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Hans Derber als Doppelnick gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.05.2005 Beiträge: 343
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(#329205) Verfasst am: 17.08.2005, 17:57 Titel: Photosynthese als Nahrungsersatz? |
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In diesem Forum ist es offensichtlich üblich, abstruse Fragen zu wissenschaftlichen Themen zu stellen ("Bewusstsein vor oder nach dem Urknall?", "Dreiteilung eines Winkels?", "Mensch betäuben und verstümmeln und dann heraufinden, ob dieser noch links und rechts unterscheiden kann" usw.).
Deshalb habe ich auch mal eine Frage dieser Art:
Angenommen, es würde durch Genmanipulation gelingen, dem Menschen Chlorophyll in seine Haut einzupflanzen.
Würde dies genügen, um ihm an einem sonnigen Tag, und nur mit Badebekleidung bekleidet, eine Mahlzeit zu ersetzen? Bzw. anders gefragt: Reicht die Menge an Zucker, die auf der der Sonne zugewandten Fläche eines Menschen (also vielleicht 0,5 qm) durch Photosynthese erzeugt werden kann, aus, um relevant etwas zum Nährstoffbedarf beizutragen?
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Fyodor Metalhead
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 328
Wohnort: Weinheim a.d.B.
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(#329261) Verfasst am: 17.08.2005, 18:46 Titel: |
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Der Mensch braucht nicht nur Zucker....
_________________ I think I'm thinking, therefore I may possibly be.
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"Ich respektiere den Glauben, aber es ist der Zweifel, dem man seine Bildung verdankt"
[Wilson Mizner]
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Hans Derber als Doppelnick gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.05.2005 Beiträge: 343
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(#329272) Verfasst am: 17.08.2005, 18:56 Titel: |
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Fyodor hat folgendes geschrieben: | Der Mensch braucht nicht nur Zucker.... |
Klar. Aber ein halbes Schnitzel am Tag und einen Apfel, und den Rest durch Photosynthese aufnehmen, das wäre doch praktisch.
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Sanne gives peas a chance.
Anmeldungsdatum: 05.08.2003 Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland
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(#329275) Verfasst am: 17.08.2005, 18:57 Titel: |
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Gibt es eigentlich Lebewesen, die sowohl Pflanzen als auch Tiere sind?
_________________ Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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Fyodor Metalhead
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 328
Wohnort: Weinheim a.d.B.
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(#329276) Verfasst am: 17.08.2005, 18:58 Titel: |
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Sanne hat folgendes geschrieben: | Gibt es eigentlich Lebewesen, die sowohl Pflanzen als auch Tiere sind? |
Es gibt meines Wissens nach ein paar Einzeller, für die das gilt. Ich kann aber keine Quelle dazu finden, sorry.
_________________ I think I'm thinking, therefore I may possibly be.
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"Ich respektiere den Glauben, aber es ist der Zweifel, dem man seine Bildung verdankt"
[Wilson Mizner]
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Hans Derber als Doppelnick gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.05.2005 Beiträge: 343
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(#329284) Verfasst am: 17.08.2005, 19:03 Titel: |
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Im übrigen könnte man, wenn das mit der Photosynthese erst einmal funktioniert, weiterforschen. Z.B. Zelltypen, die Stickstoff aus der Luft aufnehmen, Zellen, die verschiedene Eiweisse und Vitamine synthetisieren usw. Am Ende könnte dann ein Mensch geschaffen werden, der an sonnigen Tagen bei wenig körperlicher Bewegung nur noch mit Mineralstoffen angereichertes Wasser bräuchte.
Auch für die Raumfahrt wäre das sehr praktisch: Man würde die Nahrungsmengen einsparen, die solche Astronauten mitnehmen müssten, und ihren Sauserstoff würden sie selbst produzieren.
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Again cause I'am what I'am
Anmeldungsdatum: 17.08.2005 Beiträge: 31
Wohnort: Definiere Wohnort
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(#329319) Verfasst am: 17.08.2005, 19:50 Titel: |
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Sanne hat folgendes geschrieben: | Gibt es eigentlich Lebewesen, die sowohl Pflanzen als auch Tiere sind? |
Fallen Anemonen nicht unter Pflanzen? *nachschau*
See-Anemonen: ein so genanntes Blumentier (Nesseltier), das im Meer lebt (keine Pflanze sondern ein Tier).
ein Tier ^^
Ich glaube nicht das es eine Kombination aus beidem gibt, irgendjemand wird es schon zuweisen, ob Blume oder Säuger, etc.
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matthias Gefährder
Anmeldungsdatum: 10.05.2005 Beiträge: 1386
Wohnort: Rechts der Böhme
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(#329324) Verfasst am: 17.08.2005, 20:08 Titel: |
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Fyodor hat folgendes geschrieben: | Sanne hat folgendes geschrieben: | Gibt es eigentlich Lebewesen, die sowohl Pflanzen als auch Tiere sind? |
Es gibt meines Wissens nach ein paar Einzeller, für die das gilt. Ich kann aber keine Quelle dazu finden, sorry. |
Euglena gracilis
_________________ 2008 – Jahr der Mathematik
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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schrecken_des_waldes registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.08.2005 Beiträge: 3
Wohnort: old europe
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(#329696) Verfasst am: 18.08.2005, 12:38 Titel: |
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über sowas habe ich mir auch mal gedanken gemacht, ich dachte man könnte den menschen vielleicht mit soetwas wie ienem sonnensegel ausstatten, dass er bei bedarf ausklappen kann, sich damit in die sonne legt und zucker tankt. ausserdem wärs interessant einem menschen kiemen zu verpassen.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#329910) Verfasst am: 18.08.2005, 16:26 Titel: |
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Es gibt einige grüne Meereswürmer, die sich mittelbar von Fotosynthese ernähren: Sie verdauen unter ihrer Haut wachsende Algen.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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korf registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.08.2005 Beiträge: 358
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(#329998) Verfasst am: 18.08.2005, 18:16 Titel: |
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Gehen wir mal von günstigen Annahmen aus: Man kann 12 h täglich in der Sonne liegen und erreicht auf einer Fläche von 0,5 m^2 eine Photosyntheserate von 20µmol CO2/(m2*s). Das ist sehr optimistisch.
dann fixiert man täglich 12 * 3600 * 0,5 * 20/1000000 = 0,432 mol CO2, das dann als Glucose (C6H12O6) vorliegt. Das wären dann also 0.432/6= 0.072 mol Gluc. Bei einem Molekulargewicht von 180 wären das also ca. 13g Glucose.
Bei 17 KJ/g ergibt das 221 KJ/Tag.
das sind leider nur 3,1 % des Grundumsatzes von 7100 KJ/Tag (durchschnittlicher Mann).
Sollte man vorhaben, des Nachts irgendwelchen Vergnügungen nachzugehen, dann sieht es noch katastrophaler aus.
Umgekehrt kann man sagen, daß man seine Fläche auf mindstens 16m^2 vergrößern müßte, um so über die Runden zu kommen.
Den Einwand, daß der Mensch nicht nur Zucker braucht, lasse ich dagegen nicht gelten, wenn man in der Lage ist, so ein Laubdach aufzuspannen, dann sollten ein paar Wurzen auch kein Problem sein.
Bei dieser Lebensweise sollte man auch erwägen, auf das Gehirn zu verzichten, denn das ist ziemlich energieaufwendig.
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SolCom Religionsfrei
Anmeldungsdatum: 05.03.2005 Beiträge: 58
Wohnort: Dresden
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(#330023) Verfasst am: 18.08.2005, 18:49 Titel: |
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wie korf schon erwähnte dürfte die Ernährung durch Photosyntese auf Niedere Lebensformen beschränkt sein
(komplexes Nervensystem = großer Energieverbrau).
_________________ .
Schopenhauer : »Der Arzt sieht den Menschen in seiner ganzen Schwäche, der Advokat in seiner ganzen Schlechtigkeit und der Priester in seiner ganzen Dummheit.«
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korf registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.08.2005 Beiträge: 358
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(#330033) Verfasst am: 18.08.2005, 18:59 Titel: |
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SolCom hat folgendes geschrieben: | wie korf schon erwähnte dürfte die Ernährung durch Photosyntese auf Niedere Lebensformen beschränkt sein
(komplexes Nervensystem = großer Energieverbrau). |
Kenne keinen Maßstab, an dem man Pflanzen als "niedere Lebensform" bezeichnen könnte.
Übrigens könnte ein großer Baum sich energetisch betrachtet locker ein Gehirn leisten, nur er brauchts in dieser Form nicht.
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SolCom Religionsfrei
Anmeldungsdatum: 05.03.2005 Beiträge: 58
Wohnort: Dresden
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(#330042) Verfasst am: 18.08.2005, 19:10 Titel: |
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mit niederen lebensformen meine ich lebewesen die ein weniger etwickeltes nervensystem haben.
liege ich mit der bezeichnung falsch ?
PS: mit biologie habe ich mich nicht gerade intensiv auseinandergesetzt, mehr mit physik :)
_________________ .
Schopenhauer : »Der Arzt sieht den Menschen in seiner ganzen Schwäche, der Advokat in seiner ganzen Schlechtigkeit und der Priester in seiner ganzen Dummheit.«
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Hans Derber als Doppelnick gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.05.2005 Beiträge: 343
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(#330044) Verfasst am: 18.08.2005, 19:12 Titel: |
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korf hat folgendes geschrieben: | Gehen wir mal von günstigen Annahmen aus: Man kann 12 h täglich in der Sonne liegen und erreicht auf einer Fläche von 0,5 m^2 eine Photosyntheserate von 20µmol CO2/(m2*s). Das ist sehr optimistisch.
dann fixiert man täglich 12 * 3600 * 0,5 * 20/1000000 = 0,432 mol CO2, das dann als Glucose (C6H12O6) vorliegt. Das wären dann also 0.432/6= 0.072 mol Gluc. Bei einem Molekulargewicht von 180 wären das also ca. 13g Glucose.
Bei 17 KJ/g ergibt das 221 KJ/Tag.
das sind leider nur 3,1 % des Grundumsatzes von 7100 KJ/Tag (durchschnittlicher Mann).
Sollte man vorhaben, des Nachts irgendwelchen Vergnügungen nachzugehen, dann sieht es noch katastrophaler aus.
Umgekehrt kann man sagen, daß man seine Fläche auf mindstens 16m^2 vergrößern müßte, um so über die Runden zu kommen.
Den Einwand, daß der Mensch nicht nur Zucker braucht, lasse ich dagegen nicht gelten, wenn man in der Lage ist, so ein Laubdach aufzuspannen, dann sollten ein paar Wurzen auch kein Problem sein.
Bei dieser Lebensweise sollte man auch erwägen, auf das Gehirn zu verzichten, denn das ist ziemlich energieaufwendig. |
Danke für die ausführliche Antwort!
Schade ist das natürlich, da käme nur noch das Sonnensegel in Frage, das schrecken_des_waldes vorgeschlagen hat.
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vanitas Ranglos
Anmeldungsdatum: 28.01.2005 Beiträge: 517
Wohnort: Freiberg
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(#330077) Verfasst am: 18.08.2005, 19:48 Titel: |
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Um mal der passenden Satire korfs Ausdruck zu verleihen: wer Photosynthese betreiben will, sollte sich zum Hinduismus bekehren und auf eine entsprechende Wiedergeburt warten. Der Organismus hat nicht einfach etwas Chlorphyll auf der Haut und das wars, dazu gehört eine ganze Ecke mehr. Besonders freilich im Erbgut (und damit dem gesamten Zellstoffwechsel). Sowas im nachhinein zu implementieren sind Hirngespinste, wenn es wohl auch Typen gibt oder bestimmt geben wird, die sowas probieren.
_________________ Nackt duschen widerspricht katholischer Moral.
(Generalkirchenvikariat Köln)
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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#330104) Verfasst am: 18.08.2005, 20:15 Titel: |
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Die belichtete Fläche dürfte - wie oben bereits erwähnt - nicht ausreichen, um den menschlichen Energiebedarf zu decken. Außerdem laufen wir in unseren Breiten schon allein aus klimatischen Gründen selten nackt herum, was die belichtete Fläche weiter reduziert. Ausklappbare Sonnensegel stelle ich mir sehr unpraktisch vor. Da stecke ich mir lieber ein Butterbrot in die Tasche.
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sascha bekennender magnusfe-Fan
Anmeldungsdatum: 30.08.2004 Beiträge: 1449
Wohnort: Bremen
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(#330113) Verfasst am: 18.08.2005, 20:27 Titel: |
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Wie kommt es eigentlich zustande, dass es in den Weltmeeren so viele Lebewesen gibt? Ich meine, wo kommt die Energie dafür her? Ich würd mal vermuten, dass das, was nicht von der Meeresoberfläche zurück in den Himmel reflektiert wird, doch bestimmt schon in den ersten hundert Tiefenmetern chemisch absorbiert oder in Wärme umgewandelt wird, so dass dann weiter unter gar nichts mehr ankommt / stockdunkel ist?! Auf der anderen Seite verbrauchen die als wechselwarme Tiere sicher auch nicht so viel wie Warmblüter *grübel*. Sicher gibts auch einen reichhaltigen Eintrag energiereicher, vom Festland stammender Stoffe durch Winde, allerdings glaub ich irgendwie nicht, dass die ausreichen, um den Energiebedarf aller in den Ozeanen lebender Meereslebewesen zu decken.
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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#330141) Verfasst am: 18.08.2005, 21:11 Titel: |
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Zunächst rieselt anscheinend von der Oberfläche abgestorbenes Material runter. Außerdem gibt es noch andere Möglichkeiten der Energiebereitstellung als Photosysthese. Es gibt Bakterien, die energiereiche anorganische Verbindungen verstoffwechseln können. Wo die vorkommen, kämen sie als Anfang einer Tiefseenahrungskette in Frage.
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korf registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.08.2005 Beiträge: 358
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(#330352) Verfasst am: 19.08.2005, 09:39 Titel: |
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SolCom hat folgendes geschrieben: | mit niederen lebensformen meine ich lebewesen die ein weniger etwickeltes nervensystem haben.
liege ich mit der bezeichnung falsch ?
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OK, wenn man "nieder" so definiert, dann trifft es zu.
Aber allein durch die Photosynthese sind sie in gewissr Weie überlegen.
Auch ist die Vielfalt der Reize, die Pflanzen verarbeiten könnnen enorm und übertrifft sicher die, vieler Tiere. Ich zähle mal auf: Temperatur, Licht ( Intensität, Dauer/Periodizität, Richtung, auch die spektrale Zusammensetzung), Luftfeuchte, Bodenfeuchte, mechanische Reize incl Schwerkraft, CO2, zahlreiche chemische Reize im Boden und der Athmosphäre,...
Das wird alles integriert und ruft fein abgestufte Reaktionen hervor.
Die Informationsverarbeitung ist dezentraler und die einzelnen Organe/Zellen haben eine größere Autonomie als bei Organismen mit ZNS. Die Signalverarbeitung ist meist deutlich langsamer als bei Nervensystemen, aber ist Geschwindigkeit das entscheidende Kriterium?
Die Leistungen von Pflanzen werden oft unterschätzt. Wen's interessiert, es gab kürzlich eine Tagung mit dem irreführenden Titel "plant neurobiology".
soweit sollte man allerdings nicht gehen....
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