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Warum wird in einigen Ländern die Prostitution verboten?
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1890294) Verfasst am: 12.12.2013, 16:16    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Es begab sich aber in dieser Zeit, da die "Berliner Zeitung", Nr. 289, Mittwoch, 11. Dezember 2013, S. 17 (dort Verweis: berliner-zeitung.de/Schirow) über eine Informationsrunde in der Berliner Urania berichten sollte.

Felicitas Schirow alias Bordellchefin Felicitas Weimann schritt im roten Abendkleid mit Glitzerträgern zur Tat, eine Gegenveranstaltung zu Alice Schwarzers Buchvorstellung zu moderieren: "Im Publikum sitzen an diesem Abend Huren wie Freier und auch Menschen, die sich für das Thema interessieren."

Der anwesende Verwaltungsrichter Percy MacLean war im Jahr 2000 Vorsitzender Richter in dem Prozess, den Felicitas gegen das Bezirksamt Wilmersdorf gewonnen hatte, der ihr die Gaststättenerlaubnis für das Cafe Pssst mit der Begründung entzog, dort würde der Unsittlichkeit Vorschub geleistet. MacLean urteilte, dass Prostitution nicht mehr sittenwidrig sei. Jetzt meinte er: "Strafen führen nur dazu, Frauen in die Fänge von Zuhältern zu treiben." Beifall.

Die Kriminologin Monika Frommel hielt die Freierbestrafung für verfassungswidrig, das Buch von A. Schwarzer nannte sie "Diskriminierung auf der Woge des bevormundenden Feminismus".

Heike Rudat, Leiterin des Dezernats organisierte Kriminalität der Berliner Polizei, teilte mit, dass es im vergangenen Jahr 64 aktenkundig gewordene Fälle von Menschenhandel gegeben habe, 2009 seien es noch 131 gewesen: "Sexuelle Ausbeutung, Menschenhandel ist die eklatanteste Einschränkung des Menschenrechts, die ich kenne", betonte sie, aber Prostitution sei nicht mit Menschenhandel gleichzusetzen. Die Opfer seien immer jünger geworden.

(Wie hoch mag die Dunkelziffer sein? Berlin hat weit über 3 Millionen Einwohner)

Ein Mann im Rollstuhl wollte wissen, "ob ihm der Staat künftig den finanziellen Ausfall erstatten wird, wenn er Frauen, die den Eindruck von Zwangsprostituierten machen, unverrichteter Dinge ziehen lässt".

Bei so viel Einigkeit durfte auch eine Gegnerin nicht fehlen: Eine Künstlerin habe Prostituierte und Freier befragt. 90 Prozent der Frauen seien Rumäninnen und Bulgarinnen gewesen, die unter starkem Druck von Zuhältern stünden. Als sie um Verständnis für Alice Schwarzer warb, erhoben sich entrüstet Leute von ihren Plätzen.

Nun, mich jetzt eine Weile in Berlin aufhaltend, wäre ich nicht zu dieser Veranstaltung gegangen, sondern eher in die Anton-Graff (1736-1813)-Ausstellung auf der Museumsinsel, dieser Schweizer Porträtist zeigt zum Teil sehr anziehende Persönlichkeiten der Aufklärung und der Zeit des Klassizismus, darunter schöne Frauen in raffinierten Gewändern (soweit zu meinem Grenzen findenden persönlichen Interesse an diesen Themen) - aber ich finde es schon ganz gut, dass in der Hauptstadt eine andere, in diesem Fall auch vergnüglichere Berichterstattung in der Presse zu finden ist - Felicitas Schirow sang das Lied "Weißt Du, wie viel Bordelle stehen" nach einer Volksweise -, als höchstwahrscheinlich in Cloppenburg oder Oberammergau.


Lach. Ich komme mir sowieso lächerlich bei dem Versuch vor, mit akademischem Ernst über den Wildwuchs des Lebens zu diskutieren. Lassen wir es gut sein. ; )
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1890297) Verfasst am: 12.12.2013, 16:40    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:

Lach. Ich komme mir sowieso lächerlich bei dem Versuch vor, mit akademischem Ernst über den Wildwuchs des Lebens zu diskutieren.


Und warum das?
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1890298) Verfasst am: 12.12.2013, 16:59    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Lach. Ich komme mir sowieso lächerlich bei dem Versuch vor, mit akademischem Ernst über den Wildwuchs des Lebens zu diskutieren.


Und warum das?


Naja. Es fühlt sich lebensfern an, was wir schreiben. Ich mache keine inhaltlichen Abstriche, nur geschehen die Dinge nicht nach unseren Plänen.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1890300) Verfasst am: 12.12.2013, 17:02    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Lach. Ich komme mir sowieso lächerlich bei dem Versuch vor, mit akademischem Ernst über den Wildwuchs des Lebens zu diskutieren.


Und warum das?


Naja. Es fühlt sich lebensfern an, was wir schreiben. Ich mache keine inhaltlichen Abstriche, nur geschehen die Dinge nicht nach unseren Plänen.


Ich verstehe nicht, wieso das prinzipiell gegen eine wissenschaftliche Betrachtung von Sexualität und Prosititution spricht? Wenn überhaupt haben wir das hier doch eher zu wenig...?
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1890303) Verfasst am: 12.12.2013, 17:13    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Lach. Ich komme mir sowieso lächerlich bei dem Versuch vor, mit akademischem Ernst über den Wildwuchs des Lebens zu diskutieren.


Und warum das?


Naja. Es fühlt sich lebensfern an, was wir schreiben. Ich mache keine inhaltlichen Abstriche, nur geschehen die Dinge nicht nach unseren Plänen.


Ich verstehe nicht, wieso das prinzipiell gegen eine wissenschaftliche Betrachtung von Sexualität und Prosititution spricht? Wenn überhaupt haben wir das hier doch eher zu wenig...?


Hm, tut es nicht. Es ist in etwa so, wie wenn Männer über Abtreibung diskutieren. Ich versuche, nicht den Anschein zu erwecken, als würde ich mir anmaßen, Vorgaben für Lebenssituation zu machen, die ich nicht richtig beurteilen kann. Ich trete einen Schritt zurück, denke mir, ok, das ist mein Standpunkt, aber von dort aus erfasse ich nicht die Lebenswirklichkeit der beteiligten Akteure.
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1890304) Verfasst am: 12.12.2013, 17:16    Titel: Antworten mit Zitat

Ah, okay für die politische Frage... das verstehe ich, aber das verstehe ich nicht unter "akademischem Ernst". zwinkern
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1890308) Verfasst am: 12.12.2013, 17:33    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:


Lach. Ich komme mir sowieso lächerlich bei dem Versuch vor, mit akademischem Ernst über den Wildwuchs des Lebens zu diskutieren. Lassen wir es gut sein. ; )


Ehrlich gesagt, gerade der "Wildwuchs" ist es wert, disskutiert zu werden. Gerade an solchen Grenzfällen lassen sich die Prizipien klären. Am Kopf kratzen

Dass wir hier nicht willens oder imstand sind, die Probleme sauberer abzuschichten, bedeutet es nicht, dass der Austausch lächerlich wäre.

Wir haben es zumindet geschafft, zwischen der subjektiven und der objektiven Seite der Hadlung zu unterscheiden, und zwar betreffend beider Beteiligten. Nun können wir entscheiden, ob dementsprechend unser Urteil (Biligung/Mißbilligung) unterschiedlich ausfällt.


edit: Zumal ich durchaus der Meinung bin, dass alle Menschen, geschlechtsuabhängig, sich eine Meinung über Abtreibung bilden dürfen/sollen/können.
Und Nichtautofahrer (wie ich..) über Aotofahren.... zwinkern
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1890315) Verfasst am: 12.12.2013, 18:10    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:


Lach. Ich komme mir sowieso lächerlich bei dem Versuch vor, mit akademischem Ernst über den Wildwuchs des Lebens zu diskutieren. Lassen wir es gut sein. ; )


Ehrlich gesagt, gerade der "Wildwuchs" ist es wert, disskutiert zu werden. Gerade an solchen Grenzfällen lassen sich die Prizipien klären. Am Kopf kratzen

Dass wir hier nicht willens oder imstand sind, die Probleme sauberer abzuschichten, bedeutet es nicht, dass der Austausch lächerlich wäre.

Wir haben es zumindet geschafft, zwischen der subjektiven und der objektiven Seite der Hadlung zu unterscheiden, und zwar betreffend beider Beteiligten. Nun können wir entscheiden, ob dementsprechend unser Urteil (Biligung/Mißbilligung) unterschiedlich ausfällt.


edit: Zumal ich durchaus der Meinung bin, dass alle Menschen, geschlechtsuabhängig, sich eine Meinung über Abtreibung bilden dürfen/sollen/können.
Und Nichtautofahrer (wie ich..) über Aotofahren.... zwinkern


Mit "Wildwuchs" meine ich, was sich nicht planen, reglementieren oder kanalisieren lässt. Wir stellen ernsthafte Überlegungen an, aber die Beteiligten lachen darüber (und virtuell stimme ich in das Gelächter über mich mit ein). Mir tut das gut, mir auf diese Weise die Bedeutungslosigkeit dessen, was wir hier schreiben, vor Augen zu führen. Und ja, ich könnte auch über eine Nichtautofahrerin schmunzeln, wenn sie mir sagte, wie ich zu fahren hätte. Eine Meinung über meinen Fahrstil darf sie sich aber trotzdem bilden. ; )
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Babyface
Altmeister



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11519

Beitrag(#1890344) Verfasst am: 12.12.2013, 20:44    Titel: Antworten mit Zitat

Wer sich ein differenziertes, vorurteilsfreieres Bild über die Beweggründe von Huren machen will, dem kann ich die Lektüre folgender Studie empfehlen (leider nicht frei zugänglich):

http://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/00926230290001439#.Uqn--yR3s-0

Die Autoren beschreiben und typisieren auf Basis qualitativer Interviews mehrere Fallbeispiele junger Frauen aus Ländern der ehemaligen UDSSR, die (überwiegend illegal) in israelischen Bordellen arbeiten.
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1890349) Verfasst am: 12.12.2013, 21:09    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:


Lach. Ich komme mir sowieso lächerlich bei dem Versuch vor, mit akademischem Ernst über den Wildwuchs des Lebens zu diskutieren. Lassen wir es gut sein. ; )


Ehrlich gesagt, gerade der "Wildwuchs" ist es wert, disskutiert zu werden. Gerade an solchen Grenzfällen lassen sich die Prizipien klären. Am Kopf kratzen

Dass wir hier nicht willens oder imstand sind, die Probleme sauberer abzuschichten, bedeutet es nicht, dass der Austausch lächerlich wäre.

Wir haben es zumindet geschafft, zwischen der subjektiven und der objektiven Seite der Hadlung zu unterscheiden, und zwar betreffend beider Beteiligten. Nun können wir entscheiden, ob dementsprechend unser Urteil (Biligung/Mißbilligung) unterschiedlich ausfällt.


edit: Zumal ich durchaus der Meinung bin, dass alle Menschen, geschlechtsuabhängig, sich eine Meinung über Abtreibung bilden dürfen/sollen/können.
Und Nichtautofahrer (wie ich..) über Aotofahren.... zwinkern


Mit "Wildwuchs" meine ich, was sich nicht planen, reglementieren oder kanalisieren lässt. Wir stellen ernsthafte Überlegungen an, aber die Beteiligten lachen darüber (und virtuell stimme ich in das Gelächter über mich mit ein). Mir tut das gut, mir auf diese Weise die Bedeutungslosigkeit dessen, was wir hier schreiben, vor Augen zu führen. Und ja, ich könnte auch über eine Nichtautofahrerin schmunzeln, wenn sie mir sagte, wie ich zu fahren hätte. Eine Meinung über meinen Fahrstil darf sie sich aber trotzdem bilden. ; )



In der Tat, das Posten in Internetforen gehört zu den global gesehen sinnlosten Betätigungen überhaupt, zu welchem Thema auch immer. Jeder beliebiger Fred, in diesem oder in einem anderem Forum, kann uns die Sinnlosigkeit dieses speziellen menschlichen Tuns vor die Augen führen.

Wenn wenn wir schon dabei sind, und, wie es scheint, auch ein gewisses intellektuellen Vergnügen daraus ziehen, können wir hier Strukturen reinbringen, Prämissen setzten und Schlußfolgerungen ziehen. Kenntnis von Fakten (Alter, Bildungsstand, Herkunft der Beteiligten auf beiden Seiten) ist dabei auch nicht überflüssig.

In dem von Telliamed geposteten Disskusionverlauf wurde z.B. ein köperliche Behinderter erwähnt, der gefragt hat, wie eine Zwangsprotituierte zu erkenne sei.
Es scheint mir ein Mensch zu sein, der nunmal keinen andereren Zugang zu Sexulität hat, sich aber zugleich Gedanken macht, ob er dabei die Zwangslage eines anderen Menschen unerkannt ausnutzt.

Diese Einstellung ist moralisch sehr löblich.

Aus unseren Austausch könnten wir z.B. die Erkenntnis ziehen, ob u.U. die Leistungen einer Prostituierten für körperlich behinderte Männer aus öffentlichen Mitteln zu finanzieren wären. Wir könnten auch fragen, ob diese Leistung auch für weibliche Behinderte offen stünde.

Es geht hier um essentielle Fragen des Lebens, die Möglichkeit, trotz körperlicher Behinderung den Zugang zur gelebten Sexualität zu haben. Das ist KEIN Wildwuchs.

edit: Wie alle Aspekte des menschen Lebens läßt sich auch der Wirtschaftszeig der Prostitution kanalisieren und regeln. Die Frage ist nur wie.

Dass wir hier aber keinen praktisch umsetzbaren gesellschaftlichen Masterplan entwickeln, ist schon klar.

Doch mir dieser Einstellung könnten wir gleich das FGH schließen.


Zuletzt bearbeitet von Naastika am 12.12.2013, 21:12, insgesamt einmal bearbeitet
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1890352) Verfasst am: 12.12.2013, 21:11    Titel: Antworten mit Zitat

Babyface hat folgendes geschrieben:
Wer sich ein differenziertes, vorurteilsfreieres Bild über die Beweggründe von Huren machen will, dem kann ich die Lektüre folgender Studie empfehlen (leider nicht frei zugänglich):

http://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/00926230290001439#.Uqn--yR3s-0

Die Autoren beschreiben und typisieren auf Basis qualitativer Interviews mehrere Fallbeispiele junger Frauen aus Ländern der ehemaligen UDSSR, die (überwiegend illegal) in israelischen Bordellen arbeiten.


Die Verallgemeinerbarkeit dürfte allerdings sehr eingeschränkt sein. zwinkern Danke trotzdem für den Link.
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Babyface
Altmeister



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11519

Beitrag(#1890358) Verfasst am: 12.12.2013, 23:03    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Babyface hat folgendes geschrieben:
Wer sich ein differenziertes, vorurteilsfreieres Bild über die Beweggründe von Huren machen will, dem kann ich die Lektüre folgender Studie empfehlen (leider nicht frei zugänglich):

http://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/00926230290001439#.Uqn--yR3s-0

Die Autoren beschreiben und typisieren auf Basis qualitativer Interviews mehrere Fallbeispiele junger Frauen aus Ländern der ehemaligen UDSSR, die (überwiegend illegal) in israelischen Bordellen arbeiten.


Die Verallgemeinerbarkeit dürfte allerdings sehr eingeschränkt sein. zwinkern

..was aus meiner Beschreibung der Stichprobe auch klar hervorgehen sollte. zwinkern

Leider gibt es zu dem Thema kaum Studien, schon gar keine repräsentativen. Das Paper liegt bei mir schon seit 10 Jahren relativ einsam auf der Festlatte.

Was die Studie allerdings verdeutlicht, ist, dass selbst innerhalb einer recht selektiven, eher problematischen Teilgruppe eine große Heterogenität anzutreffen ist wie Sexarbeit bewertet und erlebt wird.
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26440
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1890381) Verfasst am: 13.12.2013, 02:15    Titel: Antworten mit Zitat

Babyface hat folgendes geschrieben:
....
Leider gibt es zu dem Thema kaum Studien, schon gar keine repräsentativen. Das Paper liegt bei mir schon seit 10 Jahren relativ einsam auf der Festlatte. ....

Vielleicht solltest Du mal was für deine Entspannung tun. zwinkern

zelig hat folgendes geschrieben:
....
Hm, tut es nicht. Es ist in etwa so, wie wenn Männer über Abtreibung diskutieren. Ich versuche, nicht den Anschein zu erwecken, als würde ich mir anmaßen, Vorgaben für Lebenssituation zu machen, die ich nicht richtig beurteilen kann. Ich trete einen Schritt zurück, denke mir, ok, das ist mein Standpunkt, aber von dort aus erfasse ich nicht die Lebenswirklichkeit der beteiligten Akteure.

Bei dieser Einsicht wundert mich dann doch die Sicherheit, mit der Du die spezifischen Probleme dieses Berufes beschreibst, und auch in der Lage bist, bei anderen genau zu bestimmen, was Projektionen sind.

Ich gehe aber bei mir davon aus, dass ich durch meine Arbeit zumindest eine Ahnung von dieser Lebenswirklichkeit bekommen habe. Um das noch einmal zu verdeutlichen: Diese Behörde war mal als Ausführungsorgan des Gesetzes zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten geschaffen worden, aber bereits zu der Zeit waren da mehr Sozialarbeiterinnen als medizinisches Personal. Ich habe - mit Unterbrechungen - in der Summe ca ein Jahr da gearbeitet. Ich weiß nicht, wie viele nackte Hintern ich gesehen haben muss, wenn die Kranken für ihre Spritze ins Ärztezimmer kamen, an diesen Vorgang erinnere ich mich strukturell, aber nicht bildlich. An was ich mich aber noch gut erinnern kann, das ist der Eindruck, den die Frauen auf mich machten, wenn ich ihnen in der Behörde in den Fluren oder z.B. in St. Georg beim Einkaufen begegnet bin - die kannten mich ja auch, und ich wurde dann als Bekannter begrüßt. Bis auf wenige Ausnahmen und die auf der Straße auf ihre Auslöerqualitäten hin optimierte Kleidung unterschieden die sich kaum von Frauen, die ich bei anderen Gelegenheiten am Fließband erlebt habe.

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Fake
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Beiträge: 3548

Beitrag(#1890394) Verfasst am: 13.12.2013, 10:19    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:
In dem von Telliamed geposteten Disskusionverlauf wurde z.B. ein köperliche Behinderter erwähnt, der gefragt hat, wie eine Zwangsprotituierte zu erkenne sei.
Es scheint mir ein Mensch zu sein, der nunmal keinen andereren Zugang zu Sexulität hat, sich aber zugleich Gedanken macht, ob er dabei die Zwangslage eines anderen Menschen unerkannt ausnutzt.

Diese Einstellung ist moralisch sehr löblich.

Mich hat gestört, dass die Frage nach der Zwangslage ausgerechnet von einem körperlich Behinderten gestellt wird und dass das in dem Beitrag so explizit herausgestellt wird. Die Fraktion der Freier ist in dieser Diskussion nicht auf einen Mitleidsbonus angewiesen! Männer müssen ihre Inanspruchnahme von Prostitution weder rechtfertigen noch entschuldigen (außer vor ihren Frauen). Indem hier ein Behinderter vorgeschoben wird, vermischt man zwei Themen und verwässert die Frage um die es eigentlich geht: wie soll Mann eine Zwangsprostituierte erkennen?

Wobei die Antwort ja jeder kennt: man(n) kann es nicht. Da wohl nur die vorsätzliche Begehung unter Strafe gestellt werden soll, wird das Gesetz für normale Freier keinerlei praktische Relevanz bekommen. Hier gilt nämlich: Unwissenheit schützt sehr wohl vor Strafe, und positive Kenntnis wird einem die Staatsanwaltschaft kaum nachweisen können.

Natürlich wissen das auch die Befürworter des Gesetzes, was zu der Frage führt: wozu soll das Ganze dann gut sein? Spontan fallen mir zwei Gründe ein: (zusätzliche) Bestrafung der Menschenhändler und ihrer Helfer (die ja vermutlich auch selber "Kunden" sind) und Aktionismus/Wahlkampf.

Naastika hat folgendes geschrieben:
Aus unseren Austausch könnten wir z.B. die Erkenntnis ziehen, ob u.U. die Leistungen einer Prostituierten für körperlich behinderte Männer aus öffentlichen Mitteln zu finanzieren wären. Wir könnten auch fragen, ob diese Leistung auch für weibliche Behinderte offen stünde.

In der Tat. Das wäre aber ein neues Thema.
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Telliamed
registrierter User



Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1890396) Verfasst am: 13.12.2013, 10:26    Titel: Antworten mit Zitat

entfernt
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1890399) Verfasst am: 13.12.2013, 10:47    Titel: Antworten mit Zitat

Babyface hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Babyface hat folgendes geschrieben:
Wer sich ein differenziertes, vorurteilsfreieres Bild über die Beweggründe von Huren machen will, dem kann ich die Lektüre folgender Studie empfehlen (leider nicht frei zugänglich):

http://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/00926230290001439#.Uqn--yR3s-0

Die Autoren beschreiben und typisieren auf Basis qualitativer Interviews mehrere Fallbeispiele junger Frauen aus Ländern der ehemaligen UDSSR, die (überwiegend illegal) in israelischen Bordellen arbeiten.


Die Verallgemeinerbarkeit dürfte allerdings sehr eingeschränkt sein. zwinkern

..was aus meiner Beschreibung der Stichprobe auch klar hervorgehen sollte. zwinkern


Ja, oft - nicht von Dir! - wird aber so getan als wären qualitative Interviews von ein paar Personen doch irgendwie repräsentativ. Du glaubst nicht, wie viel ich mich darüber schon geärgert habe. Gerade weil ich durchaus die Probleme standardisierter Befragungen anerkenne, aber dann um so mehr die Augenrollen muss, wenn die qualitativen "Kritiker" wiederum völlig ignorieren, wo ihre Studien massiv eingeschränkt sind.
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26440
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1890412) Verfasst am: 13.12.2013, 13:12    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
....Du glaubst nicht, wie viel ich mich darüber schon geärgert habe. Gerade weil ich durchaus die Probleme standardisierter Befragungen anerkenne, aber dann um so mehr die Augenrollen muss, wenn die qualitativen "Kritiker" wiederum völlig ignorieren, wo ihre Studien massiv eingeschränkt sind.

Bei einem derart nebulösen Objekt (Wo fängt Prostitution an, wo hört sie auf, untersuche ichauch Frauen in offensichtlicher Sklavenhaltung, wenn ja, sind meine Zahlen und gemessenen Parameter differenziert genug, um die Folgen von Prostitution von denen der Sklavenhaltung trennen zu können, wie ist überhaupt die Verteilung zwischen den Extremen Skalvenhaltung und selbstbestimmte Einzelprostitution usw ....) ist eine repräsentative Befragung nicht nur unmöglich, ich halte den Versuch dazu mit dem anschließenden so tun, als ob das gelungen wäre, sogar für kontraproduktiv. Deshalb würde ich forschungstechnisch eher zum Gegenteil tendieren: Klar definierte Stichproben, die es dann im Vergleich erlauben die Einflüsse bestimmter Umstände voneinander einzugrenzen.

fwo
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Babyface
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11519

Beitrag(#1890451) Verfasst am: 13.12.2013, 17:14    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Babyface hat folgendes geschrieben:
....
Leider gibt es zu dem Thema kaum Studien, schon gar keine repräsentativen. Das Paper liegt bei mir schon seit 10 Jahren relativ einsam auf der Festlatte. ....

Vielleicht solltest Du mal was für deine Entspannung tun. zwinkern

Nö, kein Bock auf ne Abmahnung. Lachen
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1890454) Verfasst am: 13.12.2013, 17:38    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
....Du glaubst nicht, wie viel ich mich darüber schon geärgert habe. Gerade weil ich durchaus die Probleme standardisierter Befragungen anerkenne, aber dann um so mehr die Augenrollen muss, wenn die qualitativen "Kritiker" wiederum völlig ignorieren, wo ihre Studien massiv eingeschränkt sind.

Bei einem derart nebulösen Objekt (Wo fängt Prostitution an, wo hört sie auf, untersuche ichauch Frauen in offensichtlicher Sklavenhaltung, wenn ja, sind meine Zahlen und gemessenen Parameter differenziert genug, um die Folgen von Prostitution von denen der Sklavenhaltung trennen zu können, wie ist überhaupt die Verteilung zwischen den Extremen Skalvenhaltung und selbstbestimmte Einzelprostitution usw ....) ist eine repräsentative Befragung nicht nur unmöglich, ich halte den Versuch dazu mit dem anschließenden so tun, als ob das gelungen wäre, sogar für kontraproduktiv. Deshalb würde ich forschungstechnisch eher zum Gegenteil tendieren: Klar definierte Stichproben, die es dann im Vergleich erlauben die Einflüsse bestimmter Umstände voneinander einzugrenzen.


Man kann auch versuchen, quantitativ sehr viel beschränktere Gruppen zu untersuchen. Aber die qualitative Befragung von einzelnen Personen kann auch das von dir gewollte nicht leisten. Hier ging es nicht darum, wie man in diesem konkreten Fall quantitative Analysen machen könnte, sondern dass auch die Aussagekraft solcher qualitativer Befragungen beschränkt ist.
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Skeptiker
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Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1890459) Verfasst am: 13.12.2013, 17:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hier ein Artikel auf TP zum threadthema:

Zitat:
Prostitution erfolgreich unsichtbar machen

Das Modell, Freier zu bestrafen, sollte in ganz Europa Schule machen, fordern britische Politiker und Gleichstellungsorganisationen


Zwar ging, wie es auf der Webseite "Menschenhandel heute" Anfang 2012 heißt, nach offiziellen Angaben die Straßenprostitution in den in den Städten Stockholm, Göteborg und Malmö sichtbar zurück, um 41 Prozent, wie einem deutschen Regierungsdokument zum Prostitutionsgesetz zu entnehmen ist. Aber es sei anzunehmen, "dass das Gesetz zu einer Verlagerung der Prostitution in den Untergrund geführt hat", so "Menschenhandel heute" und ergänzt:

Ergebnisse verschiedener Studien, u.a. eines Berichtes der schwedischen Kommission, weisen darauf hin, dass die Unsicherheit im Arbeitsbereich "Sexarbeit" enorm gestiegen ist. Erstens sind SexarbeiterInnen der Gefahr von Gewaltverbrechen stärker ausgesetzt, da die Polizei aus Personal- und Zeitgründen weniger in Wohnungen und Clubs kontrolliert, sondern hauptsächlich auf öffentlichen Plätzen und Straßen.

Zweitens erhöht die drohende Strafe für Kunden diese Gefahr. SexarbeiterInnen haben nun im Anbahnungsgespräch weniger Zeit abzuklären, ob sie mit diesem Kunden mitgehen wollen oder nicht. Drittens, sehen sich vor allem SexarbeiterInnen, die keine Alternative finden, aufgrund der verschlechterten Marktlage gezwungen, auch fragwürdiger wirkende Kunden zu akzeptieren und öfter ohne Kondom zu arbeiten. Laut des Reports seien Kunden sich der schwierigen Lage der Prostituierten bewusst und würden schneller brutal.
Das Résumé zur Situation in Norwegen, wo 2004 ein ähnliches Gesetz erlassen wurde, endet mit dem lakonischen Fazit, dass Freier und die Prostituierte "erfolgreich unsichtbar gemacht" wurden.



http://www.heise.de/tp/artikel/40/40552/1.html


Wie oben bereits geschrieben, fehlen die wissenschaftlichen Analysen zum Thema und Auswertungen dieser Gesetze sowie die Einbeziehung der Betroffenen und es fehlen natürlich wie immer die sozialen Gesamtzusammenhänge.

Im Zuge dieser verengten Thematik wird aus der Prostitution ein Spezialfall von Ausbeutung gemacht, der die Prostitution nicht ist. Gerade kürzlich ging das Thema "Sklavenarbeiter in Katar beim Stadionbau" durch die Medien. Auch da wurden Ausländer importiert, um das Unterhaltungs- und Kommerzbedürfnis der Einheimischen und des Weltfussballfans als solchem zu befriedigen.

Diese bekloppte Methode, aus jeder Sache immer nur einen Spezialfall zu machen, ohne zuerst einmal das Allgemeine daran zu erkennen und analysieren, trägt dazu bei, die halb bewusst registrierten *Probleme* zu prolongieren.

Ja, jetzt werden erst mal Gesetze erlassen im blinden Aktionismus. Weil - Politik muss ja was tun.

Politik muss gar nichts; vor allem nicht doof sein - obwohl: nicht jeder kann Philosoph sein! - und erst mal die sozialen und wissenschaftlichen Zusammenhänge umfassend diskutieren.

Das betrifft natürlich viele andere Bereiche auch, die in der bürgerlichen Politik stets als isolierte Einzel- und Spezialthemen betrachtet werden ohne jeden Zusammenhang. Konfus einfach nur ...-!
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Skeptiker
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Beitrag(#1890464) Verfasst am: 13.12.2013, 18:19    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
....Du glaubst nicht, wie viel ich mich darüber schon geärgert habe. Gerade weil ich durchaus die Probleme standardisierter Befragungen anerkenne, aber dann um so mehr die Augenrollen muss, wenn die qualitativen "Kritiker" wiederum völlig ignorieren, wo ihre Studien massiv eingeschränkt sind.

Bei einem derart nebulösen Objekt (Wo fängt Prostitution an, wo hört sie auf, untersuche ichauch Frauen in offensichtlicher Sklavenhaltung, wenn ja, sind meine Zahlen und gemessenen Parameter differenziert genug, um die Folgen von Prostitution von denen der Sklavenhaltung trennen zu können, wie ist überhaupt die Verteilung zwischen den Extremen Skalvenhaltung und selbstbestimmte Einzelprostitution usw ....) ist eine repräsentative Befragung nicht nur unmöglich, ich halte den Versuch dazu mit dem anschließenden so tun, als ob das gelungen wäre, sogar für kontraproduktiv. Deshalb würde ich forschungstechnisch eher zum Gegenteil tendieren: Klar definierte Stichproben, die es dann im Vergleich erlauben die Einflüsse bestimmter Umstände voneinander einzugrenzen.


Man kann auch versuchen, quantitativ sehr viel beschränktere Gruppen zu untersuchen. Aber die qualitative Befragung von einzelnen Personen kann auch das von dir gewollte nicht leisten. Hier ging es nicht darum, wie man in diesem konkreten Fall quantitative Analysen machen könnte, sondern dass auch die Aussagekraft solcher qualitativer Befragungen beschränkt ist.


Die Aussagekraft qualitativer Interviews ist eine eigene. Vor allem können darin u.U. Zusammenhänge erkannt werden, die sich bei rein quantitativen Studien gar nicht zeigen.

Ich wäre mit der Philosophie des reinen Empirismus zurückhaltend. Diese wird überschätzt und kann auch in die Irre führen, indem Variablen dabei sind, die selbst irrelevant sind und wiederum relevante Variablen fehlen.
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Kival
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Beitrag(#1890490) Verfasst am: 13.12.2013, 19:25    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
....Du glaubst nicht, wie viel ich mich darüber schon geärgert habe. Gerade weil ich durchaus die Probleme standardisierter Befragungen anerkenne, aber dann um so mehr die Augenrollen muss, wenn die qualitativen "Kritiker" wiederum völlig ignorieren, wo ihre Studien massiv eingeschränkt sind.

Bei einem derart nebulösen Objekt (Wo fängt Prostitution an, wo hört sie auf, untersuche ichauch Frauen in offensichtlicher Sklavenhaltung, wenn ja, sind meine Zahlen und gemessenen Parameter differenziert genug, um die Folgen von Prostitution von denen der Sklavenhaltung trennen zu können, wie ist überhaupt die Verteilung zwischen den Extremen Skalvenhaltung und selbstbestimmte Einzelprostitution usw ....) ist eine repräsentative Befragung nicht nur unmöglich, ich halte den Versuch dazu mit dem anschließenden so tun, als ob das gelungen wäre, sogar für kontraproduktiv. Deshalb würde ich forschungstechnisch eher zum Gegenteil tendieren: Klar definierte Stichproben, die es dann im Vergleich erlauben die Einflüsse bestimmter Umstände voneinander einzugrenzen.


Man kann auch versuchen, quantitativ sehr viel beschränktere Gruppen zu untersuchen. Aber die qualitative Befragung von einzelnen Personen kann auch das von dir gewollte nicht leisten. Hier ging es nicht darum, wie man in diesem konkreten Fall quantitative Analysen machen könnte, sondern dass auch die Aussagekraft solcher qualitativer Befragungen beschränkt ist.


Die Aussagekraft qualitativer Interviews ist eine eigene. Vor allem können darin u.U. Zusammenhänge erkannt werden, die sich bei rein quantitativen Studien gar nicht zeigen.

Ich wäre mit der Philosophie des reinen Empirismus zurückhaltend. Diese wird überschätzt und kann auch in die Irre führen, indem Variablen dabei sind, die selbst irrelevant sind und wiederum relevante Variablen fehlen.


Jaja, reiner Empirismus. Genau, darum geht's hier... Mit den Augen rollen - Hier ging es um das wie und wozu des messens nicht darum, ob das messen alleine irgendwie reicht. Übrigens ist ein Problem des reinen Empirismus umso häufiger bei qualitativen Untersuchungen zu finden. Die rigorosee Methodologie gibt es bisher nun einmal vor allem bei den quanitativen Untersuchungen (nein, das ist nicht zwangsläufig so oder gar immer in der Praxis...).
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quadium
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Beitrag(#1890531) Verfasst am: 13.12.2013, 21:53    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:


Lach. Ich komme mir sowieso lächerlich bei dem Versuch vor, mit akademischem Ernst über den Wildwuchs des Lebens zu diskutieren. Lassen wir es gut sein. ; )


Ehrlich gesagt, gerade der "Wildwuchs" ist es wert, disskutiert zu werden. Gerade an solchen Grenzfällen lassen sich die Prizipien klären. Am Kopf kratzen

Dass wir hier nicht willens oder imstand sind, die Probleme sauberer abzuschichten, bedeutet es nicht, dass der Austausch lächerlich wäre.

Wir haben es zumindet geschafft, zwischen der subjektiven und der objektiven Seite der Hadlung zu unterscheiden, und zwar betreffend beider Beteiligten. Nun können wir entscheiden, ob dementsprechend unser Urteil (Biligung/Mißbilligung) unterschiedlich ausfällt.


edit: Zumal ich durchaus der Meinung bin, dass alle Menschen, geschlechtsuabhängig, sich eine Meinung über Abtreibung bilden dürfen/sollen/können.
Und Nichtautofahrer (wie ich..) über Aotofahren.... zwinkern


Mit "Wildwuchs" meine ich, was sich nicht planen, reglementieren oder kanalisieren lässt. Wir stellen ernsthafte Überlegungen an, aber die Beteiligten lachen darüber (und virtuell stimme ich in das Gelächter über mich mit ein). Mir tut das gut, mir auf diese Weise die Bedeutungslosigkeit dessen, was wir hier schreiben, vor Augen zu führen. Und ja, ich könnte auch über eine Nichtautofahrerin schmunzeln, wenn sie mir sagte, wie ich zu fahren hätte. Eine Meinung über meinen Fahrstil darf sie sich aber trotzdem bilden. ; )



In der Tat, das Posten in Internetforen gehört zu den global gesehen sinnlosten Betätigungen überhaupt, zu welchem Thema auch immer. Jeder beliebiger Fred, in diesem oder in einem anderem Forum, kann uns die Sinnlosigkeit dieses speziellen menschlichen Tuns vor die Augen führen.

Wenn wenn wir schon dabei sind, und, wie es scheint, auch ein gewisses intellektuellen Vergnügen daraus ziehen, können wir hier Strukturen reinbringen, Prämissen setzten und Schlußfolgerungen ziehen. Kenntnis von Fakten (Alter, Bildungsstand, Herkunft der Beteiligten auf beiden Seiten) ist dabei auch nicht überflüssig.

In dem von Telliamed geposteten Disskusionverlauf wurde z.B. ein köperliche Behinderter erwähnt, der gefragt hat, wie eine Zwangsprotituierte zu erkenne sei.
Es scheint mir ein Mensch zu sein, der nunmal keinen andereren Zugang zu Sexulität hat, sich aber zugleich Gedanken macht, ob er dabei die Zwangslage eines anderen Menschen unerkannt ausnutzt.

Diese Einstellung ist moralisch sehr löblich.

Aus unseren Austausch könnten wir z.B. die Erkenntnis ziehen, ob u.U. die Leistungen einer Prostituierten für körperlich behinderte Männer aus öffentlichen Mitteln zu finanzieren wären. Wir könnten auch fragen, ob diese Leistung auch für weibliche Behinderte offen stünde.

Es geht hier um essentielle Fragen des Lebens, die Möglichkeit, trotz körperlicher Behinderung den Zugang zur gelebten Sexualität zu haben. Das ist KEIN Wildwuchs.

edit: Wie alle Aspekte des menschen Lebens läßt sich auch der Wirtschaftszeig der Prostitution kanalisieren und regeln. Die Frage ist nur wie.

Dass wir hier aber keinen praktisch umsetzbaren gesellschaftlichen Masterplan entwickeln, ist schon klar.

Doch mir dieser Einstellung könnten wir gleich das FGH schließen.


Nö.

Ich finde zeligs letzte Beiträge sind seine Besten, die ich hier je gelesen habe. Alles und vor Allem die eigene Rolle in diesem Forum sowie das Forum selbst nicht so wahnsinnig wichtig nehmen. Meinung und Erfahrungen austauschen, Standpunkte dar- und in Frage stellen, verschiedene Blickwinkel kennen lernen scheint mir eher dem Sinn eines solchen Forums zu entsprechen als pseudoakademisches Rumgehirne.
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Skeptiker
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Beitrag(#1890539) Verfasst am: 13.12.2013, 22:13    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Die Aussagekraft qualitativer Interviews ist eine eigene. Vor allem können darin u.U. Zusammenhänge erkannt werden, die sich bei rein quantitativen Studien gar nicht zeigen.

Ich wäre mit der Philosophie des reinen Empirismus zurückhaltend. Diese wird überschätzt und kann auch in die Irre führen, indem Variablen dabei sind, die selbst irrelevant sind und wiederum relevante Variablen fehlen.


Jaja, reiner Empirismus. Genau, darum geht's hier... Mit den Augen rollen - Hier ging es um das wie und wozu des messens nicht darum, ob das messen alleine irgendwie reicht. Übrigens ist ein Problem des reinen Empirismus umso häufiger bei qualitativen Untersuchungen zu finden. Die rigorosee Methodologie gibt es bisher nun einmal vor allem bei den quanitativen Untersuchungen (nein, das ist nicht zwangsläufig so oder gar immer in der Praxis...).


Na, nu mach da mal keinen Kult draus.

Auch das wie und wozu des Messens benötigt qualitative Eruierungen im Vorfeld, während dessen und danach.

Welches Problem des reinen Empirismus findet sich denn umso häufiger bei qualitativen Untersuchungen? Das der Auswahl der Stichprobe oder was meinst du?
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Kival
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Beitrag(#1890563) Verfasst am: 14.12.2013, 00:13    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Na, nu mach da mal keinen Kult draus.


Kannst Du auch nur einmal sachlich sein? Glaube mir, ich hadere mit den Nutzern quantitativer Forschung sogar noch viel mehr und könnte manchmal verrückt werden, bei dem, was da manchmal veröffentlicht wird. Da ist aber selten das Problem "reiner Empirismus" (auch wenn es das auch gibt!) - aber genausowenig sinnvoll ist jene Kritik aus dem Bereich der qualitativen Forschung, die einerseits jedwede statistische Untersuchung über Bord werfen will und andererseits völlig ihre eigenen Limitationen verkennt (und von der reinen Pseudo-Theorie, die sich jedweder empirischer Prüfung entziehen will, möchte ich gar nicht erst reden!). In der Diskussion mit Quali-Gegnern sieht die Betonung natürlich ganz anders aus, aber das war hier ja nicht der Kontext.

Zitat:
Auch das wie und wozu des Messens benötigt qualitative Eruierungen im Vorfeld, während dessen und danach.


Ich bin nicht sicher, ob Du hier mit qualitativ überhaupt das gleiche meinst, wie ich. Ja, idealerweise werden quantitative Untersuchungen oder Surveys nicht nur von Pre-Tests gestützt und zudem theoretisch untermauert, sondern auch qualitativ begleitet. In dem von dir genannten Umfang ist das natürlich nicht immer möglich. Andererseits benutzt man ja auch durchaus oft auch schon von anderen getestete Messmodelle, da ist es auch nicht unbedingt nötig, die jedesmal erneut qualitativ zu überprüfen.

Ja, idealerweise würden systematische Theoriebildung, Modellierung, statistische Prüfung und qualitative Ansätze in einem mixed-methods Ansatz miteinander verbunden. Das ist so aber weit entfernt von der Praxis der meisten Forschung (und leider auch von der Ausbildung in den entsprechenden Fächern), dass es ja schon schön wäre, wenn die jeweilien Einzelleistungen richtig gemacht werden würden und dabei ihre Limitationen beachten könnten (und wenn der Review-Prozess besser funktionieren würde).

Zitat:
Welches Problem des reinen Empirismus findet sich denn umso häufiger bei qualitativen Untersuchungen? Das der Auswahl der Stichprobe oder was meinst du?


Mangelnder Einbezug von Theorie? Theoriefeindlichkeit? Forschung ohne Hypothesen und Systematik? - Und nein, das ist dort nicht per-se der Fall, aber es passiert dort leider oft. Ähnlich auch bei den Forschern, die statistische Forschung ohne wirklich fundierte Ahnung (oder Beratung) machen und einfach mal ein bisschen was rechnen und sich dann überlegen, was das wohl bedeuten könnte. Nur dumm dass die Wahrscheinlichkeiten gar nicht mehr stimmen, wenn man nicht vorher festgelegt hat, was man testet...
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Mad Magic
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Beiträge: 2172

Beitrag(#1890574) Verfasst am: 14.12.2013, 01:22    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Mich hat gestört, dass die Frage nach der Zwangslage ausgerechnet von einem körperlich Behinderten gestellt wird und dass das in dem Beitrag so explizit herausgestellt wird.

Das hat wohl was mit Wichtigtuerei von so manchen Oberschlauen hier zu tun. Zur Allgemeinproblematik rum eiern aber "Spezialfälle" ernsthaft diskutieren wollen. Ist nix anderes als Thema verfehlt.

Zitat:
Männer müssen ihre Inanspruchnahme von Prostitution weder rechtfertigen noch entschuldigen (außer vor ihren Frauen).
nein, vor sich selbst...

edit: ach ja, für die Entscheidung Rechtfertigung oder Entschuldigung helfen sicherlich wissenschaftliche Studien weiter Mr. Green
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Fake
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Beiträge: 3548

Beitrag(#1891071) Verfasst am: 16.12.2013, 10:28    Titel: Antworten mit Zitat

Mad Magic hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Mich hat gestört, dass die Frage nach der Zwangslage ausgerechnet von einem körperlich Behinderten gestellt wird und dass das in dem Beitrag so explizit herausgestellt wird.

Das hat wohl was mit Wichtigtuerei von so manchen Oberschlauen hier zu tun. Zur Allgemeinproblematik rum eiern aber "Spezialfälle" ernsthaft diskutieren wollen. Ist nix anderes als Thema verfehlt.

Nicht nur das, hier werden meines Erachtens falsche Kategorien gebildet.

Zwangsprostitution gehört in die Fallgruppe Zwangsarbeit, zusammen mit den Textilfabriken Asiens oder dem Stadionbau in Katar (gutes Beispiel Skeptiker!). Zwangsprostitution gehört nicht in die Fallgruppe Prostitution.

Die falsche Einordnung wirkt sich doppelt aus: in einer Kriminalisierung von Prostitution zu einen und in einer Verharmlosung von echter Zwangsarbeit zum anderen. Denn die Zwangsarbeiter in Bangladesh und Katar werden von der neuen europäischen Anti-Prostitutionsgesetzgebung nicht profitieren. Ob das nun an der besseren Lobbyarbeit der Textilindustrie bzw. Fussballverbände liegt, wirtschaftliche Interessen eine Rolle spielen oder wie weit sich da feministische Ideologie vor sachliche Erwägungen geschoben hat, kann ich nicht feststellen. Vermutlich ist es eine Mischung aus allem oder einfach nur blinder Aktionismus/Wahlkampf...

Aber es bleibt die Frage, die ich mir in der Politik immer öfter stelle: ist das Absicht oder Naivität?
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1891076) Verfasst am: 16.12.2013, 11:25    Titel: Antworten mit Zitat

quadium hat folgendes geschrieben:
Alles und vor Allem die eigene Rolle in diesem Forum sowie das Forum selbst nicht so wahnsinnig wichtig nehmen. Meinung und Erfahrungen austauschen, Standpunkte dar- und in Frage stellen, verschiedene Blickwinkel kennen lernen scheint mir eher dem Sinn eines solchen Forums zu entsprechen als pseudoakademisches Rumgehirne.


Und welchen Teil des Meinungs- und Erfahrungsaustausches in diesem Fred wertest du als "pseudoakademisches Rumgehirne" und welche nicht?

Alle Fragen im Zusammhangt mit Prostitution sind komplex, vor alle die Frage der Freiwilligkeit im strafrechtlich Kontext wird zurecht betont). Schulterzucken

Dann haben wir die nicht strafrechtliche relevanten Bereiche wie Prostiution wg. Schulden.

Dann die Frage, ob sexuelle Dienstleistungen für bestimmte Menschen eine existentielle Notwendigkeit darstellen (Behinderte).

So, für mich gesehen habe ich mich entschlossen, sich hier doch rauszukliken. Ich will ja weder mich selbst noch das Forum so wahnsinnig wichtig nehmen Cool und habe rl zu viel zu tun.

Aber nur so, am Rande und gewisermaßen zu Abschied: Ich danke, dass es in ferner Zukunft normal sein wird, dass z.B. junge Menschen sexuelle Dienstleistunge als Form von Ferienjobs anbieten, und überhaupt diese Art von menschlicher Interaktion normalisiert wird und den Ruch des moralisch Verächtlichen verliert.
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Waschmaschine777
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Anmeldungsdatum: 07.07.2008
Beiträge: 4007

Beitrag(#1891078) Verfasst am: 16.12.2013, 11:30    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:


Aber nur so, am Rande und gewisermaßen zu Abschied: Ich danke, dass es in ferner Zukunft normal sein wird, dass z.B. junge Menschen sexuelle Dienstleistunge als Form von Ferienjobs anbieten, und überhaupt diese Art von menschlicher Interaktion normalisiert wird und den Ruch des moralisch Verächtlichen verliert.


In sehr ferner Zukunft vielleicht. Der gegenwärtige Trend geht in Richtung Problematisierung.
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Waschmaschine777
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Anmeldungsdatum: 07.07.2008
Beiträge: 4007

Beitrag(#1892393) Verfasst am: 21.12.2013, 10:11    Titel: Antworten mit Zitat

Kanada stemmt sich gegen den Zeitgeist:
http://www.20min.ch/ausland/news/story/Kanada-kippt-alle-Gesetze-gegen-die-Prostitution-23106166
Zitat:
Juristischer Sieg für Sexarbeiter in Kanada: Das oberste Gericht des Landes kippte am Freitag einstimmig alle geltenden Gesetze gegen Prostitution. Damit ist in Zukunft das Führen eines Bordells ebenso gestattet, wie das Leben von Erlösen aus Sexarbeit und das Anwerben von Freiern auf der Strasse.

Coole Sache, das...
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