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Asatru etc.
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durial
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Anmeldungsdatum: 16.12.2006
Beiträge: 1211

Beitrag(#1069767) Verfasst am: 20.08.2008, 23:38    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
durial hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Die Kernfrage ist und bleibt doch: Kann man eine Religion und oder Kultur überhaupt glaubwürdig rekonstruieren? Oder bleibt sie aufgrund der Lücken immer ein Produkt aus der Retorte?



Sie bleibt es.


Das ist übrigens das, was ich mit Neukreieren meine.
Ich antworte aber wie gesagt noch ausführlicher, aber nicht jetzt.



Dann hast Du aber was grundsaetzlich Neues geschaffen und solltest das nicht mehr "asatru" nennen um Verwechslungen zu vermeiden.

Gruss, Bernie


Wieso auf einmal "grundsätzlich Neues"?
Du hast offenbar ein falsches Verständnis von Neu-Kreieren bzw. -Interpretieren (?).
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chiring
Asatru



Anmeldungsdatum: 11.08.2005
Beiträge: 1694
Wohnort: Westfalen

Beitrag(#1069800) Verfasst am: 21.08.2008, 00:14    Titel: Antworten mit Zitat

Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Die Kernfrage ist und bleibt doch: Kann man eine Religion und oder Kultur überhaupt glaubwürdig rekonstruieren? Oder bleibt sie aufgrund der Lücken immer ein Produkt aus der Retorte?


Sicher eine Kernfrage. Rekonstruieren geht natürlich nicht 1:1 und das will man auch nicht.
Was man kann, ist die Grundzüge zu rekonstruieren, den Kerninhalt, wobei sich die Peripherie anders ausgestalten kann als früher. An der Rekonstruktion sind ophne Ausnahme alle beteilligt die sich dafür interessieren. Es gibt zwar Leute die mehr wissen, aber es gibt keine Führer die anderen erzählen was sie tun oder lassen sollen.
Die Lücken sind im übrigen nicht so groß wie man im allgemeinen meint. Die Wissenschaft hat in den letzten Jahrzehnten gute Arbeit geleistet, auf der Asatru im allgemeinen beständig aufbaut.

Doch besonders die Rituale sind allenfalls bruchstückhaft überliefert und zum Teil muß man die neu entdecken. Daher ist das schon ein weng Pionierarbeit. Dafür muß man selbständig denken können, eine gute Quellenkenntnis haben und einen gewissen EQ, weil das nie als Selbstdarstellungsnummer funktioniert (gerade daran sind schon einige gescheitert). Es funktioniert schon gar nicht als politische Mission, weil die Leute, die sich mit der Thematik befassen, nun gar keinen Bock auf sowas haben und das Thema zunächst auch ein grundsätzlich anderes ist.
Es funktioniert auch nicht als Channeling-Guru-Esoterik- Gelderwerbsnummer, weil zum einen die Geschichte gezeigt hat, das man nicht beliebig interpretieren kann und zum anderen, weil man ohne die philologischen Ergebnisse gar nicht auskommen kann. Indianische Schwitzhütten bspw. sind was feines, aber sie sind nunmal "indianisch" und gehören in die entsprechende Kultur, ebenso wie indische Puja's, japanischer Stockkampf oder Maori-schnitzereien.

Es ist nicht so, das man sich nicht umsieht und vielleicht auch mal entlehnen kann, doch Asatru ist zunächst mal die Wiederaufnahme der eigenen Kultur und das wird eine zeitlang dauern. Wenn man von der Gründung der Asatrufelagid auf Island 1972 ausgeht, gibt es Asatru in Europa gerade erst seit 3 Generationen. Aber unorganisiert gibt es das schon viel länger.

Asatru ist natürlich etwas neues, aber es steht auf sehr alten Fundamenten. Die alten Heiden haben keinen Begriff für ihre Religion und Weltanschauung nötig gehabt. Damals brauchte man keinen Begriff dafür, wie man lebt und wie es für richtig hält zu leben. Das war einfach normal und man brauchte sich keinen Kopf darum zu machen.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22307

Beitrag(#1069812) Verfasst am: 21.08.2008, 00:26    Titel: Antworten mit Zitat

chiring hat folgendes geschrieben:
... Asatru ist zunächst mal die Wiederaufnahme der eigenen Kultur und das wird eine zeitlang dauern.

Ich halte diese Identität ("eigene Kultur") nicht für gegeben.
Was allerdings nur eine Randbemerkung ist und natürlich nichts dagegen spricht, etwas aus einer ziemlich fremden, weil lange vergangenen Kultur zu übernehmen, wenn's gefällt.
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durial
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Anmeldungsdatum: 16.12.2006
Beiträge: 1211

Beitrag(#1069819) Verfasst am: 21.08.2008, 00:35    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
chiring hat folgendes geschrieben:
... Asatru ist zunächst mal die Wiederaufnahme der eigenen Kultur und das wird eine zeitlang dauern.

Ich halte diese Identität ("eigene Kultur") nicht für gegeben.
Was allerdings nur eine Randbemerkung ist und natürlich nichts dagegen spricht, etwas aus einer ziemlich fremden, weil lange vergangenen Kultur zu übernehmen, wenn's gefällt.


O, doch, es ist die eigene Kultur, weil sie sich hier in diesen Breiten entwickelt hat.
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chiring
Asatru



Anmeldungsdatum: 11.08.2005
Beiträge: 1694
Wohnort: Westfalen

Beitrag(#1069826) Verfasst am: 21.08.2008, 00:44    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
chiring hat folgendes geschrieben:
... Asatru ist zunächst mal die Wiederaufnahme der eigenen Kultur und das wird eine zeitlang dauern.

Ich halte diese Identität ("eigene Kultur") nicht für gegeben.
Was allerdings nur eine Randbemerkung ist und natürlich nichts dagegen spricht, etwas aus einer ziemlich fremden, weil lange vergangenen Kultur zu übernehmen, wenn's gefällt.


ich kann mir vorstellen das Du mit dem Satz Schwierigkeiten hast. Aber letztlich ist doch der israelitische Gott und die christlich-jüdisch interpretierte, römische Kultur immer etwas fremd geblieben weil sie in einem. bzw. mehreren ganz anderen Ländern innerhalb andererer Bezugspunkte entstand.
Schon merkwürdig, das einem die eigene Kultur fremd geworden ist, hmm?
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22307

Beitrag(#1069840) Verfasst am: 21.08.2008, 01:04    Titel: Antworten mit Zitat

chiring hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
chiring hat folgendes geschrieben:
... Asatru ist zunächst mal die Wiederaufnahme der eigenen Kultur und das wird eine zeitlang dauern.

Ich halte diese Identität ("eigene Kultur") nicht für gegeben.
Was allerdings nur eine Randbemerkung ist und natürlich nichts dagegen spricht, etwas aus einer ziemlich fremden, weil lange vergangenen Kultur zu übernehmen, wenn's gefällt.


ich kann mir vorstellen das Du mit dem Satz Schwierigkeiten hast. Aber letztlich ist doch der israelitische Gott und die christlich-jüdisch interpretierte, römische Kultur immer etwas fremd geblieben weil sie in einem. bzw. mehreren ganz anderen Ländern innerhalb andererer Bezugspunkte entstand.
Schon merkwürdig, das einem die eigene Kultur fremd geworden ist, hmm?

Sorry, aber die "eigene Kultur" ist für mich das, was die Umgebung, in der ich aufgewachsen bin, prägt. Dazu gehören dann alltagskulturelle Dinge meines direkten und weiteren Umfelds, das Stadt- und Landschaftsbild meiner Heimat, die Geschichte meiner Stadt/Region/Nation, die Literatur meiner Muttersprache und dergleichen mehr. Und in dieser meiner "eigenen Kultur" ist ganz viel "christlich-jüdisch interpretierte, römische Kultur" und ganz wenig Germanentum und Asatru.

Wenn das meine "eigene Kultur" wäre, was zufällig mal möglicherweise an dem Ort stattgefunden hat, wo ich wohne, wäre auch die Kultur der Neandertaler "meine Kultur" (wenn man die paar Kilometer nach Mettmann mal außen vor lässt).

Und dass sich kulturelle Dinge auch schon mal ändern, ist im Übrigen gar nicht merkwürdig.
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chiring
Asatru



Anmeldungsdatum: 11.08.2005
Beiträge: 1694
Wohnort: Westfalen

Beitrag(#1069853) Verfasst am: 21.08.2008, 01:19    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Sorry, aber die "eigene Kultur" ist für mich das, was die Umgebung, in der ich aufgewachsen bin, prägt. Dazu gehören dann alltagskulturelle Dinge meines direkten und weiteren Umfelds, das Stadt- und Landschaftsbild meiner Heimat, die Geschichte meiner Stadt/Region/Nation, die Literatur meiner Muttersprache und dergleichen mehr. Und in dieser meiner "eigenen Kultur" ist ganz viel "christlich-jüdisch interpretierte, römische Kultur" und ganz wenig Germanentum und Asatru.


Wenn mans weis?!
Zur horizontalen gehört auch die vertikale Geschichte in der Zeit.
Bist Du sicher das die Kirche in deinem Dorf nicht auf einem alten heidnischen Kultplatz gebaut wurde? Das die Sprache die Du sprichst, nichts mit deinen Vorfahren zu tun hat, oder das das Land in dem Du lebst einmal ganz anders geprägt war, bevor Christen kamen?
Deine Muttersprache ist nicht jüdisch-christlich, es sein denn Du kommst aus "ebender" Region - wogegen auch nichts zu sagen wäre. Deine Identifikation ist anders aber eine religilös-ideologische, rein geistig-gläubige. Mir persönlich reicht das nicht.
Wenn dir das reicht, solls mir recht sein.
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1069856) Verfasst am: 21.08.2008, 01:22    Titel: Antworten mit Zitat

chiring hat folgendes geschrieben:

Bist Du sicher das die Kirche in deinem Dorf nicht auf einem alten heidnischen Kultplatz gebaut wurde?


Da würde unsere Kultur ja sehr germanisch machen.

Zitat:
Das die Sprache die Du sprichst, nichts mit deinen Vorfahren zu tun hat


Unsere Vorfahren waren auch Römer und Slawen und....

Zitat:
oder das das Land in dem Du lebst einmal ganz anders geprägt war, bevor Christen kamen?


Eh, ja? Das Land war auch anders geprägt vor der Völkerwanderung und noch anders war es 1000 Jahre vorher geprägt.

Zitat:
Deine Muttersprache ist nicht jüdisch-christlich, es sein denn Du kommst aus "ebender" Region - wogegen auch nichts zu sagen wäre.


Die deutsche Sprache, die heutige, ist von Latein beeinflusst, nur so am Rande...
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chiring
Asatru



Anmeldungsdatum: 11.08.2005
Beiträge: 1694
Wohnort: Westfalen

Beitrag(#1069863) Verfasst am: 21.08.2008, 01:34    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
chiring hat folgendes geschrieben:

Bist Du sicher das die Kirche in deinem Dorf nicht auf einem alten heidnischen Kultplatz gebaut wurde?


Da würde unsere Kultur ja sehr germanisch machen.


Jaja, das würde unsere Kultur sehr germanisch machen. noc Als ob sie das nicht schon seit jahrtausenden wäre. Geschockt

Das, unter anderem würde nur bewußt machen das die Leute, die sich christlich nennen in wirklichkeit sehr viel heidnischer sind als sie es zugeben würden. Es gibt halt Leute die vor allem möglichen Angst haben. Besonders vor dem was sie nicht (mehr) kennen.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1069864) Verfasst am: 21.08.2008, 01:38    Titel: Antworten mit Zitat

chiring hat folgendes geschrieben:
Als ob sie das nicht schon seit jahrtausenden wäre. Geschockt


Und seit, sagen wir, mehr als 1 1/2 Tausend Jahren ist es auch eine christlich-jüdische... seit 500 Jahren eine humanistische, und seit 200 Jahren eine "aufgeklärte".... müssen wir noch alberner werden?
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chiring
Asatru



Anmeldungsdatum: 11.08.2005
Beiträge: 1694
Wohnort: Westfalen

Beitrag(#1069869) Verfasst am: 21.08.2008, 01:42    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
chiring hat folgendes geschrieben:
Als ob sie das nicht schon seit jahrtausenden wäre. Geschockt


Und seit, sagen wir, mehr als 1 1/2 Tausend Jahren ist es auch eine christlich-jüdische... seit 500 Jahren eine humanistische, und seit 200 Jahren eine "aufgeklärte".... müssen wir noch alberner werden?


Du darfst so albern werden wie Du möchtest.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beiträge: 22307

Beitrag(#1069881) Verfasst am: 21.08.2008, 02:10    Titel: Antworten mit Zitat

chiring hat folgendes geschrieben:
Bist Du sicher das die Kirche in deinem Dorf nicht auf einem alten heidnischen Kultplatz gebaut wurde?

Nur ist es für "unsere Kultur" eben prägender, was jetzt und seit mehreren Jahrhunderten da steht, als das, was noch früher irgendwann mal da gestanden hat.

chiring hat folgendes geschrieben:
Das die Sprache die Du sprichst, nichts mit deinen Vorfahren zu tun hat, ...

Soweit ich meine Vorfahren zurückverfolgen kann, haben sie was mit meiner Sprache zu tun (deswegen "Muttersprache"). Wie viele Prozent meiner Vorfahren zu der Zeit, da die an meinem Wohnort vorfindliche Kultur noch hauptsächlich nichtchristlich war, allerdings irgendwas Germanisches gesprochen haben, und wie viele etwas romanisches, slawisches oder was auch immer, weiß ich nicht. Was ich allerdings weiß, ist, dass meine Muttersprache eben keine lineare Fortsetzung von irgendetwas Germanischem ist, sondern massivste Einflüsse insbesondere aus dem Lateinischen bekommen hat (und keineswegs nur im Wortschatz; unsere halbe Grammatik ist aus dem lateinischen übernommen). Und insbesondere die komplette Schriftlichkeit unserer Kultur ist ja nun mal definitiv nicht auf germanischem Mist gewachsen ...

chiring hat folgendes geschrieben:
... oder das das Land in dem Du lebst einmal ganz anders geprägt war, bevor Christen kamen?

Ja, natürlich. Zum Beispiel war es mal, wie gesagt, neandertalisch geprägt ...

chiring hat folgendes geschrieben:
Deine Identifikation ist anders aber eine religilös-ideologische, rein geistig-gläubige. Mir persönlich reicht das nicht.

Wie funktioniert Identifikation denn anders als geistig und ideologisch (die Reizvokabeln dieses Forums lasse ich mal weg)? Aus diesem Thread erinnere ich mich an die Stichwörter "Vorfahren" und "unsere Breiten" (was in ein älteres Schlagwort zu übersetzen ich mir jetzt mal verkneife). Aber auch, sich damit (oder darunter Vermutetem) zu identifieren - was tun kann, wer mag - ist eine geistige und ideologische Sache und nichts, dass per se eher etwas "eigenes" wäre.
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
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Beitrag(#1069899) Verfasst am: 21.08.2008, 02:30    Titel: Antworten mit Zitat

Oh, oh, oh, die Diskussion geht so richtig los.

Aber ich will immer noch wissen; was bedeuten die diversen polytheistischen Gottheiten?

Wie verhalten sich die germanischen Gottheiten zu den keltiischen, römischen, griechischen, afrikanischen, karibischen, brasilianischen, indischen, persischen, slwischen, baltischen, semitischen und anderen polytheistischen Gotheiten?

Für was stehen Odin, Thor, Frigg, Feiya, Freir, Njördr, Nerthus uns Loki?

Agnost
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chiring
Asatru



Anmeldungsdatum: 11.08.2005
Beiträge: 1694
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Beitrag(#1069934) Verfasst am: 21.08.2008, 03:19    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Und insbesondere die komplette Schriftlichkeit unserer Kultur ist ja nun mal definitiv nicht auf germanischem Mist gewachsen ...

Es hat auch keiner behauptet das die Schrift etwas (germanisch) genuines wäre. Das an sich ist aber auch kein Ruhmesblatt. Zumal die Schriftlichkeit auch nichts genuin christliches (oder jüdisches) ist.
Bislang hast Du von Sprache gesprochen, jetzt redest Du von Schrift.

Zitat:

Wie viele Prozent meiner Vorfahren (...) irgendwas Germanisches gesprochen haben (...) weiß ich nicht. Was ich allerdings weiß, ist, dass meine Muttersprache eben keine lineare Fortsetzung von irgendetwas Germanischem ist.


Du "weißt" vor allem was Du nicht wissen willst. Das es romanische Einflüsse gab bestreitet ja keiner. Die Nahelegung aber, das deine und meine Sprache einen romanischen Ursprung hat, ist schon bizarr. Denn selbst "massivste Einflüsse" (Übersuperlativ) können nicht autochthone Sprachfindungen und linguististische Kulturprägung ersetzen. Und das es die ursprünglich gegeben hat, wirst Du nicht ernsthaft zweifeln wollen.

Findest Du es selbst nicht ein bisschen grotesk zu sagen: 'erst waren da bloß Neanterthaler und dann die Christen'? Sonst gab es da nichts? Das sind Aussagen die man vielleicht denkt, die man aber nicht öffentlich sagt, wenn man einigermaßen ernst genommen werden will.
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Zuletzt bearbeitet von chiring am 21.08.2008, 04:02, insgesamt 3-mal bearbeitet
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chiring
Asatru



Anmeldungsdatum: 11.08.2005
Beiträge: 1694
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Beitrag(#1069935) Verfasst am: 21.08.2008, 03:29    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:

Wie verhalten sich die germanischen Gottheiten zu den keltiischen, römischen, griechischen, afrikanischen, karibischen, brasilianischen, indischen, persischen, slwischen, baltischen, semitischen und anderen polytheistischen Gotheiten?


Sie sind nicht die gleichen, aber prinzipell übertragbar weil sie grundsätzlich (meist) sehr ähnlich sind. Der karibische Gott "Huracane" ist in Europa aber eher unbekannt. Einfach eine Frage der Geografie.

Zitat:
Für was stehen Odin, Thor, Frigg, Feiya, Freir, Njördr, Nerthus uns Loki?

René L.M. Derolez: Mythen der Germanen (oder so ähnlich - gibt es wohl in jeder Stadtbücherei)
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1069963) Verfasst am: 21.08.2008, 04:52    Titel: Antworten mit Zitat

chiring hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:

Wie verhalten sich die germanischen Gottheiten zu den keltiischen, römischen, griechischen, afrikanischen, karibischen, brasilianischen, indischen, persischen, slwischen, baltischen, semitischen und anderen polytheistischen Gotheiten?


Sie sind nicht die gleichen, aber prinzipell übertragbar weil sie grundsätzlich (meist) sehr ähnlich sind. Der karibische Gott "Huracane" ist in Europa aber eher unbekannt. Einfach eine Frage der Geografie.

Zitat:
Für was stehen Odin, Thor, Frigg, Feiya, Freir, Njördr, Nerthus uns Loki?

René L.M. Derolez: Mythen der Germanen (oder so ähnlich - gibt es wohl in jeder Stadtbücherei)



Like Huurikan von Neil Yung tönt aber vergöttlich ähnnlich wie *Comme un Ouragan" von Prinzessen Stephan von Monaco.

Kann es sein, dass der asatuvsche Gott "Orkan" gemeint ist ?

Agnost.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22307

Beitrag(#1070280) Verfasst am: 21.08.2008, 15:41    Titel: Antworten mit Zitat

chiring hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Und insbesondere die komplette Schriftlichkeit unserer Kultur ist ja nun mal definitiv nicht auf germanischem Mist gewachsen ...

Es hat auch keiner behauptet das die Schrift etwas (germanisch) genuines wäre. Das an sich ist aber auch kein Ruhmesblatt. [...] Bislang hast Du von Sprache gesprochen, jetzt redest Du von Schrift.

Die Schriftlichkeit ist ja nun mal ein ganz wesentlicher Teil unserer Sprache - Schrift ist ja weitaus mehr als nur eine Umsetzung gesprochener Sprache, wirkt zB auch auf diese zurück. Und wenn dieser komplette, für unsere Kultur wesentliche Bereich aber nun auch gar nichts mit dem Germanischen zu tun hat, ist das schon ein ziemlich gutes Argument dagegen, dass unsere Kultur "eigentlich" germanisch sei und alles andere etwas Fremdes. Unsere Kultur ist aus den verschiedensten Einflüssen hervorgegangen, natürlich auch - und gerade sprachlich natürlich sehr wichtigen - germanischen, aber alle diese Einflüsse gehören zu unserer Kultur; man kann nicht einen davon beliebig auswählen und als die angeblich "eigene Kultur" gegenüber anderen hervorheben, die in unserer tatsächlich gelebten Kultur nun mal genau so "eigenes" sind.

chiring hat folgendes geschrieben:
Zumal die Schriftlichkeit auch nichts genuin christliches (oder jüdisches) ist.

Was ich ja auch gar nicht behaupte.

chiring hat folgendes geschrieben:
Findest Du es selbst nicht ein bisschen grotesk zu sagen: 'erst waren da bloß Neanterthaler und dann die Christen'? Sonst gab es da nichts? Das sind Aussagen die man vielleicht denkt, die man aber nicht öffentlich sagt, wenn man einigermaßen ernst genommen werden will.

Das sage ich doch gar nicht. Du bist es, der sagt, dass irgendwas so gerade eben durch Quellen Erschließbares, dass vor ca. 1500 Jahren hier stattgefunden habe, stärker "unsere eigene" Kultur sei, als das tatsächliche kulturelle Leben der letzten 1000 Jahre, weil "unsere Vorfahren" dem angehangen hätten und es in "unserem Land" stattgefunden hätte.
Von meinen konkreten, biologischen Vorfahren von vor mehr als 1000 Jahren weiß ich aber kaum etwas (und du wohl auch nicht); ob das jetzt Germanen, Slawen, Romanen, Juden oder sonst was waren, können wir schlicht nicht wissen - höchstwahrscheinlich eine unüberschaubare Mischung aus all dem. Warum sollte also, deinen Argumenten folgend, nicht genauso gut "die" romanische oder slawische Kultur "unsere eigene" Kultur sein?
Und in "unserem Land" gewohnt haben eben nicht nur Germanen, sondern auch noch alle möglichen anderen Leutchen vorher, unter anderem eben die Neandertaler. Warum also, wiederum nach deinem Argument, ist nicht deren Kultur genau so gut "unsere eigene"?

Natürlich gehört all das Germanische, das unsere Kultur ohne Zweifel in vielen Bereichen stark geprägt hat, auch zu "unserer eigenen Kultur". Aber es ist nicht unsere eigene Kultur - das ist die tatsächlich gelebte und vorfindliche Kultur mit all den Einflüssen auch aus anderen Quellen, die um nichts weniger dazu gehören.

Ich selbst lese durchaus gerne zB auch die Edda. Wie sich verschiedenste Quellen in Märchen und Sagen wiederfinden, finde ich durchaus schön. Ich weiß es zu schätzen, wie sich regionale Bräuche erhalten. Und deswegen habe ich, wie mehrfach gesagt, auch keine Einwände dagegen, wenn jemand andere Vorlieben hat bei dem, was er am reichen kulturellen Erbe, ob von hier oder sonst wo, schätzt, auch wenn er dafür sehr lange vergangene Sachen ausgräbt. Ich lasse mir nur nicht erzählen, das Ergebnis dieser Ausgrabungen (die sich mehr oder weniger stark mit Spekulation mischen) sei dann stärker "Eigenes" als anderes, das mindestens genau so seit Jahrhunderten zu unserer Kultur gehört.

Und wer auf diese Weise zwischen "Eigenem" und "Fremdem" nach Gutdünken unterscheidet, sollte nicht überrascht sein, wenn sich in seiner Nähe andere Leute finden, die sich auch für Experten halten in der Frage, was "Eigenes" sei (und deshalb ihrer Meinung nach hierhin gehört) und was Fremdes (und nicht hierhin gehört).
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Agnost
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Beitrag(#1071553) Verfasst am: 23.08.2008, 01:11    Titel: Antworten mit Zitat

Einer der Haupverfechter von Asatru, hat sich leider selbst aus dem Spiel genommen, hat also sein Forentechnisches Ragnarörkr erlebt.

Was mir nicht einleuchtet, dass Asen (und Wanen), idogermanische Gottheiten, die entweder aus der Ukraine, der Türkei, dem Kaukasus oder West Kasachstan stammen, Klima-Götter Deutschland darstellen sollen, wo doch alle verlässlichen Quellen der Asatru-Mytehen aus Skandivaien herkommen.

Und klimatisch und geografisch haben nun Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland kaum was gemein mit Deutschland.

Hängen Asatuve nicht doch einem nordisch-blondhaarig-blauäugigem Rassismus an?

Agnost
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chiring
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Wohnort: Westfalen

Beitrag(#1071571) Verfasst am: 23.08.2008, 02:22    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Einer der Haupverfechter von Asatru, hat sich leider selbst aus dem Spiel genommen, hat also sein Forentechnisches Ragnarörkr erlebt.

Was mir nicht einleuchtet, dass Asen (und Wanen), idogermanische Gottheiten, die entweder aus der Ukraine, der Türkei, dem Kaukasus oder West Kasachstan stammen, Klima-Götter Deutschland darstellen sollen, wo doch alle verlässlichen Quellen der Asatru-Mytehen aus Skandivaien herkommen.

Und klimatisch und geografisch haben nun Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland kaum was gemein mit Deutschland.

Hängen Asatuve nicht doch einem nordisch-blondhaarig-blauäugigem Rassismus an?

Agnost


kannst Du mir erklären wie Du es intellektuell fertig bringst, den letzten Satz mit dem Klima in Verbindung zu bringen?
Ein bestimmtes geografisches Klima ist rassistisch,...? Erstaunlich. Das muß ein Klima sein das es wohl nur hier gibt.
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chiring
Asatru



Anmeldungsdatum: 11.08.2005
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Beitrag(#1071580) Verfasst am: 23.08.2008, 04:05    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

chiring hat folgendes geschrieben:
Findest Du es selbst nicht ein bisschen grotesk zu sagen: 'erst waren da bloß Neanterthaler und dann die Christen'? Sonst gab es da nichts? Das sind Aussagen die man vielleicht denkt, die man aber nicht öffentlich sagt, wenn man einigermaßen ernst genommen werden will.

Das sage ich doch gar nicht.


Doch, das tust Du.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

chiring hat folgendes geschrieben:
... oder das das Land in dem Du lebst einmal ganz anders geprägt war, bevor Christen kamen?

Ja, natürlich. Zum Beispiel war es mal, wie gesagt, neandertalisch geprägt ...


Das ist ein Kausalschluß - den Du dummerweise sogar wiederholt hast. Die Einstellung zur Geschichte wundert mich bei Christen allerdings nicht. Die exklusive Überheblichkeit ist nach wie vor Programm.
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Beiträge: 22307

Beitrag(#1071967) Verfasst am: 23.08.2008, 18:33    Titel: Antworten mit Zitat

chiring hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

chiring hat folgendes geschrieben:
Findest Du es selbst nicht ein bisschen grotesk zu sagen: 'erst waren da bloß Neanterthaler und dann die Christen'? Sonst gab es da nichts? Das sind Aussagen die man vielleicht denkt, die man aber nicht öffentlich sagt, wenn man einigermaßen ernst genommen werden will.

Das sage ich doch gar nicht.


Doch, das tust Du.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

chiring hat folgendes geschrieben:
... oder das das Land in dem Du lebst einmal ganz anders geprägt war, bevor Christen kamen?

Ja, natürlich. Zum Beispiel war es mal, wie gesagt, neandertalisch geprägt ...


Das ist ein Kausalschluß - den Du dummerweise sogar wiederholt hast. Die Einstellung zur Geschichte wundert mich bei Christen allerdings nicht. Die exklusive Überheblichkeit ist nach wie vor Programm.

Tut mir Leid, du sitzt da einer massiven Fehlinterpretation auf. Vor allem liegt die Exklusion hier definitiv nicht auf meiner Seite. Indem ich dich darauf hinweise, dass, bevor "die Germanen" vor römischem und christlichem Einfluss in unserem schönen Lande siedelten, noch früher Neandertaler desgleichen taten, argumentiere ich lediglich dagegen, dass diese Germanen auch deinen eigenen Argumenten mit Vorfahren und Land nach eben keinesfalls der einzig relevante Bezugspunkt für "unsere eigene Kultur" wären. Dass ihr Einfluss zu unserer Kultur dazugehört, habe ich ja ausdrücklich gesagt. Aber andere Einflüsse gehören eben genau so dazu. Du bist es, der mit seinem Standpunkt, germanische Religion würde eher "unserer eigenen Kultur" entsprechen als christliche, einen exklusiv-überheblichen Standpunkt einnimmt, nicht ich. Meinetwegen kannst du Thor und Odin so viel bloten und mittwinters Julnächte feiern wie du magst, solange du mir nicht erzählst, die Feste, die ich feiere und die seit Jahrhunderten fest in allen Aspekten der Kultur, in der ich aufgewachsen bin, verankert sind, gehörten weniger zu unserer Kultur als deine.
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Valen MacLeod
Antitheist



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Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#1072043) Verfasst am: 23.08.2008, 19:40    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Meinetwegen kannst du Thor und Odin so viel bloten und mittwinters Julnächte feiern wie du magst, solange du mir nicht erzählst, die Feste, die ich feiere und die seit Jahrhunderten fest in allen Aspekten der Kultur, in der ich aufgewachsen bin, verankert sind, gehörten weniger zu unserer Kultur als deine.

Naja, zumindest sind sie neuer bzw. neure Adaptionen älterer Feste anderer Kulturen. Ich denke, dass kann man nur im Einzefall des Festes teilweise ergründen.
Insofern haben wir sicher hier heute mutlikulti...

Ich weiss auch nicht... ich bin Franke, weil alles, was mein Weltbild prägt irgendwo fränkisch ist. Da sind römische Einflüsse genauso, wie mongolische Gene. Gegen Germanen würde ich mich genauso wehren, wie gegen Christen. Mit Wickingern hingegen komm ich ganz gut klar... obwohl die manchmal etwas zu unberchenbar sind. Kelten sind sind meistens fast so gemütlich, wie wir.
Asatru... klingt irgendwie indisch... sind das sowas wie Arier?
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V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Agnost
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Beitrag(#1072121) Verfasst am: 23.08.2008, 21:21    Titel: Antworten mit Zitat

Asatru heisst einfach nur Asenglauben.

Asen waren ein der beiden skandinavischen Götterfamilien, die anderen waren die Wanen.

Agnost
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Agnost
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Beiträge: 5618

Beitrag(#1072292) Verfasst am: 24.08.2008, 01:52    Titel: Antworten mit Zitat

chiring hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
Einer der Haupverfechter von Asatru, hat sich leider selbst aus dem Spiel genommen, hat also sein Forentechnisches Ragnarörkr erlebt.

Was mir nicht einleuchtet, dass Asen (und Wanen), idogermanische Gottheiten, die entweder aus der Ukraine, der Türkei, dem Kaukasus oder West Kasachstan stammen, Klima-Götter Deutschland darstellen sollen, wo doch alle verlässlichen Quellen der Asatru-Mytehen aus Skandivaien herkommen.

Und klimatisch und geografisch haben nun Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland kaum was gemein mit Deutschland.

Hängen Asatuve nicht doch einem nordisch-blondhaarig-blauäugigem Rassismus an?

Agnost


kannst Du mir erklären wie Du es intellektuell fertig bringst, den letzten Satz mit dem Klima in Verbindung zu bringen?
Ein bestimmtes geografisches Klima ist rassistisch,...? Erstaunlich. Das muß ein Klima sein das es wohl nur hier gibt.


Schon mal was von Lamarck gehört?

Der glaubte sehr wohl, dass das Klima auf die Gene einwirkt. (Nicht das ich das glaube.)

Der Punkt ist doch der, dass du als Deutscher an Skandinavische Götter glaubst, die wohl ihren Ursprung in der Ukraine, Kasachstan, Türkei oder dem Transkaukasus haben.

Warum als suchst du dir nordisch aklimatisierte "arische" Götter und nicht mitteleuropäische?

Agnost
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chiring
Asatru



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Beitrag(#1072293) Verfasst am: 24.08.2008, 02:16    Titel: Antworten mit Zitat

@ Agnost: Wie kommst Du eigentlich darauf das die germanischen Götter aus der "Ukraine, Kasachstan, Türkei oder dem Transkaukasus" kommen?
(Ist mir da irgendeine Theorie entgangen? Geschockt Ah - meinst Du den Kurgan Quatsch? - An den Haaren herbeigezogen!)

Sicher hat die Skandinavistik viel dabei mitzureden, doch sind die kontinentalgermanischen Quellen auch nicht so mickrig wie man gerne annimmt, wenn man die eigene alte Kultur kleinreden will. (Ein Phänomen das auch in der Religionswissenschaft und der Philologie vorkommt).
Im wesentlichen überschneiden sich die Anschauungen so sehr das man von einer nahezu einheitlichen Anschauung reden kann - wenn man etwa Römer oder Iren vergleicht-.

Frau Holle und Perchta haben direkt mit der skandinavischen Hel zu tun. (Die Namen kommen von "verhüllen", "verbergen" (pergan) und "verhehlen"). Odin ist eine Entlehnung vom südgermanischen Wodan und ist nachweislich in den Norden gewandert. skand. Tyr (ags. ahd. Teiwaz, Tiwaz ist der Rechtsgott den die Sachsen unter dem Namen Saxnot verehrten und die späteren Angelsachsen in England unter Sahsginot. Die (vermutl.) norddeutsche Nerthus (lat. sächlich - Numen) ist im Norden vermännlicht zu Niörd und ebenfalls nach Skandinavien gewandert.

Du siehst, ich suche mir keine "akklimatisierten arischen" skandinavischen Götter, es sind meine eigenen.
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chiring
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Beitrag(#1072295) Verfasst am: 24.08.2008, 02:37    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Asatru heisst einfach nur Asenglauben.

Na, fast richtig. Wörtlich bedeutet die Silbe "trua" vertrauen auf oder in; nicht "glauben".
D.h. "Asatru" bedeutet demnach "Vertrauen in die Götter", bzw. "mit ihnen vertraut sein".
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chiring
Asatru



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Beitrag(#1072297) Verfasst am: 24.08.2008, 02:50    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
... solange du mir nicht erzählst, die Feste, die ich feiere und die seit Jahrhunderten fest in allen Aspekten der Kultur, in der ich aufgewachsen bin, verankert sind, gehörten weniger zu unserer Kultur als deine.


Mach dich doch nur mal schlau woher Weihnachten kommt (ein Wort in der Mehrzahl das einen angeblichen Geburtstermin bezeichnen soll), oder das Erntedankfest, Ostern, Maigang etc. etc. Das alles kommt nicht aus dem Christentum. Nur weil es Christen in ihrem Sinne benutzen, heißt das nicht, das es ihre Feste seien.
Wie gesagt, ist ja schon der Boden auf dem die ältesten Kirchen gebaut sind, gestolen - was sich vielfach nachweisen läßt. So ist ist das auch mit den meisten Festen die Du feierst in denen die heidnischen "Götzen" durch Kirchenheilige ersetzt wurden.
Willst Du mir erzählen das die "Kulturprägung" das einzig wesentliche ist?
Das wäre bloß bestätigte Herrschaftsmoral christlicher Programmatik.
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Zuletzt bearbeitet von chiring am 24.08.2008, 04:06, insgesamt einmal bearbeitet
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chiring
Asatru



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Beitrag(#1072298) Verfasst am: 24.08.2008, 03:32    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
chiring hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
Einer der Haupverfechter von Asatru, hat sich leider selbst aus dem Spiel genommen, hat also sein Forentechnisches Ragnarörkr erlebt.

Was mir nicht einleuchtet, dass Asen (und Wanen), idogermanische Gottheiten, die entweder aus der Ukraine, der Türkei, dem Kaukasus oder West Kasachstan stammen, Klima-Götter Deutschland darstellen sollen, wo doch alle verlässlichen Quellen der Asatru-Mytehen aus Skandivaien herkommen.

Und klimatisch und geografisch haben nun Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland kaum was gemein mit Deutschland.

Hängen Asatuve nicht doch einem nordisch-blondhaarig-blauäugigem Rassismus an?

Agnost


kannst Du mir erklären wie Du es intellektuell fertig bringst, den letzten Satz mit dem Klima in Verbindung zu bringen?
Ein bestimmtes geografisches Klima ist rassistisch,...? Erstaunlich. Das muß ein Klima sein das es wohl nur hier gibt.


Schon mal was von Lamarck gehört?

Der glaubte sehr wohl, dass das Klima auf die Gene einwirkt. (Nicht das ich das glaube.)


Du glaubst natürlich nicht was Lamarck glaubte?!
Überhaupt: Soll das jetzt bedeuten das die klimatischen Bedingungen in Deutschland ein rassistisches Gen hervorbringen ???
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1072302) Verfasst am: 24.08.2008, 04:48    Titel: Antworten mit Zitat

chiring hat folgendes geschrieben:
@ Agnost: Wie kommst Du eigentlich darauf das die germanischen Götter aus der "Ukraine, Kasachstan, Türkei oder dem Transkaukasus" kommen?
(Ist mir da irgendeine Theorie entgangen? Geschockt Ah - meinst Du den Kurgan Quatsch? - An den Haaren herbeigezogen!)




Die gesamte germanische Sippschaft hat schliesslich "Migrationshintergrund" gehabt, wie man das heute wohl bezeichnen wuerde und kam im Rahmen der grossen Indogermanischen Voelkerwanderung aus Asien ins damals noch keltisch dominierte Mittel- und Nordeuropa. Ob die ihren Stall voll Goetter damals schon hatten und in Europa eingeschleppt hatten wie spaeter die Roemer das Christentum oder ob sie diese erst nach ihrer Ankunft erfunden haben, darueber kann man mangels schriftlicher Aufzeichnungen bloss spekulieren. Vielleicht war es ja auch ein bisschen von beidem... zwinkern

Gruss, Bernie
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#1072335) Verfasst am: 24.08.2008, 10:18    Titel: Antworten mit Zitat

chiring hat folgendes geschrieben:
autochthone Sprachfindungen

Lachen Diese Sprachfindung ist aber jetzt nicht soo autochthon.
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"Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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