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Was fällt euch zu "dem Islam" ein?
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1849514) Verfasst am: 30.06.2013, 21:27    Titel: Antworten mit Zitat

Na siehste, hast es dir ja wieder so gedreht, dass es in deine Realität passt. Hab ich nix dagegen, auch wenn ich Gegenteiliges schrieb.
Lachen

Schon mal überlegt, dass das theokratische Staatsgefüge nicht die Folge, sondern der Grund für die Radikalisierung der Religion ist?
Ohne unsere kulturellen und gesellschaftlichen Revolutionen und unsere europäische Aufklärungsphase säßen wir genau in der selben Falle, wie heute die islamischen Theokratien. Das Problem dabei ist nicht, dass der Islam eine originär expansionistischer oder radikaler als das Christentum ausgerichtete Religion ist (wenn man sie ihren Regeln, Büchern und euren Worten nach auslegt), sondern dass schwache Staatsgefüge Staatsreligionen fördern, die wiederum Radikalisierungen fördern, wenn sie von außen und innen bedroht werden.
Alle Faktoren sind vorhanden - du blendest sie lediglich aus, weil es bequemer ist, Schuldzuweisungen zu verteilen, als Ursachenforschung zu betreiben.
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Vronib111
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Anmeldungsdatum: 14.09.2006
Beiträge: 1048

Beitrag(#1850388) Verfasst am: 04.07.2013, 21:38    Titel: Antworten mit Zitat

Kann ich einfach mal schreiben "Der Islam" ist eben einfach eine Religion wie alle anderen Religionen auch. Seitdem sich die Menschen - ich war da leider eine Spätzünderin (siehe Signatur) - mehr mit Denken beschäftigt und sich Staaten entwickelt haben die auf Menschenrechten beruhen, sollten Religionen Privatsache sein und nicht gesellschaftlichen Konsens beanspruchen wollen.
_________________
Ich bin nicht mehr aus Überzeugung römisch-katholisch, sondern ausgetreten!!!
Umso mehr bin ich für strikte (finanzielle) Trennung von Kirche und Staat! Opus Dei oder die Piusbrüder mag ich schon gleich überhaupt nicht!
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Ayers
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Anmeldungsdatum: 29.06.2013
Beiträge: 361
Wohnort: im Westen

Beitrag(#1850424) Verfasst am: 05.07.2013, 00:26    Titel: Antworten mit Zitat

Sehe ich ähnlich.

Mir wäre es im Eventualfall auch völlig egal, ob mich ein Selbstmordattentäter aufgrund privater Überzeugungen oder im Auftrag Allahs in die Luft sprengt.

Religion ist nicht, was irgendein Imam aus irgendwelchen Büchern herausziseliert, sondern das, was sich in der gesellschaftlichen Realität als solche darstellt. Ob das auf einer "falschen Auslegung" beruht, geht mir am A.... vorbei.

ayers
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Besser ein echter Feind, als zehn falsche Freunde
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kennstenich
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Anmeldungsdatum: 10.05.2012
Beiträge: 301

Beitrag(#1910637) Verfasst am: 24.03.2014, 08:47    Titel: Antworten mit Zitat

Die gesellschaftliche Realität wird weiter geformt:
Innenminister De Maizière (CDU) berät heute mit muslimischen Verbänden über die Zukunft der Deutschen Islamkonferenz (DIK). "Wir wollen eine gemeinsame Entscheidung zur Ausrichtung der Deutschen Islamkonferenz treffen, ohne einseitig Vorgaben zu machen", sagte er. Als Schwerpunkte seien die Themen Wohlfahrt und Seelsorge geplant.
Aus Welt.de

Wie weit ist es vertretbar, dass staatliche Stellen einer Religionsgemeinschaft auf die Beine helfen?
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Standpunkt
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Anmeldungsdatum: 22.12.2009
Beiträge: 195
Wohnort: Chattischer Bibelgürtel

Beitrag(#1917965) Verfasst am: 25.04.2014, 18:54    Titel: Antworten mit Zitat

Muslime betrachten den Koran nicht selten als eine wörtlich zu befolgende Offenbarungsschrift. Dies wird auch an meinem Wohnort an der deutlichen Zunahme der "islamischen" Kopftücher - von Imamen gefördert und gefordert - sichtbar. Der dazu gehörige Koranvers lautet: "Prophet! Sag deinen Gattinnen und Töchtern und den Frauen der Gläubigen, sie sollen sich etwas von ihrem Gewand über den Kopf herunterziehen. So ist es am ehesten gewährleistet, dass sie als ehrbare Frauen erkannt und daraufhin nicht belästigt werden. Gott aber ist barmherzig und bereit zu vergeben" (Sure 33, Vers 59, Paret-Übers.). Der Text des Korans wurde nach islamischer Überlieferung im 7. Jahrhundert auf der arabischen Halbinsel zusammengestellt. Nun befinden sich die hier lebenden Kopftuchträgerinnen mitsamt ihren Unterstützern aber im rechtsstaatlichen Deutschland des 21. Jahrhunderts. Es mag ja sein, dass damals in den angeblich orientalisch-anarchischen Wirren des Djahiliya (Epoche des altarabischen Heidentums) Frauen nur dank dieser Verhüllung der Entehrung und sexuellen Belästigung entgehen konnten. Wir haben hier in Deutschland jedoch seit dem Mittelalter erfreulicherweise deutliche Zivilisationsfortschritte gemacht und zudem ein Rechtssystem entwickelt, in dem die Würde j e d e s Menschen per Gesetz effektiv geschützt ist. Als eine Folge davon können Frauen hier Arme, Beine und Haare der Sonne aussetzen und werden dennoch weit weniger von Männern belästigt als z.B. verschleierte Frauen in dem vom Islam dominierten Ägypten www.sueddeutsche.de/.../studie-zum-arabischen-raum-lage-der-frauen-in-aegypten
Muslime, die hier ihre Ehefrauen oder Töchter zum Tragen des Kopftuchs zwingen, sind offenbar sexualneurotischen Denkmustern dieser Religion verhaftet. Diese werden neben anderen Institutionen auch von der in Deutschland sehr aktiven staatlichen türkischen Religionsbehörde gefördert, die z.B. den Gläubigen einschärft, die in einem Hadith von at-Tirmidhi festgehaltene Mahnung des Religionsgründers zu beachten:"...Wenn ein Mann und eine Frau alleine in einem Zimmer sind, ist der Dritte im Bund der Teufel..." http://ksta.de/html/artikel/1212172855682.shtml
Bei Musliminnen, die hier aus eigener Überzeugung das "islamische" Kopftuch festknoten, liegt die Vermutung nahe, dass sie die hier lebenden Männer für genauso unzivilisiert halten wie die Bewohner der arabischen Halbinsel vor fast 1400 Jahren. Als ein in Europa sozialisierter Mann sehe ich deshalb in diesem Stück Stoff eine Diffamierung, die ein konstruktives Zusammenleben nicht erleichtert.
Wie seht Ihr dieses Kopftuch?
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beefy
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Anmeldungsdatum: 24.09.2008
Beiträge: 5590
Wohnort: Land der abgehärteten Seelen

Beitrag(#1917970) Verfasst am: 25.04.2014, 19:10    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Muslime betrachten den Koran nicht selten als eine wörtlich zu befolgende Offenbarungsschrift. Dies wird auch an meinem Wohnort an der deutlichen Zunahme der "islamischen" Kopftücher


Weiter hab ich dann nicht gelesen....
Is wahrscheinlich eh wieder das übliche
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Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, tanzen die Mäuse auf dem Tisch.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1917980) Verfasst am: 25.04.2014, 19:55    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Muslime betrachten den Koran nicht selten als eine wörtlich zu befolgende Offenbarungsschrift. Dies wird auch an meinem Wohnort an der deutlichen Zunahme der "islamischen" Kopftücher


Weiter hab ich dann nicht gelesen....
Is wahrscheinlich eh wieder das übliche


Yup.
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Defund the gender police!! Let's Rock
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kereng
Privateer



Anmeldungsdatum: 12.12.2006
Beiträge: 3017
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1918243) Verfasst am: 26.04.2014, 20:26    Titel: Antworten mit Zitat

Standpunkt hat folgendes geschrieben:
Der dazu gehörige Koranvers lautet: "Prophet! Sag deinen Gattinnen und Töchtern und den Frauen der Gläubigen, sie sollen sich etwas von ihrem Gewand über den Kopf herunterziehen."

In 24:31 steht: "... und dass sie ihre Khumur bis über ihre Dschuyub ziehen"
und in 33:59: "... dass sie von ihren Dschilbab über sich ziehen".
Die nicht übersetzten Wörter sind interpretierbar. Tücher vor dem Gesicht sind nur eine der vielen Möglichkeiten.
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Dogona
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Anmeldungsdatum: 20.12.2009
Beiträge: 10

Beitrag(#1919993) Verfasst am: 03.05.2014, 21:43    Titel: Antworten mit Zitat

kereng hat folgendes geschrieben:
Standpunkt hat folgendes geschrieben:
Der dazu gehörige Koranvers lautet: "Prophet! Sag deinen Gattinnen und Töchtern und den Frauen der Gläubigen, sie sollen sich etwas von ihrem Gewand über den Kopf herunterziehen."

In 24:31 steht: "... und dass sie ihre Khumur bis über ihre Dschuyub ziehen"
und in 33:59: "... dass sie von ihren Dschilbab über sich ziehen".
Die nicht übersetzten Wörter sind interpretierbar. Tücher vor dem Gesicht sind nur eine der vielen Möglichkeiten.


Bei 24:31 kann es sich aber meiner Meinung nach nicht um ein Tuch vor dem Gesicht handeln, vorausgesetzt, dass die betreffende Frau noch etwas sehen können soll, da sie ihr Gewand - oder wie immer khimar zu übersetzen ist - über den Busen (djuyub) ziehen soll. Ähnliches gilt m.E. für 33:59. Laut Wehr handelt es sich beim djilbab um ein langes und weites Gewand, und wenn man das vor das Gesicht zieht, ist man blind.

Mir scheint, diese koranischen Hinweise sind sehr uneindeutig, weshalb es mich wundert, dass man sie offenbar so strikt interpretieren kann, dass man Frauen sogar unter Burqas und Niqabs (ver-)steckt.
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unquest
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Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 3326

Beitrag(#1924229) Verfasst am: 24.05.2014, 17:29    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Was fällt euch zu "dem Islam" ein?


Kompatibilitäts-Kompetenz mit dem Sozialismus

Zitat:
Auch wenn es sich vom Munde eines Sozialisten komisch anhören mag: der islamischen Welt und den Muslimen ist zu wünschen, dass sie den Weg zum Koran wieder zurückfinden mögen. Einem Koran, wie sie von Eliaçık und den »Antikapitalistischen Muslimen« verstanden wird. Sollte dies gelingen, wäre es eine wahrhafte Revolution, die das Gesicht der Erde verändern kann.

Ist das nicht ein schöner Traum?


Antikapitalismus und Islam
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#1924230) Verfasst am: 24.05.2014, 17:32    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Was fällt euch zu "dem Islam" ein?


Kompatibilitäts-Kompetenz mit dem Sozialismus

Zitat:
Auch wenn es sich vom Munde eines Sozialisten komisch anhören mag: der islamischen Welt und den Muslimen ist zu wünschen, dass sie den Weg zum Koran wieder zurückfinden mögen. Einem Koran, wie sie von Eliaçık und den »Antikapitalistischen Muslimen« verstanden wird. Sollte dies gelingen, wäre es eine wahrhafte Revolution, die das Gesicht der Erde verändern kann.

Ist das nicht ein schöner Traum?


Antikapitalismus und Islam


Könnte denn die Zinsfreiheit als globale Idee nicht wirklich zu einer besseren Welt führen? (Habe den Link übrigens nicht gelesen, muss aber gleich daran denken.)
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unquest
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Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 3326

Beitrag(#1924232) Verfasst am: 24.05.2014, 17:43    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:

Könnte denn die Zinsfreiheit als globale Idee nicht wirklich zu einer besseren Welt führen? (Habe den Link übrigens nicht gelesen, muss aber gleich daran denken.)

Soweit ich weiss, wird bei einer "islamischen" Bank ein Abschlag/fester Betrag bei einem Kredit fällig. Wenn du diesen Betrag über die Zeit rechnest kann man es auch wieder Zinsen nennen. Schulterzucken
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Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1924257) Verfasst am: 24.05.2014, 19:17    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Könnte denn die Zinsfreiheit als globale Idee nicht wirklich zu einer besseren Welt führen? (Habe den Link übrigens nicht gelesen, muss aber gleich daran denken.)

Soweit ich weiss, wird bei einer "islamischen" Bank ein Abschlag/fester Betrag bei einem Kredit fällig. Wenn du diesen Betrag über die Zeit rechnest kann man es auch wieder Zinsen nennen. Schulterzucken
es ist auch völlig egal, ob man das zinsen oder nicht zinsen nennt, es werden effektiv zinsen genommen.
beispiel: du möchtest dir ein haus kaufen, das kostet 100.000 flocken, du hast aber nur 50.000 flocken. du gehst zu deiner bank. die kauft das haus für 100.000 flocken und verkauft dir das haus für 100.000 plus X flocken. plus x heisst dann zwar nicht zinsen, aber geld verdient die bank damit doch.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1924270) Verfasst am: 24.05.2014, 19:57    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:

Könnte denn die Zinsfreiheit als globale Idee nicht wirklich zu einer besseren Welt führen? (Habe den Link übrigens nicht gelesen, muss aber gleich daran denken.)

Soweit ich weiss, wird bei einer "islamischen" Bank ein Abschlag/fester Betrag bei einem Kredit fällig. Wenn du diesen Betrag über die Zeit rechnest kann man es auch wieder Zinsen nennen. Schulterzucken
es ist auch völlig egal, ob man das zinsen oder nicht zinsen nennt, es werden effektiv zinsen genommen.
beispiel: du möchtest dir ein haus kaufen, das kostet 100.000 flocken, du hast aber nur 50.000 flocken. du gehst zu deiner bank. die kauft das haus für 100.000 flocken und verkauft dir das haus für 100.000 plus X flocken. plus x heisst dann zwar nicht zinsen, aber geld verdient die bank damit doch.



Aehnlich alberne Umgehungsaktionen fuer aehnlich alberne religioese Vorschriften gibt es in allen Schriftreligionen. Z.B. im Judentum bei den Sabbatgeboten.

Ich muss da immer schmunzeln.
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Friedensreich
registrierter User



Anmeldungsdatum: 21.02.2008
Beiträge: 469

Beitrag(#1924478) Verfasst am: 26.05.2014, 10:10    Titel: Antworten mit Zitat

Zinsverbot
Die Grundlagen dafür sind im Koran und in den Hadithen vorgegeben. Nach dem Koran ist Allah der Eigentümer aller Dinge, das hat zur Folge dass unsoziale Entwicklungen (zumindest theoretisch) unerwünscht sind. Daher sind Geschäfte die den Gewinn des einen Geschäftspartners auf Kosten des anderen, verboten. (Glücksspiel, Spekulationsgeschäfte)
Davon letet man auch die "zinslose" Finanzwirtschaft ab.
Vorab: Verboten sind Zinsen (riba) Spekulationsgeschäfte (gharar) und Glücksspiel (maysir), außerdem ist die Beteiligung an Firmen die nicht dem Schariatsrecht entsprechen (Alkoholproduktio, Protitution etc.) verboten.
In der Praxis wird vor allem auf das Zinsverbot besonders geachtet. (Koran 2/278 ff). Daher werden beispielsweise Kreditgeshäfte auf Basis Beteiligungsfinanzierung abgewickelt (murabaha-Finanzierung).
In der Praxis: Eine Firma oder ein Privater braucht einen Kredit für eine Investition. Die Bank kauft nun für die Firma die Maschine bzw. für den Privaten das Haus und verkauft es an den Partner mit einem entsprechenden Aufschlag weiter, dabei stundet die Bank die Rückzahlung und vereinbart gegebenenfalls eine Ratenzahlung. Der Aufschlag der Bank (der durchaus einen zinsähnlichen Effekt hat) ist aber ein ganz normaler Aufschlag wie bei einem normalen Handelsgeschäft. Das ist ja von der Religion nicht verboten.
Dazu gibt es noch weitere Modelle. Z.B. musharaka =dabei gibt die Bank und die Firma Kapital um eine Investition zu tätigen und sie teilen nacher entsprechend der Vereinbarung den Gewinn, konsequenterweise aber auch den Verlust. Es kann auch sein dass die Bank Geld investiert und der Partner nur das "Know How" (mudaraba), auch hier wird der Gewinn(Verlust) nach vorher vereinbarten Schlüssel geteilt.
Es wird also zwischen verbotener Zinsnahme und Handelsgewinn unterschieden.
Es gibt auch ensprechende Varianten von Wetrpapieren die so konstruiert sind, dass es zum Ende auf eine Partnerschaft hinausläuft. (Wenn Noch Interesse besteht kann ich das gelegentlich beschreiben)
Ganz intressant ist, wie mit "Risikokaufverträgen" (garar) umgegangen wird. So ist z.B der Verkauf von Waren deren Eigenschaften noch nicht feststehen oder die noch nicht existieren, verboten weil das als eine Form von Glücksspiel gesehen wird. So ist es verboten, einem Fischer, seinen Fanz vorzufinanzieren weil das Spekulation wäre. man umgeht das, indem die Bank dem Fischer einen befristeten Arbeitsvertrag gibt und dafür einen Betrag vereinbart. Der gesamte Fang in dieser Zeitspanne, gehört dann dem "Kreditgeber".
Ebenso bei Versicherungen (takaful) die ja auch einem Glücksspiel nahe sind, versuchen Versicherungsgesellachaften Versicherungsverträge auf Gegenseitigkeit zu formulieren. Man gründet islamisch korrekt eine Art Genossenschaft (z.B.Kfz-Versicherung) wo jedes Mitglied einen je nach Risikohöhe bemessenen Betrag jährlich einzahlt. Die Bank behält von den Beiträgen einen Prozentsatz für die Verwaltung ein. Wenn nun am Jahresende von den Eingezahlten Prämien Geld übrig ist, wird das Geld an die Genossenschaftmitglieder nach einem vereinbarten Schlüssel rücküberwiesen. (Es gibt auch Varianten wo der Überschuss als Depot für künftige Schadensfälle zurückbehalten wird.) Sollten die Prämien für die eingetretenen Schadensfälle nicht ausreichen muss von den Genossenschaftsmitgliedern Kapital nachgeschossen werden.
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Malone
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Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#1926073) Verfasst am: 05.06.2014, 22:01    Titel: Antworten mit Zitat

In meinem Forum findet auch gerade eine Diskussion über das Thema statt, und auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, möchte meine - wie ich finde essentiell wichtige - Aussage auch hier posten:
Zitat:

Aber wieder allgemein: es wird immer wieder betont, dass ja alle Religionen Dreck am Stecken hätten und sich die Grundlage dafür in ihren Schriften findet. Das ist nur bedingt richtig: Das Alte Testament, auf das sich alle abrahamitischen Religionen berufen, liefert den Nährboden für Gewalt, Hörigkeit, Patriarchalismus, Diskrimierung, Schwarze Pädagogik, Grausamkeit und Denkverbote. Im Christentum kam aber konträr dazu das Neue Testament hinzu, das zum großen Teil das Gegenteil predigt. Es gab auch Bestrebungen im frühen Christentum, nur das Neue Testament als Basis zu nehmen, und das Alte zu verschrotten. Aber Autoritäten, die das Alte Testament ja begünstigt, wussten diese Initiative zu unterdrücken. Aber was das Christentum wesentlich von anderen abrahamitischen Religionen abhebt, ist die Botschaft des Neuen Testamentes. Völlig anders beim Islam: Der Koran verschärft das Alte Testament! Alle oben aufgeführten Punkte werden in ihrem Stellenwert emporgehoben! Insbesondere das Denkverbot, das Gebot, ohne zu hinterfragen bedingungslos zu glauben. Bei Androhung explizit ausgemalter Höllenstrafen, die so grausam sind, dass man sie Kindern nicht erzählen dürfte. Im Gegenteil wird diese seelisch-geistige Vergewaltigung unter dem Deckmantel der Religionsausübung zugelassen und begünstigt.

Das ist schizophren: in Lucky Luke-Comics wird die Kippe durch ein Kleeblatt ersetzt, um Kinder zu schützen, aber im Koran kann hemmungslos zu Gewalt und Diskrimierung aufgerufen werden. Jedem modernen Pädagogen, jeder Feministin, jedem Pazifisten würden sich die Zehennägel kräuseln, wenn so ein Machwerk im normalen Schulunterricht durchgenommen würde. Und auch jedem Demokraten, denn das Ziel des Korans läuft der Absicht, mündige, kritisch denkende Bürger zu schaffen, völlig zuwider.

Ich kapiere nicht, warum euch diese Tatsachen nicht in den Schädel gehen. Warum ihr, aus welcher absurden Auffassung von political correctness heraus, die Verbreitung so eines Pamphlets toleriert, das nahezu alles anfeindet, was euch sonst wert und teuer ist.
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44147

Beitrag(#1930066) Verfasst am: 26.06.2014, 04:09    Titel: Antworten mit Zitat

Die folgenden Beiträge wurden aus dem Thread Aktuelle Fälle: Verfolgte Atheisten und Religionskritiker abgetrennt.
Tarvocs Antwort ist eine Replik auf diesen Beitrag:


fwo hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben:
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/nigeria-atheist-wegen-gottlosigkeit-in-psychiatrische-klinik-eingewiesen-a-977315.html
Zitat:
In Nigeria soll ein Mann in eine psychiatrische Klinik eingewiesen, zwangsmedikamentiert und isoliert worden sein. Laut einer Humanistenvereinigung ist der Mann aber nicht krank, sondern lediglich Atheist.


Noch verrückter: Dem Vernehmen nach habe seine Familie ihn eingeliefert, um ihn vor der unter der herrschenden Scharia durchaus gegebenen Möglichkeit der Todesstrafe für den "Abfall vom Glauben" zu schützen. (Und wieder Andere würden vielleicht auch fragen, was etwa Strafgesetze und Auffassungen sind, unter denen z.B. Vergewaltigungsopfer wegen "unerlaubten Geschlechtsverkehrs" bestraft werden?)

he he. Dir ist klar, dass das jetzt ein akuter Anfall von Islamophobie, Xenophobie und Rassismus war?

fwo


Hatiora
...................................................................................................


fwo hat folgendes geschrieben:
Dir ist klar, dass das jetzt ein akuter Anfall von Islamophobie, Xenophobie und Rassismus war?

So ein Unsinn.
_________________
Geh mir aus der Sonne, Alexander!
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25896
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1930068) Verfasst am: 26.06.2014, 04:27    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Dir ist klar, dass das jetzt ein akuter Anfall von Islamophobie, Xenophobie und Rassismus war?

So ein Unsinn.

Wow.
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1930069) Verfasst am: 26.06.2014, 04:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hier sollte vielleicht jemand man ein Howto erstellen, wann man den Islam scheisse finden darf und wann nicht.
_________________
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1930087) Verfasst am: 26.06.2014, 09:16    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Hier sollte vielleicht jemand man ein Howto erstellen, wann man den Islam scheisse finden darf und wann nicht.

bravo
_________________
"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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Hatiora
sukkulent



Anmeldungsdatum: 16.09.2012
Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt

Beitrag(#1930089) Verfasst am: 26.06.2014, 09:38    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde religionen dann scheisse, wenn sie in der diesseitigen gesetzgebung rummurksen und menschen in bedrängnis bringen.
Diese trennung zwischen staat und religion gibt es in vielen Ländern leider noch nicht, weshalb es einige Länder gibt, in die ich niemals auswandern würde.
Parallel halte ich es für ein legitimes Bedürfnis, aus einem staat auszuwandern, wenn man mit der gesetzgebung nicht einverstanden ist, etwa weil man atheist ist oder homosexuell. Ich würde mir wünschen, das verstärkt im deutschen einwanderungsgesetz wiederzufinden.
Das war der rassistische teil.
Jetzt kommt der gutmenschenteil.
Das bedeutet allerdings nicht, dass ich jetzt gläubige muslime, die zb die gesetze ihres jeweiligen landes gut finden, per se scheisse finde. Menschen sind vor allem auch die produkte ihrer erziehung und kultur. Da kann man sich drüber ärgern, und ja, das tu ich mich auch oft. Ich denke, wenn bestimmte voraussetzungen gegeben sind, wohlstand, bildung, innere Stabilität, wird es auch in islamischen staaten vermehrt zu säkularen tendenzen kommen.
_________________
"Daß alles immer schlimmer wird, versteht sich auch im neuen Jahr von selbst und hat noch immer nichts mit Verschwörung zu tun, sondern mit allen, die ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verrichten." Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück.
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1930090) Verfasst am: 26.06.2014, 09:50    Titel: Antworten mit Zitat

Hatiora hat folgendes geschrieben:
Ich finde religionen dann scheisse, wenn sie in der diesseitigen gesetzgebung rummurksen und menschen in bedrängnis bringen.
Diese trennung zwischen staat und religion gibt es in vielen Ländern leider noch nicht, weshalb es einige Länder gibt, in die ich niemals auswandern würde.
Parallel halte ich es für ein legitimes Bedürfnis, aus einem staat auszuwandern, wenn man mit der gesetzgebung nicht einverstanden ist, etwa weil man atheist ist oder homosexuell. Ich würde mir wünschen, das verstärkt im deutschen einwanderungsgesetz wiederzufinden.
Das war der rassistische teil.
Jetzt kommt der gutmenschenteil.
Das bedeutet allerdings nicht, dass ich jetzt gläubige muslime, die zb die gesetze ihres jeweiligen landes gut finden, per se scheisse finde. Menschen sind vor allem auch die produkte ihrer erziehung und kultur. Da kann man sich drüber ärgern, und ja, das tu ich mich auch oft. Ich denke, wenn bestimmte voraussetzungen gegeben sind, wohlstand, bildung, innere Stabilität, wird es auch in islamischen staaten vermehrt zu säkularen tendenzen kommen.



Sehr gut, me too.

Was soll allerdings am ersten Punkt rassistisch sein?
Mit der inneren Verfassheit eines Staats nicht einverstanden zu sein, und dies auch begründen zu können, ist das ureigenste Recht eines jeden Freigeistes!
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25896
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1930096) Verfasst am: 26.06.2014, 10:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hatiora hat folgendes geschrieben:
Ich finde religionen dann scheisse, wenn sie in der diesseitigen gesetzgebung rummurksen und menschen in bedrängnis bringen.
Diese trennung zwischen staat und religion gibt es in vielen Ländern leider noch nicht, weshalb es einige Länder gibt, in die ich niemals auswandern würde.
Parallel halte ich es für ein legitimes Bedürfnis, aus einem staat auszuwandern, wenn man mit der gesetzgebung nicht einverstanden ist, etwa weil man atheist ist oder homosexuell. Ich würde mir wünschen, das verstärkt im deutschen einwanderungsgesetz wiederzufinden.
Das war der rassistische teil.
Jetzt kommt der gutmenschenteil.
Das bedeutet allerdings nicht, dass ich jetzt gläubige muslime, die zb die gesetze ihres jeweiligen landes gut finden, per se scheisse finde. Menschen sind vor allem auch die produkte ihrer erziehung und kultur. Da kann man sich drüber ärgern, und ja, das tu ich mich auch oft. Ich denke, wenn bestimmte voraussetzungen gegeben sind, wohlstand, bildung, innere Stabilität, wird es auch in islamischen staaten vermehrt zu säkularen tendenzen kommen.

Das letzte ist eine Hoffnung, die real werden kann oder auch nicht, aber den Menschen heute nicht hilft.

Zu deinem Anfang: Was bedeutet das: "Ich finde religionen dann scheisse, wenn sie in der diesseitigen Gesetzgebung rummurksen ..."? Heißt das dass sie es aktuell über ihre Geistlichkeit tun, oder ist das bereits gegeben, wenn sie den Anspruch stellen, das zu tun, auch wenn sie das politisch im Moment nicht umsetzen können?

Bei Parteien ist es klar: Da zählt das Programm. Muss ich bei Religionen, die beanspruchen ihre Gültigkeit auch auf die Nicht-Schafe zu besitzen, nicht auch das Programm nehmen, weil ich die als Nicht-Schaf zur Eigensicherung nicht anders sehen darf als eine Partei?

Ich halte die Haltung, die hier von einigen propagiert wird, nicht für konsistent.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Ahriman
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Beitrag(#1930098) Verfasst am: 26.06.2014, 11:45    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Das quote war verrutscht... hati

Ja, eben das wollte ich korrigieren. Aber das zurückschreiben des korrigierten Postings ging nicht, nach einiger Zeit kam dann die Fehlermeldung.
Es passiert sehr häufig, daß das FGH eine kleine Ewigkeit braucht, um ein Posting anzunehmen. Der Fortschrittsbalken bleibt mittendrin stehen, und dann rien ne vas plus für einige Minuten. Drolligerweise kann ich aber gleichzeitig andere Seiten laden und lesen. Der Server ist offenbar der Meinung, Geben sei seliger denn Nehmen...


Zuletzt bearbeitet von Ahriman am 26.06.2014, 17:57, insgesamt einmal bearbeitet
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Ahriman
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Beitrag(#1930101) Verfasst am: 26.06.2014, 11:53    Titel: Antworten mit Zitat

Jetzt ist schon wieder was falsch. Egal. ich geb's auf. Ist nicht mein Tg heute-

Zuletzt bearbeitet von Ahriman am 26.06.2014, 17:59, insgesamt einmal bearbeitet
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Hatiora
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Beitrag(#1930141) Verfasst am: 26.06.2014, 15:09    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

Das letzte ist eine Hoffnung, die real werden kann oder auch nicht, aber den Menschen heute nicht hilft.

Im gegensatz zu.... was genau? Offenere Grenzen nach Deutschland für menschen, die in ihrem Land durch die Religion verfolgt werden, hatte ich ja angesprochen.

Die Hoffnung beinhaltet auch, dass es Unterstützung von Aussen gibt, durch säkulare Netzwerke.
Und natürlich wäre es schön, wenn die Politik sich mal dazu bequemen könnte, etwas zu "tun". etwa das Obligatorische "an die Menschenrechte erinnern", wenn es mal wieder zum Staatbesuch nach China geht.

fwo hat folgendes geschrieben:
Zu deinem Anfang: Was bedeutet das: "Ich finde religionen dann scheisse, wenn sie in der diesseitigen Gesetzgebung rummurksen ..."? Heißt das dass sie es aktuell über ihre Geistlichkeit tun, oder ist das bereits gegeben, wenn sie den Anspruch stellen, das zu tun, auch wenn sie das politisch im Moment nicht umsetzen können?

Man kann nur Dinge beurteilen im Sinne von verurteilen, die tatsächlich stattfinden.
Konkret bin ich froh, dass die christlichen Kirchen in Europa weniger Einfluss haben als früher, allerdings hat man da ja auch den Vergleich, wie es früher war.
Und ich denke, die heutigen Christen glauben anders als die früherer Zeiten.

fwo hat folgendes geschrieben:

Bei Parteien ist es klar: Da zählt das Programm. Muss ich bei Religionen, die beanspruchen ihre Gültigkeit auch auf die Nicht-Schafe zu besitzen, nicht auch das Programm nehmen, weil ich die als Nicht-Schaf zur Eigensicherung nicht anders sehen darf als eine Partei?

Ich halte die Haltung, die hier von einigen propagiert wird, nicht für konsistent.


Du meinst, wenn eine Religion mich als "haram" betrachtet und mir theoretisch das Recht auf Leben abspricht, weil ich nicht Teil dieser Religion bin?

Natürlich lehne ich diese Ansicht ab.

Generell sollten meiner Meinung nach Ansichten, die in die persönliche Entscheidungs- und Glaubenswelt der Menschen derart eingreifen, weit weg von jeglicher Regierungsverantwortung gehalten werden.

Außerdem sollte der Staat sich um Bildung, Forschung etc bemühen. Das Wissen verbreiten und nicht religiöse Statements.
Säkular heißt ja auch, dass die Kirchen sich selbst finanzieren sollen. Bei einem Gottesstaat, der quasi durch die Staatsorgane seine Religion weiter zementiert, ist das überhaupt nicht gegeben.

Was die Leute privat denken oder welche Priester sie sich finanzieren, das muss vom Staat wegen Meinungsfreiheit solange toleriert werden, solange keine Gefährdung für den Staat ausgeht.

Die christlichen Kirchen haben in Europa den Spagat ja zumindest teilweise geschafft, ihren Herrschaftsanspruch in den privaten Glaubensbereich zu verfrachten und sind damit recht erfolgreich.

Wenn eine Religion jetzt massiv anfinge, über Hassprediger, das Verteilen von Hetzschriften usw. den Staat zu bedrohen, dann würde ich selbstverständlich erwarten, dass der Staat da eingreift.

Man kann geteilter Meinung sein, ob Bücher wie Koran und Bibel jetzt als "Hetzschriften" gelten sollen. Es gibt einige Bibelstellen, die ich für mehr als grenzwertig halte (Dinge wie "die Ähre ohne Frucht wird ins Feuer geworfen", ja danke schön. nach der Passage hab ich es vorgezogen, den zweiten Teil der Firmung eines Bekannten vor der Kirche zu verbringen). Den meisten Christen ist nicht bewusst, wie hetzerisch manches daherkommt. Und wenn ich schon auf die gute alte Bibel so reagiere, die ich ja eigentlich gewohnt bin, wird der Koran mich wohl zur Weißglut treiben.

Klar hätte ich es gerne, dass Religionsführer abgesetzt würden und man den Menschenrechten weltweit Geltung verschaffen würde. Nur sehe ich keine Handhabe dazu.
Selbst wenn ich persönlich davon überzeugt bin, dass wir richtig liegen mit unserer Einschätzung, was für die Menschen besser wäre; wie sollte man das denn jetzt zB in die islamischen Länder transportieren (oder nach China, oder Nordkorea...)?

Von oben herab belehrend; mit Sanktionen aufzwingend; oder wie die USA (Und dabei die Rechte der Menschen auf ihren eigenen souveränen Staat mit Füßen treten)? Ihnen erklären, sie hätten ja die ganze Zeit nur Müll und Märchen geglaubt?

Manchmal ist die Wirklichkeit einfach zu komplex für eine konsistente Haltung....
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Hatiora
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Beitrag(#1930144) Verfasst am: 26.06.2014, 15:12    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Hab versucht, den Link zu korrigieren. Geht nicht. "Internal Server Error"

isses so korrekt?
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fwo
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Beitrag(#1930170) Verfasst am: 26.06.2014, 16:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hatiora hat folgendes geschrieben:
....
Wenn eine Religion jetzt massiv anfinge, über Hassprediger, das Verteilen von Hetzschriften usw. den Staat zu bedrohen, dann würde ich selbstverständlich erwarten, dass der Staat da eingreift.

Man kann geteilter Meinung sein, ob Bücher wie Koran und Bibel jetzt als "Hetzschriften" gelten sollen. Es gibt einige Bibelstellen, die ich für mehr als grenzwertig halte (Dinge wie "die Ähre ohne Frucht wird ins Feuer geworfen", ja danke schön. nach der Passage hab ich es vorgezogen, den zweiten Teil der Firmung eines Bekannten vor der Kirche zu verbringen). Den meisten Christen ist nicht bewusst, wie hetzerisch manches daherkommt. Und wenn ich schon auf die gute alte Bibel so reagiere, die ich ja eigentlich gewohnt bin, wird der Koran mich wohl zur Weißglut treiben....

Da ist der Kern, in dem ich die Inkonsistenz sehe:
Sehen wir uns in Europa um: Einmal abgesehen davon, dass das Christentum als Religion keine so konkreten Vorschriften für den Staat, etwa das Justizwesen macht, gibt es den offiziell in Europa festgestellten Unterschied, dass Muslime allgemein zu 50% fundamentalistisch sind, ihr Klerus zu praktisch 100%, Christen allgemein zu 5% (oder waren es 3?) und ihr Klerus unbekannt, wahrscheinlich eher bei dem der Allgemeinheit als bei 100%. Die NPD wäre vermutlich froh, wenn sie bei ihren Mitgliedern 50% "Fundamentalisten" hätte, ihr Programm ist in letzter Konsequenz wahrscheinlich erheblich weniger verfassungsfeindlich als das des Islam, aber gegen die NPD zu argumentieren liegt zwischen Pflicht und OK, gegen den Islam gehört sich nicht, das ist gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit.

fwo
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Beitrag(#1930203) Verfasst am: 26.06.2014, 17:51    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Die NPD wäre vermutlich froh, wenn sie bei ihren Mitgliedern 50% "Fundamentalisten" hätte, ihr Programm ist in letzter Konsequenz wahrscheinlich erheblich weniger verfassungsfeindlich als das des Islam, aber gegen die NPD zu argumentieren liegt zwischen Pflicht und OK, gegen den Islam gehört sich nicht, das ist gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit.

fwo


Die NPD ist als politische Partei in Deutschland "näher" an der Politik, darum sieht man da auch eher die Verfassungsfeindlichkeit. Religionen werden in Deutschland eher als unpolitisch wahrgenommen, auch wenn sie das natürlich nicht sind (ist anekdotisch, ich weiss, aber aus meinem Bekanntenkreis normaler Feld- Wald und Wiesenchristen erfahre ich das so).
Soweit ich das sehe, argumentiere ich auch gegen den Islam, indem ich zB die Lebensregeln als nicht konform mit den Menschenrechten ansehe und ihnen darum aus meiner Sicht die Befähigung abspreche, als verbindliche Leitlinien für einen Staat zu dienen. Und in dem Moment, in dem eine islamische Partei sich ins Parteienspektrum einreihte, müßte man tatsächlich auch schauen, was die so im Programm haben.

Aber im Privaten ist jeder Glaube und jede Meinung erstmal geschützt. Die NPDler dürfen Nazis sein, die strenggläubigen Muslime den ungläubigen Westen verabscheuen, und ich darf das alles reichlich beknackt und, wenn es sich in Aktionen manifestiert, auch gefährlich finden.

Und die nichtfundamentalistischen Muslime wahrscheinlich auch.
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Beitrag(#1930208) Verfasst am: 26.06.2014, 18:04    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Bei Parteien ist es klar: Da zählt das Programm. Muss ich bei Religionen, die beanspruchen ihre Gültigkeit auch auf die Nicht-Schafe zu besitzen, nicht auch das Programm nehmen [...]

Was ist denn das Programm einer Religion? - Übrigens ist für die Ermittlung der Verfassungswidrigkeit einer Partei nicht der Inhalt ihres Programms relevant, sondern ihr tatsächliches politisches Handeln, aber das nur nebenbei.
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