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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#243328) Verfasst am: 13.01.2005, 11:33 Titel: |
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Mandingo hat folgendes geschrieben: |
Ein Zitat aus unserer Zeitung zum Jahr der Bibel 2004:
"Es gibt keinen größeren Verrat an der Bibel
als sie wörtlich zu nehmen."
Du kannst es dir also sparen, ständig auf wörtlich genommenen Passagen herumzureiten. |
Aber gewisse Stellen der Bibel soll man sehr wohl wörtlich nehmen. Wenn man die Fabel von der Auferstehung Christi nur metaphorisch auffaßt, kann man sich schwerlich als Christ bezeichnen.
Wer, im Sinne von welche Authorität, bestimmt nun, welche Stellen wörtlich zu nehmen sind und welche nicht?
Die Institutuion, die Jesus persönlich als Erbverwalter eingesetzt hat, die Römisch-katholische Kirche?
Oder die andere Institutuion, die Jesus persönlich als Erbverwalter eingesetzt hat, die orthodox-katholische Kriche?
Die Bibel interpretiert sich selbst, wie die Protestanten glauben? Huhu, wir haben eine selbstreferenziernde Aussagenmenge, von der ein nicht näher bestimmter Teil nicht das aussagt, was er aussagt. Kein Wunder, daß es 30.000+ protestantische Authoritäten gibt.
_________________ "Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Mandingo Sucher des verlorenen Schlüssels
Anmeldungsdatum: 03.01.2005 Beiträge: 456
Wohnort: Köln-Nähe
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(#243392) Verfasst am: 13.01.2005, 14:31 Titel: |
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Leony hat folgendes geschrieben: | ...Was ich ganz anders mache:
Ich behaupte nicht, dass man irgendein Buch oder irgendeinen Menschen so verstehen müsste, als würde es bzw. er im Wesentlichen mit meinen Überzeugungen übereinstimmen, wenn ich in dem Buch bzw. in den Reden dieses Menschen im Wesentlichen etwas völlig anderes finde. |
Genau so mache ich es auch, Leony,
ich prüfe nach einer textkritischen Exegese, was mir die Botschaft bedeutet,
ob sie mir im Leben weiterhilft, mir erklärt, was die Menschheit und alles Leben erhält und was es vernichtet,
und wenn ich das überzeugend finde, dann begeistere ich mich für diese Botschaft und suche Glaubensgenossen, die mit mir zusammen das umsetzen, was uns da so überzeugt.
Schade, dass du da so wenig Überzeugendes gefunden hast, mir geht es da anders. Ich finde immer wieder Rosinen.
Was sonst noch in der Bibel steht,
ist entsprechend kritisch zu sehen, zu widerlegen, wenn es schädlich ist usw. oder ist völlig uninteressant, weil es uns heut nichts mehr zu sagen hat.
Warum sollte mich der Teil, der mich stört, von dem andern abhalten?
So kommt es zu einem äußerst nützlichen Rosinenpicken,
das weiterhilft, mit anderen verbindet, Spaß macht.
Wo soll da das Problem sein?
Leony hat folgendes geschrieben: | ...Besonders wichtig finde ich das allerdings nicht.
Denn historisch und geistesgeschichtlich wirksam wurde nicht der historische Jesus, wie er wirklich war, sondern die literarische Figur Jesus, wie sie in der Bibel dargestellt wird. |
Meine liebe Leony, jetzt geht´s aber los!
Wenn du das so siehst, stimmen wir stärker überein, als es bis jetzt den Anschein hatte.
So sagte es schon Rudolf Bultmann: Christus ist ins Kerygma (seine Botschaft) auferstanden, sein Geist steckt in seinen Worten.
Wir lesen seine Botschaft (textkritisch, versteht sich) und werden entweder überzeugt oder lassen es bleiben.
Eine Autorität, wie GermanHeretic sie sich wünscht,
ist da ziemlich unangebracht und witzlos,
denn Überzeugung lässt sich nicht verordnen.
Was ein Mensch nicht zur Basis seines Lebens macht,
mit seiner Person und allen Fasern seines Seins, das ist kein Glauben,
auch wenn er Dogmen nachbetet und Rituale mitmacht
oder für Tatsachen hält, was ihm eine Autorität vorschreibt.
Insofern erklärt sich die Bibel natürlich selbst,
denn, was sie nicht hergibt für den Gläubigen, das bringt ihm nichts.
Da bin ich überzeugter Protestant, und fühle mich von dem Spott über "30.000+ Autoritäten" nicht berührt.
Im Protestantismus gibt es nämlich keine derartigen Vor-Glauber, sondern nur "das allgemeine Priesterum der Gläubigen."
_________________ "Wer sagt, hier herrscht Freiheit, lügt, denn Freiheit herrscht nicht." (Erich Fried)
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Mandingo Sucher des verlorenen Schlüssels
Anmeldungsdatum: 03.01.2005 Beiträge: 456
Wohnort: Köln-Nähe
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(#243394) Verfasst am: 13.01.2005, 14:37 Titel: |
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Hier noch einmal das Kriterium für das Rosinenpicken,
an dem ich alles messe.
Was dazu nicht passt, lehne ich ab, egal wo es steht,
wer es gesagt hat oder welche Autorität es für wichtig erklärt:
Matthäus 22
35 Und einer von ihnen, ein Schriftgelehrter, versuchte ihn und fragte: 36 Meister, welches ist das höchste Gebot im Gesetz?
37 Jesus aber antwortete ihm: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt» (5. Mose 6,5).
38 Dies ist das höchste und größte Gebot.
39 Das andere aber ist dem gleich: «Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst» (3. Mose 19,18 ). 40 In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.
_________________ "Wer sagt, hier herrscht Freiheit, lügt, denn Freiheit herrscht nicht." (Erich Fried)
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#243405) Verfasst am: 13.01.2005, 15:10 Titel: |
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Sehr schön. Fehlt nur leider die Dfeinition von "nächster".
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Leony gottlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus
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(#243520) Verfasst am: 13.01.2005, 19:00 Titel: |
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GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Aber gewisse Stellen der Bibel soll man sehr wohl wörtlich nehmen. Wenn man die Fabel von der Auferstehung Christi nur metaphorisch auffaßt, kann man sich schwerlich als Christ bezeichnen. |
Das sehe ich etwas anders.
Der Bedeutungsumfang des Wortes "Christ" wird von denen bestimmt, die sich als Christen verstehen.
Also nicht von uns Außenstehenden und auch nicht durch die Bibel.
Allerdings:
Wer sich bestimmte Stellen der Bibel nicht so zu Eigen macht, wie sie von den Urhebern gemeint waren,
kann nicht mehr zu Recht in Anspruch nehmen, er könnte sich für seine religiösen Überzeugungen auf die Bibel berufen.
In diesem Sinne gibt es also Christen,
die sich für ihre religiösen Überzeugungen zu Unrecht auf die Bibel berufen.
_________________ Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren )
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Mandingo Sucher des verlorenen Schlüssels
Anmeldungsdatum: 03.01.2005 Beiträge: 456
Wohnort: Köln-Nähe
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(#243545) Verfasst am: 13.01.2005, 19:18 Titel: |
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Leony hat folgendes geschrieben: | ....Allerdings:
Wer sich bestimmte Stellen der Bibel nicht so zu Eigen macht, wie sie von den Urhebern gemeint waren,
kann nicht mehr zu Recht in Anspruch nehmen, er könnte sich für seine religiösen Überzeugungen auf die Bibel berufen.
In diesem Sinne gibt es also Christen,
die sich für ihre religiösen Überzeugungen zu Unrecht auf die Bibel berufen. |
Dieses Problem gibt es in allen Buchreligionen,
daher die vielen Richtungen und Gruppierungen.
Zum Glück hat uns Jesus in seiner Klärung des "höchsten Gebotes" (Matthäus 22, 35-39) eine gute Hilfe und das entscheidende Kriterium gelierfert.
Wir finden es bestätigt und in einer
Geschichte in mythischen Bildern vom Welt-Ende
auf den Punkt gebracht.
Wer sich so im Sinne Jesu als Christ versteht, kann gar nichts verkehrt machen:
Matthäus 25: Sog. "Weltgerichtsrede Jesu"
31 "Wenn aber der Menschensohn kommen wird in seiner Herrlichkeit, und alle Engel mit ihm,
dann wird er sitzen auf dem Thron seiner Herrlichkeit,
32 und alle Völker werden vor ihm versammelt werden.
Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet,
33 und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken.
34 Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten:
Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt!
35 Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich aufgenommen.
36 Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich gekleidet.
Ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht.
Ich bin im Gefängnis gewesen, und ihr seid zu mir gekommen.
37 Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen:
Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dir zu essen gegeben, oder durstig und haben dir zu trinken gegeben?
38 Wann haben wir dich als Fremden gesehen und haben dich aufgenommen, oder nackt und haben dich gekleidet?
39 Wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen?
40 Und der König wird antworten und zu ihnen sagen:
Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.
41 Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken:
Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!
42 Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir nicht zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir nicht zu trinken gegeben.
43 Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich nicht aufgenommen. Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich nicht gekleidet. Ich bin krank und im Gefängnis gewesen, und ihr habt mich nicht besucht.
44 Dann werden sie ihm auch antworten und sagen:
Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig gesehen oder als Fremden oder nackt oder krank oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient?
45 Dann wird er ihnen antworten und sagen:
Wahrlich, ich sage euch: Was ihr nicht getan habt einem von diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan.
46 Und sie werden hingehen: diese zur ewigen Strafe, aber die Gerechten in das ewige Leben."
_________________ "Wer sagt, hier herrscht Freiheit, lügt, denn Freiheit herrscht nicht." (Erich Fried)
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#243551) Verfasst am: 13.01.2005, 19:30 Titel: |
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Zitat: | Wer sich so im Sinne Jesu als Christ versteht, kann gar nichts verkehrt machen: Wer sich so im Sinne Jesu als Christ versteht, kann gar nichts verkehrt machen: | Er kann den Sinne Jesus "falsch" verstehen.[/quote]
_________________ Trish:(
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Mandingo Sucher des verlorenen Schlüssels
Anmeldungsdatum: 03.01.2005 Beiträge: 456
Wohnort: Köln-Nähe
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(#243553) Verfasst am: 13.01.2005, 19:33 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Sehr schön. Fehlt nur leider die Dfeinition von "nächster". |
Genau diese Frage wird Jesus auch nach seiner obigen Antwort gestellt (Lukas 10,29).
Und er erzählt die Geschichte vom "barmherzigen Samariter".
_________________ "Wer sagt, hier herrscht Freiheit, lügt, denn Freiheit herrscht nicht." (Erich Fried)
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Mandingo Sucher des verlorenen Schlüssels
Anmeldungsdatum: 03.01.2005 Beiträge: 456
Wohnort: Köln-Nähe
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(#243554) Verfasst am: 13.01.2005, 19:35 Titel: |
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modorok hat folgendes geschrieben: | Er kann den Sinne Jesus "falsch" verstehen. |
Klar, man kann auch einen Pfannkuchen als Baskenmütze benutzen!
_________________ "Wer sagt, hier herrscht Freiheit, lügt, denn Freiheit herrscht nicht." (Erich Fried)
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kamelpeitsche Weapon of Mass Discussion
Anmeldungsdatum: 15.11.2003 Beiträge: 4555
Wohnort: Devil's Dancefloor
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(#243576) Verfasst am: 13.01.2005, 20:33 Titel: |
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Hoere Jesus, der da aber sagt:
"Wer irgend nun eines dieser geringsten Gebote auflöst und also die Menschen lehrt, wird der geringste heißen im Himmelreich"
_________________ "Was immer jeder Einzelne mitbringen will an Prägung oder Anderssein - einem kollektiven Imperativ enzieht es sich mit Sicherheit"
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Leony gottlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus
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(#243826) Verfasst am: 14.01.2005, 02:35 Titel: |
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Mandingo hat folgendes geschrieben: | Zum Glück hat uns Jesus in seiner Klärung des "höchsten Gebotes" (Matthäus 22, 35-39) eine gute Hilfe und das entscheidende Kriterium gelierfert.
Wir finden es bestätigt und in einer
Geschichte in mythischen Bildern vom Welt-Ende
auf den Punkt gebracht.
Wer sich so im Sinne Jesu als Christ versteht, kann gar nichts verkehrt machen:
Matthäus 25: Sog. "Weltgerichtsrede Jesu"
...
46 Und sie werden hingehen: diese zur ewigen Strafe, aber die Gerechten in das ewige Leben." |
Damit ich das auf jeden Fall richtig verstehe, möchte ich dir, Mandingo, drei Fragen stellen:
1. Findest du die dort beschriebenen Urteile gut?
2. Findest du sie gerecht?
3. Meinst du, dass jemand, der vom Geist der Nächstenliebe erfüllt ist, diese Urteile gut finden würde?
_________________ Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren )
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King Lui Großstadtdschungelist
Anmeldungsdatum: 19.11.2004 Beiträge: 211
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(#243964) Verfasst am: 14.01.2005, 12:02 Titel: |
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Mandingo hat folgendes geschrieben: | modorok hat folgendes geschrieben: | Er kann den Sinne Jesus "falsch" verstehen. |
Klar, man kann auch einen Pfannkuchen als Baskenmütze benutzen! |
Dieses Problem gibt es in allen Buchreligionen, daher die vielen Richtungen und Gruppierungen.
_________________ Bastelanleitung für ein ideologisches Weltbild:
1. Stülpe den Tatsachen eine höhere Wahrheit über.
2. Passe die Tatsachen der höheren Wahrheit an.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#243979) Verfasst am: 14.01.2005, 12:22 Titel: |
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King Lui hat folgendes geschrieben: | Mandingo hat folgendes geschrieben: | modorok hat folgendes geschrieben: | Er kann den Sinne Jesus "falsch" verstehen. |
Klar, man kann auch einen Pfannkuchen als Baskenmütze benutzen! |
Dieses Problem gibt es in allen Buchreligionen, daher die vielen Richtungen und Gruppierungen. |
Zumal da quasi fast alle mit "Pfannkuchen als Baskenmütze" rumlaufen.
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Mandingo Sucher des verlorenen Schlüssels
Anmeldungsdatum: 03.01.2005 Beiträge: 456
Wohnort: Köln-Nähe
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(#244082) Verfasst am: 14.01.2005, 15:01 Titel: |
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Leony hat folgendes geschrieben: | ...1. Findest du die dort beschriebenen Urteile gut?
2. Findest du sie gerecht?
3. Meinst du, dass jemand, der vom Geist der Nächstenliebe erfüllt ist, diese Urteile gut finden würde? |
Ich finde es hervorragend,
dass Jesus hier glasklar das Kriterium nennt,
das er für entscheidend hält, ob man zum "Reiche Gottes" gehört oder nicht,
nämlich die praktizierte Nächstenliebe,
und damit nicht die Einhaltung kultischer Regeln, den "Wunderglauben" oder das Fürwahrhalten anderer Mythen und Geschichten, ein "Sühnopfer" usw..
Jesus steht damit ganz in der Tradition des "Galiläischen Chassidismus",
der zu seiner Zeit die Ethik der Nächstenliebe und die Armut über den Tempelkult mit seinen Opfern und Ritualen stellte,
sehr zum Ärger der Jerusalemer Geistlichkeit -
und der Dogmatiker der heutigen Kirchen.
Wer vom Geist der Nächstenliebe erfüllt ist,
wird das immer schon so sehen und braucht wahrscheinlich diese Geschichte gar nicht,
freut sich aber dennoch über diese zentrale Aussage.
Das ist die Rosine,
die mir Jesus hier zum Herauspicken anbietet,
der Rest ist das Trägermaterial, der Teig, der die Rosine birgt und fixiert.
_________________ "Wer sagt, hier herrscht Freiheit, lügt, denn Freiheit herrscht nicht." (Erich Fried)
Zuletzt bearbeitet von Mandingo am 14.01.2005, 15:15, insgesamt einmal bearbeitet |
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Mandingo Sucher des verlorenen Schlüssels
Anmeldungsdatum: 03.01.2005 Beiträge: 456
Wohnort: Köln-Nähe
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(#244085) Verfasst am: 14.01.2005, 15:07 Titel: |
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kamelpeitsche hat folgendes geschrieben: | Hoere Jesus, der da aber sagt:
"Wer irgend nun eines dieser geringsten Gebote auflöst und also die Menschen lehrt, wird der geringste heißen im Himmelreich" |
Ich höre da Matthäus, der das sagt
und zugleich in der Sprüchesammlung von Jesusworten,
die er als Bergpredigt zusammenfasst,
Jesus demonstrieren lässt,
dass eine neue Konkretisierung eines Gebotes (Wangehinhalten statt Rache,
Nich-Schwören statt Schwören usw.) keine Auflösung ist,
sondern eine Erfüllung.
Eine bessere Darstellung,
dass es um den Geist der Gebote geht und nicht um den Buchstaben,
kann man kaum finden.
_________________ "Wer sagt, hier herrscht Freiheit, lügt, denn Freiheit herrscht nicht." (Erich Fried)
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44647
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(#244088) Verfasst am: 14.01.2005, 15:11 Titel: |
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Mandingo hat folgendes geschrieben: | Ich finde es hervorragend,
dass Jesus hier glasklar das Kriterium nennt,
das er für entscheidend hält, ob man zum "Reiche Gottes" gehört oder nicht,
nämlich die praktizierte Nächstenliebe |
Schön! Dann dürfte es für dich ja auch klar sein, "wo" und "wann" das "Reich Gottes" "ist".
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Mandingo Sucher des verlorenen Schlüssels
Anmeldungsdatum: 03.01.2005 Beiträge: 456
Wohnort: Köln-Nähe
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(#244089) Verfasst am: 14.01.2005, 15:16 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Schön! Dann dürfte es für dich ja auch klar sein, "wo" und "wann" das "Reich Gottes" "ist".  |
Richtig,
überall da, wo bedingungslose Nächstenliebe geschieht,
egal, wer sie ausübt!
_________________ "Wer sagt, hier herrscht Freiheit, lügt, denn Freiheit herrscht nicht." (Erich Fried)
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#244095) Verfasst am: 14.01.2005, 15:45 Titel: |
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Mandingo hat folgendes geschrieben: |
Ich finde es hervorragend,
dass Jesus hier glasklar das Kriterium nennt,
das er für entscheidend hält, ob man zum "Reiche Gottes" gehört oder nicht,
nämlich die praktizierte Nächstenliebe. |
Komisch. Hier sagt Jesus genau das Gegenteil.
Mt5,46 hat folgendes geschrieben: |
Denn so ihr liebet, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? |
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44647
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(#244096) Verfasst am: 14.01.2005, 15:48 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | Komisch. Hier sagt Jesus genau das Gegenteil.
Mt5,46 hat folgendes geschrieben: |
Denn so ihr liebet, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? |
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In meiner Ausgabe steht: "Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben..."
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#244099) Verfasst am: 14.01.2005, 15:58 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | Komisch. Hier sagt Jesus genau das Gegenteil.
Mt5,46 hat folgendes geschrieben: |
Denn so ihr liebet, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? |
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In meiner Ausgabe steht: "Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben..." |
Welche Ausgabe ist das? Bei mir isses die Lutherbibel.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44647
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(#244109) Verfasst am: 14.01.2005, 16:17 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | Welche Ausgabe ist das? |
Keine Ahnung. Steht bei mir irgendwie nicht. Ist aber 'ne ziemlich alte Ausgabe, vielleicht liegt's daran... ich schau' nachher noch 'mal...
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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King Lui Großstadtdschungelist
Anmeldungsdatum: 19.11.2004 Beiträge: 211
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(#244151) Verfasst am: 14.01.2005, 18:08 Titel: |
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Mandingo hat folgendes geschrieben: | Wer vom Geist der Nächstenliebe erfüllt ist,
wird das immer schon so sehen und braucht wahrscheinlich diese Geschichte gar nicht,
freut sich aber dennoch über diese zentrale Aussage.
Das ist die Rosine,
die mir Jesus hier zum Herauspicken anbietet,
der Rest ist das Trägermaterial, der Teig, der die Rosine birgt und fixiert. |
Ich bin Deutscher, ein Angehöriger des Lands der Dichter und der Denker. Schiller, Goethe, Kant das sind die Rosinen, die mir mein Nationalstolz zum Herauspicken anbietet, der Rest, wie der Nationalsozialismus ist das Trägermaterial, der Teig, der die Rosine birgt und fixiert.
_________________ Bastelanleitung für ein ideologisches Weltbild:
1. Stülpe den Tatsachen eine höhere Wahrheit über.
2. Passe die Tatsachen der höheren Wahrheit an.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44647
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(#244154) Verfasst am: 14.01.2005, 18:13 Titel: |
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King Lui hat folgendes geschrieben: | Ich bin Deutscher, ein Angehöriger des Lands der Dichter und der Denker. Schiller, Goethe, Kant das sind die Rosinen, die mir mein Nationalstolz zum Herauspicken anbietet, der Rest, wie der Nationalsozialismus ist das Trägermaterial, der Teig, der die Rosine birgt und fixiert. |
Es wäre durchaus ratsam, sich in seinem Handeln mehr an Schiller, Goethe und Kant zu orientieren als am Nationalsozialismus.
King Lui hat folgendes geschrieben: |  |
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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King Lui Großstadtdschungelist
Anmeldungsdatum: 19.11.2004 Beiträge: 211
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(#244175) Verfasst am: 14.01.2005, 18:47 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | King Lui hat folgendes geschrieben: | Ich bin Deutscher, ein Angehöriger des Lands der Dichter und der Denker. Schiller, Goethe, Kant das sind die Rosinen, die mir mein Nationalstolz zum Herauspicken anbietet, der Rest, wie der Nationalsozialismus ist das Trägermaterial, der Teig, der die Rosine birgt und fixiert. |
Es wäre durchaus ratsam, sich in seinem Handeln mehr an Schiller, Goethe und Kant zu orientieren als am Nationalsozialismus.  |
Der Rosinenpicker Mandinga hat die Fähigkeit kritische Fragen zur Bibel schönzureden, die bemerkenswert ist.
Leony hat folgendes geschrieben: | 3. Meinst du, dass jemand, der vom Geist der Nächstenliebe erfüllt ist, diese Urteile gut finden würde? |
Mandinga nennt es den Teig, der die Rosinen birgt und fixiert anstatt eine klare Antwort zu geben.
Meine Antwort war satirisch gemeint. Möglicherweise war sie missverständlich
_________________ Bastelanleitung für ein ideologisches Weltbild:
1. Stülpe den Tatsachen eine höhere Wahrheit über.
2. Passe die Tatsachen der höheren Wahrheit an.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44647
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(#244187) Verfasst am: 14.01.2005, 19:10 Titel: |
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King Lui hat folgendes geschrieben: | Der Rosinenpicker Mandinga hat die Fähigkeit kritische Fragen zur Bibel schönzureden [...] |
Nicht sie "schönzureden". Sie zu "ignorieren".
King Lui hat folgendes geschrieben: | [...] die bemerkenswert ist. |
Du bist leicht zu beeindrucken, oder?
King Lui hat folgendes geschrieben: | Meine Antwort war satirisch gemeint. |
Ich finde, dass man bei diesem Vergleich durchaus einen Moment bleiben sollte, um die Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszufiltern und ein für alle Mal klarzustellen.
Schließlich ist das nicht das erste Mal, dass ich diesen Vergleich höre...
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Leony gottlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus
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(#244204) Verfasst am: 14.01.2005, 20:30 Titel: |
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Mandingo hat folgendes geschrieben: | Das ist die Rosine,
die mir Jesus hier zum Herauspicken anbietet,
der Rest ist das Trägermaterial, der Teig, der die Rosine birgt und fixiert. |
Wer Rosinen anbietet,
füllt sie dazu in eine Verpackung oder in einen sonstigen Behälter, die oder der für Lebensmittel geeignet ist.
Wer sie mit einem Teig vermengt und backt,
rechnet damit, dass die Rosinen mitsamt dem Kuchen verzehrt werden
(jedenfalls wenn er bei Verstand ist).
Der Jesus, von dem du da sprichst, bietet seine Rosine in einem Kuchen aus vergiftetem Teig an.
Würde ein verantwortungsbewusster Mensch so etwas tun?
Oder gar einer, der vom Geist der Nächstenliebe erfüllt ist?
_________________ Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren )
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Leony gottlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus
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(#244223) Verfasst am: 14.01.2005, 21:03 Titel: |
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Mandingo hat folgendes geschrieben: | Leony hat folgendes geschrieben: | ...Was ich ganz anders mache:
Ich behaupte nicht, dass man irgendein Buch oder irgendeinen Menschen so verstehen müsste, als würde es bzw. er im Wesentlichen mit meinen Überzeugungen übereinstimmen, wenn ich in dem Buch bzw. in den Reden dieses Menschen im Wesentlichen etwas völlig anderes finde. |
Genau so mache ich es auch, Leony,
ich prüfe nach einer textkritischen Exegese, was mir die Botschaft bedeutet,
ob sie mir im Leben weiterhilft, mir erklärt, was die Menschheit und alles Leben erhält und was es vernichtet,
und wenn ich das überzeugend finde, dann begeistere ich mich für diese Botschaft und suche Glaubensgenossen, die mit mir zusammen das umsetzen, was uns da so überzeugt. |
Nein, du machst es nicht genau so wie ich.
Wenn ich nach einer Antwort auf die Frage suche, wie ein Buch zu verstehen ist,
dann interessiere ich mich für das ganze Buch,
sowohl für die "Rosinen" als auch für das, was mir nicht gefällt,
und versuche herauszufinden, was der oder die Urheber des Buches zum Ausdruck bringen wollten.
Das kann etwas völlig anderes sein als das, was mir gefällt.
Du aber pickst dir die Rosinen heraus
und forderst dann, dass das ganze Buch so verstanden werden müsste
wie die aus dem Zusammenhang gerissenen Rosinen.
Das läuft nicht selten darauf hinaus,
dass du forderst,
das Buch völlig anders zu verstehen, als seine Urheber es verstanden wissen wollten.
Mandingo hat folgendes geschrieben: | Was sonst noch in der Bibel steht,
ist entsprechend kritisch zu sehen, zu widerlegen, wenn es schädlich ist usw. oder ist völlig uninteressant, weil es uns heut nichts mehr zu sagen hat.
Warum sollte mich der Teil, der mich stört, von dem andern abhalten?
So kommt es zu einem äußerst nützlichen Rosinenpicken,
das weiterhilft, mit anderen verbindet, Spaß macht.
Wo soll da das Problem sein? |
Das Problem ist, dass du immer wieder zwei völlig verschiedene Fragestellungen durcheinander bringst:- Die Frage, wie die Bibel zu verstehen ist -
und das ist für jeden seriösen Interpreten die Frage, was der oder die Urheber zum Ausdruck bringen wollten;
- und die Frage, was dir im Leben weiterhilft.
Das Problem ist:
Deine Forderung, die Antwort auf die zweite Frage
als Antwort auf die erste Frage zu betrachten,
ist eine Forderung nach einer unseriösen Methode der Interpretation,
die geeignet ist, zu falschen Ergebnissen zu führen.
_________________ Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren )
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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#244265) Verfasst am: 14.01.2005, 22:09 Titel: |
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Mandingo hat folgendes geschrieben: |
Eine Autorität, wie GermanHeretic sie sich wünscht,
ist da ziemlich unangebracht und witzlos,
denn Überzeugung lässt sich nicht verordnen.
Was ein Mensch nicht zur Basis seines Lebens macht,
mit seiner Person und allen Fasern seines Seins, das ist kein Glauben,
auch wenn er Dogmen nachbetet und Rituale mitmacht
oder für Tatsachen hält, was ihm eine Autorität vorschreibt.
Insofern erklärt sich die Bibel natürlich selbst,
denn, was sie nicht hergibt für den Gläubigen, das bringt ihm nichts.
Da bin ich überzeugter Protestant, und fühle mich von dem Spott über "30.000+ Autoritäten" nicht berührt.
Im Protestantismus gibt es nämlich keine derartigen Vor-Glauber, sondern nur "das allgemeine Priesterum der Gläubigen." |
"Wünschen" ist nicht gerade das richtige Wort, "darauf hinweisen" würde besser passen.
Wenn Du nicht gerade Hebräisch und Altgriechisch kannst und die Bibelbücher im Original liest, verläßt auch Du Dich auf eine Autorität, nämlich die, die die Bücher übersetzt hat.
_________________ "Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Leony gottlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus
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(#244291) Verfasst am: 14.01.2005, 23:10 Titel: |
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GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Wenn Du nicht gerade Hebräisch und Altgriechisch kannst und die Bibelbücher im Original liest, verläßt auch Du Dich auf eine Autorität, nämlich die, die die Bücher übersetzt hat. |
Selbst wenn jemand Hebräisch und Altgriechisch kann, muss er sich auf diejenigen verlassen,
die aus unterschiedlichen Handschriften den Text ausgewählt haben, den er gerade liest.
Etwas bessere Möglichkeiten, sich eine eigene Meinung zu bilden, kann er bei Bibelausgaben haben,
die auf Textvarianten in anderen Handschriften hinweisen
(z. B. "Das Neue Testament Griechisch und Deutsch" von Nestle-Aland).
Aber auch hier muss sich der Leser darauf verlassen,
dass diejenigen, die die erwähnten Textvarianten ausgewählt haben,
eine rational und sachlich begründete Auswahl getroffen haben.
_________________ Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren )
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pyrrhon registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.05.2004 Beiträge: 8770
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(#244296) Verfasst am: 14.01.2005, 23:35 Titel: |
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Leony hat folgendes geschrieben: | (z. B. "Das Neue Testament Griechisch und Deutsch" von Nestle-Aland).
Aber auch hier muss sich der Leser darauf verlassen,
dass diejenigen, die die erwähnten Textvarianten ausgewählt haben,
eine rational und sachlich begründete Auswahl getroffen haben. |
Diese Ausgabe wird von Fundamentalisten heftig angegriffen. Es
gibt innerhalb den evangelikalen und fundamentalistischen
Christen einen Trend, nur mehr dem sogenannten Textus Receptus zu
vertrauen. Deren 'Argumente' (oder was sie dafür halten) ist
haarsträubend. Sie bestehen fast ausschließlich aus ad hominems
und Zirkelschlüssen. Es wird der Textus Receptus quasi als vom
Himmel heruntergefallenes Original definiert und jede Abweichung
des Nestle-Aland als satanisch bezeichnet.
Insgesamt denke ich schon, dass dieser Ausgabe durchaus zu trauen
ist. Soweit ich weiß, wird dabei durchaus wissenschaftlich
korrekt gearbeitet. Gerade die wissenschaftliche Vorgehensweise
ist eines der Haupt'argumente' der TR-Fanatiker.
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