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IvanDrago Ösifreund und Pendler zwischen den Welten
Anmeldungsdatum: 18.07.2005 Beiträge: 2876
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(#336849) Verfasst am: 30.08.2005, 00:45 Titel: |
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Zitat: | Welche nichttheistische, logisch nachvollziehbaren Gründe sprechen also nun gegen einen menschlichen Kanibalismus? |
T-A-K-T-L-O-$-$ - ich geniesse es ein Gangster zu sein, gebildete MCs fühlen sich unterhalb wenn ich boxe - MASKULIN - mach Schluss mit dem Gesockse... T-a-k-t-l-o-s - s, Killer Nr.1...
Fragst du hier ernsthaft:
Zitat: | Welche nichttheistische, logisch nachvollziehbaren Gründe sprechen also nun gegen Tabus? |
Nun, sicherlich vollziehe ich deinen Gedanken nach, aber ein paar Tabus haben ihre Daseinsberechtigung, Kannibalismus ist eines davon. Wenn du daran etwas ändern willst, fang schon mal an Unterschriften zu sammeln, das steht in einer Demokratie jedem frei...
_________________ "Eine Stadt freut sich, wenn's den Gerechten wohlgeht, und wenn die Gottlosen umkommen, wird man froh." Sprüche 11, 10
Heike N. meint: "IvanDrago for President!"
Faszination braucht keine höhere Macht.
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vanitas Ranglos
Anmeldungsdatum: 28.01.2005 Beiträge: 517
Wohnort: Freiberg
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(#336854) Verfasst am: 30.08.2005, 00:47 Titel: |
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IvanDrago hat folgendes geschrieben: |
Nun, sicherlich vollziehe ich deinen Gedanken nach, aber ein paar Tabus haben ihre Daseinsberechtigung, Kannibalismus ist eines davon. Wenn du daran etwas ändern willst, fang schon mal an Unterschriften zu sammeln, das steht in einer Demokratie jedem frei...  |
Ich glaube du missverstehst seine Absicht. Er will nicht den Kannibalismus rechtfertigen sondern dir eine Fangfrage stellen, über die er dich argumentativ über den Tisch ziehen kann.
_________________ Nackt duschen widerspricht katholischer Moral.
(Generalkirchenvikariat Köln)
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44767
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(#336874) Verfasst am: 30.08.2005, 01:24 Titel: |
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Machel hat folgendes geschrieben: | Welche nichttheistische, logisch nachvollziehbaren Gründe sprechen also nun gegen einen menschlichen Kanibalismus? |
Wozu brauchst du denn welche?
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Machel als Doppelnick gesperrt
Anmeldungsdatum: 06.06.2005 Beiträge: 727
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(#336877) Verfasst am: 30.08.2005, 01:38 Titel: |
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Ihr seid ja beim Denken so süß und so ängstlich wie Christen. Wenn Du die mal was fragst, dann wägen sie auch stets ab, ob sie sich nun lächerlich machen sollen oder etwas schreiben sollten, was ihrem vorgegebenen Glauben widerspricht. Auf was für einer geistigen Grundlage sollte allerdings ein Atheismus basieren, bei dem man es noch nicht mal fertig bringt nachvollzoiehbare Gründe zu benennen, die gegen einen menschlichen Kanibalismus sprechen?
Mit Geist kann ein derartiger Atheismus nichts zu tun haben, wohl aber viel mit einer Flucht vor dem selbigen. Wenn ein Christ seinen Glauben als Unsinn erkennt nennt er sich nicht selten Atheist. Doch ohne diesen Aberglauben kann er hernach die einfachsten ethischen Fragen nicht mehr beantworten.
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vanitas Ranglos
Anmeldungsdatum: 28.01.2005 Beiträge: 517
Wohnort: Freiberg
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(#336882) Verfasst am: 30.08.2005, 01:56 Titel: |
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Machel hat folgendes geschrieben: | Ihr seid ja beim Denken so süß und so ängstlich wie Christen. Wenn Du die mal was fragst, dann wägen sie auch stets ab, ob sie sich nun lächerlich machen sollen oder etwas schreiben sollten, was ihrem vorgegebenen Glauben widerspricht. Auf was für einer geistigen Grundlage sollte allerdings ein Atheismus basieren, bei dem man es noch nicht mal fertig bringt nachvollzoiehbare Gründe zu benennen, die gegen einen menschlichen Kanibalismus sprechen?
Mit Geist kann ein derartiger Atheismus nichts zu tun haben, wohl aber viel mit einer Flucht vor dem selbigen. Wenn ein Christ seinen Glauben als Unsinn erkennt nennt er sich nicht selten Atheist. Doch ohne diesen Aberglauben kann er hernach die einfachsten ethischen Fragen nicht mehr beantworten.  |
Du bist mir ja einer
1, habe ich dir bereits eine Antwort gegeben
2. verrät dich die "ethische Frage" mal wieder, tut mir leid aber auf dieser Basis ist der Ofen aus
_________________ Nackt duschen widerspricht katholischer Moral.
(Generalkirchenvikariat Köln)
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#336899) Verfasst am: 30.08.2005, 02:56 Titel: |
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Machel hat folgendes geschrieben: | Auf was für einer geistigen Grundlage sollte allerdings ein Atheismus basieren, bei dem man es noch nicht mal fertig bringt nachvollzoiehbare Gründe zu benennen, die gegen einen menschlichen Kanibalismus sprechen? |
Atheismus basiert auf der Grundlage, dass es keine Beweise oder überzeugende Hinweise für einen Gott gibt. Darum glauben Atheisten nicht an einen Gott. Gegenfrage: Was spricht gegen Kannibalismus, wenn man an einen Gott glaubt, der Kannibalismus als religiöses Ritual vorschreibt? Wie bitte? An einen solchen Gott glaubst Du nicht? Siehste, ich auch nicht.
Warum glaubst Du nicht an einen solchen Gott? Geziemt es sich für einen Gott etwa nicht, Kannibalismus zu befürworten und zu fordern? Wenn ja, müsstest Du das auch begründen können. Und wenn Du das begründen kannst, weisst Du auch, warum Atheisten Kannibalismus ablehnen. Und wenn Du sagst "Gott braucht keine Begründung" müsstest Du uns erklären, warum wir eine brauchen. Also leg mal los: Welche nachvollziehbaren Gründe hat der Theismus gegen menschlichen Kannibalismus?
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Tegularius surreal
Anmeldungsdatum: 28.07.2005 Beiträge: 2002
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(#336909) Verfasst am: 30.08.2005, 06:49 Titel: |
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Machel hat folgendes geschrieben: | Welche nichttheistische, logisch nachvollziehbaren Gründe sprechen also nun gegen einen menschlichen Kanibalismus? |
Tegularius hat folgendes geschrieben: | Es ist für den Bestand der menschlichen Gesellschaft von Belang, dass sich die Menschen gegenseitig nicht umbringen. Warum sollte die menschliche Gesellschaft bestehen bleiben? Das kann ich dir nicht sagen. Man nimmt es einfach an. Es ist willkürlich. |
Was soll denn ein theistischer Grund sein? Man benutzt eben im Theismus einen Gott als Verkünder der Gesetze. Aber seien wir mal ehrlich: es sind wohl Menschen, die dem Gott diese Gesetze in den Mund legen. Warum sollten die Menschen einen Gott fordern lassen, dass man keine Menschen töte (oder bestimmte Menschen - da gibt es ja doch auch unterschiedliche Forderungen bezüglich des Tötens und Nicht-Tötens von Menschen)? Siehe oben: der Bestand der Gruppe soll gewährleistet werden. Man geht einfach davon aus, dass die Gruppe bestehen bleiben soll (Massenselbstmorde mal ausgenommen) und fordert von den Teilnehmern, dass sie entsprechend handeln.
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#336929) Verfasst am: 30.08.2005, 09:57 Titel: |
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AlexDorfner hat folgendes geschrieben: | Daß Atheisten gleichzeitig Antispeziesisten seien, läßt sich durch einen Blick in eine konfuzianistisch-chinesische Speisekarte schnell widerlegen. |
In China gibts ja soviele Atheisten... (hatten wir das nicht schon? ) Es gibt in China auf jedenfall nicht viele Atheisten im weiteren Sinn (ich hab mich informiert )
wiki hat folgendes geschrieben: | Atheismus kann auch als Gegenentwurf zu allen Transzendentalsystemen angesehen werden, also Überzeugungssystemen, die übernatürliche Wesen, Wirkkräfte oder Mächte - seien es Götter oder nicht - postulieren. Ein Atheist in diesem weiteren Sinne lehnt auch den Glauben oder die Existenz aller sinnlicher Erfahrung übersteigenden Dinge (Wesen, Mächten, Kräften etc.) ab. |
Machel hat folgendes geschrieben: |
Welche nichttheistische, logisch nachvollziehbaren Gründe sprechen also nun gegen einen menschlichen Kanibalismus?
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Wie? Du beantwortest keine Fragen, verlangst aber selbst Anworten?...und wirst dann sogar fett? hhhmmm, aber bitte:
Wiki hat folgendes geschrieben: | Eine besondere Brisanz erhält der Kannibalismus seit der Entdeckung der Prionen. Diese für die Rinderkrankheit BSE und die Scrapie der Schafe verantwortlichen "Erreger" werden durch den Verzehr befallener Organe übertragen. Dies ist auch der Fall bei der Krankheit Kuru, die bei dem Stamm der Fore in Papua-Neuguinea auftaucht und auf einen rituellen Kannibalismus zurückgeführt wird. |
Ist dir diese Antwort atheistisch genug?
Zitat: | Aktiver Kanibalismus ist sehr häufig unter Fischen zu beobachten. Es wird geschätzt, daß bis zu 90 Prozent aller jungen Hechte von größeren Artgenossen gefressen werden. Ähnliches gilt für den Flußbarsch sowie viele andere Raubfische.
Beim intrauterinem Kannibalismus der bei einigen ovoviviparen Haien vorkommt, fressen die Embyonen noch im Mutterleib andere (meist) unbefruchtete Eier.(Oophagie) Im Falle der Tigerhaie fressen die Jungtiere sogar andere Föten, so dass vom gesamten Wurf lediglich 2 Jungtiere geboren werden, da das Muttertier 2 getrennte Gebärmütter hat.
Gottesanbeterinnen und andere räuberische Insekten sowie Webspinnen verhalten sich nach herrschender Meinung häufig kannibalisch, da sie ihre Artgenossen nicht von Beutetieren unterscheiden können. Schwierig wird das bei der Paarung. Die Männchen müssen versuchen, ihre Partnerin zu überraschen oder durch Fesseln oder "Brautgeschenke" ruhig zu stellen. Nicht immer klappen diese Strategien und so werden die Werber häufig noch vor oder während der Paarung zu einer willkommenen Beute des Weibchens.
Bei Mäusen und Ratten kann Kannibalismus ebenfalls auftreten. Bei sprunghaften Zunahmen der Populationsdichte werden schwächere Jungtiere teilweise von gestreßten Erwachsenen getötet und gefressen. Dieses Phänomen tritt auch bei der intensiven Tierhaltung auf. Hier fressen sich Schweine gegenseitig die Schwänze oder Ohren ab, Hühner verletzen sich durch gegenseitiges Anpicken.
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ich rieche Spezieismus der übelsten Sorte
_________________ Storm by Tim Minchin
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AlexDorfner Profillos
Anmeldungsdatum: 27.05.2005 Beiträge: 208
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(#336930) Verfasst am: 30.08.2005, 10:00 Titel: |
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Machel hat folgendes geschrieben: | Welche nichttheistische, logisch nachvollziehbaren Gründe sprechen also nun gegen einen menschlichen Kanibalismus? |
Wenn Herr Machel die Frage soweit auf den Punkt bringt sollten wir Farbe bekennen:
(1) die UN Menschenrechtskonvention hat sich nun fast 60 Jahre lang bewährt. Zugegeben weite Teile der Menschheit haben davon nichts mitbekommen. Jedoch dürfte die Mehrzahl der Diskutierenden in diesem Forum ganz klar von diesem Paper profitiert haben und zwar in allen Bereichen der Lebensqualität. Die Deutschen wären also schlecht beraten ein Vertragswerk mit weltweiter Anerkennung und militärischer Power dahinter wegen eines zweifelhaften kulinarischen Genusses auszuhebeln.
Natürlich könnten Sie nun anführen, daß die MR-Konvention der UN im Zusammenhang mit der Geschichte der USA zu sehen sei und damit historisch nicht unabhängig vom religiösen Hintergrund der founding fathers zu sehen ist. Daher nun noch ein 100% nichttheistischer Grund.
(2) Die Übertragung von Prionenerkrankungen durch Menschenfleisch ist erwiesen. Vom Genuß von Schweinefleisch (da ist das nachverwandte Menschenfleisch dann sicher mitbetroffen) wird inzwischen nicht nur vom Propheten sondern auch von Ärzten abgeraten.
Machel hat folgendes geschrieben: | Wenn ein Christ seinen Glauben als Unsinn erkennt nennt er sich nicht selten Atheist. Doch ohne diesen Aberglauben kann er hernach die einfachsten ethischen Fragen nicht mehr beantworten. |
Hierfür liefern Sie selbst das schönste Beispiel, Herr MAchel, der Diskutant Ralf Rudolfy ist schon in mehreren Threads hinter ihnen her, mit der Frage woraus Sie ihre imaginären Tierrechte eigentlich folgern und hat bis jetzt keine Antwort von Ihnen. Ob Ihre verwaschenen Hinweise auf biologische Unterschiede und Ähnlichkeiten hier als Antwort gedacht waren ist unklar und wenn dem so wäre, dann wird auch weiter nicht klar inwiefern Sie daraus Rechte folgern.
Tegularius hat folgendes geschrieben: | Es ging mir darum, wie sich das Nicht-Glauben an einen Gott auf das Verhalten auswirkt. Einen direkten Zusammenhang sehe ich da nicht. Das einzige, was mir in den Sinn kam war, dass ein Atheist wahrscheinlich keinem Gott huldigt (was ein Verhalten wäre, welches unmittelbar dem Glauben zu tun hat). |
Glauben ist eine christlich-islamische Marotte und nicht notwendige Begleiterscheinung eines Theismus. Entscheidend ist ob einer auch mit dem Gottesbegriff arbeitet. Das würde ich gerne im Thread "der viel zu schmale Begriff Atheismus" weiter vertiefen, sonst haben wir die Diskussion doppelt
Edit 10:10h:
Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Es gibt in China auf jedenfall nicht viele Atheisten im weiteren Sinn (ich hab mich informiert) ... [dann aus wiki:] Atheismus kann auch als Gegenentwurf zu allen Transzendentalsystemen angesehen werden, also Überzeugungssystemen, die übernatürliche Wesen, Wirkkräfte oder Mächte - seien es Götter oder nicht - postulieren. |
Sehr geehrte Tante Jolesch da sieht man mal wieder wie vorsichtig man mit Konversationslexika umgehen muß, insbesondere mit der Wiki, bei der ja offenbar jeder seinen Beitrag postet: Das Verbot von beliebigen Transzendentalsystemen ist ein Ur-Monotheistisches Konzept, wir kennen es aus dem AT, genauer Ex 20,5.
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#336936) Verfasst am: 30.08.2005, 10:23 Titel: |
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AlexDorfner hat folgendes geschrieben: | Sehr geehrte Tante Jolesch da sieht man mal wieder wie vorsichtig man mit Konversationslexika umgehen muß, insbesondere mit der Wiki, bei der ja offenbar jeder seinen Beitrag postet: Das Verbot von beliebigen Transzendentalsystemen ist ein Ur-Monotheistisches Konzept, wir kennen es aus dem AT, genauer Ex 20,5. |
Wiki verbietet nicht, es erklärt was dieser Begriff bedeutet
Erkennst du den Unterschied? (Bei aller Freundschaft, du scheinst mir etwas vom Christentum traumatisiert zu sein, dass für dich hinter jeder Ecke der Monotheismus lauert )
Es erscheint mir noch immer vollkommen inkonsequent zu sein, jemanden der seine Ahnen anbetet, als Atheisten zu bezeichen - genauer wäre wohl Spiritualist...
PS Ich war anfangs auch sehr skeptisch gegenüber Wikipedia eingstellt (Hippie-Lexikon ), es ist aber ein sehr nützliches Werkzeug, und die Fakten die ich bisher überprüft habe, waren zutreffend und ausführlich.
_________________ Storm by Tim Minchin
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vanitas Ranglos
Anmeldungsdatum: 28.01.2005 Beiträge: 517
Wohnort: Freiberg
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(#337000) Verfasst am: 30.08.2005, 13:41 Titel: |
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Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: |
PS Ich war anfangs auch sehr skeptisch gegenüber Wikipedia eingstellt (Hippie-Lexikon ), es ist aber ein sehr nützliches Werkzeug, und die Fakten die ich bisher überprüft habe, waren zutreffend und ausführlich. |
Na ich kann dir da aber Stellen zeigen ...
Vertrauen sollte man auf kein Lexikon, höchstens auf spezifische Fachlexika. Solange man kritisch bleibt geht es aber meist gut. Ich behaupte in fast jedem Artikel ab einer bestimmten Länge ist irgendwo ein Fehler (Rechtschreibfehler sowieso, aber auch inhaltliche Schnitzer). Die Skepsis sollte man auf jeden Fall beibehalten, zumindest im Rahmen der Vertretbarkeit.
_________________ Nackt duschen widerspricht katholischer Moral.
(Generalkirchenvikariat Köln)
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#337001) Verfasst am: 30.08.2005, 13:42 Titel: |
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vanitas hat folgendes geschrieben: | Die Skepsis sollte man auf jeden Fall beibehalten, zumindest im Rahmen der Vertretbarkeit. |
Da wirst du von mir keinen Widerspruch hören
PS und das gilt ja nicht nur für Lexika, sondern fürs ganze Leben
_________________ Storm by Tim Minchin
Zuletzt bearbeitet von Jolesch am 30.08.2005, 14:02, insgesamt einmal bearbeitet |
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#337004) Verfasst am: 30.08.2005, 13:47 Titel: |
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vanitas hat folgendes geschrieben: | Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: |
PS Ich war anfangs auch sehr skeptisch gegenüber Wikipedia eingstellt (Hippie-Lexikon ), es ist aber ein sehr nützliches Werkzeug, und die Fakten die ich bisher überprüft habe, waren zutreffend und ausführlich. |
Na ich kann dir da aber Stellen zeigen ...
Vertrauen sollte man auf kein Lexikon, höchstens auf spezifische Fachlexika. Solange man kritisch bleibt geht es aber meist gut. Ich behaupte in fast jedem Artikel ab einer bestimmten Länge ist irgendwo ein Fehler (Rechtschreibfehler sowieso, aber auch inhaltliche Schnitzer). Die Skepsis sollte man auf jeden Fall beibehalten, zumindest im Rahmen der Vertretbarkeit. | Besonders kritisch wird es, wenn religiöse Fanatiker sich Artikel vornehmen. Wobei religiös nicht zwangsläufig theistisch bedeuten muss.
Mein Lieblingsbeispiel ist natürlich der Artikel zu Pius XII. Dort schreiben jede Menge Hobbyrevisionisten irendwelchen Quatsch um Pius Zu entlasten.
Aber ein Thema wie Veganismus ist natürlich auch hart umstritten.
Die lustigsten Züge nahm das ganze allerdings beim Dobermann-Artikel an.
Vor einiger Zeit gab es dort einen Editwar.
Das Kupieren von Ohren und Schwänzen ist verboten.
Das Kupieren von Ohren und Schwänzen ist mittlerweile verboten.
Das Kupieren von Ohren und Schwänzen ist zum Glück verboten.
Das Kupieren von Ohren und Schwänzen ist leider verboten.
Das Kupieren von Ohren und Schwänzen ist zum Glück verboten.
Das Kupieren von Ohren und Schwänzen ist verboten.
usw usf
Und dann steht da auch noch: Entgegen den gebetsmühlenartig wiederholten Vorurteilen erweisen sich Dobermänner als äußert gesunde Rasse.
Und wegen solcher Sachen ist die Wikipedia nur eingeschränkt empfehlbar.
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vanitas Ranglos
Anmeldungsdatum: 28.01.2005 Beiträge: 517
Wohnort: Freiberg
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(#337011) Verfasst am: 30.08.2005, 13:58 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: |
Und wegen solcher Sachen ist die Wikipedia nur eingeschränkt empfehlbar. |
Auch Brockhaus Multimedia und eigentlich deren ganzes Abgebot sind "nur eingeschränkt empfehlbar". Ich kenne eigentlich kaum etwas, dass man uneingeschränkt empfehlen könnte. Sagen wir es mal so, entweder der Artikel ist gut und u hast Glück, oder er ist schlecht und du musst dir aus anderen Quellen ein Bild basteln. Nebenbei, das Internet ist nur sehr sehr eingeschränkt empfehlbar. Der Unterschied ist das man kaum von vornherein sagen kann bei welchen Thema man Glück und bei welchem man Pech hat, das kann man zumindest bei professionellen Lexika noch einigermaßen abschätzen. Was ich hoffe und woran ich arbeite ist einfach das man immer häufiger Glück hat und das ist eigentlich auch schon alles.
_________________ Nackt duschen widerspricht katholischer Moral.
(Generalkirchenvikariat Köln)
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Zumsel registrierter User
Anmeldungsdatum: 08.03.2005 Beiträge: 4667
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(#337080) Verfasst am: 30.08.2005, 15:43 Titel: |
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Machel hat folgendes geschrieben: | Welche nichttheistische, logisch nachvollziehbaren Gründe sprechen also nun gegen einen menschlichen Kanibalismus? |
Um diese Frage zu beantworten, muss man nicht die Menschenrechtskonvention bemühen. Der erste und wichtigste Grund der dagegen spricht, Kannibalismus zu enttabuisieren, besteht für mich in der so einfachen wie egoistischen Überlegung, dass dieses Tabu nicht zuletzt mich selbst davor schützt, eines Tages auf dem Teller meines Nachbarn zu landen. Vielleicht bin ich da ja ein wenig empfindlich oder überzivilisiert: Aber ich finde es einfach irgendwie entspannender, durch die Stadt gehen zu können ohne ständig Angst haben zu müssen, dass an der nächsten Ecke ein hungriger Artgenosse die Jagd auf mich eröffnet.
Auch gesamtgesellschaftlich betrachtet wäre es ausgesprochen unklug, den Verzehr von Menschenfleisch salonfähig zu machen. Denn ich könnte mir vorstellen, dass gegenseitiges Verspeisen das soziale Klima in nicht unbedingt positiver Weise beeinträchtigen könnte.
In Zivilisationen ist es üblich und notwendig, anderen Menschen ein gewisses Mindestmaß an Respekt entgegenzubringen. Und zu diesem Mindestmaß gehört nun mal unglücklicherweise auch, dass ich den Anderen nicht einfach aufesse. Klingt spießig, hat sich aber bewährt.
Einen Eindruck davon, wo eine Gesellschaft wie die unsrige ohne deratige Konventionen landen könnte, kann man sich übrigens in dem Film "Week-End" von Jean-Luc Godard verschaffen.
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Machel als Doppelnick gesperrt
Anmeldungsdatum: 06.06.2005 Beiträge: 727
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(#337105) Verfasst am: 30.08.2005, 16:14 Titel: |
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Nun sind ja, nach einigem Drängen, tatsächlich mal einige Argumente gegen den menschlichen Kanibalismus zusammen gekommen. Die 3 Hauptgründe waren dabei.
Er würde der eigenen Art schaden,
sei gesundheitlich bedenklich,
und gesetzlich verboten.
Habe ich noch irgend einen Grund vergessen?
Wäre der Kanibalismus also gesetzlich nicht verboten, sondern geboten, so wäre er OK? Alex Dorfner bezieht sich dabei sogar auf Menschenrechte, die er vorher selbst als christliches Machwerk bezeichnete. Damit steckt auch in seinen Begründungsversuchen etwas christliches, was er allerdings auch bemerkte.
Manche Völker verspeisten z.B. ihre Toten um permanent mit ihren Ahnen verbunden zu sein, andere Völker verspeisten als Krieger Organe der Besiegten, weil sie in dem Glauben lebten, dass sie durch solch einen Fleischkonsum die Kräfte der Krieger sich aneignen könnten. Alles das waren aber auch religiöse, abergläubische Vorstellungen, die nicht logisch nachvollziehbar sind. Es gab also schon immer religiöse Gründe für und gegen den Kanibalismus. Nur was schert das einem, der mit diesen Religionen nichts am Hut hat? Religionsgesetze können eben kein Ersatz für sinnvolle Lebensweisen sein. Dennoch kann man mit manchen religiösen Tabus auch als Nichttheist problemlos übereinstimmen, wenn man diese Tabus vernünftig nachvollziehbar sind. Um eine Sache zu beurteilen ist es aber vollkommen gleichgültig wie Theisten über sie denken. Theismus ist da eben kein Maßstab.
Dass bei einem menschlichen Kanibalismus Stämme oder Völker sich zu sehr schwächen würden ist ein Argument. Wie aber sähe es bei einer Überbevölkerung oder bei Kriegstoten aus? Da könnte der Nutzen doch größer als der Schaden sein. Oder nicht? Daneben tritt Kanibalismus ja auch bei anderen Tieren auf, an denen sich Menschen oft ein Vorbild nehmen, wenn es um die Frage geht, ob sie nun Tiere einsperren, morden und fressen sollten oder nicht. Warum sollten sie das dann nicht auch genau so beim Kanibalismus tun?
Da bleibt dann noch das Argument, dass Menschenfleisch um ein vielfaches ungesünder sei als das Fleisch von anderen Tieren. Das ist wohl eher eine Hypothese. Prionen sollen beio Karnivoren, also bei Beutegreifern, gar nicht so viel Schaden anrichten, wie bei Schafen, Kühen oder Menschen. Und ob nun Menschenfleisch ungesünder als Schweinefleisch ist, ist auch fraglich. In der Regel sieht es wohl so aus, dass der Verzehr von Fleischfressenden Tieren stets risikoreicher ist, als der von vegetarisch lebenden Tieren. Nur vegetarisch lebende Tiere zu verspeisen hieße aber, dass nur die Tiere von Menschen einsperrt und gefressen werden, die das gleiche niemals mit anderen Tieren tun. Daneben ist auch hinreichend belegt, wie sehr nichtvegetarische Kost der menschlichen Gesundheit schadet. Woher sonst stammen denn die heutigen Zivilisationskrankheiten, die seit der Einführung der Massentierhaltung verstärkt auftreten? Ein mehr an Fleisch hat also alles andere als mehr Gesundheit gebracht, so dass die Gewohnheit verfaulende Leichen zu essen, keine Notwendigkeit darstellt.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#337154) Verfasst am: 30.08.2005, 17:38 Titel: |
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Machel hat folgendes geschrieben: | Ein mehr an Fleisch hat also alles andere als mehr Gesundheit gebracht, |
... was ich keineswegs bestreite.
Machel hat folgendes geschrieben: | so dass die Gewohnheit verfaulende Leichen zu essen, keine Notwendigkeit darstellt. |
Ich esse auch kein verfaulendes Fleisch, weder ausnahmsweise, noch aus Gewohnheit. Wieder einmal sind deine Schlußfolgerungen abenteuerlich. Erklär beispielweise mal, warum der Umstand, daß der Durschnittsbürger zuviel Fleisch mampft, deines Erachtens ein Argument ist, überhaupt keins zu essen.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Kunigunde Seltsam
Anmeldungsdatum: 10.08.2003 Beiträge: 655
Wohnort: zu Hause
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(#337232) Verfasst am: 30.08.2005, 19:44 Titel: |
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Welche Säuger eigentlich sind (zeitweise) kannibalisch und warum?
Als Beutegreifer auf der Jagt, als Nahrungserwerb? Frißt ein Löwenrudel ein anderes?
Das eher nicht. Ich kenne zumindest keine Beispiele.
Aus Streß? Bisweilen ja, z.B. Überbesiedlung. Das machen Nager, also eine Art Regulierung des Bestandes. Aber der Mensch hat andere Mittel: Früher: Aussetzung, Vernachlässigung der Säuglinge, Kindstötung, heute Verhütung, Abtreibung
Das wiederum ist aber nicht als Kannibalismus zu bezeichnen.
Was noch? Ich kenne keine weiteren Beispiele.
Also scheint es doch Ursachen zu haben, die der Mensch z.T. mit den anderen Säugern gemeinsam hat, ein sehr altes Verhalten. Kannibalismus ist der eigenen Art nicht zuträglich. In extremen Notsituationen aber, z.B. als Schiffbrüchige verspeisen Menschen schon einemal Artgenossen, zumeist Verstorbene, und nur dan, wenn es absolut keine Alternativen zum Überleben gibt.
Der kultische Kannibalismus schein daher sekundär, kulturbedingt zu sein. Rest davon sind in christlichen Zeremonien nocht enthalten, in übertragener Form. Also kann man die Frage nach der Begründung des Nicht-Kannibalismus für Atheisten nicht stellen, da ihnen der kultisch Kannibalismus fremd sein sollte und andere Gründe nicht existieren.
Außerdem, warum kann ich zu dieser Frage nicht einfach sagen: Ich kann prinzipiell machen und denken, was ich will. Nur die Grenze ist definitiv dort, wo ich andere schädige. Wie schon an anderer Stelle geäußert, der Mensch ist ein soziales Wesen. Ohne diese Eigenschaft hätte er es in der Evolution nicht so weit geschafft. Und welche sozialen Wesen fressen sich gegenseitig? Bitte um Beispiele!
Diese Begründung hat auch nichts mit höheren Wesen zu tun.
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vanitas Ranglos
Anmeldungsdatum: 28.01.2005 Beiträge: 517
Wohnort: Freiberg
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(#337236) Verfasst am: 30.08.2005, 19:53 Titel: |
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Machel hat folgendes geschrieben: | ... |
Du biegst dir deine Sicht der Dinge derart zurecht das es schon Weh tut und mir meine Zeit zu schade ist darauf überhaupt noch zu antworten.
_________________ Nackt duschen widerspricht katholischer Moral.
(Generalkirchenvikariat Köln)
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Zumsel registrierter User
Anmeldungsdatum: 08.03.2005 Beiträge: 4667
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(#337254) Verfasst am: 30.08.2005, 21:09 Titel: |
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Ich kann natürlich nur für mich sprechen:
Machel hat folgendes geschrieben: | Er würde der eigenen Art schaden, |
Keine Ahnung! Ich sehe nur, dass er mit Zivilisation unvereinbar ist. Das hat mit Arterhaltung zunächst einmal gar nichts zu tun. Es ist ja durchaus möglich, dass die Zivilisation der biologischen Entwicklung und dem Genpool des Menschen langfristig eher schadet oder nutzt. Derartige Fragen sind mir aber egal. Biologistische Argumentationen und Spekulationen interessieren mich nicht.
Machel hat folgendes geschrieben: | sei gesundheitlich bedenklich, |
Schon möglich. Dieses Argument halte ich aber für zweitrangig.
Machel hat folgendes geschrieben: | und gesetzlich verboten. |
Ja, wobei der eigentliche Grund natürlich nicht das Gesetz selber ist, sondern die Prämissen, nach denen es erlassen wurde.
Deshalb erübrigt sich auch die Frage, ob Kannibalismus "ok" wäre, wenn "er gesetzlich nicht verboten, sondern geboten wäre."
Denn das Verbot, andere Mensche nach gut dünken einfach zu ermorden, gehört in jedem zivilisierten Rechtssystem zum Standard. Es ist gerade der Zweck von Zivilisation, derartig willkürliche Handlungen gegen andere Menschen zu unterbinden. Und die Bestattung von Toten ist ein kulturübergreifendes, universelles Ritual der gesamten Menschheit. Kannibalismus als Bestattungsritus wäre allerdings durchaus denkbar. In unseren Breiten gibt es aber keine derartigen Traditionen, weshalb eine Diskussion darüber ziemlich müßig wäre.
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AlexDorfner Profillos
Anmeldungsdatum: 27.05.2005 Beiträge: 208
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(#337266) Verfasst am: 30.08.2005, 21:39 Titel: |
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Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Wiki verbietet nicht, es erklärt was dieser Begriff bedeutet |
Ich habe nie behauptet, daß Wiki was verbietet. Allerdings behaupte ich, daß Wiki nicht richtig erklärt, was der Begriff Atheist bedeutet.
Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | du scheinst mir etwas vom Christentum traumatisiert zu sein, dass für dich hinter jeder Ecke der Monotheismus lauert |
Sie scheinen mir vom Theismus traumatisiert zu sein, daß für Sie sogar in China der Theismus lauert.
Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Es erscheint mir noch immer vollkommen inkonsequent zu sein, jemanden der seine Ahnen anbetet, als Atheisten zu bezeichen - genauer wäre wohl Spiritualist... |
Wieso sollte der Atheist das nun nicht tun, er kennt noch nicht den eifersüchtigen Gott nach Ex. §20,5 der ihm das verbieten könnte.
Machel hat folgendes geschrieben: | Prionen sollen bei Karnivoren, also bei Beutegreifern, gar nicht so viel Schaden anrichten, wie bei Schafen, Kühen oder Menschen. |
na, ja aber gerade der Schaden den die beim Menschen anrichten liefert ein Argument gegen Kannibalismus.
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Machel als Doppelnick gesperrt
Anmeldungsdatum: 06.06.2005 Beiträge: 727
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(#337272) Verfasst am: 30.08.2005, 22:10 Titel: |
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Ist also die Ächtung von Kanibalismus ein Tabu, welches eben da ist, gesetzlich verankert ist und deshalb auch nie hin6erfragt werden kann oder darf? Wenn das als Begründung schon reicht, dann müßten auch andere Gewohnheits(un)rechte bedingungslos abzeptiert werden, wobei sich freie Geister nicht wohl fühlen dürften. Dennoch tauchen mit der Zeit einige vernünftige Gründe auf, die gegen einen Kanibalismus sprechen. Die können ja noch mal gsammelt werden.
Das Spielchen interpretier etwas in einen Text rein,was nie einer schrieb, um hernach dagegen ins Feld zu ziehen, kenne ich schon.
Wer Fleisch ißt, der ißt nun mal, wie der Kanibale Leichen, die sich in einem Verweesungsprozeß befinden. Wer das leugnen will lebt in Fantasia. Daneben scheint die Frage berechtigt sein, ob der heutige Fleischkonsum ähnliche Kulte und Kulthandlungen beinhaltet wie der Kanibalismus.
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Machel als Doppelnick gesperrt
Anmeldungsdatum: 06.06.2005 Beiträge: 727
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(#337275) Verfasst am: 30.08.2005, 22:17 Titel: |
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Machel hat folgendes geschrieben: | Prionen sollen bei Karnivoren, also bei Beutegreifern, gar nicht so viel Schaden anrichten, wie bei Schafen, Kühen oder Menschen. |
na, ja aber gerade der Schaden den die beim Menschen anrichten liefert ein Argument gegen Kannibalismus.[/quote]
Deshalb könnten manche doch tatsächlich denken, dass Menschen gar nicht so für den Fleischverzehr geeignet sind.
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Komodo Maggots!
Anmeldungsdatum: 27.05.2005 Beiträge: 4588
Wohnort: 2Fort
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(#337314) Verfasst am: 30.08.2005, 23:16 Titel: |
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Machel hat folgendes geschrieben: | Deshalb könnten manche doch tatsächlich denken, dass Menschen gar nicht so für den Fleischverzehr geeignet sind. | Das wäre aber unüberlegt.
Wenn eine Art anfängt Fleisch zu fressen, ist es verständlich, dass sie sich noch nicht auf die zusätzlichen Gefahren eingestellt hat, im Gegensatz zu anderen Arten, die es schon länger betreiben, und sich auch überwiegend von Fleisch ernähren.
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Tegularius surreal
Anmeldungsdatum: 28.07.2005 Beiträge: 2002
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(#337315) Verfasst am: 30.08.2005, 23:17 Titel: |
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Machel hat folgendes geschrieben: | Ist also die Ächtung von Kanibalismus ein Tabu, welches eben da ist, gesetzlich verankert ist und deshalb auch nie hin6erfragt werden kann oder darf? |
Ein "Tabu" (auf Konventionen beruhende sittliche Grenze) ist es wohl. Jedenfalls für die meisten Menschen hierzulande wird es eines sein. Aber warum sollte man ein Tabu nicht hinterfragen dürfen? Aufgrund eines Tabus? Du kannst hinterfragen, was du willst. Letztlich besteht das Tabu, wenn du eines wahrnimmst, nur in deinem Kopf.
Zitat: | Wenn das als Begründung schon reicht, dann müßten auch andere Gewohnheits(un)rechte bedingungslos abzeptiert werden |
Müssen nicht. Aber es liegt nahe, dass es nicht nur eines gibt, welches nicht hinterfragt werden "darf". In der Tat scheinen die Grundpfeiler des menschlichen Zusammenlebens mehr oder weniger Axiomcharakter zu haben. Wie schon erwähnt, der Wert des menschlichen Lebens ist meiner Meinung nach nicht begründbar. Ich sehe persönlich aber auch keinen Grund, mich darüber zu beschweren. Als "gott- oder naturgegeben" sehe ich meine Rechte als Mensch allerdings nicht. Vielmehr als menschengegeben. Aber was macht das im alltäglichen Leben für einen Unterschied?
Zitat: | Wer Fleisch ißt, der ißt nun mal, wie der Kanibale Leichen, die sich in einem Verweesungsprozeß befinden. |
Leichenteile in der Regel, ja. Ohne jeden Zweifel. Und diese verwesen auch. Man muss sie eben rechtzeitig verspeisen, wenn man sich den Genuss nicht verderben will. Wie ein Kannibale verhält man sich dabei allerdings nicht zwangsläufig, denn Kannibalismus ist definiert als Verzehren des Fleisches von Artgenossen. Nur weil jeder Kannibale Fleischfresser ist, muss nicht jeder Fleischfresser Kannibale sein.
Zitat: | Daneben scheint die Frage berechtigt sein, ob der heutige Fleischkonsum ähnliche Kulte und Kulthandlungen beinhaltet wie der Kanibalismus. |
Die Frage ist auch, ob der Konsum von Gemüse unter Umständen eine unbewusste Kulthandlung sein kann (in manchen Fällen drängt sich mir persönlich tatsächlich dieser Gedanke auf, aber das ist wohl irrelevant...). Man kann überall Verbindungen ziehen. Aber warum sollte man das tun?
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44767
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(#337317) Verfasst am: 30.08.2005, 23:26 Titel: |
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Tegularius hat folgendes geschrieben: | Du kannst hinterfragen, was du willst. |
Ich denke, das ist es...
Tegularius hat folgendes geschrieben: | Wie schon erwähnt, der Wert des menschlichen Lebens ist meiner Meinung nach nicht begründbar. Ich sehe persönlich aber auch keinen Grund, mich darüber zu beschweren. |
Genau. Im Grunde läuft das überhaupt nur auf die Viabilitätsfrage hinaus. Wir haben gesehen, dass sich diese Konvention bewährt. Also warum sollte man sie hinterfragen? Dafür gibt es schlicht überhaupt keine sinnvolle Veranlassung.
Du kannst freilich, wie du ja auch schon sagtest, hinterfragen, was du willst. Es macht nur eben nicht immer Sinn.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#337337) Verfasst am: 31.08.2005, 01:07 Titel: |
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Machel hat folgendes geschrieben: | Nun sind ja, nach einigem Drängen, tatsächlich mal einige Argumente gegen den menschlichen Kanibalismus zusammen gekommen. Die 3 Hauptgründe waren dabei.
Er würde der eigenen Art schaden,
sei gesundheitlich bedenklich,
und gesetzlich verboten. |
Da war noch mehr. Warum ignorierst Du das?
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Machel als Doppelnick gesperrt
Anmeldungsdatum: 06.06.2005 Beiträge: 727
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(#337341) Verfasst am: 31.08.2005, 01:14 Titel: |
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Den Sinn mancher Fragen erkennt man oft erst später. Es ist aber schon mal positiv festzustellen, dass auch Atheisten zugeben, dass manche Vorstellungen von ihnen, ähnlich wie bei Theisten, auf einem Axiom beruhen. Es soll sich also etwas von selbst verstehen und muß deshalb nicht begründet werden?
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vanitas Ranglos
Anmeldungsdatum: 28.01.2005 Beiträge: 517
Wohnort: Freiberg
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(#337352) Verfasst am: 31.08.2005, 03:09 Titel: |
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Machel hat folgendes geschrieben: | Den Sinn mancher Fragen erkennt man oft erst später. Es ist aber schon mal positiv festzustellen, dass auch Atheisten zugeben, dass manche Vorstellungen von ihnen, ähnlich wie bei Theisten, auf einem Axiom beruhen. Es soll sich also etwas von selbst verstehen und muß deshalb nicht begründet werden? |
Dir ist das Münchhausen-Dilemma jetzt aber schon ein Begriff oder? Und dann etwas weiter oben dieser Einwurf mit dem "Das Spielchen interpretier etwas in einen Text rein,was nie einer schrieb, um hernach dagegen ins Feld zu ziehen, kenne ich schon. ". Naja zumindest den ersten Teil beherrscht du ganz gut, wie man in zahlreichen deiner Posts nachlesen kann. Du "zitierst" andere in einer Art und Weise, die schon von vornherein eine vorgebene Richtung hat und Sachen wie Sinnentstellung, Weglassen und gezielte Themenlenkung sind dir auch kein Fremdwort.
_________________ Nackt duschen widerspricht katholischer Moral.
(Generalkirchenvikariat Köln)
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#337354) Verfasst am: 31.08.2005, 03:13 Titel: |
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Machel hat folgendes geschrieben: | Den Sinn mancher Fragen erkennt man oft erst später. Es ist aber schon mal positiv festzustellen, dass auch Atheisten zugeben, dass manche Vorstellungen von ihnen, ähnlich wie bei Theisten, auf einem Axiom beruhen. Es soll sich also etwas von selbst verstehen und muß deshalb nicht begründet werden? |
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