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Hat angesichts des bolschewikischen Terrors, Zionismus und verbrecherischen Besatzung Palästinas die verallgemeinernde Aussage "Die Juden sind ein Tätervolk" eine gewisse Berechtigung? |
Ja! |
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5% |
[ 1 ] |
Ich glaube nicht. |
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72% |
[ 13 ] |
Ich weiß nicht. |
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22% |
[ 4 ] |
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Stimmen insgesamt : 18 |
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Autor |
Nachricht |
Freund dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 07.06.2005 Beiträge: 729
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(#337780) Verfasst am: 01.09.2005, 00:02 Titel: Sind die Juden ein Tätervolk? |
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Hat angesichts des bolschewikischen Terrors, Zionismus und verbrecherischen Besatzung Palästinas die verallgemeinernde Aussage "Die Juden sind ein Tätervolk" eine gewisse Berechtigung?
Diese Umfrage basiert sich auf http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=9189
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#337782) Verfasst am: 01.09.2005, 00:06 Titel: |
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Es gibt keine Kollektivschuld für ganze Völker. Außerdem sind die Antwortmöglichkeiten unausgewogen. Was willst du damit eigentlich bezwecken ?
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Freund dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 07.06.2005 Beiträge: 729
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(#337783) Verfasst am: 01.09.2005, 00:07 Titel: |
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Stefan hat folgendes geschrieben: | Es gibt keine Kollektivschuld für ganze Völker. |
Das hat auch Martin Hohmann gesagt. Ich stimme dir und Hohmann zu.
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Galaxisherrschers Katze Verwöhntes Haustier
Anmeldungsdatum: 06.04.2005 Beiträge: 5018
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(#337786) Verfasst am: 01.09.2005, 00:11 Titel: |
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Warum wird hier eigentlich der "bolschewikische Terror" den Juden angelastet? (Ja, ich weiß, dass es jüdische Bolschwisten gab, aber den Bolschewismus als jüdisches Konzept zu nezeichnen, klingt verdächtig nach rechteextremer Propaganda.)
Und ich schließe mich mal dem an, dass es keine Kollektivschuld geben kann.
_________________ "(...)steak can be attached to a baby to attract lions(...)" (Aus der ESRB-Beschreibung von Scribblenauts)
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SDFD Causeur
Anmeldungsdatum: 24.04.2005 Beiträge: 104
Wohnort: Jammertal
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(#337794) Verfasst am: 01.09.2005, 00:42 Titel: |
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Wir haben doch schon einen Thread, der sich damit beschäftigt, ob man ein Volk verallgemeinernd als Tätervolk bezeichnen kann (zwar wird in der Umfrage von den Deutschen gesprochen, jedoch beziehen sich Postings wie z.B. das von Ralf Rudolfy auf den Begriff Tätervolk im Allgemeinen) sowie einen Anderen, der sich mit der Homann-Rede befasst, wozu jetzt noch einen neuen Thread erstellen ?
EDIT: Stefan hat folgendes geschrieben: | Außerdem sind die Antwortmöglichkeiten unausgewogen. |
Allerdings, warum gibt es denn kein klares "Nein" wie in dem anderen Thread ?
Durch diese 3 Antwortmöglichkeiten (Ja! - Ich glaube nicht. - Ich weiß nicht.) wirkt es so, als wolle man die Umfrage in eine bestimmte Richtung lenken...
Zuletzt bearbeitet von SDFD am 01.09.2005, 01:07, insgesamt einmal bearbeitet |
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DemonDeLuxe Frisch gestählt
Anmeldungsdatum: 17.08.2005 Beiträge: 672
Wohnort: Wiesbaden
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(#337798) Verfasst am: 01.09.2005, 00:51 Titel: |
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Bei dol2day hätte man diese Umfrage in der Rezension abgewürgt...
Anyway:
a) Wer sollen "die Juden" sein?
b) Kennt bzw. anerkennt der Umfragesteller den Begriff der "Sippenhaft"?
c) Worin sollen die "Taten" bestehen?
d) Welche Zielrichtung verfolgt die Frage?
e) Worun genau soll der Zusammenhang zwischen "den" Juden und "bolschewikischem Terror" bestehen?
f) Wer beurteilt die "verbrecherische Besatzung Palästinas und auf welchen Zeitrahmen bezieht sich der Ausdruck?
Fragen über Fragen. Jedenfalls habe ich Umfragen dieses Stils schon diverse Hunderte gesehen, vorzugsweise erstellt von Revanchisten, Revisionisten, Antisemiten und sogenannten "Nationalen". Nein, eigentlich sogar "ausschließlich von". Sollte das hier die erste Ausnahme darstellen?
Nachtrag: Ja, ich bin mir dessen bewusst, dass hier eine Verdrehung des "Die Deutschen sind ein Tätervolk" vorliegt. Ich bevorzuge aber die getrennte Aufnahme von Äpfeln und Birnen, dankeschön.
_________________ HONI SOIT QUI MAL Y PENSE
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hacketaler Frauen ficken ist was für Schwuchteln!
Anmeldungsdatum: 10.02.2005 Beiträge: 6031
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(#337833) Verfasst am: 01.09.2005, 07:26 Titel: |
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DemonDeLuxe hat folgendes geschrieben: | Bei dol2day hätte man diese Umfrage in der Rezension abgewürgt...
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hier dürfen leider auch die dümmsten nazis und christen sich mit solchem mist austoben.
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Kadaj auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 30.04.2005 Beiträge: 674
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(#337849) Verfasst am: 01.09.2005, 09:57 Titel: |
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Es gibt keine "Tätervölker" und auch keine daraus ableitbare "Kollektivschuld", "-scham", "-verantwortung". Erbsünde und Erbschuld sind Konzepte aus der jüdischen und christlichen Religion, und da sollten sie auch bleiben, denn auf einem dementsprechend niedrigen geistigen Niveau befinden sie sich auch. Jeder Mensch kann nur durch seine eigenen absichtlichen Handlungen Schuld auf sich laden, sie überträgt sich nicht auf "Volksgenossen" wie eine Grippe.
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#337882) Verfasst am: 01.09.2005, 13:12 Titel: Re: Sind die Juden ein Tätervolk? |
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bismarckfan hat folgendes geschrieben: | Hat angesichts des bolschewikischen Terrors, Zionismus und verbrecherischen Besatzung Palästinas die verallgemeinernde Aussage "Die Juden sind ein Tätervolk" eine gewisse Berechtigung?
Diese Umfrage basiert sich auf http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=9189 |
Hat es eine gewisse Berechtigung darauf zu tippen, dass du Antisemit und Nazis bist?
Es gibt keine Kollektivschuld und deshalb auch keine "Tätervölker". Ein deutscher Nationalist sollte in dieser Beziehung sowieso leise sein, weil Begriffe wie "Tätervolk" auf "die Deutschen" zutrefen würde, wenn man deartige Herangehensweise richtig fände - mal abgesehen davon, dass man in deutsche Nationalisten in der Vergangenheit u.a. für zwei Weltkriege, eine Militärdiktatur, ein faschistisches Regime und den Holocaust verantwortlich waren.
_________________ Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollen Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlicher Mindestlohn!
The only general I like is called strike
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Nergal dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 11433
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(#337888) Verfasst am: 01.09.2005, 13:21 Titel: |
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Bolschewismus jüdisch?
Dachte immer der sei atheistisch?
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#337889) Verfasst am: 01.09.2005, 13:23 Titel: |
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Nergal hat folgendes geschrieben: | Bolschewismus jüdisch?
Dachte immer der sei atheistisch?  |
Und satanistisch!
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nocquae diskriminiert nazis
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18183
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(#337928) Verfasst am: 01.09.2005, 15:33 Titel: |
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Nergal hat folgendes geschrieben: | Bolschewismus jüdisch?
Dachte immer der sei atheistisch?  | Ich frage mich, wer als erster die "Protokolle" erwähnen wird.
_________________ In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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DemonDeLuxe Frisch gestählt
Anmeldungsdatum: 17.08.2005 Beiträge: 672
Wohnort: Wiesbaden
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(#338005) Verfasst am: 01.09.2005, 18:32 Titel: |
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Es geht doch alles nur darum, dass gleich der Kasper aus der Schachtel springt und plärrt: "Aber uns Deutschen hält man das immer vor und das ist dann in Ordnung, ja???"
Vgl.: "Nationale Uraltrhetorik Band XXIV, Strulius-Reicher-Verlag, Braunau am Inn, 1952", gleich zwischen den Kapiteln "Maas" und "Memel".
_________________ HONI SOIT QUI MAL Y PENSE
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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#338006) Verfasst am: 01.09.2005, 18:34 Titel: |
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NOCQUAE hat folgendes geschrieben: | Ich frage mich, wer als erster die "Protokolle" erwähnen wird.  |
Höh? Watt'n für Protokolle?
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matthias Gefährder
Anmeldungsdatum: 10.05.2005 Beiträge: 1386
Wohnort: Rechts der Böhme
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SDFD Causeur
Anmeldungsdatum: 24.04.2005 Beiträge: 104
Wohnort: Jammertal
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(#338013) Verfasst am: 01.09.2005, 18:44 Titel: |
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Die Protokolle der Weisen von Zion würde ich sagen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Protokolle_der_Weisen_von_Zion
Wiki hat folgendes geschrieben: | Die „Protokolle“ geben vor, Geheimdokumente einer jüdischen Weltverschwörung zu sein. Tatsächlich handelt es sich aber um einen fiktionalen Text, der aus verschiedenen Quellen montiert worden ist. Auf etwa 80 Seiten, unterteilt in 24 Abschnitte, wird die angebliche Weltverschwörung ausgebreitet. Jeder Abschnitt entspricht einer Sitzung und enthält eine fiktive Rede, die ein jüdischer Führer vor der Versammlung der „Weisen von Zion“ gehalten haben soll. Demnach hätten die „Weisen von Zion“ zum Beispiel politische Ideen wie den Liberalismus oder die Demokratie erfunden, die Presse unterwandert, Wirtschaftskrisen, Revolutionen und Kriege angezettelt. Sogar für den Antisemitismus werden die Juden selber verantwortlich gemacht, denn der „ist für uns notwendig, um unsere Brüder aus den unteren Kreisen zusammenzuhalten“. Doch auch heute komisch wirkende Dinge werden ihnen unterstellt, etwa dass sie den U-Bahn-Bau nur finanzieren würden, um die so unterminierten Hauptstädte in die Luft sprengen zu können, falls sich ihre Regierungen gegen die jüdische Weltherrschaft wehren würden, die das Ziel all dieser Aktionen sei. |
EDIT: War mal wieder jemand schneller.
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DemonDeLuxe Frisch gestählt
Anmeldungsdatum: 17.08.2005 Beiträge: 672
Wohnort: Wiesbaden
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(#338020) Verfasst am: 01.09.2005, 19:01 Titel: |
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Dann darf aber, bitte, die Kriegserklärung amerikanischer Juden an das Deutsche Reich nicht fehlen!
_________________ HONI SOIT QUI MAL Y PENSE
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SDFD Causeur
Anmeldungsdatum: 24.04.2005 Beiträge: 104
Wohnort: Jammertal
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(#338029) Verfasst am: 01.09.2005, 19:18 Titel: |
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Du meinst wohl den Artikel aus der Londoner Daily Express aus dem März 1933.
Hier gibts den Artikel zum Nachlesen sowie nähere Infos:
http://www.h-ref.de/feindbilder/juedische-kriegserklaerungen/daily-express-original.php
http://www.h-ref.de/feindbilder/juedische-kriegserklaerungen/daily-express.php
h-ref hat folgendes geschrieben: | Am 24.3.1933 erschien der Londoner Daily Express mit dem sieben Spalten breiten Aufmacher: "JUDEA DECLARES WAR ON GERMANY" (Juda erklärt Deutschland den Krieg). Wenn man den Text des Artikels liest, erkennt man jedoch, daß es sich dabei um eine reißerische Schlagzeile handelt, die teilweise sogar im Widerspruch zum darunter folgenden Text steht.
Anlaß der Schlagzeile waren Boykottaufrufe Londoner Händler gegen deutsche Erzeugnisse. Wie man dem Zeitungsartikel entnehmen kann, waren die Boykottaufrufe eine Reaktion auf die "mittelalterliche Hetze gegen Juden" in Deutschland ("medieval Jew-baiting").
Etwa in der Mitte des Artikels erfährt man, dass der "Jewish Board of Deputies", die Vertretung aller britischen Juden, erst am folgenden Sonntag zu einer Sondersitzung zusammenkommen wollte, um über eventuell gegen Deutschland zu treffende Maßnahmen zu entscheiden. Am 27. März 1933 wurde die Entscheidung des "Board" in der Londoner Times veröffentlicht. Das Gremium hatte beschlossen, sich ausdrücklich von den Boykottaufrufen zu distanzieren:
"Die Vertretung der in Großbritannien ansässigen Juden, der Jewish Board of Deputies, erklärte vielmehr ..., er wolle sich nicht in innerdeutsche Angelegenheiten einmischen. Boykottmaßnahmen und Protestversammlungen seien 'spontane Ausbrüche der Empörung' einzelner Personen, aber nicht vom Board organisiert."
W. Benz, Legenden, Lügen, Vorurteile, S. 122 |
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Der Spielverderber ..etwas verwirrt
Anmeldungsdatum: 22.07.2005 Beiträge: 1294
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(#338034) Verfasst am: 01.09.2005, 19:27 Titel: |
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DemonDeLuxe hat folgendes geschrieben: | Es geht doch alles nur darum, dass gleich der Kasper aus der Schachtel springt und plärrt: "Aber uns Deutschen hält man das immer vor und das ist dann in Ordnung, ja???"
Vgl.: "Nationale Uraltrhetorik Band XXIV, Strulius-Reicher-Verlag, Braunau am Inn, 1952", gleich zwischen den Kapiteln "Maas" und "Memel". |
Oh ja! Das kenn ich zur genüge! Plan B ist dann den/die Diskussionspartner für Intolerant zu erklären weil sie sich nicht offen für antisemitisches Gedankengut präsentieren!
Hatte da schon lustige Unterhaltungen mit Leuten die meinten "die Juden" sollten doch alle raus aus Deutschland etc..
Am Ende hiess es immer "Is ja schon gut. Du hast deine Meinung und ich meine!"
Aber es ist eben nicht gut
PS:Ich nehme Antwort 4.Nein!
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#338037) Verfasst am: 01.09.2005, 19:32 Titel: |
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Ich nehme weder die Beiträge noch die jetztige Umfrage des sog. bismarckfans ernst. Jemand, der möchte das Deutschland wieder eine Monarchie wird, bekommt von mir höchstens ein müdes Lächeln, oder die Adresse der nächsten psychiatrischen Klinik.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#338038) Verfasst am: 01.09.2005, 19:33 Titel: |
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Da enstsprechende Option zum Ankreuzen fehlt: "Nein, definitiv nicht!"
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erebus wandelndes Paradoxon
Anmeldungsdatum: 14.08.2005 Beiträge: 998
Wohnort: ius talionis
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(#338044) Verfasst am: 01.09.2005, 20:11 Titel: |
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Darf ich eine kleine dumme Frage in den Raum werfen?
Ich weiß zwar, dass Staat und Kirche oftmals ein und das selbe waren,
aber seit wann ist eine Religion zugleich ein Volk?
Wikepedia meint z.B.
Zitat: | Im Jahr 2001 sind 81 % der israelischen Bevölkerung (das beinhaltet nicht die nicht-jüdische Bevölkerung des Westjordanlandes und des Gazastreifens, aber die jüdischen Siedler in diesen Gebieten) jüdischen Ursprungs. |
Welchem Volk gehört nach dieser Fragestellung ein deutscher Jude an?
Was macht Juden so anders als Christen oder Moslems, wo sie doch alle "Schriftreligionen" sind?
Äpfel und Birnen kann man als Obst z.B. bezüglich der Vitamine vergleichen, doch hier bin ich völlig überfragt...
Liebe Grüße
Erebus
_________________ Es reicht bereits den physikalischen Gesetzen und den biologischen Regeln zu unterliegen.
Wir brauchen keine gesellschaftlichen Zwänge, die uns letztendlich zerbrechen.
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#338046) Verfasst am: 01.09.2005, 20:15 Titel: |
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erebus hat folgendes geschrieben: | Darf ich eine kleine dumme Frage in den Raum werfen?
Ich weiß zwar, dass Staat und Kirche oftmals ein und das selbe waren,
aber seit wann ist eine Religion zugleich ein Volk?
Wikepedia meint z.B.
Zitat: | Im Jahr 2001 sind 81 % der israelischen Bevölkerung (das beinhaltet nicht die nicht-jüdische Bevölkerung des Westjordanlandes und des Gazastreifens, aber die jüdischen Siedler in diesen Gebieten) jüdischen Ursprungs. |
Welchem Volk gehört nach dieser Fragestellung ein deutscher Jude an?
Was macht Juden so anders als Christen oder Moslems, wo sie doch alle "Schriftreligionen" sind?
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Vielleicht das sich Juden selber als Volk sehen?
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DemonDeLuxe Frisch gestählt
Anmeldungsdatum: 17.08.2005 Beiträge: 672
Wohnort: Wiesbaden
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(#338217) Verfasst am: 02.09.2005, 03:32 Titel: |
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erebus hat folgendes geschrieben: | Darf ich eine kleine dumme Frage in den Raum werfen?
Ich weiß zwar, dass Staat und Kirche oftmals ein und das selbe waren,
aber seit wann ist eine Religion zugleich ein Volk?
[...]
Welchem Volk gehört nach dieser Fragestellung ein deutscher Jude an?
Was macht Juden so anders als Christen oder Moslems, wo sie doch alle "Schriftreligionen" sind? |
Die Frage ist absolut nicht dumm und - im Kontext von Antisemitismus, Zionismus, Palästina etc. auch alles andere als klein. Dummerweise wird sie von Antisemiten immer wieder als Hebel verwendet, insofern muss man relativ vorsichtig sein.
Juristisch gibt es den Begriff "Juden" hierzlande nur als Bezeichnung des "mosaischen Glaubens." Herkunft aus dem Territorium Israels spielt keine Rolle - das wäre "israelisch". Deine Frage nach dem "Volk" lässt sich insofern kaum beantworten, weil es X divergierende Definitionen des Begriffs gibt. Ich denke, ein deutscher Jude würde sich, je nach persönlichem Umfeld, mehr oder minder beiden Staaten, Deutschland wie Israel (als "das gelobte Land") zugehörig fühlen, nicht viel anders als z.B. viele Türken der 2. Einwanderergeneration hierzulande (oder wie ich emotionaler Bayer im hessischen Exil *g*).
Genetische Abstammung, kulturelle und religiöse Identität überlappen einander wohl kaum sonst so stark wie im Judentum. Der "idealtypische Jude" (in Ermangelung einer Entsprechung zum US-amerkanischen "WASP") braucht sich Deine Frage insofern gar nicht zu stellen, weil alles auf ihn zutrifft: Er hat eine jüdische Abstammung, ist gläubiger Anbeter von Jahwe und mit jüdischer Kultur und Tradition groß geworden. Wahrscheinlich könnte er gar keine Trennlinie ziehen - und warum sollte er auch? Nach traditioneller Lesart ist Jude grundsätzlich jeder, dessen Mutter Jüdin ist (die Nazis waren da etwas "großzügiger" in der Definition). Wie es sich nach diesem Verständnis mit Abtrünnigen verhält, weiß ich allerdings nicht.
Insofern sind "die Juden" gleichermaßen ein Volk im Sinne der Abstammung / Herkunft und eine Religionsgemeinschaft - weil sie es so wollen und über Jahrtausende eine bestaunenswerte Fähigkeit des inneren Zusammenhalts (selbst in der Diaspora) gezeigt haben. Diese Resistenz gegen Assimilation war allerdings gleichermaßen Fluch wie Segen, wie wir wissen. Aber sie macht wohl das "Besondere" am Judentum aus.
Die eigentliche Ironie an der Geschichte ist, dass es den Juden damit gelungen ist, exakt JENEN Zusammenhalt und genau DIE Bewahrung von Traditionen an den Tag zu legen, welche völkisch gesinnte Braunschwätzer immer wie ein Mantra beschworen und partout nicht produzieren konnten. Neid gerade auf diese besondere Eigenschaft dürfte ein wesentliches Element des Antisemitismus sein: Die Apologeten des gescheiterten "1000jährigen Reichs" verzweifeln an der Existenz eines mehrtausendjährigen Volkes. Mein Mitleid dafür hält sich allerdings in Grenzen.
_________________ HONI SOIT QUI MAL Y PENSE
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caligula Atheist
Anmeldungsdatum: 31.05.2005 Beiträge: 184
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(#338293) Verfasst am: 02.09.2005, 12:43 Titel: |
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Zitat: | deutsche Nationalisten in der Vergangenheit u.a. für zwei Weltkriege, eine Militärdiktatur, ein faschistisches Regime und den Holocaust verantwortlich waren. |
wenn du denkst das dies die schuld deutscher nationalisten war irrst du .der nationalismus resp. der sozialismus (die zwei bedeutensten polit .strömungen des 19Jhd und deren synthese) wurden doch nur instrumentalisiert um polit substanz zu gewinnen mir der das volk mobilisiert werden konnte (neben rassenideologie und ausgeprägten feindbildern ) doch die tatsächlcihen kräfte die hier gewirkt haben stehen nicht in geschichtsbüchern :denn vielmehr hatten diese okkult-esoterischen charakter wobei hier der name thule bzw. thulegesellschaft fallen muss.das volk war nur spielball und mittel zum zweck eben dieser latenten kräfte und auch nur unter beachtung dieser lässt sich der ns überhaupt ansatzweise analysieren und begreifen.das hitler himmler usw. waren fanatische mystiker himmler spricht von hitler als eine reinkarnation krishnas, geht sogar weiter und lässt expeditionen nach tibet durchführen etc.
der ns hätte sich in fast jedem anderen land europas auch durchführen lassen können !
_________________ Die Moral ist für Sklaven geschaffen, für Wesen ohne Geist.
Henry Miller
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#338311) Verfasst am: 02.09.2005, 14:24 Titel: |
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DemonDeLuxe hat folgendes geschrieben: | Deine Frage nach dem "Volk" lässt sich insofern kaum beantworten, weil es X divergierende Definitionen des Begriffs gibt. |
X=2. Das ist nicht so viel.
DemonDeLuxe hat folgendes geschrieben: |
Ich denke, ein deutscher Jude würde sich, je nach persönlichem Umfeld, mehr oder minder beiden Staaten, Deutschland wie Israel (als "das gelobte Land") zugehörig fühlen, nicht viel anders als z.B. viele Türken der 2. Einwanderergeneration hierzulande (oder wie ich emotionaler Bayer im hessischen Exil *g*). |
Nicht ganz. Manche betrachten sich heute als Deutsche mit jüdischer Religion. So z.B. Paul Spiegel vom Zentralrat der Juden.
Die Alternative dazu ist die Zugehörigkeit zum jüdischen Volk und zwar mit oder ohne jüdischer Religion. Das hat aber weniger mit Abstammung zu tun wie bei den Deutschtürken, sondern mit einer gemeinsamen Kultur wie bei Roma und Sinti beispielsweise.
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Kadaj auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 30.04.2005 Beiträge: 674
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(#338378) Verfasst am: 02.09.2005, 16:09 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Manche betrachten sich heute als Deutsche mit jüdischer Religion. So z.B. Paul Spiegel vom Zentralrat der Juden.
Die Alternative dazu ist die Zugehörigkeit zum jüdischen Volk und zwar mit oder ohne jüdischer Religion. Das hat aber weniger mit Abstammung zu tun wie bei den Deutschtürken, sondern mit einer gemeinsamen Kultur wie bei Roma und Sinti beispielsweise. |
Verstehe ich nicht ganz. Es muß doch irgendwelche Kriterien geben, die die Zugehörigkeit zu einem Volk bestimmen, jenseits von "ich fühle mich (zur Zeit?) als ..."?!
Wie entscheidet ein Mensch jüdischen Ursprungs in Deutschland, ob er Jude oder Deutscher ist? In Sonntagsreden wird immer wieder von der gemeinsamen deutsch-jüdischen Kultur gesprochen (meist mit Verweis auf Heinrich Heine). Das macht die Entscheidung ja nicht gerade einfacher, ob man nun dem deutschen oder jüdischen Volk oder beiden gleichsam angehört?!
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Galaxisherrschers Katze Verwöhntes Haustier
Anmeldungsdatum: 06.04.2005 Beiträge: 5018
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(#338398) Verfasst am: 02.09.2005, 16:25 Titel: |
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Kadaj hat folgendes geschrieben: | Verstehe ich nicht ganz. Es muß doch irgendwelche Kriterien geben, die die Zugehörigkeit zu einem Volk bestimmen, jenseits von "ich fühle mich (zur Zeit?) als ..."?!
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Und welche sollen das sein?
_________________ "(...)steak can be attached to a baby to attract lions(...)" (Aus der ESRB-Beschreibung von Scribblenauts)
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nocquae diskriminiert nazis
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18183
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(#338401) Verfasst am: 02.09.2005, 16:36 Titel: |
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Kadaj hat folgendes geschrieben: | Verstehe ich nicht ganz. Es muß doch irgendwelche Kriterien geben, die die Zugehörigkeit zu einem Volk bestimmen, jenseits von "ich fühle mich (zur Zeit?) als ..."?! | Ich schlage dafür einen blick in den Personalausweis vor.
Und ich verstehe noch nicht ganz, wie die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religion (z. B. der jüdischen) eine "Volkszugehörigkeit" beeinflussen sollte? Beeinflussen denn auch z. B. meine Vorlieben beim Essen meine Volkszugehörigkeit? Z. B. Wenn ich Anchovis auf meiner Pizza mag?
Es gibt halt Kriterien, die sich gegenseitig nicht auschließen ... z. B. sind das unter vielen anderen Volkszugehörigkeit und Konfession. Warum sollte es keine "jüdischen Deutschen" geben; es gibt doch auch "jüdische Israelis" genauso wie "atheistische Israelis" und "atheistische Deutsche".
Diese ganze Vermengung von Religion und "Volkszugehörigkeit" sorgt doch nur für eine totale Begriffsverwirrung.
_________________ In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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Kadaj auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 30.04.2005 Beiträge: 674
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(#338404) Verfasst am: 02.09.2005, 16:45 Titel: |
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NOCQUAE hat folgendes geschrieben: | Kadaj hat folgendes geschrieben: | Verstehe ich nicht ganz. Es muß doch irgendwelche Kriterien geben, die die Zugehörigkeit zu einem Volk bestimmen, jenseits von "ich fühle mich (zur Zeit?) als ..."?! | Ich schlage dafür einen blick in den Personalausweis vor.
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Im Personalausweis steht doch nur die Staatsangehörigkeit, nicht die Volkszugehörigkeit.
Die Sorben, Friesen, Roma etc. in Deutschland fühlen sich eben als Sorben, Friesen und Roma, trotz der deutschen Staatsbürgerschaft. Und da es diese "Gefühle" gibt, sind sie "real".
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