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Papst mahnt Forscher
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#652261) Verfasst am: 01.02.2007, 23:09    Titel: Antworten mit Zitat

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:


- Es ist möglich soviel von einer Sache zu wissen,
dass man gänzlich unwissend wird. zwinkern


äääähm. Am Kopf kratzen

nö. Mr. Green
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Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#652275) Verfasst am: 01.02.2007, 23:28    Titel: Antworten mit Zitat

passt prima zum thema.
ist übrigens zu 100% meine meinung

EU-Verfassung ohne Gottesbezug
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Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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der kleine Fritz
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.06.2005
Beiträge: 2183
Wohnort: Planet Erde

Beitrag(#652397) Verfasst am: 02.02.2007, 10:26    Titel: Antworten mit Zitat

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
-
Zitat:
Es ist möglich soviel von einer Sache zu wissen,
dass man gänzlich unwissend wird.


Für diese Behauptung hast du sicher persönliche Erfahrungswerte herangezogen! Smilie
Kannst du da mal ein Beispiel nennen?

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Manche verschwenden tatsächlich keinen Gedanken an Mystik


Ja warum auch, du siehst es ja selbst richtig als Verschwendung! Smilie

Schmerzlos:
Zitat:
und werden trotzdem so genannt ...oder damit in Zusammenhang
gebracht.


Nun, das ist ein schwaches Argument, jeder kann andere willkürlich als irgendwas nach seiner Vorstellung benennen, du machst ja auch keinen Schneemann zum Schornsteinfeger, nur weil du ihn trotzdem so nennst!
_________________
und Gott bleibt stumm....
um so eifriger schwatzen seine selbsternannten Missionare.
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HFRudolph
Bright



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 1229

Beitrag(#652453) Verfasst am: 02.02.2007, 11:49    Titel: Antworten mit Zitat

Ich fordere eine Verwarnung von Latenight wegen strafrechtlich relevanter Provokation, nämlich der Bezeichnung des naturalistischen Weltbildes als „kastriert“.

Es handelt sich um das Beschimpfen eines weltanschaulichen Bekenntnisses in einer Art und Weise, die zur Störung des öffentlichen Friedens geeignet ist, § 166 Abs. 1 StGB.

Ich fordere Latenight auf, diese Ausführung zu entfernen.
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kolja
der Typ im Maschinenraum
Betreiber



Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
Wohnort: NRW

Beitrag(#652459) Verfasst am: 02.02.2007, 11:52    Titel: Antworten mit Zitat

Die Gleichsetzung "Weltanschauung" = "Weltbild" ist falsch. Definiere erstmal "Weltanschauung".
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Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
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HFRudolph
Bright



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 1229

Beitrag(#652461) Verfasst am: 02.02.2007, 12:01    Titel: Antworten mit Zitat

Geschützt ist das weltanschauliche Bekenntnis, welches die Grundvorstellung von Mensch und Welt charakterisiert (Leipziger Kommentar, § 166, Rn. 10 ff.). Bekenntnis ist über die bloße Überzeugung hinaus das sich auch nach außen manifestierende Durchdrungensein von übergeordneten Vorstellungen, denen sich der Bekennende verpflichtet fühlt (BVerfGE 12,55).

Richten muss sich die Handlung gegen das weltanschauliche Bekenntnis tragende Sachaussagen.

Wenn ich aber schreiben würde, das Christentum sei eine kastrierte Vorstellung von der Welt, was
dann?

Ich nehme meine Forderung nach einer Verwarnung zurück. Ich verwarne ihn einfach selbt! Cool

Die Aussage von Letnight spricht auch für sich selbst: Er/Sie will, dass sich unsere Vorstellung nicht nur an den beweisbaren Umständen orientiert, sondern dass etwas hinzuerfunden werden soll bzw. einfach so etwas als wahr angenommen werden soll. Da kann man wirklich alles als wahr annehmen.

Zitat:
Latenight schrieb:
Und er [Anm: Der radikale Naturalismus] bleibt auch abzulehnen, wenn der Papst ihn ablehnt.

Ein starkes Argument: Weil Herr Ratzinger das vorbetet, muss man das nachmachen! Es wird zum Argument, dass eine angenommene Autorität etwas gesagt hat. Das erinnert mich an: Einer befiehlt, und die anderen müssen gehorchen!

Gruß
HFRudolph


Zuletzt bearbeitet von HFRudolph am 02.02.2007, 12:17, insgesamt einmal bearbeitet
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Latenight
registrierter User



Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#652466) Verfasst am: 02.02.2007, 12:16    Titel: Antworten mit Zitat

HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Wenn ich aber schreiben würde, das Christentum sei eine kastrierte Vorstellung von der Welt, was dann?

(Dann kommt Katana und die Rübe ist ab... zwinkern)

Dann ist das deine Meinung, die ich auch Teile. Zum praktizierten Christentum gehört eine Reihe von einschränkenden Normen, denen ich vielleicht beim Überlebenskampf in der Wüste Sinn abgewinnen kann, aber nicht heute in Deutschland.

Ein radikaler Naturalismus schränkt meiner Meinung nach die menschliche Entfaltung allerdings mehr ein als so ziemlich alle anderen Sichtweisen, die ich mir so vorstellen kann.

Schulterzucken
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#652467) Verfasst am: 02.02.2007, 12:16    Titel: Antworten mit Zitat

@HFRudolph

Man hält hier nicht soo viel von dem Paragraphen.... Mit den Augen rollen Außerdem würdest du damit nicht durchkommen vor Gericht, denn eine solche Äußerung in einem Forum ist eben _nicht_ geeignet, den öffentlichen Frieden zu gefährden. - Außerdem ist eine solche Kritikimmunisierung peinlich, aber wenn du aus dem Naturalismus eine dogmatische Religion machen willst...
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Latenight
registrierter User



Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#652472) Verfasst am: 02.02.2007, 12:19    Titel: Antworten mit Zitat

HFRudolph hat folgendes geschrieben:

Die Aussage von Letnight spricht auch für sich selbst: Er/Sie will, dass sich unsere Vorstellung nicht nur an den beweisbaren Umständen orientiert, sondern dass etwas hinzuerfunden werden soll bzw. einfach so etwas als wahr angenommen werden soll. Da kann man wirklich alles als wahr annehmen.

Zitat:
Latenight schrieb:
Und er [Anm: Der radikale Naturalismus] bleibt auch abzulehnen, wenn der Papst ihn ablehnt.

Ein starkes Argument: Weil Herr Ratzinger das vorbetet, muss man das nachmachen! Es wird zum Argument, dass eine angenommene Autorität etwas gesagt hat. Das erinnert mich an: Einer befiehlt, und die anderen müssen gehorchen!

Gruß
HFRudolph


Meinst du das wirklich ernst, sprich verstehst du die Aussage tatsächlich nicht oder bist du einfach nur bockig?
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#652475) Verfasst am: 02.02.2007, 12:25    Titel: Antworten mit Zitat

HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Latenight schrieb:
Und er [Anm: Der radikale Naturalismus] bleibt auch abzulehnen, wenn der Papst ihn ablehnt.

Ein starkes Argument: Weil Herr Ratzinger das vorbetet, muss man das nachmachen! Es wird zum Argument, dass eine angenommene Autorität etwas gesagt hat. Das erinnert mich an: Einer befiehlt, und die anderen müssen gehorchen!


Lies doch bitte mal richtig. Ich bin nun wirklich nahezu nie einer Meinung mit latenight, aber das was du ihm unterstellst hat er gar nicht geschrieben, da steht, dass der "radikale Naturalismus"
auch dann abzulehnen bleibt, wenn der Papst ihn ablehnt. Er macht es doch gerade unabhängig davon, ob der Papst das gesagt hat....
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HFRudolph
Bright



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 1229

Beitrag(#652478) Verfasst am: 02.02.2007, 12:30    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
… aber wenn du aus dem Naturalismus eine dogmatische Religion machen willst...


Eine interesante Idee Cool

„Relion“ sicher nicht, dass würde immer ein irrationales Moment voraussetzen, etwa dass man etwas einfach so als wahr annimt (Quasidefinition von Latenight).

Was wäre denn eine undogmatische Religion?

Naturalismus trifft eine klare Aussage darüber, was wahr ist und was nicht die Realität sein kann. In vielen Bereichen ist gerade nicht bewiesen, was wahr ist - man kann da durchaus unterschiedliche Anforderungen an die Beweislast stellen, bevor man etwas als unwahr abtut oder etwas anderes als wahr annimmt.

Es handelt sich aber in der Tat um ein Dogma, nicht einfach irgendetwas als wahr anzunehmen, ohne dass es entsprechende Hinweise, plausible Gründe oder Beweise dafür gibt. Wenn jemand freiwillig diesen Anspruch aufgibt, die Realität seiner Umwelt auf diese Grundlagen zu stellen, bewegt er sich bewusst in eine Phantasiewelt. Ich weiß nicht, ob eine solcher Mensch überhaupt als Person ernst zu nehmen ist.

Gruß
HFRudolph
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HFRudolph
Bright



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 1229

Beitrag(#652481) Verfasst am: 02.02.2007, 12:35    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Wenn ich aber schreiben würde, das Christentum sei eine kastrierte Vorstellung von der Welt, was dann?

(Dann kommt Katana und die Rübe ist ab... zwinkern)

Dann ist das deine Meinung, die ich auch Teile. …


Wie bitte? Du hältst es für strafbar, wenn ich das Christentum als kastrierte Weltanschauung bezeichnen würde, aber nicht, wenn Du den radikalen Naturalismus als kastriertes Weltbild bezeichnest? Mit den Augen rollen

Ist es reine Parteiname oder gibt es einen grund, warum die soetwas sagen dürfen sollst, andere aber nicht? zynisches Grinsen
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#652486) Verfasst am: 02.02.2007, 12:39    Titel: Antworten mit Zitat

HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Latenight hat folgendes geschrieben:
HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Wenn ich aber schreiben würde, das Christentum sei eine kastrierte Vorstellung von der Welt, was dann?

(Dann kommt Katana und die Rübe ist ab... zwinkern)

Dann ist das deine Meinung, die ich auch Teile. …


Wie bitte? Du hältst es für strafbar, wenn ich das Christentum als kastrierte Weltanschauung bezeichnen würde, aber nicht, wenn Du den radikalen Naturalismus als kastriertes Weltbild bezeichnest? Mit den Augen rollen

Ist es reine Parteiname oder gibt es einen grund, warum die soetwas sagen dürfen sollst, andere aber nicht? zynisches Grinsen


UNd schon wieder - lesen hilft! Er würde dir zustimmen, dass Christentum eien kastrierte Vorstellung von der Welt ist und eben _nicht_ dagegen vorgehen oder es gar als strafbar empfinden. Ohje, sorry, aber etwas weniger voreingenommen solltest du schon lesen...
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HFRudolph
Bright



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 1229

Beitrag(#652490) Verfasst am: 02.02.2007, 12:45    Titel: Antworten mit Zitat

@Kival:

Zitat:
Latenight schreibt wörtlich:
Und er bleibt auch abzulehnen, wenn der Papst ihn ablehnt. Punkt.


Vielleicht verstehe ich das wirklich falsch - aber was sollte es für einen Sinn geben, den Naturalismus „selbst dannn“ abzulehnen, wenn der Papst ihn ablehnt? Es nimmt doch niemand etwas als wahr an, weil der Papst es ablehnt.

Er schreibt ja nicht einmal, weil der Papst es ablehnt, sondern „wenn“, d. h. wörtlich: Muss abgelehnt werden, wenn der Papst es auch tut - d. h. auch so lange der Papst dies tut...

Vielleicht verstehe ich Latenight auch einfach nicht, weil er a schreibt und b meint...

Zitat:
Kival schrieb:
Er würde dir zustimmen, dass Christentum eien kastrierte Vorstellung von der Welt ist

Du schließt das aus dem Smilly und daraus, dass der „Rübe ab“ Satz in Klammern gesetzt ist?
Ich vertrete solche Ansichten gerade nicht, andere Weltbilder als „kastriert“ zu bezeichnen. Es ging um die Frage, ob eine solche Aussage zulässig wäre, nicht um die Aussage ansich. Ich habe daher die Zustimmung auf eine postulierte Strafbarkeit der Aussage bezogen...

Vielleicht bin ich auch einfach schon zu lange hier... freakteach


Zuletzt bearbeitet von HFRudolph am 02.02.2007, 13:44, insgesamt 4-mal bearbeitet
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Latenight
registrierter User



Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#652499) Verfasst am: 02.02.2007, 12:52    Titel: Antworten mit Zitat

kival hat folgendes geschrieben:
UNd schon wieder - lesen hilft! Er würde dir zustimmen, dass Christentum eien kastrierte Vorstellung von der Welt ist und eben _nicht_ dagegen vorgehen oder es gar als strafbar empfinden. Ohje, sorry, aber etwas weniger voreingenommen solltest du schon lesen...

Danke kival.

HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Er schreibt ja nicht einmal, weil der Papst es ablehnt, sondern „wenn“, d. h. wörtlich: Muss abgelehnt werden, wenn der Papst es auch tut - d. h. auch so lange der Papst dies tut...


Nein. Wörtlich: [...] abgelehnt werden, auch wenn [...]

D.h. ich habe diese Haltung vorher abgelehnt und lehne sie weiterhin ab, schnurzegal, was der Papst dazu sagt.
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HFRudolph
Bright



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 1229

Beitrag(#652520) Verfasst am: 02.02.2007, 13:08    Titel: Antworten mit Zitat

@Latenight: Danach wäre die Bezugnahme auf den Papst also eher ohne Sinn - hmmm....

Das ist doch kein Widerspruch, etwas zu tun, dass der Papst auch tut.

Zitat:
Latenight schrieb:
Nein. Wörtlich: [...] abgelehnt werden, auch wenn [...]

Das hast Du wörtlich gerade nicht geschrieben, sondern:
Zitat:
Latenight schrieb wörtlich:
Und er bleibt auch abzulehnen, wenn der Papst ihn ablehnt. Punkt.


@Latenight: Vielleicht kannst Du ja mal schreiben, was für ein Weltbild Du vertrittst, damit wir dann sagen können, ob wir das möglicherweise für kastriert halten!

Zitat:
Kival schrieb:
…Außerdem ist eine solche Kritikimmunisierung peinlich…

Das ist keine Kritik, das ist bloße Beschimpfung.


Zuletzt bearbeitet von HFRudolph am 02.02.2007, 16:21, insgesamt einmal bearbeitet
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Latenight
registrierter User



Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#652541) Verfasst am: 02.02.2007, 14:00    Titel: Antworten mit Zitat

Natürlich berufe ich mich in einem Beitrag, in dem es um den Papst geht auch auf den Papst.

Hintergrund ist folgender. Radikaler Naturalismus ist mit unserer Kultur nicht sonderlich kompatibel und wird von vielen Denkern abgelehnt. Popper beispielsweise spricht von "verfehlt" und "mißverständlich". Gemäß der Objektivitätsforderung einer "radikal" naturalistischen Methodologie darf Wissen nur in einem wertfreien Rahmen gewonnen werden. Dies ist natürlich mit einem humanistischen Weltbild nicht vereinbar.
Deswegen wirst du auch unter Freigeistern kaum radikale Naturalisten finden (die tatsächlich wissen, was sie in letzter Konsequenz fordern).
Für mich persönlich ist radikaler Naturalismus eine fundamentalistische Einstellung. Bestätigt werde ich in meiner Haltung dadurch, dass du kurzerhand meine Persönlichkeitsrechte anzweifelst ("Ich weiß nicht, ob eine solcher Mensch überhaupt als Person ernst zu nehmen ist.")

So das mal zum Hintergrund. Radikaler Naturalismus, radikale Position, weitgehend abgelehnt.
Mit seiner Warnung vor einer rein naturalistischen Position rennt der Papst im Prinzip offene Türen ein, weil so ziemlich jeder normal denkende Mensch das nicht anders sieht.
Eine angemessene Reaktion darauf wäre meiner Meinung nach beispielsweise: "LOL erzähl uns was neues."
Allerdings ist genaus das Gegenteil passiert, ohne dass sich jemand dran gestört hat. Die Reaktion war "WAS?! WTF wir sollen vom reinen Naturalismus abweichen? Unverschämtheit!"

Ich habe mich daran gestört, dass allein ein päpstlicher Satz dazu genügt, überzeugt reflexhaft die Gegenposition einzunehmen. Noch dazu eine derart radikale.
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Latenight
registrierter User



Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#652548) Verfasst am: 02.02.2007, 14:14    Titel: Antworten mit Zitat

hat folgendes geschrieben:
@Latenight: Vielleicht kannst Du ja mal schreiben, was für ein Weltbild Du vertrittst, damit wir dann sagen können, ob wir das möglicherweise für kastriert halten!


Ich habe kein festes in sich vermeintlich stimmiges Weltbild mit ein paar Regeln, durch die dann alles passt.

Ich wünsche mir eine Welt, in der sich Menschen frei nach ihren Neigungen entwickeln können. Deswegen ist mir in vielen Bereichen naturalistische Objektivität ziemlich egal, weil für den einzelnen das subjektive Erleben zählt.
Selbst in den Bereichen, wo ich beruflich wissenschaftlich oder beratend tätig bin ist meine Maxime die von Popper, das als falsch abzulehnen, was mit "wissenschaftlichen" Methoden widerlegt ist (Im Gegensatz zu der unerfüllbaren Forderung, als wahr zu erkennen, was "bewiesen" ist).
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Blanka
Xenophrasologiepreisträgerin 2007



Anmeldungsdatum: 22.09.2006
Beiträge: 1243
Wohnort: München

Beitrag(#652555) Verfasst am: 02.02.2007, 14:30    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:
HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Wenn ich aber schreiben würde, das Christentum sei eine kastrierte Vorstellung von der Welt, was dann?

(Dann kommt Katana und die Rübe ist ab... zwinkern)

Dann ist das deine Meinung, die ich auch Teile. Zum praktizierten Christentum gehört eine Reihe von einschränkenden Normen, denen ich vielleicht beim Überlebenskampf in der Wüste Sinn abgewinnen kann, aber nicht heute in Deutschland.

Ein radikaler Naturalismus schränkt meiner Meinung nach die menschliche Entfaltung allerdings mehr ein als so ziemlich alle anderen Sichtweisen, die ich mir so vorstellen kann.

Schulterzucken


Deinen psychischen Krebs nennst Du etwa eine Bereicherung ?
So eine unfundierte romantisierte Haltung wie die Deine ist schlicht nicht dazu geeignet sich über die eigene Position gedanken zu machen, geschweige denn das Weltbild eines Rationalisten/Naturalisten in Frage zu stellen !
Die dumpf-flachsinnige Haltung "ja aber da muss doch noch was sein, ich FÜHLE es doch in mir!" ist ds archaische überbleibsel eines hilflosen Geistes welcher sich dies und jenes nicht anders erklären konnte als auf unerklärbare Prozesse zu verweisen, oder aber um sich in einer anderen Form der Hilflosigkeit ein Licht am Ende eines Tunnels zu malen, der in Wirklichkeit nichts anderes als eine schwarze Wand in einer Sackgasse ist ! Wer selber so auf dem Holzweg ist und anderen einen solchen Kurs andichtet ist wahrlich nur bemitleidenswert. Mach Dir mal Gedanken darüber, und nimm bitte nicht an daß ich mir tolle Mühe mache sowas zu schreiben um mein eigenes Ego aufzubauen oder weil es mir Spaß macht anderen einen auf den Hut zu geben, es gibt nämlich , gerade unter den Naturalisten, eine Menge Menschen die aus naturalistischer Überzeugung heraus anderen Menschen helfen wollen auf einen Pfad zu kommen, dessen Ende sie zwar ebensowenig vorhersagen können, der aber offensichtlichst am freiesten von Sackgassenerfahrungen ist !
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#652556) Verfasst am: 02.02.2007, 14:32    Titel: Antworten mit Zitat

geht es in dieser diskussion eigentlich um den konflikt zwischen anhängern einer naturalistischen ethik und einer ethik die auf (irrationaler) moral beruht?

welche grundlage hat eigentlich dein ethikkonzept, Latenight?
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Blanka
Xenophrasologiepreisträgerin 2007



Anmeldungsdatum: 22.09.2006
Beiträge: 1243
Wohnort: München

Beitrag(#652570) Verfasst am: 02.02.2007, 14:45    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
geht es in dieser diskussion eigentlich um den konflikt zwischen anhängern einer naturalistischen ethik und einer ethik die auf (irrationaler) moral beruht?


das finde ich nun aber lustig LEN... geht es bei irgendeiner auch nur mittelmäßig lebhaften Diskussion hier im FGH denn im Kern um was anderes als um den Konflikt zwischen Menschen mit ratiogener Ethik und Menschen welche diese aufgrund irrationaler Überlegungen gebildet haben ?? zwinkern
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Blanka
Xenophrasologiepreisträgerin 2007



Anmeldungsdatum: 22.09.2006
Beiträge: 1243
Wohnort: München

Beitrag(#652573) Verfasst am: 02.02.2007, 14:49    Titel: Antworten mit Zitat

Arrivederci hat folgendes geschrieben:
Latenight hat folgendes geschrieben:
Blanka hat folgendes geschrieben:
wie kann man dann ernsthaft postulieren der humanismus der die effizienteste bekannte form menschlichen zusammenlebens darstellt wäre entgegen bzw nicht im zusammenhang mit der physikalischen rationalität zu sehen ?
(...)


Latenight, sieh die Signale! zornig

Wenn Blanka ernst genommen werden will, kann sie durchaus auch Großbuchstaben und Satzzeichen!
Lachen


oh ja, und dann verwende ich auch sinnhafte und themenbezogene argumente !
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HFRudolph
Bright



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 1229

Beitrag(#652578) Verfasst am: 02.02.2007, 14:52    Titel: Antworten mit Zitat

Popper ist doch Positivist - kein Wunder, dass er da Naturalismus ablehnt… Es fragt sich nur, ob das sinnvoll ist. Popper ansich ist auch kein Argument.

Es gibt eine vom Subjekt unabhängige objektive Realität, die exakt bestimmbar ist (im unphilosophischen Sinne) - warum ist das verfehlt?

Zitat:
Gemäß der Objektivitätsforderung einer "radikal" naturalistischen Methodologie darf Wissen nur in einem wertfreien Rahmen gewonnen werden. Dies ist natürlich mit einem humanistischen Weltbild nicht vereinbar.

Das ist mir zu dogmatisch. Wissen im Sinne von Erkenntnis sollte im möglichst wertfreien Rahmen gewonnen werden (absolut wäre das eine Illusion) - das bedeutet nicht, dass man danach auch alles wertfrei behandelt oder dass man in diesem Sinne keine Wertungen entwickeln kann. Werte sind in diesem Sinne willkürlich, das sind sie ansonsten aber auch, selbst wenn das viele nicht einsehen wollen. Beispiele fördern zudem die Verständlichkeit von Kritik - das ist meine Meinung.

Zitat:
Deswegen wirst du auch unter Freigeistern kaum radikale Naturalisten finden (die tatsächlich wissen, was sie in letzter Konsequenz fordern).

Was bedeutet die unaussprechliche letzte Konsequenz?

Ich zweifle keine Rechte an, erst recht keine Persönlichkeitsrechte. Du postulierst aber einen anderen Ansatz zur Ermittlung der Wahrheit, so dass man im Ergebnis nicht mehr über die selben Dinge redet, wenn man sich über sein Weltbild unterhält - weil Dein Weltbild nicht mit der (objektiven) Realität vereinbar ist.

Zitat:
…, weil so ziemlich jeder normal denkende Mensch das nicht anders sieht.…

Auch das ist eine Illusion.Im Übrigen wieder ein Totschlagsargument: Tausend Fliegen können nicht irren. Zudem wäre die Frage, was denn normal ist: Verstand und Rationalität oder die Annahme von irgendetwas als wahr.

Zitat:

Eine angemessene Reaktion darauf wäre meiner Meinung nach beispielsweise: "LOL erzähl uns was neues."

Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es hinaus: Die Bezeichnung eines naturalistischen Weltbildes als kastriert ist eine reine Schmähkritik, kein Argument, eine bloße Beschimpfung.
Das mag ja manchem „Mystiker“ neu sein, dass man nicht andere Weltanschauungen einfach so verunglimpfen kann - dann werdet Ihr das jetzt lernen müssen. Cool

Die Irrationalisten haben die Schutzvorschriften geschaffen, nun müssen sie sich auch daran halten.
Mit den Augen rollen

Gruß
HFRudolph
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kolja
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Beiträge: 16631
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Beitrag(#652589) Verfasst am: 02.02.2007, 14:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hier werden immer noch die Begriffe "Weltbild" und "Weltanschauung" nicht sauber differenziert.

Das "Weltbild" umfasst nur das Wissen von der Welt. Die "Weltanschauung" gründet sich zwar typischerweise auf ein Weltbild, geht aber auch darüber hinaus, sie enthält auch Wertungen und Auffassungen davon, wie die Welt, die Gesellschaft, die Menschen sein sollten. Demzufolge ist der Naturalismus keine Weltanschauung.

Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Weltanschauung
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#652597) Verfasst am: 02.02.2007, 15:01    Titel: Antworten mit Zitat

Blanka hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
geht es in dieser diskussion eigentlich um den konflikt zwischen anhängern einer naturalistischen ethik und einer ethik die auf (irrationaler) moral beruht?


das finde ich nun aber lustig LEN... geht es bei irgendeiner auch nur mittelmäßig lebhaften Diskussion hier im FGH denn im Kern um was anderes als um den Konflikt zwischen Menschen mit ratiogener Ethik und Menschen welche diese aufgrund irrationaler Überlegungen gebildet haben ?? zwinkern


eben. ich frage mich, warum überhaupt noch diskutiert wird.
jemandem, der sich entschlossen hat seine ethik "aufgrund irrationaler Überlegungen" (witzige kombination übrigens!!) zu bilden und sei es auch nur teilweise), kann man mit rationalen argumenten nicht kommen.

diese diskussion wird zu nichts ausser sich selbst bestärkenden immunisierungen führen.
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HFRudolph
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 1229

Beitrag(#652598) Verfasst am: 02.02.2007, 15:03    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Kolja schrieb:
Demzufolge ist der Naturalismus keine Weltanschauung.


Ich geh das sofort umändern bei Wikipedia.... zynisches Grinsen
Moment - das ist nicht wirklich erforderlich. Die Definition ist eindeutig zu eng.

In Deutschland gibt es seit Jahrzehnten anerkannte Weltanschauungsgemeinschaften, sogar solche des öffentlichen Rechts, die keinen weiteren Aussagegehalt als den Naturalismus haben, z. B. die freien Humanisten. Es ist nicht erforderlich, dass dogmatische Vorgaben von Gut und Böse bestehen.
Wenn sich jemand als Naturalist bezeichnet, wird er zudem kaum eine im Widerspruch zum Naturalismus bestehende Ethik vertreten.

Eine Weltanschauung hat ein Weltbild zum Gegenstand.

@Kolja
Zitat:
Weltbild,
Zusammenfassung der Ergebnisse objektivierbaren Wissens zu einer Gesamtansicht der Welt (speziell auch des Weltalls), und zwar meist als naturwissenschaftlich-physikalisches, biologisches, soziologisches oder philosophisches Weltbild; auch synonym mit dem Begriff Weltanschauung verwendet, der eher auf Wert- und Handlungsorientierung zielt.
© 2003 Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG


Gruß
HFRudolph


Zuletzt bearbeitet von HFRudolph am 02.02.2007, 17:06, insgesamt 7-mal bearbeitet
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Blanka
Xenophrasologiepreisträgerin 2007



Anmeldungsdatum: 22.09.2006
Beiträge: 1243
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Beitrag(#652616) Verfasst am: 02.02.2007, 15:12    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
Hier werden immer noch die Begriffe "Weltbild" und "Weltanschauung" nicht sauber differenziert.

Das "Weltbild" umfasst nur das Wissen von der Welt. Die "Weltanschauung" gründet sich zwar typischerweise auf ein Weltbild, geht aber auch darüber hinaus, sie enthält auch Wertungen und Auffassungen davon, wie die Welt, die Gesellschaft, die Menschen sein sollten. Demzufolge ist der Naturalismus keine Weltanschauung.

Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Weltanschauung


hmmm.. Du kannst aber doch wohl kaum behaupten der Naturalismus würde nicht bei vielen als Substitut einer religiösen Weltanschauung wahrgenommen, oder ?
Und anders ausgedrückt ist das eine wie das andere ein Bündel an Überzeugungen. Und wenn man sich darauf beschränkt die Dinge möglichst einfach wahrzunehmen dann ist eine Verunglimpfung des Naturalismus durchaus moralisch einer Verunglimpfung einer religiösen Weltanschauung gleichzusetzen, vor allem wenn man sieht daß in dem Zusammenhang der Fokus sowieso auf den Überlegungen liegt die sich in eines Menschen Geist in dem Bereich manifestieren , der sinngemäs den "Schnittraum" eines naturalistischen Bewusstseins und eines religiösen bildet.
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L.E.N.
im falschen Film



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Beiträge: 27745
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Beitrag(#652622) Verfasst am: 02.02.2007, 15:18    Titel: Antworten mit Zitat

vielleicht trägt dies und das zur klärung des streits zwischne HFRudolf und Latenight bei.

ich bezeichne mich nach der lektüre dieses wikiartikels als schwachen erkenntnistheoretischen Naturalisten.


zu guter letzt sollte man sich dies mal ansehen.
ich denke zwar, Latenight wird dem nicht zustimmen, aber die standpunkte sollten damit geklärt sein.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#652632) Verfasst am: 02.02.2007, 15:26    Titel: Antworten mit Zitat

Auch auf der deutschen Seite der Brights steht ausdrücklich, dass es sich um ein Weltbild und nicht um eine Weltanschauung handelt. Das Weltbild des Naturalismus impliziert nämlich noch lange keine bestimmte Ethik oder Weltanschauung - gerade wir Naturalisten sollten uns vor dem naturalistischen Fehlschluss verwehren.

Zitat:
Was ist ein Bright?

* Ein Bright ist eine Person mit einem naturalistischen Weltbild.
* Das Weltbild eines Bright ist frei von übernatürlichen und mystischen Elementen.
* Die Ethik und Handlungen eines Bright basieren auf einem naturalistischen Weltbild.


Ich habe mal das wesentliche fett markiert.

HFRudolph hat folgendes geschrieben:
Popper ist doch Positivist - kein Wunder, dass er da Naturalismus ablehnt… Es fragt sich nur, ob das sinnvoll ist. Popper ansich ist auch kein Argument.


Popper ist kein Positivist. Er streitet gerade dem Induktionsschluss seine Geltung ab, der Grundlage des Positivismus war. Er hat geradezu die hypothetisch-deduktive Methode erfunden - dass er aus seinem kritischen Rationalismus heraus den Naturalismus abwehrt, verstehe ich nicht ganz, aber das werde ich mir demnächst einmal zu Gemüte führen. Mit Vollmer und Albert gibt es auch zwei renomierte kritische Rationalisten, die Naturalisten sind. Hier schreibt Vollmer, warum er Naturalist ist und was er darunter versteht. Dem kann ich mich größtenteils anschließen.
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HFRudolph
Bright



Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 1229

Beitrag(#652648) Verfasst am: 02.02.2007, 15:48    Titel: Antworten mit Zitat

@L.E.N.: Die Ausführungen zur naturalistischen Ethik dürften praktisch kaum als Anleitung zur Ermittlung ethischer Richtlinien hilfreich sein, wenn sich auch viele Ansichten daran messen lassen können und ihre tatsächliche Ursache erkannt werden kann.

@Kival: Ich denke, dass eine starre Ethik keine zwingende Voraussetzung einer Weltanschauung ist. Sie kann ein Merkmal einer Weltanschauung sein.

Zitat:
Latenight schrieb:
Geht man nun soweit, nur experimentell Überprüfbares als "wahr" anzuerkennen, kastriert man sein Weltbild auf einen extremen Naturalismus.

Ich habe das in der tat mit unzulässigen nicht ausgesprochenen Umkehrschlüssen fehlgedeutet, auch wegen des Papsthintergrundes.

Es handelt sich immerhin nur um eine Negativaussage, die nicht aussagt, was man denn noch als wahr annehmen kann, obwohl es nicht experimentell belegbar ist.

Es stellt sich auch die Frage, ob die denktheoretische oder heute praktische Überprüfbarkeit gemeint ist. Wenn die heutige praktische experimentelle Überprüfbarkeit gemeint ist, stimme ich dem vollkommen zu.

Natürlich kommen wir nicht überein, wenn der eine darüber schreibt, was wahr ist und der andere, was nicht wahr ist...

Gruß
HFRudolph


Zuletzt bearbeitet von HFRudolph am 02.02.2007, 16:19, insgesamt 3-mal bearbeitet
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