Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#351169) Verfasst am: 29.09.2005, 12:51 Titel: Schwedischer Imam streicht relativierendes "aber" aus seinen Reden |
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DISKUSSION UM MUSLIME IN SCHWEDEN
Zitat: |
Als Reaktion auf die Anschläge in London vom 7. Juli und eine Morddrohung durch schwedische Islamisten, veröffentlichte Hassan Moussa [1], Imam der Großen Moschee in Stockholm, einen Aufruf in der schwedischen Tageszeitung Expressen. [... ]Der Journalist Salam Karam reagierte ein paar Tage in der gleichen Zeitung auf den Aufruf Moussas und warf der Führungsebene der Großen Moschee in Stockholm vor, mit den Muslimbrüdern und der Hamas zu sympathisieren. Die Sozialdemokraten in Schweden kritisierte er dafür, diese extremistischen Gruppen in Schutz zu nehmen. |
Imam Hassan Moussa hat folgendes geschrieben: |
"Die Anschläge in London haben mich sehr schockiert. Wie viele andere überfiel mich bei den Fernsehbildern aus London Wut, Entsetzen und Verzweiflung. Wahrscheinlich ging es den meisten so, aber unglücklicherweise nicht allen. Nach dem 7. Juli wurde mir klar, dass es keine Kompromisse keine Entschuldigungen, aber auch kein Verständnis mehr geben darf. Stattdessen müssen wir zusammenhalten und alles daransetzen, um die, die Hass und Tod verbreiten, zu stoppen.
Ich habe mich dafür entschieden, das Wort ,aber' aus meinen Predigten zu streichen. Nach den Anschlägen in London gibt es kein ,aber' mehr, jedenfalls nicht von mir. Ich möchte kein ,aber' oder andere Entschuldigungsversuche für Selbstmordattentate in Europa mehr hören. Ich will nie wieder hören, ,Aber was ist mit den Opfern im Irak' oder ,Aber denk doch mal, was die USA alles gemacht haben' oder ,Aber denk doch mal an die [gescheiterte europäische] Einwanderungspolitik'.
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"In der Freitagspredigt, die ich nach dem 7. Juli in der Großen Moschee in Stockholm gehalten habe, habe ich die Anschläge vorbehaltlos verurteilt. Ich habe darüber gesprochen, dass wir endgültig mit den Kräften auseinandersetzen müssen, die den Islam durch das Verunstalten und Töten unschuldiger Menschen diskreditieren. Ich war derart verzweifelt über die Fernsehbilder aus London, dass ich während meiner Freitagspredigt meine Tränen nicht zurückhalten konnte. Das hat heftige Reaktionen hervorgerufen.
Ich wurde daraufhin in meiner eigenen Moschee von Leuten bedroht, die es für verurteilenswert hielten, dass ich um ,englische Kinder geweint habe'. Leider gibt es eine Minderheit unter schwedischen Muslimen, die extreme [politische] Ansichten haben und mit den Attentätern von London sympathisieren. Unter ihnen sind reguläre Besucher verschiedener islamischer Gemeinden, wie zum Beispiel der Großen Moschee von Stockholm, in der ich aktiv bin.
Die negativen Rektionen auf meine Predigt enttäuschten und deprimierten mich. Die Tatsache, dass sich viele dafür bedankten, dass ich ein wachsendes Problem für die Mehrheit der schwedischen Muslime thematisiert habe, tröstet mich zwar, mindert meine Bedenken aber nicht.
Einen Tag nach meiner Freitagspredigt [...] bekam ich eine Todesdrohung. Ein Mann kam zu mir und forderte mich auf, den islamistischen Terror nicht mehr zu verurteilen.
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Muslimischer Journalist Salam Karam hat folgendes geschrieben: |
"Wir begrüßen das Eingeständnis von Scheich Hassan Moussa, dass es in unseren Moscheen Extremismus gibt. Hassan Moussa verschweigt jedoch das eigentliche Problem. Die Autorität der schwedischen Moscheen wird langsam immer stärker von einer politisch orientierten Gruppe, nämlich der Muslimbruderschaft, übernommen.
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Für die Muslimbruderschaft ist Schweden in vielerlei Hinsicht ein ausgezeichnetes Land und sie teilt die Ideale der [schwedischen] Sozialdemokraten hinsichtlich des Wohlfahrtstaates. Führende Vertreter der muslimischen Gemeinden sind auch in der Sozialdemokratischen Partei aktiv und pflegen gute Beziehungen zu Schwedens christlichen Sozialdemokraten, Broderskapsrörelsen [Bruderschaftsbewegung].
Die Sozialdemokraten hingegen neigen dazu, vielleicht aus Dankbarkeit für die Unterstützung, die sie aus der Führungsriege der Moscheen erhalten, die Tatsache zu verdrängen, dass es in einigen unserer Moscheen extremistische Tendenzen gibt. Dadurch erhielt die Muslimbruderschaft die Möglichkeit, ungestört ihre Ideologie [in den Gemeinde] zu verbreiten."
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Ich habe bei verschiedenen Besuchen der Großen Moschee [in Stockholm] im vergangenen Jahr festgestellt, dass während des Freitaggebets zweideutige Botschaften gepredigt wurden. Während die Inhalte der arabischen Predigten voller Hass auf die Vereinigten Staaten waren, wurde in schwedischen [Predigten] ein Loblied auf die USA angestimmt. Als ich darüber in einem Artikel am 23. Mai 2004 im Svenska Dagbladet berichtete, hat sich die [sozialdemokratische] Ministerin Mona Sahlin geweigert, dies zu kommentieren. Warum?
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