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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
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(#598451) Verfasst am: 07.11.2006, 18:05 Titel: |
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Wer legt eigentlich die Höhe des Mitgliedsbeitrags für die Kirchenklubs fest?
_________________ V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Krabat dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 02.09.2006 Beiträge: 784
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(#598458) Verfasst am: 07.11.2006, 18:13 Titel: |
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Heike N. hat folgendes geschrieben: | Und wieviel von meinen hart errauchten 14 Milliarden Euro Tabaksteuer (die anderen Abgaben mal nicht erwähnt) verwendet der Staat, um damit die Kirchen zu finanzieren?  |
Dont you worry. Ich habe mit meinen Krankenkassenbeiträgen schon ganze LKW- Ladungen abgetriebener Kinder finanziert.
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enpassant registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2005 Beiträge: 522
Wohnort: leipzig
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(#598478) Verfasst am: 07.11.2006, 18:40 Titel: |
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Krabat hat folgendes geschrieben: | Ich habe mit meinen Krankenkassenbeiträgen schon ganze LKW- Ladungen abgetriebener Kinder finanziert. |
Na ja, Krabat, gemäß deiner Glaubenssätze hättest du damit ja wohl auch 'ner ganzen Anzahl Seelen ewige Qualen erspart, nicht wahr? Das nenn' ich doch mal eine wirklich löbliche Tat...!
_________________ Was das ewige Leben ist, weiß ich nicht - aber das gegenwärtige ist ein schlechter Spaß! (Voltaire)
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#598491) Verfasst am: 07.11.2006, 19:02 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Weils nicht stimmt. Für den Verwaltungsaufwand kriegt der Staat ja zwischen 2 und 4 % der Kirchensteuer. Da die Verwaltung der Kirchensteuer ja aber wohl ziemlich billig mit der Einkommensteuer "nebenbei" zu machen ist, sollte das wohl auch reichen.
Zwar wäre es für die Kirchen sicher teurer, selbst entsprechende Ämter einzurichten - trotzdem hat der Staat keinen Schaden. |
Das ist so nur leider nie rechnerisch festgestellt und vernünftig kalkuliert worden. Die Kirche selbst spricht von Kosten von 20%, die sie dadurch einspart. Und das jährlich. Das kann man nicht nur mit der einmaligen Einrichtung von Ämtern begründen.
Und ganz vergessen werden die Arbeitgeber, die für die zusätzlichen Abrechnungsaufwand nichts erhalten.
Und was vor allem zu Buche schlägt:
Die Kirche spart sich durch den Finanzamtseinzug im Vergleich zu anderen Organisationen das komplette aufwändige Mahnverfahren.
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#598493) Verfasst am: 07.11.2006, 19:06 Titel: |
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Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: | Wer legt eigentlich die Höhe des Mitgliedsbeitrags für die Kirchenklubs fest? |
Der Prozentsatz wird in Kirchenordnungen festgelegt. Die Kirchen müssen sich nur gebietsweise einigen, wenn der Staat die Kirchensteuer einziehen soll.
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Krabat dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 02.09.2006 Beiträge: 784
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(#598500) Verfasst am: 07.11.2006, 19:20 Titel: |
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enpassant hat folgendes geschrieben: | Krabat hat folgendes geschrieben: | Ich habe mit meinen Krankenkassenbeiträgen schon ganze LKW- Ladungen abgetriebener Kinder finanziert. |
Na ja, Krabat, gemäß deiner Glaubenssätze hättest du damit ja wohl auch 'ner ganzen Anzahl Seelen ewige Qualen erspart, nicht wahr? Das nenn' ich doch mal eine wirklich löbliche Tat...! |
Meinst Du diese Seelen?
http://www.babycaust.de/
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
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(#598504) Verfasst am: 07.11.2006, 19:25 Titel: |
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Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: | Wer legt eigentlich die Höhe des Mitgliedsbeitrags für die Kirchenklubs fest? |
Der Prozentsatz wird in Kirchenordnungen festgelegt. Die Kirchen müssen sich nur gebietsweise einigen, wenn der Staat die Kirchensteuer einziehen soll. |
Also die Kirchen legen den Beitrag fest, den der Staat einzuziehen hat?
Und wenn man es nicht zahlt, schuldet man dem Staat oder der Kirche?
Was, wenn sich die Arbeitgeber weigern würden das abzuführen? Resp. ein Arbeitgeber?
das was heute als Kirchensteuer abgeführt wird könnte man doch wunderbar in Staatliche Kindergärten, Krankenhäuser und Altenheime investieren - dann wäre dort die Ausstattung erheblich besser - ohne Mehrbelastung für den Bürger!
Ist die Kirchensteuer auch in diesen Konkordaten festgelegt oder nur die anderen Leistungen?
_________________ V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22337
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(#598515) Verfasst am: 07.11.2006, 19:49 Titel: |
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Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Weils nicht stimmt. Für den Verwaltungsaufwand kriegt der Staat ja zwischen 2 und 4 % der Kirchensteuer. Da die Verwaltung der Kirchensteuer ja aber wohl ziemlich billig mit der Einkommensteuer "nebenbei" zu machen ist, sollte das wohl auch reichen.
Zwar wäre es für die Kirchen sicher teurer, selbst entsprechende Ämter einzurichten - trotzdem hat der Staat keinen Schaden. |
Das ist so nur leider nie rechnerisch festgestellt und vernünftig kalkuliert worden. Die Kirche selbst spricht von Kosten von 20%, die sie dadurch einspart. Und das jährlich. Das kann man nicht nur mit der einmaligen Einrichtung von Ämtern begründen. |
Nun, aber beim Finanzamt müssen beim jetzigen System nach dem kompletten Ausrechnen der Steuer eines Bürgers danach nochmal ein bestimmter Prozentsatz ausgerechnet sowie nochmal abgesetzt werden und dann überwiesen. Sorry, aber das kann kein riesiger Aufwand sein. Diese 2-4 % scheinen mir dafür durchaus auszureichen.
Würden die Kirchen das selber machen müssen, müssten sie die Ämter ja nicht nur einrichten, sondern auch unterhalten, dazu das von die angesprochne Ahnverfahren etc. - es ist doch logisch, dass das wesentlich aufwändiger wäre, als wenn der Staat die Kirchensteuer mit der Einkommensteuer zusammen einzieht.
Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | Und ganz vergessen werden die Arbeitgeber, die für die zusätzlichen Abrechnungsaufwand nichts erhalten. |
Genau wie bei den Finanzämtern kann ich mir nicht denken, dass dies - neben der Abrechnung von Steuern, Lonnebenkosten usw. - ein allzu großer Aufwand ist.
Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | Die Kirche spart sich durch den Finanzamtseinzug im Vergleich zu anderen Organisationen das komplette aufwändige Mahnverfahren. |
Ja. Das ist halt eine Erleichterung, die der Staat den Religions- und Weltanschauungsgeminschaften bewusst und gewollt einräumt, ohne dass er selber dadurch finanzielle Verluste erleidet. Aber eben allen Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften gleichmäßig. Die ständige Behauptung, dies sei ein Privileg der Kirchen, ist schlichtweg falsch. Der Humanistische Verband, die Freidenker usw. könnten das ganz genauso machen.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22337
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(#598522) Verfasst am: 07.11.2006, 19:54 Titel: |
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Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: | das was heute als Kirchensteuer abgeführt wird könnte man doch wunderbar in Staatliche Kindergärten, Krankenhäuser und Altenheime investieren - dann wäre dort die Ausstattung erheblich besser - ohne Mehrbelastung für den Bürger! |
Äh, ja, könnte man.
Man könnte auch die Mitgliedsbeiträge des Sportvereins dem Staat für die Einrichtung von Musikschulen geben, ohne Mehrbelastung für die Sportler.
Was ist denn das für ne Logik?
Die Kirchensteuer ist nunmal ein Mitgliedsbeitrag der Kirchen und anderen Weltanschauungsgemeinschaften, die der Staat als Erleichterung für diese einzieht, wenn sie es wünschen. Wenn man die nicht zahlen will, tritt man aus, Punkt. Das einzige, was ich als Kritikpunkt sehe, ist das man den Aufwand wohl mal ausrechnen sollte, wenn dies tatsächlich nie geschehen ist, und dass es eigentlich keine Austrittsgebühr geben dürfte. Das ist aber auch alles.
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#598529) Verfasst am: 07.11.2006, 19:59 Titel: |
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Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: |
Und wenn man es nicht zahlt, schuldet man dem Staat oder der Kirche? |
Der Kirche. Aber in der Regel schuldest du nicht... dafür sorgt schon das Finanzamt mit staatlicher Hoheitsbefugnis.
Zitat: | Was, wenn sich die Arbeitgeber weigern würden das abzuführen? Resp. ein Arbeitgeber? |
Dann droht ihm vermutlich das Gleiche, als wenn er keine Sozialversicherung abführt...
Zitat: | das was heute als Kirchensteuer abgeführt wird könnte man doch wunderbar in Staatliche Kindergärten, Krankenhäuser und Altenheime investieren - dann wäre dort die Ausstattung erheblich besser - ohne Mehrbelastung für den Bürger! |
Moment: Die Kirchensteuer ist ein Mitgliedsbeitrag. Und der gehört nun mal der Organisation, bei dem der Kirchensteuerzahler Mitglied ist. Was eingespart werden kann, ist die staatliche Subvention.
Zitat: | Ist die Kirchensteuer auch in diesen Konkordaten festgelegt oder nur die anderen Leistungen? |
Die Kirchensteuer ist im Grundgesetz festgelegt. Der staatliche Einzug in Ländergesetzen.
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#598535) Verfasst am: 07.11.2006, 20:07 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Nun, aber beim Finanzamt müssen beim jetzigen System nach dem kompletten Ausrechnen der Steuer eines Bürgers danach nochmal ein bestimmter Prozentsatz ausgerechnet sowie nochmal abgesetzt werden und dann überwiesen. Sorry, aber das kann kein riesiger Aufwand sein. Diese 2-4 % scheinen mir dafür durchaus auszureichen. |
Offenbar nicht. Mit dem staatlichen Einzug der Kirchensteuer hängt ja auch die staatliche Mitgliederverwaltung zusammen. Erklärung des Austrittes nur beim Staat. Wenn das Geld nun ausreichen würde, müssten die Länder keine Kirchenaustrittsgebühr beim Austretenden verlangen.
Zitat: | Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | Und ganz vergessen werden die Arbeitgeber, die für die zusätzlichen Abrechnungsaufwand nichts erhalten. |
Genau wie bei den Finanzämtern kann ich mir nicht denken, dass dies - neben der Abrechnung von Steuern, Lonnebenkosten usw. - ein allzu großer Aufwand ist. |
Vielleicht kein sehr großer, aber ein Aufwand schon, da die Arbeitnehmer ja nicht alle gleich Kirchensteuer zahlen und hier also die Daten einzeln eingepflegt und Änderungen bearbeitet werden müssen. Kommt noch hinzu, dass bei Minijobs die Abgabe für die Arbeitnehmer durch die Kirchensteuer erhöht ist (auch wenn der Arbeitgeber zum Beispiel nur Konfessionslose einstellt).
Zitat: | Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | Die Kirche spart sich durch den Finanzamtseinzug im Vergleich zu anderen Organisationen das komplette aufwändige Mahnverfahren. |
Ja. Das ist halt eine Erleichterung, die der Staat den Religions- und Weltanschauungsgeminschaften bewusst und gewollt einräumt, ohne dass er selber dadurch finanzielle Verluste erleidet. Aber eben allen Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften gleichmäßig. |
Nicht alle Gemeinschaften haben das Recht auf Kirchensteuereinzug.
Zitat: | Die ständige Behauptung, dies sei ein Privileg der Kirchen, ist schlichtweg falsch. Der Humanistische Verband, die Freidenker usw. könnten das ganz genauso machen. |
Nein. Können sie nicht. Lies doch bitte das Grundgesetz und die Ländergesetze zur Kirchensteuer.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22337
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(#598577) Verfasst am: 07.11.2006, 20:54 Titel: |
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Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Nun, aber beim Finanzamt müssen beim jetzigen System nach dem kompletten Ausrechnen der Steuer eines Bürgers danach nochmal ein bestimmter Prozentsatz ausgerechnet sowie nochmal abgesetzt werden und dann überwiesen. Sorry, aber das kann kein riesiger Aufwand sein. Diese 2-4 % scheinen mir dafür durchaus auszureichen. |
Offenbar nicht. Mit dem staatlichen Einzug der Kirchensteuer hängt ja auch die staatliche Mitgliederverwaltung zusammen. Erklärung des Austrittes nur beim Staat. Wenn das Geld nun ausreichen würde, müssten die Länder keine Kirchenaustrittsgebühr beim Austretenden verlangen. |
Nun, es kommt schon mal vor, dass der Staat für diese oder jene Dinge überhöhte Gebühren verlangt, nicht wahr? Und ich wäre ja durchaus für eine Abschaffung dieser Gebühr. Und ich denke, dass auch ohne sie der Staat hinreichend bezahlt wäre durch besagten Anteil der Kirchensteuer, den er bekommt. Allerdings sollte man - wie ich schrub- das mal ausrechnen. Und, okay, wenn man dabei feststellt, der Staat ist nicht hinreichend bezahlt damit, dann erhöht man den Anteil eben. Aber wenn ihr ständig von Subventionen redet, dann wäre es mE schon mal nicht schlecht, diesen Anteil, den der Staat erhält, zumindest zu erwähnen und eine Begründung zu liefern, warum er eurer Schätzung nach nicht reicht.
Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | Die Kirche spart sich durch den Finanzamtseinzug im Vergleich zu anderen Organisationen das komplette aufwändige Mahnverfahren. |
Ja. Das ist halt eine Erleichterung, die der Staat den Religions- und Weltanschauungsgeminschaften bewusst und gewollt einräumt, ohne dass er selber dadurch finanzielle Verluste erleidet. Aber eben allen Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften gleichmäßig. |
Nicht alle Gemeinschaften haben das Recht auf Kirchensteuereinzug.
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Die ständige Behauptung, dies sei ein Privileg der Kirchen, ist schlichtweg falsch. Der Humanistische Verband, die Freidenker usw. könnten das ganz genauso machen. |
Nein. Können sie nicht. Lies doch bitte das Grundgesetz und die Ländergesetze zur Kirchensteuer. |
Aber alle Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften, die Körperschaften des öffentlichen Rechts sind, haben dieses Recht. Und das zu werden, steht prinzipiell jeder Religions- und Weltanschauungsgemeisnchaft offen (auch wenn der juristische Weg langwierig sein mag). Mindestens einzelne Landesverbände von HVD und bfg sind es schon und könnten daher auch jetzt schon "Kirchen-"Steuer erheben - wenn sie wollten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kirchensteuer#Kirchensteuereinzug_durch_den_Staat
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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SoWhy The Doctor
Anmeldungsdatum: 21.04.2006 Beiträge: 3216
Wohnort: TARDIS
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(#598583) Verfasst am: 07.11.2006, 21:00 Titel: |
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Krabat hat folgendes geschrieben: | Heike N. hat folgendes geschrieben: | Und wieviel von meinen hart errauchten 14 Milliarden Euro Tabaksteuer (die anderen Abgaben mal nicht erwähnt) verwendet der Staat, um damit die Kirchen zu finanzieren?  |
Dont you worry. Ich habe mit meinen Krankenkassenbeiträgen schon ganze LKW- Ladungen abgetriebener Kinder finanziert. |
Solltest du nicht dich weigern, sowas mit zu finanzieren? Und du willst ein wahrer Katholik™ sein, der toleriert und finanziert?
_________________ Stop believing - start thinking.
Rise up, rise up!
Live a full life, 'cause when it's over, it's done!
So rise up, rise up! Dance and scream and love
(Cursive - Rise up! Rise up!)
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
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(#598586) Verfasst am: 07.11.2006, 21:07 Titel: |
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Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | ... bei Minijobs die Abgabe für die Arbeitnehmer durch die Kirchensteuer erhöht ist (auch wenn der Arbeitgeber zum Beispiel nur Konfessionslose einstellt). |
Das heisst, der Konfessionslose Minijobber muss Kirchensteuer zahlen?
Das sind ja Methoden wie bei der GEZ!
_________________ V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
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(#598587) Verfasst am: 07.11.2006, 21:08 Titel: |
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Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | Die Kirchensteuer ist im Grundgesetz festgelegt. Der staatliche Einzug in Ländergesetzen. |
Dann müsste es ja einfach sein, das zu ändern? Die Kirche kann sich ja dann dagegen nicht juristisch wehren, oder?
_________________ V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#598600) Verfasst am: 07.11.2006, 21:42 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Mindestens einzelne Landesverbände von HVD und bfg sind es schon und könnten daher auch jetzt schon "Kirchen-"Steuer erheben - wenn sie wollten.
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Und ihren Mitgliedern zumuten, dass auch sie ihrem Arbeitgeber (und demnächst den Banken) die Mitgliedschaft offenbaren müssen? Würde das ein Weltanschauungsverband, in dem ich Mitglied bin, anstreben, wäre ich sofort draußen.
Weltanschauung ist Privatsache. Wem oder was man davon Außenstehenden preisgibt, sollte jeder selbst bestimmen dürfen.
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enpassant registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2005 Beiträge: 522
Wohnort: leipzig
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(#598601) Verfasst am: 07.11.2006, 21:43 Titel: |
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Krabat hat folgendes geschrieben: | enpassant hat folgendes geschrieben: | Krabat hat folgendes geschrieben: | Ich habe mit meinen Krankenkassenbeiträgen schon ganze LKW- Ladungen abgetriebener Kinder finanziert. |
Na ja, Krabat, gemäß deiner Glaubenssätze hättest du damit ja wohl auch 'ner ganzen Anzahl Seelen ewige Qualen erspart, nicht wahr? Das nenn' ich doch mal eine wirklich löbliche Tat...! |
Meinst Du diese Seelen?
http://www.babycaust.de/ |
Tja, du täuschst dich, wenn du meinst, mit dem Zitieren solcher aufgemotzten Grusel-Pic-Sites ablenken zu können.
Zunächst ist gar nicht einzusehen, warum du mit dem "Babycaust" eigentlich überhaupt ein Problem hast. Denn nach deiner Bibel geschieht dies alles ja samt und sonders nach des Allerhöchsten Ratschluss und Willen. Und wer bist du, Gottes Wirken zu kritisieren???
Sodann kommen ja nach der Verkündigung der Bibel nicht nur einige, sondern sogar die meisten Menschen in den Genuss ewiger Höllenqualen. Das wiederum bedeutet nun, dass jedes Kind, welches geboren wird, mit einer nicht geringen Wahrscheinlichkeit nach kurzem irdischen Leben für ewig in der Hölle landen wird.
So gesehen ist jeder in die Tat umgesetzte vorsätzliche Entschluss, etwa eines streng katholischen Paares, Kinder in die Welt zu setzen, eine ganz und gar verwerfliche Verantwortungslosigkeit und geradezu monströser Egoismus: Denn nur um die Freude an "Kindern und Familie" zu haben, zwingen die Eltern dem bedauernswerten Kinde ungefragt nicht nur das "Geschenk des Lebens" auf, sondern damit ebenso das atemberaubende Risiko, sich ewig in unbeschreiblichen Höllenqualen zu winden. Da wäre es doch zweifellos besser, nicht geboren worden zu sein...
Darum also, wenn man die gängigen christlichen und zumal katholischen Glaubenssätze tatsächlich einmal ernst nimmt, wäre jede Abtreibung eine zutiefst ehren- und mitleidsvolle löbliche Tat, da sie mit hoher Wahrscheinlichkeit ein denkendes und fühlendes Wesen vor dem Verderben bewahrt!
Und dafür sind die betreffenden Kassengelder doch nun wirklich sehr solidarisch eingesetzt...
_________________ Was das ewige Leben ist, weiß ich nicht - aber das gegenwärtige ist ein schlechter Spaß! (Voltaire)
Zuletzt bearbeitet von enpassant am 07.11.2006, 21:45, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#598602) Verfasst am: 07.11.2006, 21:43 Titel: |
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Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: | Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | ... bei Minijobs die Abgabe für die Arbeitnehmer durch die Kirchensteuer erhöht ist (auch wenn der Arbeitgeber zum Beispiel nur Konfessionslose einstellt). |
Das heisst, der Konfessionslose Minijobber muss Kirchensteuer zahlen? |
Der Minijobber selbst zahlt ja nichts. Die Abgaben trägt der Arbeitgeber. Und die enthalten grundsätzlich und pauschal auch Kirchensteuer.
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#598603) Verfasst am: 07.11.2006, 21:44 Titel: |
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Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: | Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | Die Kirchensteuer ist im Grundgesetz festgelegt. Der staatliche Einzug in Ländergesetzen. |
Dann müsste es ja einfach sein, das zu ändern? Die Kirche kann sich ja dann dagegen nicht juristisch wehren, oder? |
Der staatliche Einzug kann im jeweiligen Land durch Landesgesetz geändert werden, ja.
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
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(#598613) Verfasst am: 07.11.2006, 22:00 Titel: |
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Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: | Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | ... bei Minijobs die Abgabe für die Arbeitnehmer durch die Kirchensteuer erhöht ist (auch wenn der Arbeitgeber zum Beispiel nur Konfessionslose einstellt). |
Das heisst, der Konfessionslose Minijobber muss Kirchensteuer zahlen? |
Der Minijobber selbst zahlt ja nichts. Die Abgaben trägt der Arbeitgeber. Und die enthalten grundsätzlich und pauschal auch Kirchensteuer. |
Nicht ganz. Wenn man es vom Brutto aus betrachtet zahlt der Minijobber sehr wohl. Und den Arbeitgeber interessiert nur das Brutto.
Ein Beispiel:
Mein letzter Arbeitgeber (Lohngeber) hat die Erhöhung der Abgaben für die Minijobber voll auf die Arbeitnehmer (Arbeitgeber) umgelegt. Für ihn war die Erhöhung von 25% auf 30% kostenneutral. Er zahlt einfach ein niedrigeres Netto aus. Wem das nicht passt, der kann ja gehen.
Von seinen Kollegen wird er dafür als Held der Unternehmerklasse bewundert.
Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: | Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | Die Kirchensteuer ist im Grundgesetz festgelegt. Der staatliche Einzug in Ländergesetzen. |
Dann müsste es ja einfach sein, das zu ändern? Die Kirche kann sich ja dann dagegen nicht juristisch wehren, oder? |
Der staatliche Einzug kann im jeweiligen Land durch Landesgesetz geändert werden, ja. |
Und warum hat das noch kein Bundesland - zum Beispiel eines der neuen Länder getan?
_________________ V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#598626) Verfasst am: 07.11.2006, 22:24 Titel: |
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Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: |
Nicht ganz. Wenn man es vom Brutto aus betrachtet zahlt der Minijobber sehr wohl. Und den Arbeitgeber interessiert nur das Brutto. |
Ich betrachte es vom rechtlichen Standpunkt aus. Rechtlich zahlt der Arbeitgeber und nur er hätte das Recht, als Betroffener gegen die Kirchensteuer beim Minijob zu klagen.
Zitat: |
Zitat: | Der staatliche Einzug kann im jeweiligen Land durch Landesgesetz geändert werden, ja. |
Und warum hat das noch kein Bundesland - zum Beispiel eines der neuen Länder getan? | [/quote]
Sie haben ja im Gegenteil diese Gesetze erst neu geschaffen. Ebenso wie Staatskirchenverträge und Konkordate. Kirchenlobby-Arbeit.
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
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(#598645) Verfasst am: 07.11.2006, 22:50 Titel: |
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Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | Laird Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: | Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | Der staatliche Einzug kann im jeweiligen Land durch Landesgesetz geändert werden, ja. | Und warum hat das noch kein Bundesland - zum Beispiel eines der neuen Länder getan? | Sie haben ja im Gegenteil diese Gesetze erst neu geschaffen. Ebenso wie Staatskirchenverträge und Konkordate. Kirchenlobby-Arbeit. |
Dann sind die Ossis ja noch blöder als ich dachte. Oder korrupt.
Oder mussten sie es übernehmen, weil sie ja 'beigetreten' sind?
_________________ V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22337
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(#598767) Verfasst am: 08.11.2006, 00:58 Titel: |
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Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Mindestens einzelne Landesverbände von HVD und bfg sind es schon und könnten daher auch jetzt schon "Kirchen-"Steuer erheben - wenn sie wollten.
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Und ihren Mitgliedern zumuten, dass auch sie ihrem Arbeitgeber (und demnächst den Banken) die Mitgliedschaft offenbaren müssen? Würde das ein Weltanschauungsverband, in dem ich Mitglied bin, anstreben, wäre ich sofort draußen.
Weltanschauung ist Privatsache. Wem oder was man davon Außenstehenden preisgibt, sollte jeder selbst bestimmen dürfen. |
Ja gut, aber das ist thematisch jetzt ne ganz andere Baustelle als die Behauptung, der Staat würde den Kirchensteuereinzug bezahlen oder die Kirchensteuer wäre ein Privileg der Kirchen gegenüber anderen Weltanschauungsgemeinschaften, oder?
Eine Regelung, die die Zugehörigkeit zu einer Weltanschauungsgemeinschaft für den Arbeitgeber unsichtbar macht, würde ich auch sehr begrüßen.
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Verzweifler Saints & Sinners County Sheriff
Anmeldungsdatum: 21.10.2006 Beiträge: 183
Wohnort: Fulda
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(#598852) Verfasst am: 08.11.2006, 09:33 Titel: |
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... kleine Zwischenfrage zu den Finanzen: Gibt es hier oder anderswo kritische Info/Diskussion zu der Verwendung der Einahmen? Ich habe mal in einer DLF Reportage gehört, dass ein Journalist von einem Kirchenmann zusammengestaucht worden ist, weil der behauptet hat, dass nur 1% der Einnahmen karikativen (oder anderen allgemeinnützlichen) Zwecken zu Gute kommen. Als der dann erklärte, es seien 2% bin ich fast von der Spur abgekommen (fuhr gerade auf der A7). Ist da was wahres dran? Sind 98% der Einnahmen für interne Zwecke?
Die Kirchensteuer tut mir finanziell jetzt nicht besonders weh - solange damit kein Unfug getrieben wird, hätte ich diese für solche Zwecke gerne zugestanden. Wenn ich solche Zahlen höre, gebietet sich ein Austritt ja schon alleine deswegen.
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Torsten - der Verzweifler
Er singt meine Meinung -> http://www.youtube.com/watch?v=d5YrB7TpT1Y
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#598863) Verfasst am: 08.11.2006, 10:20 Titel: |
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Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: | Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | Laird Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: | Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | Der staatliche Einzug kann im jeweiligen Land durch Landesgesetz geändert werden, ja. | Und warum hat das noch kein Bundesland - zum Beispiel eines der neuen Länder getan? | Sie haben ja im Gegenteil diese Gesetze erst neu geschaffen. Ebenso wie Staatskirchenverträge und Konkordate. Kirchenlobby-Arbeit. |
Dann sind die Ossis ja noch blöder als ich dachte. Oder korrupt.
Oder mussten sie es übernehmen, weil sie ja 'beigetreten' sind? |
Nein, sind ja Ländergesetze. Sie mussten die Kirchensteuer übernehmen. Nicht deren staatlichen Einzug. Und schon gar keine Staatsleistungen, die ja lt. GG sogar beendet werden sollen.
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#598867) Verfasst am: 08.11.2006, 10:24 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
oder die Kirchensteuer wäre ein Privileg der Kirchen gegenüber anderen Weltanschauungsgemeinschaften, oder? |
Habe ich nie behauptet. Ich bin nicht gegen die Kirchensteuer als Privileg der Kirchen, sondern grundsätzlich vom System her.
Zitat: | Eine Regelung, die die Zugehörigkeit zu einer Weltanschauungsgemeinschaft für den Arbeitgeber unsichtbar macht, würde ich auch sehr begrüßen. |
Das wäre der Einzug durch die Religionsgemeinschaften selbst. Und vielleicht schaffen es die Kirchen ja auch mal, ihren eigenen Mitgliedern einfach zu glauben, wenn sie ihre finanziellen Möglichkeiten selbst angeben, statt dies durch staatliche Steuerlisten überprüfen zu müssen. Sind doch Christen, ihre Mitglieder.
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Celsus-2006 Unpapst
Anmeldungsdatum: 26.07.2006 Beiträge: 1617
Wohnort: Süddeutschland
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(#598870) Verfasst am: 08.11.2006, 10:31 Titel: |
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Hallo Torsten,
dann ist dieses Buch sicherlich richtig:
Carsten Frerk
Finanzen und Vermögen der Kirchen in Deutschland
Ansonsten kann ich das nur bestätigen. Du darfst ja nicht vergessen, dass für sämtliche Einrichtungen, Krankenhäuser, Kindergärten, Schulen, etc. der Staat die üblichen Mittel gibt, dazu bei den Krankenkassen abgerechnet wird, die Eltern Beiträge zahlen etc. Dazu gibt die Kirche als privater Träger natürlich Eigenmittel. Das ist beim Bau meist das Grundstück, denn Grund und Boden hat die Kirche in Laufe der Jahrhunderte, durch welche Methoden auch immer (erst gewaltsame Landnahme, später ablassähnliche Erbschaftsanhäufungen) genug angesammelt. Die Kirchen sind der zweitgrößte Bodenbesitzer in Deutschland nach dem Staat.
Und da sogar die meisten Geistlichen, die Ausbildung und Universitäten der Theologen, die Sanierung der Kirchengebäude (weil denkmalgeschützt) vom Staat übernommen wird, wird dafür die Kirchensteuer gar nicht benötigt.
Viele Grüße!
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#598877) Verfasst am: 08.11.2006, 10:42 Titel: |
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Verzweifler hat folgendes geschrieben: | ... kleine Zwischenfrage zu den Finanzen: Gibt es hier oder anderswo kritische Info/Diskussion zu der Verwendung der Einahmen? Ich habe mal in einer DLF Reportage gehört, dass ein Journalist von einem Kirchenmann zusammengestaucht worden ist, weil der behauptet hat, dass nur 1% der Einnahmen karikativen (oder anderen allgemeinnützlichen) Zwecken zu Gute kommen. Als der dann erklärte, es seien 2% bin ich fast von der Spur abgekommen (fuhr gerade auf der A7). Ist da was wahres dran? Sind 98% der Einnahmen für interne Zwecke?
Die Kirchensteuer tut mir finanziell jetzt nicht besonders weh - solange damit kein Unfug getrieben wird, hätte ich diese für solche Zwecke gerne zugestanden. Wenn ich solche Zahlen höre, gebietet sich ein Austritt ja schon alleine deswegen. |
10% der Kirchensteuer gehen in den allgemeinen gemeinnützigen Bereich. 1 % der Kirchensteuer gehen an Caritas oder Diakonie.
Infos:
www.kirchensteuer.de
www.kirchensteuern.de
www.carstenfrerk.de (http://www.carstenfrerk.de/diakonie.htm)
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hehehe registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.07.2006 Beiträge: 674
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(#598899) Verfasst am: 08.11.2006, 11:19 Titel: |
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Zitat: | Die Kirche spart sich durch den Finanzamtseinzug im Vergleich zu anderen Organisationen das komplette aufwändige Mahnverfahren.
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Deutschland ist hinsichtlich des Systems ja auch eher eine Ausnahme, oder nicht? In Italien beispielsweise gibt es zwar eine Pflicht, eine gewisse gemeinnützige Steuer zu zahlen, aber man kann sich selbst aussuchen, an wen diese geht (muss nicht die Kirche sein). Wie sieht das System in Belgien aus? Meines Wissens funktioniert das mit völlig freiwilligen Spenden; da erledigt sich dann auch das Mahnverfahren.
Wenn man sieht, wieviel Mist (aus kath. Sicht) mit diesen Geldern in Einzelfällen angestellt wird (indem sie für völlig unkatholische Projekte, vor allem im Bereich Jugendarbeit, verschwendet werden), muss man das freiwillige System eigentlich für das bessere halten. Meines Wissens sind es bestimmte Bischöfe, die an dem System in Deutschland festhalten wollen; Ratzinger hat sich schon früher mehrfach kritisch dazu geäussert.
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#598903) Verfasst am: 08.11.2006, 11:24 Titel: |
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hehehe hat folgendes geschrieben: |
Deutschland ist hinsichtlich des Systems ja auch eher eine Ausnahme, oder nicht? |
Es gibt wenige Länder mit einer Kirchensteuer. Es gibt nur ein einziges Land, wo dies als Zwangseinzug über die Arbeitgeber läuft.
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