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Malone auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.09.2004 Beiträge: 5269
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(#310704) Verfasst am: 02.07.2005, 13:00 Titel: Zwischenfazit des Kapitalismus vor dem letzten Kapitel |
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Eigentlich wollte ich selbst einen ausführlichen Aufsatz über das Thema schreiben, aber Jeremy Rifkin hat mir die Arbeit vorerst abgenommen! Der wichtigste und bedeutsamste Beitrag zu den aktuellen Diskussionen, also unbedingt lesen, auch wenn der Abschnitt über die Früchte des technologischen Fortschritts hier etwas zu kurz kommt, denn dieser Punkt ist mehr als entscheidend.
Zitat: | Es liegt daran, dass viele Politiker Europa lieber als Sündenbock missbrauchen, anstatt sich dem Grundproblem zu stellen: Die Arbeit verschwindet. Das will kein Politiker seinen Wählern erzählen. Statt dessen betet man immer wieder dieselben drei Pseudotheorien herunter. Erstens: Wir verlieren in unserem Land Jobs, weil die bösen Unternehmer Stellen ins Ausland verlagern. Zweitens: Wir haben genug Jobs, die Leute sind nur nicht richtig ausgebildet. Und drittens: Wir haben zu wenig Jobs, weil die Sozialabgaben zu teuer sind. Alle drei Argumente sind absurd.
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Zitat: | In Wirklichkeit hat sich herausgestellt, dass von der unsichtbaren Hand tatsächlich nichts zu sehen ist. Überlässt man den entfesselten Markt seiner eigenen, inneren Logik, führt er nicht zu einem größeren Stück vom wirtschaftlichen Kuchen für alle, sondern zu einem Ausscheidungsspiel, bei dem am Ende der Sieger alles einsteckt. Wie sonst sollten wir die Tatsache erklären, dass Amerikas ungezügeltes Marktmodell zu einer dramatischen Ausweitung der Kluft zwischen Reich und Arm geführt hat und diese Entwicklung auch noch direkt proportional zur Lockerung der externen Kontrollen über die Wirtschaftspraktiken verlief? |
Diese Art von Mensch ist das überzeugendste Argument, sich nicht gegen Amerika als Ganzes auszusprechen
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#310706) Verfasst am: 02.07.2005, 13:08 Titel: Re: Zwischenfazit des Kapitalismus vor dem letzten Kapitel |
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Malone hat folgendes geschrieben: | Diese Art von Mensch ist das überzeugendste Argument, sich nicht gegen Amerika als Ganzes auszusprechen.  |
Zustimmung.
Seine Argumentationen und Konzepte erinnern mich ein Bisschen an Robert Anton Wilson...
Weisst du, ob die Beiden irgendwas miteinander zu tun haben?
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Malone auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.09.2004 Beiträge: 5269
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(#310709) Verfasst am: 02.07.2005, 13:13 Titel: |
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Auf Wikipedia kann ich dazu nichts finden.
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DerManfred ranglos
Anmeldungsdatum: 11.06.2004 Beiträge: 1082
Wohnort: Wien
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(#311013) Verfasst am: 03.07.2005, 11:21 Titel: Re: Zwischenfazit des Kapitalismus vor dem letzten Kapitel |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Malone hat folgendes geschrieben: | Diese Art von Mensch ist das überzeugendste Argument, sich nicht gegen Amerika als Ganzes auszusprechen.  |
Zustimmung.
Seine Argumentationen und Konzepte erinnern mich ein Bisschen an Robert Anton Wilson...
Weisst du, ob die Beiden irgendwas miteinander zu tun haben? |
wilson ? der verschwörungstheoretiker ?
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scilla registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.01.2005 Beiträge: 185
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(#311021) Verfasst am: 03.07.2005, 12:19 Titel: |
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was ist an obigen Zitaten besonders?
ich finde sie eher langweilig
brauchen wir Amerikaner, die uns erzählen, was wir bereits wissen?
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#311027) Verfasst am: 03.07.2005, 12:49 Titel: Re: Zwischenfazit des Kapitalismus vor dem letzten Kapitel |
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DerManfred hat folgendes geschrieben: | wilson? der verschwörungstheoretiker? |
Eher: Verschwörungssatiriker. Wie ernst er das Ganze wirklich nimmt, weiß keiner (vermutlich noch nicht einmal er selbst), da er ohnehin überhaupt nichts ernst zu nehmen scheint.
Allerdings ist er auch einer der führenden nonkonformistischen Denker der USA.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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DerManfred ranglos
Anmeldungsdatum: 11.06.2004 Beiträge: 1082
Wohnort: Wien
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(#311064) Verfasst am: 03.07.2005, 15:40 Titel: |
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scilla hat folgendes geschrieben: | was ist an obigen Zitaten besonders?
ich finde sie eher langweilig
brauchen wir Amerikaner, die uns erzählen, was wir bereits wissen? |
es ist schön für dich dass du zu den wissenden zählst, aber bitte sprich nicht in der Mehrzahl. Denn mit dem wörtchen Wir schliesst du auch z.b. unsere politiker ein; da bezweifle ich sehr stark, dass die zu den wissenden gehören.
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Malone auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.09.2004 Beiträge: 5269
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(#311067) Verfasst am: 03.07.2005, 15:55 Titel: |
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Vermutlich hat er auch die Links nicht entdeckt
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scilla registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.01.2005 Beiträge: 185
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(#311069) Verfasst am: 03.07.2005, 16:01 Titel: |
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es ist vollkommen wurst,
von wem Thesen stammen
wichtig sind allein die Thesen
sonst wären es keine Thesen, sondern Befehle
ich weiss nicht, was Du wählst,
aber wenn Dir die beiden Artikel imponieren,
dann bist Du hochgradig ungebildet
und man sollte Dir das Wahlrecht entziehen
große Klappe, nix dahinter ?
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scilla registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.01.2005 Beiträge: 185
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(#311070) Verfasst am: 03.07.2005, 16:04 Titel: |
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ps
falls Ihr (Malone, Manfred) öffentlich auf die Schnauze fallen wollt,
nur zu
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Malone auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.09.2004 Beiträge: 5269
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(#311071) Verfasst am: 03.07.2005, 16:11 Titel: |
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#311072) Verfasst am: 03.07.2005, 16:14 Titel: |
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DerManfred hat folgendes geschrieben: | scilla hat folgendes geschrieben: | was ist an obigen Zitaten besonders?
ich finde sie eher langweilig
brauchen wir Amerikaner, die uns erzählen, was wir bereits wissen? |
es ist schön für dich dass du zu den wissenden zählst, aber bitte sprich nicht in der Mehrzahl. Denn mit dem wörtchen Wir schliesst du auch z.b. unsere politiker ein; da bezweifle ich sehr stark, dass die zu den wissenden gehören. |
Wir =/= Wir alle
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#311074) Verfasst am: 03.07.2005, 16:15 Titel: |
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scilla hat folgendes geschrieben: | was ist an obigen Zitaten besonders?
ich finde sie eher langweilig
brauchen wir Amerikaner, die uns erzählen, was wir bereits wissen? |
Darf einer "uns" nichts erzählen, weil er Amerikaner ist?
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#311104) Verfasst am: 03.07.2005, 17:53 Titel: |
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scilla hat folgendes geschrieben: | dann bist Du hochgradig ungebildet
und man sollte Dir das Wahlrecht entziehen |
Wahlrecht nur für gebildete Menschen?
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DerManfred ranglos
Anmeldungsdatum: 11.06.2004 Beiträge: 1082
Wohnort: Wien
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(#311120) Verfasst am: 03.07.2005, 18:28 Titel: |
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scilla hat folgendes geschrieben: | es ist vollkommen wurst,
von wem Thesen stammen
wichtig sind allein die Thesen
sonst wären es keine Thesen, sondern Befehle
ich weiss nicht, was Du wählst,
aber wenn Dir die beiden Artikel imponieren,
dann bist Du hochgradig ungebildet
und man sollte Dir das Wahlrecht entziehen
große Klappe, nix dahinter ? |
"grins"
mach dir keine sorgen scilla, ich bin ein ungebildeter schnösel ausn ÖSI Land, und geh schon seit 40 jahren nicht zur wahl.
Und die beiden artikel imponieren mir nicht, die beiden artikel drücken das aus, was ich mir denke, und wofür ich einstehe, dass es geändert werden sollte.
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scilla registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.01.2005 Beiträge: 185
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(#311122) Verfasst am: 03.07.2005, 18:34 Titel: |
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ein BWLer möchte die Kosten reduzieren und tut dies gerne bei den Lohnkosten
ein VWLer möchte die Volkswirtschaft konkurrenzfähig machen und baut gerne Auflagen ab
beide Positionen taugen nicht, um erfolgreich Wirtschaftspolitik zu betreiben
glücklicherweise gibt es für den Staat ein paar Möglichkeiten,
die wirtschaftlichen Zwänge zu umgehen.
welche?
und jetzt strengt mal Euer Hirn an
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scilla registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.01.2005 Beiträge: 185
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(#311126) Verfasst am: 03.07.2005, 18:42 Titel: |
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Hallo Manfred!
Zitat: | die beiden artikel drücken das aus, was ich mir denke, und wofür ich einstehe, dass es geändert werden sollte. |
akzeptiert!
Schwamm drüber
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Dominik ...
Anmeldungsdatum: 16.10.2004 Beiträge: 1341
Wohnort: Deutschland
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(#311140) Verfasst am: 03.07.2005, 19:36 Titel: |
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Scilla, blende auch mich mit deinem Geist, mach mich Blinden zu einem Sehenden, befruchte den Staub in meinem Schädel mit deiner Erleuchtung, und sei dir nicht zu schade für meine ewige Lobpreisung... und sei mal etwas freundlicher mit Menschen, deren einziges Vergehen ein weniger hirnlastiger Umgang mit dem Leben ist. ...jeder nach seinen Fähigkeiten.... und wenn du den geringsten unter deinen Brüdern beleidigst, beleidigst du das Gute in dir.
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annox Grim Reaper
Anmeldungsdatum: 30.05.2004 Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin
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(#311251) Verfasst am: 04.07.2005, 07:12 Titel: |
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scilla hat folgendes geschrieben: | was ist an obigen Zitaten besonders?
ich finde sie eher langweilig
brauchen wir Amerikaner, die uns erzählen, was wir bereits wissen? |
_________________ Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
[Sadegh Hedayat]
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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#311257) Verfasst am: 04.07.2005, 07:56 Titel: |
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Wenn ich mit in meinem Bekanntenkreis unterhalte, dann weiß das niemand. Wenn's nach denen geht, dann gibt es nicht genug Arbeit weil:
- die Lohnnebenkosten zu hoch sind
- die Löhne zu üppig sind
- die Leute zu schlecht ausgebildet sind
- die Arbeitnehmer zu viel Urlaub haben
- die Scheiß-Polen in die EU gekommen sind (oder wahlweise irgendein anderes neues Land)
Also von mir aus, her mit dem Rifkin.
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phoenix registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.04.2005 Beiträge: 937
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(#311258) Verfasst am: 04.07.2005, 08:05 Titel: |
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scilla hat folgendes geschrieben: | es ist vollkommen wurst,
von wem Thesen stammen
wichtig sind allein die Thesen
sonst wären es keine Thesen, sondern Befehle
ich weiss nicht, was Du wählst,
aber wenn Dir die beiden Artikel imponieren,
dann bist Du hochgradig ungebildet
und man sollte Dir das Wahlrecht entziehen
große Klappe, nix dahinter ? |
Zitat: | ps
falls Ihr (Malone, Manfred) öffentlich auf die Schnauze fallen wollt,
nur zu |
Ganz schön arrogant was du hier schreibst!
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scilla registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.01.2005 Beiträge: 185
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(#311326) Verfasst am: 04.07.2005, 14:17 Titel: |
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Zitat: | Ganz schön arrogant was du hier schreibst! |
stimmt,
aber ich habe nicht begonnen
Zitat: | Wenn ich mit in meinem Bekanntenkreis unterhalte, dann weiß das niemand. Wenn's nach denen geht, dann gibt es nicht genug Arbeit weil:
- die Lohnnebenkosten zu hoch sind
- die Löhne zu üppig sind
- die Leute zu schlecht ausgebildet sind
- die Arbeitnehmer zu viel Urlaub haben
- die Scheiß-Polen in die EU gekommen sind (oder wahlweise irgendein anderes neues Land) |
was wäre zu tun?
1. derzeit verteuert der Staat die menschliche Arbeit und verbilligt die maschinelle Arbeit
ergo:
weniger Abschreibungen, dafür geringere Lohnnebenkosten
Nullsummenspiel (keine Mehrbelastung für Arbeitgeber!)
das arbeitsorganisatorische Optimum ist Mensch UND Maschine
2. derzeit sind die Kompetenzen im Bildungssektor zwischen Bund und Land ungünstig verteilt
ergo:
die Länder bekommen die Hoheit über die Fachhochschulen (angewandte Wissenschaften)
und können so diejenigen Industriezweige ansiedeln (Ausbildung qualifizierter Facharbeiter) ,
die am besten zu ihnen passen
der Bund bekommt die Hoheit über die Universitäten (Grundlagenforschung) und die Schulen (Allgemeinbildung)
und sorgt dafür, daß die Basis (Bildungsniveau, Problembewusstsein, Schlüßeltechnologien) auf der Höhe der Zeit ist
3. derzeit werden Arbeitslose für das Nichtstun bezahlt,
obwohl es aus gesellschaftlicher Sicht mehr Arbeit als Menschen gibt
ergo:
die Politik macht gesellschaftlich nützliche Arbeit rentabel
und sorgt dafür,
daß die verbliebenen Arbeitslosen gemeinnützige Tätigkeiten ableisten
(also nicht für 1 Euro in die Privatwirtschaft gehen müssen)
Recht auf Arbeit!
4. derzeit arbeiten die meisten Menschen 40 Stunden die Woche
und verkümmern dabei zunehmend
ergo:
eine kürzere Wochenarbeitszeit (ohne Lohnausgleich) wird gesetzlich festgeschrieben
5. derzeit definiert sich das Wohl des Staates durch die Höhe der Steuereinnahmen
obwohl diese nichts über das Wohl der Menschen aussagt
ergo:
nicht das Einkommen oder der Tauschhandel (Mehrwert, Umsatz, Subsistenz) sollten besteuert bzw. verboten werden,
sondern das konkrete Verhalten sollte gelenkt werden
(Lenkungsteuern anstelle von Finanzierungssteuern)
gutes Verhalten wird belohnt, schlechtes Verhalten wird bestraft
6. derzeit reichen die Gelder nicht
ergo:
die Einnahmen durch die Lenkungssteuern landen nicht in einem Topf,
aus dem sich alle bedienen,
sondern werden ausschließlich für die erwünschten Lenkungsalternativen ausgegeben
7. derzeit ist keine Partei fähig, eine demokratische Diskussion mit offenem Ausgang zu führen
ergo:
über die Massenmedien wird ganz gezielt nach Vorschlägen, THESEN (der Urheber ist egal) gefahndet
und diese von den Parteien in Modellen und Wahlprogrammen zusammengefasst,
über die dann die Wähler abstimmen können
8. ...
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phoenix registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.04.2005 Beiträge: 937
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phoenix registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.04.2005 Beiträge: 937
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(#313281) Verfasst am: 08.07.2005, 22:54 Titel: |
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http://www.taz.de/pt/2005/07/09/a0234.nf/text
Zitat: | John Perkins war beteiligt am wirtschaftlichen Ruin von Entwicklungsländern. Er schwatzte ihnen mit geschönten Statistiken riesige Bauprojekte auf. Die Länder überschuldeten sich, US-Konzerne profitierten. Und das System funktioniert noch immer |
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JTB Niemand
Anmeldungsdatum: 17.03.2004 Beiträge: 429
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(#313284) Verfasst am: 08.07.2005, 23:01 Titel: |
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Clément hat folgendes geschrieben: | http://www.zeit.de/2005/28/Kapitalism__2fL_9ftkehaus
Zitat: | Wir haben genug. Wir brauchen nichts mehr — Leben an der Ekelgrenze – die Krise der Marktwirtschaft resultiert aus dem Überfluss, nicht aus dem Mangel |
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Gesetzlich den Zwang zur Fünf-Kinder-Familie verankern. Löst das Rentenproblem und erzeugt neue Konsumenten, um den Überfluss abzubauen. Aber mir wollte neulich auch schon eine junge attraktive Dame in der Innenstadt einreden, dass der Trend zum Zweithandy eigentlich schon vorbei sei, es zeichne sich der Trend zum Dritthandy ab. Ja, jetzt ja.
EDIT: Rechtschreibefehler beseitigt.
_________________ Und genau dann, als ich alle überzeugt hatte, wurde mir klar, dass ich mir irrte.
Zuletzt bearbeitet von JTB am 09.07.2005, 00:17, insgesamt einmal bearbeitet |
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Malone auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.09.2004 Beiträge: 5269
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(#313288) Verfasst am: 08.07.2005, 23:07 Titel: |
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Clément hat folgendes geschrieben: | http://www.zeit.de/2005/28/Kapitalism__2fL_9ftkehaus
Zitat: | Wir haben genug. Wir brauchen nichts mehr — Leben an der Ekelgrenze – die Krise der Marktwirtschaft resultiert aus dem Überfluss, nicht aus dem Mangel |
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Zitat: | Als Jean-Paul Sartre 1939 den Ekel (La Nausée) von einer neurotischen Abwehrreaktion in den Rang einer philosophischen Negation, eines bis zum Erbrechen angewiderten Weltverhältnisses erhob, da konnte er noch nicht wissen, dass er die Grundsituation des fortgeschrittenen Kapitalismus porträtiert hatte: Das »Zuviel« (de trop) ist der Inbegriff des Ekels vor der an Überflüssigem erstickenden durchkapitalisierten Welt. Von heute her kann man Sartres Roman als eine Art neuer »ökonomisch-philosophischer Pariser Manuskripte« lesen, Fortschreibung und zugleich Korrektur jener anderen Pariser Manuskripte, die den Kapitalismus als Gesellschaftsform der Verarmung, als Fesselung der Produktivkräfte, die künftige wahre politische Ökonomie als ihre Entfesselung missverstanden hatten.
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Die Einleitung ist der komplette Schwachsinn. Nach dem Motto: was meiner Sichtweise nicht entspricht und was ich nicht nachvollziehen kann, muss zwangsläufig neurotisch sein. Der Ekel ist ein existenzialistisches Werk, wenn der Autor nicht genügend von seiner eigenen Sichtweise abstrahieren kann, sollte er das Schreiben lassen. Naja mal weiterlesen, vielleicht hat er zumindest politisch, soziologisch oder ökonomisch was auf dem Kasten.
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Malone auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.09.2004 Beiträge: 5269
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(#313325) Verfasst am: 08.07.2005, 23:56 Titel: |
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Ok gelesen und für exzellent befunden, stilistisch und inhaltlich! Danke für's Posten!
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Malone auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.09.2004 Beiträge: 5269
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(#313335) Verfasst am: 09.07.2005, 00:12 Titel: |
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Wo ist eigentlich Kossuth bei dem Thema? Dessen Gegenargumente würde ich ja gerne mal hören...
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fenriswolf Das Ende ist nah !
Anmeldungsdatum: 23.08.2003 Beiträge: 376
Wohnort: Celle
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(#313411) Verfasst am: 09.07.2005, 08:49 Titel: |
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Ich kann den Artikel von Rifkin in der Zeit durchaus zustimmen.
Was aber meines erachtens fehlt , ist die haushälterische Betrachtung des ganzen. Ich stimme dem zu , daß man den Markt regulieren muß . Es muß Regeln geben , die sicherstellen , daß die Allgemeinheit ihren Anteil am Wohlstand erhält.
Wenn mir jedoch jemand mit tollen Ideen und Modellen kommt und dabei den Haushalt nicht berücksichtigt , dann hat man es mal wieder mit einem Traumtänzer zu tun.
Es muß sich endlich die Einsicht durchsetzen , daß ein Staat nicht permanent Jahr für Jahr durch Aufnahme von zusätzlichen Schulden existieren kann.
Stellt Euch vor , ihr würdet im Jahr 25000 € verdienen , aber von 29000 € leben. Das mag ein , zwei Jahre gut gehen , aber irgendwann würde Euch die Bank mit Sicherheit um ein ernsthaftes Gespräch bitten , anschließend würde vermutlich der Gerichtsvollzieher vorstellig.
Im Jahr 16% mehr auszugeben als man einnimmt kann halt auf Dauer nicht gut gehen , aber genau das macht unser Staat. Die 16% entsprechen der Haushaltslücke von ca. 250 MRD € Ausgaben zu ca. 210 MRD € Einnahmen des Bundes. Diese unverantwortliche Politik ( egal welcher Coleur ) hat inzwischen dazu geführt , das die Bezahlung der Zinsen für unsere Staatsschulden in etwa dieser Haushaltslücke entspricht , 2004 also 36,3 MRD €.
Im Klartext : Der Staat macht jedes Jahr neue Schulden , damit er seine alten Schulden überhaupt begleichen kann.
Die Steuereinnahmen eines Staates sollten zur Finanzierung der Bedürfnisse seiner Bürger dienen und nicht zur Finanzierung von Schulden. Diese negative Entwicklung muß endlich gestoppt werden.
Der Anteil für die Rentenversicherung beträgt jetzt schon 77,4 MRD € am Bundeshaushalt , also gut 31% . Bei der demographischen Fortschreibung der aktuellen Bevökerungsstruktur müßte doch in Kenntnis dieser Umstände inzwischen Großalarm ausgelöst worden sein. Anscheinend kümmert es niemanden so richtig.
Ich komme zwar nicht aus diesem Lager , aber die Losung "Vorfahrt für Arbeit" ist vollkommen richtig formuliert. Gelänge es tatsächlich , die Arbeitslosigkeit zu halbieren ( Wie es Schröder ja mehrfach großspurig angekündigt hat und sich am Ergebnis messen lassen wollte ) , würde sich nicht nur der Posten von 18,8 MRD € für die Arbeitslosenhilfe halbieren , was schon mal eine gute Entlastung wäre , sondern es entstünden auch erhebliche neue Steuereinnahmen. Genau das braucht der Staat. Mehreinnahmen durch bessere Wirtschaftsleistung im Land und nicht durch Steuererhöhungen und neue Schulden.
_________________ Gott ißt Brot.
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Yamato Teeist
Anmeldungsdatum: 21.08.2004 Beiträge: 4548
Wohnort: Singapore
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(#313505) Verfasst am: 09.07.2005, 14:47 Titel: |
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Ums es mit Popper zu sagen: Leben heißt Probleme lösen. Man sollte aufhören, sich Gedanken über tolle Modelle zu machen und endlich akute Probleme lösen. So kann man Erfahrung sammeln und sich langsam vorarbeiten, anstatt zu riskieren, dass der dogmatische Ansatz ins Chaos führt. Leider sind die meisten Menschen nicht dazu bereit konstruktiv zusammen zu arbeit, sondern verlegen sich lieber auf ideologische Grabekämpfe, bei denen letztendlich alle auf der Strecke bleiben.
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