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Christ, neu, männlich, an gemeinsamen Austausch interessiert
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Surata
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Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#981243) Verfasst am: 16.04.2008, 02:42    Titel: Re: Christ, neu, männlich, an gemeinsamen Austausch interessiert Antworten mit Zitat

amazing... hat folgendes geschrieben:
Surata hat folgendes geschrieben:
amazing... hat folgendes geschrieben:
Surata hat folgendes geschrieben:
Torsten hat folgendes geschrieben:
Surata hat folgendes geschrieben:
amazing... hat folgendes geschrieben:
Surata hat folgendes geschrieben:
amazing... hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
amazing... hat folgendes geschrieben:

Allerdings ist das natürlich eine Forderung, die wir auf keinen Fall erfüllen werden.


Warum nicht?


Weil es eine Preisgabe unserer Existenz in der Form, wie wir sie jetzt kennen, wäre.
Schmarotzer halt zwinkern


Klug wie die Schlangen und doch ohne Falsch wie die Tauben Lachen Lachen Lachen



?


"Die Tauben" bezieht sich in dem Fall wahrscheinlich auf nicht hören wollende.


Wie (un)biblisch. Sowas versteh ich doch ned.


Sorry, hab leider grad für nen Moment vergessen, wo ich bin, hehe Smilie


Naja, ich kenn die Bibel gut genug. Hätte garantiert auch die Anspielung verstanden, wenn sie denn halbwegs korrekt und eben nicht ironisch gewesen wäre zwinkern

Weise Schlangen - Druiden - Schlange am Baum - Friedenstaube.... da komm ich halt einfach nicht auf doppelzüngige Tauben...


Nochmal sorry - aber das Zitat war zwar ironisch, aber dennoch vom Wortlaut her korrekt. Steht in Matth. 10,16 Auf den Arm nehmen

Klug isses ja schon, des Teufele.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#981248) Verfasst am: 16.04.2008, 03:29    Titel: Re: Christ, neu, männlich, an gemeinsamen Austausch interessiert Antworten mit Zitat

Zitat:
Zitat:
Zitat:
Surata hat folgendes geschrieben:
amazing... hat folgendes geschrieben:
Surata hat folgendes geschrieben:
amazing... hat folgendes geschrieben:
Surata hat folgendes geschrieben:
Torsten hat folgendes geschrieben:
Surata hat folgendes geschrieben:
amazing... hat folgendes geschrieben:
Surata hat folgendes geschrieben:
amazing... hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
amazing... hat folgendes geschrieben:

Allerdings ist das natürlich eine Forderung, die wir auf keinen Fall erfüllen werden.


Warum nicht?


Weil es eine Preisgabe unserer Existenz in der Form, wie wir sie jetzt kennen, wäre.
Schmarotzer halt zwinkern


Klug wie die Schlangen und doch ohne Falsch wie die Tauben Lachen Lachen Lachen



?


"Die Tauben" bezieht sich in dem Fall wahrscheinlich auf nicht hören wollende.


Wie (un)biblisch. Sowas versteh ich doch ned.


Sorry, hab leider grad für nen Moment vergessen, wo ich bin, hehe Smilie


Naja, ich kenn die Bibel gut genug. Hätte garantiert auch die Anspielung verstanden, wenn sie denn halbwegs korrekt und eben nicht ironisch gewesen wäre zwinkern

Weise Schlangen - Druiden - Schlange am Baum - Friedenstaube.... da komm ich halt einfach nicht auf doppelzüngige Tauben...


Nochmal sorry - aber das Zitat war zwar ironisch, aber dennoch vom Wortlaut her korrekt. Steht in Matth. 10,16 Auf den Arm nehmen

Klug isses ja schon, des Teufele.


Ihr
sollt
es lassen,


solche Zitatverschachtelungen zu machen !!! Motzen
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#981249) Verfasst am: 16.04.2008, 03:30    Titel: Re: Christ, neu, männlich, an gemeinsamen Austausch interessiert Antworten mit Zitat

Surata hat folgendes geschrieben:
amazing... hat folgendes geschrieben:


Nochmal sorry - aber das Zitat war zwar ironisch, aber dennoch vom Wortlaut her korrekt. Steht in Matth. 10,16 Auf den Arm nehmen

Klug isses ja schon, des Teufele.


So, mein Gesülze rausnehmen, dann könnt ihr weitermachen.
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wortpass
deaktivert



Anmeldungsdatum: 21.02.2008
Beiträge: 494

Beitrag(#981250) Verfasst am: 16.04.2008, 03:57    Titel: Re: Christ, neu, männlich, an gemeinsamen Austausch interessiert Antworten mit Zitat

amazing... hat folgendes geschrieben:
wortpass hat folgendes geschrieben:
wortpass hat folgendes geschrieben:
amazing... hat folgendes geschrieben:
Ich bin ein Christ ...


Warum?


Frage noch nicht beantwortet. Cool


Möchtest du jetzt, dass ich dir mein Bekehrungserlebnis erzähle? - Denn das wäre der Grund, den ich auf die Frage, warum ich Christ bin, angeben müsste. Ich erzähle dir das zwar gerne, aber nur wenn du es auch wirklich hören willst. Ansonsten (in Kurzform), bin ich deshalb Christ, weil Gott sich mir in meinem Herzen gezeigt und offenbart hat.


Inwiefern hat er sich offenbart? Hörst Du Stimmen oder siehst Bilder? Die Menschen machen aus Naturphänomene, welche sie nicht verstehen Götter oder schlussfolgern aus dem Verstehen eigener Handlungen eine übermenschliche Macht und verneinen als Ursache ihre geistige Tätigkeit.

Ausserdem kann das Vergängliche (Mensch) mit dem Zeitlosen (Gott, Götter) kaum kommunizieren. Vollkommenheit kann der Mensch nicht erdenken. Die "Schnittstelle" Prophet reicht für mich nicht aus, als Beweis einer uns übergeordneten Intelligenz.

Dennoch muss für all die Dinge um uns herum ein Anfang vorhanden sein. Diese erste Bewegung finden wir entweder durch Raumschiffe mit hoher Geschwindigkeit oder im Bereich der Quantenphysik.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#981251) Verfasst am: 16.04.2008, 04:02    Titel: Re: Christ, neu, männlich, an gemeinsamen Austausch interessiert Antworten mit Zitat

wortpass hat folgendes geschrieben:

Dennoch muss für all die Dinge um uns herum ein Anfang vorhanden sein.


Muss nicht, das Wesen aller Existenz könnte auch kreis- bzw. kugelförmig sein.
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wortpass
deaktivert



Anmeldungsdatum: 21.02.2008
Beiträge: 494

Beitrag(#981252) Verfasst am: 16.04.2008, 04:10    Titel: Re: Christ, neu, männlich, an gemeinsamen Austausch interessiert Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
wortpass hat folgendes geschrieben:

Dennoch muss für all die Dinge um uns herum ein Anfang vorhanden sein.


Muss nicht, das Wesen aller Existenz könnte auch kreis- bzw. kugelförmig sein.


Oder eine Möbiusschleife. Mr. Green Die Unendlichkeit im Anfang.
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Louseign
(-)



Anmeldungsdatum: 02.06.2006
Beiträge: 5585

Beitrag(#981281) Verfasst am: 16.04.2008, 08:31    Titel: Re: Christ, neu, männlich, an gemeinsamen Austausch interessiert Antworten mit Zitat

wortpass hat folgendes geschrieben:
Inwiefern hat er sich offenbart? ...

Och Leutz, könnt ihr wenigstens dieses eine Mal bitte beim Thema bleiben? Hier geht es ausnahmsweise einmal nicht um reine Glaubensinhalte, sondern um die Frage, wo die Kirche sich bewegen muss, um das Spannungsverhältnis zwischen ihr und Atheisten abzumildern. Ich fände es schade, wenn dieses Thema hier wieder in eine Richtung abgebogen wird, zu der es schon gefühlte 100.000 Threads gibt. Mit den Augen rollen
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gollrich
superheftig general



Anmeldungsdatum: 06.12.2007
Beiträge: 1098
Wohnort: Mannheim

Beitrag(#981294) Verfasst am: 16.04.2008, 08:49    Titel: Re: Christ, neu, männlich, an gemeinsamen Austausch interessiert Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:


solche Zitatverschachtelungen zu machen !!! Motzen


sieht aber richtig Geil aus,wirkt fast schon dreidimensional, als würde man in einen Tunnel gesogen, auch wenn es "etwas" den Thread zuspamt zwinkern
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Konrad
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Anmeldungsdatum: 01.06.2007
Beiträge: 1528

Beitrag(#981306) Verfasst am: 16.04.2008, 09:06    Titel: Antworten mit Zitat

amazing... hat folgendes geschrieben:
LingLing hat folgendes geschrieben:
amazing... hat folgendes geschrieben:

Das habe ich anders erlebt. Ich habe die meisten Freikirchler als sehr stolz erlebt, dass sie nicht klassisch evangelisch sind, sondern eben: Baptist, Methodist, Pfingstler, FEGler...


Dies war ein Fehler meinerseits. Verlegen Ich habe eine falschen Begriff zu später Stunde verwendet, weil sich jemand aus der Brüderbewegung als konfessionslos bezeichnet hatte. Was er meinte war aber, dass er nicht zur Kirche (ev/rk) gehört.


Sowas gibts natürlich auch. Ist aber glaube ich die Minderheit unter den Freikirchlern.


Nein. Der Grossteil aller 'spätbekehrten' Freikirchler, wozu ich z. B.auch Mennoniten, Täufer, 7-Tags-Adventisten, Mormonen und Zeugen Jehovas zähle, tritt bei uns aus den Landeskirchen aus.
Es würde mich nicht wundern, wenn die Mehrzahl der Austritte aus den hiesigen Landeskirchen in Wirklichkeit Übertritte in die Freikirchen wären.
Es hat auch einen finanziellen Aspekt. Durch Austritt werden die Leute von der Kirchensteuer befreit. Dieses Geld geben sie als Spende ( den 'Zehnten') ihrer Glaubensgemeinschaft ab.
Bei radikalen evangelischen Freikirchen wird den ev/rk/ck Landeskirchen sowieso die Glaubenstreue abgesprochen.
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C00KIE
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Anmeldungsdatum: 03.09.2007
Beiträge: 2160

Beitrag(#981311) Verfasst am: 16.04.2008, 09:12    Titel: Re: Christ, neu, männlich, an gemeinsamen Austausch interessiert Antworten mit Zitat

amazing... hat folgendes geschrieben:
Hallo zusammen,
ich bin neu hier in eurem schönen Freigeisterhaus. Sehr glücklich
Ich bin ein Christ (einer von der ganz schlimmen Sorte und dazu noch Theologiestudent zynisches Grinsen ) und habe mich hier angemeldet, weil ich an einem Austausch mit Menschen mit einem atheistischen Weltbild interessiert bin.

Bei mir ist es nämlich so: Ich hatte im wirklichen Leben zwar schon oft Kontakt zu Angehörigen anderer Religionen, aber noch nie wirklich zu einem Atheisten. Ich kenne in meinem Umfeld, weder zu Hause, noch auf dem Campus, auch keinen einzigen wirklichen Atheisten näher.

Und da ich ein Mensch bin, der seine Grenzen gerne weitet, möchte ich das zumindestens virtuell tun. Ich habe bisher immer nur Diskussionen mit Glaubensgeschwistern anderer christlicher Konfessionen oder mit Andersgläubigen geführt - nie aber mit Atheisten. Deshalb denke ich, dass mir der Austausch hier in Bezug auf das Kennenlernen anderer Glaubensüberzeugungen und der Weitung meiner Horizonte sehr wertvoll sein könnte (vielleicht beruht das ja auf Gegenseitigkeit).

Dabei geht es mir primär nicht um Streitgespräche, sondern darum das Denken und Fühlen eines Atheisten zu verstehen und nachzuvollziehen. Frage Idee
Und wenn ich dem ein oder anderen helfen kann, das Denken und Fühlen eines Christen zu verstehen und nachzuvollziehen, würde ich das natürlich auch sehr schön finden (aber das muss natürlich gewollt sein).

Ausrufezeichen Ich habe bereits ein paar Beiträge kurz überflogen und da ich empfunden habe, dass hier ein leichtes Unbehagen in der Gemeinde der Freigeister vor christlicher "Missionierung" besteht, möchte ich gleich zu Anfang versichern, dass ich nicht vorhabe euch zum Christentum zu bekehren. Wenn ich etwas über meinen Glauben schreiben sollte, so nur zum Zweck eines ehrlichen, offenen, gegenseitigen Austauschs und nicht mit dem Ziel euch irgendwas aufzuzwängen.
Ich bin sowieso der Auffassung, dass das Internet zwar sehr wertvoll ist (bzw. sein kann), zu gegenseitigem Austausch, aber sich zur Evangelisation nur sehr begrenzt eignet - ihr könnt also ganz beruhigt sein.
Ich habe ganz eigennützige Motive - nämlich meine persönliche Bereicherung.

So komme ich also gleich zu meinem ersten Fragebeitrag und bin an euren Antworten aufrichtig interessiert. Was wäre denn aus eurer Sicht die erste, wichtigste Sache, die die Kirche ganz konkret besser machen müsste, um einen wertvollen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, den auch ihr als positiv empfinden könntet. Frage

...amazing...

huch
also dein nick war mal das Lieblingswort von David Bowie
kannst du das eigentlich richtig aussprechen?
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22262

Beitrag(#981319) Verfasst am: 16.04.2008, 09:37    Titel: Antworten mit Zitat

Erhellender Thread wieder mal. Danke schön.

Hallo ...grace! Winken
_________________
"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)


Zuletzt bearbeitet von tillich (epigonal) am 16.04.2008, 23:25, insgesamt einmal bearbeitet
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kolja
der Typ im Maschinenraum
Betreiber



Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
Wohnort: NRW

Beitrag(#981321) Verfasst am: 16.04.2008, 09:39    Titel: Re: Christ, neu, männlich, an gemeinsamen Austausch interessiert Antworten mit Zitat

amazing... hat folgendes geschrieben:
Nun zur Elterlichen Sorge gehört das Recht, Kinder in einer bestimmten Weltanschauung erziehen zu dürfen, dazu. Stellt man dieses Recht in Frage, sägt man automatisch auch an der Elterlichen Sorge.

Du hattest von der "elterlichen Sorge als solches" geredet, das ist jedenfalls falsch. ich stelle nur einen bestimmten Aspekt in Frage, die anderen Aspekte bleiben von dieser Infragestellung erstmal unberührt. Inwiefern eine Änderung praktisch durchsetzbar wäre ohne die anderen Aspekte zu tangieren lasse ich erstmal offen, das interessiert mich hier nicht weiter.

Zum Vergleich: ich halte es auch nicht für legitim, Kinder 24 Stunden am Tag mit RTL zu berieseln. Ich kann das zwar nicht verhindern, ohne Rechte zu beschneiden, die ich nicht antasten möchte, aber ich kann meine Unterstützung verweigern und dagegen protestieren, dass die Berieselung in der Schule auf Wunsch der Eltern fortgesetzt wird.

kolja hat folgendes geschrieben:
Ich lege der Kirche zur Last, diese Situation auszunutzen und zu kultivieren. Immerhin wird diese Unaufgeklärtheit auf diese Weise von Generation zu Generation tradiert.
amazing... hat folgendes geschrieben:
In der Bereitstellung von schulischem Religionsunterricht kann ich keine Ausnutzung sehen. Zumal schon deine Motive für die Einwilligung der Eltern in den Religionsunterricht ihrer Kinder rein spekulativ sind. Sicher will ich nicht abstreiten, dass es solche Fälle geben mag, aber das in dieser Pauschalität zu sagen...

Ich habe Kinder in der Schule und somit auch Kontakt zu anderen Kindern und deren Eltern, darauf beruht meine Einschätzung. Hast Du Kinder?

amazing... hat folgendes geschrieben:
Außerdem haben die meisten Schüler den Religionsunterricht positiv in Erinnerung - unabhängig davon ob sie Christ waren oder nicht.

Die Forensuche wird Dir Gegenbeispiele liefern, wenn Du daran interessiert bist.

Außerdem tangiert das überhaupt nicht meine Argumentation. Durch den Unterricht in der Schule wird der Religion in der Sicht der Schüler ein Nimbus an Ernsthaftigkeit und Glaubwürdigkeit verliehen, der ihr nicht zusteht. Gerade in der Grundschule, in der die Kinder am unkritischsten und empfänglichsten für Beeinflussung sind, findet eine kritische Betrachtung der Glaubensinhalte überhaupt nicht statt.

Stell Dir doch einfach mal vor, in der Schule würde nach Parteien getrennt Politikunterricht erteilt, der selbstverständlich positiv-affirmativ und eher unkritisch an der offiziellen Parteilinie ausgerichtet wird. Die Kinder werden dem Unterricht entsprechend der Parteizugehörigkeit der Eltern zugeteilt.

amazing... hat folgendes geschrieben:
Genügend Leute wollen das aber und halten das auch für wichtig.

Genügend Leute glauben auch an Astrologie, Wünschelrutengehen, oder sonst welches esoterisches Zeugs. Sollen wir diese Inhalte deshalb den Kindern in der Schule als ernstzunehmende Wahrheiten verkaufen? Merkst Du nicht, dass die Position der Kirchen auf dem Markt der irrationalen Weltanschauungen massiv gestützt wird?
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#981349) Verfasst am: 16.04.2008, 10:59    Titel: Re: Christ, neu, männlich, an gemeinsamen Austausch interessiert Antworten mit Zitat

amazing... hat folgendes geschrieben:

Ich meine zwar die ev. Kirche, aber das soll erstmal zweitrangig sein.
Ich würde auch dich bitten, ob du nicht eine einzige Sache (die dir wichtigste) ganz konkret nennen könntest. Das wäre mir hilfreich.


Generell wünsche ich mir von der Kirche, daß sie
- zu kriegerischen Auseinandersetzungen eindeutig und kritisch Position bezieht
- die menschenverachtende Auswüchse eines von der Leine gelassenen Kapitalismus eindeutig ablehnt
- speziell zur KK eine grundlegende Änderung ihrer Haltung zur Verhütung
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Tapuak
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Anmeldungsdatum: 23.02.2006
Beiträge: 1264

Beitrag(#981355) Verfasst am: 16.04.2008, 11:22    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Erhellender Thread wieder mal.

Ich finde den Thread höchstens insofern erhellend, als die versammelten Religionskritiker es kaum fertig bringen, substanzielle Verbesserungsvorschläge für die Kirchen zu benennen, obwohl der Threaderöffner audrücklich dazu aufgefordert und damit eine Einladung zur Kritik abgegeben hat. Hier ein bisschen mehr Kondome, da ein bisschen weniger Schwulenhass. Das ist zwar wichtig, aber letztlich völlig trivial, da es ja selbst von einem großen Teil der RKK-Mitglieder längst unterstützt wird. Und über diese oberflächlichen Punkte hinaus kommt nix außer Trennung von Staat und Kirche. Schulterzucken
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#981358) Verfasst am: 16.04.2008, 11:27    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht war es auch so gemeint? ; )
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jdf
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#981359) Verfasst am: 16.04.2008, 11:27    Titel: Antworten mit Zitat

Die Kirchen sind mit 1,2 Mio Mitarbeitern der zweitgrößte Arbeitgeber nach der öffentlichen Hand. Sie beanspruchen ein nach meiner Meinung ungerechtfertigtes Privileg, nämlich alle ihre Mitarbeiter nach der Religionszugehörigkeit auszusuchen. Dies allein mit dem Selbstbestimmungsrecht zu begründen, ist eine bodenlose Frechheit des Gesetzgebers. Diese Frechheit beschert den Kirchen jede Menge Steuerzahler. Man kann schon fast von einer Zwangskirchenmitgliedschft sprechen.

Mein Vorschlag also:
Die Kirchen könnten von der weitgehenden Ausübung dieses Rechts, dessen Umfänglichkeit sicherlich aufgrund der Lobbyarbeit der Kirchen so ins Gesetz geflossen ist, Abstand nehmen und sich stattdessen lediglich auf die Art der Tätigkeit als Anforderung beschränken.

§ 9 AGG hat folgendes geschrieben:
Zulässige unterschiedliche Behandlung wegen der Religion oder Weltanschauung
(1) Ungeachtet des § 8 ist eine unterschiedliche Behandlung wegen der Religion oder der Weltanschauung bei der Beschäftigung durch Religionsgemeinschaften, die ihnen zugeordneten Einrichtungen ohne Rücksicht auf ihre Rechtsform oder durch Vereinigungen, die sich die gemeinschaftliche Pflege einer Religion oder Weltanschauung zur Aufgabe machen, auch zulässig, wenn eine bestimmte Religion oder Weltanschauung unter Beachtung des Selbstverständnisses der jeweiligen Religionsgemeinschaft oder Vereinigung im Hinblick auf ihr Selbstbestimmungsrecht oder nach der Art der Tätigkeit eine gerechtfertigte berufliche Anforderung darstellt.
(2) Das Verbot unterschiedlicher Behandlung wegen der Religion oder der Weltanschauung berührt nicht das Recht der in Absatz 1 genannten Religionsgemeinschaften, der ihnen zugeordneten Einrichtungen ohne Rücksicht auf ihre Rechtsform oder der Vereinigungen, die sich die gemeinschaftliche Pflege einer Religion oder Weltanschauung zur Aufgabe machen, von ihren Beschäftigten ein loyales und aufrichtiges Verhalten im Sinne ihres jeweiligen Selbstverständnisses verlangen zu können.


Aber einmal ist diese Praxis ja schon kassiert worden:

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,522492,00.html

http://blog.juracity.de/2008-02-06/agg-evangelische-kirche-muss-schadenersatz-bezahlen.html

Das Verfahren wird übrigens weiterlaufen:

http://blog.juracity.de/2008-02-19/diskriminierung-wegen-der-religionszugehoerigkeit.html

Vllt. haben wir ja Glück und die Sache landet beim BVG, wo der ganze Paragraph dann kassiert wird. zynisches Grinsen

(Aber zur Rechtsprechung des BVG kann Sermon sicher eine Einschätzung abgeben...)
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DeHerg
nun schon länger Ranglos



Anmeldungsdatum: 28.04.2007
Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock

Beitrag(#981361) Verfasst am: 16.04.2008, 11:37    Titel: Antworten mit Zitat

Tapuak hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Erhellender Thread wieder mal.

Ich finde den Thread höchstens insofern erhellend, als die versammelten Religionskritiker es kaum fertig bringen, substanzielle Verbesserungsvorschläge für die Kirchen zu benennen, obwohl der Threaderöffner audrücklich dazu aufgefordert und damit eine Einladung zur Kritik abgegeben hat. Hier ein bisschen mehr Kondome, da ein bisschen weniger Schwulenhass. Das ist zwar wichtig, aber letztlich völlig trivial, da es ja selbst von einem großen Teil der RKK-Mitglieder längst unterstützt wird. Und über diese oberflächlichen Punkte hinaus kommt nix außer Trennung von Staat und Kirche. Schulterzucken
was erwartest du wenn auf jede Beantwortung der Frage nach "Verbesserungen" nur ein
"nö dann wären wir ja nicht mehr wie wir sind"
"nö das wollen wir nicht"
"nö das seh ich anders"
kommt.

selbst hinter dem scheibaren einlassen auf die Kinderfrage steht inhaltlich doch nur ein"nö das kenn ich anders".

also welcher Seite hier die Substanz fehlt sehe ich etwas anders
_________________
Haare spalten ist was für Grobmotoriker

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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#981362) Verfasst am: 16.04.2008, 11:44    Titel: Re: Christ, neu, männlich, an gemeinsamen Austausch interessiert Antworten mit Zitat

amazing... hat folgendes geschrieben:

Dabei geht es mir primär nicht um Streitgespräche, sondern darum das Denken und Fühlen eines Atheisten zu verstehen und nachzuvollziehen. Frage Idee
Und wenn ich dem ein oder anderen helfen kann, das Denken und Fühlen eines Christen zu verstehen und nachzuvollziehen, würde ich das natürlich auch sehr schön finden (aber das muss natürlich gewollt sein).


Das ist auch meine primäre Motivation, um mich hier aufzuhalten: Ich will verstehen, wie der religiöse Glauben funktioniert. Dabei bin ich mittlerweile etwas davon weg, dies anhand von persönlichen Gesprächen oder Diskussionen herausfinden zu wollen. Denn insbesondere "aufgeklärtere" Gläubige berufen sich ja auf subjektives Erleben, wenn sie begründen sollen, warum sie an Gott "glauben". Das Erleben selbst mag zwar real sein, ist für andere Menschen aber nicht fassbar. Mich interessiert daher eher, wodurch es ausgelöst wird, wie es sich äußert und was das eigentlich für uns als Menschen bedeutet. Der nächste Schritt ist dann die Frage, mit welcher Position man sich zu den Befunden in die Debatte einmischt. Das "Problem" in punkto Religion ist m.E., dass alle Maßnahmen, die das Risikopotenzial von Religionen (das hier - m.E. aus gutem Grund - besonders im Fokus steht) minimieren, bei erfolgreicher Umsetzung auch immer gleich zum Ende der Religion führen würde. Zumindest bei den Offenbarungsreligionen. Nur ganz wenige Gläubige können "ein bisschen schwanger" sein. Diesen Spagat bekommt die religiöse Mehrheit gewiss nicht hin.

Was "atheistisches Fühlen" angeht: Ich bekomme noch heute Gefühle des "Fremdseins" in meiner eigenen Spezies, wenn ich darüber nachsinne, dass so viele meiner Mitmenschen so absurde Dinge wie die christl. Heilsgeschichte glauben. Bis ich in jungen Jahren überhaupt herausgefunden hatte, dass es nicht wenige Menschen gibt, denen es ähnlich ergeht, hatte ich wirklich gedacht, ich hätte sie nicht mehr alle: Du gehst in die Stadtbibliothek und findest dort höchstens 3 Bücher zum Thema Atheismus. Aber Regale voller religiöser Literatur. Da kommst du dir schon als Außenseiter vor... Oder wenn dir Autoritäten z.B. etwas von "auferstandenen Menschen" erzählen und es offensichtlich selbst "glauben", du aber als Kind schon "fühlst", dass das Unsinn ist, weil Menschen, die tot sind, tot bleiben.
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Quéribus
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Wohnort: Avaricum

Beitrag(#981363) Verfasst am: 16.04.2008, 11:45    Titel: Antworten mit Zitat

In D kann ein Arbeitgeber ja leider auf der Steuerkarte nachgucken, welcher Konfession sein Angestellter angehört...

Deshalb wäre der beste Ansatzpunkt, daß der Staat nicht mehr das Eintreiben der Kirchensteuer übernimmt (sollen doch selber sehen, wie sie ihre Schäfchen dazu bringen, ihren Obolus auszuspucken....*), dann kann dieser Eintrag wegfallen.

* ist in Frankreich der Fall, gibt keine Kirchensteuer. Die Kirchen müssen selbst sehen, wie sie ihren Schäfchen den "denier du culte" abknöpfen. Da kommen dann ein- oder zweimal im Jahr Bettelbriefchen von der Pfarrgemeinde.... die bei uns postwendend in die vertikale Ablage wandern. zynisches Grinsen
_________________
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or his deserts are small
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To gain or lose it all."
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



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Wohnort: 75

Beitrag(#981364) Verfasst am: 16.04.2008, 11:48    Titel: Antworten mit Zitat

Tapuak hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Erhellender Thread wieder mal.

Ich finde den Thread höchstens insofern erhellend, als die versammelten Religionskritiker es kaum fertig bringen, substanzielle Verbesserungsvorschläge für die Kirchen zu benennen, obwohl der Threaderöffner audrücklich dazu aufgefordert und damit eine Einladung zur Kritik abgegeben hat. Hier ein bisschen mehr Kondome, da ein bisschen weniger Schwulenhass. Das ist zwar wichtig, aber letztlich völlig trivial, da es ja selbst von einem großen Teil der RKK-Mitglieder längst unterstützt wird. Und über diese oberflächlichen Punkte hinaus kommt nix außer Trennung von Staat und Kirche. Schulterzucken


Das Wesentliche wurde m.E. hier bereits gesagt. Damit können sich die Kirchen dann aber auch gleich selbst auflösen. Sie wären dann nur noch eine "Socialising"-Einrichtung. Letzten Endes ist das der "substantielle Verbesserungsvorschlag".
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Anmeldungsdatum: 03.09.2007
Beiträge: 2160

Beitrag(#981365) Verfasst am: 16.04.2008, 11:48    Titel: Antworten mit Zitat

DeHerg hat folgendes geschrieben:
Tapuak hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Erhellender Thread wieder mal.

Ich finde den Thread höchstens insofern erhellend, als die versammelten Religionskritiker es kaum fertig bringen, substanzielle Verbesserungsvorschläge für die Kirchen zu benennen, obwohl der Threaderöffner audrücklich dazu aufgefordert und damit eine Einladung zur Kritik abgegeben hat. Hier ein bisschen mehr Kondome, da ein bisschen weniger Schwulenhass. Das ist zwar wichtig, aber letztlich völlig trivial, da es ja selbst von einem großen Teil der RKK-Mitglieder längst unterstützt wird. Und über diese oberflächlichen Punkte hinaus kommt nix außer Trennung von Staat und Kirche. Schulterzucken
was erwartest du wenn auf jede Beantwortung der Frage nach "Verbesserungen" nur ein
"nö dann wären wir ja nicht mehr wie wir sind"
"nö das wollen wir nicht"
"nö das seh ich anders"
kommt.

selbst hinter dem scheibaren einlassen auf die Kinderfrage steht inhaltlich doch nur ein"nö das kenn ich anders".

also welcher Seite hier die Substanz fehlt sehe ich etwas anders


It's "amazing" the items of information you store away
"nö" Mr. Green "nö"




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Beitrag(#981371) Verfasst am: 16.04.2008, 11:55    Titel: Antworten mit Zitat

Noch ein hüsches Zitat zum Missionierungsauftrag der Caritas:

Zitat:
Auch bei der Caritas bleibt man bei der Auffassung, Andersgläubige bei Bewerbungen ablehnen zu können. "Alle Mitarbeiter der Caritas vertreten den Sendungsauftrag der Kirche", sagte eine Sprecherin.


http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/diakonie-diskriminiert-muslima/
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Tapuak
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Beitrag(#981373) Verfasst am: 16.04.2008, 12:03    Titel: Re: Christ, neu, männlich, an gemeinsamen Austausch interessiert Antworten mit Zitat

Schalker hat folgendes geschrieben:
Das "Problem" in punkto Religion ist m.E., dass alle Maßnahmen, die das Risikopotenzial von Religionen (das hier - m.E. aus gutem Grund - besonders im Fokus steht) minimieren, bei erfolgreicher Umsetzung auch immer gleich zum Ende der Religion führen würde. Zumindest bei den Offenbarungsreligionen. Nur ganz wenige Gläubige können "ein bisschen schwanger" sein. Diesen Spagat bekommt die religiöse Mehrheit gewiss nicht hin.

Hier sehe ich übrigens eine Funktion der EKD, die ich als gesellschaftlich nützlich bezeichnen würde. Sie "domestiziert" den christl. Glauben und macht ihn dadurch kompatibel mit dem Zusammenleben in einer weltanschaulich pluralistischen Gesellschaft. Anders ausgedrückt: Die EKD vertritt eine weichgespülte Variante des Christentums, deren gesellschaftliches Konfliktpotenzial relativ niedrig ist. Daher wünsche ich mir von der EKD, dass sie den Gläubigen, wenn sie denn schon glauben wollen, weiterhin eine nicht-fundamentalistische Variante des Christentums vermittelt. Die EKD kann hier ihren Einfluss nutzen, um den Glauben in zivilisierte Bahnen zu lenken und dazu beitragen, das Risikopotenzial der Religion möglichst niedrig zu halten.

(Deswegen finde ich übrigens auch die gegenwärtige Entwicklung, in der die EKD an Mitgliedern verliert, während die fundamentalistischeren Freikirchen eher zulegen, bedenklich, weil die Freikirchen die Funktion der "Domestizierung" natürlich nicht mehr so gut erfüllen.)
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jdf
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Beitrag(#981375) Verfasst am: 16.04.2008, 12:06    Titel: Re: Christ, neu, männlich, an gemeinsamen Austausch interessiert Antworten mit Zitat

amazing... hat folgendes geschrieben:
Den Reliunterricht als "Missionierung" zu bezeichnen halte ich für die allermeisten Fälle für lächerlich. Der Reliunterricht ist heute in den meisten Fällen doch so konzipiert, dass es vor allem um ethisches Verhalten und Religionsgeschichte geht.


Noch viel schlimmer als der Religionsunterricht sind mE konfessionelle Kindergärten. Gut ein drittel der Kinder, die 2002 einen Kindergarten besuchten, gingen in Kindergärten von Diakonie und Caritas. In manchen Gegenden, besonders auf dem Lande, haben diese Einrichtungen sicher eine solche Vormachtstellung, dass es viele Eltern gar nicht möglich ist, ihre Kinder in konnfessionsfreie Kitas zu schicken. Eigentlich ist das ja ein Fall fürs Kartellamt. zynisches Grinsen

Quelle: http://fowid.de/fileadmin/datenarchiv/Kindertageseinrichtungen_Anzahl_Finanzierung,%202002.pdf

Wenn sich hier also nur christliche Mitarbeiter, laut Caritas mit Missionsauftrag, um die Kinder kümmern, kann man sogar von einer Zwangsmissionierung durch Morgenkreisgebet uvm. sprechen. zynisches Grinsen zynisches Grinsen zynisches Grinsen

Vom Steuerzahler bezahlt!!!!!!! Erbrechen


Zuletzt bearbeitet von jdf am 16.04.2008, 12:07, insgesamt einmal bearbeitet
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Effô Tisetti
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Beitrag(#981376) Verfasst am: 16.04.2008, 12:06    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Noch ein hüsches Zitat zum Missionierungsauftrag der Caritas:

Zitat:
Auch bei der Caritas bleibt man bei der Auffassung, Andersgläubige bei Bewerbungen ablehnen zu können. "Alle Mitarbeiter der Caritas vertreten den Sendungsauftrag der Kirche", sagte eine Sprecherin.


http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/diakonie-diskriminiert-muslima/


Das ist natürlich nicht hinnehmbar. Die Caritas ist aber in erster Linie ein Wirtschaftsunternehmen. Tendenziell finde ich es noch viel schlimmer, wenn die Erfüllung dieses "Sendungsauftrags" komplett aus allg. Steuermitteln finanziert wird. Also etwa bei Religionslehrern oder Theologie-Professoren.
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Chinasky
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Beitrag(#981377) Verfasst am: 16.04.2008, 12:07    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Vielleicht war es auch so gemeint? ; )


Ja - falls es so gemeint war, und falls mich mein Sarkasmus/Ironiedetektor nicht gänzlich trügt, dann scheinen ja tillich und Tapuak wichtigere Kritikpunkte/Änderungswünsche an die Kirchen zu haben als eine stärkere Trennung zwischen Kirche und Staat, als den Verzicht auf Kinderindoktrination usw. Die würden mich aber mal interessieren!

Das verächtliche Danebenstehen und die "substanzlosen Atheisten mit ihrem Krakeelen belächeln" mag ja eine echte Heldentat sein, aber was erwartet man denn von einem, der das große Ganze ablehnt, für Verbesserungsvorschläge?

Was wünschen sich Atheisten von den Kirchen? Deren ersatzlose Auflösung in Wohlgefallen natürlich!
Und, da die Kirchen uns diesen Gefallen selbstverständlich nicht tun werden, eine möglichst weitgehende Marginalisierung der Kirchen!

Amazings Antworten laufen ja auch folgerichtig auf ein: "Nö, den Gefallen tun wir Euch nicht!" hinaus. Wäre ja auch neu, daß die Kirchen freiwillig sich zurücknähmen - es widerspräche aller Lebenserfahrung, nach welcher nämlich ideologische Institutionen selbstverständlich immer soviel Raum einnehmen, wie man ihnen ohne großen Widerstand zugesteht.

Die Frage Amazings ist also wohl eher rhethorischer Art. Mir fällt aber eine Gegenfrage an:

Was hätten die Kirchen denn so anzubieten?
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jdf
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Beitrag(#981380) Verfasst am: 16.04.2008, 12:14    Titel: Antworten mit Zitat

Damit amazing es nicht übersieht:

Chinasky hat folgendes geschrieben:
Mir fällt aber eine Gegenfrage an:

Was hätten die Kirchen denn so anzubieten?



edit: Ganz vergessen:
Schalker hat folgendes geschrieben:
Daumen hoch!

Dito.


Zuletzt bearbeitet von jdf am 16.04.2008, 12:25, insgesamt einmal bearbeitet
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musikdusche
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Beitrag(#981381) Verfasst am: 16.04.2008, 12:15    Titel: Re: Christ, neu, männlich, an gemeinsamen Austausch interessiert Antworten mit Zitat

amazing... hat folgendes geschrieben:
Danke für dein nettes Willkommen.
Zu deiner Antwort: Ich fände es schön, wenn es etwas konkreter ginge. Eine einzige (die dir wichtigste) Sache.


Das mit den staatlichen Privilegien wurde ja schon genannt. Allerdings würde ich das aus einer naiven Sicht auch erstmal wieder relativieren:
Wenn ich einen Verein hätte, der staatlich gefördert würde, dann würde ich natürlich auch mit Freuden die Kohle einstreichen.
Wenn ich einen Verein hätte, würde ich auch vieles für die Mitgliedergewinnung tun. Und wenn ich die Möglichkeit hätte, es schon in der Grundschule zu tun, warum nicht? Ich selbst bin ja von meinem Verein überzeugt und handle nicht gegen mein Gewissen.
Wenn ich einen Verein hätte, würde ich auch öffentlich Stellung nehmen zu gewissen politischen Themen.
Wenn ich einen Verein hätte, dann kann ich doch davon ausgehen, dass meine Mitglieder selbstbestimmt handeln und meine Vereinsgrundsätze freiwillig anerkennen.
Das alles ist doch erstmal für sich allein gesehen alles gar nicht so schlimm. Aber nun kommt ja alles zusammen und jetzt mache man einmal folgendes Gedankenspielchen:

Man stelle sich mal vor, in dem schönen Land Absurdistan (vom Wohlstand her vergleichbar mit Deutschland) gäbe es die "EGA", die Esoterische Gemeinschaft Absurdistans. Die Mitglieder dieser Gemeinschaft sind um das Wohlergehen ihrer Nächsten sehr bemüht, indem sie durch Handauflegen, Pendeln und Horoskoperei im Astralkörper die feinstoffliche Balance herzustellen versuchen.
Mitglied in der EGA wird man in der Regel durch ein Einführungsritual kurz nach der Geburt, und in den entsprechenden Bevölkerungsgruppen gehört die Mitgliedschaft schließlich zum guten Ton. Die EGA wird staatlicherseits gefördert. Falls man Mitglied ist und ein eigenes Einkommen hat, werden jedes Jahr und je nach Einkommen einige Hundert Euro automatisch und staatlich organisiert an die EGA abgeführt. Daneben bekommt die EGA in etwa nocheinmal soviel staatliche Subventionen wie durch die "Mitgliedsbeiträge" eingenommen werden.
Die EGA hat ein eigenes Schulfach "Astrologie und Esoterik", indem die grundlegenden Inhalte vermittelt werden. Weiterhin wird die Schamanenausbildung an den Esoterischen Fakultäten des Universitätssystems staatlich organisiert und finanziert.
Durch die Lobby der EGA, vertreten durch einige hohe EGA-Funktionäre, werden sozialpolitische Entscheidungen maßgeblich beeinflusst. EGA-Schamanen sitzen in Rundfunkräten, Prüfstellen für Jugendgefährdende Medien, Ethikräten etc.
Die EGA leitet Schulen, Krankenhäuser und viele andere soziale Einrichtungen. Diese werden zu 90% - 100% vom Staat finanziert. Die finanziellen Aufwendungen der EGA werden sicherlich auch für soziale Anliegen eingesetzt. Aber auch für den Bau von Pentagrammtempeln innerhalb der von der EGA getragenen Einrichtung.
Paradoxerweise stehen nur etwas mehr als die Hälfte der EGA-Mitglieder hinter den esoterischen Überzeugungen der EGA. Der andere Teil bezeichnet sich als mehr oder weniger "Nicht-esoterisch". Dennoch meint auch diese Gruppe größtenteils, dass die EGA als solche eine wichtige und angesehene gesellschaftliche Instanz in Absurdistan darstellt und zu unterstützen ist.
Die nur versprengt in Absurdistan existierenden christlichen Gemeinden werden eher belächelt; Ihr Glaube an einen "Gott" wird als kindisch-naiver Wunderglaube und Wunschdenken diskreditiert.

Nun kann man aus deutscher Sicht fragen: Ist Absurdistan ein weltanschaulich neutraler Staat? Werden Nicht-EGA-Mitglieder das System als fair empfinden? Würde man es als okay empfinden, dieses System auf Deutschland zu übertragen, wenn man kein EGA-Sympathisant ist? Und weiter: Was wäre denn aus deiner Sicht, amazing, die erste, wichtigste Sache, die die EGA ganz konkret besser machen müsste, um einen wertvollen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, den auch du als positiv empfinden könntest?


Die Schwierigkeit für einen Gläubigen besteht m.E. darin, den Text unvoreingenommen zu lesen und eben nicht direkt EGA durch EKD oder rkK zu ersetzen. Falls man das schafft, ist eigentlich schon ein Großteil der Arbeit getan. Erst dann sollte man sich die Frage stellen, ob ein Vergleich mit der EKD oder der rkK angebracht ist, und wo evtl. der Vergleich hinkt.
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Effô Tisetti
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Beitrag(#981383) Verfasst am: 16.04.2008, 12:16    Titel: Re: Christ, neu, männlich, an gemeinsamen Austausch interessiert Antworten mit Zitat

Tapuak hat folgendes geschrieben:
Schalker hat folgendes geschrieben:
Das "Problem" in punkto Religion ist m.E., dass alle Maßnahmen, die das Risikopotenzial von Religionen (das hier - m.E. aus gutem Grund - besonders im Fokus steht) minimieren, bei erfolgreicher Umsetzung auch immer gleich zum Ende der Religion führen würde. Zumindest bei den Offenbarungsreligionen. Nur ganz wenige Gläubige können "ein bisschen schwanger" sein. Diesen Spagat bekommt die religiöse Mehrheit gewiss nicht hin.

Hier sehe ich übrigens eine Funktion der EKD, die ich als gesellschaftlich nützlich bezeichnen würde. Sie "domestiziert" den christl. Glauben und macht ihn dadurch kompatibel mit dem Zusammenleben in einer weltanschaulich pluralistischen Gesellschaft.
(...)
(Deswegen finde ich übrigens auch die gegenwärtige Entwicklung, in der die EKD an Mitgliedern verliert, während die fundamentalistischeren Freikirchen eher zulegen, bedenklich, weil die Freikirchen die Funktion der "Domestizierung" natürlich nicht mehr so gut erfüllen.)


Die EKD befindet sich m.E. bereits auf dem Wege der Selbstauflösung. Die Freikirchen fangen diejenigen auf, die diesen Weg nicht mitgehen können oder wollen. Die sind sicher "gefährlicher", aber argumentativ auch deutlich besser zu packen als der evangelisch-theologische "Pudding". Der größte Teil des Mitgliedschwunds der EKD dürften die verstorbenen Kirchenmitlgieder und die in Glaubensfragen indifferenten bzw. uninteressierten sein. Die sind den Weg nur schneller gegangen als ihre Amtskirche. zwinkern
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Effô Tisetti
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Beitrag(#981387) Verfasst am: 16.04.2008, 12:20    Titel: Antworten mit Zitat

Chinasky hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Vielleicht war es auch so gemeint? ; )


Ja - falls es so gemeint war, und falls mich mein Sarkasmus/Ironiedetektor nicht gänzlich trügt, dann scheinen ja tillich und Tapuak wichtigere Kritikpunkte/Änderungswünsche an die Kirchen zu haben als eine stärkere Trennung zwischen Kirche und Staat, als den Verzicht auf Kinderindoktrination usw. Die würden mich aber mal interessieren!

Das verächtliche Danebenstehen und die "substanzlosen Atheisten mit ihrem Krakeelen belächeln" mag ja eine echte Heldentat sein, aber was erwartet man denn von einem, der das große Ganze ablehnt, für Verbesserungsvorschläge?

Was wünschen sich Atheisten von den Kirchen? Deren ersatzlose Auflösung in Wohlgefallen natürlich!
Und, da die Kirchen uns diesen Gefallen selbstverständlich nicht tun werden, eine möglichst weitgehende Marginalisierung der Kirchen!

Amazings Antworten laufen ja auch folgerichtig auf ein: "Nö, den Gefallen tun wir Euch nicht!" hinaus. Wäre ja auch neu, daß die Kirchen freiwillig sich zurücknähmen - es widerspräche aller Lebenserfahrung, nach welcher nämlich ideologische Institutionen selbstverständlich immer soviel Raum einnehmen, wie man ihnen ohne großen Widerstand zugesteht.


Daumen hoch!
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