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Mehrheitswahlrecht?
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Soll das Verhältniswahlrecht in Deutschland durch ein Mehrheitswahlrecht ersetzt werden?
Ja
10%
 10%  [ 5 ]
Nein
89%
 89%  [ 43 ]
Ist mir egal
0%
 0%  [ 0 ]
Stimmen insgesamt : 48

Autor Nachricht
AgentProvocateur
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Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#346445) Verfasst am: 20.09.2005, 13:52    Titel: Mehrheitswahlrecht? Antworten mit Zitat

Es sieht zur Zeit ziemlich nach einer großen Koalition aus und diese hätte auch die Mehrheit dazu, ein Mehrheitswahlrecht einzuführen, wie es das z.B. in Großbritannien oder den USA gibt.

Ein Mehrheitswahlrecht fordern aktuell z.B. der sächsische Ministerpräsident Milbradt, der BDI (Bundesverband der Deutschen Industrie) und der Staatsrechtler Hans-Herbert von Arnim.

Beim Mehrheitswahlrecht gibt es keine Landeslisten, sondern nur Direktkandidaten. Es gibt also keine Zweitstimme mehr, nur noch eine Erststimme. Ein Mehrheitswahlrecht läuft im Endeffekt auf ein Zwei-Parteien-System hinaus; Koalitionen sind im Mehrheitswahlrecht nicht mehr notwendig, da eine Partei alleine regieren kann.

Was haltet Ihr davon?
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#346447) Verfasst am: 20.09.2005, 13:56    Titel: Re: Mehrheitswahlrecht? Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Was haltet Ihr davon?


Nichts. Wenn ich amerikanische Zustände will, dann ziehe ich in die USA.
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Zumsel
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Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#346448) Verfasst am: 20.09.2005, 13:59    Titel: Re: Mehrheitswahlrecht? Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Was haltet Ihr davon?


Viel! Bleiben wir beim Verhältniswahlrecht, werden wir häufiger Situationen haben, wie wir sie momentan haben. Klare Verantwortung bei klaren Verhältnissen. Das geht auf Dauer nur mit dem Mehrheitswahlrecht.

Hatten wir zwei die Diskussion nicht schon einmal?
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#346449) Verfasst am: 20.09.2005, 14:06    Titel: Re: Mehrheitswahlrecht? Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Koalitionen sind im Mehrheitswahlrecht nicht mehr notwendig, da eine Partei alleine regieren kann.


Wie soll das denn de Fakto überhaupt funktionieren? Es gibt (inzwischen) 5 'größere' Parteien in Deutschland - SPD und CDU als die ganz Großen, FDP, Grüne und L.PDS als immerhin Bundestagsfraktionen.
Soll man die nach der Einführung des Mehrheitswahlrechtes alle in zwei Parteien zusammenpacken oder wie? Na, ich schätze, die werden sich freuen...

Ich finde, eine derartige Verfassungsänderung sollte nur von einer vom Volk gewählten Nationalversammlung oder vom Volk direkt per Volksabstimmung beschlossen werden. Das käme ja fast schon dem Ausruf einer neuen Verfassung nahe...
_________________
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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AgentProvocateur
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#346450) Verfasst am: 20.09.2005, 14:18    Titel: Re: Mehrheitswahlrecht? Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Koalitionen sind im Mehrheitswahlrecht nicht mehr notwendig, da eine Partei alleine regieren kann.

Wie soll das denn de Fakto überhaupt funktionieren? Es gibt (inzwischen) 5 'größere' Parteien in Deutschland - SPD und CDU als die ganz Großen, FDP, Grüne und L.PDS als immerhin Bundestagsfraktionen.
Soll man die nach der Einführung des Mehrheitswahlrechtes alle in zwei Parteien zusammenpacken oder wie?

Nein, natürlich nicht! Die kleineren Parteien würden aber von ganz alleine in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Sie bekämen ja nur für jeden absolut gewonnen Wahlkreis einen Sitz im Bundestag. Das sind jedoch bei den kleinen Parteien verschwindend wenige.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ich finde, eine derartige Verfassungsänderung sollte nur von einer vom Volk gewählten Nationalversammlung oder vom Volk direkt per Volksabstimmung beschlossen werden. Das käme ja fast schon dem Ausruf einer neuen Verfassung nahe...

Rein rechtlich könnte eine große Koalition diese Verfassungsänderung wohl durchführen.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#346452) Verfasst am: 20.09.2005, 14:26    Titel: Re: Mehrheitswahlrecht? Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Was haltet Ihr davon?


Viel! Bleiben wir beim Verhältniswahlrecht, werden wir häufiger Situationen haben, wie wir sie momentan haben. Klare Verantwortung bei klaren Verhältnissen. Das geht auf Dauer nur mit dem Mehrheitswahlrecht.

Mit einer Diktatur geht das noch besser, denn da gibt's dann auch keine verwirrenden Regierungswechsel mehr.

Ein Zwei-Parteien-System kann sich kaum repräsentative Demokratie schimpfen.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#346453) Verfasst am: 20.09.2005, 14:27    Titel: Antworten mit Zitat

Bevor es ans Wahlrecht geht, sollte die Föderalismus-Reform vorangetrieben werden.
Das würde eine ausreichende Effizienzsteigerung der Legislative nach sich ziehen.
Und zwar ohne die grob verfälschenden Ergebnisse der Mehrheitswahl.
Zitat:
insgesamt erhielt Gore trotz Naders Konkurrenz in absoluten Zahlen ("popular vote") etwa eine halbe Million Stimmen mehr als Bush. Wahlentscheidend waren jedoch nur 537 strittige Stimmen in Florida.

http://de.wikipedia.org/wiki/Mehrheitswahlrecht
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Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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hacketaler
Frauen ficken ist was für Schwuchteln!



Anmeldungsdatum: 10.02.2005
Beiträge: 6031

Beitrag(#346454) Verfasst am: 20.09.2005, 14:29    Titel: Antworten mit Zitat

davon halte ich gar nichts.


allein die angeführten befürworter einer solchen änderung sollten schon grund genug sein für "nein" zu stimmen.... Böse
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#346460) Verfasst am: 20.09.2005, 14:40    Titel: Re: Mehrheitswahlrecht? Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Nein, natürlich nicht! Die kleineren Parteien würden aber von ganz alleine in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.


Klasse. Ist dann ja im Grunde wie in der Wirtschaft: da verschwinden die kleinen Firmen auch in der Bedeutungslosigkeit. Oder in der Gesellschaft: da verschwinden die kleinen Leute in der Bedeutungslosigkeit.
Ist doch großartig, wenn dann die Politik genauso funktioniert... Mit den Augen rollen
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#346462) Verfasst am: 20.09.2005, 14:45    Titel: Antworten mit Zitat

Hier wird Hans-Herbert von Arnim mit seiner Forderung zitiert.

Zitat:
"Dann bekommt eine der großen Partei die meisten Stimmen und damit die Mehrheit. Beim heute geltenden Verhältniswahlrecht geben die kleinen Parteien den Ausschlag, dass keines der beiden Lager regieren kann und nur eine große Koalition in Betracht kommt."

Na und? Wir hatten in Österreich auch oft große Koalitionen. Woher kommt die Angst vor sowas? An der stockenden Koalitionsbildung sind die Egos gewisser Spitzenkandidaten Schuld. Und überhaupt ist die Bildung von Koalitionen, die dann mit der Regierung defacto eine Einheit bilden und die Regierungsvorhaben per Parteienzwang durchsetzen, nicht im Sinne der repräsentativen Demokratie mit Gewaltenteilung. Die aktuelle Entwicklung bietet einmal die Möglichkeit die Demokratie, so wie sie gedacht war, auszuprobieren.

Zuguterletzt würde mir eine Situation wie in den USA nicht gefallen und damit spiele ich auf die Gesellschaft an. Da gibt es zwei gegenseitig verhasste Lager, die ihr geringstes Übel besonders verbissen verteidigen müssen und viele, die politisch apathisch sind und mit alledem nichts zu tun haben wollen.
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Othilic
Gast






Beitrag(#346463) Verfasst am: 20.09.2005, 14:52    Titel: Re: Mehrheitswahlrecht? Antworten mit Zitat

Ich bin dagegen.

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Ein Mehrheitswahlrecht läuft im Endeffekt auf ein Zwei-Parteien-System hinaus; Koalitionen sind im Mehrheitswahlrecht nicht mehr notwendig, da eine Partei alleine regieren kann.

Das muss doch nicht zwangsläufig so sein. In einem Staat, in dem es beispielsweise drei Regionen mit stark unterschiedlichen Interessen/Präferenzen gibt (in Deutschland möglicherweise Norden, Süden und Osten), würde ein Mehrheitswahlrecht auf ein drei-Parteien-System hinauslaufen, wodurch dann doch wieder Koalitionen nötig werden.
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



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Beiträge: 4932

Beitrag(#346466) Verfasst am: 20.09.2005, 14:57    Titel: Re: Mehrheitswahlrecht? Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Was haltet Ihr davon?


Nichts. Wenn ich amerikanische Zustände will, dann ziehe ich in die USA.

Oder nach Nordirland. Da kann man einige praktische Auswirkungen des Mehrheitswahltrechts bei geschickter Anlage der Wahlbezirke auch beobachten.
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"Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
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Beitrag(#346475) Verfasst am: 20.09.2005, 15:24    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Ein Mehrheitswahlrecht läuft im Endeffekt auf ein Zwei-Parteien-System hinaus;


Warum das? (siehe England nerv )

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Na und? Wir hatten in Österreich auch oft große Koalitionen. Woher kommt die Angst vor sowas?


Weil eben Österreich ein abschreckendes Beispiel ist, was für Konsequenzen eine große Koalition haben kann? Am Kopf kratzen
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Storm by Tim Minchin
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Othilic
Gast






Beitrag(#346477) Verfasst am: 20.09.2005, 15:27    Titel: Re: Mehrheitswahlrecht? Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Klare Verantwortung bei klaren Verhältnissen. Das geht auf Dauer nur mit dem Mehrheitswahlrecht.


Vielleicht würde das Mehrheitswahlrecht eher als das Verhältniswahlrecht zu klarer Verantwortung bei klaren Verhältnissen führen, mag sein. Aber eine Garantie dafür ist auch Mehrheitswahlrecht nicht.

Erstens, wie ich schon schrieb: Es ist, gerade in Deutschland, nicht zwingend notwendig, dass sich nach Einführung des Mehrheitswahlrechts ein Zwei-Parteien-System ergeben wird.

Zweitens, selbst wenn Einführung des Mehrheitswahlrechts zu einem Zwei-Parteien-System führen würde: die Abgeordneten sind für die Wiederwahl nur von den Wählern in ihrem Wahlkreis abhängig, nicht von ihrer Partei und könnten sich bei Abstimmungen im Zweifelsfall für die regionalen Interessen ihres Wahlkreises entscheiden, gegen die Interessen ihrer Partei.
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AgentProvocateur
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#346485) Verfasst am: 20.09.2005, 15:46    Titel: Re: Mehrheitswahlrecht? Antworten mit Zitat

Othilic hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Ein Mehrheitswahlrecht läuft im Endeffekt auf ein Zwei-Parteien-System hinaus; Koalitionen sind im Mehrheitswahlrecht nicht mehr notwendig, da eine Partei alleine regieren kann.

Das muss doch nicht zwangsläufig so sein.

Stimmt, nicht zwangsläufig.

Othilic hat folgendes geschrieben:
In einem Staat, in dem es beispielsweise drei Regionen mit stark unterschiedlichen Interessen/Präferenzen gibt (in Deutschland möglicherweise Norden, Süden und Osten), würde ein Mehrheitswahlrecht auf ein drei-Parteien-System hinauslaufen, wodurch dann doch wieder Koalitionen nötig werden.

Theoretisch hast Du zwar Recht, aber praktisch, auf Deutschland bezogen, sehe ich diese Möglichkeit nicht als realistisch an. Wenn ich richtig informiert bin, sehen die Wahlkreise bezüglich Erststimmen so aus: FDP - 0, Grüne - 1, PDS.Linke - 3 und der Rest verteilt sich auf SPD und CDU.

Ich sehe nicht, wieso sich das bei einer Einführung eines Mehrheitswahlrechtes ändern sollte.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#346490) Verfasst am: 20.09.2005, 15:54    Titel: Antworten mit Zitat

Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Ein Mehrheitswahlrecht läuft im Endeffekt auf ein Zwei-Parteien-System hinaus;


Warum das? (siehe England nerv )

In Deutschland würde es dazu führen. In GB hast du halt all die Lokalparteien. Nur Parteien, die in einer Region starke Regionalpolitik machen, sind dann national repräsentiert. Eine Partei wiederrum, die auf Nationaler Ebene eine Interessensgruppe anspricht und durchgägnig 20% bekommt, erhält nichts.

Der Nationalrat ist dazu da das Volk auf nationaler Ebene zu repräsentieren. Wenn man von dieser Prämisse ausgeht, dann kann nur ein Verhältnisswahlrecht die Antwort sein.

Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Na und? Wir hatten in Österreich auch oft große Koalitionen. Woher kommt die Angst vor sowas?


Weil eben Österreich ein abschreckendes Beispiel ist, was für Konsequenzen eine große Koalition haben kann? Am Kopf kratzen

Wieso abschreckendes Beispiel? Mir war rot-schwarz lieber als schwarz-blau/orange.

Was ist überhaupt die Definition der großen Koalition? 1999 hatten wir drei annähernd gleich große Fraktionen im Nationalrat. Trotzdem sprach man bei schwarz-blau nicht von einer großen Koalition. Der Begriff verleiht an sich SPÖ/SPD und ÖVP/CDU einen Sonderstatus, der nicht einzusehen ist. Nur eine dieser Parteien hätte das Land zu regieren und dann auch immer eine zur gleichen Zeit.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#346495) Verfasst am: 20.09.2005, 16:07    Titel: Re: Mehrheitswahlrecht? Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:

Theoretisch hast Du zwar Recht, aber praktisch, auf Deutschland bezogen, sehe ich diese Möglichkeit nicht als realistisch an. Wenn ich richtig informiert bin, sehen die Wahlkreise bezüglich Erststimmen so aus: FDP - 0, Grüne - 1, PDS.Linke - 3 und der Rest verteilt sich auf SPD und CDU.

Ich sehe nicht, wieso sich das bei einer Einführung eines Mehrheitswahlrechtes ändern sollte.
Weil die kleinen Parteien für ihre Direkkandidaten keinen Wahlkampf betreiben. Außer eben in diesen wenigen kleinen Wahlkreisen. Das könnte sich aber ändern. Bislang haben Grüne und FDP ihre Erststimmen immer für SPD und CDU geopfert, damit wäre dann natürlich schlagartig schluss.
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Othilic
Gast






Beitrag(#346499) Verfasst am: 20.09.2005, 16:12    Titel: Re: Mehrheitswahlrecht? Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:

Othilic hat folgendes geschrieben:
In einem Staat, in dem es beispielsweise drei Regionen mit stark unterschiedlichen Interessen/Präferenzen gibt (in Deutschland möglicherweise Norden, Süden und Osten), würde ein Mehrheitswahlrecht auf ein drei-Parteien-System hinauslaufen, wodurch dann doch wieder Koalitionen nötig werden.

Theoretisch hast Du zwar Recht, aber praktisch, auf Deutschland bezogen, sehe ich diese Möglichkeit nicht als realistisch an. Wenn ich richtig informiert bin, sehen die Wahlkreise bezüglich Erststimmen so aus: FDP - 0, Grüne - 1, PDS.Linke - 3 und der Rest verteilt sich auf SPD und CDU.

Ich sehe nicht, wieso sich das bei einer Einführung eines Mehrheitswahlrechtes ändern sollte.


Weil sich dann Wählerverhalten, die Parteienlandschaft und Wahlkampftaktik der Parteien ändern werden, und zwar werden regionale Gesichtspunkte und Wahlkreisinteressen in den Vordergrund treten.
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AgentProvocateur
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.01.2005
Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin

Beitrag(#346512) Verfasst am: 20.09.2005, 16:34    Titel: Re: Mehrheitswahlrecht? Antworten mit Zitat

Othilic hat folgendes geschrieben:
AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Ich sehe nicht, wieso sich das bei einer Einführung eines Mehrheitswahlrechtes ändern sollte.

Weil sich dann Wählerverhalten, die Parteienlandschaft und Wahlkampftaktik der Parteien ändern werden, und zwar werden regionale Gesichtspunkte und Wahlkreisinteressen in den Vordergrund treten.

Sehe ich auch noch nicht so richtig ein. Es geht ja um Bundestagswahlen, nicht um Landtagswahlen. Ein Bundestagsabgeordneter wird als solcher nicht besonders viel direkt für seinen Wahlkreis tun können; das wird wohl jedem Wähler klar sein.

Weiter oben hast Du geschrieben:

Othilic hat folgendes geschrieben:
Zweitens, selbst wenn Einführung des Mehrheitswahlrechts zu einem Zwei-Parteien-System führen würde: die Abgeordneten sind für die Wiederwahl nur von den Wählern in ihrem Wahlkreis abhängig, nicht von ihrer Partei und könnten sich bei Abstimmungen im Zweifelsfall für die regionalen Interessen ihres Wahlkreises entscheiden, gegen die Interessen ihrer Partei.

Sorry, aber das stimmt so nicht. Natürlich sind die Kandidaten von ihrer Partei abhängig, sie müssen ja aufgestellt werden und über die Aufstellung entscheidet die Partei. Ich sehe da auch keinen großen Unterschied zu den heutigen Direktkandidaten. Ein Abgeordneter, der gegen die Interessen seiner Partei entscheidet, läuft Gefahr, nicht mehr aufgestellt zu werden.
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Shadaik
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Beitrag(#346517) Verfasst am: 20.09.2005, 16:43    Titel: Antworten mit Zitat

Icvh sehe ehrlich gesagt den effektiven Unterschied nicht.
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caballito
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#346528) Verfasst am: 20.09.2005, 16:56    Titel: Re: Mehrheitswahlrecht? Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Bleiben wir beim Verhältniswahlrecht, werden wir häufiger Situationen haben, wie wir sie momentan haben.



JA und?

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Klare Verantwortung bei klaren Verhältnissen. Das geht auf Dauer nur mit dem Mehrheitswahlrecht.


Unsinn. Was ist unklar an den Verhältnissen? Der Bundestag wird einen Bundeskanzler wählen, wie auch immer. Und dessen Verantwortlichkeit ist absolut klar im Grundgesetz geregelt.

Unklar erscheinen die Verhältnisse nur dem, der meint, eine Regierung müsse eine Parlamentarische Mehrheit hinter sich haben, die die der Regierung passenden Gesetze beschließt. Wo aber steht das? Gesetze werden vom Parlament beschlossen, und irgendeine Mehrheit gibt es immer. Wo steht geschrieben, dass es immer die selben sein müssen, die diese Mehrheit bilden? Und was ist schlimm daran, wenn das Parlament Gesetze beschleißt, die der Regierung vielleicht nicht passen? Das Wesen der Demokratie ist doch gerade, dass Merheiten wechseln. Und die Regierung hat dann eben entsprechend dieser Gesetze zu regieren, basta. Sowas nennnt man auch Gewaltenteilung.

Ein Bundestag, in dem 51 Prozent abnicken, was die Regierung will, ist nicht besser als eine Volkskammer, in der das 100 Prozent tun. Im Gegeteil, letztere ist wenigstens ehrlich. Die 49 Prozent Alibi-Hanseln, die mit nein stimmen, kann man sich nämlich genausogut sparen.
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Tarvoc
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Beitrag(#346543) Verfasst am: 20.09.2005, 17:27    Titel: Re: Mehrheitswahlrecht? Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Bleiben wir beim Verhältniswahlrecht, werden wir häufiger Situationen haben, wie wir sie momentan haben.


Die momentane Situation ist allerdings keine Krise der Demokratie, sondern eine Krise der Demokraten.
Demokratie soll Brücken schlagen. Hier ist nicht das Wahlsystem verknöchert und verhärtet, sondern die Hirne. Eine Demokratie sollte eigentlich aus einer solchen Situation wie der jetzigen eher Profit schlagen, da sich neue Konstellationen und Permutationen ergeben könnten.
Stattdessen wird weiter auf Kombinationen gepocht, die bei diesem Wahlergebnis zahlenmäßig schlichtweg unmöglich sind. Pillepalle
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Jolesch
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Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#346557) Verfasst am: 20.09.2005, 17:58    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Na und? Wir hatten in Österreich auch oft große Koalitionen. Woher kommt die Angst vor sowas?


Weil eben Österreich ein abschreckendes Beispiel ist, was für Konsequenzen eine große Koalition haben kann? Am Kopf kratzen

Wieso abschreckendes Beispiel? Mir war rot-schwarz lieber als schwarz-blau/orange.


Was einem politisch "lieber ist" spielt wenn man das österreichische Modell betrachtet doch nur eine kleine Rolle: Aus der anfangs guten Idee alle gesellschaftlichen Gruppen für ein Ziel zu einen (Aufbau der Republik nach 2. WK) wurde bald eine pseudodemokratische Einrichtung, die vor allem zum Stillstand, Schulden und bürokratischer Verkrustung führte.
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#346562) Verfasst am: 20.09.2005, 18:44    Titel: Re: Mehrheitswahlrecht? Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:

[...]
Demokratie soll Brücken schlagen. Hier ist nicht das Wahlsystem verknöchert und verhärtet, sondern die Hirne. Eine Demokratie sollte eigentlich aus einer solchen Situation wie der jetzigen eher Profit schlagen, da sich neue Konstellationen und Permutationen ergeben könnten.
Stattdessen wird weiter auf Kombinationen gepocht, die bei diesem Wahlergebnis zahlenmäßig schlichtweg unmöglich sind. Pillepalle


Schön gesagt. Aber es muß jetzt eine Koalition gebildet werden und das müßten die Parteien mit den größten Schnittmengen machen. Und da es keine großen Übereinstimmungen gibt, ist die nächste Regierung jetzt schon zum Scheitern verurteilt. Neuwahlen wären wohl doch das Beste.
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caballito
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#346566) Verfasst am: 20.09.2005, 19:06    Titel: Re: Mehrheitswahlrecht? Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Eine Demokratie sollte eigentlich aus einer solchen Situation wie der jetzigen eher Profit schlagen, da sich neue Konstellationen und Permutationen ergeben könnten.
Stattdessen wird weiter auf Kombinationen gepocht, die bei diesem Wahlergebnis zahlenmäßig schlichtweg unmöglich sind. Pillepalle


Jo, und schuld sind die blöden Wähler, dass sie nicht so gewählt haben, das alles im gewohnten Trott weitergeht.

Bin ich der einzige, der da an Brecht denkt?

Wenn die Politiker schon nicht kapieren, dass es ihre Aufgabe ist, die Vorstellungen der Wähler zu erfüllen, wäre es schon hilfreich, wenn sie wenigstens mal kapierten, dass es jedenfalls nicht umgekehrt ist.
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#346571) Verfasst am: 20.09.2005, 19:12    Titel: Re: Mehrheitswahlrecht? Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
Bin ich der einzige, der da an Brecht denkt?

Inwiefern denkst du denn da an Brecht? (Sorry, aber mit Brecht kenne ich mich nicht besonders aus.)
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#346580) Verfasst am: 20.09.2005, 19:37    Titel: Re: Mehrheitswahlrecht? Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Ein Zwei-Parteien-System kann sich kaum repräsentative Demokratie schimpfen.


So she ich das auch. Das käme faktisch einer Abschaffung der Demokratie gleich, besonders wenn man den dann noch stärkeren Einfluss von Lobbyisten beachtet.
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Zumsel
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Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#346581) Verfasst am: 20.09.2005, 19:38    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Ein Zwei-Parteien-System kann sich kaum repräsentative Demokratie schimpfen.


In kaum einem anderen Land gibt es so selbstbewusste Parlamentarier wie in Großbritannien und den USA. Auch was das Verhalten gegenüber der eigenen Partei betrifft. Und das halte ich für höchst demokratisch.


@ Zelig

Auch das Verhältniswahlrecht kann verfälschen. Zum Beispiel, wenn es zwei politische Lager mit jeweils zwei Parteien gibt, von dem das Eine zwar insgesamt stärker ist als das Andere, im Parlament aber über keine Mehrheit verfügt, weil eine der Parteien knapp an der fünf Prozent-Hürde gescheitert ist. Dieser Fall ist nicht unwahrscheinlicher als der von dir beschriebene. In der über 200-jährigen Geschichte Amerikas ist ebendieser jedenfalls erst zwei Mal eingetreten. Und beide Male bei äußerst knappen Wahlergebnissen. Die Verzerrung hält sich also in Grenzen.


Caballito hat folgendes geschrieben:
JA und? Der Bundestag wird einen Bundeskanzler wählen, wie auch immer. Und dessen Verantwortlichkeit ist absolut klar im Grundgesetz geregelt.


Du argumentierst an der politischen Realität vorbei. In einem System, in dem die Regierung durch das Parlament getragen wird, muss sie auch die Mehrheit desselben hinter sich haben. Der Sinn dieses Systems ist es ja gerade, Regierungen zu bekommen, die sich auf eine handlungsfähige Mehrheit im Parlament verlassen können. Die Amerikaner vertreten da eine andere Philosophie. Deshalb wählen sie ihre Regierung (ihren Regierungschef) und ihr Parlament getrennt voneinander. Hätte ich grundsätzlich auch kein Problem mit.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Die momentane Situation ist allerdings keine Krise der Demokratie,


Ich habe ja nicht von einer Krise gesprochen, sondern nur gesagt, dass mir ein anderes Wahlsystem als das Besser erscheint.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Demokratie soll Brücken schlagen.


Na ja, in erster Linie ist Politik - auch demokratische Politik - ein Machtgeschäft. Das liegt nun mal in der Natur der Sache. Da sollte man sich nichts vormachen. Der Fortschritt der Demokratie besteht vor allem darin, die Machtelite regelmäßig durch das Volk auswechseln zu können.

hacketaler hat folgendes geschrieben:
allein die angeführten befürworter einer solchen änderung sollten schon grund genug sein für "nein" zu stimmen....


Ich hätte auch noch Alt-Kanzler Helmut Schmidt im Angebot.

Tante hat folgendes geschrieben:
Was einem politisch "lieber ist" spielt wenn man das österreichische Modell betrachtet doch nur eine kleine Rolle: Aus der anfangs guten Idee alle gesellschaftlichen Gruppen für ein Ziel zu einen (Aufbau der Republik nach 2. WK) wurde bald eine pseudodemokratische Einrichtung, die vor allem zum Stillstand, Schulden und bürokratischer Verkrustung führte.


Richtig! So sehe ich das auch. Ein System, in dem die beiden wichtigsten politischen Parteien über Jahrzehnte hinweg ein Kuschelbündnis eingehen, bei dem schon vor jeder Wahl feststeht, wie die Machtverteilung nach der Wahl sein wird und wer welchen Posten kriegt, kommt einer Demokratur sehr nahe. Demokratie bedeutet für mich Wettstreit. Wettstreit vor allem zwischen den politischen Hauptströmungen. In einem Mehrheitswahlsystem wird dieser Wettstreit in der Regel mehr zugespitzt. Wer ihn gewinnt, regiert, wer ihn verliert, landet in der Opposition. Punkt um! In vier Jahren sieht man sich wieder. Genau so sollte meinem Empfinden nach Demokratie funktionieren.
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#346597) Verfasst am: 20.09.2005, 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Na ja, in erster Linie ist Politik - auch demokratische Politik - ein Machtgeschäft. Das liegt nun mal in der Natur der Sache. Da sollte man sich nichts vormachen.


Siehst du? Wegen Demokraten, die solche Meinungen wie diese vertreten, bin ich Anarchist...
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#346601) Verfasst am: 20.09.2005, 20:18    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Ein Zwei-Parteien-System kann sich kaum repräsentative Demokratie schimpfen.


In kaum einem anderen Land gibt es so selbstbewusste Parlamentarier wie in Großbritannien und den USA. Auch was das Verhalten gegenüber der eigenen Partei betrifft. Und das halte ich für höchst demokratisch.

Verfolgst du die aktuelle Situation in den USA? Kongress und Senat segnen dort alles ab, was von Bush vorgelegt wird. Nenne mal ein paar Republikaner die sich tatsächlich auflehnen. Das sind letztlich alles brave Parteisoldaten.

Wenn überhaupt, dann sind das Leute, die in ihrem Bezirk aus irgendeinem Grund beliebt sind und sich einem gewissen Thema verschreiben, das allerdings nicht das sein muss, wofür sie gewählt wurden. Da kennt sich einer mit Peak-Öl aus und der andere mit freier Software, der nächste ist Lobbyist für Disney.

Abweichende Star-Politiker im Parlament zu haben ist nur dann demokratisch, wenn diese vom Volk als solche gewollt sind. Und genau das bietet das österreichische Wahlsystem über die Vorzugsstimmen. Soweit ich weiß gibt es das in .de auch.

Dass um die Richtung im Land gestritten wird, ist nicht ausreichend für eine Demokratie, denn sonst würde auch so manche Diktatur oder Theokratie als Demokratie gelten. Auch in der KK gibt es Fraktionen und Streit. Aber die Streitparteien repräsentieren das Kirchenvolk nicht, also ist die KK nicht demokratisch.
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