Mehr als zwei Geschlechter

[caballito]

[Evilbert]

[Dissonanz]

[caballito]

[Evilbert]

[tridi]

bei neugeborenen mit uneindeutigen geschlechtsmerkmalen wurde von einigen hier eine OP grundsaetzlich abgelehnt.

ich sehe das nicht so.

was ich wohl ablehnen wuerde, ist eine operation nur aus dem grund, weil ein mensch nun einmal ein mann oder eine frau sein "muss" oder so.

ausschlaggebend sollte einfach das wohl des kindes sein.

klar, wenn eine operation genauso gut spaeter durchgefuehrt werden kann, dann sollte man das aufschieben und abwarten, was das kind spaeter selbst einmal will.

aber es sind durchaus faelle moeglich, in denen bei einer fruehen OP ein wesentlich besseres ergebnis zu erwarten ist. da wird man dann versuchen muessen, fuer das kind zu entscheiden, also herauszufinden, was das kind wohl selbst wollen wuerde. also operation oder andere behandlung in die eine richtung, in die andere richtung oder einfach alles lassen wie es ist.

es sind so viele verschiedene faelle denkbar zwischen den eindeutigen maennlichen und weiblichen formen, dass ich nicht glaube, dass man da am gruenen tisch fuer alle gleichermassen behaupten kann, zu wissen, welche entscheidung die richtige ist. grade wenn vielleicht mit geringem operativen eingriff und einer hormonellen behandlung erreicht werden kann, dass das kind eine voellig normale form erhaelt und auch ein normales sexualleben haben kann, warum sollte man es dann nicht tun?

wenn natuerlich eine erhebliche gefahr besteht, dass das kind sich spaeter als genau das andere geschlecht fuehlen wird, dann vielleicht lieber finger weg von der operation. so haette ich grosse bedenken, einem kind operativ oder hormonell ein geschlecht zu verpassen, das mit seinem genetischen geschlecht nicht uebereinstimmt. auch wuerde ich bei einem kind, das prinzipiell fortpflanzungsfaehig waere, normalerweise keine operation machen lassen, die ihm diese fortpflanzungsfaehigkeit nimmt.

zusammengefasst: grundsaetzlich operieren ist mist, operation grundsaetzlich ablehnen aber auch. das haengt viel zu sehr vom einzelfall ab, was wohl das beste fuer das kind ist.

[Femina]

Die Betroffenen sehen das nicht so:

http://zwischengeschlecht.org/
http://blog.zwischengeschlecht.info/

Die wenden sich ganz entschieden gegen Geschlechtszuweisungen im Kindesalter.

[tridi]

[Heizölrückstoßabdämpfung]

Das OT bezüglich der Beschneidung von Mädchen habe ich abgetrennt, diesbezügliche Diskussionen sind hier weiterzuführen.
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„Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz

[Femina]

Ja, man darf dem schon glauben. Eine Gruppe von intersexuellen Menschen war im letzten Jahr mit dieser Problematik vor der Menschenrechtskommission in Genf. Wenn es euch interessiert, suche ich mal nach dem Bericht. Es ist für uns unglaublich, aber doch wahr. Ich habe eine (zugewiesene) Frau aus dieser Gruppe kennen gelernt und sie hat mir erzählt, man hätte ihr im Alter von 20 Jahren die innen liegenden Hoden heraus operiert - unter dem Vorwand, es müsste etwas anderes operiert werden. Wenn sie das gewusst hätte, hätte sie dem nie zugestimmt.

Am 23. Juni gab es zu dem Thema ein Forum Bioethik des Deutschen Ethikrates in Berlin. Dafür haben die Betroffenen lange gekämpft. Leider konnte auch dort nicht erreicht werden, dass sich an der bestehenden Praxis etwas ändert.

Es gibt brigens auch noch diese Seite: www.xy-frauen.de

[tridi]

[Femina]

Es ist länger als 10 Jahre her. Wie sich das in dem Fall rechtlich gestaltet hat, kann ich leide nicht sagen. Ich denke aber, die Ärzte haben da in unserem staat reichlich Oberwasser. Sonst würden sie ja nicht immer wieder solche Körperverletzungen begehen.

Nach unserem "christlichen" Menschenbild gibt es nun mal nur 2 Geschlechter und was ist denn da nahe liegender? Da übernimmt dann auch ein christlich unterlaufener Staat nichts dagegen. ...

[tridi]

film XXY aus argentinien jetzt auf WDR2.

edit: WDR3 natuerlich, also drittes progr. von WDR meine ich.

[vrolijke]

Am kommenden Montag auf SWR2:

Geschlecht: mehrdeutig –
Welche Rechte brauchen intersexuelle Menschen?

Es diskutieren:
Dr. Oliver Tolmein, Fachanwalt für Medizinrecht, Hamburg
Lucie Veith, Verein Intersexuelle Menschen, Hamburg
Dr. Michael Wunder, Psychologe, Mitglied des Deutschen Ethikrats, Hamburg
Gesprächsleitung: Gábor Paál

[Michaela]