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Wolf
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Beitrag(#270535) Verfasst am: 05.03.2005, 15:38    Titel: Antworten mit Zitat

Die Auge um Auge Zahn um Zahn Regel wurde nicht abgeschafft(d.h. sie ist gültig), aber sie wurde erweitert(=erfüllt) durch ein Gesetz was das Gegenteil besagt. Frage Pfeil Idee
Also entweder ist beides strafbar oder beides erlaubt.
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Tarvoc
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Beitrag(#270538) Verfasst am: 05.03.2005, 15:58    Titel: Antworten mit Zitat

modorok hat folgendes geschrieben:
Die Auge um Auge Zahn um Zahn Regel wurde nicht abgeschafft.


Ich habe sie schon abgeschafft. Sehr glücklich

Das ist einfach nicht LOGisch. zwinkern

Wie sagte doch der gute alte Konfuzius:
"Was der Mensch glaubt, das versteht er nicht. Was der Mensch versteht, das glaubt er nicht."
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#270540) Verfasst am: 05.03.2005, 16:06    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
modorok hat folgendes geschrieben:
Die Auge um Auge Zahn um Zahn Regel wurde nicht abgeschafft.


Ich habe sie schon abgeschafft. Sehr glücklich

Das ist einfach nicht LOGisch. zwinkern

Wie sagte doch der gute alte Konfuzius:
"Was der Mensch glaubt, das versteht er nicht. Was der Mensch versteht, das glaubt er nicht."

Ob sie logisch ist oder nicht kommt darauf an, was man mit ihr erreichen will.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44725

Beitrag(#270542) Verfasst am: 05.03.2005, 16:10    Titel: Antworten mit Zitat

modorok hat folgendes geschrieben:
Ob sie logisch ist oder nicht kommt darauf an, was man mit ihr erreichen will.


Ach, die Vernunft ist ideologisch determiniert? Das war mir neu... Am Kopf kratzen
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Shadaik
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
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Beitrag(#270543) Verfasst am: 05.03.2005, 16:14    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
modorok hat folgendes geschrieben:
Ob sie logisch ist oder nicht kommt darauf an, was man mit ihr erreichen will.


Ach, die Vernunft ist ideologisch determiniert? Das war mir neu... Am Kopf kratzen

Das ist alleridngs eine beachtliche Wissenslükke. Geschockt
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44725

Beitrag(#270544) Verfasst am: 05.03.2005, 16:22    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Das ist alleridngs eine beachtliche Wissenslükke. Geschockt


Es gibt einen Unterschied zwischen Verstand (= Semantikspielereien) und Vernunft.
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#270549) Verfasst am: 05.03.2005, 16:43    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Das ist alleridngs eine beachtliche Wissenslükke. Geschockt


Es gibt einen Unterschied zwischen Verstand (= Semantikspielereien) und Vernunft.

die Augezahnregel sagt nur soviel aus wie: 2+2=
Will man die 4 erreichen so ist sie sinnvoll.
Will man aber eine andere Zahl zB 5 so ist es ein Näherung.
Gibt es eine bessere Nährung zB 2+3= so ist es unlogisch 2+2 zu verwenden.
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Leony
gottlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#270575) Verfasst am: 05.03.2005, 17:36    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Leony hat folgendes geschrieben:
Christen und Sympathisanten von Christen, die solche Sachen als gegeben akzeptieren, haben sich von Andersdenkenden mehr Respekt verdient als diejenigen, die das mit so albernen Ausreden wegzudiskutieren versuchen wie unser Mandingo.


Die welche Sachen akzeptieren?

Wieso fragst du das?
Aus meinem Beitrag geht das doch hervor:
Solche Sachen wie die Tatsache, dass es Christen waren, die den Hexenhammer geschrieben haben.
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Mandingo
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Anmeldungsdatum: 03.01.2005
Beiträge: 456
Wohnort: Köln-Nähe

Beitrag(#270602) Verfasst am: 05.03.2005, 18:28    Titel: Antworten mit Zitat

Leony hat folgendes geschrieben:
...Solche Sachen wie die Tatsache, dass es Christen waren, die den Hexenhammer geschrieben haben.

Sehr logisch und wahnsinnig aufschlussreich zum Thema Christsein!
Es waren auch Atheisten,
die den Archipel Gulag eingerichtet und betrieben haben.
Sollen das Argumente sein?
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"Wer sagt, hier herrscht Freiheit, lügt, denn Freiheit herrscht nicht." (Erich Fried)
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Mandingo
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Anmeldungsdatum: 03.01.2005
Beiträge: 456
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Beitrag(#270603) Verfasst am: 05.03.2005, 18:31    Titel: Antworten mit Zitat

modorok hat folgendes geschrieben:
Die Auge um Auge Zahn um Zahn Regel wurde nicht abgeschafft(d.h. sie ist gültig)...

Für Jesus war die Regel unzureichend zur Erfüllung des alten Zweckes,
also ersetzt er sie durch eine andere.
Da er aber kein Jurist, sondern Wanderprediger war,
konnte er sie wohl kaum abschaffen.
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Leony
gottlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#270641) Verfasst am: 05.03.2005, 20:03    Titel: Antworten mit Zitat

Mandingo hat folgendes geschrieben:
Leony hat folgendes geschrieben:
...Solche Sachen wie die Tatsache, dass es Christen waren, die den Hexenhammer geschrieben haben.

Sehr logisch und wahnsinnig aufschlussreich zum Thema Christsein!
Es waren auch Atheisten,
die den Archipel Gulag eingerichtet und betrieben haben.
Sollen das Argumente sein?

Das sind zunächst einmal Feststellungen von Tatsachen.
Für sich genommen, sind es keine Argumente.
Auch eine Statistik, nach der die durchschnittliche Kriminalitätsrate bei Christen höher ist als bei Atheisten,
ist, für sich genommen, noch kein Argument gegen das Christentum.
Das könnte möglicherweise ganz einfach die Folge davon sein,
dass Leute aus den untersten sozialen Schichten
öfter kriminell werden, aber seltener zu Atheisten werden.

Ob man aus den Verbrechen von Christen und Atheisten - ich leugne weder die einen noch die anderen -
Argumente gegen Christen oder gegen Atheisten machen kann,
das hängt davon ab, ob die Ansicht begründet werden kann,
dass Christentum bzw. Atheismus
diese Verbrechen verursacht oder zu ihrer Entstehung beigetragen hätten.

Und da gibt es einen entscheidenden Unterschied zwischen Christentum und Atheismus:
Zum Christentum gehört, als unverzichtbarer Bestandteil, eine Bibel mit einer Fülle von Verhaltensregeln -
zum Atheismus gehört nichts dergleichen.

So kann sich kein Atheist dadurch, dass er Atheist ist, zu Verbrechen aufgefordert fühlen.

Christen aber konnten das sehr wohl.
Ihre Bibel enthält die Anweisung "Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen" (Exodus = 2. Mose 22, 17, Einheitsübersetzung),
und da Jesus in der von Christen so gern gepriesenen Bergpredigt,
ausdrücklich bestätigt hat, dass sämtliche Anweisungen des "Gesetzes" ausnahmslos Gültigkeit behalten sollen,
also logischerweise auch diese Anweisung,
und zwar "bis Himmel und Erde vergehen",
also auch noch zu den Zeiten des Hexenwahns und auch noch heute.

Ich behaupte nicht, dass Christen die Bibel so interpretieren müssten,
aber ich behaupte, dass Christen die Bibel so interpretieren können, ohne einen Interpretationsfehler zu machen.
Christen, die "Hexen" verfolgt und getötet haben,
hatten gute Gründe, zu glauben, dass sie damit die Gebote Jesu befolgten.
Deshalb werden sie zu Recht als "Christen" bezeichnet.
Und deshalb sind diese Verbrechen durch die Religion dieser Christen verursacht oder mitverursacht.

Mandingo hat folgendes geschrieben:
denn es ist niemand mehr im Forum,
der Hexenprozesse oder Kreuzzüge befürwortet.

Was bringt also diese anachronistsiche Verbal-Balgerei?

Ich fürchte, der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch,
solange Christen die Bibel, in der zu so etwas aufgefordert wird, als "Gottes Wort" und als ethische Richtschnur propagieren.

Dass jetzt und in diesem Forum niemand mehr so etwas befürwortet,
das kann nicht genügen.
Zur Zeit werden die Gefahren, die früher von der Bibel ausgegangen sind, weitgehend im Zaum gehalten
dadurch, dass unsere Gesellschaft sich zu mehr Humanität hin entwickelt hat
und selbst Christen diese Humanität großenteils mehr oder weniger verinnerlicht haben.

Aber auf Zeiten der Entwicklung zu mehr Humanität
können andere Zeiten folgen, in denen die Entwicklung in die entgegengesetzte Richtung verläuft.
Die Sorge, dass sich die inhumanen Aufforderungen der Bibel dann vielleicht nicht mehr im Zaum halten lassen könnten,
ist nicht "anachronistisch",
solange sich die Menschen in den christlich geprägten Kulturen Europas, Amerikas und Australiens
nicht mindestens so eindeutig von der Bibel distanzieren,
wie sich die Deutschen nach 1945 vom Nationalsozialismus distanziert haben.
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Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren Sehr glücklich)
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Leony
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#270662) Verfasst am: 05.03.2005, 20:40    Titel: Antworten mit Zitat

Leony hat folgendes geschrieben:
Psalm 82, Einheitsübersetzung, hat folgendes geschrieben:
[Ein Psalm Asafs.]
1. Gott steht auf in der Versammlung der Götter, / im Kreis der Götter hält er Gericht.
2. "Wie lange noch wollt ihr ungerecht richten / und die Frevler begünstigen? [Sela]
3. Verschafft Recht den Unterdrückten und Waisen, / verhelft den Gebeugten und Bedürftigen zum Recht!
4. Befreit die Geringen und Armen, / entreißt sie der Hand der Frevler!"
5. Sie aber haben weder Einsicht noch Verstand, / sie tappen dahin im Finstern. / Alle Grundfesten der Erde wanken.
6. "Wohl habe ich gesagt: Ihr seid Götter, / ihr alle seid Söhne des Höchsten.
7. Doch nun sollt ihr sterben wie Menschen, / sollt stürzen wie jeder der Fürsten."
8. Erheb dich, Gott, und richte die Erde! / Denn alle Völker werden dein Erbteil sein.

An wen sind die Worte in Vers 6-7 gerichtet? Wer ist mit "ihr" gemeint?
Menschen?
Warum sollte es dann heißen "nun sollt ihr sterben wie Menschen"?

Die Worte in Vers 6-7 ergeben nur dann einen Sinn, wenn sie nicht an Menschen gerichtet sind.
Erklärlich ist das "wie Menschen" eigentlich nur, wenn die Worte an Wesen gerichtet sind,
für die der Tod nichts Normales ist, nicht so normal wie für Menschen;
denn anderenfalls könnte es einfach heißen: "sollt ihr sterben".

Die einzig naheliegende Erklärung scheint mir zu sein, dass die Worte in Vers 6-7, und auch in Vers 2-4,
an die übrigen versammelten Götter gerichtet sind.

Wenn es aber stimmt, dass die Worte in Vers 6 nicht an Menschen gerichtet sind,
dann hat der Jesus des Johannes-Evangeliums - oder der Evangelist, der ihm die Worte in den Mund legte -
eine bemerkenswerte Fehlinterpretation hingelegt:
Johannes-Evangelium Kapitel 10, Einheitsübersetzung, hat folgendes geschrieben:
34. Jesus erwiderte ihnen: Heißt es nicht in eurem Gesetz: Ich habe gesagt: Ihr seid Götter?
35. Wenn er jene Menschen Götter genannt hat, an die das Wort Gottes ergangen ist, ...

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Tarvoc
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Beitrag(#270672) Verfasst am: 05.03.2005, 21:09    Titel: Antworten mit Zitat

Leony hat folgendes geschrieben:
Die Worte in Vers 6-7 ergeben nur dann einen Sinn, wenn sie nicht an Menschen gerichtet sind.


Dieser Psalm ist ein Psalm Asafs. Asaf lebte zu einer Zeit, als die Perser über Palästina herrschten.
Und die persischen Könige nannten sich: "Götter".
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Leony
gottlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#270694) Verfasst am: 05.03.2005, 21:45    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Dieser Psalm ist ein Psalm Asafs. Asaf lebte zu einer Zeit, als die Perser über Palästina herrschten.
Und die persischen Könige nannten sich: "Götter".

Das erklärt nicht, warum es heißt: "sterben wie Menschen", "stürzen wie jeder der Fürsten".

Ich vertrete weiterhin die These, dass in Psalm 82
Überreste aus einer Vergangenheit erhalten sind, in der die Anhänger Jahwes
noch Polytheisten oder Henotheisten waren.
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Leony
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 3674
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Beitrag(#270695) Verfasst am: 05.03.2005, 21:47    Titel: Antworten mit Zitat

AgentProvocateur hat folgendes geschrieben:
Mandingo hat folgendes geschrieben:
35 "Und einer von ihnen, ein Schriftgelehrter, versuchte ihn und fragte: 36 Meister, welches ist das höchste Gebot im Gesetz?
37Jesus aber antwortete ihm:
«Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt» (5. Mose 6,5).
38Dies ist das höchste und größte Gebot.


Naja, ok, wenn das die Hauptregel ist, dann haben sich natürlich meine Fragen erübrigt, ob ein Außenstehender Christ sein kann. Kann er natürlich nicht sein.

Wenn nur diese Regel ausschlaggebend ist,
dann könnte auch ein gläubiger Jude in die Lage kommen,
von gewissen Christen als "Christ" angesehen zu werden.

Ob ein solcher Jude davon begeistert wäre, ist eine andere Frage.
Aus der Haltung des katholischen Theologen Hans Küng
spricht jedenfalls mehr Respekt gegenüber Andersdenkenden:
Hans Küng (in ''Christ sein'', S. 108) hat folgendes geschrieben:
Der Wille derer, die draußen sind, ist nicht nach eigenen Interessen zu »interpretieren«, sondern schlicht zu respektieren. Und rund um die Welt wird man keinen ernsthaften Juden, Moslem oder Atheisten finden, der die Behauptung, er sei ein »anonymer Christ«, nicht als Anmaßung empfände.

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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44725

Beitrag(#270703) Verfasst am: 05.03.2005, 22:17    Titel: Antworten mit Zitat

Leony hat folgendes geschrieben:
Das erklärt nicht, warum es heißt: "sterben wie Menschen", "stürzen wie jeder der Fürsten".


Das ist durch die überaus poetische Sprache der Psalmen zu erklären. Aber sage mir doch: wie hättest du es denn ausgedrückt? Am Kopf kratzen
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Leony
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#270710) Verfasst am: 05.03.2005, 22:41    Titel: Antworten mit Zitat

Mandingo hat folgendes geschrieben:
Leony hat folgendes geschrieben:
Mandingo hat folgendes geschrieben:
Nach deiner Bestimmung, Leony,
ist ein "Schwimmer", immer schon dann ein Schwimmer,
wenn er im Schwimm-Club ist, eine Badehose besitzt,
seine Mit-Schwimmer mit "Wasser Heil!" begrüßt
und die Schwimmer-Hymne "Pack die Badehose ein!" singt,
auch wenn er noch nie im Wasser war.

Wie du auf den Quatsch kommst, ist mir ein Rätsel. ...

Ich finde das Beispiel ausgezeichnet
besser, liebe Leony, als deine ...

Wie du darauf kommst, das hast du immer noch nicht erklärt.
Wo, oh überaus von dir selbst eingenommener Mandingo, soll ich denn etwas geschrieben haben,
was eine solche Beschreibung von dir verdienen könnte?

Mandingo hat folgendes geschrieben:
Wenn wir hier über Christentum reden,
ist es also ziemlich sinnlos, uns an Taten von solchen Leuten hochzuschaukeln!
Wenn man schon das Christentum kritisiert und prüft,
dann doch nach seiner zentralen Verpflichtung zur Akzeptanz der Botschaft Jesu.

Mich interessiert das real existierende Christentum in allen seinen Schattierungen.
Deine Idealvorstellung von Christentum
gehört zwar auch dazu, ist aber nur eine von vielen verschiedenen Vorstellungen von Millionen von verschiedenen Menschen,
nur ein Mosaiksteinchen in einem monumentalen Mosaik,
nicht interessanter als andere.
Deine Interpretation der "Botschaft Jesu" mag ja der Mode unserer Zeit und Kultur entsprechen,
aber es gab auch andere Zeiten, deren Christen ganz andere Interpretationen bevorzugten.
Ich sehe keinen Grund, meine Perspektive auf einen winzigen Ausschnitt
der fast zweitausendjährigen Geschichte des Christentums zu beschränken.
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Zuletzt bearbeitet von Leony am 06.03.2005, 00:16, insgesamt einmal bearbeitet
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Leony
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#270713) Verfasst am: 05.03.2005, 22:48    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Leony hat folgendes geschrieben:
Das erklärt nicht, warum es heißt: "sterben wie Menschen", "stürzen wie jeder der Fürsten".


Das ist durch die überaus poetische Sprache der Psalmen zu erklären. Aber sage mir doch: wie hättest du es denn ausgedrückt? Am Kopf kratzen

"Doch nun sollt ihr sterben, / sollt stürzen wie andere Fürsten vor euch."
(im zweiten Teil ein bisschen "poetische Sprache der Psalmen" zwinkern)
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#270774) Verfasst am: 06.03.2005, 01:34    Titel: Antworten mit Zitat

Mandingo hat folgendes geschrieben:
... Das ist falsch, Leony,
offenbar hast du die Unterscheidung zwischen analytischen und synthetischen Urteilen im Sinne Kants nicht verstanden

Mandingo hat folgendes geschrieben:
...
besser, liebe Leony, als deine verqueren Eiertänze um Kants Urteile.

Wann unser neunmalkluger Mandingo wohl merkt,
dass er mit solchen Behauptungen über meine Beiträge
nur seine eigene Inkompetenz outet?

Dass ich die "analytische Aussage" - Kant sprach von einem "analytischen Urteil" - richtig definiert habe,
kann jeder hier nachlesen.

Dass ich weiß, was ein "synthetisches Urteil" ist, das dürfte jenem Beitrag von mir auch anzumerken gewesen sein,
wenngleich ich den Begriff nicht explizit verwendet habe
und man daher nicht sieht, dass ich auch weiß, wie das heißt zwinkern

Ein klein wenig ins Eiern geraten bin ich lediglich bei der Abgrenzung
zwischen den Begriffen "analytische Aussage" und "synthetische Aussage a priori".
Ich habe deshalb noch mal meinen Brockhaus konsultiert
und konnte feststellen,
dass meine Unsicherheit nicht darauf beruhte, dass ich irgendetwas nicht verstanden hätte,
sondern darauf, dass es offenbar unterschiedliche Auffassungen über die "synthetischen Urteile a priori" gibt:

Nach Kant gibt es - neben den "analytischen Urteilen" -
sowohl "synthetische Urteile a posteriori",
die etwas über die empirisch erfahrbare Welt aussagen (z. B. "Schwefel ist gelb", "Leony hat 2 Kinder"),
als auch "synthetische Urteile a priori", z. B. in der Mathematik.

Im logischen Empirismus hingegen
wird die Existenz von "synthetischen Urteilen a priori" abgestritten;
alle synthetischen Urteile seien empirisch,
und Sätze wie die in der Mathematik, die a priori gültig sind, seien nichts anderes als analytische Urteile.

Mir persönlich sagt die Sichtweise des logischen Empirismus mehr zu.
_________________
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Leony
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#270791) Verfasst am: 06.03.2005, 02:41    Titel: Antworten mit Zitat

Mandingo hat folgendes geschrieben:
Religion ist im jüdischen und dann auch christlichen Sinne
immer die Sache einer Gemeinschaft (jüdisch: ein Volk) mit einer gemeinsamen Beziehung zu Gott.

So mag Religion sich entwickelt haben.
Aber ob das gut war und ist, das ist eine andere Frage.
Die Vorstellung, dass alle Menschen einer Familie oder eines Volkes eine gemeinsame Religion haben müssten,
hat viel Unfrieden in die Familien und in die Völker getragen
und so manchen Krieg verursacht oder angeheizt.

Da ziehe ich neuere Konzepte vor,
nach denen die Religion die individuelle Angelegenheit jedes Einzelnen ist.
In denen der Einzelne Religionsfreiheit hat und die Gemeinschaft diese Religionsfreiheit respektiert.

Mandingo hat folgendes geschrieben:
Das lässt sich am Modell einer Familie mit einem gemeinsamen Vater oder einer gemeinsamen Mutter,
in der alle Menschen Geschwister sind, am besten veranschaulichen und vermitteln.

So entwickelt sich eine Kultur
der gemeinschaftstiftenden Rituale, Mythen, Symbole usw., eine Feierkultur, die die Gemeinschaft emotional
(siehe "von ganzem Herzen und Gemüt") verschmelzen lässt.
Das alles sind verbindende Elemente,
die auf der anderen Seite andere Menschen, denen diese Faktoren fremd und vielleicht abstoßend vorkommen, ausschließen kann.

Du siehst also die wirkliche Funktion von Religion:
Sie schließt die Menschen aus, die eine Religion wie z. B. die christliche aus sehr guten Gründen abstoßend finden.
So siehst du sehr gut die gemeinschaftszerstörende Funktion von Religion.
Zu stören scheint das dich aber wenig.
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AlphaOmega
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Beitrag(#270802) Verfasst am: 06.03.2005, 03:40    Titel: Antworten mit Zitat

Leony, einen Grund sich gegenseitig abzuschlachten hätten die Menschen aber sicherlich auch ohne Jesus gehabt. Jesus wußte dass alles als er sich da ans Kreuz hat Nageln lassen. Er trug die Last der ganzen Welt. Er wußte auch, dass die Leute in seinem Namen morde begehen werden...

Aber er ging ans Kreuz um den Menschen die an ihn glauben die Kraft zu geben auch ihre Feinde zu lieben. Zu lieben bis zuletzt...Dafür bin ich ihm dankbar.

Die Gemeinschaft wird durch ganz andere Faktoren begünstigt, als durch eine "Religion". Das hat eher was mit der Art von Zivilisation zu tun, in welcher wir leben. Die Frage nach dem Mitgefühl des Menschen, ist die Frage nach seinem Menschsein. Mit seiner Verzerrung, Leugnung und Verdrehung ist die Geschichte unserer Zivilisation nicht nur verflochten: Sie ist ihr Fundament.

Meine Religion schließt die Nicht-Christen überhaupt nicht aus. An der Liebe soll man uns erkennen. So hat Jesus erst uns geliebt. Aus dieser Kraft können wir auch alle anderen lieben. Niemand hat Gott je gesehen, aber wenn wir einander lieben, dann lebt Gott auch in uns. Gott ist Liebe.

Gemeinschaftszerstörend sind aus soziologischer Sicht eher die Desintegrationspotenziale der Individualisierungstendenzen in unserer pluralistischen Gesellschaft. So hat man zwar heutzutage mehr Möglichkeiten zur Entwicklung. Diese Möglichkeiten erzeugen jedoch auch wieder einen Entscheidungszwang. Dieser Entscheidungszwang schlägt sich dann in Verunsicherung nieder. Versicherung ist der Nährboden für Gewalt. Er schürt das Feuer des Hasses.

Dieses Konzept ziehe ich auch vor. Glauben ist immer ein persönliches Ding. Jeder soll das glauben, was ER für richtig hält. Dafür hat Gott dir ja deinen freien Willen geschenkt. Du kannst dich für ihn endscheiden oder gegen ihn. Aber seine Liebe kommt dir entgegen. Gott ist anders als du denkst, wenn du ihm vertrauen schenkst. Menschen haben sich geirrt und dein Bild von ihm verwirrt.#

Warum andere Leute anfahren und sie nieder machen, weil sie nicht deine Meinung haben? Warum sich über Glaubenssachen streiten, wenn das doch die Brüderlichkeit untereinander anheizen würde?
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44725

Beitrag(#270856) Verfasst am: 06.03.2005, 12:13    Titel: Antworten mit Zitat

AlphaOmega hat folgendes geschrieben:
Meine Religion schließt die Nicht-Christen überhaupt nicht aus.


Das ehrt euch.
Welcher christlichen Gemeinde gehörst du denn an?

AlphaOmega hat folgendes geschrieben:
Gemeinschaftszerstörend sind aus soziologischer Sicht eher die Desintegrationspotenziale der Individualisierungstendenzen in unserer pluralistischen Gesellschaft.


Ein mentaler Pluralismus war schon immer der Grundstein jeder höheren Kultur - dadurch kommt Vielfalt in das kulturelle Leben.
Was heute meist fälschlich geglaubt wird wird, ist, dass individuelle Rechte etwas sind, dass man beansprucht. In Wirklichkeit sind sie natürlich etwas, das man zugesteht. Das ist ein simpler Denkfehler: wenn jeder jedem Anderen die individuellen Rechte zugesteht, dann funktionieren sie. Wenn jeder sie für sich beansprucht (am Schlimmsten noch, ohne sie Anderen zuzugestehen!), dann funktionieren sie nicht.

Der Kapitalismus jedoch, ist seinem Wesen nach eine Beanspruchungsgesellschaft und keine Zugeständnisgesellschaft. Das liegt allerdings fundamental im Wesen des westlichen Denkens.

Schon seit Urzeiten beanspruchen z.B. die westlichen Religionen ebenfalls den Absolutheitsanspruch. Die östlichen Religionen hingegen sind da eher "genügsam": Sie haben erkannt, dass ein Absolutheitsgedanke (oder irgend ein Anspruch auf "Wahrheit") niemals beansprucht, sondern immer nur zugestanden werden kann.

Wenn jeder jedem Anderen die Wahrheit erst einmal zugesteht, statt sie von vorne herein für sich selbst zu beanspruchen, sind auch Diskussionen oft viel fruchtbarer. Die Wahrheit vermehrt sich also durch Zugeständnis und verringert sich durch Inanspruchnahme.

Das ist m.E. auch das Geheimnis der Speisevermehrung:

Hat man zwei Affen und einen Fisch, werden sich die Affen um den Fisch balgen.
Hat man zwei Weise und einen Fisch, werden die Weisen dem jeweils Anderen den Fisch zugestehen.

Im ersten Fall haben wir dann einen Fisch zu wenig.
Im zweiten Fall haben wir hingegen einen Fisch zu viel. Der kann dann getrost geteilt werden.

Nur so kann Individualismus überhaupt funktionieren: Durch Zugeständnis.

Das ist das Gegenteil von beanspruchtem Individualismus, aber gleichzeitig ist es auch das Gegenteil von blindem, gleichmacherischem Kollektivismus.

AlphaOmega hat folgendes geschrieben:
So hat man zwar heutzutage mehr Möglichkeiten zur Entwicklung. Diese Möglichkeiten erzeugen jedoch auch wieder einen Entscheidungszwang. Dieser Entscheidungszwang schlägt sich dann in Verunsicherung nieder.


Dann muss man den Menschen eben helfen, sie aufklären, sie informieren, etc.

"Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit."
(Immanuel Kant)

AlphaOmega hat folgendes geschrieben:
Dieses Konzept ziehe ich auch vor. Glauben ist immer ein persönliches Ding. Jeder soll das glauben, was ER für richtig hält.


Gute Einstellung. :top:
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Wolf
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Beitrag(#270863) Verfasst am: 06.03.2005, 12:28    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Schon seit Urzeiten beanspruchen z.B. die westlichen Religionen ebenfalls den Absolutheitsanspruch. Die östlichen Religionen hingegen sind da eher "genügsam": Sie haben erkannt, dass ein Absolutheitsgedanke (oder irgend ein Anspruch auf "Wahrheit") niemals beansprucht, sondern immer nur zugestanden werden kann.
Hast du dazu irgendwelche Quellen? Und was sind für dich westliche Religionen?
Zitat:

Wenn jeder jedem Anderen die Wahrheit erst einmal zugesteht, statt sie von vorne herein für sich selbst zu beanspruchen, sind auch Diskussionen oft viel fruchtbarer. Die Wahrheit vermehrt sich also durch Zugeständnis und verringert sich durch Inanspruchnahme.
Da stimm ich nicht mit über ein. Wenn jemand behauptet der Mond sei aus Käse so entspricht das vermutlich nicht der Wahrheit und erst recht nicht meiner.
Zitat:

Das ist m.E. auch das Geheimnis der Speisevermehrung:

Hat man zwei Affen und einen Fisch, werden sich die Affen um den Fisch balgen.
Hat man zwei Weise und einen Fisch, werden die Weisen dem jeweils Anderen den Fisch zugestehen.

Im ersten Fall haben wir dann einen Fisch zu wenig.
Im zweiten Fall haben wir hingegen einen Fisch zu viel. Der kann dann getrost geteilt werden.
Ein Gewinn für beide wenn ein halber Fisch satt macht/ Ein Verlust für beide wenn sie hungrig bleiben.
Zitat:

Nur so kann Individualismus überhaupt funktionieren: Durch Zugeständnis.
Aber nicht in allen Bereichen. Jeder darf glauben was er für richtig hält, allerdings darf nicht jeder Glaube umgesetzt werden.
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Tarvoc
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Beitrag(#270865) Verfasst am: 06.03.2005, 12:34    Titel: Antworten mit Zitat

modorok hat folgendes geschrieben:
Hast du dazu irgendwelche Quellen?


Wozu? Dass östliche Religionen "genügsamer" sind? Nund das darf man wohl kaum "verallgemeinern", aber im Grunde ist das schon so.

Zitat:
Dhamma heisst in erster Linie "die Lehre", die hier nicht Wahrheit an sich ist wie in den Glaubensreligionen mit ihren Dogmen, sondern die zur Wahrheit wird für den, der [...] sie sich selbst recht erlebt.


(Vorwort zu meiner Ausgabe des Dhammapada, 2004, Phänomen-Verlag)

Also eine Wahrheit durch Zugeständnis und nicht durch Anspruch.

modorok hat folgendes geschrieben:
Und was sind für dich westliche Religionen?


Im Wesentlichen:
- Christentum
- Judentum
- Islam

Natürlich gibt es auch andere Religionen mit absolutem Wahrheitsanspruch.

modorok hat folgendes geschrieben:
Da stimm ich nicht mit über ein. Wenn jemand behauptet der Mond sei aus Käse so entspricht das vermutlich nicht der Wahrheit und erst recht nicht meiner.


Wenn du es erst einmal für möglich hälst, hast du auf jeden Fall bessere Chancen, es zu falsifizieren. zwinkern

modorok hat folgendes geschrieben:
Jeder darf glauben was er für richtig hält, allerdings darf nicht jeder Glaube umgesetzt werden.


Worauf genau spielst du an?
Das Foltern von Menschen hat wohl kaum den Charakter eines "Zugeständnisses"... zwinkern
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Leony
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Beitrag(#270882) Verfasst am: 06.03.2005, 13:22    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
modorok hat folgendes geschrieben:
Da stimm ich nicht mit über ein. Wenn jemand behauptet der Mond sei aus Käse so entspricht das vermutlich nicht der Wahrheit und erst recht nicht meiner.


Wenn du es erst einmal für möglich hälst, hast du auf jeden Fall bessere Chancen, es zu falsifizieren. zwinkern

Wieso sollte man zum Falsifizieren eine Meinung darüber brauchen, ob es möglich ist? Überrascht
Welchen Nutzen sollte eine solche Meinung haben?
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Beitrag(#270883) Verfasst am: 06.03.2005, 13:24    Titel: Antworten mit Zitat

Leony hat folgendes geschrieben:
Wieso sollte man zum Falsifizieren eine Meinung darüber brauchen, ob es möglich ist? Überrascht


Wenn du es nicht für möglich hälst, warum solltest du es dann überhaupt erst von einem neutralen Blickwinkel aus überprüfen? Mit den Augen rollen zwinkern
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Wolf
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Beitrag(#270886) Verfasst am: 06.03.2005, 13:37    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Leony hat folgendes geschrieben:
Wieso sollte man zum Falsifizieren eine Meinung darüber brauchen, ob es möglich ist? Überrascht


Wenn du es nicht für möglich hälst, warum solltest du es dann überhaupt erst von einem neutralen Blickwinkel aus überprüfen? Mit den Augen rollen zwinkern
Weshalb nicht?
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Tarvoc
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Beitrag(#270890) Verfasst am: 06.03.2005, 13:49    Titel: Antworten mit Zitat

modorok hat folgendes geschrieben:
Weshalb nicht?


Das darfst du dir jetzt 'mal selbst überlegen, modorok.

Vielleicht kommst du ja sogar 'drauf... Mit den Augen rollen

Only the madman is absolutely sure fnord.
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Wolf
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Beitrag(#270893) Verfasst am: 06.03.2005, 13:53    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
modorok hat folgendes geschrieben:
Weshalb nicht?


Das darfst du dir jetzt 'mal selbst überlegen, modorok.

Vielleicht kommst du ja sogar 'drauf... Mit den Augen rollen

Only the madman is absolutely sure fnord.

Wenn ich so sicher bin habe ich auch keine Angst vor einer neutralen Betrachtung.
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Beitrag(#270896) Verfasst am: 06.03.2005, 14:22    Titel: Antworten mit Zitat

modorok hat folgendes geschrieben:
Wenn ich so sicher bin habe ich auch keine Angst vor einer neutralen Betrachtung.


Habe ich irgendwo das Wort "Angst" verwendet?

Wenn ja, quote bitte diese Stelle.
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