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Murphy
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
Beiträge: 5000

Beitrag(#1747115) Verfasst am: 23.04.2012, 02:40    Titel: Antworten mit Zitat

Quéribus hat folgendes geschrieben:
Sargnagel hat folgendes geschrieben:
Genealogie der Moral. ~irgendwie schieb ich jetzt voll den Hass auf asketische Priester skeptisch


Bitte nicht!

das "durfte" ich mir in der 11. Klasse in Ethik zu Gemüte führen.... Mit den Augen rollen

danach hat's mich nicht mehr gewundert, dass Nietzsche in der Klapse gelandet ist zynisches Grinsen

zu mir hat mal jemand gesagt, ich glaub es war in der 8. oder so: "Wer da noch nicht gewesen ist, der kann überhaupt nicht mitreden." Auf den Arm nehmen

die Sprache ist einfach wahnsinnig brilliant, "Buchstaben, Blinde sehend zu machen".

schätze, ich werd es bald nochmal lesen
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Critic
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16338
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#1747123) Verfasst am: 23.04.2012, 03:45    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Jetzt beschäftige ich mich mit Homers Odyssee. Ich kenne sie natürlich schon lange, aber nun endlich nahm ich mir mal eine "Original"-Fassung her, also eine in Hexametern.
Nun ja, die erste Erkenntnis: Man müßte das laut lesen, also vorlesen. Dann wirken diese Verse tatsächlich toll. Ich hätte mir wohl ein Hörbuch kaufen sollen.
Weiterhin habe ich den Eindruck, daß die ollen Griechen gewaltige Schwafelfritzen waren. Dieses endlose Geschwätz! Aber von denen ist ja bekannt, daß sie die Redekunst liebten.
Und drittens ist es lachhaft, wie da jede Menge Adjektive reingestopft wurden um dem Vermaß aufzuhelfen. Und lachhaft sind einige der Adjektive erst recht:

hauptumlockt
heilweissagend
langausstreckend (der Tod!)
erfindsam
schönflechtig (die Frisur)
küstenumirrend (Seefahrer)
wetterfarbig
wohlgeschient
tiefgegürtet
smaltgeschnäbelt (Schiffe)

Das "tiefgegürtet" finde ich besonders bemerkenswert. Da sehe ich gleich vor mir, wie bei den Teenies die Jeans bauchnabelfrei auf den Hüften hängen, daß man vergebens hofft, sie möchten gleich abrutschen. Das kannte man in der Antike also auch schon...
Wenn hier welche sind, die altgriechisch gelernt haben: Gibt's in der Sprache wirklich solche Adjektive, oder hat sie sich der Übersetzer Johann Heinrich Voß ausgedacht?
Ich habe noch eine Ausgabe in "gewöhnlicher" deutscher Sprache, also Prosa. Sogar mit herrlichen Bildern. Liest sich auf jeden Fall besser und ist eine ganz tolle Story.


Was das angeht, haben schon die antiken Autoren im Griechischen Komposita benutzt und erfunden - das "Wolkenkuckucksheim" stammt beispielsweise aus "Die Vögel" von Aristophanes (bzw. ist das seit Schopenhauer die gängige Übersetzung von "Nephelokokkygia") (Link).

Auch muß man die alten griechischen Sänger noch dafür achten, daß sie die Epen auswendig vortragen konnten (und die beiden Epen von Homer sind ja auch nur zwei von den vielen, die es gab). Die kräftigen, im Gedächtnis vielleicht eher haftenbleibenden Adjektive und Bezeichnungen der Figuren oder wiederkehrende Darstellungen dienen wohl als Hilfe für das Gedächtnis (Link).
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
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Beitrag(#1747160) Verfasst am: 23.04.2012, 10:47    Titel: Antworten mit Zitat

Danke, Critic!
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Murphy
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
Beiträge: 5000

Beitrag(#1747234) Verfasst am: 23.04.2012, 16:22    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Jetzt beschäftige ich mich mit Homers Odyssee. Ich kenne sie natürlich schon lange, aber nun endlich nahm ich mir mal eine "Original"-Fassung her, also eine in Hexametern.
Nun ja, die erste Erkenntnis: Man müßte das laut lesen, also vorlesen. Dann wirken diese Verse tatsächlich toll. Ich hätte mir wohl ein Hörbuch kaufen sollen.

Und wo ist das Problem? Hab mal von ner Studie aus Oxbridge gehört, die nachgewiesen haben wollte, dass Hexameter sogar beruhigend wirken sollen. Auch wenn man nicht laut liest: In der richtigen Lesegeschwindigkeit tragen diese Verse richtig von selbst, dann wogt man selbst auf fischdurchwimmelten Meere und irrt über die Seiten. Die Form entspreche dem Inhalt, passt doch. Schulterzucken

Ein guter Tipp ist mir noch in Erinnerung: man lese die Homerischen Epen "nicht im Heißhunger sie verschlingend, auch nicht unter Lern- und Leistungszwang wie damals in der Schule, sondern über Wochen hin und ruhigen Kopfes"
Ich kann deine Einstellung nicht teilen, Voß' Hexameterwerk gefällt mir bei Weitem am Besten. Sehr glücklich
Ahriman hat folgendes geschrieben:

Weiterhin habe ich den Eindruck, daß die ollen Griechen gewaltige Schwafelfritzen waren. Dieses endlose Geschwätz! Aber von denen ist ja bekannt, daß sie die Redekunst liebten.

Sicher, man kann den Stoff auch in fünf Minuten erzählen, der Formen- und Bilderreichtum von Ilias und Odyssee ist halt eher was für helle Köpfe. zwinkern
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Und drittens ist es lachhaft, wie da jede Menge Adjektive reingestopft wurden um dem Vermaß aufzuhelfen. Und lachhaft sind einige der Adjektive erst recht:

hauptumlockt
heilweissagend
langausstreckend (der Tod!)
erfindsam
schönflechtig (die Frisur)
küstenumirrend (Seefahrer)
wetterfarbig
wohlgeschient
tiefgegürtet
smaltgeschnäbelt (Schiffe)

Das "tiefgegürtet" finde ich besonders bemerkenswert. Da sehe ich gleich vor mir, wie bei den Teenies die Jeans bauchnabelfrei auf den Hüften hängen, daß man vergebens hofft, sie möchten gleich abrutschen. Das kannte man in der Antike also auch schon...

Und diese Sprachenvielfalt taugt dir nicht? Voß hat in seinem congenialen Werk die Deutsche Sprache um so manche Wendung bereichert, auffallen tun heute nur die nicht mehr so gängigen. Ich finds ganz lustig was sich mit der Sprache und ein wenig Fantasie alles so machen lässt. Hab auch so meine Lieblinge:
Wolkenversammler, Erderschütterer, Städteverwüster, so als Beinamen oder ganz gut: Aides Schattenbehausung, und mach dir wegen dem langausstreckenden Tod keine Sorgen, an anderer Stelle heißt es wieder so schön "Schnell der Geist ihm entfloh; und grauliches Dunkel umfing ihn." oder: "und Nacht umhüllt ihm die Augen, dumpf hinkracht er im Fall, es rasselten um ihn die Waffen" usf., wunderschön, nicht wahr? Auf den Arm nehmen
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Wenn hier welche sind, die altgriechisch gelernt haben: Gibt's in der Sprache wirklich solche Adjektive, oder hat sie sich der Übersetzer Johann Heinrich Voß ausgedacht?
Ich habe noch eine Ausgabe in "gewöhnlicher" deutscher Sprache, also Prosa. Sogar mit herrlichen Bildern. Liest sich auf jeden Fall besser und ist eine ganz tolle Story.

Gibt schon Einige, aber Voß setzt auch viele Ausdrücke in Adjektive um. Dazu gibt es im Griechischen noch die Möglichkeit Wörter zu pimpen mit Sachen wie attributivem Genitiv, Verbaladjektiven, unnützen Demonstrativpronomen und Verstärkungen etc.

Aber ist doch gut, wenn du eine Ausgabe gefunden hast, die dir gefällt. Viel Spaß mit der Prosa, ich bleib beim blutigen Voß Gemetzel, zumindest was Ilias angeht, naja und Odyssee ist eh irgendwie so 20.Jahrhundert. (eigentlich gehört die Voß Ilias wg. jugendgefährdend indiziert, aber - passt schon)

Wen der historische Hintergrund der Bronzezeit interessiert, durch die man durchaus etwas über unsere Eigene lernen kann, dem sei noch Moses I. Finley's Standartwerk "Die Welt des Odysseus" empfohlen.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44645

Beitrag(#1747239) Verfasst am: 23.04.2012, 16:37    Titel: Antworten mit Zitat

Karl Marx, Friedrich Engels: Die deutsche Ideologie
Marco Iorio: Karl Marx - Geschichte Gesellschaft Politik
Elaine Scarry: Der Körper im Schmerz
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Telliamed
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Anmeldungsdatum: 05.03.2007
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Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1747368) Verfasst am: 24.04.2012, 09:15    Titel: Antworten mit Zitat

Manfred Kühn
Johann Gottlieb Fichte. Ein deutscher Philosoph 1762-1814. Biographie. München 2012. 682 S.

Mir geht es zunächst darum, wie Manfred Kühn seine weitere Biographie gestaltet. An seiner Lebensbeschreibung Immanuel Kants, die unlängst 2003 für Aufsehen sorgte, fiel angenehm auf, wie er Leben und Werk eines Menschen in spannender Weise beschrieb, der im äußeren Leben gar nicht viel erlebt hat und seine Heimatstadt kaum verließ.

Jetzt also ein Buch über einen Menschen, dem Schlimmes widerfuhr. Man merkt: Fichte ist dem Autor nicht sonderlich sympathisch, weil ihm jegliche Selbstironie und wahrscheinlich überhaupt Humor fehlten. Der streitbare Geselle eckte überall an, auch dort, wo es durchaus mit etwas Menschenkenntnis nicht nötig gewesen wäre. Diese unangenehmen, zum Teil selbst herbeigeführten Situationen ließen Fichte sich selbst als Märtyrer begreifen, und so ging das in die nachfolgenden Bücher und Biographien ein. Dabei hat der Handwerkersohn Fichte tatsächlich tagelang gehungert und die Mißhelligkeiten des Hauslehrerdaseins erlebt.
Er war ausgesprochen gehässig in Rezensionen und lieferte "Verrisse". Das läßt auf ein ziemlich angeknackstes Selbstbild schließen. Frauen, die er geliebt hat, wurden kommentarlos ohne Abschiedsgruß "abgelegt", auch so eine bezeichnende Eigenschaft.
Auch im Atheismusstreit hat er sich taktisch ausgesprochen unklug verhalten. Diese Passagen Kühns leuchten weitgehend ein.

In seiner Zusammenfassung am Schluss verfällt der Biograph in einen Duktus, der wiederum mir eher fremd ist. Das liegt wahrscheinlich daran, dass Kühn schon jahrzehntelang von den USA aus auf Deutschland blickt. Von England aus agierende Literaturwissenschaftler hingegen sind da vorsichtiger und kommen den tatsächlichen Verhältnissen viel näher (Nisbet: Lessing; Boyle: Goethe).

Er macht den Denker für die Auswüchse des "Nationalismus" im 19. Jahrhundert um Nuancen zu stark verantwortlich und zieht Linien gleich zum Dritten Reich. Nichts gegen Bezüge zu späteren Entwicklungen generell! Aber nehmen wir an, eine solche historische Persönlichkeit hätte eine völlig andere biographische Entwicklung genommen. Um 1788 wollte Fichte erbauliche theologische Traktate schreiben, wir wüssten gar nichts von ihm, denn gerade das konnte er nicht. Dann wäre der Nationalismus nach 1808 auch in franzosen- und judenfeindliche Traktate und Dichtungen der Herren Kleist, Arndt, Theodor Körner (der Vater war in Ordnung) und des famosen Turnvater Jahn eingegangen, letzterer mit dem Vorschlag, die Grenze zu Frankreich mit Auerochsen zu besiedeln, damit nicht schädliche Gedankengänge von dort nach Deutschland hinüberdrängten, und in dessen Namen - jetzt mache ich auch mal so etwas wie Kühn - die DDR-Jugend mit dem Schneller/Weiter/Höher des Hochleistungssports genervt wurde. Ohne Fichte hätte es das Dritte Reich mit all seinen Scheußlichkeiten ebenfalls gegeben.

Mich interessiert vor allem die Lebensphase in Zürich 1788 bis 1791, wo er seine sieben Jahre ältere Frau kennenlernte; die Berliner Phase schien mir schon ausgeleuchtet zu sein.
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Heizölrückstoßabdämpfung
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Beitrag(#1747375) Verfasst am: 24.04.2012, 09:57    Titel: Antworten mit Zitat

Eine kurze Geschichte von fast allem.

Ein herrliches Buch, bei dem ich auch schon ein paar mal schallend lachen musste. Lachen
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
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Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1747379) Verfasst am: 24.04.2012, 10:15    Titel: Antworten mit Zitat

Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
Eine kurze Geschichte von fast allem.

Ein herrliches Buch, bei dem ich auch schon ein paar mal schallend lachen musste. Lachen


Das habe ich schon dreimal gelesen. Ein herliches Buch.
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Kiki
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Beitrag(#1747979) Verfasst am: 26.04.2012, 13:45    Titel: Antworten mit Zitat

Kiki hat folgendes geschrieben:
"Die geheime Bibliothek des Thaddäus Tillmann Trutz" von Ralf Isau habe ich glaube ich dieses Wochenende noch durch. Dann folgt wohl "Ewig Dein" von Daniel Glattauer und noch das Buch zu "Ich schenk dir eine Geschichte 2012".


Ok, Ich schenk dir eine Geschichte habe ich erstmal geschoben. Gerade lese ich "Schuld" von Ferdinand von Schirach.

edit:
Schon wieder durch. 200 Seiten Bücher sind viel zu dünn für mich.
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008
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Beitrag(#1751662) Verfasst am: 11.05.2012, 09:31    Titel: Antworten mit Zitat

Von dem englischen Historiker Richard J. Evans das dreibändige (eigentlich vierbändige, denn der 2.Band ist auf 2 Bücher geteilt) Werk Das Dritte Reich, welches sich aufteilt in die Bände:
1. Aufstieg
2. Diktatur
3. Krieg

Ich finde, es ist für den "durchschnittlichen" Geschichtslaien, der mehr über das Dritte Reich und die Hintergründe erfahren will eine außerordentlich interessante und spannende Darstellung der Sachverhalte.
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LingLing
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Beitrag(#1751968) Verfasst am: 12.05.2012, 15:48    Titel: Antworten mit Zitat

Wir konsumieren uns zu Tode: Warum wir unseren Lebensstil ändern müssen, wenn wir überleben wollen

http://www.amazon.de/Wir-konsumieren-uns-Tode-Lebensstil/dp/3938060387
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LingLing
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Beitrag(#1751988) Verfasst am: 12.05.2012, 18:02    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ich glaube nicht, dass die Änderung individueller Lebensstile ausreichend ist, wenn wir überleben wollen...


Ich habs geschenkt bekommen, muß das jetzt erst mal lesen. zwinkern Nach den ersten Seiten denke ich auch nicht, dass es um Lebensstil im Detail geht, sondern mehr um Produktion, Transport, Ressourcen usw. und man möchte den Blick des geneigten Lesers ein wenig schärfen.
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Tarvoc
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Beitrag(#1751993) Verfasst am: 12.05.2012, 18:23    Titel: Antworten mit Zitat

LingLing hat folgendes geschrieben:
Nach den ersten Seiten denke ich auch nicht, dass es um Lebensstil im Detail geht, sondern mehr um Produktion, Transport, Ressourcen usw. und man möchte den Blick des geneigten Lesers ein wenig schärfen.

Ah, interessant. Dann werd' ich wohl mal einen Blick reinwerfen. Smilie

Ist aber schon interessant, dass das von den Verlagen, etc. so beworben wird, als ginge es um individuelle Lebensstile...
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Lisa
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Anmeldungsdatum: 23.04.2011
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Beitrag(#1752027) Verfasst am: 12.05.2012, 19:42    Titel: Antworten mit Zitat

Heute auf dem Flohmarkt für 1,50€ erstanden: Der Gotteswahn
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Warnung: der Beitrag kann aus Gründen der Leserlichkeit generisches Maskulinum enthalten.
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"Und es erschienen ihnen zerteilte Zungen wie von Feuer, und sie setzten sich auf jeden einzelnen von ihnen." Apostelgeschichte 2.1
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LingLing
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Beitrag(#1752031) Verfasst am: 12.05.2012, 19:59    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
LingLing hat folgendes geschrieben:
Nach den ersten Seiten denke ich auch nicht, dass es um Lebensstil im Detail geht, sondern mehr um Produktion, Transport, Ressourcen usw. und man möchte den Blick des geneigten Lesers ein wenig schärfen.

Ah, interessant. Dann werd' ich wohl mal einen Blick reinwerfen. Smilie

Ist aber schon interessant, dass das von den Verlagen, etc. so beworben wird, als ginge es um individuelle Lebensstile...


Ich hab eben die ersten 30 Seiten gelesen, hat ja nur um die 180 Seiten. Es fängt mit ganz grundsätzlichen Dingen wie Photosynthese an. Ein ganz, ganz kurzer Einblick in die Erdgeschichte, macht einen Schwenk in die Industrialisierung, erklärt wie fossile Brennstoffe entstanden sind und welche Produkte aus ihnen entwickelt werden an interessanten Beispielen. Wußte zum Beispiel gar nicht, dass Ibuprofen aus Erdöl hergestellt wird. Schneidet das Thema Klimaerwärmung an. Beschreibt den Weg eines Wassermoleküls und kommt jetzt auf den Lebensstil der Industriegesellschaften und ihren Wasserverbrauch zu sprechen und vergleicht diesen mit denen anderer Gesellschaften und der zweiten und dritten Welt.

Mal gucken wie es weiter geht.
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Lisa
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Anmeldungsdatum: 23.04.2011
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Beitrag(#1756798) Verfasst am: 01.06.2012, 22:32    Titel: Antworten mit Zitat

Carlos Ruiz Zafón: Das Spiel des Engels Ich liebe es...
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pera
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Beitrag(#1756801) Verfasst am: 01.06.2012, 23:10    Titel: Antworten mit Zitat

Lisa hat folgendes geschrieben:
Carlos Ruiz Zafón: Das Spiel des Engels Ich liebe es...


Ah, sehr schön. Der Schatten des Windes auch.
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Lisa
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Anmeldungsdatum: 23.04.2011
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Beitrag(#1756810) Verfasst am: 01.06.2012, 23:40    Titel: Antworten mit Zitat

pera hat folgendes geschrieben:
Lisa hat folgendes geschrieben:
Carlos Ruiz Zafón: Das Spiel des Engels Ich liebe es...


Ah, sehr schön. Der Schatten des Windes auch.

den hab ich schon gelesen.
Zafón mag ich irgendwie
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
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Beitrag(#1756954) Verfasst am: 02.06.2012, 20:22    Titel: Antworten mit Zitat

Ich lese immer noch die "Deutsche Ideologie" von Marx und Engels. Etwas zäh, das Werk. Es gibt Passagen, wo sie sich seitenweise einfach nur (verdient!) über Max Stirner lustig machen. Das ist ja ganz witzig zu lesen, aber eigentlich nicht das, was mich interessiert.
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
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Wohnort: Ulm

Beitrag(#1757034) Verfasst am: 03.06.2012, 14:12    Titel: Antworten mit Zitat

"Das Museum der gestohlenen Erinnerung" von Ralf Isau
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Telliamed
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Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1757102) Verfasst am: 04.06.2012, 11:33    Titel: Antworten mit Zitat

Stephen Greenblatt: Die Wende. Wie die Renaissance begann. Aus dem Englischen von Klaus Binder. Siedler Verlag, München 2012, 342 S.

Der materialistische Autor Lukretius Carus war bei uns Schullektüre, sein Hauptwerk "De rerum natura" in einer deutschen Reclam-Ausgabe massenhaft verbreitet. Er lehrte die Menschen, angstfrei und religionsfrei zu leben und sich nicht von der Furcht vor Göttern beherrschen zu lassen.
Die Einführung in das Buch durch Greenblatt erinnerte mich an die Jugendlektüre des Schweizer Autors Conrad Ferdinand Meyer "Plautus im Nonnenkloster".
Der italienische Humanist Poggio Bracciolini reist in die Klöster nördlich der Alpen, um dort antike Handschriften zu suchen. Er findet und rettet für die Nachwelt eine Handschrift von Lukrez.

Weitere lebensbejahende Texte wurden unlängst erschlossen, als man noch einmal in einer römischen Villa von Herculaneum verkohlte Überreste von Schriftrollen fand.
Greenblatt sucht Epikur als verehrten Lehrer des Lukrez von Anfeindungen zu befreien, ihm sei es nur um die Befriedigung von Luxus und Wollust gegangen - dieser trat hingegen für ein glückliches, angstfreies Leben im Einklang mit der Natur und der Vernunft ein.

Sichtbar wird allerdings eine gestalterische Schwierigkeit. Zum einen wird wie in einem historischen Roman eine Handlung geschildert, Poggio Bracciolini auf seiner Reise begleitet, gezeigt, wer und was ihm alles begegnete, Repräsentant einer neuen Zeit, des Humanismus, in einer Ständegesellschaft, in der jeder seinen Platz hatte.
Zugleich sind jedoch auch Elemente einer Monographie notwendig, wie Vor- und Rückblenden. Das, was dem italienischen Humanisten da begegnete, muss der Autor erläutern: das Schisma des Papsttums etwa - Poggio stand als Sekretär in den Diensten eines untergegangenen Gegenpapstes - oder die verbesserte materielle Lage Poggios nach dem Fund des Lukrez-Manuskripts 1417. Das Buch ist dem Genre nach nicht historische Belletristik, die ich auch nur in ganz seltenen Fällen gelesen habe und jetzt lesen würde.
Greenblatt muss sich nun nicht zwischen den Genres entscheiden. Er kann versuchen, beides zu vereinigen. Dafür erhielt er auch den Pulitzer Buchpreis. Nun wird der Leser zu befinden haben, ob er sich auf romanhafte Schilderungen auf verschiedenen Zeitebenen einlässt oder das Buch eher als Sachbuch liest, das für die an "Action" Interessierten in manchen Erläuterungen als zu ernst und nüchtern erscheinen würde.
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
Beiträge: 5000

Beitrag(#1758178) Verfasst am: 09.06.2012, 13:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hab 'Sonnys Blues' von James Baldwin gelesen, werd nicht recht schlau daraus. Dann Der alte Mann und das Meer von Hemmingway, auch auf Englisch, um Skillz zu kriegen. Das ist auf Deutsch fast schöner, im Original ist es recht vollgepackt mit Fischervokabular, das man eigentlich nicht braucht. Also der hatte da bestimmt ein kleines Lexikon und hat versucht jedes Spezialwort für irgendwas am Boot unterzubringen.
Aber ich les es immer wieder gern.
Und jetzt hab ich mich gerade über die Zweisprachige Ausgabe von 'The Tempest' gemacht, Shakespeare ist mir dann doch ein wenig zu heftig nur Englisch. Verspricht ganz gut zu werden, die Sprachgewalt ist teilweise schon recht atemberaubend. Ach ja, und Ilias bin ich momentan wieder 23. Gesang
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44645

Beitrag(#1758252) Verfasst am: 09.06.2012, 16:48    Titel: Antworten mit Zitat

Karl Marx: Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie
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Beitrag(#1761328) Verfasst am: 20.06.2012, 15:21    Titel: Antworten mit Zitat

Jan Caeyers: Beethoven. Der einsame Revolutionär. Eine Biographie. Aus dem Niederländischen von Andreas Ecke. München 2012, 852 S.

Wahrscheinlich habe ich einen besonderen Nachholebedarf dabei, die zahlreichen Legenden zerpflückt zu sehen, die sich um Beethoven ranken. Der wichtigste Übeltäter war Anton Felix Schindler, der sich dem Komponisten als Biograph aufdrängte, obwohl er von diesem immer wieder kalt abserviert wurde, und sogar Dokumente aus dem Nachlaß stahl und verfälschte.

Beethoven wuchs nicht in Armut auf. Allerdings begann schon sein Großvater Louis, der neben seinem Kapellmeister-Posten noch eine Weinhandlung aufzog, für den Alkoholmißbrauch in der Familie zu sorgen. Beide Großmütter Ludwigs landeten in der Anstalt. Caeyers geht dezent mit dem Alkoholismus Beethovens erst im Zusammenhang mit dessen Ende um. Die Leber war total verhärtet, die Zirrhose eingetreten. Es war noch keine Vollnarkose möglich, als ihm am Schluss das Wasser aus dem Leib geschöpft wurde. Beim Begräbnis fanden sich etwa 20.000 Menschen ein, darunter auch Franz Schubert und Franz Grillparzer (der die Ansprache verfasst hatte). Der regierende Kaiser hieß auch Franz, das ist der gute Kaiser Franz aus der "Kaiserhymne", zur Melodie von J. Haydn. Beethoven ließ nur Mozart und Haydn, bei denen er Neues lernte, neben sich als Komponisten gelten; er verfügte also über ein ausgeprägtes Selbstbewußtsein.

Arm ist Beethoven erst recht nicht gestorben, er hatte mehrere tausend Gulden in Wechseln angelegt.
Man könnte natürlich fragen, wieso ich nach solchen Dingen fahnde und nicht der "göttlichen Musik" oder nach den zahlreichen Geliebten. Der Autor Jan Cayers war Assistent bei Claudio Abbado, er war Dirigent und ist jetzt Professor an der Universität Leuven in Belgien.

Die Schilderung der Begegnung Beethovens mit Goethe in Teplitz geht auf Bettina von Brentano zurück, die sich an beide mit Ungestüm heranwarf, um sich in ihrem Ruhm zu sonnen. Da sie auch von beiden wieder abgefertigt wurde. Sie ließ Goethe als Höfling und Beethoven als Verächter des Hofzeremoniells erscheinen.
So sehr verachtete Beethoven Napoleon nicht, wie die Legende besagt, wonach er das Titelblatt der "Eroica" zerrissen habe, nachdem er von Napoleons Thronbesteigung 1804 gehört hatte. In Wirklichkeit erkundigte er sich auch noch später nach den Bedingungen für einen Eintritt in die Dienste Bonapartes.
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Beitrag(#1761565) Verfasst am: 20.06.2012, 22:46    Titel: Antworten mit Zitat

Helge Timmerberg
In 80 Tagen um die Welt

Da unterhält er sich gerade in einer Bar in Bangkok über den Einfluss der Syphillis auf die Kunst, z.B. Beethovens. Sie bewirke eine Übersensibilisierung des Gehörs und entsprechend einer Verfeinerung der Instrumentierung. Die Klaviersonate Opus III wäre klar syphillitisch.
Tjaha.

Ansonsten unterhaltend zotig mit klugen Einlagen.
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kennstenich
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Beitrag(#1763097) Verfasst am: 27.06.2012, 12:43    Titel: Antworten mit Zitat


Wir sind jung und brauchen die Welt.
Wie die Generation Facebook den Planeten rettet.

Vermutlich für alte Säcke, die ein Buch!!!! lesen müssen, um zu erfahren, was die junge Generation so treibt. zwinkern
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Vektral Proximus
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Beitrag(#1763140) Verfasst am: 27.06.2012, 15:38    Titel: Antworten mit Zitat

Dashiel Hammet, Der dünne Mann
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Murphy
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Beitrag(#1764419) Verfasst am: 04.07.2012, 01:36    Titel: Antworten mit Zitat

So, Ilias durch, mal wieder.
Der letzte Gesang ist immer wieder bewegend. Priamos, der die Leiche seines Sohnes vom totgeweihten Achilles abholt und ihm, seinem Mörder, die Hände küsst. Man kann die Grabesstimmen des verzweifelten Greises und des sattgekämpften Kriegers direkt hören. Beide hält nichts mehr auf dieser Welt.
Und als Hektors Leiche dann nach Troja kommt und die drei edelsten und schönsten Damen weinend von ihm Abschied nehmen, sich fragend klagen was nun aus ihnen werden, was mit ihnen angesichts der drohenden Invasion geschehen soll und keine Antwort mehr auftaucht, nach ein paar Zeilen zur Bestattung dann der große Vorhang fällt und den losbrechenden Sturm in Schweigen hüllt - das ist nach ausgedehnterer Lesezeit immer wieder bombastisch.
Und jetzt, Odysseus oder Bloom? Die Zyklopenszene im Ulysses ist natürlich einladend, dieser Zorn, diese Gewalt, mit der er aus dem Pub getrieben auf die Kutsche und mit ihr in den Himmel stürzt, aber dauernd Zyklop, ich glaub ich will mal wieder Sturm und Brandung, Nausikaa, oder ne... genau, zum trefflichen Sauhirt.

The Tempest liest sich ganz gut, nur man darf halt keine richtige Handlung erwarten, Aciderfahrung hilft vielleicht oder wenn man eh dauernd so an der Psychose entlangschrammt. Geile Sprache, auch wenns schon aus wär hätt sichs gelohnt. Ich kenn auch so'n ähnlichen Typen...
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vrolijke
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Beitrag(#1766374) Verfasst am: 12.07.2012, 18:34    Titel: Antworten mit Zitat

Grad bin ich durch mit Feuersteins Reisen. Nach Alaska, Vanuatu, Arabien, Mexiko

Das hatte jemand bei uns im Haus in der Bücherkiste* gelegt.

Auf jede Seite mindestens ein Brüller.

* Aussortierte Bücher, wo jeder sich bedienen kann.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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pyrrhon
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Beitrag(#1766435) Verfasst am: 12.07.2012, 21:18    Titel: Antworten mit Zitat

@ Sargnagel: Lies die Odyssee. Dann hast Du den Homer komplett und es ist auch interessant, beide Epen hintereinander zu lesen und zu vergleichen. Wenn Du dann noch Lust hast, könntest Du Vergil lesen (Aeneis) und/oder die Odyssee von Nikos Kazantzakis, wenn es Dir gelingt, das Buch antiquarisch zu aufzutreiben.
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