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Austauschschüler von christlichen Eiferern bedrängt
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22337

Beitrag(#603517) Verfasst am: 16.11.2006, 17:50    Titel: Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
So oder so, konfessionell gebundener Unterricht gehört nicht in Schulen.

Zu dieser Grundsatzdiskussion bin ich ja schon öfter bereit gewesen. Und ich kann das auch als Meinung akzeptieren. Aber man muss diese Meinung ja nicht notwendig mit dem Pauschalvorwurf der autoritären Indoktrination verknüpfen.
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#603524) Verfasst am: 16.11.2006, 17:58    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
So oder so, konfessionell gebundener Unterricht gehört nicht in Schulen.

Zu dieser Grundsatzdiskussion bin ich ja schon öfter bereit gewesen. Und ich kann das auch als Meinung akzeptieren. Aber man muss diese Meinung ja nicht notwendig mit dem Pauschalvorwurf der autoritären Indoktrination verknüpfen.

Nein, aber die Gefahr selbiger ist einfach zu groß. Wir haben wir eine Weltanschauung, die durch massive Indoktination und Gewalt verbreitet worden ist, und lassen die institutionalisierten Träger dieser Gewalt über Lehrpläne und Personal bestimmen, die unseren Kinder diese Weltanschauung näher bringen sollen. Und machen wir uns nichts vor, der Zweck des RUs ist mitnichten eine allgemeine Kenntnis über Religion(en) zu vermitteln, sondern Werbung für den Christenglauben zu machen. Dazu muß man sich nur mal Lehrpläne anschauen.
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"Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Johnnyboy
Stück Scheiße



Anmeldungsdatum: 26.06.2005
Beiträge: 2562
Wohnort: Babylon

Beitrag(#603530) Verfasst am: 16.11.2006, 18:04    Titel: Antworten mit Zitat

@ tillich: Man kann einen Menschen achten auch ohne seinen Standpunkt zu teilen. Bei Leuten wie dir fällt das nicht schwer. Aber es gibt genügend Fälle bei denen es - gelinde gesagt - eine Zumutung ist.

Zitat:
Religiosität = Denkfaulheit und Naivität. Danke, dass du es so auf den Punkt bringst.


Auch wenn diese Bahauptung nicht von mir stammt: Es kommt wohl ganz auf die Definition von Religiosität an. Ist Religiosität für einen das setzen von Prämissen, die nicht hinterfragt werden dürfen, ja deren Hinterfragen geradezu als "Sünde" gilt, dann ist Reilgion numal nichts anderes als, nunja, zelebrierte Ignoranz.
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"Das Leben des Starken erfüllt seinen Sinn, das des Schwachen seinen Zweck".
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#603675) Verfasst am: 16.11.2006, 20:46    Titel: Antworten mit Zitat

Thao hat folgendes geschrieben:
Man kann doch anderen nicht ernsthaft den Vorwurf machen, dass sie Naivität und Denkfaulheit nicht respektieren. Respekt muss man sich erarbeiten.
Religiösität verdient keinen Respekt.


erstmal: respekt sollte basis jeder sozialen interaktion sein und nicht erst erarbeitet werden.
ursache von religiosität ist m.e. unbewusste denkfaulheit bei gleichzeitigem wunsch nach einfachen lösungen für schwierige fragen. dazu kommt ein guter schuss naivität. in sofern kann ich dir im großen und ganzen recht geben.
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Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#603716) Verfasst am: 16.11.2006, 21:15    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben:
Thao hat folgendes geschrieben:
Man kann doch anderen nicht ernsthaft den Vorwurf machen, dass sie Naivität und Denkfaulheit nicht respektieren. Respekt muss man sich erarbeiten.
Religiösität verdient keinen Respekt.


erstmal: respekt sollte basis jeder sozialen interaktion sein und nicht erst erarbeitet werden.

Bin anderer Ansicht. Respekt darf nicht so wertlos sein, dass man ihm jedem schenkt, den man überhaupt nicht kennt.
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Rudolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 19.01.2004
Beiträge: 1460

Beitrag(#603722) Verfasst am: 16.11.2006, 21:23    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben:
Thao hat folgendes geschrieben:
Man kann doch anderen nicht ernsthaft den Vorwurf machen, dass sie Naivität und Denkfaulheit nicht respektieren. Respekt muss man sich erarbeiten.
Religiösität verdient keinen Respekt.


erstmal: respekt sollte basis jeder sozialen interaktion sein und nicht erst erarbeitet werden.

Bin anderer Ansicht. Respekt darf nicht so wertlos sein, dass man ihm jedem schenkt, den man überhaupt nicht kennt.


Bin anderer Ansicht. Hier geht es um den feinen Unterschied zwischen Toleranz und Akzeptanz. Das eine ist eigentlich meistens angesagt, das andere kann man wie Süßigkeiten verteilen.
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#603738) Verfasst am: 16.11.2006, 21:35    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben:
Thao hat folgendes geschrieben:
Man kann doch anderen nicht ernsthaft den Vorwurf machen, dass sie Naivität und Denkfaulheit nicht respektieren. Respekt muss man sich erarbeiten.
Religiösität verdient keinen Respekt.


erstmal: respekt sollte basis jeder sozialen interaktion sein und nicht erst erarbeitet werden.

Bin anderer Ansicht. Respekt darf nicht so wertlos sein, dass man ihm jedem schenkt, den man überhaupt nicht kennt.


wie kommst du darauf, das geschenkter respekt wertlos ist?!
aber gut. deine haltung erklärt einiges. übrigens wird das auch in der türkischen kultur so gehandhabt. nur wer laut, und möglichst grob daherkommt wird respektiert. nicht besonders angenehm solche zeitgenossen. man nennt sie auch chauvinisten.
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Der unbekannte Gott
apolitischer Atheist



Anmeldungsdatum: 24.07.2003
Beiträge: 1595
Wohnort: Das alte Europa

Beitrag(#603939) Verfasst am: 17.11.2006, 00:46    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Das widerspricht allen Erfahrungen, die ich in meiner kompletten Schulzeit gemacht habe (wobei ich mich an die Grundschulzeit nicht recht erinnere, aber auf dem Gymnasium dann konnte ich immerhin im Lauf der Jahre auch fünf verschiedene Religionslehrer erleben). Religionskritik, von Feuerbach über Marx und Freud bis zu aktuelleren Positionen, war durchaus Thema (wenn auch vorwiegend in der Oberstufe), und zwar nicht denunzierend, sondern als ernst zu nehmende und akzeptable Position, mit der man sich auseinanderzusetzen hat. Das widerspricht allen Erfahrungen, die ich im Raum der Kirche gamacht habe (Konfirmandenunterricht, Kirchentage, Jugendarbeit, allerlei anderes). Das widerspricht nicht zuletzt allen meinen Erfahrungen im Raum universitärer Theologie.

Es widerspricht ferner nicht nur allen halbwegs aktuellen Richtungen der Religionsdidaktik seit den 60er Jahren (wie zB dem problemorientierten Unterricht oder der Symboldidaktik) und auch den Lehrplänen, in die diese natürlich Eingang gefunden haben. Sondern auch zentralen Positionen zumindest protestantischer Theologie, nach der der Glaube selbst verantwortete Sache des einzelnen Christen ist und auch nicht als "Werk" "gemacht" werden kann.

Es entspricht, und das sei zugegeben, möglicherweise einigen veralteten Konzepten von Religionsunterricht (wie evtl. der "Evangelischen Unterweisung"), noch eher aber auch deren schlechter, intoleranter Anwendung. Dafür gibt es freilich viel schlechte Tradition, zugegeben. Da möchte ich aber zur historischen Einordnung mal kurz darauf verweisen, wie in Zeiten, wo das aktuell war, in anderen, säkularen Fächern, wie Deutsch oder Geschichte, mit dem "Anderen" (zB in nationaler Hinsicht) umgegangen wurde - Erbfeind, ick hör dir trapsen, und so, Sedantag mit Kriegspielen eingeschlossen.

Ich finde es aber, mit Verlaub, irgendwann nur noch zum Kotzen, wenn ich als künftiger Relilehrer mich von ach so aufgeklärten und toleranten Leuten ständig als autoritärer, verdummender und hassschürender Indoktrinator verleumden lassen muss, obwohl ich, alle Kollegen und Kommilitonen, die ich kenne, die Lehrer an der Schule, die, ich selber hatte, und die Professoren und sonstigen Hochschullehrer, die mich ausbilden, sich durch die Bank einer Pädagogik verpflichtet fühlen, die sich an der freien, selbst verantworteten Entscheidung des Einzelnen ausrichtet. Ihre Meinung zu anderen Weltanschauungen, auch atheistisch geprägten, ist sicherlich unterschiedlich und zum Teil kritisch. Eine derartige grundsätzliche Verachtung, wie ein Teil der Freigeisterhausbenutzer sie Anhängern anderer Weltanschauungen gegenüber hegt, habe ich in diesen Kreisen aber nie erlebt. Das mag natürlich auf dem Land, in religiös sehr einseitig gefärbten Gegenden, in weniger gebildeten oder sehr traditionellen Gruppen, bei manchen Funktionären etc. anders sein.
Aber könntest du bitte mal aufhören, dafür grundsätzlich "den" Religionsunterricht in Haftung zu nehmen?

Ich für meinen Teil kann nämlich nix dafür. Und wie tolerant Andersdenkenden gegenüber ein Unterricht wäre, indem du (und mancher andere hier) weltanschauliche Themen behandeltest - ob ein "atheistischer RU" oder ein "neutraler" Ethik-, Geschichts-, Politik- oder Wasweißich-Unterricht - möchte ich mir lieber gar nicht vorstellen müssen.

Woher kommen denn, mal ganz direkt gefragt, deine sicher profunden Erfahrungen mit und Kenntisse über den RU? Teilgenommen, über Grundschule hinaus? Auch zugehört? Bereit gewesen, andere Positionen zu verstehen? Irgendetwas darüber hinaus, oder noch nicht mal das? Oder nur die im Kreis der Atheisten immer weitergereichten Vorurteile und negativsten Erlebnisse (die es natürlich gibt) wiedergekäut?


Hallo tillich (epigonal)!
Nun fährst Du eine ziemlich emotionale Argumentation auf, bei der Gefühlsausbruch und argumentative Meinung schwer auseinanderzuhalten sind. Es ist auch nachvollziehbar, daß Du Dich persönlich angegriffen fühlst, wenn hier das angegriffen wird, was Du als Profession erkoren hast. Ich muß gestehen, daß es mir sicher ähnlich geht, wenn die christlichen Organisationen oder andere Fortschrittsgegner die Profession, die ich gerade erlerne, mit aller Kraft und "Autorität" verdammen, wenn sie das verleumden, was ich tue - und zur Verleumdung gehört, daß die Aussagen, die sie treffen, grundfalsch sind. Doch das bringt nicht weiter.

Also: Es widerspricht allen Deinen Erfahrungen. Nun könnte man einen Grund darin ausmachen, daß Du gezielt bestimmte Erfahrungen in Deinem Geist für Dich selbst hervorhebst, um daraus eine absolute Aussage zu machen, oder darin, daß Du bestimmte Kreise von vornherein suchst, die die Urteile, zu denen Du gekommen bist, bestätigen. Aber das sind Spekulationen, soweit will ich gar nicht gehen, daraus nun konkrete Aussagen zu treffen...

Ich will allerdings soweit mitgehen, zu sagen, daß in Teilen der Evangelischen Kirchen in Deutschland ein halbwegs aufgeklärtes Denken Einzug gefunden hat, mit den von Dir beschriebenen Konsequenzen, daß ein Unterricht geführt wird, der sich den Problemen widmet und nicht der Indoktrination. Ein solcher Unterricht ist schon etwas anderes als das weiter oben Beschriebene, allerdings stellt sich die Frage, warum dann nicht gleich ein Überblick über die Religionen geboten wird, anstatt bei einer Fixierung auf eine bestimmte Gruppe (EKD) zu bleiben.
Andererseits müßte man den Nutzen-Aspekt eines solchen Unterrichts für die Kirchen betrachten. Eine feste Bindung an eine Religionsgemeinschaft wird wesentlich eher erreicht, indem man Angst macht vor (ewigen) Strafen und indem man den Solidaritätseffekt eines gemeinsamen Gegners nutzt. Diese Bindung wird im Kindesalter geknüpft, wo noch kein eigener Verstand ausgebildet ist, wo alles beigebracht werden kann als unumstößliche Wahrheit, was dann vom Erwachsenen mit allen Mitteln der Vernunft verteidigt wird.
Insofern ist ein nicht-indoktrinatorischer Unterricht nicht dem Zweck gemäß, die Kinder für die Gemeinschaft zu gewinnen, sondern höchstens, ihnen einen Nutzen für ihre persönliche Bildung zu bringen. Wofür führt die Kirche einen solchen Unterricht? Zur geistigen Bereicherung, unabhängig von ihrem eigenen Gewinn (Mitgliederzahl)? Das wäre sehr uneigennützig, doch führt es bei sehr vielen zu einer so losen Bindung zur Kirche, daß diese schnell abgebrochen wird, im Gegensatz zu denen, die durch eine starke emotionale Bindung der Kirche anhängen. Die Evangelischen Kirchen haben in den letzten Jahrzehnten sehr stark auf die Bindung, die die elterliche Autorität, zu der auch die elterliche Religionsbindung gehört, gesetzt. Daß der Mitgliederschwund gerade bei ihnen am größten war, halte ich nicht für Zufall!

Nun, ich werde kein Lehrer, weil ich weiß, daß ich dafür nicht unbedingt geeignet wäre, zumindest gerade was solche Fächer angeht, wie Du sie aufzähltest, da ich nicht neutral sein würde. Das sehe ich ein, und ich strebe es auch nicht an, zu unterrichten/zu indoktrinieren.

Ich möchte aber noch auf etwas eingehen, was ich sehr interessant finde, und zwar das Kapitel "Das metaphysische Bedürfniß des Menschen" in "Die Welt als Wille und Vorstellung, Band II" von Arthur Schopenhauer. Dieses Kapitel eines allgemein als bedeutend angesehenen Philosophen (also keines radikalen Philosophen wie Nietzsche oder irgendeines unbedeutenden Denkers) möchte ich Dir hiermit empfehlen, denn dort geht Schopenhauer sehr intensiv auf das Verhältnis von Religion und Philosophie ein, auf den unheimlichen Vorteil, den die Religionen haben, indem sie durch den Religionsunterricht auf die noch formbaren Kindern einwirken können, und auch auf das Thema Glaube und Vernunft.
Denn das scheint mir ein weiterer Aspekt zu sein, den die extrem liberalen Theologen, in deren Tradition Du stehst, entgegen ihrem Interesse ("Seelen zu retten", Mitglieder möglichst früh und fest an die Kirche zu binden) übersehen: Sie wollen, daß sich die Menschen frei und aus Vernunftgründen gerade für ihre Religion entscheiden. Und Ihr glaubt wirklich, daß das in großer Zahl funktionieren kann? Daß ihre Religion (also ein System, das gerade nicht auf der Vernunft basiert, sondern auf dem Glauben, auf der Offenbarung) trotzdem bestehen kann?
"Überdies versetzt der Versuch, eine Religion aus der Vernunft zu begründen, sie [...] auf einen fremden Boden, auf den der philosophischen Systeme, und sonach in den Kampf, den diese, auf ihrer eigenen Arena, gegen einander führen, folglich unter das Gewehrfeuer des Skepticismus und das schwere Geschütz der Kritik der reinen Vernunft: sich aber dahin zu begeben, wäre für sie offenbare Vermessenheit." (Schopenhauer, Welt als Wille und Vorstellung II, S. 185)



Meine Erfahrungen mit dem RU: Vielleicht überrascht es Dich, daß ich gerade in der Oberstufe einen Religionslehrer hatte, der Deinen Ansprüchen einer extrem liberalen Theologie entsprach - und natürlich nur deshalb diesen RU belegt habe. Er hat mit uns den Islam, das Judentum, griechische und germanische Mythologie behandelt, Diskussion zugelassen, und die Mehrzahl der Teilnehmer des RU waren Atheisten. Ich habe zugehört, habe andere Positionen verstanden, aber dennoch die Meinung, die Du gehört hast.
In der Mittelstufe habe ich keinen schulischen RU gehabt, da ich zu faul war, ein zusätzliches Fach zu belegen. Es gab den Konfirmandenunterricht, der eine Mischung war aus Belanglosigkeiten, Beten, Bibelgesülze und dem Trällern weinerlicher Liedchen.
Warum also diese Meinung über den RU? Weil ich den Lehrer kenne und ihn auch sonst als liberalen Menschen schätze; ich kenne allerdings auch andere Lehrer, die RU erteil(t)en, und die ganz anders tickten, ich kenne die Erfahrungen von Mitschülern im katholischen Schul-RU mit einem Originalpfaffen. Ich komme aus einer Region, wo ein großer Teil der Menschen keiner der christlichen Organisationen angehört (ja, der wilde Osten...), und ich kann aus diesen Erfahrungen, zu denen andere Erfahrungsberichte aus verschiedenen Quellen kommen, eben aus stärker religiös geprägten Gegenden, extrapolieren. Und nicht zuletzt bleibt das Fundament des christlichen Glaubens, das vermittelt wird, die Bibel, als Primärquelle für die darauf basierende Weltanschauung, für die Mission integraler Bestandteil ist - als ob das nicht allein schon genügen würde...

Ich hoffe, ich habe Dich nicht zu sehr mit meinen Ausführungen gelangweilt...
Gruß, DuG
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hacketaler
Frauen ficken ist was für Schwuchteln!



Anmeldungsdatum: 10.02.2005
Beiträge: 6031

Beitrag(#603948) Verfasst am: 17.11.2006, 01:04    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben:
Thao hat folgendes geschrieben:
Man kann doch anderen nicht ernsthaft den Vorwurf machen, dass sie Naivität und Denkfaulheit nicht respektieren. Respekt muss man sich erarbeiten.
Religiösität verdient keinen Respekt.


erstmal: respekt sollte basis jeder sozialen interaktion sein und nicht erst erarbeitet werden.

Bin anderer Ansicht. Respekt darf nicht so wertlos sein, dass man ihm jedem schenkt, den man überhaupt nicht kennt.


wie kommst du darauf, das geschenkter respekt wertlos ist?!
aber gut. deine haltung erklärt einiges. übrigens wird das auch in der türkischen kultur so gehandhabt. nur wer laut, und möglichst grob daherkommt wird respektiert. nicht besonders angenehm solche zeitgenossen. man nennt sie auch chauvinisten.



und ich dachte man nennt sie "mitbürger mit migrationshintergrund".
sind wir denn nicht mehr pc?
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22337

Beitrag(#603963) Verfasst am: 17.11.2006, 01:33    Titel: Antworten mit Zitat

Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Nun fährst Du eine ziemlich emotionale Argumentation auf ...

Ja, verdammt.

-------------------------------

Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Ich hoffe, ich habe Dich nicht zu sehr mit meinen Ausführungen gelangweilt...

Nein, gelangweilt hast du mich nicht.
Aber ich merke mir mal:
Selbst hattest (hast?) du in der Oberstufe einen RU, der deiner obigen pauschalen Verurteilung gar nicht entspricht.
In der Mittelstufe hattest du keinen RU.
Ansonsten "kennst" du andere Lehrer (aber offenbar nicht im RU), Erfahrungen von Mitschülern und "andere Quellen", die du "extrapolierst".
Kurz: Nix eigenes, was deine Behauptungen stützt, viel Hörensagen (was ich nicht völlig abwerten will, es gibt natürlich auch viel üblen RU), keine darüber hinausgehende inhaltliche (wissenschaftliche) Beschäftigung mit Theorie und Praxis des RU.

Das reicht dir für pauschale Aussagen wie die, der RU sei "in den meisten Fällen" "eine Mischung aus dem Erzeugen von Schuld- und Angstgefühlen, dem autoritätsvermittelten Glauben an eine genau definierte höhere Entität und von Polemik gegen Ungläubige."

-------------------------------

Zitat:
Ich muß gestehen, daß es mir sicher ähnlich geht, wenn die christlichen Organisationen oder andere Fortschrittsgegner die Profession, die ich gerade erlerne, mit aller Kraft und "Autorität" verdammen, wenn sie das verleumden, was ich tue - und zur Verleumdung gehört, daß die Aussagen, die sie treffen, grundfalsch sind.

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magnusfe
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
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Wohnort: dunkler Ort :

Beitrag(#603967) Verfasst am: 17.11.2006, 01:39    Titel: Antworten mit Zitat

Mein Reli-Unterricht war viel zu liberal

es wurde viel zu wenig vom Feuerofen erzählt, und auch das homo-thema wurde ausgeklammert

Furchtbar
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reign
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Beiträge: 1880

Beitrag(#603975) Verfasst am: 17.11.2006, 01:48    Titel: Antworten mit Zitat

magnusfe hat folgendes geschrieben:
Mein Reli-Unterricht war viel zu liberal


Was du im Nachhinein vermißt ist ja nämlich nicht der Rede wert. Das eine ist schlicht Stuss und das andere ist kein Thema.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#604040) Verfasst am: 17.11.2006, 09:42    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hatte im Gynasium einen jungen liberalen Relilehrer, der Diskussionen förderte und das kam gut, dann wurde in der Kollegstufe nach Alphabet geteilt und ich landete beim konservativen sturzlangweiligen Negativexemplar. Abschreckung pur, der hat viel für den Atheismus getan - wenn auch ungewollt.

Der Religionsunterricht in der Grundschule, den meine Kinder genießen/ genossen haben ist schon problematisch, dort werden Bibelgeschichten und Lehrmeinungen erzählt, die die Kinder natürlich erst mal als Tatsachen wie Mathe und Rechtschreibung nehmen. Man muss da dranbleiben und drüber mit den Kindern reden. Meiner Tochter wurde zur Erstbeichte ein Wisch präsentiert mit einem Gebet:
„Gekreuzigter Heiland, warum hast du die schmerzlichen Nägel durch deine Hände und Füße? Ich weiß es: Auch ich bin schuld daran. Ich habe soviel Böses getan.
Gekreuzigter Heiland, ich schäme mich vor dir. Meine Sünden tun mir aufrichtig leid. Wasch mich rein mit deinem Blut.“
Würg! Das ist natürlich übelst!
Mein Mädchen saß da und sagte entrüstet "HÄ???" und ich hab ausführlichst mit ihr darüber gesprochen. Meine Meinung zur Beichte Pillepalle Erbrechen kennt sie und sie zogs halt durch, weil sie zur Kommunion wollte. Sie fragte ihn auch promt (aus eigenem Antrieb!), wieso sie da schuld sei, er faselte was von "nicht direkt..." blabla, und nun weiß sie: Pfarrerchen redet oftmals Bullshit und kanns nicht mal begründen!
Da sind Eltern gefordert, den Kindern das kritische Hinterfragen bei zubringen, auch wenn eine "Autorität" spricht!
Im Gymi hat mein Sohn einen Lehrer, der leidenschftlich die Evolution verteidigt, er lernt über andere Religionen und Religionsgeschichte, also akzeptabel.
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Tja
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GermanHeretic
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Beiträge: 4932

Beitrag(#604046) Verfasst am: 17.11.2006, 10:20    Titel: Antworten mit Zitat

astarte007 hat folgendes geschrieben:
IMeiner Tochter wurde zur Erstbeichte ein Wisch präsentiert mit einem Gebet:
„Gekreuzigter Heiland, warum hast du die schmerzlichen Nägel durch deine Hände und Füße? Ich weiß es: Auch ich bin schuld daran. Ich habe soviel Böses getan.
Gekreuzigter Heiland, ich schäme mich vor dir. Meine Sünden tun mir aufrichtig leid. Wasch mich rein mit deinem Blut.“
Würg! Das ist natürlich übelst!

Allerdings! Böse
Wenn jemand meinem nicht vorhandenen Nachwuchs so eine Scheiße beigebracht hätte, um ihn von aufrechten Menschen zu kriechenden Psychopathen zu verwandeln, dem hätte ich mal gezeigt, wie man sich von seinem Blut wieder reinwaschen muß. So zwischen Nase und Zähne.
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magnusfe
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Beiträge: 3944
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Beitrag(#604056) Verfasst am: 17.11.2006, 10:41    Titel: Antworten mit Zitat

ich hätte den gasteltern vorwürfe gemacht, nur 1x die woche in die kirche gehen ist doch viel zu wenig, die sollen sich eine anständige gemeinde suchen wo 3x die woche gottesdienst ist
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magnusfe
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
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Beitrag(#604058) Verfasst am: 17.11.2006, 10:43    Titel: Antworten mit Zitat

aber wir sind doch alle ganz böse, deshalb kommen ja auch so viele von uns in den feuerofen nach dem tod, diejenigen von uns die böse sind und nicht um göttliche gnade und sündenvergebung winseln und sich jesus völlig unterwerfen in ihrem lebensalltag

das gebet ist doch total korrekt
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Der unbekannte Gott
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Anmeldungsdatum: 24.07.2003
Beiträge: 1595
Wohnort: Das alte Europa

Beitrag(#604085) Verfasst am: 17.11.2006, 11:57    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
Ich hoffe, ich habe Dich nicht zu sehr mit meinen Ausführungen gelangweilt...

Nein, gelangweilt hast du mich nicht.
Aber ich merke mir mal:
Selbst hattest (hast?) du in der Oberstufe einen RU, der deiner obigen pauschalen Verurteilung gar nicht entspricht.
In der Mittelstufe hattest du keinen RU.
Ansonsten "kennst" du andere Lehrer (aber offenbar nicht im RU), Erfahrungen von Mitschülern und "andere Quellen", die du "extrapolierst".
Kurz: Nix eigenes, was deine Behauptungen stützt, viel Hörensagen (was ich nicht völlig abwerten will, es gibt natürlich auch viel üblen RU), keine darüber hinausgehende inhaltliche (wissenschaftliche) Beschäftigung mit Theorie und Praxis des RU.
Das reicht dir für pauschale Aussagen wie die, der RU sei "in den meisten Fällen" "eine Mischung aus dem Erzeugen von Schuld- und Angstgefühlen, dem autoritätsvermittelten Glauben an eine genau definierte höhere Entität und von Polemik gegen Ungläubige."

Ich gebe zu, daß ich eine solche Aussage mehr von dem Aspekt des Zwecks eines Religionsunterrichts i.S. der Kirchen hergeführt habe, was ich auch ausgeführt habe. Religionsunterricht ist nunmal dazu da, die Kinder an die Kirche zu binden, und nicht, ihnen einen unverbindlichen persönlichen Bildungsgewinn zu bringen. Und dafür sind die oben beschriebenen Methoden die richtigen und wurden über Jahrhunderte auch stets so angewendet, die extrem liberalen Methoden der neueren EKD binden die Kinder nicht an die Kirche, entsprechen also nicht dem Ziel, dem Auftrag des RU.
Das ist der eigentliche Punkt, unter dem ich diskutiere.
Die Oberstufe habe ich übrigens schon eine Weile hinter mir...
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ich muß gestehen, daß es mir sicher ähnlich geht, wenn die christlichen Organisationen oder andere Fortschrittsgegner die Profession, die ich gerade erlerne, mit aller Kraft und "Autorität" verdammen, wenn sie das verleumden, was ich tue - und zur Verleumdung gehört, daß die Aussagen, die sie treffen, grundfalsch sind.

Du bringst mich zum Grübeln - worum geht's?

Die Profession, die ich erlerne, ist eine Naturwissenschaft, die sich unter beständigem Beschuß von Seiten der Kirchen und anderer religiöser Gruppierungen sowie diverser weiterer Organisationen befindet und in diesem Lande v.a. deshalb weit unter dem jetzt schon möglichen Potential wie auch unter dem in anderen Ländern bereits Verwirklichten zurückbleibt. Die EKD sind hier natürlich, wie so oft, weicher, liberaler (und damit weiter entfernt von ihren geistigen Grundlagen) als die RKK, doch auch sie sträuben sich, die restriktiven Gesetze gegen die Forschung in Deutschland zu lockern und setzen ihre gesellschaftliche Macht gegen diese Naturwissenschaft ein.
Das schlimmste ist natürlich, daß die kirchlichen Argumentationen meist nichts mit der Realität der entsprechenden Forschung zu tun haben.
Übrigens hat verwunderlicherweise der Oberpfaffe der EKD (Huber) vor kurzem für ein meinem Ziel sehr verwandtes Forschungsgebiet wenigstens eine kleine Lockerung als Möglichkeit gegeben.
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spaghettus
Pastafarianer



Anmeldungsdatum: 07.02.2006
Beiträge: 568
Wohnort: Uckermark

Beitrag(#604092) Verfasst am: 17.11.2006, 12:02    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Es widerspricht ferner nicht nur allen halbwegs aktuellen Richtungen der Religionsdidaktik seit den 60er Jahren (wie zB dem problemorientierten Unterricht oder der Symboldidaktik) und auch den Lehrplänen, in die diese natürlich Eingang gefunden haben. Sondern auch zentralen Positionen zumindest protestantischer Theologie, nach der der Glaube selbst verantwortete Sache des einzelnen Christen ist und auch nicht als "Werk" "gemacht" werden kann.


Das mag sein, aber trotzdem findet RU nicht grundsätzlich nach diesen Regeln statt. Ich bin in der mobilen Jugendarbeit, speziell Lückekids, also 9-13jährige. Neulich erklärte mir ein 11jähriges Mädchen, dass bisher nicht christlich war und bei dem auch das Elternhaus es nicht ist, ganz stolz, dass es nun in die Christenlehre geht. Sie glaubt nun, es gibt einen Gott. Als ich ihr sagte, manche denken das, ich aber zum Beispiel überhaupt nicht, war für sie die Sache recht einfach gelöst: "Aber unser Religionskundelehrer hat uns das gesagt" Lehrer sind nun mal für Kinder, besonders wenn die sie nicht im häuslichen Umfeld haben, in manchen Sachen Autoritäten. Wie kann es sein, dass ein Religionskundelehrer seine Schüler die Existenz von Gott als Tatsache lehrt und nicht nur als eine Meinung von vielen?

Eine Religionslehrerin hat öffentlich in der Zeitung dazu aufgerufen, die Eltern sollten ihre Kinder zu ihr in den Reliunterricht schicken. Begründung unter anderem:

" Kinder suchen Antworten auf ihre Fragen, auch auf die Frage nach Gott. Diese Frage ist so alt wie die Menschheit. Religionsunterricht kann Orientierung geben. Gott wird immer ein Geheimnis bleiben, aber durch Fragen kann man ihm näher kommen. Der Religionsunterricht soll ein Ort der Ermutigung sein. Vertrauen zu Gott ist Vertrauen in das Leben. Gemeinsam suchen wir nach tragfähigen Antworten auf unsere Fragen nach dem Ursprung allen Seins....Die zehn Gebote und die Texte der Bibel bilden das Gewissen aus. Über Jahrtausende hat die Menschheit diese Gebote anerkannt, heute sind sie uns kaum noch bekannt. Wie kann man weltanschaulich neutral über Schuld und Gewissen, Strafe und Vergebung reden? Da muss eigentlich Gott vorkommen. Und wie soll ein atheistisch geprägter Lehrer authentisch über Gott reden? Der weltanschaulich neutrale Staat kann keine verbindlichen Werte schaffen.... Lust am Leben, Ehrfurcht vor Gott, Dankbarkeit und eine gewisse Demut, das sind Grundhaltungen, die unsere Kinder lernen müssen, aus denen sie Kraft und Mut zum Leben bekommen. Wenn wir unsere Kinder so erziehen, dann müssen wir uns um die Zukunft keine Sorgen machen. Und so lade ich Sie herzlich ein, Ihr Kind zum Religionsunterricht zu schicken."

Das ist für mich schon christlicher Fundamentalismus. Solche Lehrer sollten suspendiert werden.
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astarte
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Beitrag(#604100) Verfasst am: 17.11.2006, 12:56    Titel: Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
astarte007 hat folgendes geschrieben:
IMeiner Tochter wurde zur Erstbeichte ein Wisch präsentiert mit einem Gebet:
„Gekreuzigter Heiland, warum hast du die schmerzlichen Nägel durch deine Hände und Füße? Ich weiß es: Auch ich bin schuld daran. Ich habe soviel Böses getan.
Gekreuzigter Heiland, ich schäme mich vor dir. Meine Sünden tun mir aufrichtig leid. Wasch mich rein mit deinem Blut.“
Würg! Das ist natürlich übelst!

Allerdings! Böse
Wenn jemand meinem nicht vorhandenen Nachwuchs so eine Scheiße beigebracht hätte, um ihn von aufrechten Menschen zu kriechenden Psychopathen zu verwandeln, dem hätte ich mal gezeigt, wie man sich von seinem Blut wieder reinwaschen muß. So zwischen Nase und Zähne.


Ich gestehe, die Versuchung war da, Böse Böse im Nachhinein hat der Pfarrer aber das Mißtrauen meiner Tochter geweckt, und da bin ich fast froh, dass ihm so ein grober Mist passiert, das sonstige Gesäusel ist für Kinder viel schwerer zu durchschauen. Damit hat er meine Position gestärkt. fool
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Heike N.
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Beitrag(#604107) Verfasst am: 17.11.2006, 13:18    Titel: Re: Austauschschüler von christlichen Eiferern bedrängt Antworten mit Zitat

Krabat hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:

Nein, das gibt's auch noch in der Grundschule. Krabat & Co. erinnert mich an einen damaligen Mitschüler. Das war so ein wirklich mieses, kleines, hinterhältiges Drecksarschloch (das ist eigentlich die mildeste Bezeichnung, die ich gefunden habe - sorry Verlegen).


Auch ich kenne manches aus der Grundschule. Heike N. & Co. erinnert mich an eine ehemalige Mitschülerin. Das war eine derart fiese und gemeine Drecksau (das ist die mildeste Bezeichnung, die ich finde konnte - sorry oops), die war nur in der Gruppe stark - allein eine völlige Niete.


Laaaaaangweilig. Das Kleingedruckte
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Heike N.
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#604108) Verfasst am: 17.11.2006, 13:24    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben:
Thao hat folgendes geschrieben:
Man kann doch anderen nicht ernsthaft den Vorwurf machen, dass sie Naivität und Denkfaulheit nicht respektieren. Respekt muss man sich erarbeiten.
Religiösität verdient keinen Respekt.


erstmal: respekt sollte basis jeder sozialen interaktion sein und nicht erst erarbeitet werden.


Respektiert werden sollte der Mensch selbst und nicht er in Verbindung mit einer bestimmten Eigenschaft oder die Eigenschaft selber. Naivität und Denkfaulheit zähle ich nicht zu den Eigenschaften, die einen Menschen für mich sympathischer machen (wobei Naivität noch etwas niedliches hat).

Ich sehe es aber auch anders als Thao: Ich respektiere zunächst jeden Menschen. Aber jeder dieser Menschen ist durchaus in der Lage, den von mir entgegengebrachten Respekt abzubauen.
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hehehe
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Beiträge: 674

Beitrag(#604111) Verfasst am: 17.11.2006, 13:43    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Man kann doch anderen nicht ernsthaft den Vorwurf machen, dass sie Naivität und Denkfaulheit nicht respektieren. Respekt muss man sich erarbeiten.
Religiösität verdient keinen Respekt.


Das sind doch ziemliche lächerliche Zirkelschlüsse; letztlich liegt dem ganzen der Glaube zugrunde, es gebe keinen Gott, folglich kann Religion keinen wahren Inhalt haben, und folglich kann es auch keine legitimen Gründe geben, ihr anzugehören - dann liegen andere Gründe wie Denkfaulheit natürlich auf der Hand. Doch was, wenn es Gott doch gibt?

Ich kann nicht beweisen, DASS es ihn gibt, und Ihr nicht dass es ihn NICHT gibt. Aber ich respektiere (und alle Christen die ich kenne, tun das), dass es Menschen gibt, die keine Gründe sehen, an ihn zu glauben. Und ich wundere mich, was so wahnsinnig schwer daran sein muss, aus atheistischer Position heraus Leute zu respektieren, die hier zu ganz anderen Schlüssen kommen als sie.

Respekt vor einem Menschen an Meinungen oder Überzeugungen zu knüpfen, die er angeblich vertreten müsse, ist purer Faschismus und verachtenswert.
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Marek
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Beiträge: 21

Beitrag(#604113) Verfasst am: 17.11.2006, 13:46    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
...
Andersdenkende sind Scheiße, weil du sie Scheiße finden willst. ...


Nicht die Andersdenkenden sind Scheiße, sondern zuweilen das, was sie denken.

Wenn Atheisten respektlos und aggressiv sind, hat das weniger mit ihrer Weltanschauung zu tun, als mit ihrem Charakter.
Sind Religiöse respektlos und aggressiv, hat es zwar auch ein ganz persönliche Note, ist aber hauptsächlich durch die Weltanschauung verursacht.

Respektieren sollte man zunächst mal jeden Menschen. Aber man sollte nicht pauschal alles respektieren, was sich Menschen so ausdenken. Religion gehört zu solchen Fantasien.
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Hatuey
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Beiträge: 2821

Beitrag(#604114) Verfasst am: 17.11.2006, 13:46    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
...

Respekt vor einem Menschen an Meinungen oder Überzeugungen zu knüpfen, die er angeblich vertreten müsse, ist purer Faschismus und verachtenswert.

Diese Kritik würde die Amtskirchen als besonders beleidigend empfinden, denn das ist ihr Spezialgebiet.
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spaghettus
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Anmeldungsdatum: 07.02.2006
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Beitrag(#604118) Verfasst am: 17.11.2006, 13:52    Titel: Antworten mit Zitat

Tschuldigung, nach dem Editieren stands doppelt drin.
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Zuletzt bearbeitet von spaghettus am 17.11.2006, 13:54, insgesamt einmal bearbeitet
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spaghettus
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Anmeldungsdatum: 07.02.2006
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Beitrag(#604119) Verfasst am: 17.11.2006, 13:53    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Ich respektiere zunächst jeden Menschen. Aber jeder dieser Menschen ist durchaus in der Lage, den von mir entgegengebrachten Respekt abzubauen.


Geht mir nicht so. Da bin ich wie wohl die meisten, die innerhalb von Sekunden entscheiden, ob sie jemand sympathisch finden oder nicht. (zumindest beim Augenkontakt). Den einen bringen ich dann Respekt entgengen, zu den anderen versuche ich mich neutral zu verhalten. Wenn der andere aber zum Beispiel Glatze hat, Springestiefel mit weißen Schnürsenkeln und ne Jacke mit 88 drauf, versuche ich das gar nicht erst. Da ließen sich sicher auch andere Beispiele finden.

Mein persönliches Fazit: Sei bereit, Respekt zuzulassen aber sieh es nicht als zwingende Voraussetzung für irgendwas an. Dazu gibts einfach zu viele, die den als Gesamtperson nicht verdienen. Aber sei immer auch bereit selbst bei diesen Respekt für ein bestimmte Handlung zu zeigen.
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Zuletzt bearbeitet von spaghettus am 17.11.2006, 13:56, insgesamt 2-mal bearbeitet
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hehehe
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Beitrag(#604121) Verfasst am: 17.11.2006, 13:54    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Diese Kritik würde die Amtskirchen als besonders beleidigend empfinden, denn das ist ihr Spezialgebiet.


1. Selbst wenn die Kirche das täte, wäre es kein Argument, es auch zu tun
2. Die Kirche tut das nicht. Falls Dein Posting mehr war als nur Gelaber, schick doch einfach Belege, dann hat man eine Diskussionsgrundlage
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spaghettus
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Beitrag(#604125) Verfasst am: 17.11.2006, 13:59    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:

2. Die Kirche tut das nicht. Falls Dein Posting mehr war als nur Gelaber, schick doch einfach Belege, dann hat man eine Diskussionsgrundlage


Ich empfinde es zum Beispiel als überaus respektlos, wenn die Kirche mir in ihren, auch den zu 100% vom Staat finanzierten Einrichtungen nur wegen meiner Meinung die evtl. Arbeitsaufnahme verweigert. Böse zynisches Grinsen
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Hatuey
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Beiträge: 2821

Beitrag(#604133) Verfasst am: 17.11.2006, 14:10    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Diese Kritik würde die Amtskirchen als besonders beleidigend empfinden, denn das ist ihr Spezialgebiet.


1. Selbst wenn die Kirche das täte, wäre es kein Argument, es auch zu tun
....

Die sogenannten Sektenbeauftragten der evangelischen Kirchen kritisieren die Freidenker, weil sie Thesen aufstellen, die derren Weltbild wiedersprechen, die katholische Kirche glaubt der Islam sein besser als der Atheisms.
Wenn du aber glaubst, das Repekt bedeutet, irgendeinen Glauben kritiklos zu akzeptieren, dann irrst du dich.
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reign
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Beiträge: 1880

Beitrag(#604147) Verfasst am: 17.11.2006, 14:52    Titel: Antworten mit Zitat

hehehe hat folgendes geschrieben:
Doch was, wenn es Gott doch gibt?


Habe ich etwas verpasst oder herrscht zunähst überhaupt kein Konsens darüber, was 'Gott' genau ist? Wenn nun gar kein Konsens darüber herrscht, dann erübrigt sich ein Negativbeweis. Aber jeder der konkret vorgestellten 'Götter' ist logisch widerlegbar. Nur ist es ja so, dass gewiße beschränkte Naturen das nicht anerkennen möchten. Und es schließen sich die diversen, konkret vorgestellten 'Götter' ja gegenseitig aus, da ja der speziellen, theistischen 'Logik' zufolge, keiner davon falsifizierbar ist... LOL
Oder andersherum: weil ja nach der speziellen, theistischen 'Logik' zufolge keiner der konkret vorgestellten 'Götter' falsifizierbar ist, tut so ein gemeiner Gläubiger gut daran, allen so 'Göttern' zu huldigen, da ja keiner von diesen falsifizierbar ist und darum ja hier gar keine Gewißheit herrscht... LOL
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