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Journalismussterben
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sehr gut
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#1799003) Verfasst am: 05.12.2012, 12:05    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Die Demonstranten, die bei einer Demonstration gegen Präsident Mursi in Ägypten die Absperrungen durchbrachen, hießen heute in den Radio-Nachrichten "Aktivisten". Verwirrend dieser arabische Winter: früher gab es "Krawalle", "Aufständische", "Gewalttätige" ...

Mir war dieser Begriff schon vor einiger Zeit aufgefallen als man nach einem Bericht über die "Occupy-Wall-Street" Bewegung über die "Aufständischen" in Syrien berichtete, beide wurden "Aktivisten" genannt.

Nicht nur das die Occupy-Bewegung damit in Verbindung zu "gewalttätigen" Islamisten gebracht wurde, es ist auch ein beschönigender Begriff für Söldner die von Saudi-Arabien+Katar bezahlt und bewaffnet werden und Syrien zu einem Gottesstaat transformieren wollen.

Das "der Westen" erneut Islamisten (bzw Sunniten/Wahhabiten) nutzt um unliebsame Staatsgebilde abzuschaffen...

In Libyen hat es aus US-Sicht ja gut geklappt: ein Mann mit US-Pass der die letzten 30 Jahre in den USA lebte ist jetzt Präsident in Libyen, dazu noch Sunnit.
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#1799192) Verfasst am: 06.12.2012, 03:07    Titel: Antworten mit Zitat

http://tinyurl.com/c66tn89

Kapitalismus? Klar, aber nicht bei uns

Kolumne von Deniz Yücel in der taz

Zitat:
Jemand, es könnte Georg Lukács gewesen sein, hat einmal bemerkt, Journalisten seien deshalb besonders verkommene Subjekte, weil bei ihnen die Aufspaltung des bürgerlichen Individuums in den Citoyen, der sich als Teil des Gemeinwesens versteht und als solcher handelt, und den Bourgeois, der rücksichtslos seine eigenen wirtschaftlichen Interessen verfolgt und verfolgen muss, auf eine zutiefst hässliche Form aufgehoben ist: In all seinem Tun, dem Schreibschreibmachen, wähnt sich der Journalist als Citoyen („Bleibt zu hoffen, dass …“), wo er doch nur seinen ureigenen Interessen als Marktteilnehmer nachgeht.

In den vergangenen Wochen traten die Kolleginnen und Kollegen gleich in Kompaniestärke an, um den Beweis zu erbringen, dass diese wenig schmeichelhafte Feststellung so falsch nicht ist.

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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1799194) Verfasst am: 06.12.2012, 03:29    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kolumne von Deniz Yücel


Ist der hier schon wieder salonfähig? Finde ich nicht.
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#1799196) Verfasst am: 06.12.2012, 05:26    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kolumne von Deniz Yücel


Ist der hier schon wieder salonfähig? Finde ich nicht.


Hoppla, der ist ja schon ein bisserl schräg, aber warum ist er hier unerwünscht?
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#1799933) Verfasst am: 09.12.2012, 02:31    Titel: Antworten mit Zitat

www.taz.de/Debatte-Journalismus/%21107007/

Wie sieht die Zukunft der Zeitungen aus? von Steffen Grimberg

Zitat:
Wenn Journalismus aber so wichtig ist und ein öffentliches Gut darstellt, muss auch dieser Gedanke erlaubt sein: In Großbritannien unterstützt die gebührenfinanzierte BBC bereits die regionalen Nachrichtensendungen privater TV-Sender. Es geht um regionalen Journalismus, der hierzulande überwiegend von der Presse geleistet wird. Denkverbote, dass man die zuvorderst ja zur Finanzierung von Journalismus eingesammelten Milliarden für den deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht aufteilen darf, helfen nicht weiter.

Es müsste vielmehr sehr schnell gedacht werden. Denn die Umstellung der Rundfunkgebühr auf die Haushaltsabgabe ab 2013 verspricht allen Schätzungen zufolge Mehreinnahmen, die den Grundstock für eine staatsferne, öffentlich-rechtliche Stiftung für Journalismus im Netz und anderswo bilden könnten.


Was haltet ihr von einem öffentlich-rechtlichen Zeitungs- und Onlinejournalismus? Die Idee ist grundsätzlich nicht schlecht, die Privatwirtschaft und ihre Verleger arbeiten ja nicht immer im Sinne des Medienkonsumenten... und bitte keine dummen Kommentare von GEZ-Flüchtigen...
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I.R
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Anmeldungsdatum: 08.10.2006
Beiträge: 9142

Beitrag(#1800143) Verfasst am: 09.12.2012, 23:57    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kolumne von Deniz Yücel


Ist der hier schon wieder salonfähig? Finde ich nicht.


Hoppla, der ist ja schon ein bisserl schräg, aber warum ist er hier unerwünscht?


Lies seinen Beschneidungskommentar. Ein Tiefpunkt des deutschen Journalismus. Und der FTD nur deshalb ans Bein zu pissen, weil sie das F im Namen trägt, ist schon mehr als oberflächlich. War ein gutes und ausgewogenes Blatt.

Übrigens das erste, welches von Beschneidungsurteil berichtete ...
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#1800154) Verfasst am: 10.12.2012, 00:30    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kolumne von Deniz Yücel


Ist der hier schon wieder salonfähig? Finde ich nicht.


Hoppla, der ist ja schon ein bisserl schräg, aber warum ist er hier unerwünscht?


Lies seinen Beschneidungskommentar. Ein Tiefpunkt des deutschen Journalismus. Und der FTD nur deshalb ans Bein zu pissen, weil sie das F im Namen trägt, ist schon mehr als oberflächlich. War ein gutes und ausgewogenes Blatt.

Übrigens das erste, welches von Beschneidungsurteil berichtete ...


Ja, aber irgendwie hat es sich nicht gerechnet - war die FTD zu gut und ausgewogen? Was uns zu dem anderen Thema hier führt... wenn die Leser es nicht schaffen, ein Qualitätsblatt am Leben zu halten, der private Verleger es sich nicht mehr leisten kann... wer bringt uns künftig die "guten" Nachrichten?
_________________
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I.R
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Anmeldungsdatum: 08.10.2006
Beiträge: 9142

Beitrag(#1800210) Verfasst am: 10.12.2012, 11:56    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kolumne von Deniz Yücel


Ist der hier schon wieder salonfähig? Finde ich nicht.


Hoppla, der ist ja schon ein bisserl schräg, aber warum ist er hier unerwünscht?


Lies seinen Beschneidungskommentar. Ein Tiefpunkt des deutschen Journalismus. Und der FTD nur deshalb ans Bein zu pissen, weil sie das F im Namen trägt, ist schon mehr als oberflächlich. War ein gutes und ausgewogenes Blatt.

Übrigens das erste, welches von Beschneidungsurteil berichtete ...


Ja, aber irgendwie hat es sich nicht gerechnet - war die FTD zu gut und ausgewogen? Was uns zu dem anderen Thema hier führt... wenn die Leser es nicht schaffen, ein Qualitätsblatt am Leben zu halten, der private Verleger es sich nicht mehr leisten kann... wer bringt uns künftig die "guten" Nachrichten?

Ja, das ist das Problem. Onlinejournalismus scheint sich nicht wirklich zu lohnen, jedenfalls nicht dort, wo es nicht auf die schiere Masse ankommt.

Ich gebe ja zu, dass ich offline auch immer nur Gratisexemplare der FTD gelesen habe.
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
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Beitrag(#1800220) Verfasst am: 10.12.2012, 13:00    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ja, aber irgendwie hat es sich nicht gerechnet - war die FTD zu gut und ausgewogen? Was uns zu dem anderen Thema hier führt... wenn die Leser es nicht schaffen, ein Qualitätsblatt am Leben zu halten, der private Verleger es sich nicht mehr leisten kann... wer bringt uns künftig die "guten" Nachrichten?


Tja, da muß man dann wohl mal eine "Öffentlich-Rechtliche-Zeitung" erfinden, analog dem ARD/ZDF.
Das Geschrei der Dumpfbacken möcht ich hören...
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bernard
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Anmeldungsdatum: 12.06.2012
Beiträge: 634

Beitrag(#1801079) Verfasst am: 13.12.2012, 15:56    Titel: Antworten mit Zitat

https://www.taz.de/Kuerzungen-bei-Wochenzeitung-Freitag/!107308/
Zitat:

Redaktion soll eingedampft werden

Die Wochenzeitung „Der Freitag“ soll laut Herausgeber Jakob Augstein ein Viertel der Stellen einsparen. Neun Entlassungen sind angekündigt. [...]


Ich muss gestehen, solche Meldungen erfreuen mich eher, als dass sie mich bestürzen Lachen
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I.R
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Anmeldungsdatum: 08.10.2006
Beiträge: 9142

Beitrag(#1801366) Verfasst am: 14.12.2012, 23:37    Titel: Antworten mit Zitat

Las gerade im Handelsblatt über die Kapitalerhöhung bei Praktiker.
Darunter die Auflistung der beliebtesten Baumärkte.

Zitat:
Auf Rang zehn liegt Marktkauf. 3,2 Prozent der befragten Deutschen gaben an, 2010 dort eingekauft zu haben. 32,7 Prozent der 23.000 Befragten gaben übrigens an, gar keinen Baumarkt besucht zu haben.


Die Baumarktkette Marktkauf existiert seit 2007/8 nicht mehr.
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46730
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1803854) Verfasst am: 25.12.2012, 20:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hier abgetrenntes, als Kultursubventionen neu aufgelegt.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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unquest
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Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 3326

Beitrag(#1804418) Verfasst am: 28.12.2012, 20:46    Titel: Antworten mit Zitat

Von wegen Journalismussterben. Der Spiegel wird wieder international wahrgenommen und Augstein landet unter den Top Ten.
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Religionskritik-Wiesbaden
homo est creator Dei



Anmeldungsdatum: 04.11.2008
Beiträge: 10333
Wohnort: Wiesbaden

Beitrag(#1805740) Verfasst am: 04.01.2013, 16:45    Titel: Johannes Belger - ein 'Mörder in Uniform' aus Wiesbaden wird 100 Antworten mit Zitat

Mir ist bei der gestrigen Zeitungslektüre was untergekommen,
was ich u.a. hier verarbeite:

Johannes Belger feiert seinen 100. Geburtstag und der Wiesbadener Kurier würdigt diesen – aber sollte sich nicht die Kurier Journalistin Julie Kania fragen, wer da gewürdigt wird?

Quelle: Wiesbadener Kurier vom 03-01-2012
Artikel von Julie Kania

Der Wiesbadener Johannes Belger feiert seinen 100. Geburtstag

Zitat:
Nach seinem Abitur schlug Johannes Belger eine Offizierslaufbahn ein, die ihn neben Dresden oder Berlin auch nach Halle an der Saale führte.

(...)

Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 verlobten sich die Beiden. Doch heiraten konnte das Paar erst ein Jahr später, denn Johannes Belger wurde zum Einsatz an die Ost- und Westfront berufen. Von der Geburt seines Sohnes erfuhr der damals 29-Jährige durch das Radio - er war zu dieser Zeit in Russland stationiert. Zurück in Deutschland wurde er nach Baden bei Wien versetzt, wo er bis zur Invasion 1944 blieb. Nach Kriegsende kehrte der zweimals verwundete Major mit seiner Familie zurück in die sächsische Heimat, wo er das Landgut seines Vaters übernahm


Auf diese dann unkritische Chronik eines Lebens im Dritten Reich bin ich zunächst in einem Kommentar eingegangen, der aber nicht Online gestellt wurde, klar Smilie, also dann hier in leicht veränderter und verlängerter Form:

    Immerhin war Herr Belger freiwillig bei der Wehrmacht, schlug die Laufbahn des Offiziers wohl noch vor der Machtergreifung Hitlers ein, blieb aber noch bei der Wehrmacht, als beispielsweise der Biebricher General Ludwig Beck längst den Dienst für das Mordregime quittierte. Belger blieb auch noch treuer Soldat, als auch der militärische Widerstand 1944 von den Nazis ermordet wurde.
    Belger blieb Soldat bis zum Schluss. So vermute ich mal dreist – warum auch nicht?
    Im Kurierartikel erfahren wir noch, wo Johannes Belger seinen Dienst versah. An der Ostfront, wo Millionen von Zivilisten von der Wehrmacht ermordet wurden. Das Beispiel Ludwig Beck zeigt, das es auch für Militärs andere Optionen gegeben hätte – Johannes Belger wählte aber den Weg des ‚Mörders in Uniform’, stramm, während der gesamten Zeit des NS-Regimes.
    Ein Skandal – dass der Kurier diesen Mann so ohne Recherche würdigt.
    Ja vielleicht hat sich Belger auch nichts zu Schulden kommen lassen? Aber bei Wehrmachtsangehörigen, die noch bis zum Ende stramm dienten und zudem unter anderem ihren Dienst an der Ostfront verrichteten, sollte man hellhörig sein. Der Kurier sollte hier noch mal nachhaken, ehe er vielleicht noch einem Massenmörder einen schönen Geburtstag bereitet hat.

    Oder wird es auch eine freundliche Würdigung für den 2007 verstorbenen Hans Filbinger im Kurier geben, immerhin jährt sich dieses Jahr Filbingers zum 100.?


Vielleicht stossen ja Enkel und Urenkel beim Stöbern nach ihrem Opa und Uropa im Netz auf diesen kleinen Kommentar und können diesen dann mal mit Fragen 'löchern' - was zuvor die Salven der uns befreienden Roten Armee versäumt haben -
böser Schluss,
aber ein wenig Galle darfs in der Festsuppe für die Generation Hakenkreuz schon sein Böse

Edit: aus Salben wurde Salven - netter Verschreiber
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26439
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1805777) Verfasst am: 04.01.2013, 19:27    Titel: Re: Johannes Belger - ein 'Mörder in Uniform' aus Wiesbaden wird 100 Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
....
aber ein wenig Galle darfs in der Festsuppe für die Generation Hakenkreuz schon sein Böse
...

das ist ein bisschen zu einfach und zuviel mit unbekannten Wahrscheinlichkeiten gespielt. Ohne diese Generation freisprechen zu wollen, oder das einfach zu negieren, was sie "geleistet" hat (ich weiß ja, wie oft ich meinem Vater zugesetzt habe, bzw. leutselige Erzählungen aus der Zeit mit einer Frage zum Verstummen gebracht habe.) Wir überschätzen heute gern die Freiheitsgrade die die Leute wirklich aus ihrer Erziehung heraus hatten: Die hatten einen Eid auf den Führer geleistet und ein Eid war mehr als eine unter bestimmten Bedingungen gemachte Zusage, an die man sich nicht mehr gebunden sah, wenn die Bedingungen nicht mehr stimmten (Das war sehr zum Missfallen des unterrichtenden Offizieres meine Definition von Eid während des staatsbürgerlichen Unterrichtes bei der Bundeswehr) dieser Eid hatte religiöse Züge und war verpflichtend, das ist nicht juristisch gemeint, sondern gefühlsmäßig. Dann musst Du sehen, dass die durch viele Jahre einer gleichgeschalteten Presse durchgegangen waren, ihr Informationsstand war einfach Scheiße.

Um es kurz zu machen: Ein im spätwilhelminischen Deutschland sozialisierter Mensch hatte nur in Ausnahmefällen die gefühlsmäßige Freiheit und und noch viel seltener die Information, über die Du heute verfügst. Die historische Erfahrung, dass christliche Erziehung und humanistische Bildung nicht geeignet waren, die Verbrechen des dritten Reiches zu verhindern, hat erst zu dem Kulturbruch, der Verzagtheit in der Weitergabe der alten Werte geführt, von deren Freiheit Du heute profitierst.

Wenn sich diese Leute nicht selbst an Kriegsverbrechen beteiligten, ist ihnen das, was sie durch Beteiligung am Regime mitverbrochen haben, nur sehr schwer vorzuwerfen. Was man ihnen vorwerfen konnte (die meisten sind eh bereits unter der Erde), war auch nach der Erfahrung WKII die individuell fehlende Bereitschaft, die alte Moral in Frage zu stellen. Sehr schön zu sehen war das an der Frage der Behandlung der Deserteure des dritten Reiches.

Mir gefällt die Art, wie der Bericht über die Zeit des Nationalsozialismus hinweggeht, auch nicht, er enthält mir zuwenig Fragezeichen - aber ich vermute, dass mir dein Text auch zu selbstgerecht gewesen wäre, um ihn ins Netz zu stellen.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Religionskritik-Wiesbaden
homo est creator Dei



Anmeldungsdatum: 04.11.2008
Beiträge: 10333
Wohnort: Wiesbaden

Beitrag(#1805878) Verfasst am: 05.01.2013, 00:01    Titel: Re: Johannes Belger - ein 'Mörder in Uniform' aus Wiesbaden wird 100_RE2 Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
text

das ist ein bisschen zu einfach und zuviel mit unbekannten Wahrscheinlichkeiten gespielt.

ich habe 'bekannte' Wahrscheinlichkeiten eingespielt - die Verbrechen der Wehrmacht sind mittlerweile gut dokumentiert.
Klar treffen die nicht auf 'jeden' Soldaten zu, aber die Wahrscheinlichkeit von Menschenrechtsverletzugen begangen von Wehrmachtssoldaten erhöht sich nun mal, wenn diese im Osten eingesetzt waren, insbesondere wenn es Russland war.
Die späteren Einsätze im 'Westen' wirken hier kaum entlastend - da heißt es doch im Text:
Zitat:
Zurück in Deutschland wurde er nach Baden bei Wien versetzt, wo er bis zur Invasion 1944 blieb.

Baden bei Wien, da gibt es nur ein paar Kilometer eines der KZ-Außenlager von Mauthausen - jenem berüchtigten Lager, dessen Außen und Nebenlager über halb Österreich verstreut waren.
Das KZ-Außenlager Hirtenbrühl. Auf der von mir in diesem Außnahmefall zitierten Wikipedia heißt es:
Zitat:
Am 4. August 1943 wurde in der Hinterbrühl ein Außenlager des KZ Mauthausen errichtet, in dem politische Gefangene aus ganz Europa im unterirdischen Heinkelwerk in der Seegrotte Kriegsflugzeuge für die deutsche Wehrmacht in Zwangsarbeit fertigen mussten. In den letzten Kriegstagen 1945 löste die NS-Führung das Außenlager auf und befahl den rund 1800 KZ-Häftlingen den 200 km langen Rückmarsch in das KZ-Mauthausen, den fast niemand von ihnen überlebte. 51 Häftlinge wurden bereits vor dem Abmarsch mit Benzininjektionen getötet bzw. von SS-Angehörigen erwürgt.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Hinterbr%C3%BChl#Geschichte
Ob er dann bei der Sommer Invasion von 1944 an die Westfront abgezogen - möglich - aber bestimmt hat er etwas von dem Zwangsarbeitersystem für die Wehrmacht gewußt - schließlich war er Offizier.
Nebenbei befanden sich um Baden noch ein paar andere Außenlager, zum Beispiel Hirtenberg, auch wenn dieses erst nach erwähnter Invasion zum Außenlager wurde, nämlich im September 1944, Fremdarbeiter bzw. Zwangsarbeiter gab es schon vorher dort, hier zitiert aus verlinkter Festschrift von Seite 83:
Quelle: http://www.hirtenberger.at/media/pub/HP_Festschrift_Web.pdf
gefunden in: http://de.wikipedia.org/wiki/Hirtenberger_AG#cite_ref-13
in diesem Link zur Hirtenberger AG fehlt übrigens der Hinweis auf die Zwangsarbeiter zwinkern



und



Es hat also sicherlich seinen Grund, dass der lange Zeit in Osteuropa dem Führer dienende Johann Belger nun in Baden bei Wien eingesetzt wurde - in einer Rüstungsregion - weit ab von den Frontlinien.
Was also tat der Opa, der Uropa dort?

fwo hat folgendes geschrieben:

(...) Die hatten einen Eid auf den Führer geleistet und ein Eid war mehr als eine unter bestimmten Bedingungen gemachte Zusage, an die man sich nicht mehr gebunden sah, wenn die Bedingungen nicht mehr stimmten (Das war sehr zum Missfallen des unterrichtenden Offizieres meine Definition von Eid während des staatsbürgerlichen Unterrichtes bei der Bundeswehr) dieser Eid hatte religiöse Züge und war verpflichtend, das ist nicht juristisch gemeint, sondern gefühlsmäßig.


dem stimme ich zu


fwo hat folgendes geschrieben:

Dann musst Du sehen, dass die durch viele Jahre einer gleichgeschalteten Presse durchgegangen waren, ihr Informationsstand war einfach Scheiße.

nö, muss ich so nicht so sehen,
der Kerl war alt genug, Jahrgang 1913, um noch einigermaßen interessiert die Weimarer Republik und ihre Pluralität mitzuerlerben - er hat noch in der Weimarer Republik sein Abi gemacht Ausrufezeichen
Sicherlich präsentierte sich diese Republik mit ihren Kämpfen und Straßenschlachten sowie der Massenarbeitslosigkeit nicht von ihrer Charmanten Seite - aber der Kerl wußte doch, welche Bücher 1933 verbrannt wurden, welche Menschen ins Exil gingen, wer ermordet wurde, wer vertrieben und seiner bürgerrechte beraubt wurde. Er konnte das sehen und vergleichen.
Die Generation Helmut Kohl und Ratzinger ist sicherlich unter anderen Bedingungen im Dritten Reich sozialisiert worden, als eben der vom WK gefeierte Jubilar. Diese hatten diese Vergleichsmöglichkeiten nicht mehr.

Was den Informationsstand während des Krieges betrifft, so waren insbesondere die Offziere hervorragend auch über die Massenmorde unterrichtet - siehe die Abhörprotokolle und der Historiker Neitzel. Insbesondere wenn diese wie Belger ihren Dienst lange im Osten verrichteten.

fwo hat folgendes geschrieben:

(...) Die historische Erfahrung, dass christliche Erziehung und humanistische Bildung nicht geeignet waren, die Verbrechen des dritten Reiches zu verhindern, hat erst zu dem Kulturbruch, der Verzagtheit in der Weitergabe der alten Werte geführt, von deren Freiheit Du heute profitierst.

ich bestreite nicht, das ich es heute leichter diesbezüglich habe als die Generation Hakenkreuz -
Schulterzucken
ansonsten, besagte Erziehung verhinderte auch nicht die Verbrechen im ersten WK - wenn auch diese bei weitem nicht so schlimm waren wie das im WK II.

fwo hat folgendes geschrieben:

Wenn sich diese Leute nicht selbst an Kriegsverbrechen beteiligten, ist ihnen das, was sie durch Beteiligung am Regime mitverbrochen haben, nur sehr schwer vorzuwerfen.

jiip, aber im Falle Belger wissen wir das eben nicht. Darauf zu vertrauen, das jemand, der bisher noch nicht juristisch wegen Verbrechen im Dritten Reich belangt wurde, unschuldig sei, das können wir schlichtweg nich, denn noch immer werden Demjanuks gefunden, die sich geschickt der Bestrafung über Jahrzehnte hinweg entzogen haben. Nur weil jemand vielleicht altersmilde und liebe guckt - kann er trotzdem vor 70 Jahren ein brutaler Massenmörder sein.
Wir sollten es uns nicht zu einfach machen - und jede Biographie einfach so abnicken. Hingucken lohnt sich meist immer.


fwo hat folgendes geschrieben:

Was man ihnen vorwerfen konnte (die meisten sind eh bereits unter der Erde), war auch nach der Erfahrung WKII die individuell fehlende Bereitschaft, die alte Moral in Frage zu stellen. Sehr schön zu sehen war das an der Frage der Behandlung der Deserteure des dritten Reiches.

Oder auch in der Frage des Attentats von 1944 - wo die Attentäter noch lange im Nachkriegsdeutschland als Verräter galten.
Oder der schändliche Umgang mit Georg Elser.

fwo hat folgendes geschrieben:

Mir gefällt die Art, wie der Bericht über die Zeit des Nationalsozialismus hinweggeht, auch nicht, er enthält mir zuwenig Fragezeichen - aber ich vermute, dass mir dein Text auch zu selbstgerecht gewesen wäre, um ihn ins Netz zu stellen.

och,
der war eigentlich wesentlich harmloser geschrieben, als das hier verfasste. zwinkern

Im Grunde hat Belger das Abbekommen, was sich so die letzten Jahre bei mir aufstaute, in der ein Alter oder eine Alte nur wegen des erreichens einer runden Geburtstagszahl in unserem Lokalblatt abgefeiert wurde.
Wie so meist, waren es Damen - da findet sich halt wenig zum querschießen. Aber der Belger - den Schnappen konnte ich mir nicht entgehen lassen - insbesondere wenn der Artikel soviel hergibt
Immerhin habe ich einige Außenlager von Mauthausen dadurch kennengelernt - zumindest für mich war die Beschäftigung mit dem Wehrmachtsoffizier schon mal lehrreich.
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Religionskritik-Wiesbaden
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Beitrag(#1806158) Verfasst am: 06.01.2013, 20:50    Titel: Broder ist keine seriöse Quelle Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
Von wegen Journalismussterben. Der Spiegel wird wieder international wahrgenommen und Augstein landet unter den Top Ten.


hierzu aus der FR:

Zentralrat unterstützt Augstein

Zitat:
Der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Salomon Korn, stellt sich hinter Publizist Jakob Augstein.


und zur Wiesenthal - Quelle, H.Broder:

Dann lieber ausschlafen

Zitat:
Henryk M. Broder und der RBB trennen sich - vor dem Hintergrund der Antisemitismus-Streitigkeiten mit Jakob Augstein.

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Beitrag(#1806198) Verfasst am: 06.01.2013, 22:29    Titel: Re: Broder ist keine seriöse Quelle Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:


....und zur Wiesenthal - Quelle, H.Broder:

Dann lieber ausschlafen

Zitat:
Henryk M. Broder und der RBB trennen sich - vor dem Hintergrund der Antisemitismus-Streitigkeiten mit Jakob Augstein.



wobei man bei Broder wohl eher Antisemitisches in seinen Aeusserungen findet als bei Augstein.


Ich erinnere bloss an den boesen Broderspruch gegen Holocaustueberlebende sie waeren "Jammerjuden, die in jeder Talkshow erzählen, wie viele Angehörige sie im Holocaust verloren haben und wie sehr sie sich heute vor der NPD fürchten"

http://arnehoffmann.blogspot.ca/2010/01/alan-posener-broder-und-weinthal-geben.html



oder an sein Bedauern, dass man Witwen von Holocaustopfern nicht nach '45 verbrannt hat, bloss weil sich offenbar ein paar dieser Frauen geweigert hatten Broder Schriften ihrer ermordeten Maenner zur Verwurschtung in seiner Propaganda auszuliefern.


http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/13152
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Zumsel
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Beitrag(#1807194) Verfasst am: 10.01.2013, 22:11    Titel: Re: Broder ist keine seriöse Quelle Antworten mit Zitat

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/missbrauchsvorwuerfe-gegen-kinski-das-boese-bleibt-a-876899.html

"Nach den Missbrauchsvorwürfen seiner Tochter Pola wird deutlich: Die Fans Klaus Kinskis haben ein Monster vergöttert."

Den Satz muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Vorwürfe machen hier jemandem zum "Monster".
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Zumsel
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Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#1807684) Verfasst am: 13.01.2013, 22:48    Titel: Re: Broder ist keine seriöse Quelle Antworten mit Zitat

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/jakob-augstein-merkel-und-unfaehige-maenner-a-876051.html#spCommentsBoxPager

Erkennt irgendwer einen roten Faden, eine sinnvolle Struktur in diesem Artikel und wie das Ende zum Anfang passt?
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tridi
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Beitrag(#1807703) Verfasst am: 14.01.2013, 00:22    Titel: Re: Broder ist keine seriöse Quelle Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/jakob-augstein-merkel-und-unfaehige-maenner-a-876051.html#spCommentsBoxPager

Erkennt irgendwer einen roten Faden, eine sinnvolle Struktur in diesem Artikel und wie das Ende zum Anfang passt?


nicht wirklich.

du stellst aber auch ansprueche Smilie
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AdvocatusDiaboli
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Beitrag(#1807706) Verfasst am: 14.01.2013, 01:32    Titel: Re: Broder ist keine seriöse Quelle Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/jakob-augstein-merkel-und-unfaehige-maenner-a-876051.html#spCommentsBoxPager

Erkennt irgendwer einen roten Faden, eine sinnvolle Struktur in diesem Artikel und wie das Ende zum Anfang passt?


nicht wirklich.

du stellst aber auch ansprueche Smilie


Der Journalismus lockt ebenso unfähige Männer wie er kluge Frauen anzieht? Was hätte Jakob Augstein in der freien Wirtschaft aus sich gemacht? Und sitzen die besten Männer wirklich in den Manageretagen, wo Augstein wohl die besten vermutet und sich selbst auch sieht? Fragen über Fragen. Herr Broder, antworten sie. Ach, halt, der ist nun auch nicht gerade ein Paradebeispiel für "beste Männer" in Medienberufen... Cool
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unquest
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Beitrag(#1807708) Verfasst am: 14.01.2013, 02:18    Titel: Re: Broder ist keine seriöse Quelle Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Der Journalismus lockt ebenso unfähige Männer wie er kluge Frauen anzieht? Was hätte Jakob Augstein in der freien Wirtschaft aus sich gemacht? Und sitzen die besten Männer wirklich in den Manageretagen, wo Augstein wohl die besten vermutet und sich selbst auch sieht? Fragen über Fragen. Herr Broder, antworten sie. Ach, halt, der ist nun auch nicht gerade ein Paradebeispiel für "beste Männer" in Medienberufen... Cool


Augstein hat riesiges Glück gehabt. Andernfalls würde er heute mit der Gestaltung von Buchrücken sein Geld verdienen müssen. zwinkern
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AdvocatusDiaboli
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Beitrag(#1818474) Verfasst am: 20.02.2013, 21:16    Titel: Antworten mit Zitat

Bei den Journalisten, die sowas verbrocken, sollte man nachhelfen... (nicht beim Abmurksen, sondern beim Entlassen) - geht es noch billiger, noch dreckiger, noch widerlicher? (kotz.net mal vergessend)

http://www.stefan-niggemeier.de/blog/die-aktuelle-bingo-6/
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unquest
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Beiträge: 3326

Beitrag(#1827549) Verfasst am: 27.03.2013, 00:22    Titel: Antworten mit Zitat

"Wer zuerst kommt, mahlt zuerst." So das ganz normale Verfahren am OLG.

Was macht SPON daraus?

Nicht-Zulassung türkischer Medien Mit den Augen rollen
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Defätist
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Beiträge: 8557

Beitrag(#1827702) Verfasst am: 27.03.2013, 18:57    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
"Wer zuerst kommt, mahlt zuerst." So das ganz normale Verfahren am OLG.

Was macht SPON daraus?

Nicht-Zulassung türkischer Medien Mit den Augen rollen


... und wer hätte wohl am lautesten von Medienunterdrückung und Einschränkung der Presse- und Meinungsfreiheit gejammert, wäre nur ein jüdisch-israelisches Opfer unter den Ermordeten und nicht wenigstens eine der 3 großen israelischen Tageszeitungen zum Prozess zugelassen? zwinkern

Das "ganz normale" Verfahren des bayerischen OLG ist dabei gar zwar üblich, jedoch gibt es bei großen Prozessen mit weitreichendem internationalen Interesse auch noch andere Verfahren und Regelungen zum Umgang mit der Öffentlichkeit. Das wird jedoch gar nicht mehr in Erwägung gezogen, denn das OLG hat das so entschieden und basta. Da kotzt der blinde Amtsschimmel direkt vor die Apotheke.

Viel weniger nachvollziehbar und zumindest von großer Ignoranz gegenüber der politischen Brisanz des gesamten Verfahrens stellt sich also die Unnachgiebigkeit und Kompromissverweigerung des OLG dar, mit welcher dieses, im speziellen Fall umstrittene, Zulassungsverfahren und sein Ergebnis aufrecht erhalten werden soll.
Und dies ist der eigentliche Knackpunkt, über welchen sich sehr wohl zu recht medial echauffiert wird.
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bernard
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Beitrag(#1827710) Verfasst am: 27.03.2013, 19:23    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist ein Gerichtsverfahren und keine Opernaufführung mit Logenplätze für besondere Gäste.

Auch sind gerade mal 8 unbedeutende Menschen türkischen Ursprungs ermordert worden. Anders als bei der RAF gab's keine Promi-Opfer, ihre Terror richtete sich nicht gegen den deutschen (oder gar türkischen) Staat an sich, und sie hatten anders als die RAF auch keine Unterstützung in der breiten Bevölkerung (die ja nicht einmal etwas von ihrer Existenz wusste), usw. Ich wüsste nicht, warum man dem Prozess eine so große Bedeutung zumessen sollte, gerade im Ausland.

Die deutsche Justiz scheint mir aus einem anderen Grund kritikwürdig. Breivik, der weitaus mehr Opfer zu verantworten hatte, wurde innerhalb weniger Wochen abgefrühstück und eingesperrt, während manche für den NSU-Prozess mit einer Dauer von über einem Jahr rechnen Mit den Augen rollen
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vrolijke
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Beitrag(#1827714) Verfasst am: 27.03.2013, 19:32    Titel: Antworten mit Zitat

bernard hat folgendes geschrieben:
Es ist ein Gerichtsverfahren und keine Opernaufführung mit Logenplätze für besondere Gäste.

Auch sind gerade mal 8 unbedeutende Menschen türkischen Ursprungs ermordert worden. Anders als bei der RAF gab's keine Promi-Opfer, ihre Terror richtete sich nicht gegen den deutschen (oder gar türkischen) Staat an sich, und sie hatten anders als die RAF auch keine Unterstützung in der breiten Bevölkerung (die ja nicht einmal etwas von ihrer Existenz wusste), usw. Ich wüsste nicht, warum man dem Prozess eine so große Bedeutung zumessen sollte, gerade im Ausland.

Die deutsche Justiz scheint mir aus einem anderen Grund kritikwürdig. Breivik, der weitaus mehr Opfer zu verantworten hatte, wurde innerhalb weniger Wochen abgefrühstück und eingesperrt, während manche für den NSU-Prozess mit einer Dauer von über einem Jahr rechnen Mit den Augen rollen


Selten son Schmarrn gelesen.

"Unbedeutende Menschen" gibts nicht. Und ermordet wurden sie gerade aus der Tatsache, dass sie Türken oder Griechen waren.

Es reicht ja wohl, dass bei den Ermittlungen so ne Schlamperei veranstaltet wurde.

Der Prozess wäre eine Möglichkeit einiges wieder gerade zu rücken. Aber gerade hier wiehert der Amtsschimmel wieder sehr laut.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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bernard
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Beitrag(#1827718) Verfasst am: 27.03.2013, 19:46    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
"Unbedeutende Menschen" gibts nicht


Selbstverständlich gibt es die. Es macht einen Unterschied, ob ich dich erschieße oder Cem Özdemir (von Frau Merkel oder Obama ganz zu schweigen). Du bist unbedeutend, Frau Merkel ist es nicht.
Deshalb würde einem Prozess, bei dem es um deine Ermordung geht, auch kaum Beachtung geschenkt werden, während über den Özdemir-Prozess zu Recht überall berichtet würde.

Zitat:
ermordet wurden sie gerade aus der Tatsache


Niederträchtige Motive sind bei Mordprozessen die Regel, nicht die Ausnahme.

Zitat:
wiehert der Amtsschimmel

Die beklagten Regeln haben ihren Grund: http://www.faz.net/-gpg-77oz2
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Wilson
zwischen gaga und dada



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Beitrag(#1827738) Verfasst am: 27.03.2013, 20:59    Titel: Antworten mit Zitat

bernard hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
"Unbedeutende Menschen" gibts nicht


Selbstverständlich gibt es die. Es macht einen Unterschied, ob ich dich erschieße oder Cem Özdemir (von Frau Merkel oder Obama ganz zu schweigen). Du bist unbedeutend, Frau Merkel ist es nicht.
Deshalb würde einem Prozess, bei dem es um deine Ermordung geht, auch kaum Beachtung geschenkt werden, während über den Özdemir-Prozess zu Recht überall berichtet würde.

interessant: politiker özdemir wird mit vornamen benannt, politikerin merkel erhält die entsprechende personenkategorie, allein barack obama wird nur mit dem nachnamen aufgeführt.
naja, wahrscheinlich übernommen, wie in den medien vorkommend...
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"als ob"
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