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Diskriminierung a-sexueller Partnerschaften?
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Galaxisherrschers Katze
Verwöhntes Haustier



Anmeldungsdatum: 06.04.2005
Beiträge: 5018

Beitrag(#652200) Verfasst am: 01.02.2007, 22:16    Titel: Antworten mit Zitat

Ähnliche Gedanken habe ich ja auch schon mal geäußert (allerdings ohne den Hintergrund, den ich beim Fragesteller vermute). Wenn man die Polygamie (und den wiedermal unvermeidlichen Zoophilieeinwand) außer Acht lässt, wieso nicht? Familienförderung sollte ohnehin gesondert stattfinden (Mann + Frau != Familie; zudem werden uneheliche Kinder so benachteiligt).
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Svea hat folgendes geschrieben:

Nee kannst du nicht, Sex kann man ja nicht zwangsvollstrecken...



Dann gibt es auch keine Verpflichtung.


Am Kopf kratzen

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Die Verschuldensscheidung erfordert eine
* schwere Eheverfehlung bzw. ein ehrloses und unsittliches Verhalten, die/das zu einer
* Zerrüttung der Ehe führt.
Schwere Eheverfehlung: Das Gesetz selbst nennt demonstrativ Ehebruch, körperliche Gewalt oder schweres seelisches Leid. Weiter zu nennen sind z.B. Trunksucht, ständige Streitereien, schwere Beschimpfungen, Vernachlässigung des Haushalts, Verweigerung der ehelichen Beiwohnung.

Dann ist doch eigentlich jede Ehe, in der kein Verkehr stattfindet, eine Scheinehe und sollte bei Bekanntwerden annulliert werden. (Äh, hatte ich das nicht mal für ein Issue bei Ars Regendi vorgeschlagen? Mr. Green )
_________________
"(...)steak can be attached to a baby to attract lions(...)" (Aus der ESRB-Beschreibung von Scribblenauts)
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#652203) Verfasst am: 01.02.2007, 22:19    Titel: Antworten mit Zitat

Mann + Frau /= Famlilie

Mann + Frau + Kind = Familie !!

Zum anderen Punkt. Es gibt so viele Scheingläubige... was ist gegen Scheinehen zu sagen? So viele sind scheinbar glücklich verheiratet,...
_________________
V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Malone
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#652206) Verfasst am: 01.02.2007, 22:21    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Dann ist doch eigentlich jede Ehe, in der kein Verkehr stattfindet, eine Scheinehe und sollte bei Bekanntwerden annulliert werden. (Äh, hatte ich das nicht mal für ein Issue bei Ars Regendi vorgeschlagen? )



Glaub nicht, aber auch nicht nötig, mein Kopf rotiert schon Mr. Green
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Galaxisherrschers Katze
Verwöhntes Haustier



Anmeldungsdatum: 06.04.2005
Beiträge: 5018

Beitrag(#652211) Verfasst am: 01.02.2007, 22:24    Titel: Antworten mit Zitat

Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Mann + Frau /= Famlilie

Mann + Frau + Kind = Familie !!

Ja.
Aber die Ehe ist dafür nicht zwangsweise nötig. zwinkern
(Für die, die keine Java-Syntax können: != bedeutet ungleich. zwinkern )
Zitat:

Zum anderen Punkt. Es gibt so viele Scheingläubige... was ist gegen Scheinehen zu sagen? So viele sind scheinbar glücklich verheiratet,...

Ich sag ja eigentlich auch nichts dagegen, wie gesagt, bin ich ohnehin für die Abschaffung der Ehe, wie sie jetzt ist und für die Einführung einer allgemeiner gehaltenen gegenseitigen Verpflichtungserklärung (die gerne auch Rechte enthalten und vom Staat gefördert werden kann).
_________________
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matthias
Gefährder



Anmeldungsdatum: 10.05.2005
Beiträge: 1386
Wohnort: Rechts der Böhme

Beitrag(#652215) Verfasst am: 01.02.2007, 22:26    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Svea hat folgendes geschrieben:

Nee kannst du nicht, Sex kann man ja nicht zwangsvollstrecken...



Dann gibt es auch keine Verpflichtung.


Am Kopf kratzen

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Die Verschuldensscheidung erfordert eine
* schwere Eheverfehlung bzw. ein ehrloses und unsittliches Verhalten, die/das zu einer
* Zerrüttung der Ehe führt.
Schwere Eheverfehlung: Das Gesetz selbst nennt demonstrativ Ehebruch, körperliche Gewalt oder schweres seelisches Leid. Weiter zu nennen sind z.B. Trunksucht, ständige Streitereien, schwere Beschimpfungen, Vernachlässigung des Haushalts, Verweigerung der ehelichen Beiwohnung.

Das bezieht sich nicht auf das deutsche Recht.
_________________
2008 – Jahr der Mathematik
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#652267) Verfasst am: 01.02.2007, 23:13    Titel: Antworten mit Zitat

Galaxisherrschers Katze hat folgendes geschrieben:
Ich sag ja eigentlich auch nichts dagegen, wie gesagt, bin ich ohnehin für die Abschaffung der Ehe, wie sie jetzt ist und für die Einführung einer allgemeiner gehaltenen gegenseitigen Verpflichtungserklärung (die gerne auch Rechte enthalten und vom Staat gefördert werden kann).

Dann kann man es auch Ehe nennen. Wo ist der Unterschied?
_________________
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"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Femina
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.07.2005
Beiträge: 1038

Beitrag(#652307) Verfasst am: 02.02.2007, 00:20    Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt ja das grundgesetzliche Gebot der Förderung von Ehe und Familie.

Damit sollten alle diejenigen gefördert werden, die eine Ehe eingegangen sind oder eine Familie gegründet haben (womit gemeint ist: Familie durch das Hinzukommen von Kindern). Die Diskriminierung bei den Homosexuellen und Transsexuellen besteht ja darin, dass sie keine Ehe eingehen dürfen, die einer Ehe zwischen heterosexuellen Partnern gleich gestellt ist. Und dass ihnen der Weg zu Kindern schwerer gemacht wird.

Neffe und Tante wollen ja im Allgemeinen keine Ehe eingehen und auch keine Familie mit Kindern gründen. Daher haben sie zwar eine familiäre Gemeinschaft, aber eben keine Ehe und keine Familie mit Kindern.

Daher sehe ich hier keine Diskriminierung. Ob man nicht auch Wohngemeinschaften anderer Art in gleicher Weise fördern will, steht auf einem anderen Blatt. Ich sehe es aber auch so, dass insbesondere die Familie mit Kindern gefördert werden soll. Und dann kann es in der Tat auch eine Familie sein, die aus Oma, Tante und Kind besteht.
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Sehwolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#652318) Verfasst am: 02.02.2007, 00:29    Titel: Antworten mit Zitat

matthias hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Svea hat folgendes geschrieben:

Nee kannst du nicht, Sex kann man ja nicht zwangsvollstrecken...



Dann gibt es auch keine Verpflichtung.


Am Kopf kratzen

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Die Verschuldensscheidung erfordert eine
* schwere Eheverfehlung bzw. ein ehrloses und unsittliches Verhalten, die/das zu einer
* Zerrüttung der Ehe führt.
Schwere Eheverfehlung: Das Gesetz selbst nennt demonstrativ Ehebruch, körperliche Gewalt oder schweres seelisches Leid. Weiter zu nennen sind z.B. Trunksucht, ständige Streitereien, schwere Beschimpfungen, Vernachlässigung des Haushalts, Verweigerung der ehelichen Beiwohnung.

Das bezieht sich nicht auf das deutsche Recht.


Stimmt aufallend. Ich hab mich sogar bisserl gewundert, aber nicht aufgepasst. Mea Culpa.
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letzterfreigeist
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Anmeldungsdatum: 13.12.2006
Beiträge: 959

Beitrag(#652361) Verfasst am: 02.02.2007, 02:50    Titel: Antworten mit Zitat

Femina hat folgendes geschrieben:
Es gibt ja das grundgesetzliche Gebot der Förderung von Ehe und Familie.

Damit sollten alle diejenigen gefördert werden, die eine Ehe eingegangen sind oder eine Familie gegründet haben (womit gemeint ist: Familie durch das Hinzukommen von Kindern). Die Diskriminierung bei den Homosexuellen und Transsexuellen besteht ja darin, dass sie keine Ehe eingehen dürfen, die einer Ehe zwischen heterosexuellen Partnern gleich gestellt ist. Und dass ihnen der Weg zu Kindern schwerer gemacht wird.

Neffe und Tante wollen ja im Allgemeinen keine Ehe eingehen und auch keine Familie mit Kindern gründen. Daher haben sie zwar eine familiäre Gemeinschaft, aber eben keine Ehe und keine Familie mit Kindern.

Daher sehe ich hier keine Diskriminierung. Ob man nicht auch Wohngemeinschaften anderer Art in gleicher Weise fördern will, steht auf einem anderen Blatt. Ich sehe es aber auch so, dass insbesondere die Familie mit Kindern gefördert werden soll. Und dann kann es in der Tat auch eine Familie sein, die aus Oma, Tante und Kind besteht.


Volle Zustimmung.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#652375) Verfasst am: 02.02.2007, 09:12    Titel: Antworten mit Zitat

Keller hat folgendes geschrieben:
ich halte sie sogar für sehr berechtigt, wenn auch nicht gerade für neu.


In meinen Augen ist es nicht Aufgabe des Staates, Partnerschaften zu fördern oder irgendwelche Formen der Partnerschaft zu priveligieren. Insofern würde ich staatliche (Familien)Förderung alleine von der Kinderzahl abhängig machen und ansonsten möge jeder sein Leben einrichten, wie es ihn glücklich macht.

Sehe ich auch so. Der Staat sollte sich da besser ganz raushalten.
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
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Beitrag(#652377) Verfasst am: 02.02.2007, 09:19    Titel: Antworten mit Zitat

Stimmt, diese Regelung hat sich einfach überlebt: Den ganzen Beziehungskrempel abschaffen und einfach nur Kinder fördern.
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Storm by Tim Minchin
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Greg
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Anmeldungsdatum: 03.03.2006
Beiträge: 1098

Beitrag(#652446) Verfasst am: 02.02.2007, 11:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hat das christliche Konzept der Ehe überhaupt eine Existenzberechtigung?

Ich sehe es nur als Mittel um den Einfluss christlicher Machtinstitutionen selbst über das Privatleben der Menschen aufrechtzuerhalten.

Eine Ehe mit Glockenklimbim und Co. find ich überflüssig, ebenso wie die Tatsache, dass andere (z. Bsp. Priester) darüber zu entscheiden haben, ob sie gültig sei.

Was anderes ist es mit dem Standesamt-Kram: Wenn man als Lebenspartnerschaft dadurch Vorteile in diesem Staat genießen kann, is das schön. Aber selbst da, frage ich mich, muss man überhaupt sowas wie "Ehe", im religiösen, wie im rechtlichen Kontext schließen? Ist sowas überhaupt notwendig? Können Menschen nicht einfach so zusammenleben? Geht eine Lebenspartnerschaft nicht nur ausschließlich diejenigen etwas an, die diese Partnerschaft führen (von den evtl. Kindern abgesehen)?
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Doc Extropy
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#652447) Verfasst am: 02.02.2007, 11:42    Titel: Antworten mit Zitat

Genau, Greg hat recht.

Ansonsten gilt für mich:

Was Leute sexuell tun oder nicht tun, das geht nur sie etwas an, aber sicherlich keinen Staat, keinen Lehrer, keinen Nachbarn, keine Familie und auch keinen Pfaffen. Daumen hoch!
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#652470) Verfasst am: 02.02.2007, 12:19    Titel: Antworten mit Zitat

Greg hat folgendes geschrieben:
Hat das
Was anderes ist es mit dem Standesamt-Kram: Wenn man als Lebenspartnerschaft dadurch Vorteile in diesem Staat genießen kann, is das schön. Aber selbst da, frage ich mich, muss man überhaupt sowas wie "Ehe", im religiösen, wie im rechtlichen Kontext schließen? Ist sowas überhaupt notwendig? Können Menschen nicht einfach so zusammenleben?

Ein Hauptproblem sehe ich darin, daß beispielsweise im Falle eines Unfalls, wenn man halbtot im Krankenhaus liegt, dies irgendwelche Tanten als "Angehörige" u.U. mehr angeht als die Lebenspartnerin. Ich bin sowieso dafür, daß jeder das Recht haben sollte, unabhängig von irgendwelchen "Verwandtschaften" selbst zu bestimmen, wen er als seine Angehörigen betrachtet.
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Latenight
registrierter User



Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#652479) Verfasst am: 02.02.2007, 12:30    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht sollte man Beziehungen zwischen zwei mündigen Erwachsenen überhaupt nicht mehr gesetzlich privilegieren.
Sondern vielmehr Beziehungen innerhalb derer ein Abhängigkeitsverhältnis besteht. Also Eltern-Kind oder von mir aus auch Nichte-pflegebedürftige Tante.
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letzterfreigeist
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Anmeldungsdatum: 13.12.2006
Beiträge: 959

Beitrag(#652480) Verfasst am: 02.02.2007, 12:34    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Greg hat folgendes geschrieben:
Hat das
Was anderes ist es mit dem Standesamt-Kram: Wenn man als Lebenspartnerschaft dadurch Vorteile in diesem Staat genießen kann, is das schön. Aber selbst da, frage ich mich, muss man überhaupt sowas wie "Ehe", im religiösen, wie im rechtlichen Kontext schließen? Ist sowas überhaupt notwendig? Können Menschen nicht einfach so zusammenleben?

Ein Hauptproblem sehe ich darin, daß beispielsweise im Falle eines Unfalls, wenn man halbtot im Krankenhaus liegt, dies irgendwelche Tanten als "Angehörige" u.U. mehr angeht als die Lebenspartnerin. Ich bin sowieso dafür, daß jeder das Recht haben sollte, unabhängig von irgendwelchen "Verwandtschaften" selbst zu bestimmen, wen er als seine Angehörigen betrachtet.


Das kann man sicherlich so vertreten. Mir persönlich sind solche Auffassungen zu radikal, weil sie irgendwie das Kind zu wenig berücksichtigen. Ein Kind hat für mich an Anrecht darauf zu wissen, wer die leiblichen Eltern sind. Und natürlich sollten Väter wissen, wer ihr leibliches Kind ist. Bei all dieser Beliebigkeit und auf Erwachsene ausgerichteten Unverbindlichkeit scheint mir am Ende das Kind auf der Strecke zu bleiben.

Denn als Erwachsener kann ich nach Belieben Bindungen mit anderen eingehen und auch wieder auflösen. Ein Kind verlangt aber eine unkündbare Beziehung. Eine solche Beziehung ist doch heute kaum noch jemand bereit einzugehen, was mit ein Grund für die geringe Kinderzahl ist.

Aus Staatssicht scheint es mir zunächst recht plausibel zu sein, Bindungen zu fördern, die dazu angetan sind, enge Beziehungen zwischen Mama, Papa und Kind herzustellen, damit da nicht auch alles in Beliebigkeit endet. Das hat dann wenig mit Religionen zu tun.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#652496) Verfasst am: 02.02.2007, 12:49    Titel: Antworten mit Zitat

letzterfreigeist hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Greg hat folgendes geschrieben:
Hat das
Was anderes ist es mit dem Standesamt-Kram: Wenn man als Lebenspartnerschaft dadurch Vorteile in diesem Staat genießen kann, is das schön. Aber selbst da, frage ich mich, muss man überhaupt sowas wie "Ehe", im religiösen, wie im rechtlichen Kontext schließen? Ist sowas überhaupt notwendig? Können Menschen nicht einfach so zusammenleben?

Ein Hauptproblem sehe ich darin, daß beispielsweise im Falle eines Unfalls, wenn man halbtot im Krankenhaus liegt, dies irgendwelche Tanten als "Angehörige" u.U. mehr angeht als die Lebenspartnerin. Ich bin sowieso dafür, daß jeder das Recht haben sollte, unabhängig von irgendwelchen "Verwandtschaften" selbst zu bestimmen, wen er als seine Angehörigen betrachtet.


Das kann man sicherlich so vertreten. Mir persönlich sind solche Auffassungen zu radikal, weil sie irgendwie das Kind zu wenig berücksichtigen. Ein Kind hat für mich an Anrecht darauf zu wissen, wer die leiblichen Eltern sind. Und natürlich sollten Väter wissen, wer ihr leibliches Kind ist. Bei all dieser Beliebigkeit und auf Erwachsene ausgerichteten Unverbindlichkeit scheint mir am Ende das Kind auf der Strecke zu bleiben.

Denn als Erwachsener kann ich nach Belieben Bindungen mit anderen eingehen und auch wieder auflösen. Ein Kind verlangt aber eine unkündbare Beziehung. Eine solche Beziehung ist doch heute kaum noch jemand bereit einzugehen, was mit ein Grund für die geringe Kinderzahl ist.

Aus Staatssicht scheint es mir zunächst recht plausibel zu sein, Bindungen zu fördern, die dazu angetan sind, enge Beziehungen zwischen Mama, Papa und Kind herzustellen, damit da nicht auch alles in Beliebigkeit endet. Das hat dann wenig mit Religionen zu tun.

Da gebe ich dir prinzipiell recht, ich sehe nur nicht, wie ein Rückzug des Staates bei der Regulierung der Beziehung zwischen Erwachsenen dazu angetan sein sollte, gegen das Interesse der Kinder gerichtet zu sein. Die Pflichten der Erwachsenen der Kinder gegenüber bleiben dadurch unberührt.
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letzterfreigeist
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Anmeldungsdatum: 13.12.2006
Beiträge: 959

Beitrag(#652517) Verfasst am: 02.02.2007, 13:05    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:

Da gebe ich dir prinzipiell recht, ich sehe nur nicht, wie ein Rückzug des Staates bei der Regulierung der Beziehung zwischen Erwachsenen dazu angetan sein sollte, gegen das Interesse der Kinder gerichtet zu sein. Die Pflichten der Erwachsenen der Kinder gegenüber bleiben dadurch unberührt.


Findest du? Also ich käme mir schon als Erwachsener dabei komisch vor.

Nehmen wir mal an, es wäre alles beliebig. Ich hätte ein Kind mit "Susi Sorglos". Es nervt mich schon, dass Susi plötzlich einen dicken Bauch bekommt und mich nicht mehr so oft ranlassen will. Also fang ich was mit Eva an. Susi hat auch bald wieder einen neuen Typen gefunden, mit dem sie jetzt in eine andere Stadt zieht, doch bald darauf geht auch das in die Brüche.

Nun soll ich also für das Kind "Pflichten" haben. Konkret: Ich soll Unterhalt zahlen. Ich käme mir mächtig blöd dabei vor. Die Konsequenz wäre doch vermutlich: Stets Kondome verwenden, damit das nur ja nicht passieren kann.
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Poldi
Bin Daheim



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 4559
Wohnort: Bavarian Congo

Beitrag(#652518) Verfasst am: 02.02.2007, 13:08    Titel: Antworten mit Zitat

letzterfreigeist hat folgendes geschrieben:

Nun soll ich also für das Kind "Pflichten" haben. Konkret: Ich soll Unterhalt zahlen. Ich käme mir mächtig blöd dabei vor.
Warum ? DU hast das Kind "verursacht", also mußt du auch dafür aufkommen, ganz logisch ...
Zitat:
Die Konsequenz wäre doch vermutlich: Stets Kondome verwenden, damit das nur ja nicht passieren kann.

Gummis sind schon aus ganz anderen Gründen immer anzuraten ...
_________________
gG,
Poldi
Doch leider kanns gefählich sein, den Satan in dir zu verstehen.
Jeder Mensch ein Sünderschwein, Oh christliches Vergehen.
Die Trennung zwischen Gut und Bös die wirst du niemals finden
nur leider kanns gefährlich sein das den Pfaffen auf die Nasen zu binden.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#652524) Verfasst am: 02.02.2007, 13:17    Titel: Antworten mit Zitat

letzterfreigeist hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:

Da gebe ich dir prinzipiell recht, ich sehe nur nicht, wie ein Rückzug des Staates bei der Regulierung der Beziehung zwischen Erwachsenen dazu angetan sein sollte, gegen das Interesse der Kinder gerichtet zu sein. Die Pflichten der Erwachsenen der Kinder gegenüber bleiben dadurch unberührt.


Findest du? Also ich käme mir schon als Erwachsener dabei komisch vor.

Nehmen wir mal an, es wäre alles beliebig. Ich hätte ein Kind mit "Susi Sorglos". Es nervt mich schon, dass Susi plötzlich einen dicken Bauch bekommt und mich nicht mehr so oft ranlassen will. Also fang ich was mit Eva an. Susi hat auch bald wieder einen neuen Typen gefunden, mit dem sie jetzt in eine andere Stadt zieht, doch bald darauf geht auch das in die Brüche.

Der Einwand ist unpassend, denn deine Unterhaltspflicht dem Kind gegenüber begründet sich in deiner Vaterschaft, nicht darin, wie viel oder wenig beliebig dein Verhältnis mit Susi Sorglos ist.
_________________
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letzterfreigeist
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Anmeldungsdatum: 13.12.2006
Beiträge: 959

Beitrag(#652525) Verfasst am: 02.02.2007, 13:23    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:

Der Einwand ist unpassend, denn deine Unterhaltspflicht dem Kind gegenüber begründet sich in deiner Vaterschaft, nicht darin, wie viel oder wenig beliebig dein Verhältnis mit Susi Sorglos ist.


Das verstehe ich ja alles. Nur was ich sagen will: Meine Unterhaltspflicht begründet sich aus der Vaterschaft, die ist damit was Ernstes. Und damit ich mich auf so etwas Ernstes einlasse, muss es eine ernste Beziehung zur Mutter geben, sonst wird am Ende nur noch ganz selten ein Kind entstehen. Und ich denke, der Staat hat ein Interesse, die Ernsthaftigkeit solcher Beziehungen zu fördern (neben all der anderen Beliebigkeit).

Das besondere der "Ehe" ist ja die bedingungslose Einstandspflicht dem Kind gegenüber. Wenn die Beziehung zwischen den Eltern aber sehr unverbindlich und fast beliebig ist, dann macht doch eine solch fundamentale und unkündbare Einstandspflicht keinen Sinn mehr. Also ich wüsste wirklich nicht, warum auf diese Weise ein Kind rauskommen sollte, jedenfalls fühlte ich mich dabei als Mann/Vater nicht ausreichend geschützt. Vom Kind ganz zu schweigen.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#652532) Verfasst am: 02.02.2007, 13:36    Titel: Antworten mit Zitat

letzterfreigeist hat folgendes geschrieben:

Das besondere der "Ehe" ist ja die bedingungslose Einstandspflicht dem Kind gegenüber.

Eben nicht. Diese Pflicht hast du sowieso, mit oder ohne Ehe. Man könnte allenfalls sagen, die Ehe soll Bedingungen fördern, unter denen die Eltern gemeinschaftlich dieser Pflicht nachkommen können. Allerdings ist dann zu fragen, ob es dessen bedarf. Entschließt du dich bewußt zu einem Kind, dann wirst du das vermutlich auch so nicht mit einer unverbindlichen Partnerin machen, Ehe hin oder her.
_________________
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Shevek
ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten



Anmeldungsdatum: 23.01.2006
Beiträge: 4289

Beitrag(#652536) Verfasst am: 02.02.2007, 13:50    Titel: Antworten mit Zitat

letzterfreigeist hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:

Der Einwand ist unpassend, denn deine Unterhaltspflicht dem Kind gegenüber begründet sich in deiner Vaterschaft, nicht darin, wie viel oder wenig beliebig dein Verhältnis mit Susi Sorglos ist.


Das verstehe ich ja alles. Nur was ich sagen will: Meine Unterhaltspflicht begründet sich aus der Vaterschaft, die ist damit was Ernstes. Und damit ich mich auf so etwas Ernstes einlasse, muss es eine ernste Beziehung zur Mutter geben, sonst wird am Ende nur noch ganz selten ein Kind entstehen. Und ich denke, der Staat hat ein Interesse, die Ernsthaftigkeit solcher Beziehungen zu fördern (neben all der anderen Beliebigkeit).

Ist ja nicht so, dass es ohne Eingreifen des Staates keine ernsthaften Beziehungen gäbe.
_________________
Endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden,.......

.....die, die Unheil und Armut und Krankheit verbreiten,
für sie herrschen sorglose Zeiten,
da kein bisschen Sprengstoff sie daran hindert, ihre Geschafte zu betreiben...

....endlich sind die Terroristen weg,
und es herrschen Ordnung und Ruhe und Frieden.

(Jan Delay)
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letzterfreigeist
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Anmeldungsdatum: 13.12.2006
Beiträge: 959

Beitrag(#652542) Verfasst am: 02.02.2007, 14:02    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
letzterfreigeist hat folgendes geschrieben:

Das besondere der "Ehe" ist ja die bedingungslose Einstandspflicht dem Kind gegenüber.

Eben nicht. Diese Pflicht hast du sowieso, mit oder ohne Ehe. Man könnte allenfalls sagen, die Ehe soll Bedingungen fördern, unter denen die Eltern gemeinschaftlich dieser Pflicht nachkommen können. Allerdings ist dann zu fragen, ob es dessen bedarf. Entschließt du dich bewußt zu einem Kind, dann wirst du das vermutlich auch so nicht mit einer unverbindlichen Partnerin machen, Ehe hin oder her.


Deshalb hatte ich ja auch Ehe in Gänsefüßchen geschrieben.

Also im Patriarchat war es so: Mann und Frau heirateten. Der Mann erwirtschaftete das Haupteinkommen, die Frau zog in erster Linie die Kinder auf und war wirtschaftlich von ihrem Mann abhängig. Dies mag sich aus heutiger Sicht antiquiert anhören, hat aber für relativ stabile Verhältnisse gesorgt.

Nun sind Frauen ökonomisch selbständig. Eine besondere Bindungsnotwendigkeit ist also nicht mehr gegeben. 70% aller Scheidungen gehen von den Frauen aus.

Trotzdem ist die Einstandspflicht gegenüber dem Kind unaufkündbar. Also um es noch einmal zu sagen: Ich sehe da weder einen ausreichenden Schutz für das Kind noch für den Mann. Als Mann läufst du Gefahr, dabei sofort zum Zahlvater degradiert zu werden. Wer will das schon?

Und was ist eine verbindliche Partnerin? Gibt es die denn noch? Wenn man nüchtern kalkuliert, dann muss man heute sagen: Nein, die gibt es nicht.

Also ich wüsste wirklich nicht, warum in all dieser Beliebigkeit bei gleichzeitig hoher Einstandspflicht noch irgendwie Kinder entstehen sollten. M. E. hat man allein schon mit dem Zerrüttungsprinzip das Kind mit dem Bade ausgeschüttet.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#652550) Verfasst am: 02.02.2007, 14:19    Titel: Antworten mit Zitat

letzterfreigeist hat folgendes geschrieben:
M. E. hat man allein schon mit dem Zerrüttungsprinzip das Kind mit dem Bade ausgeschüttet.


Du plädierst für die Wiedereinführung des Schuldprinzips?
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Greg
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Anmeldungsdatum: 03.03.2006
Beiträge: 1098

Beitrag(#652562) Verfasst am: 02.02.2007, 14:38    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube, dass die Zahl der "Klassischen" Familien deshalb zurückgegangen ist, weil die Leute verlernt haben miteinander zu kommunizieren und Verantwortung für Menschenleben zu übernehmen (Kinder). Ich erlebe das auch, dass "Kinder zu haben" massiv unterschätzt wird.
Das ist Arbeit. Da kann man so viel so schnell falsch machen und hat ein "Arschloch" großgezogen oder einen Menschen mit Komplexen.

Auch wenn ein Kind ungewollt entsteht muss ich mich fragen, wie ich dessen Zukunft vernünftig gestalten kann, mit einem möglichst konstanten Sozialgefüge, sprich am besten zwei Elternteile (egal ob hetero oder homo, hauptsache vernünftige Menschen die der Aufgabe gewachsen sind, wenns nicht anders geht muss es halt bei einem Elternteil bleiben...Verwandschaft die sich mitkümmert, wie z Bsp. Oma wär auch gut.) Zumindest in den ersten (10) Jahren.

Kinder zu haben und Beziehungen zu führen ist kein Vergnügen, sondern Arbeit an sich selbst. Fortwährend.
Ich hab den Eindruck, dass das in Vergessenheit geraten ist.
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Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#652575) Verfasst am: 02.02.2007, 14:51    Titel: Antworten mit Zitat

Spannend auch, dass eine relativ neue Erscheinung als das schon immer geltende verkauft werden soll:

wikipedia.de hat folgendes geschrieben:
Wandel der Familienstruktur in jüngerer Zeit - Die moderne Kleinfamilie

Mit dem Wachstum der Städte und der Entwicklung des Bürgertums und der Verbürgerlichung des Industrieproletariats in Europa seit der Mitte des 19. Jahrhunderts entsteht auch die Vorstellung der sogenannten 'Normalfamilie'. Diese wandelt sich ihrerseits und bot Anfang der 1950er bis Ende der 1960er Jahre noch etwa folgendes Bild: Dies wird auch als moderne Kleinfamilie oder privatisierte Kernfamilie bezeichnet.

Diese sah idealtypisch wie folgt aus:

verheiratetes Elternpaar (Entscheidung für Ehepartner aus Liebe)
eigene (leibliche) Kinder (Entscheidung für Kinder aus Liebe, kaum noch aus wirtschaftlichen Überlegungen)
Haushaltsgemeinschaft aus einem verheirateten Paar und dessen in der Regel leiblichen, unmündigen Kindern
lebenslange Ehe (auch Monogamie und heterosexuelle Ehe),
der Mann als Haupternährer und
Traditionelle Rollenverteilung innerhalb der Geschlechter: Vater war der Haupternährer, besaß höchste Autorität („Familienvorstand“); Mutter für den Haushalt und den emotionalen Bereich zuständig
Wohn- und Arbeitsstätte waren räumlich getrennt


Bei der Romantisierung der "Idealfamilie" sollte also nicht der Fehler gemacht werden anzunehmen, dass es sich hier um eine seit Jahrhunderten bewährte Form des Zusammenlebens geht. Die hat übrigens beim "einfachen" Volk nie bestanden.
Man möge zudem noch einen Landwirt aus ländlichen Gebieten fragen, wie denn die Arbeitsverteilung auf seinem klassischen Bauernhof aussieht.
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zelig
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Beitrag(#652581) Verfasst am: 02.02.2007, 14:56    Titel: Antworten mit Zitat

Die Rückläufigkeit klassischer Familienstrukturen ist zunächst mal dadurch bedingt, daß sich überhaupt alternative Konzepte durchgesetzt haben. Diese Wahlfreiheit wird mit einem komplizierteren Leben bezahlt. Ein Preis der sich lohnt, meine ich.
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Doc Extropy
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Beiträge: 6149

Beitrag(#652582) Verfasst am: 02.02.2007, 14:57    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Die Rückläufigkeit klassischer Familienstrukturen ist zunächst mal dadurch bedingt, daß sich überhaupt alternative Konzepte durchgesetzt haben. Diese Wahlfreiheit wird mit einem komplizierteren Leben bezahlt. Ein Preis der sich lohnt, meine ich.


Sagtest Du nicht mal, daß Du einer von diesen Christen bist?
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zelig
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Beiträge: 25405

Beitrag(#652586) Verfasst am: 02.02.2007, 14:58    Titel: Antworten mit Zitat

Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Die Rückläufigkeit klassischer Familienstrukturen ist zunächst mal dadurch bedingt, daß sich überhaupt alternative Konzepte durchgesetzt haben. Diese Wahlfreiheit wird mit einem komplizierteren Leben bezahlt. Ein Preis der sich lohnt, meine ich.


Sagtest Du nicht mal, daß Du einer von diesen Christen bist?


Ja. Mehr als einmal.
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