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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#2214) Verfasst am: 21.07.2003, 14:49 Titel: Kirchensteuer |
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Apel fordert die Abschaffung der Kirchensteuer
Zitat: | Ex-Finanzminister Hans Apel (SPD) hat eine Abschaffung der Kirchensteuer gefordert. Im Zusammenhang mit dem schwindenden Rückhalt der Evangelischen Kirche bei den Gläubigen sagte der Protestant Apel dem "Focus": "Die Kirchensteuer gehört abgeschafft, dann wären die Pastoren schon aus finanziellen Gründen gezwungen, mit ihren Gemeindemitgliedern zu reden." |
Apel ist bereits vor einigen Jahren aus der evgl. Kirche ausgetreten, weil die ihm zu liberal waren.
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#2224) Verfasst am: 21.07.2003, 15:03 Titel: Re: Kirchensteuer |
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Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | Apel fordert die Abschaffung der Kirchensteuer
Zitat: | Ex-Finanzminister Hans Apel (SPD) hat eine Abschaffung der Kirchensteuer gefordert. Im Zusammenhang mit dem schwindenden Rückhalt der Evangelischen Kirche bei den Gläubigen sagte der Protestant Apel dem "Focus": "Die Kirchensteuer gehört abgeschafft, dann wären die Pastoren schon aus finanziellen Gründen gezwungen, mit ihren Gemeindemitgliedern zu reden." |
Apel ist bereits vor einigen Jahren aus der evgl. Kirche ausgetreten, weil die ihm zu liberal waren. |
Wo der Mann Recht hat, hat er Recht.
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#2434) Verfasst am: 21.07.2003, 23:48 Titel: Re: Kirchensteuer |
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Geordneter Rückzug?
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#177949) Verfasst am: 12.09.2004, 14:05 Titel: |
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Ich wäre ganz einfach für eine Abschaffung der Absetzbarkeit der Kirchensteuer.
Die Regierung wäre überracsht (wenn die CDU dran ist entsetzt), wie viele Deutsche plötzlich für die Abschaffung der Kirchensteuer sind.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#177965) Verfasst am: 12.09.2004, 14:55 Titel: |
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Man muss immer vorsichtig sein, wer was aus welcher Motivation heraus fordert. Apel ist aus seiner Kirche ausgetreten, weil er als fanatischer Schwulenhasser deren scheinliberalen Kurs nicht gutheißt. So lange die Kirchen Steuern erheben dürfen, haben sie gewisse Rücksichten auch auf die Masse der bloßen Kirchenmitglieder zu nehmen, fehlt ihnen aber das Steuererhebungsrecht, fallen sie völlig in finanzielle Abhängigkeit von den evangelikalen Fanatikern und müssen in ihrer Lehre nach deren Pfeife tanzen. Das ist natürlich kein Argument für die Beibehaltung der Kirchensteuer, beleuchtet aber Apels Absicht.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#177978) Verfasst am: 12.09.2004, 15:07 Titel: |
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Auf der Dol-Plattform betone ich immer, dass Trennung von Staat und Kirche für beide Seiten ihre Vorteile hätte. Das Beispiel Apels gibt mir recht. Wir müssten die nicht mehr länger finanzieren, und abgedrehte Typen müssten aus ihren Wahnideen keinen Hehl mehr machen.
Letzteres finde ich weit weniger bedrohlich, als wenn es subtil geschieht. Darum bin ich auch dafür, dass Lehrer ihre Weltanschauung auf dem Kopf oder am Hals tragen sollen dürfen.
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Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
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(#178141) Verfasst am: 12.09.2004, 21:35 Titel: Re: Kirchensteuer |
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Heike Jackler hat folgendes geschrieben: |
Apel ist bereits vor einigen Jahren aus der evgl. Kirche ausgetreten, weil die ihm zu liberal waren. |
Dem Ewald Stadler (FPÖ) ist sogar die katholische Kirche zu liberal. Er ist eine Art österreichischer Mel Gibson.
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
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Brochi registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.07.2003 Beiträge: 93
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(#190539) Verfasst am: 10.10.2004, 10:21 Titel: |
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Der Spiegel:
Das Kreuz mit dem Geld
Zitat: | Die Kirchen in Deutschland stecken in einer schweren Finanzkrise: sinkende Steuereinnahmen, fallende Mitgliederzahlen, aufgeblähte Verwaltungen und baufällige Gotteshäuser. Unternehmensberater sollen nun den materiellen Niedergang der Christen stoppen. |
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#194921) Verfasst am: 17.10.2004, 16:25 Titel: |
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Ich hab mir heute mal die Mühe gemacht, die Infos der Nordelbisch-Ev.-Luth. Kirche zum Thema Kirchensteuer wenigstens einigermassen durchzulesen.
Siehe auch
Informationen .
Es scheint auf den ersten Blick ziemlich schwer verdauliche Kost zu sein für den Normalbürger. Steckt dahinter Absicht?
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#262420) Verfasst am: 15.02.2005, 11:34 Titel: |
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Der erste Teilabriss einer Kirche in Hamburg ist jetzt beschlossene Sache.
Zitat: | Die Kirchensteuereinnahmen des Kirchenkreises sanken von umgerechnet 27 Millionen Euro im Jahr 1992 auf heute nur noch 17 Millionen. Daraus ergebe sich ein Kaufkraftverlust für die Kirche von minus 62 Prozent, so der Propst. Die Kirchenmitgliedschaft sank im selben Zeitraum von 41 auf heute 32 Prozent. Demzufolge sei auch die Zahl der Pastorenstellen von 154 (1992) auf 116 (2005) abgebaut worden, ein Minus von 25 Prozent.
Das Fazit dieser Entwicklung sei, dass weniger Kirchen gebraucht würden, sagte Petters. Die 61 Gemeinden des Kirchenkreises verfügen über 81 Gotteshäuser, deren Bausubstanz zum Teil schlecht sei. 33 Kirchen seien Nachkriegsgebäude. Oberstes Ziel müsse aber bleiben, die Um- oder Neunutzung kirchenverträglich vorzunehmen. Priorität hätten soziale oder kulturelle Nutzungen. |
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#269943) Verfasst am: 04.03.2005, 12:17 Titel: |
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Kirchensteuer: Rabatt für Topverdiener
Zitat: | Damit für Topverdiener die Steuerschuld nicht in den Himmel wächst, gewähren viele Landeskirchen ab bestimmten Verdienstgrenzen einen Nachlass. Die Kirchensteuer wird dabei auf einen maximalen Prozentsatz vom zu versteuernden Einkommen begrenzt. Für viele gut betuchte Steuerzahler sind dabei schnell ein paar hundert Euro Ersparnis drin. |
Zitat: | Groß an die Glocke hängt die Kirche ihre Rabattaktion angesichts leerer Klingelbeutel natürlich nicht - nur gut informierte Steuerzahler nutzen das seit Jahren bestehende Ermäßigungsverfahren. |
Zitat: | Auch bei der Besteuerung außerordentlicher Einkünfte wie einmaligen Abfindungen für den Jobverlust oder Gewinnen aus dem Verkauf eines Gewerbebetriebes zeigen sich viele Landeskirchen verhandlungsbereit. |
Zitat: | Bis zu 50 Prozent Rabatt auf die Kirchensteuerschuld gewähren die kirchlichen Steuerbehörden auf Anfrage. |
Man vergleiche diese Praxis mit der Hartnaeckigkeit, in der die Kirche in den neuen Bundeslaendern laengst Ausgetretene mit Kirchensteuernachforderungen - begruendet auf Taufregistereintraege - verfolgt.
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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lupus registrierter User
Anmeldungsdatum: 07.02.2005 Beiträge: 586
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(#270005) Verfasst am: 04.03.2005, 13:26 Titel: |
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Dass Ausgetretene von der Kirche bestraft werden müssen ist doch klar. Das Bundesverwaltungsgericht findet das auch in Ordnung:
Ausschluss ausgetretener Kirchenmitglieder von einer Kirchensteuerermäßigung zulässig
Zitat: | Selbst wenn es eine ausreichende Rechtsgrundlage für einen kirchenspezifischen Steuererlass gäbe, wäre die Beklagte ... nicht gehindert, deren Gewährung an die fortbestehende Kirchenmitgliedschaft des Steuerpflichtigen zu knüpfen, sofern damit dessen Bindung an die Kirche gefestigt werden soll. Dadurch würde weder das Grundrecht der Glaubensfreiheit verletzt, das den ungehinderten Kirchenaustritt garantiere, noch bedeutete es eine gleichheitswidrige Schlechterstellung ausgetretener, früherer Kirchenmitglieder. |
_________________ They all err — Moslems, Jews,
Christians, and Zoroastrians:
Humanity follows two world-wide sects:
One, man intelligent without religion,
The second, religious without intellect.
Abu 'L-ala Ahmad b. Abdallah al-Ma'arri (973-1057)
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#275969) Verfasst am: 21.03.2005, 17:52 Titel: |
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Steuerberater müssen nicht auf Kirchenaustritt hinweisen
Gericht: Beratungspflicht endet bei "höchstpersönlichen Entscheidungen"
(Az: 8 U 61/04).
Zitat: | Im Mai 2003 hatte ein Urteil des Oberlandesgerichts Düsseldorf Schlagzeilen gemacht, das einen Steuerberater zu Schadensersatz verpflichtete, weil er seinen Mandanten nicht auf die Möglichkeit zum Kirchenaustritt hingewiesen hatte. Damals ging es allerdings nicht um eine generelle Pflicht, einem Steuerzahler die finanziellen Vorteile eines Kirchenaustritts aufzuzeigen. Vielmehr hatte es der Berater versäumt, bei einer außergewöhnlichen finanziellen Aktion seines Mandanten diesen über die Auswirkungen hinsichtlich der zu zahlenden Kirchensteuer zu informieren. |
http://www.kath.net/detail.php?id=10027
http://www.stern.de/wirtschaft/geldanlage/537818.html?nv=cp_L1_rt
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#275979) Verfasst am: 21.03.2005, 18:13 Titel: |
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Ich meine, die Kirchenmitgliedschaft ist keine primär steuerliche Frage, und dass man als Kirchenmitglied eine Zusatzsteuer berappen muss, ist allgemein bekannt. Es kann nicht Aufgabe des Steuerberaters sein, seine Kunden über den Irrsinn verfasster Religionen aufzuklären.
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lupus registrierter User
Anmeldungsdatum: 07.02.2005 Beiträge: 586
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(#276128) Verfasst am: 21.03.2005, 23:38 Titel: |
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Für die meisten Menschen ist die Kirchenmitgliedschaft sehr wohl zuerst eine steuerliche Frage, aber die verdienen es ja dann auch, geschröpft zu werden.
Bei der ganzen Sache ist aber auch noch zu beachten, dass das OLG Düsseldorf vor ein paar Jahren einen Steuerberater sehr wohl verurteilt hat, weil er seinen Klienten nicht darauf hingewiesen hatte, dass er mit einem Kirchenaustritt Steuern sparen kann (was am Rande bemerkt nichts Gutes über die Meinung des OLG Düsseldorf über den Geisteszustand des Normalbürgers aussagt...):
Der Berater hätte, so das Gericht weiter, auch wenn die Bereitschaft zu einem Kirchenaustritt nicht erkennbar war, in jedem Fall den Mandanten über alle ihm drohenden Steuernachteile (somit auch die Kirchensteuer) aufzuklären und ihm die eigenverantwortliche Entscheidung über sein weiteres Verhalten zu überlassen. Das Gericht ist der Meinung, dass eine Vielzahl von Steuerzahlern einen Kirchenaustritt erwägen würden, wenn sie auf die kirchensteuerlichen Konsequenzen diverser steuerlicher Konstellationen aufmerksam gemacht würden.
Wenn ich ehrlich wäre, müsste ich Raphael recht geben, aber weil ich ein hinterhältiger zynischer Kirchenhasser bin, finde ich das einfach herrlich subversiv
_________________ They all err — Moslems, Jews,
Christians, and Zoroastrians:
Humanity follows two world-wide sects:
One, man intelligent without religion,
The second, religious without intellect.
Abu 'L-ala Ahmad b. Abdallah al-Ma'arri (973-1057)
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annox Grim Reaper
Anmeldungsdatum: 30.05.2004 Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin
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(#276233) Verfasst am: 22.03.2005, 07:01 Titel: |
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Gerade erhielt ich Post von der Kirchensteuerstelle meines sich zustaendig fuehlenden Finanzamtes:
"Sie hatten bereits Angaben zur Frage Ihrer Religionszugehoerigkeit gemacht, doch reichen sie leider nicht aus. Wir bitten Sie daher, ..." usw. bla, bla
Wird die Kirchensteuerstelle mir dann "fuer alle Zeit" glauben, dass ich noch nie freiwillig oder unfreiwillig an kirchlichen Pseudo-Zauberritualen teilgenommen habe oder nicht? Ist das so wie mit der GEZ, die mir auch nicht glaubt, dass ich nunmal keinen Fernseher besitze?
Zu meinem 'Glueck' fehlt mir jetzt eigentlich nur noch der Musterungsbefehl fuer den Dienst in einer NATO-Armee.
Mit solch einem Scheiss belaestigt mich die Kirchensteuerstelle irgendwie reichlich spaet, naemlich 2 Tage vor meinem 34..
Was fuer eine schraege Welt.
_________________ Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
[Sadegh Hedayat]
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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annox Grim Reaper
Anmeldungsdatum: 30.05.2004 Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin
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(#276236) Verfasst am: 22.03.2005, 07:27 Titel: |
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Danke fuer die Links.
_________________ Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
[Sadegh Hedayat]
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#292507) Verfasst am: 07.05.2005, 13:40 Titel: |
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Zitat: | In der N24-Sendung "Studio Friedman" zeigte sich
der Parlamentarische Geschäftsführer von B90/Die Grünen offen für
eine Abschaffung der Kirchensteuer.
Volker Beck: "Ich bin immer schon dagegen gewesen. Aber ich
glaube nicht, dass ich noch die Abschaffung der Kirchensteuer
durch den Staat erleben werde." |
http://www.presseportal.de/story.htx?nr=666467
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#295612) Verfasst am: 18.05.2005, 13:09 Titel: |
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Kirchentagspräsident fordert Abschaffung der Kirchensteuer, stattdessen freiwillige Zahlungen auf Gemeindeebene.
Zitat: | Die Kirchensteuer - Haupteinnahmequelle der Kirchen - sollte nach Ansicht des Kirchentagspräsidenten Prof. Eckhard Nagel abgeschafft werden. «Ich persönlich glaube, dass wir uns auf lange Sicht von der Kirchensteuer trennen sollten», sagte Nagel in einem dpa-Gespräch. Die Menschen sollten vielmehr freiwillige Beiträge leisten. «Wir müssen zu einer gemeindenahen Finanzierung kommen, die sich auf konkrete Aktivitäten der Kirche vor Ort bezieht. Es gibt aus meiner Sicht dazu keine Alternative.» |
http://www.rhein-main.net/sixcms/list.php?page=fnp2_news_article&id=2283356
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#303810) Verfasst am: 12.06.2005, 11:07 Titel: |
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Das Finanzamt verschickt Fragebögen...
Kirchenaustritt.de
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Weseraal registrierter User
Anmeldungsdatum: 15.08.2005 Beiträge: 15
Wohnort: Bremen
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(#328617) Verfasst am: 16.08.2005, 21:31 Titel: Steuer??? |
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Also...das Ding heißt zwar Steuer, aber eigentlich müßte man das ja wohl als Mitgliedsbeitrag zu einer ansehen. Klar...wenn ich Mitglied einer Organisation bin, dann muß ich da selbstverständlich auch Mitgliedsbeiträge zahlen. Ich sehe allerdings nicht ein, dass diese Mitgliedsbeiträge vom Finanzamt eingezogen werden.
Mir ist schon klar, warum die Kirchen darauf so großen Wert legen:
Würden die Kirchen ihren Mitgliedern nämlich individuelle Rechnungen schicken und die Beiträge zum Beispiel im Lastschriftverfahren vom Konto abbuchen, dann könnte das zu einer Welle von Kirchenaustritten führen. Vielen Bürgern würde vielleicht erst dann bewußt, wieviel Geld sie an"ihre" Kirche zahlen. So wie das jetzt läuft, wird höchstens auf den Finanzminister und die hohen Abzüge auf der Vergütungsmitteilung, wie das Ding in der Bremischen Verwaltung heißt, geschimpft. Steht der Betrag aber als Mitgliedsbeitrag der Kirche auf dem Kontoauszug vom Girokonto, dann sähe die Sache wohl anders aus. So mancher würde dann wohl seine Kirchenmitgliedschaft kündigen und die Einzugsermächtigung zurückziehen.
Und die Finanzabteilungen der Kirchen hätten da noch ein weiteres kleines Problem: Da sich die jetzige Kirchensteuer aus der Höhe der Einkommenssteuer und damit natürlich aus der Höhe des Einkommens ergibt, wären die Kirchen gut beraten sich ein anderes Modell für die Berechnung ihrer Mitgliedsbeiträge auszudenken - denn wenn die ihre Mitglieder nach der genauen Einkommenshöhe fragen würden, dann dürfen die mit weiteren Kündigungen der Mitgliedschaft in ihrer Organisation rechnen
_________________ "Glauben heißt: nicht wissen" Das hat sich nur noch nicht bis zum Vatikan herumgesprochen
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#328663) Verfasst am: 16.08.2005, 22:22 Titel: Re: Steuer??? |
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Weseraal hat folgendes geschrieben: | Also...das Ding heißt zwar Steuer, aber eigentlich müßte man das ja wohl als Mitgliedsbeitrag zu einer ansehen. Klar...wenn ich Mitglied einer Organisation bin, dann muß ich da selbstverständlich auch Mitgliedsbeiträge zahlen. Ich sehe allerdings nicht ein, dass diese Mitgliedsbeiträge vom Finanzamt eingezogen werden.
Mir ist schon klar, warum die Kirchen darauf so großen Wert legen:
Würden die Kirchen ihren Mitgliedern nämlich individuelle Rechnungen schicken und die Beiträge zum Beispiel im Lastschriftverfahren vom Konto abbuchen, dann könnte das zu einer Welle von Kirchenaustritten führen. Vielen Bürgern würde vielleicht erst dann bewußt, wieviel Geld sie an"ihre" Kirche zahlen. So wie das jetzt läuft, wird höchstens auf den Finanzminister und die hohen Abzüge auf der Vergütungsmitteilung, wie das Ding in der Bremischen Verwaltung heißt, geschimpft. Steht der Betrag aber als Mitgliedsbeitrag der Kirche auf dem Kontoauszug vom Girokonto, dann sähe die Sache wohl anders aus. So mancher würde dann wohl seine Kirchenmitgliedschaft kündigen und die Einzugsermächtigung zurückziehen.
Und die Finanzabteilungen der Kirchen hätten da noch ein weiteres kleines Problem: Da sich die jetzige Kirchensteuer aus der Höhe der Einkommenssteuer und damit natürlich aus der Höhe des Einkommens ergibt, wären die Kirchen gut beraten sich ein anderes Modell für die Berechnung ihrer Mitgliedsbeiträge auszudenken - denn wenn die ihre Mitglieder nach der genauen Einkommenshöhe fragen würden, dann dürfen die mit weiteren Kündigungen der Mitgliedschaft in ihrer Organisation rechnen |
Na, so lange ich Kirchenmitglied war, standen die exakten Beträge alljährlich im Einkommensteuerbescheid und im Grundsteuerbescheid. Auf das Einkommen wurden zuletzt € 619.47, auf das Grundeigentum zuletzt € 5.99 Kirchensteuer erhoben. Über die Höhe beider Kirchensteuern werden die Steuerpflichtigen also durchaus informiert.
Natürlich wäre es vorzuziehen, die Kirchen und die anderen steuerberechtigten Körperschaften müssten eigene Steuerbescheide verschicken und die Steuern selbst beitreiben.
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lupus registrierter User
Anmeldungsdatum: 07.02.2005 Beiträge: 586
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(#328675) Verfasst am: 16.08.2005, 22:37 Titel: Re: Steuer??? |
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Weseraal hat folgendes geschrieben: | Also...das Ding heißt zwar Steuer, aber eigentlich müßte man das ja wohl als Mitgliedsbeitrag zu einer ansehen. Klar...wenn ich Mitglied einer Organisation bin, dann muß ich da selbstverständlich auch Mitgliedsbeiträge zahlen. Ich sehe allerdings nicht ein, dass diese Mitgliedsbeiträge vom Finanzamt eingezogen werden.
Mir ist schon klar, warum die Kirchen darauf so großen Wert legen:
Würden die Kirchen ihren Mitgliedern nämlich individuelle Rechnungen schicken und die Beiträge zum Beispiel im Lastschriftverfahren vom Konto abbuchen, dann könnte das zu einer Welle von Kirchenaustritten führen. Vielen Bürgern würde vielleicht erst dann bewußt, wieviel Geld sie an"ihre" Kirche zahlen. So wie das jetzt läuft, wird höchstens auf den Finanzminister und die hohen Abzüge auf der Vergütungsmitteilung, wie das Ding in der Bremischen Verwaltung heißt, geschimpft. Steht der Betrag aber als Mitgliedsbeitrag der Kirche auf dem Kontoauszug vom Girokonto, dann sähe die Sache wohl anders aus. So mancher würde dann wohl seine Kirchenmitgliedschaft kündigen und die Einzugsermächtigung zurückziehen.
Und die Finanzabteilungen der Kirchen hätten da noch ein weiteres kleines Problem: Da sich die jetzige Kirchensteuer aus der Höhe der Einkommenssteuer und damit natürlich aus der Höhe des Einkommens ergibt, wären die Kirchen gut beraten sich ein anderes Modell für die Berechnung ihrer Mitgliedsbeiträge auszudenken - denn wenn die ihre Mitglieder nach der genauen Einkommenshöhe fragen würden, dann dürfen die mit weiteren Kündigungen der Mitgliedschaft in ihrer Organisation rechnen |
Das Recht auf den Einzug von Kirchensteuern aufgrund der "bürgerlichen Steuerlisten" ist den öffentlich-rechtlichen Kirchen zwar verfassungsmäßig verbürgt, aber was ich sehr interessant finde ist, dass das heutige Einzugssystem erst von den Nazis eingeführt wurde und durch einfaches Landesgesetz abgeschafft werden könnte. Die Kirchen müssten sich dann eigene Steuerämter einrichten, denen das staatliche Finanzamt nur noch die nötigen Daten über die jeweiligen Kirchenmitglieder mitteilt.
Dann müssten die Kirchen eigene Steuerbescheide verschicken, und der Arbeitgeber erführe nicht mehr die Konfession seiner Mitarbeiter.
Die von dir geschilderten Folgen würden sich dann wohl sehr schnell einstellen...
_________________ They all err — Moslems, Jews,
Christians, and Zoroastrians:
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Abu 'L-ala Ahmad b. Abdallah al-Ma'arri (973-1057)
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#357219) Verfasst am: 11.10.2005, 18:07 Titel: |
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Aktuelle Zahlen für 2004
Demnach nahm die katholische Kirche nach vorläufigen Berechnungen knapp 4,16 Milliarden Euro an Kirchensteuern ein, 340 Millionen Euro weniger als 2003. Bei den evangelischen Kirchen betrug der Rückgang der Einnahmen aus Kirchensteuern und Kirchgeld etwa 323 Millionen auf 3,689 Milliarden Euro.
Von 2002 auf 2003 hatten beide noch ein ganz leichtes Plus verzeichnen können.
Gejammert wurde aber auch da ohne Pause...
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