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HFRudolph Bright
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 1229
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(#653454) Verfasst am: 03.02.2007, 19:45 Titel: |
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Zitat: | Ratinger sagte:
…Dies beschränke die menschliche Vernunft und führe zu einer "schrecklichen Schizophrenie", in der sich Rationalismus und Materialismus, übersteigerte Technologie und ungebremstes Instinktdenken vereinten.… |
In diesem Satz wird eigentlich alles verwurstet. Es ist ein bekanntes Schema, das alles, was ansatzweise mit der eigenen Religion nicht in Einklang zu bringen ist, vermust und dann verteufelt wird. Die Aussage ist ansich so krude, dass sie schon gar nicht mehr wirksam kritisiert werden kann. Der Satz hört sich an, als sei er dem unklaren Denken des ratzingerschen Unterbewusstseins entsprungen.
Übersteigerte Technologie ist danach eine Eigenschaft der kritisierten Schizophrenie, die wiederum Folge beschränkter Menschlicher vernunft sei.
Was ist überhaupt übersteigerte Technologie?
Ist der Papst jetzt gegen Hightech? Was ist Instinktdenken?
Widersprechen sich nicht ungebremstes Instinktdenken und Rationalität?
Vernünftig müsste es danach sein, auch das als wahr anzuerkennen, das unbeweisbar sei, also bloße Behauptung oder unhaltbare Theorie [meine Meinung dazu: Wenn das nicht zur Schizophrenie führt, dann ist es wohl nur dem glücklichen Zufall zu verdanken].
Der Papst hat sich vielleicht einfach mal wieder in den Worten vergriffen und wusste selbst nicht, was er sagt, so ähnlich wie bei seiner Moslempanne.
Gruß
HFRudolph
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Blanka Xenophrasologiepreisträgerin 2007
Anmeldungsdatum: 22.09.2006 Beiträge: 1243
Wohnort: München
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(#653461) Verfasst am: 03.02.2007, 20:25 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | HFRudolph hat folgendes geschrieben: | Etwas, was komplett rational ist, kann nicht mystisch sein. |
Etwas komplett Rationales gibt es nicht. |
rational ist relativ. Du meinst wohl etwas "absolut" rationales gibt es nicht.
wenn man rational in dem sinne gebrauchen würde daß es nach wissenschaftlicher methode erdacht wurde, dann hätte etwas rationales stets mit erkenntniserweiterung oder der überlebenssicherung zu tun. alles andere ist ja wohl ziemlich unwissenschaftlich. wenn man rational so definiert daß es nur mit "rechten" dingen zugeht, dann ist selbst ein mystiker rational weil er nach naturlichen gesetzmäsigkeiten zuseinem handeln veranlasst wurde. die diskussion über das wort "rational" ist also leidig. es sollte besser der terminus "nach naturalistischen gesichtspunkten" stattdessen verwendet werden.
_________________ Am zweifelfreisten frei von Zweifeln sind stets die Verzweifelten !
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Jade registrierter User
Anmeldungsdatum: 14.08.2005 Beiträge: 269
Wohnort: Basel/Stuttgart
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(#653497) Verfasst am: 03.02.2007, 22:04 Titel: |
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hat folgendes geschrieben: | Papst mahnt Forscher
Papst Benedikt XVI. hat die Wissenschaften vor gefährlicher Einseitigkeit gewarnt. Derzeit gebe es eine Tendenz, nur das als wahr anzuerkennen, was experimentell überprüfbar sei, sagte der Papst am Sonntag. Dies beschränke die menschliche Vernunft und führe zu einer "schrecklichen Schizophrenie"... |
Wie wäre es, wenn der Papst erstmal vor der eigenen Tür kehren würde? Seine Mahnung als Vertreter des biblisch-christlichen Hokuspokus und der Pseudowissenschaft Theologie ist nicht nur eine Anmassung, sondern völlig unglaubwürdig. Denn gerade was seine Religion bzw. seinen Gott der selektiven Liebe betrifft, sowie die Institution, deren oberster Boss er ist - denkt jeder halbwegs intelligente und vernünftige Mensch an gefährliche Einseitigkeit, Mangel an jeglicher Vernunft, Indoktrination und Schizophrenie.
Leute, die sich für Stellvertreter von irgendwelchen Göttern halten, müssten eigentlich in die Psychiatrie eingewiesen werden statt als Autoritäte zu gelten. Wir leben halt immer noch in einer buchstäblich verrückten Welt.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#653509) Verfasst am: 03.02.2007, 22:55 Titel: |
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der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Zitat: | - Besser als die Wahrheit wissen, ist die Wahrheit sein. |
Tja, dann müßte man wohl der lebendige Gott höchstpersönlich sein!  |
- Du meinst der höchste Wahrheitsbegriff sei gleichbedeutend mit "Gott" ?
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Dir da einige Atheisten widersprechen würden.
Andererseits ist das durchaus noch philosophisch nachvollziehbar,
auch wenn man nicht der gleichen Meinung sein muß.
Je nachdem, ob man z.B. Wahrheit als "teilbar" ansieht
oder eben z.B. nicht. Von "Gott" war bei mir aber eigentlich
gar nicht die Rede, bzw. selig sind die geistlich Armen.
Zitat: | Rae würde dir da neidvoll ihre volle Zustimmung zu dieser "Weisheit" gewähren! |
- Das ist mir doch wurscht.
Zitat: | Hast du für diese Behauptung wieder persönliche Erfahrungswerte herangezogen? |
- wären Dir unpersönliche lieber ? Das ist auch kein großes Problem...
die Persönlichkeit ist bedingt entstanden, wandelbar und vergänglich.
Also nicht wirklich was womit man sich letztlich identifizieren kann.
Zitat: | Die "Wahrheit" sein ..... ja wie kann man denn etwas sein, was es definitiv gar nicht gibt?? |
- Wenn es die Wahrheit "definitiv" nicht gibt, wie kommst Du dann zu dem Begriff ?
Und ewig schleichen die Nihilisten.
Zitat: | Oder kennst du die Kriterien für eine "absolute Wahrheit" ? |
- Was ist schon eine Absolutheit mit "Zusätzen" ?
Das sind unfassbare Kategorien, die sich mit nichts vergleichen lassen.
Sprache ist dualistisch gefasst. Es gibt aber durchaus noch mehr als nur
ja und nein, schwarz und weiß, usw.
Ausserdem wird man sich mit "einer" absoluten Wahrheit ohnehin schwer tun,
denn die Einzahl bezieht sich ja bereits auf eine "bestimmte" Wahrheit...
die also nie eine vollständige meinen kann. Mit dem sprachlichen
Ausdruck kommt man in dieser Hinsicht also nicht direkt weiter.
Erklär nem Blinden die Farbe.
Zitat: | Und wenn, in welchem physischen Zustand würde man sich denn befinden, als "Wahrheit"? |
- Im Grunde kann ich darüber nur mit jemanden Reden, der dafür ein paar entsprechende
Voraussetzungen mitbringt. Das soll jetzt nicht arrogant klingen aber die Gefahr schlicht
mißverstanden zu werden oder einfach überhaupt nicht - ist nicht gerade gering.
Zumal die Frage falsch gestellt ist.
Zitat: | Mit Metaphern oder Zitaten argumentieren, zeugt das nicht von einem Ausweichen und einem Mangel an sachlich fundamentierten Argumenten? |
- Weiß nicht.
Zuletzt bearbeitet von Schmerzlos am 04.02.2007, 09:56, insgesamt einmal bearbeitet |
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#653513) Verfasst am: 03.02.2007, 23:05 Titel: |
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L.E.N. hat folgendes geschrieben: |
"..."
wer es vorzieht, sein handeln auf irrationale grundlage zu setzen, der solls so machen. |
- So wie die Humanisten. Bitte lieber L.E.N. bemerke doch mal, dass der Humanismus
eine "irrationale" Basis hat, ohne die dieser überhaupt gar nicht bestehen kann.
Ansonsten ist es mit der holden "Menschlichkeit" ja nix.
Menschlichkeit bezieht sich keineswegs einfach nur auf (herzlose)Rationalität,
sondern eben auch z.B. auf Mitgefühl, usw.
Das sind also keineswegs nur Spiritualisten, seltsame Esoteriker - oder sonstiger
Hokus-Pokus. Irrationalismus ist zudem kein Schimpfwort, auch wenn es "immer
wieder" gerne von den ganz ganz schlauen so gebraucht wird.
http://de.wikipedia.org/wiki/Irrationalismus
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Udalricus katholischer Brückenbauer
Anmeldungsdatum: 09.01.2007 Beiträge: 70
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(#653518) Verfasst am: 03.02.2007, 23:19 Titel: |
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L.E.N. hat geschrieben:
Zitat: | "wer es vorzieht, sein handeln auf irrationale grundlage zu setzen, der solls so machen. der muss es sogar so machen, wenn er nicht völlig orientierungslos herumirren will.
liebe spiritualisten, bitte bitte bitte betrachtet eure handlungsbasis nicht als nonplusultra für alle menschen. und hört auf, rational denkende menschen als arme wesen darzustellen, denen etwas fehlt (spiritualität, der sinn fürs übernatürliche, seele...) es fehlt mir in dieser hinsicht an nichts, ich bin (bis auf eine persönliche, nicht auf wissen bezogene irrationalität) frei davon! |
Was du sagst, ist entweder Relativismus oder Unlogik! Oder beides!
Entweder hat der "Spiritualist" recht und es gibt eine transzendente Instanz, dann gilt deren Schöpfungsordnung auch für die "Nichtspiritualisten".
Oder der Rationalist hat recht, und alles Irrationale oder besser Trans-Rationale ist Humbug und Phantasie, dann gilt das aber auch für den "Spiritualisten", der dann eben falsch liegt.
Da wir aber weder die eine noch die andere Sicht beweien können, darf jeder seine Sicht als Grundlage für alle betrachten. Dies gibt ihm allerdings noch lange nicht das Recht sie verbindlich für den anderen einzufordern.
In einer freien Gesellschaft ist eben der Irrtum mit der Wahrheit gleichberechtigt, wobei jeder selber entscheiden kann, was er für Irrtum oder Wahrheit hält.
Das ist Toleranz, im Unterschied zu Relativismus, wo alles gleich gültig und damit gleichgültig ist.
Das dem "Nichtspiritualisten" das Spirituelle aber subjektiv vielleicht gar nicht fehlt, das kann durchaus sein, das nehme ich dir ab. Das heißt aber nicht, dass es nicht vielleicht doch eine Bereicherung für dich wäre, wenn du es kennen lernen würdest. So mancher Zölibatäre hat auch schon gemeint, dass ihm Sexualität nicht abgehe, bis dann ... ... Aber das ist wieder ein anderes Thema!
_________________ Der Geist weht, wo er will
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#653528) Verfasst am: 03.02.2007, 23:33 Titel: |
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Udalricus hat folgendes geschrieben: |
"..."
Entweder hat der "Spiritualist" recht und es gibt eine transzendente Instanz, dann gilt deren Schöpfungsordnung auch für die "Nichtspiritualisten".
Oder der Rationalist hat recht, und alles Irrationale oder besser Trans-Rationale ist Humbug und Phantasie, dann gilt das aber auch für den "Spiritualisten", der dann eben falsch liegt. |
- Das sind wieder so unscharfe Begriffe.
Spiritualismus ist grob gesagt die Lehre, dass der Geist das
einzig Wirkliche und das Körperliche nur seine Erscheinungsweise sei.
Ich bezweifel irgendwie, dass alle die sich nicht den Rationalisten zurechnen -
Spritualisten sind....das ist arg schwammig. (Bei dem Wort Esoterik sträuben
sich vielen Menschen die Haare. Sicherlich auch zurecht)
Ausserdem gäbe es zweifellos auch noch ne Menge Argumente dafür,
dass Beide(Spiritualisten+Rationalisten) falsch liegen.
Ist die Welt denn schwarz oder weiß ?
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#653543) Verfasst am: 04.02.2007, 00:02 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Bitte lieber L.E.N. bemerke doch mal, dass der Humanismus eine "irrationale" Basis hat, ohne die dieser überhaupt gar nicht bestehen kann.
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den gefallen werde ich dir nicht tun. du scheinst immer noch zu glauben, es gäbe keine ethik die auf rationaler erkenntnis plus empirischer sozialforschung beruht.
auf basis von rational choice und einem eigennutz, der gleichzeitig der allgemeinheit dient ist eine ethik ohne übernatürliche und unbegreifbare mystik möglich! das nennt man kulturelle evolution.
das biete ich dir zur erkenntnis an.
kannst natürlich auch weiter glauben, ethik ginge nur dank einer "höheren macht". denn ohne die geht es in jedem fall:
Volker Dittmar hat folgendes geschrieben: | Die Frage nach einer "Ethik ohne Gott" lässt sich empirisch beantworten. Denn wenn man sich die Mehrheit der menschlichen Kulturen ansieht, so wird man feststellen, dass es allgemeine ethische Grundsätze gibt, die überall gültig sind, auch in Kulturen, die keinen Gott kennen. Mehr noch, es gibt eine Reihe von Kulturen mit einer hoch entwickelten Ethik, die keinen Gott kennen. Als ein Beispiel sei die chinesische Kultur zu nennen, die älteste existierende Hochkultur auf der Erde. Bis zum Eintreffen der ersten christlichen Missionare gab es in der chinesischen Sprache kein Wort für Gott. Die Chinesen konnten also nicht über Gott [1] reden, also konnten sie auch keine Moral auf Gott aufbauen! |
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#653547) Verfasst am: 04.02.2007, 00:14 Titel: |
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@L.E.N.
Schmerzlos versteht under "Irrationalem" etwas anderes als du. Er meint - und hier zurecht - dass Ethik ohne Gefühle nicht möglich ist - ich würde eher sagen: schädlich wäre. Diesen Gegensatz den er konstruiert zwischen Verstand und Gefühlen gibt es nicht. Und das meinst du genauso wenig. Deine verärgerte Reaktion liegt daran, dass Schmerzlos den Humanisten unterstellt, Gefühle abzuwerten, was vielleicht sogar verständlich ist, wenn man immer gegen "Irrationalität" wettert (Es bleibt trotzdem falsch.) Du meinst aber nur, dass man nichts "übernatürliches" braucht und dass über die Ethik rational entschieden wird, aber sicherlich unter Beachtung der Gefühle (Interessen). Die Rationalität kann nur Entscheidungsregeln betreffen, in Hinblick auf ein Ziel bewerten und von dem Ziel Werte und Normen ableiten, die Ziele selbst lassen sich nicht rational herleiten (weil Letztbegründungen nicht möglich sind).
Ihr redet aneinander vorbei... (habe ich den Eindruck, aber bei Schmerzlos bin ich mir da auch nie so sicher).
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#653549) Verfasst am: 04.02.2007, 00:16 Titel: |
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Udalricus hat folgendes geschrieben: | Was du sagst, ist entweder Relativismus oder Unlogik! Oder beides! |
du argumentiert an mir vorbei, weil du aus deiner glaubensperspektive nicht herauskommst
es gibt kein "entweder oder". viele lebensformen funktionieren. astrologiegläubige (die scheinbar widersprüchlicherweise meist auch religionsgläubig sind) merken leider nicht, welchen unsinn sie glauben. doch einige selbst oder von "gott" berufene wollen das nicht wahrhaben. was sie daraufhin tun nennen sie "missionieren".
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#653553) Verfasst am: 04.02.2007, 00:26 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | @L.E.N.
Schmerzlos versteht under "Irrationalem" etwas anderes als du. Er meint - und hier zurecht - dass Ethik ohne Gefühle nicht möglich ist - ich würde eher sagen: schädlich wäre. Diesen Gegensatz den er konstruiert zwischen Verstand und Gefühlen gibt es nicht. Und das meinst du genauso wenig. Deine verärgerte Reaktion liegt daran, dass Schmerzlos den Humanisten unterstellt, Gefühle abzuwerten, was vielleicht sogar verständlich ist, wenn man immer gegen "Irrationalität" wettert (Es bleibt trotzdem falsch.) Du meinst aber nur, dass man nichts "übernatürliches" braucht und dass über die Ethik rational entschieden wird, aber sicherlich unter Beachtung der Gefühle (Interessen). Die Rationalität kann nur Entscheidungsregeln betreffen, in Hinblick auf ein Ziel bewerten und von dem Ziel Werte und Normen ableiten, die Ziele selbst lassen sich nicht rational herleiten (weil Letztbegründungen nicht möglich sind).
Ihr redet aneinander vorbei... (habe ich den Eindruck, aber bei Schmerzlos bin ich mir da auch nie so sicher). |
schon möglich, dass wir aneinander vorbeireden.
gefühle mögen für den fühlenden im moment irrational erscheinen, weil er sie nicht (gleich) deuten kann. doch letztendlich (einige finden irgendwann heraus, warum sie in bestimmten situationen bestimmte gefühle hatten, einige nicht) sind auch sie rational erklärbar. es mag mühsam sein, und viele machen sich die mühe auch nicht, aber gefühle sind rational erklärbar und daher auch als grundlage für entscheidungen (das sogenannte bauchgefühl) nutzbar.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#653565) Verfasst am: 04.02.2007, 00:47 Titel: |
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Udalricus hat folgendes geschrieben: |
Was du sagst, ist entweder Relativismus oder Unlogik! Oder beides!
Entweder hat der "Spiritualist" recht und es gibt eine transzendente Instanz, dann gilt deren Schöpfungsordnung auch für die "Nichtspiritualisten".
Oder der Rationalist hat recht, und alles Irrationale oder besser Trans-Rationale ist Humbug und Phantasie, dann gilt das aber auch für den "Spiritualisten", der dann eben falsch liegt. |
Das erinnert mich an die pascalsche Wette. Was ist, wenn der "Spirtualist" Recht hat und es es gibt eine transzendente Instanz, nur hat die völig andere Vorstellungen davon, wie ihre Schöpfung geordnet sein soll?
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Udalricus katholischer Brückenbauer
Anmeldungsdatum: 09.01.2007 Beiträge: 70
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(#653585) Verfasst am: 04.02.2007, 01:24 Titel: |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | Udalricus hat folgendes geschrieben: |
Was du sagst, ist entweder Relativismus oder Unlogik! Oder beides!
Entweder hat der "Spiritualist" recht und es gibt eine transzendente Instanz, dann gilt deren Schöpfungsordnung auch für die "Nichtspiritualisten".
Oder der Rationalist hat recht, und alles Irrationale oder besser Trans-Rationale ist Humbug und Phantasie, dann gilt das aber auch für den "Spiritualisten", der dann eben falsch liegt. |
Das erinnert mich an die pascalsche Wette. Was ist, wenn der "Spirtualist" Recht hat und es es gibt eine transzendente Instanz, nur hat die völig andere Vorstellungen davon, wie ihre Schöpfung geordnet sein soll? |
Gut, das ist natürlich eine dritte Variante, die mitbedacht werden muss.
Aber auch der Rationalismus kann ja verschiedene Konsequenzen haben.
Du hast mich auf jeden Fall besser verstanden als L.E.N.
_________________ Der Geist weht, wo er will
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#653590) Verfasst am: 04.02.2007, 01:45 Titel: |
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Udalricus hat folgendes geschrieben: |
Aber auch der Rationalismus kann ja verschiedene Konsequenzen haben.
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Ja, aber nicht in diesem Fall. Wenn der Rationalist Recht hat und es gibt keine spirituelle Ebene, dann ist es egal, welche spirituelle Ebene es nicht gibt.
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#653629) Verfasst am: 04.02.2007, 10:00 Titel: |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | Udalricus hat folgendes geschrieben: |
Aber auch der Rationalismus kann ja verschiedene Konsequenzen haben.
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Ja, aber nicht in diesem Fall. Wenn der Rationalist Recht hat und es gibt keine spirituelle Ebene, dann ist es egal, welche spirituelle Ebene es nicht gibt. |
ich bin der meinung, irrationale theorien zur erklärung der welt sind durchaus akzeptabel, solange sie funktionieren und es keine rationale alternative gibt. wer aber aus gründen des machterhalts diese irrationalen theorien zu religiösen dogmen macht, hat sich eine spirituelle basis geschaffen, die ich ablehne. wenn der papst diese in gefahr sieht (was ja verständlich ist) hat er trotzdem aus meiner sicht eher die klappe zu halten, als wissenschaftlern vorschriften zu machen was sie zu glauben haben!
ich bin nichtmal radikaler rationalist, sehe aber keinen grund, irrationale ideen in bereichen der naturwissenschaft gelten zu lassen. es ist schlicht nicht plausibel.
auch sozialwissenschaften sind mit rationalen mitteln, der empirie längst entzaubert.
doch hier wähnen (kommt von wahn ) sich die religiösen dogmatiker immer noch auf der seite der wahrheit
auf gebieten der künste sieht es völlig anders aus. möglicherweise ist auch hier ein rein rationaler ansatz möglich, doch erstens ist mir das zu kompliziert und zweitens lässt sich über geschmack ja trefflich streiten nicht wahr? aber glaub ja nicht ich erkenne hier ein supremat des christentums!
auch kunst ist universal.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Arrivederci auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 747
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(#653630) Verfasst am: 04.02.2007, 10:02 Titel: |
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L.E.N. hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Bitte lieber L.E.N. bemerke doch mal, dass der Humanismus eine "irrationale" Basis hat, ohne die dieser überhaupt gar nicht bestehen kann.
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den gefallen werde ich dir nicht tun. du scheinst immer noch zu glauben, es gäbe keine ethik die auf rationaler erkenntnis plus empirischer sozialforschung beruht. |
Zitat: | Die Bewältigung der Sozialwissenschaften verlangt den Verzicht auf ihr Weltbild, das in all seinen Facetten auf die Abschaffung des Menschen hinausläuft, der, wie immer das durch die Individualität des Soziologen im Einzelfall temperiert werden mag, in Daten, Faktoren, Merkmale, Indikatoren, Kategorien, Funktionen, Rollen, Verhaltensmuster vor unseren Augen aufgelöst wird, bis nur ein sozial determinierter Verhaltensmechanismus übrig bleibt und übrig bleiben soll. |
(Friedrich H. Tenbruck: Die unbewältigten Sozialwissenschaften oder Die Abschaffung des Menschen, Styria Verlag, 1984)
Edit: Quote gekürzt.
Zuletzt bearbeitet von Arrivederci am 04.02.2007, 10:57, insgesamt einmal bearbeitet |
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Arrivederci auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 747
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(#653633) Verfasst am: 04.02.2007, 10:15 Titel: |
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Edit: Bin gerade die Stelle am Suchen, wo Tenbruck verklausuliert von der Teilnahme an Umfragen abrät. Begründung: Durch die Macht der Sozialwissenschaften mausern sich die Ergebnisse der empirischen Forschung gern unter der Hand zu Verhaltensnormen und -erwartungen, bei denen jede Abweichung vom Zentrum der Gauss-Kurve umso ab-wegiger erscheint, je mehr Leute teilgenommen haben.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#653634) Verfasst am: 04.02.2007, 10:23 Titel: |
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L.E.N. hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Bitte lieber L.E.N. bemerke doch mal, dass der Humanismus eine "irrationale" Basis hat, ohne die dieser überhaupt gar nicht bestehen kann.
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den gefallen werde ich dir nicht tun. |
- Dann machst Du Dir eben nicht die Mühe Dich mal "kundig" zu machen,
bzw. nachzuprüfen...dann wirst Du den Humanismus (bedauerlicherweise)
folglich nie richtig verstehen können.
Zitat: | du scheinst immer noch zu glauben, es gäbe keine ethik die auf rationaler erkenntnis plus empirischer sozialforschung beruht. |
- Darauf wollte ich gar nicht hinaus und ich bezweifel auch gar nicht das es das gibt.
Hmm, laß es mich mal so sagen "Liebe analysieren" ist bei mir nicht das Gleiche
wie "Liebe machen". Sicherlich kann man die menschlichen Verhaltensweisen
wissenschaftlich erforschen. Die Antworten weisen dann für gewöhnlich
immer auf irgendwelche "Triebe", oder meinetwegen "Fortpflanzung",
Genetik, etc. - Wissenschaft hat zudem keine "moralische Dimension".
Sie lässt sich jeweils zu guten oder schlechten Zwecken einsetzen.
Rational lässt sich sowas wie Humor z.B. überhaupt nicht
verstehen...vielleicht kennst Du ja den "Androiden"
Data von Star Trek.
Zitat: | auf basis von rational choice und einem eigennutz, der gleichzeitig der allgemeinheit dient ist eine ethik ohne übernatürliche und unbegreifbare mystik möglich! das nennt man kulturelle evolution. |
- Manche Leute sind eben nie zufrieden, wenn nicht mindestens einmal
das Wort "Evolution" zur Erklärung "des Lebens, der Welt und des ganzen Rests" -
herangezogen werden. Evolution ist ein jämmerlicher Religionsersatz.
Besonders wenn man aus Evolution auch noch eine Philosophie
machen möchte. (Was irgendwie ziemlich "schräg" ist)
Bei der "biologischen Evolution" geht es überhaupt nicht um eine
Weiterentwicklung, sondern um eine entsprechende Anpassung an
Lebensumstände/Umwelt - ein "Überleben". In diesem Zusammenhang
würde ich eher an den Selbsterhaltungstrieb denken.
Von "unbegreifbar" oder "übernatürlich" war bei mir
eigentlich auch nicht die Rede. Auch wenn die
alltäglichsten Dinge "letztlich" - erstaunlich
unbegreiflich sein können.
Die Kultur oder die Zivilisation dient sicherlich
auch der Erhaltung des menschlichen Lebens.
Diese sind aber immer eine recht bunte
Mischung...
Zitat: | das biete ich dir zur erkenntnis an.
kannst natürlich auch weiter glauben, ethik ginge nur dank einer "höheren macht". |
- Habe ich gar nicht behauptet. Von Gott war bei mir nicht mal die Rede.
Ich schrieb etwas über Irrationalismus. Humanismus wäre mit einer
reinen Rationalität nunmal nicht Humanismus, sondern meinetwegen
Rationalismus. Auch wenn ich nicht glaube, dass es sowas wie
eine reine Rationalität gibt. Ein paar berühmte Philosophen
kann man z.B. irrational nennen. (Das ist gar kein
Schimpfwort !!!) Z.B. Schopenhauer, Nietzsche.
Zitat: | denn ohne die geht es in jedem fall:
Zitat: | http://www.dittmar-online.net/religion/apologetik/euthyphron2.html
Die Frage nach einer "Ethik ohne Gott" lässt sich empirisch beantworten. Denn wenn man sich die Mehrheit der menschlichen Kulturen ansieht, so wird man feststellen, dass es allgemeine ethische Grundsätze gibt, die überall gültig sind, auch in Kulturen, die keinen Gott kennen. Mehr noch, es gibt eine Reihe von Kulturen mit einer hoch entwickelten Ethik, die keinen Gott kennen. Als ein Beispiel sei die chinesische Kultur zu nennen, die älteste existierende Hochkultur auf der Erde. Bis zum Eintreffen der ersten christlichen Missionare gab es in der chinesischen Sprache kein Wort für Gott. Die Chinesen konnten also nicht über Gott [1] reden, also konnten sie auch keine Moral auf Gott aufbauen! |
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- Kein Widerspruch zu meiner Aussage.
Niemals in der Welt hört Haß durch Haß auf.
Haß hört durch Liebe auf.
Buddha, (560 - 480 v. Chr.)
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#653635) Verfasst am: 04.02.2007, 10:33 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | @L.E.N.
Schmerzlos versteht under "Irrationalem" etwas anderes als du. Er meint - und hier zurecht - dass Ethik ohne Gefühle nicht möglich ist - ich würde eher sagen: schädlich wäre. Diesen Gegensatz den er konstruiert zwischen Verstand und Gefühlen gibt es nicht.
"..."
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- Von einem Gegensatz war bei mir überhaupt nicht die Rede.
Ich schrieb der Humanismus hätte ein irrationales Moment.
Und damit war L.E.N. wohl nicht einverstanden.
Vielleicht hat ihn die Aussage sogar provoziert...
Ich finde diese Einsicht aber ehrlich gesagt ziemlich unspektakulär.
Für mich ist das Wort "Irrationalismus" nicht automatisch ein
Schimpfwort. Andere verbinden das Wort "Irrationalismus"
gerne zuerst mit Religion und ihren Vorurteilen.
Mir ist hingegen klar, dass es auch Atheisten gibt die
in ihren Philosophien z.B. irrationale Aussagen tätigen.
Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.
Friedrich Wilhelm Nietzsche, (1844 - 1900)
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#653638) Verfasst am: 04.02.2007, 11:22 Titel: |
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das, was du das "irrationale moment des humanismus" nennst, was genau soll das sein?
und in welchen fällen soll es deiner meinung nach zum tragen kommen? in der ethik nicht, wie wir festgestellt haben dürften.
ich sehe irrationalismus gar nicht als negativ an, sondern schlicht in bereichen wie der naturwissenschaften und auch der sozialwissenschaften für überholt, weil uns werkzeuge zur verfügung stehen, die sie widerlegbar machen. die tatsache, dass menschen trotz dieser überholtheit lieber irrationalen erklärungsversuchen glauben halte ich zwar für negativ, aber akzeptabel. wenn diese menschen nun aber verlangen, dass die naturwissenschaft doch bitte diese irrationalität zu respektieren habe, weil es nicht mit irrationalen dogmen der religionen (hier der rkk) kompatibel ist, dann protestiere ich dagegen! dieser protest ist in keinster weise ein versuch, jemandem meine denke überzustülpen, sondern die reaktion darauf, dass dies jemand versucht!
beispiel:
früher wusste man freilich nicht, ob astrologie nicht vielleicht doch eine naturwissenschaft ist die man auf irgendeine weise errechnen oder für das praktische leben nutzen kann. man tat es einfach. schön und gut. doch dank der empirie erkennen wir, das astrologie humbug ist.
mit der astrologie verhielt es sich bis zur erfindung geeigneter instrumente ähnlich, bis jemand (wie mehrfach schon andere bereits in der antike) erkannte, dass es regelmäßigkeiten gibt.
hätten die menschen diese regelmäßigkeiten auch für die astrologie entdeckt, wäre es eine rationale nachvollziehbare wissenschaft. ist es wie viele andere pseudowissenschaften (zu der selbstverständlich auch die theologie gehört) aber nicht.
die forderung des papstes verhält sich zu meinem beispiel folgendermaßen.
Zitat: | Astrologen mahnen Astronomen
Der Vorsitzende des europäischen Astrologenverbandes D. Schaden hat die Astronomen vor gefährlicher Einseitigkeit gewarnt. Derzeit gebe es eine Tendenz, nur das als wahr anzuerkennen, was empirisch nachweisbar sei, sagte Schaden am Sonntag. Dies beschränke die menschliche Vernunft und führe zu einer "schrecklichen Schizophrenie", in der sich Rationalismus und Materialismus, übersteigerter Berechnungswahn und ungebremstes Teleskopvertrauen vereinten. Es sei nötig, eine Rationalität wieder zu entdecken, die für Aszendenten und Deszendenten offen sei. Sterndeuterei und Sternguckerei brauchten "keine Angst voreinander zu haben". |
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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der kleine Fritz registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.06.2005 Beiträge: 2183
Wohnort: Planet Erde
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(#653644) Verfasst am: 04.02.2007, 12:00 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Zitat: | - Besser als die Wahrheit wissen, ist die Wahrheit sein. |
der kleine Fritz:
Zitat: | Tja, dann müßte man wohl der lebendige Gott höchstpersönlich sein! |
Schmerzlos:
Zitat: | - Du meinst der höchste Wahrheitsbegriff sei gleichbedeutend mit "Gott" ? |
Nein, ich wollte damit nur zum mit etwas Ironie zum Ausdruck bringen,
daß man die "Wahrheit" eben so wenig sein kann, wie Gott !
Deshalb auch meine Frage:
Zitat: | Die "Wahrheit" sein ..... ja wie kann man denn etwas sein, was es definitiv gar nicht gibt?? |
Schmerzlos:
Zitat: | - Wenn es die Wahrheit "definitiv" nicht gibt, wie kommst Du dann zu dem Begriff ? |
Ich komme zu dem Begriff "Wahrheit", weil du ihn mit deinem obigem Zitat doppelt ins Spiel gebracht hast, dieser Begriff sich aber, weil nicht eindeutig definierbar, für eine überzeugende Diskussion als unbrauchbar erweist.
Es wird dir nicht entgangen sein, wie oft sich in diesem Forum auf "Wahrheiten" berufen wird, ohne daß sich die "Wahrheitsinhaber" bewußt sind, wie untauglich sie damit ihre Argumente machen.
Damit befindet sich "die Wahrheit" in guter Gesellschaft mit dem fast ebenso oft angebotenen "Beweisen".
In diesem Sinne erstaunt mich dein obiges "Wahrheitszitat" und ich kann auch nicht erkennen, was du damit zum Ausdruck bringen willst!
Vielleicht kannst du mir dabei mal behilflich sein!
Als Freund von Zitaten biete ich dir da mal Nietzsche an:
Zitat: | "Wahrheit ist diejenige Lüge, ohne die das Mensch genannte Tier nicht überleben könnte !" |
_________________ und Gott bleibt stumm....
um so eifriger schwatzen seine selbsternannten Missionare.
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Arrivederci auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 747
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(#653647) Verfasst am: 04.02.2007, 12:15 Titel: |
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L.E.N. hat folgendes geschrieben: | das, was du das "irrationale moment des humanismus" nennst, was genau soll das sein? |
Du selbst bringst ein irrationales Element in den Humanismus ein, wenn Du die empirische Sozialforschung zu einer (freilich nur einer, aber immerhin) Basis für eine humanistische Ethik machst.
Wie Tenbruck ausführt, haben die Sozialwissenschaften keine Erklärung dafür, dass Ideen die Welt verändern.
Indem etwa Genies i. d. R. Leute sind, die ihr Verhalten gerade nicht an Umfrageergebnissen orientieren, und jene, die ihnen folgen, desgleichen, sprengen diese Gruppen die Erklärungsmodelle der empirischen Sozialforschung. Dass gerade die im sozialwissenschaftlichen Sinne irrational und wie durch ihren Einfluss suggeriert wird: folglich unethisch Handelnden die Welt (und sei es nur ihre unmittelbare Umwelt) womöglich verbessern, darf, und also, kann doch nicht sein!!!
Zitat: | Fragen nach ihrer Leistung unterlaufen sie (die Sozialwissenschaften, Ar.) mit programmatischen Erklärungen. Der Absicht, die Gesellschaft zu entschlüsseln, um eine vernünftige Politik zu ermöglichen, entnehmen sie die Gewißheit, daß mehr Förderung sie diesem Ziel näher bringt. Eingeräumte Fehler erscheinen dann als zufällige Irrtümer, deren Entdeckung die Sozialwissenschaften nur ihrem Ziel näher bringt.* Ungelöste gesellschaftliche Schwierigkeiten werden der mangelnden Förderung der Sozialwissenschaften angelastet. Umgekehrt zieht man sich bei großzügiger Förderung darauf zurück, daß die gegebenen Empfehlungen nicht befolgt oder nicht richtig ausgeführt worden seien, oder im Sonderfall unvorhergesehene Umstände (sic! Ar.) den Erfolg vereitelt hätten. | (Friedrich Tenbruck, a. a. O.)
* Dass die Theologie analog argumentiert, hilft einer Disziplin, die zum Mitträger eines evolutionären Fortschritts erklärt werden soll, auch nicht.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#653671) Verfasst am: 04.02.2007, 13:25 Titel: |
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L.E.N. hat folgendes geschrieben: | das, was du das "irrationale moment des humanismus" nennst, was genau soll das sein? |
- Eben gerade besagte "Menschlichkeit". Z.B. im Sinne von "lasst uns alle Freunde sein",
"Menschenrechte", oder z.B. "Friede"...allerlei mögliche "irrationale Ideale" - sprich "Werte",
die man z.B. in Kontrast zu einer eher naturbezogenen Beschreibung
der Welt sehen könnte(was ich allerdings auch irrational fände).
Menschen sehen sich für gewöhnlich nicht als kalte unpersönliche "Taschenrechner". Zwischenmenschlichkeit ist nicht unbedingt eine Sache der "Vernunft",
wenn man z.B. sogar einem "Feind" Gnade gewährt, usw. anstatt
ihn logischerweise(rational; vernünftigerweise) loszuwerden...
http://de.wikipedia.org/wiki/Data_(Star_Trek)#Lieutenant_Commander_Data
Zitat: | in der ethik nicht, wie wir festgestellt haben dürften. |
- Wie Du festgestellt hast, bzw. Dich geirrt hast.
Zitat: | ich sehe irrationalismus gar nicht als negativ an, sondern schlicht in bereichen wie der naturwissenschaften und auch der sozialwissenschaften für überholt, weil uns werkzeuge zur verfügung stehen, die sie widerlegbar machen. |
- Ich hingegen glaube nicht, dass sich etwas finden lässt, das an sich existiert.
Bzw. für sich selbst besteht.
Zitat: | die tatsache, dass menschen trotz dieser überholtheit lieber irrationalen erklärungsversuchen glauben halte ich zwar für negativ, aber akzeptabel. |
- Du hast mich nicht verstanden.
Von Astrologen war bei mir gar nicht die Rede.
http://gutenberg.spiegel.de/nietzsch/wissensc/wissensc.htm
Nietzsche
373.
"Wissenschaft" als Vorurtheil.
"..."
Ebenso steht es mit jenem Glauben, mit dem sich jetzt so viele materialistische Naturforscher zufrieden geben, dem Glauben an eine Welt, welche im menschlichen Denken, in menschlichen Werthbegriffen ihr Aquivalent und Maass haben soll, an eine "Welt der Wahrheit", der man mit Hülfe unsrer viereckigen kleinen Menschenvernunft letztgültig beizukommen vermöchte - wie? wollen wir uns wirklich dergestalt das Dasein zu einer Rechenknechts-Uebung und Stubenhockerei für Mathematiker herabwürdigen lassen? Man soll es vor Allem nicht seines vieldeutigen Charakters entkleiden wollen: das fordert der gute Geschmack, meine Herren, der Geschmack der Ehrfurcht vor Allem, was über euren Horizont geht! Dass allein eine Welt-Interpretation im Rechte sei, bei der ihr zu Rechte besteht, bei der wissenschaftlich in eurem Sinne (- ihr meint eigentlich mechanistisch?) geforscht und fortgearbeitet werden kann, eine solche, die Zählen, Rechnen, Wägen, Sehn und Greifen und nichts weiter zulässt, das ist eine Plumpheit und Naivetät, gesetzt, dass es keine Geisteskrankheit, kein Idiotismus ist. Wäre es umgekehrt nicht recht wahrscheinlich, dass sich gerade das Oberflächlichste und Aeusserlichste vom Dasein - sein Scheinbarstes, seine Haut und Versinnlichung - am Ersten fassen liesse? vielleicht sogar allein fassen liesse? Eine "wissenschaftliche" Welt-Interpretation, wie ihr sie versteht, könnte folglich immer noch eine der dümmsten, das heisst sinnärmsten aller möglichen Welt-Interpretationen sein: dies den Herrn Mechanikern in's Ohr und Gewissen gesagt, die heute gern unter die Philosophen laufen und durchaus vermeinen, Mechanik sei die Lehre von den ersten und letzten Gesetzen, auf denen wie auf einem Grundstocke alles Dasein aufgebaut sein müsse. Aber eine essentiell mechanische Welt wäre eine essentiell sinnlose Welt!
"..."
Zuletzt bearbeitet von Schmerzlos am 04.02.2007, 15:59, insgesamt einmal bearbeitet |
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#653677) Verfasst am: 04.02.2007, 13:41 Titel: |
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der kleine Fritz hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Zitat: | - Besser als die Wahrheit wissen, ist die Wahrheit sein. |
der kleine Fritz:
Zitat: | Tja, dann müßte man wohl der lebendige Gott höchstpersönlich sein! |
Schmerzlos:
Zitat: | - Du meinst der höchste Wahrheitsbegriff sei gleichbedeutend mit "Gott" ? |
Nein, ich wollte damit nur zum mit etwas Ironie zum Ausdruck bringen,
daß man die "Wahrheit" eben so wenig sein kann, wie Gott ! |
- Dann bist Du also Lüge ?
Zitat: | Deshalb auch meine Frage:
Zitat: | Die "Wahrheit" sein ..... ja wie kann man denn etwas sein, was es definitiv gar nicht gibt?? |
Schmerzlos:
Zitat: | - Wenn es die Wahrheit "definitiv" nicht gibt, wie kommst Du dann zu dem Begriff ? |
Ich komme zu dem Begriff "Wahrheit", weil du ihn mit deinem obigem Zitat doppelt ins Spiel gebracht hast, |
- Nein. Ich schrieb besser als die Wahrheit "wissen", sei die Wahrheit sein.
Zitat: | dieser Begriff sich aber, weil nicht eindeutig definierbar, für eine überzeugende Diskussion als unbrauchbar erweist. |
- Kommt doch ganz auf den Kontext an.
Du hast den Satz nicht so recht verstanden.
Du meinst es ginge dabei um eine Selbstreflexion.
Zitat: | Es wird dir nicht entgangen sein, wie oft sich in diesem Forum auf "Wahrheiten" berufen wird, ohne daß sich die "Wahrheitsinhaber" bewußt sind, wie untauglich sie damit ihre Argumente machen. |
- Dem möchte ich nicht widersprechen.
Zitat: | Damit befindet sich "die Wahrheit" in guter Gesellschaft mit dem fast ebenso oft angebotenen "Beweisen". |
- Davon war bei mir ja gar nicht die Rede.
Höchstes Glück ist: kein Glück kennen.
Dschuang Dsi, (350 - etwa 275 v. Chr.)
Es gibt keinen Weg zum Glück. Glücklich-sein ist der Weg.
Buddha, (560 - 480 v. Chr.)
Es gibt keinen Weg zum Frieden. Der Frieden ist der Weg.
Mahatma Gandhi
usw.
Zitat: | In diesem Sinne erstaunt mich dein obiges "Wahrheitszitat" und ich kann auch nicht erkennen, was du damit zum Ausdruck bringen willst! |
- Du kannst nicht finden, was Du niemals verloren hast.
Insofern kann ich Dir auch nichts geben, was Du schon hast.
Wenn man Ruhe sucht, findet man sie nicht...
Zitat: | Vielleicht kannst du mir dabei mal behilflich sein! |
Zitat: | Als Freund von Zitaten biete ich dir da mal Nietzsche an:
Zitat: | "Wahrheit ist diejenige Lüge, ohne die das Mensch genannte Tier nicht überleben könnte !" |
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Der Besitz der Wahrheit ist nicht schrecklich, sondern langweilig, wie jeder Besitz.
Friedrich Wilhelm Nietzsche, (1844 - 1900)
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#653687) Verfasst am: 04.02.2007, 14:08 Titel: |
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kann zu der einschätzung tenbrucks ein experte der empirischen sozialforschung was sagen?
mir glaubt grad eh kaum jemand...
insbesondere die behauptung, empirische sozialforschung wäre nicht unvoreingenommen (weil irrational) ruft in mir zweifel an seiner bewertung wach.
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#653694) Verfasst am: 04.02.2007, 14:40 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | L.E.N. hat folgendes geschrieben: | das, was du das "irrationale moment des humanismus" nennst, was genau soll das sein? |
Menschen sehen sich für gewöhnlich nicht als kalte unpersönliche "Taschenrechner". Zwischenmenschlichkeit ist nicht unbedingt eine Sache der "Vernunft",
wenn man z.B. sogar einem "Feind" Gnade gewährt, usw. anstatt
ihn logischerweise(rational; vernünftigerweise) loszuwerden... |
ich weiss nicht warum du ständig irrationalität als "schlecht", "böse" oder "unpersönlich" beschreibst, und mir dabei vorwirfst ich würde irrationalität negativ bewerten, was ich nie getan habe.
oder setzt du "unzutreffend" mit "böse" und "schlecht" gleich?!
was meinst du mit "naturbezogenen Beschreibung der Welt?
naturalismus? naturrecht...?
Zitat: | - Eben gerade besagte "Menschlichkeit". Z.B. im Sinne von "lasst uns alle Freunde sein",
"Menschenrechte", oder z.B. "Friede"...allerlei mögliche "irrationale Ideale" - sprich "Werte",
die man z.B. in Kontrast zu einer eher naturbezogenen Beschreibung
der Welt sehen könnte(was ich allerdings auch irrational fände). |
da hätten wir also unsere differenz: du siehst z.b für altruismus einen rein irrationalen beweggrund, ich halte ihn für durch und durch rational, wenn auch für viele, oder sogar die meisten (inklusive mir) die rationalität nicht direkt nachvollziehbar ist.
ich glaube lieber bedingt (d.h. ich vertraue wissenschaftlern) einer intersubjektiven und für mich plausiblen erklärung der entstehung von altruismus, ethik und humanität, als dass ich einem unbedingten jahrhundertealten dogma glaube.
mit irrationalität hat ethik nichts mehr zu tun, seit es mathematisch beweisbar wurde.
Zitat: | Ich hingegen glaube nicht, dass sich etwas finden lässt, das an sich existiert.
Bzw. für sich selbst besteht. |
was soll das mit meinem kommentar zu tun haben?
Zitat: | Du hast mich nicht verstanden. |
du gehst nicht auf meinen text ein und behauptest ich hätte dich nicht verstanden.
Zitat: | Von Astrologen war bei mir gar nicht die Rede. |
aber bei mir
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Blanka Xenophrasologiepreisträgerin 2007
Anmeldungsdatum: 22.09.2006 Beiträge: 1243
Wohnort: München
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(#653699) Verfasst am: 04.02.2007, 14:48 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Udalricus hat folgendes geschrieben: |
"..."
Entweder hat der "Spiritualist" recht und es gibt eine transzendente Instanz, dann gilt deren Schöpfungsordnung auch für die "Nichtspiritualisten".
Oder der Rationalist hat recht, und alles Irrationale oder besser Trans-Rationale ist Humbug und Phantasie, dann gilt das aber auch für den "Spiritualisten", der dann eben falsch liegt. |
- Das sind wieder so unscharfe Begriffe.
Spiritualismus ist grob gesagt die Lehre, dass der Geist das
einzig Wirkliche und das Körperliche nur seine Erscheinungsweise sei.
Ich bezweifel irgendwie, dass alle die sich nicht den Rationalisten zurechnen -
Spritualisten sind....das ist arg schwammig. (Bei dem Wort Esoterik sträuben
sich vielen Menschen die Haare. Sicherlich auch zurecht)
Ausserdem gäbe es zweifellos auch noch ne Menge Argumente dafür,
dass Beide(Spiritualisten+Rationalisten) falsch liegen.
Ist die Welt denn schwarz oder weiß ?  |
hahaha...
besteht der mond aus grünem käse oder aus stein ?
_________________ Am zweifelfreisten frei von Zweifeln sind stets die Verzweifelten !
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#653709) Verfasst am: 04.02.2007, 14:59 Titel: |
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L.E.N. hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | L.E.N. hat folgendes geschrieben: | das, was du das "irrationale moment des humanismus" nennst, was genau soll das sein? |
Menschen sehen sich für gewöhnlich nicht als kalte unpersönliche "Taschenrechner". Zwischenmenschlichkeit ist nicht unbedingt eine Sache der "Vernunft",
wenn man z.B. sogar einem "Feind" Gnade gewährt, usw. anstatt
ihn logischerweise(rational; vernünftigerweise) loszuwerden... |
ich weiss nicht warum du ständig irrationalität als "schlecht", "böse" oder "unpersönlich" beschreibst, |
- Das habe ich gar nicht. Wo habe ich das ?
Ich schrieb der Humanismus habe ein irrationales Moment,
bzw. eine irrationale Basis. Ich schrieb allerdings, dass die Verkündigung
einer reinen Rationalität für mich einer "Agonie" gleichkäme.
Das würde ich für "schlecht" befinden.
Zitat: | und mir dabei vorwirfst ich würde irrationalität negativ bewerten, was ich nie getan habe. |
- Das habe ich auch nicht. Du hast mir auf meine Antworten allerdings Religion und Gott
um die Ohren gehauen. Dabei ging es bei mir gar nicht. Jedenfalls nicht vordergründig.
Zitat: | oder setzt du "unzutreffend" mit "böse" und "schlecht" gleich?! |
- Nein. Nur bin ich nicht allzu versessen auf verlogene "Moralbegriffe".
Zitat: | was meinst du mit "naturbezogenen Beschreibung der Welt?
naturalismus? naturrecht...? |
- z.B. ...Fressen und Gefressen werden, Kampf ums Dasein, etc.
Etwas in dieser Richtung. Finde ich auch sehr irrational.
Zitat: | Zitat: | - Eben gerade besagte "Menschlichkeit". Z.B. im Sinne von "lasst uns alle Freunde sein",
"Menschenrechte", oder z.B. "Friede"...allerlei mögliche "irrationale Ideale" - sprich "Werte",
die man z.B. in Kontrast zu einer eher naturbezogenen Beschreibung
der Welt sehen könnte(was ich allerdings auch irrational fände). |
da hätten wir also unsere differenz: du siehst z.b für altruismus einen rein irrationalen beweggrund, |
- Nein. Ich glaube nicht, dass sich etwas finden lässt, das für sich selbst besteht.
Bestehen in Abhängigkeit.
Zitat: | ich halte ihn für durch und durch rational, wenn auch für viele, oder sogar die meisten (inklusive mir) die rationalität nicht direkt nachvollziehbar ist. |
- Du machst die Vernunft, oder bzw. die Ratio zu einer Endursache,
bzw. zum Ding an sich. Gefühle sind bei Dir z.B. eine Sache des Verstandes ?
Zitat: | ich glaube lieber bedingt (d.h. ich vertraue wissenschaftlern) einer intersubjektiven und für mich plausiblen erklärung der entstehung von altruismus, ethik und humanität, als dass ich einem unbedingten jahrhundertealten dogma glaube. |
- Von einem unbedingten jahrhundertealten Dogma war bei mir aber gar nicht die Rede...
Wir reden irgendwie aneinander vorbei.
http://www.hyperkommunikation.ch/lexikon/ethik.htm
Warum ich die Moral verurteile? Da ist zunächst ihr formales Prinzip. Die Moral befiehlt. Sie kennt kein Sollen. Sie will Gesetze und Maßstäbe. Aber durch Gesetze und Maßstäbe wird gerade das Gegenteil von dem erreicht, was man will. Je mehr die Gesetze prangen, je lästiger das Sollen sich breit macht, desto mehr gibt es Diebe und Räuber; denn es ist ein Gesetz der Menschennatur, jedem Zwang zu widerstreben. Und der moralische Zwang ist der schlimmste. Darum ist die Moral das Dürftigste und Äußerlichste von allem, was den Menschen als Motiv vorgehalten wird. Sie kämpft mit stumpfem Schwert und bewirkt das Gegenteil von dem, was sie will. Da hilft es dann nichts, daß man mit den Armen fuchtelt und die Menschen herbeizerren will. Es fehlt ihr die Grazie der Selbstverständlichkeit.
Laotse, (6. oder 4. - 3. Jh. v. Chr.)
Zitat: | Zitat: | Ich hingegen glaube nicht, dass sich etwas finden lässt, das an sich existiert.
Bzw. für sich selbst besteht. |
was soll das mit meinem kommentar zu tun haben? |
- Du gehst von einer Rationalität durch und durch aus.
Ich glaube nicht, dass sich Rationalität "an sich" finden lässt,
sondern eben bedingt ist. Ebenso wie Gefühle.
Zitat: | Zitat: | Du hast mich nicht verstanden. |
du gehst nicht auf meinen text ein und behauptest ich hätte dich nicht verstanden.  |
- Du jubelst mir Gott unter, Religion... und auch noch Astrologie -
obwohl davon bei mir nicht die Rede ist.
Zitat: | Zitat: | Von Astrologen war bei mir gar nicht die Rede. |
aber bei mir  |
- Das ist ja schön. Vielleicht sollte ich Humanismus und
Astrologie auch in eine Schubade werfen ?
Zuletzt bearbeitet von Schmerzlos am 04.02.2007, 15:03, insgesamt einmal bearbeitet |
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#653711) Verfasst am: 04.02.2007, 15:00 Titel: |
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Blanka hat folgendes geschrieben: |
"..."
hahaha...
besteht der mond aus grünem käse oder aus stein ? |
- Stimmt genau.
http://de.wikipedia.org/wiki/Mond
z.B.
Sauerstoff
Silicium
Aluminium
Kalzium
Eisen
Magnesium
Titan
Nickel
Natrium
Chrom
Kalium
Mangan
Schwefel
Phosphor
Kohlenstoff
Stickstoff
Wasserstoff
Helium
etc.
Zuletzt bearbeitet von Schmerzlos am 04.02.2007, 16:05, insgesamt einmal bearbeitet |
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Arrivederci auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 747
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(#653716) Verfasst am: 04.02.2007, 15:04 Titel: |
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L.E.N. hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Bitte lieber L.E.N. bemerke doch mal, dass der Humanismus eine "irrationale" Basis hat, ohne die dieser überhaupt gar nicht bestehen kann.
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den gefallen werde ich dir nicht tun. du scheinst immer noch zu glauben, es gäbe keine ethik die auf rationaler erkenntnis plus empirischer sozialforschung beruht.
auf basis von rational choice und einem eigennutz, der gleichzeitig der allgemeinheit dient ist eine ethik ohne übernatürliche und unbegreifbare mystik möglich! das nennt man kulturelle evolution.
das biete ich dir zur erkenntnis an.
kannst natürlich auch weiter glauben, ethik ginge nur dank einer "höheren macht". denn ohne die geht es in jedem fall: |
L.E.N. hat folgendes geschrieben: | kann zu der einschätzung tenbrucks ein experte der empirischen sozialforschung was sagen?
mir glaubt grad eh kaum jemand...
insbesondere die behauptung, empirische sozialforschung wäre nicht unvoreingenommen (weil irrational) ruft in mir zweifel an seiner bewertung wach. |
Das behauptet keiner!
Die Erforschung von Hauptströmungen in der Einstellung von Gruppen hat in einem begrenzten Rahmen schon ihre Berechtigung.
Aber du scheinst, um eine Basis für ein säkulare Ethik zu haben, individuelle "rationale" Erkenntnis in´s Überindividuelle ausweiten zu wollen, indem du ihre Unzulänglichkeiten durch die Rezeption empirischer Sozialforschung kompensierst.
Doch was du erhältst, sind die Defizite individueller Rationalität bezüglich iher Voraussetzungen (Keiner kennt sich ganz!), verschlimmert durch die Defizite der empirischen Sozialforschung (hinsichtlich der erkenntnisleitenden Interessen der Auftraggeber, der Formulierung der Fragen, der momentanen Verfassung der Antwortenden, der häufig geografisch begrenzenten Geltung der Antworten).
Und jeder weitere Kompensationsversuch führt dich tiefer in den Busch.
Zuletzt bearbeitet von Arrivederci am 04.02.2007, 15:17, insgesamt einmal bearbeitet |
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