ist in der Tat ärmlich.
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#317030) Verfasst am: 19.07.2005, 22:09    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Da scheint eine üble linke Tradition Urständ zu feiern, den Gegner öffentlich mit vermeintlich schwulen Klischees bloßzustellen, weil man ihn in der Sache nicht treffen kann.

Das ist in der Tat ärmlich.


Stimmt.
Trotzdem uebertreibt es Raphael seinerseits mit seiner pauschalen Abqualifizierung von Heine und Harden.
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Raphael
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Beitrag(#317038) Verfasst am: 19.07.2005, 22:36    Titel: Antworten mit Zitat

Na ja, die Ahnherren des heutigen Schmierenjournalismus à la Bild-Zeitung. Schlüssellochgucker und Betttuchschnüffler. Nicht seriöse Information über Sachthemen, sondern voyeuristisches Sex-Geschreibsel, um Leute fertigzumachen. Solche Typen zu bewerten, nehm ich mir die Freiheit.
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Sermon
panta rhei



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Beitrag(#317042) Verfasst am: 19.07.2005, 22:44    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Na ja, die Ahnherren des heutigen Schmierenjournalismus à la Bild-Zeitung. Schlüssellochgucker und Betttuchschnüffler. Nicht seriöse Information über Sachthemen, sondern voyeuristisches Sex-Geschreibsel, um Leute fertigzumachen. Solche Typen zu bewerten, nehm ich mir die Freiheit.


Und ich nehme mir die Freiheit, Deine monokasusale Betrachtungsweise fuer undifferenziert zu erklaeren.
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
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Beitrag(#317055) Verfasst am: 19.07.2005, 23:24    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Na ja, die Ahnherren des heutigen Schmierenjournalismus à la Bild-Zeitung. Schlüssellochgucker und Betttuchschnüffler. Nicht seriöse Information über Sachthemen, sondern voyeuristisches Sex-Geschreibsel, um Leute fertigzumachen. Solche Typen zu bewerten, nehm ich mir die Freiheit.


Und ich nehme mir die Freiheit, Deine monokasusale Betrachtungsweise fuer undifferenziert zu erklaeren.


Wen ich verabscheue, verabscheue ich gründlich. zynisches Grinsen Die meisten Menschen erschreckt das, aber ich hab nun mal rigorose moralische Werte, die mir Differenzierung nur begrenzt erlauben. Den Luxus, geistigen Brandstiftern mit Toleranz zu begegnen, gönn ich mir nicht. Das überlass ich denen, die von solcher Brandstiftung nicht betroffen werden. Wenn die eines Tages dann doch noch dran kommen, sollen sie aber nicht sagen, sie seien nicht gewarnt gewesen. zwinkern
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#317060) Verfasst am: 19.07.2005, 23:44    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Na ja, die Ahnherren des heutigen Schmierenjournalismus à la Bild-Zeitung. Schlüssellochgucker und Betttuchschnüffler. Nicht seriöse Information über Sachthemen, sondern voyeuristisches Sex-Geschreibsel, um Leute fertigzumachen. Solche Typen zu bewerten, nehm ich mir die Freiheit.


Und ich nehme mir die Freiheit, Deine monokasusale Betrachtungsweise fuer undifferenziert zu erklaeren.


Wen ich verabscheue, verabscheue ich gründlich. zynisches Grinsen Die meisten Menschen erschreckt das, aber ich hab nun mal rigorose moralische Werte, die mir Differenzierung nur begrenzt erlauben. Den Luxus, geistigen Brandstiftern mit Toleranz zu begegnen, gönn ich mir nicht. Das überlass ich denen, die von solcher Brandstiftung nicht betroffen werden. Wenn die eines Tages dann doch noch dran kommen, sollen sie aber nicht sagen, sie seien nicht gewarnt gewesen. zwinkern


Du sollst meinethalben Heine dafuer verabscheuen, dasz er im eigensuechtigen Interesse in einem Dichterstreit die sachfremde Waffe der sexuellen Denunziation infamerweise gewaehlt hat, um seinen Kontrahenten zu erledigen. Aber dasz Heine darob immer nur Muell geschrieben haben soll, will mir nicht einleuchten.

Der Fall Harden liegt voellig anders. Der wollte als investigativer Journalist unter den Zensurbedingungen des Kaiserreiches die Kamarilla um Wilhelm II. bloszstellen. Und dafuer nutzte er als Skanalisierungshebel die sexuelle Denunziation. Der politische Zweck heiligte ihm die Mittel. Selbstverstaendlich ist das zu kritisieren! Ein Bild-Zeitungs - Schmierer war er darob aber noch lange nicht!

Weder Heine noch Harden sind "geistige Brandstifter". Da verabsolutierst Du den Schwulenstandpunkt.
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Anmeldungsdatum: 08.11.2003
Beiträge: 1099

Beitrag(#317065) Verfasst am: 19.07.2005, 23:57    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Da geht's nicht um Politik, sondern um die Lufthoheit im Bierdunst völkischer Stammtische.


Gute Formulierung. Dass Linke in dieses Ökotop altspießig-rechter-populistischer Gesinnung fallen ist in der Tat ein Armutszeugnis. "Lieber ein kalter Krieger, als ein warmer Bruder" - die etwas Älteren unter uns werden noch wissen, wer das sagte. Richtig, es war der große Vorsitzende aus dem Bayernlande, der Ober-Amigo FJS. Das aber ausgerechnet geistige "Enkel" von ihm in einer Linkspartei auftreten - weit ist es gekommen. Also stimmen wir zum Bierdunst an zur Melodie des bayrischen Defiliermarsches: "Wumm Tatata, Wumm Tatata - gschissen hat er, stinken tut er a."
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#317067) Verfasst am: 20.07.2005, 00:05    Titel: Antworten mit Zitat

Glaub ich nicht, Sermon. Ich meine, man braucht schon einen ganz bestimmten Charakter, um sich so zu verhalten wie diese beiden Männer. Kurt Tucholsky hat zu dem Thema eine ganz einfache Regel aufgestellt: "Man suche seinen Gegner nicht im Bett auf. Dass er homosexuell ist, widerlegt den Mann gar nicht." Gemünzt war das auf Ernst Röhm, aber es gilt allgemein. Gerade gegen Röhm -und das meinte Tucholsky ja- gab es wahrlich mehr als genug Munition. Wenn mir in der politischen Auseinandersetzung aber nichts Anderes einfällt als der Ruf "Pfui, der ist ja ein Jude" oder der Schrei "Igitt, seine Mutter hatte es mit einem Neger", dann erlaubt das ein moralisches Unwerturteil über mich über den konkreten Fall hinaus. Ein Typ wie Maximilian Harden, der entweder zu faul oder zu unfähig war, sich mit dem Polit-Klüngel des Kaisers ernsthaft auseinander zu setzen, und sich statt dessen dafür entschied, einen Menschen nicht politisch zu bekämpfen, sondern wegen seiner intimsten Privatangelegenheiten in seiner Existenz zu vernichten (das war modern, man machte es ja auch mit Friedrich Krupp), sollte wirklich nicht als investigativer Journalist bezeichnet werden. Das ist unterste Schmierenjournaille.
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Anmeldungsdatum: 08.11.2003
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Beitrag(#317068) Verfasst am: 20.07.2005, 00:13    Titel: Antworten mit Zitat

Da fallen mir dann noch die Kießling-Wörner Affäre ein und Barschel, der Homosexualität zum Vorwurf u.a. gegen Engholm machte. Somit kann nur von einem scheinliberalen Klima (repressive Toleranz) gesprochen werden, da derlei Quatsch immer noch en vogue ist. Wie war das doch gleich? Die Qualität einer Demokratie mißt sich an den Umgang mit den Minderheiten in ihr - oder so ähnlich.
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#317360) Verfasst am: 20.07.2005, 23:20    Titel: Antworten mit Zitat

Homo-Parade: CDU-Protestanten kontra Ministerpräsident

Zitat:
Dabei werde „enthemmte Sexualität zur Schau gestellt und das öffentliche Scham- und Ehrgefühl absichtlich verletzt“. Der CSD behaupte, Homosexuelle vor Diskriminierung und Diffamierung schützen zu wollen, verschweige aber, daß viele von ihnen nichts mit diesem Spektakel zu tun haben wollen. Homosexuelle, die eine Änderung ihrer Sexualität anstrebten, würden diskriminiert. In den vergangenen Jahren habe keine Minderheit so viele Rechte erlangt. Kritiker dieser Entwicklung würden unablässig diffamiert.

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oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16339
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#317378) Verfasst am: 21.07.2005, 00:11    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Homo-Parade: CDU-Protestanten kontra Ministerpräsident

Zitat:
Dabei werde „enthemmte Sexualität zur Schau gestellt und das öffentliche Scham- und Ehrgefühl absichtlich verletzt“. Der CSD behaupte, Homosexuelle vor Diskriminierung und Diffamierung schützen zu wollen, verschweige aber, daß viele von ihnen nichts mit diesem Spektakel zu tun haben wollen. Homosexuelle, die eine Änderung ihrer Sexualität anstrebten, würden diskriminiert. In den vergangenen Jahren habe keine Minderheit so viele Rechte erlangt. Kritiker dieser Entwicklung würden unablässig diffamiert.


"Dabei müßten die Homos doch mittlerweile merken, daß in einer Demokratie die Minderheit sich der Mehrheit unterordnen muß." Diese Sicht muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

Ich nehme jedenfalls nicht wahr, daß es da "viele Rechte" hätte. Es ging nur um "gleiches Recht für alle".

Die Sklavenbefreiung war z.B. von ihrer Tragweite her erheblich weitgehender. Noch nie hatte eine Minderheit (auf dem Papier) so viele Rechte erlangt. Allerdings hat es nochmal bloß so 100 Jahre gedauert, bis Schwarze dann nicht mehr totgeschlagen wurden, bloß weil sie Schwarze waren oder etwa im gleichen Laden einkaufen wollten wie die "guten Menschen". Schließlich läßt sich in der Bibel auch lesen, daß Schwarze moralisch verdorben seien.
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Sermon
panta rhei



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Beiträge: 18430
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Beitrag(#320027) Verfasst am: 28.07.2005, 21:38    Titel: Antworten mit Zitat

Ein Handbuch für LehrerInnen zum Umgang mit Homosexualität steht im Visier der neuen Landesregierung. Sie will die Broschüre von Rot-Grün nicht "unreflektiert" verwenden, heißt es aus dem NRW-Schulministerium

Zitat:
Mohr [Sprecher der Schulministerin Barbara Sommer (CDU)] hatte der BILD am Mittwoch gesagt: "Wir dürfen unseren Kindern nicht das Gefühl geben, dass schwul oder lesbisch sein zur Pflicht wird." Dem schwulen Online-Magazin "Queer", kündigte Mohr an, dass die Broschüre "Mit Vielfalt umgehen" unter der neuen Regierung nicht "unreflektiert" verwendet würde: Die "Erblast" der Vorgängerregierung solle nicht als "Werbung für bestimmte Lebensformen" benutzt werden."

Auf dem Prüfstein der CDU stehen jetzt also Formulierungen wie: "Achten Sie darauf, dass Sie Lesbisch- und Schwulsein nicht nur als Problem, sondern als eine Lebensform neben vielen anderen gleichbedeutend darstellen", oder etwa "nehmen Sie Texte, die sich mit Lesben und Schwulen auseinander setzen, in die Listen von Pflicht- und empfohlener Lektüre auf."

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