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Sex ein Tabuthema?
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Reza
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Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 4188

Beitrag(#998299) Verfasst am: 10.05.2008, 18:33    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:
Ich meinte, das Eltern durchaus öfter ein fast schon histerisches Verhältnis zu dem Thema haben, das genau die Einschätzung aus dem Anfangsposting bestätigt: Kinder werden von ihren Eltern von Sex ferngehalten, als sei es etwas schlimmes.

Heute nennt man das nur nicht mehr schmutzig, sondern überfordernd.


Ja o.k., (unsere 2 Posts waren tatsächlich auf die Minute gleichzeitig) warum aber immer die eigenartige 70er Jahre Fragestellung?
Wieso nicht:
Sind viele Eltern mittlerweile schon wieder hysterisch, was Sexualaufklärung von Kindern allgemein anbetrifft, zu viel, zu früh, das Falsche?
sondern:
Ist die Sexualaufklärung von Kindern grundsätzlich ein gesellschaftliches Tabu?

Gefällt sich da ein Alter in der Rolle des in vermeintlichen Schreckenszeiten Pubertierenden, oder ist ein Jugendlicher auf Grund der schrecklichen Zeiten vorzeitig sehr gealtert? Am Kopf kratzen
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durial
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Anmeldungsdatum: 16.12.2006
Beiträge: 1211

Beitrag(#998303) Verfasst am: 10.05.2008, 18:48    Titel: Antworten mit Zitat

Klar gibt es Sexualität bei Kindern. Ich kann mich da noch gut an meine Kindergartenzeit erinnern zwinkern und auch daran, dass mir erst wesentlich später bewusst wurde, dass ich geradezu erotische Phantasien als Kind hatte (ich war mir als Kind also nicht darüber bewusst, was gegen eine Nachahmungshypothese spricht).
Zudem habe ich schon mehrfach vernommen, dass man Sexualität zumindest bei 6jährigen schon mehrfach nachgewiesen hat.

Erhellend ist auch das (einfach mal "Sexualität bei Kindern" googeln):
http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Aktuelles/a_Kindliche_Entwicklung/s_306.html

Zitat:
Nicht zuletzt drückt sich ihr Interesse in erotischen Zeichnungen aus (z.B. Koch, 1986), wie z.B. die Darstellung von Geschlechtsteilen, aber auch von Geschlechtsverkehr usw. Wie weit die Kinder bei all dem gehen, hängt weitgehend von den Reaktionen der Eltern oder anderer Bezugspersonen ab. Dazu gibt es vereinzelte Untersuchungen (vgl. Fried & Oberfrank, 1986; Berger, 1988; Glück, Scholten & Stöges, 1990), die verdeutlichen, dass die meisten Erwachsenen nicht unbefangen mit der genitalbezogenen frühkindlichen Sexualität umgehen können. Dies lässt sich u.a. darauf zurückführen, dass der Mythos vom "asexuellen" Kind immer noch nicht überwunden ist. Solange dieses "Skript" noch in den Köpfen von Erwachsenen existiert, können Säuglinge und Kleinkinder ihre genitalbezogene Sexualität nur heimlich oder gegen Widerstände entwickeln. Ein Tatbestand, der sich negativ auf die weiteren Entwicklungsschritte auswirken kann.

Wenn das Kleinkind eine Krippe oder einen Kindergarten besucht, werden soziale Formen der frühkindlichen Sexualität wichtiger. Das können körperliche Ausdrucksformen sein, wie z.B. Doktorspiele, Um-die-Wette-Urinieren usw., oder sprachliche Ausdrucksweisen, wie z.B. schmutzige Wörter, Sex-Witze usw. - oft als Vulgärsprache oder Fäkalsprache bezeichnet. Dass es sich dabei um sexuelle Äußerungsweisen handelt, die in Kindergruppen gang und gäbe sind, wissen wir aus unterschiedlichen Beobachtungen und Dokumentationen (Bornemann, 1976). Selbstverständlich gilt auch hier wieder: Entscheidend ist, ob man dem Kind Raum lässt, mit solchen Formen zu experimentieren, oder ob man es durch Verbote und Bestrafungen zwingt, darauf zu verzichten.


Und übrigens: Eigentlich muss man den Aspekt "Fortpflanzung" als nur einen Teil-Aspekt der Sexualität auffassen, auch wenn Sexualität letztlich auf Fortpflanzung hinausläuft bzw. in ihr ihren biologischen Ursprung hat. Kulturell gesehen haben beide aber fast nichts miteinander zutun (so wie "schön Essen gehen" fast nichts mit Nahrungsaufnahme zum Zwecke des Überlebens zutun hat).
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#998313) Verfasst am: 10.05.2008, 19:32    Titel: Antworten mit Zitat

Ach ja, die kindliche Unschuld.

Was mir gerae aufgrund von durials Zitat einegfallen ist: Kann es sein, dass viele Eltern, ohen auch nur daran zu denken, bereits dadurch Schaden anrichten, dass sie versuchen, ihrem Kind das Thema "nicht aufzudrängen"? Was ich damit meine ist, dass man Themn mit sexuellem Bezug schlicht in Anwesenheit des Kindes meidet - und das Kind genau das irgendwann merkt, weile s entweder merkt, dass da was fehlt, oder weil es mitkriegt, dass das Thema gewechselt wird, oder dass es auch nur merkt, dass bestimmte Themen Erwachesenen offenbar peinlich sind. Und das das bereits reicht, dem Kind zu vermitteln, dass mit dem Thema wohl was nicht koscher ist?

Im übrigen bin ich der Meinung, dass Fortpflanzung nicht mal ein Teilaspekt des Themas Sexualität ist, sondern lediglich ein zweitrangiger Nebenaspekt.
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Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Shevek
ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten



Anmeldungsdatum: 23.01.2006
Beiträge: 4289

Beitrag(#998351) Verfasst am: 10.05.2008, 21:47    Titel: Antworten mit Zitat

Reza hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Ich meinte, das Eltern durchaus öfter ein fast schon histerisches Verhältnis zu dem Thema haben, das genau die Einschätzung aus dem Anfangsposting bestätigt: Kinder werden von ihren Eltern von Sex ferngehalten, als sei es etwas schlimmes.

Heute nennt man das nur nicht mehr schmutzig, sondern überfordernd.


Ja o.k., (unsere 2 Posts waren tatsächlich auf die Minute gleichzeitig) warum aber immer die eigenartige 70er Jahre Fragestellung?
Wieso nicht:
Sind viele Eltern mittlerweile schon wieder hysterisch, was Sexualaufklärung von Kindern allgemein anbetrifft, zu viel, zu früh, das Falsche?
sondern:
Ist die Sexualaufklärung von Kindern grundsätzlich ein gesellschaftliches Tabu?

Gefällt sich da ein Alter in der Rolle des in vermeintlichen Schreckenszeiten Pubertierenden, oder ist ein Jugendlicher auf Grund der schrecklichen Zeiten vorzeitig sehr gealtert? Am Kopf kratzen


Er schrieb "Sex", das ist schon was anderes als Sexualaufklärung, da gehört mehr zu. Meinst du nicht, dass du da ein bischen streng wertest?
Es ist doch tatsächlich so, dass es einige Eltern gibt, die der Meinung sind, das Thema solle man von Kindern fernhalten. Allerdings trennen die meisten zwischen Sexualität (ist für Erwachsene) und den Spielen der Kinder bei denen sie sich ausziehen und untersuchen. Sie wollen ja das ihre Kinder ein freies, positives Verhältnis zu ihrem Körper bekommen, aber sie haben einfach drin, das Sex etwas ist, was Kindern schadet.

Die Meinung findest du dann auch bei Pädagogen die mit den Kindern in Kindergarten und Schule zu tun haben, womit ich dann zu Caballito komme:

caballito hat folgendes geschrieben:
Kann es sein, dass viele Eltern, ohen auch nur daran zu denken, bereits dadurch Schaden anrichten, dass sie versuchen, ihrem Kind das Thema "nicht aufzudrängen"? Was ich damit meine ist, dass man Themn mit sexuellem Bezug schlicht in Anwesenheit des Kindes meidet - und das Kind genau das irgendwann merkt, weile s entweder merkt, dass da was fehlt, oder weil es mitkriegt, dass das Thema gewechselt wird, oder dass es auch nur merkt, dass bestimmte Themen Erwachesenen offenbar peinlich sind. Und das das bereits reicht, dem Kind zu vermitteln, dass mit dem Thema wohl was nicht koscher ist?

Ja, damit hast du sicher recht, nur: wenn du deinen Kinder beibringst, dass Sex völlig normal und alltäglich ist, kann es dir passieren, dass du schwitzend neben deinem Kind im Zug sitzt und wartest wann es in dem Gespräch mit den anderen, deutlich konservativeren Kindern fröhlich erzählt, was der tatsächliche Unterschied zwischen Männern und Frauen ist. zwinkern

Im Zug ist sowas nur etwas peinlich, aber wenn Kinder in der Schule an die falschen Lehrer geraten, kann das schon heikel werden.

Sex ist in dieser Gesellschaft zwar allgegenwertig, aber es ist kein Thema wir andere auch, es ist Tabubehaftet und gerade bei Kindern deuten Leute auch gerne mal etwas hinein, wenn die allzu unbefangen über das Thema reden.
_________________
Endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden,.......

.....die, die Unheil und Armut und Krankheit verbreiten,
für sie herrschen sorglose Zeiten,
da kein bisschen Sprengstoff sie daran hindert, ihre Geschafte zu betreiben...

....endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden.

(Jan Delay)
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#998388) Verfasst am: 10.05.2008, 22:29    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:

Ja, damit hast du sicher recht, nur: wenn du deinen Kinder beibringst, dass Sex völlig normal und alltäglich ist, kann es dir passieren, dass du schwitzend neben deinem Kind im Zug sitzt und wartest wann es in dem Gespräch mit den anderen, deutlich konservativeren Kindern fröhlich erzählt, was der tatsächliche Unterschied zwischen Männern und Frauen ist. zwinkern

Im Zug ist sowas nur etwas peinlich, aber wenn Kinder in der Schule an die falschen Lehrer geraten, kann das schon heikel werden.

Sex ist in dieser Gesellschaft zwar allgegenwertig, aber es ist kein Thema wir andere auch, es ist Tabubehaftet und gerade bei Kindern deuten Leute auch gerne mal etwas hinein, wenn die allzu unbefangen über das Thema reden.

Das ist ja das Schlimme, das hier dann auch nicht sein kann, was nicht sein darf, und wenn ein Kind so völlig "unnatürlich" doch Interesse zeigt, dann muss doch ...

Das ist iregndwie ein hermetisches System, dass sich immer wieder selbst bestätigt. Denn entweder die Kinder zeigen tatsächlich keine Anzeichen (bzw., man sieht sie nicht, oder man chafft es, sie zu ignorieren), dann ist die These bestätigt, dass Kinder sowas eben nicht tun, oder sie tun es doch (und man sieht es und kann es nicht wegdefinieren), dann sind sie gestört.

Deswegen ja auch meine Frage, ob du dir bei deinem Sohn sicher bist. Denn ganz egal, wie du selber ihn erziehst: Er kriegt das mit. Die einzige Chance, die du hättest, wär, gezielt dagegenzusteuern, aber was das bewirkren könnte, hast du ja gerade beschrieben.

Auf diese Weise zieht man eine Generation von Sexualneurotikern nach der anderen heran, und die einzigen, die wirklich davon profitieren, sind die Missbraucher, denen solche Kinder dann nichts entgegenzusetzen haben ...
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Shevek
ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten



Anmeldungsdatum: 23.01.2006
Beiträge: 4289

Beitrag(#998423) Verfasst am: 10.05.2008, 23:30    Titel: Antworten mit Zitat

Das hab ich doch glatt übersehen:

caballito hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Ich denke, Kinder, für die Nacktheit/Sexualität nicht mit einem Tabu belegt, machen ebensowenig Doktorspiele wie Kinder aus Kulturen, bei denen das Tabu auch beim Arztbesuch gilt.

Meine Kinder spielen Doktor spiele: Sie haben jeder einen Arztkoffer und untersuchen sich damit nach Krankheiten, messen Fieber etc., stellen Diagnosen und erklären sich irgendwann für gesund. Lachen


Mr. Green

Das ist nicht das, was man gemeinhin unter "Doktorspiel" versteht zwinkern

Ich weiß. Mr. Green


caballito hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Wenn sie nackt hier rum laufen, nennen sie das nicht Doktorspiele.


Eben.

Das meinte ich übrigens auch: Nicht, dass Kinder das nicht tun, sondern dass sie es nicht Doktorspiel nennen..

Ich weiß, ich habe dich damit bestätigt. zwinkern


caballito hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
So etwas wie Sexualität haben sie allerdings nicht so wirklich, da habe ich auch nichts in die Richtung bemerkt.


Du sprichst ein großes Wort gelassen aus zwinkern Bist da aber sicher, dass du es bemerken würdest? Immerhin ist es, selbst wenn es nicht tabu ist, ja womöglich intim?

Ja, bin ich schon, weil sie sehr offen sind, und mir sehr viel erzählen.
Wobei ich Sexualität auch weiter fassen, als nur eine kindliche Errektion.

Aber ich denke auch nicht, dass man von einem Kind auf alle anderen schliessen kann, ich selbst war als Kind auch nicht sonderlich an Sex interessiert, habe aber mittlerweile Leute kennengelernt, die das sehr wohl waren, und gehe mal davon aus, dass es unterschiedlich ist.



caballito hat folgendes geschrieben:

Shevek hat folgendes geschrieben:
Und auch wenn ich mich an meine Kindheit erinnere, waren das weder Doktorspiele, noch irgendwelche anderen sexuellen Geschichten.

Bei mir auch nicht, hätt ich mich nie getraut. Die Sexualität allerdings war da - bloß, da ich ja der einzige war, der son Schweinkram macht, hab ich das natürlich auch vor gleichaltrigen verborgen.

Meine Eltern waren da schon sehr offen, Alt68er eben.



caballito hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Mir scheint das eher die Neugier zu sein, auf etwas was man sonst nicht sieht, und die fällt bei Kindern die auch mal ne nackte Frau und nen nackten Mann sehen natürlich weg.

Hab ich was anderes behauptet? Ich denke schon, dass gemeinsame sexuelle Handlungen eher die Ausnahem sind, solange um das Thema ein Tabu hängt.

Aber du gehst davon aus, das Kinder Sex haben würden, wenn sie nur dürften?




caballito hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Allerdings bemerke ich bei meinem Sohn eine deutliche Abwehr gegen das Thema Sexualität, das beginnt schon beim küssen. Also nehme ich an, dass das Thema nichts für ihn ist.


Hast du eine Vorstellung, warum das so ist?

Ich weiß es nicht.
Ist allerdings auch kein Thema, dass ich im Internet, in einem offenen Forum, so weit ausbreiten würde.

caballito hat folgendes geschrieben:
Bist du sicher, dass dass nicht mit irgendeiner Form damit zusammenhängt, dass es für ihn etwas schmutziges/peinliches ist? Auch wenn es nicht von euch kommt, kann er es doch irgendwoher haben ...

Natürlich kann er das irgendwo herhaben, von anderen Kindern z.B. Er ging in den Kindergarten, geht jetzt zur Schule, das schnappt er einiges auf.


caballito hat folgendes geschrieben:
BTW: Wie alt ist er denn?

8, und allgemein wird sein Verhalten in Bezug auf küssen und Sex als normal eingestuft
(aber ich darf ihn in der Öffentlichkeit noch küssen Ich liebe es... )



caballito hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Es bestätigt mich aber auch in meiner Ansicht, das Kinder, wenn ein Thema nichts für sie ist, sich schon selbst von fernhalten, was ich für eine sehr vernünftige Reaktion halte.

Das ist wohl war.

Auf der anderen Seite widerlegt es natürlich die These, dass Kinder den Bezug zur Sexualität nicht erkennen.

Hab ich das geschrieben? Am Kopf kratzen
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Shevek
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Anmeldungsdatum: 23.01.2006
Beiträge: 4289

Beitrag(#998425) Verfasst am: 10.05.2008, 23:35    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
Deswegen ja auch meine Frage, ob du dir bei deinem Sohn sicher bist. Denn ganz egal, wie du selber ihn erziehst: Er kriegt das mit. Die einzige Chance, die du hättest, wär, gezielt dagegenzusteuern, aber was das bewirkren könnte, hast du ja gerade beschrieben.

Eben.
Wie war das: Die Hölle sind die anderen.


caballito hat folgendes geschrieben:
Auf diese Weise zieht man eine Generation von Sexualneurotikern nach der anderen heran, und die einzigen, die wirklich davon profitieren, sind die Missbraucher, denen solche Kinder dann nichts entgegenzusetzen haben ...

Ja, das ist auch ein Problem:

Wenn Kindern vermittelt wird, das Sex schmutzig und böse ist, und ihnen eventuell noch verbietet etwas sexuelles zu machen, werden sie auch schweigen, weil sie Angst vor Strafen haben, weil sie sich nicht sicher sindl ob sie nicht auch etwas verbotenes getan haben.
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caballito
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#998440) Verfasst am: 10.05.2008, 23:47    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:

Aber du gehst davon aus, das Kinder Sex haben würden, wenn sie nur dürften?


Die einen ja, die andren nein. Wobei das "nein" aber doch davon abhängt, wie weit man "Sex" fasst. Das kann dann durchaus dazu fühen, dass die meisten Kinder Sex haben und auch dürfen ...

Shevek hat folgendes geschrieben:

Ist allerdings auch kein Thema, dass ich im Internet, in einem offenen Forum, so weit ausbreiten würde.

Kann ich verstehen.

Schon gar nicht mit so nem 18-jährigen Bengel, gelle? Mr. Green

Shevek hat folgendes geschrieben:

8, und allgemein wird sein Verhalten in Bezug auf küssen und Sex als normal eingestuft


Eben. Unnormal wäre es, hätte er eine andere Einstellung. Und beim falschen Lehrer ... das Thema hatten wir schon.

Shevek hat folgendes geschrieben:

(aber ich darf ihn in der Öffentlichkeit noch küssen Ich liebe es... )


Ist das mit 8 nicht noch normal?


Shevek hat folgendes geschrieben:
Zitat:

Auf der anderen Seite widerlegt es natürlich die These, dass Kinder den Bezug zur Sexualität nicht erkennen.

Hab ich das geschrieben? Am Kopf kratzen

Hab ich geschrieben, dass du das geschrieben hast? zwinkern

Aber genau so wirds doch immer wieder dargestellt, dass sich Kinder nichts dabei denken, und es für sie gar nichts mit Sex zu tun hat.
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Shevek
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Anmeldungsdatum: 23.01.2006
Beiträge: 4289

Beitrag(#998485) Verfasst am: 11.05.2008, 00:52    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
Schon gar nicht mit so nem 18-jährigen Bengel, gelle? Mr. Green
8. nicht 18

caballito hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:

(aber ich darf ihn in der Öffentlichkeit noch küssen Ich liebe es... )


Ist das mit 8 nicht noch normal?

Oh nein, andere Mütter dürfen das nicht mehr.


caballito hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Zitat:

Auf der anderen Seite widerlegt es natürlich die These, dass Kinder den Bezug zur Sexualität nicht erkennen.

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Hab ich geschrieben, dass du das geschrieben hast? zwinkern

Nicht direkt, aber ich frage eben wirklich immer nach, bis ich mir sicher bin - auch wenn manche Leute mir hier was anderes unterstellen wollen. Mr. Green

caballito hat folgendes geschrieben:
Aber genau so wirds doch immer wieder dargestellt, dass sich Kinder nichts dabei denken, und es für sie gar nichts mit Sex zu tun hat.

Ich denke ja eher, das Erwachsene (oder viele Erwachsene) in alles mögliche etwas hinein interpretieren, was nicht da ist.
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caballito
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#998492) Verfasst am: 11.05.2008, 01:06    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:
8. nicht 18


grmpf zwinkern

Shevek hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Aber genau so wirds doch immer wieder dargestellt, dass sich Kinder nichts dabei denken, und es für sie gar nichts mit Sex zu tun hat.

Ich denke ja eher, das Erwachsene (oder viele Erwachsene) in alles mögliche etwas hinein interpretieren, was nicht da ist.

Das ist doch dasselbe zwinkern In beiden Fällen wird einer Situation eine andere Bedeutung zugeschrieben, als tatsächlich vorhanden ist. Ob das durch Hinzudichtung oder Leugnung eines Aspektes geschieht, bleibt sich gleich.

Entscheidend ist in solchen Fällen weniger die Frage, welche Interpretation richtig ist, als vielmehr, wieso da überhaupt jemand (anderer als die unmittelbat Beteiligten) meint, etwas interpretieren zu müssen.
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Shevek
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Anmeldungsdatum: 23.01.2006
Beiträge: 4289

Beitrag(#998494) Verfasst am: 11.05.2008, 01:11    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Aber genau so wirds doch immer wieder dargestellt, dass sich Kinder nichts dabei denken, und es für sie gar nichts mit Sex zu tun hat.

Ich denke ja eher, das Erwachsene (oder viele Erwachsene) in alles mögliche etwas hinein interpretieren, was nicht da ist.

Das ist doch dasselbe zwinkern In beiden Fällen wird einer Situation eine andere Bedeutung zugeschrieben, als tatsächlich vorhanden ist. Ob das durch Hinzudichtung oder Leugnung eines Aspektes geschieht, bleibt sich gleich.

Entscheidend ist in solchen Fällen weniger die Frage, welche Interpretation richtig ist, als vielmehr, wieso da überhaupt jemand (anderer als die unmittelbat Beteiligten) meint, etwas interpretieren zu müssen.

Zum einen sind sich viele nicht bewußt, dass sie interpretieren. Sie denken, dass sie es sehen und kommen gar nicht darauf, dass das was sie sehen nicht das sein muss, was wirklich passiert.

Zum anderen ist das Klima um Kinder total aufgeheizt. Das muss gar nicht um Sex gehen, das reicht wenn ein Kind irgendwo nicht norm gerecht funktioniert, oder Eltern irgendeiner Vorstellung von Aufsicht oder sich ums Kinder kümmern nicht genügen.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#998505) Verfasst am: 11.05.2008, 01:43    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.youtube.com/watch?v=vE8orAfshN0
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#998512) Verfasst am: 11.05.2008, 02:02    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.verboten.to/bibi-blocksberg-porno/
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r'zr
dickes reh



Anmeldungsdatum: 23.01.2008
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Beitrag(#998515) Verfasst am: 11.05.2008, 02:23    Titel: Antworten mit Zitat

sind so kleine hände....
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rk72
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Anmeldungsdatum: 09.04.2008
Beiträge: 2462

Beitrag(#998518) Verfasst am: 11.05.2008, 02:38    Titel: Antworten mit Zitat

Dieses Bild hat man Kindern gezeigt und gefragt was sie sehen:



Was sieht ihr?

Alle Kinder sahen Delphine.

Soviel zum Thema Kinder und Erotik.
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r'zr
dickes reh



Anmeldungsdatum: 23.01.2008
Beiträge: 2578
Wohnort: Vault 13

Beitrag(#998521) Verfasst am: 11.05.2008, 02:55    Titel: Antworten mit Zitat

du sprichst doch nicht ernsthaft kindern sexualität ab?
das beispiel ist übrigens genauso sinnvoll wie zwei mit irgendeinem seltsamen effekt versehene miteinander zärtliche kinder erwachsenen zu zeigen - so sie nicht pädophil veranlagt sind vermögen die darin wohl auch keine erotik zu erkennen.
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fwo
Caterpillar D9



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Beitrag(#999351) Verfasst am: 13.05.2008, 10:17    Titel: Re: Sex ein Tabuthema? Antworten mit Zitat

Namronia hat folgendes geschrieben:
wieso ist das so? meiner meinung nach ist sex [fortpflanzung] der {biologische} sinn des lebens, wieso meint man, es wäre schlimm kindern davon zu erzählen, oder ihnen das zu erklären, ich rede NICHT von gewaltpornographie oder sonstigem, aber trotzdem verstehe ich nicht wieso die gesellschaft sex als so "schlimmes tabuthema" sieht, könnt ihr mir das mal erklären?


Tabus sind Teile der Moral und enthalten damit u.a. auch einfach geschichtliche Erfahrung: Die sexuellen Tabus des Abendlandes stammen mit Sicherheit auch aus der Erfahrung der Syphilis, die dazu geführt hat, dass die sexuell aktiven (besonders während der frühren sehr virulent verlaufenden Syphilis) früh starben. Das heißt, wer seine Kinder vom Sex fernhielt, sicherte ihnen eine höhere Überlebensrate.

Ansonsten ist Sexualität natürlich der Urtrieb schlechthin. Soetwas mit dem Aufkleber Sünde zu belegen, sichert Kirchen mit Alleinvertretungsmacht (=Abweichler werden umgebracht) eine starke Macht über ihre Mitglieder, denn alle sind sündig und bedürfen daher der kirchlichen Unterstützung.

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vrolijke
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Beitrag(#999358) Verfasst am: 13.05.2008, 10:35    Titel: Antworten mit Zitat

r'zr hat folgendes geschrieben:
du sprichst doch nicht ernsthaft kindern sexualität ab?
das beispiel ist übrigens genauso sinnvoll wie zwei mit irgendeinem seltsamen effekt versehene miteinander zärtliche kinder erwachsenen zu zeigen - so sie nicht pädophil veranlagt sind vermögen die darin wohl auch keine erotik zu erkennen.


Als ich meine eigener Sexualität entdeckte, war ich so ca 10 bis 11 Jahre alt.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
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Beitrag(#999362) Verfasst am: 13.05.2008, 10:48    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
.......Als ich meine eigener Sexualität entdeckte, war ich so ca 10 bis 11 Jahre alt.

Das sagt etwas darüber aus, wann Du die Sexualität entdeckt hast, aber nicht darüber, dass sie vorher nicht da war. Wann Du Gefühle entdeckst, hängt wesentlich auch davon ab, dass Du weißt, dass diese Gefühle auch willkommen sind. Dieses Datum ist also im Einzelfall kultur- und umgebungsabhängig. Siehe hierzu auch z.B. unter "Coming out". (Für das Feststellen "allgemeiner" Wahrheiten, ist es manchmal ganz lohnend, sich Extremfälle anzusehen.)

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Beitrag(#999364) Verfasst am: 13.05.2008, 10:56    Titel: Antworten mit Zitat

mit 4 - jedenfalls hab ich da angefangen regelmässig zu masturbieren. dass das unter sexualität fällt wusste ich nicht. das man sowas besser nicht im bett der eltern tut erfuhr ich schmerzhaft im urlaub skeptisch

mit 11 hatte ich dann das familiäre 'coming out' als bisexuell - totaler reinfall, weil ich aufgrund des alters überhaupt nicht für voll genommen wurde - aber so war das fast mit allem vor der volljährigkeit Mit den Augen rollen

ich will nicht behaupten dass sowas bei jedem kind vorkommen muss - und sicher gabs auch im kindergarten schon ne art gruppenzwang - trotzdem ist es vermessen, um nicht zu sagen falsch, zu behaupten sie hätten keine sexulität nur weil phantasien über titten, schwänze und penetrationswünsche fehlen.
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Monad
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Anmeldungsdatum: 03.04.2008
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Beitrag(#999957) Verfasst am: 14.05.2008, 07:57    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hatte bevor ich 10 oder so war mit Sexualität auch absolut nix am Hut. Ich weiß aber eines: was auch immer man an sich selbst feststellt, man sollte es weder als Regel noch als Ausnahme ansehen zwinkern

zelig hat folgendes geschrieben:
Gib doch mal den Begriff "Sex" in der Forensuche ein. ; )
Ich glaub der Lohnzettel ist tabu, aber Sex?

Sex ist sehr wohl ein Tabu! Ich würde es als "Antitabu" oder sowas bezeichnen, denn es ist nur durch das Vorzeichen anders. Über ein klassisches Tabu darf man absolut nicht reden, über Sex muss man heutzutage reden, darf aber dabei nur genau die vorgefertigte Meinung vertreten. In beiden Fällen besteht die Menge der Handlungsoptionen auf dem Thema aus genau einem Element.. ob das nun wiederum die leere Menge ist, oder die ausgezeichnete Menge der populären Vorstellungen, ist dabei recht irrelevant (ja, ich rede hier wirres Zeug, sorry).
Punkt ist aber, dass man keinen wirklichen Handlungsspielraum dabei hat, über Sex zu reden. Wenn du bei einem Männerabend nicht mitgrölen kannst, ist das etwa genauso schlimm, wie der klassische Tabubruch. Und über die wahren Gefühle oder auch über kontroverse Themen darf man gesellschaftlich (und teilweise sogar staatlich) verordnet nicht reden.
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r'zr
dickes reh



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Beitrag(#999982) Verfasst am: 14.05.2008, 09:13    Titel: Antworten mit Zitat

Monad hat folgendes geschrieben:
Ich hatte bevor ich 10 oder so war mit Sexualität auch absolut nix am Hut. Ich weiß aber eines: was auch immer man an sich selbst feststellt, man sollte es weder als Regel noch als Ausnahme ansehen zwinkern

zelig hat folgendes geschrieben:
Gib doch mal den Begriff "Sex" in der Forensuche ein. ; )
Ich glaub der Lohnzettel ist tabu, aber Sex?

Sex ist sehr wohl ein Tabu! Ich würde es als "Antitabu" oder sowas bezeichnen, denn es ist nur durch das Vorzeichen anders. Über ein klassisches Tabu darf man absolut nicht reden, über Sex muss man heutzutage reden, darf aber dabei nur genau die vorgefertigte Meinung vertreten. In beiden Fällen besteht die Menge der Handlungsoptionen auf dem Thema aus genau einem Element.. ob das nun wiederum die leere Menge ist, oder die ausgezeichnete Menge der populären Vorstellungen, ist dabei recht irrelevant (ja, ich rede hier wirres Zeug, sorry).
Punkt ist aber, dass man keinen wirklichen Handlungsspielraum dabei hat, über Sex zu reden. Wenn du bei einem Männerabend nicht mitgrölen kannst, ist das etwa genauso schlimm, wie der klassische Tabubruch. Und über die wahren Gefühle oder auch über kontroverse Themen darf man gesellschaftlich (und teilweise sogar staatlich) verordnet nicht reden.


Coole Sache, das... full ack
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zelig
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Beitrag(#1000028) Verfasst am: 14.05.2008, 10:47    Titel: Antworten mit Zitat

Monad hat folgendes geschrieben:
Wenn du bei einem Männerabend nicht mitgrölen kannst, ist das etwa genauso schlimm, wie der klassische Tabubruch. Und über die wahren Gefühle oder auch über kontroverse Themen darf man gesellschaftlich (und teilweise sogar staatlich) verordnet nicht reden.

Jetzt wirds vielleicht erst richtig interessant. Das Thema Sex scheint für Dich überpräsent zu sein (würdest Du der Formulierung zustimmen?). Aber über die "wahren Gefühle" zu reden, scheint unverändert schwer. Vielleicht liegt das ein wenig in unserer Natur und erfüllt auch einen Sinn, wenn wir verschiedene Stufen der Intimität benötigen. Denn was intim ist, ist verletzbar. Und wir werden wohl immer die Stellen, an denen wir verletzbar sind, nur jenen zeigen wollen, denen wir vertrauen.
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Monad
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Wohnort: München

Beitrag(#1001311) Verfasst am: 16.05.2008, 07:20    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Monad hat folgendes geschrieben:
Wenn du bei einem Männerabend nicht mitgrölen kannst, ist das etwa genauso schlimm, wie der klassische Tabubruch. Und über die wahren Gefühle oder auch über kontroverse Themen darf man gesellschaftlich (und teilweise sogar staatlich) verordnet nicht reden.

Jetzt wirds vielleicht erst richtig interessant. Das Thema Sex scheint für Dich überpräsent zu sein (würdest Du der Formulierung zustimmen?). Aber über die "wahren Gefühle" zu reden, scheint unverändert schwer. Vielleicht liegt das ein wenig in unserer Natur und erfüllt auch einen Sinn, wenn wir verschiedene Stufen der Intimität benötigen. Denn was intim ist, ist verletzbar. Und wir werden wohl immer die Stellen, an denen wir verletzbar sind, nur jenen zeigen wollen, denen wir vertrauen.

Mir wird jeden Tag massiv in meine Intimität eingegriffen, wenn ich auf die sinnlose Frage nach meinem Befinden antworten muss. Wie viel intimer ist es denn noch möglich?

Was wichtig wäre, wäre auch keine unreflektierte Offenheit in Bezug auf Sexualität, sondern eine Art Metakonsens, dass man darüber reden darf und dass man, sofern man ein gesellschaftliches Problem sieht, auch öffentlich darüber reden darf. Wenn man aber unliebsame Themen anspricht, wird einem von der Mehrheit der Gesellschaft mindestens der Vogel gezeigt (z.B. wenn man die Geschlechtsdichotomie anzweifelt) oder landet gar vor dem Kadi oder wird gelyncht.
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Peter H.
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Beitrag(#1001340) Verfasst am: 16.05.2008, 09:42    Titel: Antworten mit Zitat

Die meisten Beiträge hier sind viel zu abstrakt, es wird sich in Abstraktionen regelrecht gewälzt.
Es ist doch ziemlich "daneben" zu behaupten, dass in unserer Gesellschaft Sex ein Tabuthema sei.
Untersucht gehört vielmehr, welche Bereiche der Sexualität noch mehr oder minder tabuisiert sind.
Dann die Frage gestellt, wenn Feststellung getroffen, warum das so ist.
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Reza
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Beiträge: 4188

Beitrag(#1001341) Verfasst am: 16.05.2008, 09:42    Titel: Antworten mit Zitat

Monad hat folgendes geschrieben:

Mir wird jeden Tag massiv in meine Intimität eingegriffen, wenn ich auf die sinnlose Frage nach meinem Befinden antworten muss. Wie viel intimer ist es denn noch möglich?

Was wichtig wäre, wäre auch keine unreflektierte Offenheit in Bezug auf Sexualität, sondern eine Art Metakonsens, dass man darüber reden darf und dass man, sofern man ein gesellschaftliches Problem sieht, auch öffentlich darüber reden darf. Wenn man aber unliebsame Themen anspricht, wird einem von der Mehrheit der Gesellschaft mindestens der Vogel gezeigt (z.B. wenn man die Geschlechtsdichotomie anzweifelt) oder landet gar vor dem Kadi oder wird gelyncht.


Du musst auf die Frage nach deinem Befinden antworten?
Eigentlich ist das doch nur ne Floskel.
Die meisten Leute sind weit davon enfernt, genaueres wissen zu wollen.

Wie, worüber und mit wem du über Sexualität sprichst, ist das nicht auch dein Bier?

Wenn man in der Öffentlichkeit unliebsame Themen anspricht, dann muss man allerdings damit rechnen, dass nicht alle die vorbeikommen das wohlwollend betrachten.
Wenn du in der Fußgängerzone einen Stand machst, an dem zu Transgender informiert wird, dann wirst du wahrscheinlich mehr abwehrende Reaktionen erhalten, als wenn du ne Unterschriftenliste zu "kein Temoplimit auf Autobahnen" auslegst, na und?
Mehr als dumme oder auch böse Sprüche ist ja nicht, normalerweise. Das weiß man doch vorher, wenn man sowas nicht aushalten kann, oder will, dann muss man es lassen.

Privat ist es mir ohnehin unverständlich, suchst du dir die Leute nicht aus?
Musst du zu grölenden Männerabenden hingehen, kannst du nicht weggehen?

Und gar "vor den Kadi kommen", wofür das denn?

Ich weiß ja nicht, ob du ausflippst, und dann deswegen dor Gericht kommen könntest, aber viel gibt es ja nicht im Bereich Sexualität, worüber man tatsächlich nicht sprechen darf.
Was außer Befürwortung von Pädophilie oder Kinderpornographie könnte denn strafbar sein?
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Shevek
ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten



Anmeldungsdatum: 23.01.2006
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Beitrag(#1001367) Verfasst am: 16.05.2008, 10:40    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, unter Erwachsenen ist das Thema mittlerweile zumindest offiziell recht frei.

Aber die meisten Leute haben doch noch Schwierigkeiten mit dem Thema, halten es irgendwie für, mhm, gefährlich, etwas was man auf besondere Art angehen muss, etwas vor dem man Kinder schützen muss.

Ich hatte da schon heftige Diskussionen, in die ich teilweise auch etwas naiv reingegangen bin, weil ich mit so heftigen Reaktionen einfach nicht gerechnet habe zu dem Thema (Kein Stammtisch, sondern Eltern).

Sex soll in dieser Gesellschaft von Kindern ferngehalten werden.
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Endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden,.......

.....die, die Unheil und Armut und Krankheit verbreiten,
für sie herrschen sorglose Zeiten,
da kein bisschen Sprengstoff sie daran hindert, ihre Geschafte zu betreiben...

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(Jan Delay)
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Reza
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Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 4188

Beitrag(#1001388) Verfasst am: 16.05.2008, 11:31    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:
Ja, unter Erwachsenen ist das Thema mittlerweile zumindest offiziell recht frei.

Aber die meisten Leute haben doch noch Schwierigkeiten mit dem Thema, halten es irgendwie für, mhm, gefährlich, etwas was man auf besondere Art angehen muss, etwas vor dem man Kinder schützen muss.

Ich hatte da schon heftige Diskussionen, in die ich teilweise auch etwas naiv reingegangen bin, weil ich mit so heftigen Reaktionen einfach nicht gerechnet habe zu dem Thema (Kein Stammtisch, sondern Eltern).

Sex soll in dieser Gesellschaft von Kindern ferngehalten werden.


Dass viele nicht wissen oder unsicher sind, wie sie mit dem Thema den eigenen Kindern gegenüber umgehen sollen, das will ich ja nicht abstreiten.

Und woran die heute so kommen können, über TV, Handy und Internet, da wäre mir wirklich auch nicht alles recht.
Das hat man ja nur im eigenen Bereich halbwegs unter Kontrolle, bei Freunden der Kinder aber nicht.
Dann ist es ja eigentlich noch wichtiger, drüber zu reden, wenn man merkt, die haben komische Vorstellungen aufgeschnappt.
Aber auch wenn nicht, ich denke doch, in einem Elternhaus, in dem sich ein Kind gut aufgehoben fühlen kann, da wird auch ein Pornobildchen auf dem Handy nicht gleich einen riesigen Entwicklungsschaden verursachen.
Und das Vorbild der Eltern, das gibt doch auch ein Bild vom "echten" Leben.
Wenn sie natürlich kein positives Vorbild durch die Eltern haben, oder eines, das in die Richtung läuft, wie es in pornograhischen Erzeugnissen heute üblich ist Schulterzucken

Ganz nachvollziehen, kann ich es nicht, wenn Eltern da völlig hysterisch sind, denn wenn ich so wenig Vertrauen in mich selber habe, dass ich meine, ich kriege das situationsabhängig nicht gebacken, oder jeder nicht in meinem Sinne erfolgte Einfluss von außen, schädigt mein Kind unwiderruflich, dann finde ich sollte man keine Kinder haben.
Denn weder kann der Staat (samt Schulen, Kindergärten.....) alles richten, noch soll er es, aus meiner Sicht


Aber um Kinder ging es ja bei Monad nicht.

Bei ihm geht es ja anscheinend um den Gruppendruck, dem man sich heute aneblich unter keinen Umständen mehr entziehen kann.

"Oversexed and underfucked", das könnte ich als aktuelle gesellschaftliche Diagnose bezüglich Sexualität schon stehen lassen - aber muss man sich das hilflos und ohne eigenen Standpunkt auch selber reinziehen?
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
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Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1001411) Verfasst am: 16.05.2008, 12:25    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:
.......
Sex soll in dieser Gesellschaft von Kindern ferngehalten werden.

Das ist die eine Seite. Ich bin nie aufgeklärt worden - ich bin Jahrgang 54 und ich nehme an, dass das zumindest mütterlicherseits auch so Familientradition war. Gleichzeitig bin ich auf dem Land aufgewachsen, wo die Kinder nicht nur wissen, warum eine Kuh trächtig ist, sonderm im Bedarfsfall auch einmal Geburtshilfe leisten mussten.

Was meine Eltern (keine Bauern) sicher auch davon abgehalten hat, eine Aufklärung zu versuchen, war die auch ausgesprochene Angst vor der Peinlichkeit, wenn der Sohn sie bei diesem Tun korrigiert.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Shevek
ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten



Anmeldungsdatum: 23.01.2006
Beiträge: 4289

Beitrag(#1001435) Verfasst am: 16.05.2008, 12:56    Titel: Antworten mit Zitat

fwohlgemuth hat folgendes geschrieben:
Was meine Eltern (keine Bauern) sicher auch davon abgehalten hat, eine Aufklärung zu versuchen, war die auch ausgesprochene Angst vor der Peinlichkeit, wenn der Sohn sie bei diesem Tun korrigiert.


Dann haben sie wohl zu lange gewartet. zwinkern Lachen
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