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Rupert Riedl ist tot

 
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Darwin Upheaval
Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator



Anmeldungsdatum: 23.01.2004
Beiträge: 5491
Wohnort: Tief im Süden

Beitrag(#346385) Verfasst am: 20.09.2005, 10:12    Titel: Rupert Riedl ist tot Antworten mit Zitat

Rupert Riedl 1925-2005

Zitat:
Rupert Riedl ist tot. Gestorben in der Nacht zum Montag in seiner Heimatstadt Wien. Sein Vermächtnis ist eines, das nur wenige Wissenschafter von Weltruf zu hinterlassen vermögen: In vielen Teilbereichen der Biologie verfasste der Zoologe noch heute gültige Standardwerke, doch bei all seiner Genauigkeit in Detailfragen verlor er niemals den Blick auf das Ganze und Weiterführende - und schrieb viele populärwissenschaftlicher Bestseller, die bei Laien nachhaltiges Interesse an der Evolution des Lebens und am Umweltschutz weckten.

Riedl, 1925 als Sohn eines Bildhauers in Wien geboren, soll nach dem Wunsch seines Vaters akademischer Maler werden. Doch es kommt ganz anders, wenngleich der Gelehrte seine Liebe zur Kunst bis zuletzt bewahren wird. Rupert Riedl absolviert die Kriegsmatura, wird zum Arbeitsdienst, dann zur Wehrmacht eingezogen; wird verwundet, gerät in Gefangenschaft, kehrt 1945 heim. Im selben Jahr beginnt er seine Studien in Wien. An der Akademie der Bildenden Künste gibt er zu Ehren seines Vaters ein Gastspiel, das er zugunsten seiner Leidenschaft für Medizin, Anthropologie und Zoologie 1946 wieder beendet. 1951 promoviert Riedl in Zoologie. Zuvor (1948/49) leitete er die erste österreichischen Nachkriegsexpedition vor Sizilien und Nordafrikas Inseln - dabei entdeckte er seine Faszination für Meeresforschung.

1960 erlangt Riedl die Habilitation und eine Professur am Zoologischen Institut der Uni Wien. 1963 erscheint Fauna und Flora der Adria - das 800 Seiten starke Werk, Der Riedl genannt, ist das mit Abstand umfassendste Werk über das Mittelmeer. Doch führen ihn seine Forschungen bald in die USA, dort wird Riedl 1968 Professor an der University of North Carolina. 1971 kehrt er zurück, wird Vorstand des Instituts für Zoologie und Anthropologie an der Uni Wien. Hier entwickelt Riedl die "Evolutionäre Erkenntnistheorie" von Popper und Lorenz weiter - sein Beitrag ist der Vergleich des Entstehens unserer Denkordnung mit dem Entstehen von Ordnung in der Natur, die Begründung der Ersteren durch Letzteres [...]


Sein vielleicht wichtigstes Werk ist die "Die Ordnung des Lebendigen" (1975), welches als systemtheoretische Erweiterung der Synthetischen Theorie der Evolution gesehen wird. Riedls Schreibweise war anerkannt hochgestochen; nichtsdestotrotz ist das Buch in der Fachwelt nicht ohne Wirkung geblieben.
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#346391) Verfasst am: 20.09.2005, 10:24    Titel: Antworten mit Zitat

[ ... ]

schade, dass 2005 nach Mayr mit Riedl ein weiterer Autor verstarb, der sich in der Evolutionsbiologie einen Namen machte. Wobei man bei Riedl sagen kann, dass die Zeit für ihn noch nicht reif war, wahlweise auch, ob er sie vielleicht schon gehabt hat.

Falls sich jemand für Riedl besonders interessiert, findet er hier einige Informationen.
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Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)

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