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Gibt es moderate Muslime? - Artikel auf hpd
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Anmeldungsdatum: 22.05.2006
Beiträge: 449

Beitrag(#1305160) Verfasst am: 12.06.2009, 00:24    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Was sagt uns das, dass manche Atheisten nicht nur über Muslime, sondern auch über Christen ausgrenzend-hetzerische Ansichten haben?

Hier wird immer so getan, als wären Gläubige eine bestimmte Art von Mensch, als wäre das eine Rasse oder eine eigene Spezies, die man besonders schützen müsste. Das ist doch Quatsch! Gläubige sind die Anhänger einer bestimmten Ideologie und wenn diese Ideologie völlig unethisch und irrational ist, kann man daraus folgern, dass ernsthafte Anhänger dieser Ideologie das ebenfalls sind, ungeachtet dessen, dass sie diese Ideologie auch einfach ablegen können! Die Behauptung, jemand habe ausgrenzend-hetzerische Ansichten gegenüber Christen entspricht in diesem Kontext der Behauptung, jemand habe ausgrenzend-hetzerische Ansichten gegenüber Menschen, die hässliche Mäntel tragen. Natürlich stimmt das nicht. Eine solche Person hat lediglich ein Problem mit hässlichen Mänteln und wirft vielleicht den Trägern vor, diese nicht abzulegen.

Im Falle des Christentums gibt es sehr viele Menschen in Deutschland, die meinen, die "christlichen Werte" wären wichtig, aber die Glaubensinhalte wenig überzeugend. Sie nennen sich trotzdem "Christen". Aber es sind aber keine und wenn man eine Ideologie analysiert, dann muss man klar umrissene Konzepte haben. Und wer die moralischen und empirischen Behauptungen vertritt, die das Christentum in den letzten 2000 Jahren überwiegend im Kern vertreten hat, der ist eben kein moralischer Mensch. Er tut einfach alles, was er tut, nur darum, um nicht in die Hölle zu kommen und weil eine übernatürliche Kreatur es von ihm verlangt. Das ist keine Moral, sein Verhalten auf den Boden einer so absurden Dogmatik zu stellen.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22334

Beitrag(#1305162) Verfasst am: 12.06.2009, 00:27    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht beliebt es mir aber auch einfach, mich nicht nach den Zerrbildern, die andere Leute malen, zu richten. Schulterzucken
_________________
"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#1305163) Verfasst am: 12.06.2009, 00:29    Titel: Antworten mit Zitat

Der Autor hat folgendes geschrieben:
Das ist keine Moral, sein Verhalten auf den Boden einer so absurden Dogmatik zu stellen.
[ ] Du moechtest Dich ueber den Unterschied zwischen Moral und Ethik informieren.
_________________
"Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon) Der Typ hat so seine Macken
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Anmeldungsdatum: 22.05.2006
Beiträge: 449

Beitrag(#1305177) Verfasst am: 12.06.2009, 00:55    Titel: Antworten mit Zitat

tillich hat folgendes geschrieben:
Vielleicht beliebt es mir aber auch einfach, mich nicht nach den Zerrbildern, die andere Leute malen, zu richten.

Vielleicht kannst du auf der Basis reiner Willkür keine Bewertungen jedweder Art abgeben? Wenn es ein Zerrbild ist, dann besorge dir eine anständige Definition von Religion oder Christentum und erkläre mir, was so toll daran ist. Oder halte dich raus, wenn bloßes subjektives Ermessen deine Alternative sein soll.

Sermon hat folgendes geschrieben:
Du moechtest Dich ueber den Unterschied zwischen Moral und Ethik informieren.

Ich teile die von MSS und anderen vertretene Unterscheidung zwischen Moral (metaphysisches Urteil über gut und böse, das weder verhandelbar noch hinterfragbar ist) und Ethik (die Regeln, die Menschen untereinander auf der Basis unterschiedlicher Interessen entwickeln) nicht. Für mich gibt es die beiden Synonyme Ethik und Moral. Ich werden den Religiösen die "Moral" nämlich keinesfalls schenken.

Stattdessen ist das, was MSS hier als "Moral" bezeichnet, für mich schlichtweg unmoralisch.

Warum stellst du das so dar, als wäre diese Unterscheidung ein Faktum und nicht vielmehr die persönliche Präferenz einiger Moral(!)-Philosophen? Und dann wertest du auch noch Menschen als unwissend ab, die sich nähere Gedanken zum Thema gemacht haben und zu anderen, logisch begründbaren Schlussfolgerungen gelangt sind?

Ach, was frage ich überhaupt...
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1305180) Verfasst am: 12.06.2009, 00:59    Titel: Antworten mit Zitat

Der Autor hat folgendes geschrieben:
tillich hat folgendes geschrieben:
Vielleicht beliebt es mir aber auch einfach, mich nicht nach den Zerrbildern, die andere Leute malen, zu richten.

Vielleicht kannst du auf der Basis reiner Willkür keine Bewertungen jedweder Art abgeben? Wenn es ein Zerrbild ist, dann besorge dir eine anständige Definition von Religion oder Christentum und erkläre mir, was so toll daran ist. Oder halte dich raus, wenn bloßes subjektives Ermessen deine Alternative sein soll.


Wie soll ich mir das eigentlich denken: Wenn jemand religiös ist und meinetwegen aus Furcht vor Höllenstrafen handelt, dann handelt er zwangsläufig unmoralisch. Und wenn jemand nicht aus Furcht vor Höllenstrafen handelt, dann ist er zwangsläufig nicht religiös?
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Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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Der Autor
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Anmeldungsdatum: 22.05.2006
Beiträge: 449

Beitrag(#1305186) Verfasst am: 12.06.2009, 01:13    Titel: Antworten mit Zitat

Ein "metaphysisches Urteil über gut und böse, das weder verhandelbar noch hinterfragbar ist" ist unmoralisch. Seine Werte auf diese Grundlage zu stellen, ist unmoralisch. Eine einzelne Handlung kann auf dieser "moralischen" Grundlage stattfinden, gleichzeitig aber einer "ethisch" gut begründeten Handlung ensprechen, und wäre dann nicht unmoralisch.
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
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Beitrag(#1305190) Verfasst am: 12.06.2009, 01:22    Titel: Antworten mit Zitat

Ist es, im Grunde genommen, nicht egal, ob ich einen Menschen nicht töte weil ich Höllenstrafen befürchten muß oder, ob ich es aus reiner Vernunft nicht mache weil ich selber nicht getötet werden möchte. Und ist dies jetzt eine Frage der Moral oder Ethik oder beides zusammen ?
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1305191) Verfasst am: 12.06.2009, 01:23    Titel: Antworten mit Zitat

Der Autor hat folgendes geschrieben:
Ein "metaphysisches Urteil über gut und böse, das weder verhandelbar noch hinterfragbar ist" ist unmoralisch.


Warum?
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- Niklas Luhmann -
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#1305192) Verfasst am: 12.06.2009, 01:28    Titel: Antworten mit Zitat

Hornochse hat folgendes geschrieben:
Der Autor hat folgendes geschrieben:
Ein "metaphysisches Urteil über gut und böse, das weder verhandelbar noch hinterfragbar ist" ist unmoralisch.


Warum?


Gehe ich recht in der Annahme, daß der User Autor nicht so recht weiß, was Metaphysik bedeutet ?
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Anmeldungsdatum: 22.05.2006
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Beitrag(#1305193) Verfasst am: 12.06.2009, 01:33    Titel: Antworten mit Zitat

Aus Perspektive der einzelnen Handlung für die Betroffenen ist es unter Umständen dasselbe. Aber wenn man auf der Basis eine ganze Moralität aufbaut: Tue das, was Gott sagt, egal, ob es ethisch (im MSS-Sinne) ist oder nicht, und dafür kommst du nicht in die Hölle, dann ist das vom Prinzip her unmoralisch (in meinem Sinne). Es gibt keine niedergeschriebenen, für ewig und in jedem Falle gültigen Gesetze im Bereich der Ethik. Auch nicht: Du sollst nicht morden (was ist mit Hitler?) und du sollst nicht stehlen (und wenn ich sonst verhungern muss?). Auch muss es in der spezifischen Religion keine Hölle gibt, hat das blinde Befolgen der Gesetze eines Diktators, ob irdisch oder überirdisch, nichts mit Moral (Abwägen von Interessen) zu tun.

Wenn jemand etwas Gutes tut, weil er sich dabei besser fühlt oder weil er es für vernünftig hält, dann habe ich vor ihm auch mehr Respekt, als wenn er es alleine darum tut, um seinem Gott zu gefallen. Das ist einfach nur Kriecherei vor einem totalitären Herrscher, eines freien Menschen unwürdig.

Leider muss ich jetzt, um diese Unterscheidungen zu treffen, doch teils wieder auf die MSS-Terminologie zurückgreifen. Hoffentlich verwirrt das nicht zu sehr.
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1305194) Verfasst am: 12.06.2009, 01:37    Titel: Antworten mit Zitat

atheist666 hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
Der Autor hat folgendes geschrieben:
Ein "metaphysisches Urteil über gut und böse, das weder verhandelbar noch hinterfragbar ist" ist unmoralisch.


Warum?


Gehe ich recht in der Annahme, daß der User Autor nicht so recht weiß, was Metaphysik bedeutet ?


Kann sein. Hätte er statt "metaphysisch" "transzendent" oder "übernatürlich" geschrieben, hätte ich ihm zugestimmt.
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Hornochse
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Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
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Beitrag(#1305195) Verfasst am: 12.06.2009, 01:39    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kann mir noch nicht ganz erschließen, welchen Maßstab du anlegst, wenn du darüber urteilst, ob etwas moralisch ist oder nicht.
Wenn du sagst, dass Moral dadurch charakterisiert ist, dass ihr kein feststehendes und unhinterfragbares Fundament zu Grunde liegt, dann reicht das für eine Bestimmung nicht aus. Was ist konstitutiv für deinen Moralbegriff?
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- Niklas Luhmann -


Zuletzt bearbeitet von Hornochse am 12.06.2009, 01:40, insgesamt einmal bearbeitet
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Der Autor
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Anmeldungsdatum: 22.05.2006
Beiträge: 449

Beitrag(#1305196) Verfasst am: 12.06.2009, 01:40    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht vergesst ihr den Teil mit "...das weder verhandelbar noch hinterfragbar ist"? Es sollte doch wohl alles hinterfragbar sein.

Der Moral geht es um die faire Interessensabwägung von leidensfähigen Lebewesen. Das Ziel der Moral sollte es sein, das unnötige Leid in der Welt zu verringern. Nötiges Leid ist dabei solches Leid, das nicht verringert werden kann (etwa durch unvorhersehbare Naturkatastrophen erzeugtes Leid).
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#1305198) Verfasst am: 12.06.2009, 01:49    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
atheist666 hat folgendes geschrieben:
Hornochse hat folgendes geschrieben:
Der Autor hat folgendes geschrieben:
Ein "metaphysisches Urteil über gut und böse, das weder verhandelbar noch hinterfragbar ist" ist unmoralisch.


Warum?


Gehe ich recht in der Annahme, daß der User Autor nicht so recht weiß, was Metaphysik bedeutet ?


Kann sein. Hätte er statt "metaphysisch" "transzendent" oder "übernatürlich" geschrieben, hätte ich ihm zugestimmt.


Erst einmal sehen, ob ich es verstanden habe.

Also, wenn man jetzt mal die Herkunft des Begriffes Metaphysik beiseite läßt. Bedeutet sie doch nur die Verhandlungen zwischen Idealisten und Materialisten um die Letzten Fragen. Erweitert würde dies um Fragen der Gesellschaft und Moral.
Dies widerrum bedeutet doch, daß beide-Idealisten und Materialisten- bei Fragen der Gesellschaft durchaus zu gemeinsamen Schlußfolgerungen kommen können. Und dies würde ich auch so sehen bei moralischen Fragen, auch wenn ich, als Materialist sage, daß-letztendlich- der Idealist deshalb mit mir einer Meinung sein kann, weil es eben vernünftig ist.
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#1305199) Verfasst am: 12.06.2009, 01:51    Titel: Antworten mit Zitat

Der Autor hat folgendes geschrieben:
Vielleicht vergesst ihr den Teil mit "...das weder verhandelbar noch hinterfragbar ist"? Es sollte doch wohl alles hinterfragbar sein.

Der Moral geht es um die faire Interessensabwägung von leidensfähigen Lebewesen. Das Ziel der Moral sollte es sein, das unnötige Leid in der Welt zu verringern. Nötiges Leid ist dabei solches Leid, das nicht verringert werden kann (etwa durch unvorhersehbare Naturkatastrophen erzeugtes Leid).


Nun gibt es aber eben Grundsätze, die sind nicht mehr verhandelbar, weil man sie eben schon ausgehandelt hat.
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1305201) Verfasst am: 12.06.2009, 02:00    Titel: Antworten mit Zitat

Der Autor hat folgendes geschrieben:
Der Moral geht es um die faire Interessensabwägung von leidensfähigen Lebewesen. Das Ziel der Moral sollte es sein, das unnötige Leid in der Welt zu verringern. Nötiges Leid ist dabei solches Leid, das nicht verringert werden kann (etwa durch unvorhersehbare Naturkatastrophen erzeugtes Leid).


Nun ja, ich glaube nicht, dass wir mit Interessenabwägung auskommen. Denn es stellt sich sofort die Frage, welches Interesse jeweils wie schwer wiegt - also wieder die Frage nach dem Maßstab.

Mal andersherum: Wenn du davon ausgehst, dass es keine Letztbegründung für normative Sätze geben kann, frage ich mich, inwiefern du deinen Anspruch, deinen Moralbegriff auf andere anzuwenden, verteidigen kannst. Bisher kannst du nur sagen: Aus meiner Perspektive ist das unmoralisch doch aus der Perspektive anderer ist das moralisch.
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#1305203) Verfasst am: 12.06.2009, 02:07    Titel: Antworten mit Zitat

Der Autor schrieb :
Zitat:
Der Moral geht es um die faire Interessensabwägung von leidensfähigen Lebewesen.


Falsch ! Es geht erst einmal um den Grundsatz, von dem aus überhaupt eine Interessensabwägung stattfinden kann.
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Der Autor
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Beiträge: 449

Beitrag(#1305204) Verfasst am: 12.06.2009, 02:15    Titel: Antworten mit Zitat

Eine naturalistische Ethik ist sehr viel besser als gemeinsames Fundament geeignet als religiöse Moralitäten. Ich erkenne an, dass aus unserem Dasein als biologische Wesen, die bestimmte Eigenschaften besitzen, bestimmte Interessen abgeleitet werden können, etwa die Interessen "Gesundheit" und "ein glückliches Leben", so banal das klingen mag (kann man ausweiten auf die Menschenrechte). Diese Interessen hat fast jeder, der nicht von einer Ideologie oder Religion verblendet ist, weshalb man versuchen kann, diese gemeinsamen Bedürfnisse für alle Menschen zu garantieren. Sollte jemand davon abweichende Interessen haben, ist es auch nicht schlimm, so lange er nur seiner eigenen Gesundheit und seinem eigenen Glück schadet.

Letztlich ist es sowieso der Fall, dass es heißt: Meine Vorstellung von Moral gegen deine. Ich kann nur für meine Position argumentieren. Da kommen auch Religiöse nicht heraus, die behaupten nur, ihre Moralität wäre absolut und käme von Gott. Das bringt ihnen aber nichts, wenn es Menschen gibt, die ihnen das nicht abkaufen. Dann müssen sie doch wieder verhandeln und Interessen müssen berücksichtigt werden, wobei wir, und das sage ich, besser dran wären, wenn wir auf solche irrationalen Interessen ("was immer Gott will") keine Rücksicht nehmen müssten.

@atheist 666: Du kannst mich doch nicht nach meinem Moralverständnis fragen, um dann zu schreiben, dass es "falsch" wäre, weil es von deinem abweicht!
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#1305207) Verfasst am: 12.06.2009, 02:21    Titel: Antworten mit Zitat

Der Autor hat folgendes geschrieben:


@atheist 666: Du kannst mich doch nicht nach meinem Moralverständnis fragen, um dann zu schreiben, dass es "falsch" wäre, weil es von deinem abweicht!


Hä...?

Aber egal.
Konkrete Frage: Was ist an der gemeinsamen Grundüberzeugung von Atheisten und Gläubigen "Du sollst nicht töten" verkehrt ?
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1305209) Verfasst am: 12.06.2009, 02:22    Titel: Antworten mit Zitat

Erst einmal hierzu, da ich das für den Knackpunkt halte:

Der Autor hat folgendes geschrieben:
@atheist 666: Du kannst mich doch nicht nach meinem Moralverständnis fragen, um dann zu schreiben, dass es "falsch" wäre, weil es von deinem abweicht!


Er schrieb "falsch", da Interessenabwägung nicht funktioniert ohne dass es ein normatives Fundament gibt, dass bestimmt, welche Interessen wie schwer wiegen.

Zu deiner naturalistischen Ethik: Kannst du hier einen naturalistischen Fehlschluss vermeiden ohne normative Prämissen einzuführen? Und selbst wenn: Die hierarchische Ordnung der Interessen ist noch immer ein ungelöstes Problem.
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AlexJ
Supermarktoverlord



Anmeldungsdatum: 11.04.2008
Beiträge: 2353
Wohnort: Köln

Beitrag(#1305233) Verfasst am: 12.06.2009, 05:52    Titel: Antworten mit Zitat

Chevvi hat folgendes geschrieben:
AlexJ hat folgendes geschrieben:
Chevvi hat folgendes geschrieben:
AlexJ hat folgendes geschrieben:
Chevvi hat folgendes geschrieben:

Hast du eigentlich ein Mandat, dem Wort Leitkultur eine neue Bedeutung zu geben?


Wo ist die inhaltliche Verbindung? Komm schon ich weiß logisches Denken und Textverständniss können anstrengend und aufwendig sein. Aber wenn man nicht komplett dumm Darstehen möchte, dann muss man sich eben ein wenig anstrengen.

Ich habe kein Mandat nötig.
Sieh hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Leitkultur

Klar ich kann verstehen das Leute, die den Begriff gerne als geschützten Kampfbegriff einer politischen Richtung sehen wollen, die "Zweckentfremdung" meiner Seits sauer aufstößt. Entblößt meine Verwendung doch diejenigen, welche sich gerne hinter diesem bloßem Wort verstecken, der Lächerlichkeit. Eine neue Definition des Begriffs liefere ich aber nicht. Leitkultur bedeutet bei mir das gleiche wie bei den meisten anderen. Es ist der vorherrschende Kultur und Wertekanon einer Gesellschaft.
Das es neben der deutschen Leitkultur abertausend andere gibt, ist eine Tatsache mit denen auch ignorante Menschen leben müssen. Das wertkonservative Gesellschaften ihre Leitkultur gerne mit Repressalien durchsetzen und vor Veränderung beschützen ist ebenso ein Fakt.

Bei Wiki steht Wertekonsens.


Ohnmacht Ersetze Kultur- und Wertekanon durch Wertekonsens. Wenn sich bei dir dadurch Inhaltlich etwas ändert bin ich auf eine tiefgründige Begründung gespannt.


Was soll sich bei mir inhaltlich ändern? Leitkultur ist schlecht, mmmkay?



Ich hab mich weiter oben Grammatisch schlecht ausgedrückt, es sollte besser heißen, ändert sich aus deiner Sicht dann etwas an dem Inhalt meines Textes?
Ich dachte/habe erwartet das du etwas total tiefsinnges Aussagen wolltest, mit dem Hinweis das bei Wiki Wertekonsens steht. Tut mir Leid da habe ich mich wohl geirrt.
Im übrigen als kleiner Hinweis: Ich behaupte nirgends das Leitkultur an sich etwas Schlechtes sei. Ich mach mir nicht umsonst all die Mühe und hänge Adjektive dran. Ich weiß für einfach gestrickte Menschen ist so eine Differenzierung viel zu Komplex, die Differenzierung ist aber wichtig.
Ein Stein stellt für die meisten Menschen keine Potentielle Gefahr da, erst durch den Steinewerfer wird der Stein gefährlich.
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AlexJ
Supermarktoverlord



Anmeldungsdatum: 11.04.2008
Beiträge: 2353
Wohnort: Köln

Beitrag(#1305237) Verfasst am: 12.06.2009, 07:00    Titel: Antworten mit Zitat

Der Autor hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Was sagt uns das, dass manche Atheisten nicht nur über Muslime, sondern auch über Christen ausgrenzend-hetzerische Ansichten haben?


Hier wird immer so getan, als wären Gläubige eine bestimmte Art von Mensch, als wäre das eine Rasse oder eine eigene Spezies, die man besonders schützen müsste. Das ist doch Quatsch!


Bitte nicht! Quatsch, ist deine Behauptung darüber was hier angeblich getan wird. Es geht nicht darum Gläubige zu schützen oder so zu tun, als müssten sie beschützt werden. Deine Argumentation und Begründungen für deine Ansichten sind nur so schlecht -zumindest in meinen Augen und ich vermute stark, das mir deine anderen Kritiker da zustimmen würden- das einem die Fußnägel kräuseln. Man beachte es handelt sich hier vor allem um religionskritische Menschen, die eigentlich also Potentielle verbündete sein sollten, welche religionskritische Äußerungen eigentlich sehr aufgeschlossen sein sollten. Aus meinen Erfahrung in diesem Forum, weiß ich das in diesem Forum argumentativ gut vorgetragene und/oder sachlich fundierte Religionskritik wärmste Zuneigung und viel Zuspruch erhält (selbst wenn sie etwas schärfer formuliert sein möge). Das es hier massenweise Kritik hagelt sollte eigentlich ein Wink mit dem Zaunpfahl sein.
Die Behauptung es gebe hier eine Verschwörung zum Schutz der Religion ist jedenfalls lächerlich.
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Chevvi
registrierter User



Anmeldungsdatum: 20.08.2008
Beiträge: 382
Wohnort: Bremen

Beitrag(#1305316) Verfasst am: 12.06.2009, 11:13    Titel: Antworten mit Zitat

AlexJ hat folgendes geschrieben:
Chevvi hat folgendes geschrieben:
AlexJ hat folgendes geschrieben:
Chevvi hat folgendes geschrieben:
AlexJ hat folgendes geschrieben:
Chevvi hat folgendes geschrieben:

Hast du eigentlich ein Mandat, dem Wort Leitkultur eine neue Bedeutung zu geben?


Wo ist die inhaltliche Verbindung? Komm schon ich weiß logisches Denken und Textverständniss können anstrengend und aufwendig sein. Aber wenn man nicht komplett dumm Darstehen möchte, dann muss man sich eben ein wenig anstrengen.

Ich habe kein Mandat nötig.
Sieh hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Leitkultur

Klar ich kann verstehen das Leute, die den Begriff gerne als geschützten Kampfbegriff einer politischen Richtung sehen wollen, die "Zweckentfremdung" meiner Seits sauer aufstößt. Entblößt meine Verwendung doch diejenigen, welche sich gerne hinter diesem bloßem Wort verstecken, der Lächerlichkeit. Eine neue Definition des Begriffs liefere ich aber nicht. Leitkultur bedeutet bei mir das gleiche wie bei den meisten anderen. Es ist der vorherrschende Kultur und Wertekanon einer Gesellschaft.
Das es neben der deutschen Leitkultur abertausend andere gibt, ist eine Tatsache mit denen auch ignorante Menschen leben müssen. Das wertkonservative Gesellschaften ihre Leitkultur gerne mit Repressalien durchsetzen und vor Veränderung beschützen ist ebenso ein Fakt.

Bei Wiki steht Wertekonsens.


Ohnmacht Ersetze Kultur- und Wertekanon durch Wertekonsens. Wenn sich bei dir dadurch Inhaltlich etwas ändert bin ich auf eine tiefgründige Begründung gespannt.


Was soll sich bei mir inhaltlich ändern? Leitkultur ist schlecht, mmmkay?



Ich hab mich weiter oben Grammatisch schlecht ausgedrückt, es sollte besser heißen, ändert sich aus deiner Sicht dann etwas an dem Inhalt meines Textes?
Ich dachte/habe erwartet das du etwas total tiefsinnges Aussagen wolltest, mit dem Hinweis das bei Wiki Wertekonsens steht. Tut mir Leid da habe ich mich wohl geirrt.
Im übrigen als kleiner Hinweis: Ich behaupte nirgends das Leitkultur an sich etwas Schlechtes sei. Ich mach mir nicht umsonst all die Mühe und hänge Adjektive dran. Ich weiß für einfach gestrickte Menschen ist so eine Differenzierung viel zu Komplex, die Differenzierung ist aber wichtig.
Ein Stein stellt für die meisten Menschen keine Potentielle Gefahr da, erst durch den Steinewerfer wird der Stein gefährlich.

Also, so wie ich Wiki verstehe, gibt es gar keine deutsche Leitkultur.
Die ergibt sich nicht automatisch aus den gemeinsamen Werten, sondern müsste erst mal gesellschaftlich ausgehandelt und dann auch postuliert werden, was bis jetzt verhindert wurde.
Zur Bedeutung:
Leitkultur ist genau der Wertekonsens, an dem sich Einwanderer orientieren sollen, wenn von ihnen Integration verlangt wird.
Der Begriff ist überhaupt nur in Verbindung mit Einwanderung sinnvoll.


AlexJ hat folgendes geschrieben:


Taugt irgendwie mehr zur begründete Gesellschaftskritik als begründete Islamkritik. Die Gesellschaften um die es geht haben eine starke konservative Leitkultur, die zum Teil vorgeschrieben ist. Zuwiderhandlungen gegen diese Leitkultur sind mit repressiven Maßnahmen verbunden, welche durch die hohe soziale und gesellschaftliche Kontrolle welche ausgeübt wird, fast allgegenwärtig ist.

Fordert nicht die religiöse CSU eine konservative Leitkultur?
Hoffentlich kommt deine Warnung noch rechtzeitig.
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#1305343) Verfasst am: 12.06.2009, 11:56    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Wenn man also ein guter Mensch nur sein könne, wenn man sich vom Islam und dessen Dogmen löse? (Eine Frage übrigens, die mancher Atheist in Bezug auf das Christentum positiv beantwortet und mit seinem Kirchenaustritt vollendet hat, ohne dass ihm deshalb unterstellt würde, die Christen ausrotten zu wollen.)

Du kannst dir denken, dass ich über einen Atheisten, der derlei über Christen dächte, auch nicht besser dächte als über einen, der das über die Muslime denkt, plus persönliche Verärgerung. Äh, und außerdem: Und? Was sagt uns das, dass manche Atheisten nicht nur über Muslime, sondern auch über Christen ausgrenzend-hetzerische Ansichten haben?


Wenn die Ablehnung von Religionen Hetze ist, dann sind Atheisten Hetzer, das ist wahr. Aber ich halte eben diese Prämisse für falsch.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1305346) Verfasst am: 12.06.2009, 12:01    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Wenn man also ein guter Mensch nur sein könne, wenn man sich vom Islam und dessen Dogmen löse? (Eine Frage übrigens, die mancher Atheist in Bezug auf das Christentum positiv beantwortet und mit seinem Kirchenaustritt vollendet hat, ohne dass ihm deshalb unterstellt würde, die Christen ausrotten zu wollen.)

Du kannst dir denken, dass ich über einen Atheisten, der derlei über Christen dächte, auch nicht besser dächte als über einen, der das über die Muslime denkt, plus persönliche Verärgerung. Äh, und außerdem: Und? Was sagt uns das, dass manche Atheisten nicht nur über Muslime, sondern auch über Christen ausgrenzend-hetzerische Ansichten haben?


Wenn die Ablehnung von Religionen Hetze ist, dann sind Atheisten Hetzer, das ist wahr. Aber ich halte eben diese Prämisse für falsch.


Es kommt drauf an, wie sich die Ablehnung von Religionen artikuliert.
Wenn sie darin mündet, religiöse Menschen als unfähig zum Guten zu bezeichnen, solange sie in Religiösität verhaftet bleiben, dann wäre das zum Beispiel Hetze.
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#1305349) Verfasst am: 12.06.2009, 12:08    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Und wieder nichts Konkretes. Habe ich auch nicht anders erwartet. *gähn*


Noch konkreter als die Ablehnung aller Religionen? Tut mir leid, das geht nicht.
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#1305352) Verfasst am: 12.06.2009, 12:09    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Der Autor hat folgendes geschrieben:
Das ist keine Moral, sein Verhalten auf den Boden einer so absurden Dogmatik zu stellen.
[ ] Du moechtest Dich ueber den Unterschied zwischen Moral und Ethik informieren.


Wer selbst überhaupt nicht differenzieren kann, sollte das von anderen auch nicht verlangen.
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#1305354) Verfasst am: 12.06.2009, 12:12    Titel: Antworten mit Zitat

atheist666 hat folgendes geschrieben:
Ist es, im Grunde genommen, nicht egal, ob ich einen Menschen nicht töte weil ich Höllenstrafen befürchten muß oder, ob ich es aus reiner Vernunft nicht mache weil ich selber nicht getötet werden möchte. Und ist dies jetzt eine Frage der Moral oder Ethik oder beides zusammen ?


Steht die Entscheidung, keinen Mord zu begehen, weil das potenzielle Opfer ein Lebensrecht besitzt, nicht höher als die Annahme, das potenzielle Opfer besitze dieses Recht nicht, man begehe den Mord aber nur deshalb nicht, weil man um sich selbst fürchte? Erstere Einstellung halte ich für ethisch untermauert, letztere für pervers.
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Yogosh
Leisetreter ...und Klugscheisser



Anmeldungsdatum: 19.03.2009
Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1305357) Verfasst am: 12.06.2009, 12:24    Titel: Antworten mit Zitat

atheist666 hat folgendes geschrieben:
Ist es, im Grunde genommen, nicht egal, ob ich einen Menschen nicht töte weil ich Höllenstrafen befürchten muß oder, ob ich es aus reiner Vernunft nicht mache weil ich selber nicht getötet werden möchte. Und ist dies jetzt eine Frage der Moral oder Ethik oder beides zusammen ?

Der einzige Unterschied den ich da sehen würde wäre dass mir die Vernunftüberlegung beständiger und verlässlicher erscheint als die mit den Höllenqualen.

Mit Ethik haben beide erst mal nichts zu tun. Dafür müsste man begründen warum töten falsch und nicht bloß inopportun ist.
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#1305360) Verfasst am: 12.06.2009, 12:27    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Steht die Entscheidung, keinen Mord zu begehen, weil das potenzielle Opfer ein Lebensrecht besitzt, nicht höher als die Annahme, das potenzielle Opfer besitze dieses Recht nicht, man begehe den Mord aber nur deshalb nicht, weil man um sich selbst fürchte? Erstere Einstellung halte ich für ethisch untermauert, letztere für pervers.
Letzteres nennt sich Abschreckung und wird gerne von jenen als Effekt beschworen, die fuer schaerfere Gesetze plaedieren.

Mit dem alleinigen Rekurs auf Verbrechen wird aber das Ausgangsthema verdreht. Es ging darum, wie die Bedeutung religioeser Motivation im Unterschied zu nichtreligioesen Motivationen ethisch zu bewerten sei. Die "wahre Schotten" - These lautete: religioese Begruendungen fuehren zu schlechten Handlungen und wo sie zu guten Handlungen fuehren, da ist der Religioese nicht authentisch religioes. Was eine Handlung nach welchem Maszstab ethisch ueberhaupt intersubjektiv bewertbar macht, ging dabei dann etwas unter.
_________________
"Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon) Der Typ hat so seine Macken
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