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Zu welcher Kategorie gehört Euer Weltbild? |
Ich glaube an Gott oder Engel, Leben nach dem Tode oder sonstig Mystisches oder Übernatürliches und das hat einen Einfluss auf mein Leben |
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4% |
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Wie oben, nur ohne praktische Konsequenzen auf mein Leben |
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Mein Weltbild ist frei von mystischen und übernatürlichen Elementen und lässt sich mit der Naturwissenschaft in Einklang bringen |
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[ 67 ] |
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Stimmen insgesamt : 72 |
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Autor |
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44767
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(#655219) Verfasst am: 06.02.2007, 14:57 Titel: |
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GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Vielmehr halte diese Art von Argument gegen den Alleinvertretungsanspruch naturwissenschaftlicher Prinzipien im Bezug auf die Objektivierung, Verzeihung Intersubjektivierung, der Realität für eine bequeme Ausrede von Leuten, die zuwenig Ahnung von Mathe und Physik haben, um bei dem "Sprachspiel" über die Realität mitreden zu können. |
Bla bla bla. Du musst erstmal erklären, wie du überhaupt ein Sprachspiel aufmachen kannst, das sich auf eine objektiv gegebene Realität beziehen kann. Dass ich zuwenig Ahnung von Mathe und Physik habe, um mit dir darüber zu diskutieren, gebe ich dir gerne zu. Aber die Rechtfertigung beziehungsweise Begründung der Annahme eines ontologischen Status der Physik kann sowieso nicht aus der Physik selbst kommen. Es sei denn natürlich, du stellst dich auf die Stufe, dass du eine solche Annahme überhaupt nicht begründen musst. Für einen solchen Grad an Ehrlichkeit hätte ich sogar Hochachtung, aber dein Auftreten in deinem letzten Posting spricht sehr dafür, dass du für so viel Ehrlichkeit nicht die Courage haben wirst. Immerhin: Über offen zur Schau gestellte Ignoranz der eigentlich hinter all dem stehenden Problematik und plumpe Adhominems kommt dein letzter Beitrag ja auch nicht hinaus.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 06.02.2007, 15:06, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#655228) Verfasst am: 06.02.2007, 15:02 Titel: |
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GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Ich halte einen bis in die Mystifikation gehenden Szientizismus, der unkritisch einen Anspruch auf Abbildung der präsenten bzw. ontologisch gegebenen Wirklichkeit einnimmt und daher meint, alle Sprachspiele müssten mit seiner eigenen Semantik kompatibel sein, für ähnlich absurd wie eine Mystik, die sich selbst über ihren narrativen Charakter hinaus einen ontologischen Status zuspricht. |
Ich nicht.
Vielmehr halte diese Art von Argument gegen den Alleinvertretungsanspruch naturwissenschaftlicher Prinzipien im Bezug auf die Objektivierung, Verzeihung Intersubjektivierung, der Realität für eine bequeme Ausrede von Leuten, die zuwenig Ahnung von Mathe und Physik haben, um bei de m"Sprachspiel" über die Realität mitreden zu können.
Werde mich ab sofort als "radikalen Szientisten" bezeichnen. |
Nun, kein Wissneschaftler, insbesondere kein Physiker, der sich nicht nur aus Spass und Eitelkeit so bezeichnet, wird Dir damit rechtgeben. Mathematiker schon gar nicht.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#655234) Verfasst am: 06.02.2007, 15:05 Titel: |
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Katatonia hat folgendes geschrieben: | Kival hat folgendes geschrieben: |
Ansonsten schließe ich mich Kolja an - wobei ich im großen und ganzen Vollmers Verständnis folge (also wohl eher pankritischer Rationalist bin) |
Was bedeutet "pankritisch"? |
Die Kritik bezieht sich auch auf die Kritik. Der kritische Rationalismus ist für mich auch keine unumstößliche Position - allzu weit unterscheide ich mich da wohl auch nicht von Popper (obwohl Vollmer meint, dass Popper nicht so... konsequent war (*), da bin ich mir aber nicht sicher), aber ich grenze mich damit von denen ab, die den kritischen Rationalismus absolut setzen und die gibt es auch.
Ich krame mal wieder den Artikel von Vollmer heraus:
Vollmer: Geht es auf der Welt mit rechten Dingen zu? hat folgendes geschrieben: | Fallibilismus ist kein Glaubensbekenntnis. Der Fallibilist ist bereit, na ja, sagen wir, sollte bereit sein, alle Behauptungen – und alle Bekenntnisse – der Kritik auszusetzen: den Naturalismus, den Realismus, den kritischen Rationalismus und eben auch dessen Grundbaustein, den Fallibilismus. Diese Position, die auch den kritischen Rationalismus noch als vorläufig und korrigierbar ansieht, nennt William Bartley pankritischen Rationalismus.
Rationalismus wird hier als eine methodologische Position aufgefasst. Eine Überschneidung ergibt sich also nur insoweit, als der Naturalismus selbst methodologische Elemente enthält oder nach sich zieht. Die methodischen Werkzeuge des Naturalismus sind aber im Wesentlichen gerade die des kritischen Naturalismus. (Die Umkehrung gilt nicht: Nicht jeder kritische Rationalist ist auch schon Naturalist. So würde ich Popper selbst nicht als Naturalisten bezeichnen; am wenigsten ist er es in seiner Drei-Welten-Lehre und in seiner Haltung zum Leib-Seele-Problem.)
So darf man wohl pankritischer Rationalist und Naturalist sein. Und das bin ich dann auch. |
(*) Vollmer schreibt in der Fußnote:
Zitat: | 18 Er ist konsequenter als Popper selbst. Weil ich solche Konsequenz schätze, bin ich pankritischer Rationalist. (...) |
Leider ist die Fußnote bei dem Link etwas kaputt
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#655236) Verfasst am: 06.02.2007, 15:06 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Ich halte einen bis in die Mystifikation gehenden Szientizismus, der unkritisch einen Anspruch auf Abbildung der präsenten bzw. ontologisch gegebenen Wirklichkeit einnimmt und daher meint, alle Sprachspiele müssten mit seiner eigenen Semantik kompatibel sein, für ähnlich absurd wie eine Mystik, die sich selbst über ihren narrativen Charakter hinaus einen ontologischen Status zuspricht. |
Ich nicht.
Vielmehr halte diese Art von Argument gegen den Alleinvertretungsanspruch naturwissenschaftlicher Prinzipien im Bezug auf die Objektivierung, Verzeihung Intersubjektivierung, der Realität für eine bequeme Ausrede von Leuten, die zuwenig Ahnung von Mathe und Physik haben, um bei de m"Sprachspiel" über die Realität mitreden zu können.
Werde mich ab sofort als "radikalen Szientisten" bezeichnen. |
Nun, kein Wissneschaftler, insbesondere kein Physiker, der sich nicht nur aus Spass und Eitelkeit so bezeichnet, wird Dir damit rechtgeben. Mathematiker schon gar nicht. |
Bist du dir bei keinem Physiker da wirklich sicher?
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#655244) Verfasst am: 06.02.2007, 15:09 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Aber die Rechtfertigung beziehungsweise Begründung der Annahme eines ontologischen Status der Physik kann sowieso nicht aus der Physik selbst kommen. Es sei denn natürlich, du stellst dich auf die Stufe, dass du eine solche Annahme überhaupt nicht begründen musst. |
Wie wir wohl beide wissen, gibt es keine Letztbegründung für irgendwas. Ich breche meine Begründungskette an der Stelle ab, an der man Dinge noch faktisch überprüfen kann (durchaus im Popperschen Sinne). Wenn Du so willst, ist meine letzte Begründung, "seht her, es funktioniert". Ja, das mag durchaus noch innerhalb des szientistischen Systems sein, obwohl ich ja ehr sagen würde, das ist das System.
Naturwissenschaftler wissen so im Gegensatz zu allen anderen wenigstens näherungsweise, wie die Realität funktioniert, während Philosophen sich darüber streiten, warum das so ist.
Zitat: | Für einen solchen Grad an Ehrlichkeit hätte ich sogar Hochachtung, aber dein Auftreten in deinem letzten Posting spricht sehr dafür, dass du für so viel Ehrlichkeit nicht die Courage haben wirst. Naja, überrasch' mich. |
Auf Deine Einschätzung meiner Ehrlichkeit und Courage scheiß ich.
_________________ "Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44767
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(#655255) Verfasst am: 06.02.2007, 15:17 Titel: |
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GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Wie wir wohl beide wissen, gibt es keine Letztbegründung für irgendwas. |
Nichts Anderes sage ich die ganze Zeit.
GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Ich breche meine Begründungskette an der Stelle ab, an der man Dinge noch faktisch überprüfen kann. |
"Faktische Überprüfung" hat für mich schon wieder den leichten Geruch nach Letztbegründung. Was ist ein Faktum?
Ich spreche lieber von Bewährung in der Praxis. Natürlich ist auch das, was wir Überprüfung nennen, eine Praxis.
Vielleicht verstehe ich dich auch nur falsch und das, was du faktische Überprüfung nennst, ist eben nichts Anderes als die Bewährung in der Praxis.
GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Ja, das mag durchaus noch innerhalb des szientistischen Systems sein, obwohl ich ja eher sagen würde, das ist das System. |
Naja, zu der Objektsemantik des Systems selbst steht das eigentlich bereits in einer Metabeziehung. Dennoch kann es natürlich ohne Weiteres Teil des wissenschaftlichen Sprachspiels sein. Ich sagte ja auch schon, dass ich die Naturwissenschaften und ihre Methodik, soweit ich sie kenne und verstehe, sehr schätze. Es geht mir auch ganz sicher nicht darum, ihre herausragenden Leistungen (gerade die der Physik!) irgendwie herunterzuspielen.
GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Auf Deine Einschätzung meiner Ehrlichkeit und Courage scheiß ich. |
Dafür wiederum hast du meine Hochachtung verdient.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 06.02.2007, 15:25, insgesamt einmal bearbeitet |
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#655264) Verfasst am: 06.02.2007, 15:24 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Semnon hat folgendes geschrieben: | GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Ich halte einen bis in die Mystifikation gehenden Szientizismus, der unkritisch einen Anspruch auf Abbildung der präsenten bzw. ontologisch gegebenen Wirklichkeit einnimmt und daher meint, alle Sprachspiele müssten mit seiner eigenen Semantik kompatibel sein, für ähnlich absurd wie eine Mystik, die sich selbst über ihren narrativen Charakter hinaus einen ontologischen Status zuspricht. |
Ich nicht.
Vielmehr halte diese Art von Argument gegen den Alleinvertretungsanspruch naturwissenschaftlicher Prinzipien im Bezug auf die Objektivierung, Verzeihung Intersubjektivierung, der Realität für eine bequeme Ausrede von Leuten, die zuwenig Ahnung von Mathe und Physik haben, um bei de m"Sprachspiel" über die Realität mitreden zu können.
Werde mich ab sofort als "radikalen Szientisten" bezeichnen. |
Nun, kein Wissneschaftler, insbesondere kein Physiker, der sich nicht nur aus Spass und Eitelkeit so bezeichnet, wird Dir damit rechtgeben. Mathematiker schon gar nicht. |
Bist du dir bei keinem Physiker da wirklich sicher?  |
Scheisse. Erwischt.
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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#655265) Verfasst am: 06.02.2007, 15:25 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Ich breche meine Begründungskette an der Stelle ab, an der man Dinge noch faktisch überprüfen kann. |
Ja, ich sozusagen auch. Allerdings spreche ich lieber von Bewährung in der Praxis. |
Das ist auch nicht wirklich was anderes.
Zitat: | GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Ja, das mag durchaus noch innerhalb des szientistischen Systems sein, obwohl ich ja eher sagen würde, das ist das System. |
Naja, zu der Objektsemantik des Systems selbst steht das eigentlich bereits in einer Metabeziehung. Dennoch kann es natürlich ohne Weiteres Teil des wissenschaftlichen Sprachspiels sein. Ich sagte ja auch schon, dass ich die Naturwissenschaften und ihre Methodik, soweit ich sie kenne und verstehe, sehr schätze. Es geht mir auch nicht darum, ihre herausragenden Leistungen herunterzuspielen. |
Schon klar.
Ich sage jetzt, was ich glaube, so richtig beinahe im religiösen Sinne glaube, weil sich das aus einem recht einfachen Grund niemals überprüfen lassen und womit ich mir wohl den Unwillen aller Konstrukteure zuziehen werde: Ich glaube, daß es eine Realität gibt, die unabhängig von der persönlichen Wahrnehmung ist. Die einzige winzige Einschränkung dabei ist, daß das eigene Bewußtsein natürlich Teil dieser Realität ist und jeder Versuch einer Gesamtbeschreibung der Realität scheitern muß, da sich während dieses Vorgangs das Bewußtsein und damit die gesamte Realität ändert, Von dieser Kleinigkeit aber mal abgesehen, gibt es eine objektive Realität.
Wie erkennt man nun möglichst viel von dieser Realität? Philosophen, Theologen und Scholastiker sitzen in ihrem Kämmerlein und fragen sich, ob am Baume 4 oder 5 Äpfel hängen. Der Naturwissenschaftler geht raus und zählt nach.
_________________ "Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44767
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(#655268) Verfasst am: 06.02.2007, 15:27 Titel: |
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GermanHeretic hat folgendes geschrieben: |
Philosophen, Theologen und Scholastiker sitzen in ihrem Kämmerlein und fragen sich, ob am Baume 4 oder 5 Äpfel hängen. |
Nein, das tun Philosophen nicht. Zumindest heute nicht mehr. Philosophen fragen sich, wie abstrakte Größen wie in diesem Beispiel die Zahl fünf und der Begriff des Apfels zustande kommen. Diese muss der Wissenschaftler nämlich erst voraussetzen, bevor er überhaupt hinausgehen und zählen kann. Warum sollte man die fünf Äpfel überhaupt in eine zu zählende Objektklasse stecken, immerhin sind sie doch fünf verschiedene und singuläre Objekte.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 06.02.2007, 15:30, insgesamt einmal bearbeitet |
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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#655272) Verfasst am: 06.02.2007, 15:30 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | GermanHeretic hat folgendes geschrieben: |
Philosophen, Theologen und Scholastiker sitzen in ihrem Kämmerlein und fragen sich, ob am Baume 4 oder 5 Äpfel hängen. |
Nein, das tun Philosophen nicht. Zumindest heute nicht mehr. Philosophen fragen sich, wie abstrakte Größen wie in diesem Beispiel die Zahl fünf und der Begriff des Apfels zustande kommen. Diese muss der Wissenschaftler nämlich erst voraussetzen, bevor er überhaupt hinausgehen und zählen kann. |
Ok, von mir aus.
Zitat: | Warum sollte man die fünf Äpfel überhaupt in eine zu zählende Objektklasse stecken, immerhin sind sie doch fünf völlig verschiedene und singuläre Objekte. |
Weil man davon mit Apfelgeschmack fünfmal so satt wird wie von nur einem.
_________________ "Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44767
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(#655278) Verfasst am: 06.02.2007, 15:33 Titel: |
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Der Naturwissenschaftler betreibt sozusagen schon Philosophie in dem Moment, wo er sich entscheidet, dass er und was er zählen will.
GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Weil man davon mit Apfelgeschmack fünfmal so satt wird wie von nur einem. |
Ich glaube, ich hole mir gleich ein Glas Apfelsaft. So weit liegen wir glaube ich gar nicht auseinander. Nichts für ungut.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#655284) Verfasst am: 06.02.2007, 15:38 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Der Naturwissenschaftler betreibt sozusagen schon Philosophie in dem Moment, wo er sich entscheidet, dass er und was er zählen will.  |
Hm, genaugenommen ist so ziemlich alles im Universum abzählbar. Nur beim Bosekondensat wird's schwierig.
Zitat: | GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Weil man davon mit Apfelgeschmack fünfmal so satt wird wie von nur einem. |
Ich glaube, ich hole mir gleich ein Glas Apfelsaft. So weit liegen wir glaube ich gar nicht auseinander. |
Wir schauen ganz nah beieinander auf dieselbe Seite von zwei Medaillen.
_________________ "Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44767
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(#655289) Verfasst am: 06.02.2007, 15:39 Titel: |
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GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Hm, genaugenommen ist so ziemlich alles im Universum abzählbar. |
Gut möglich. Aber das ändert ja nichts an meiner Aussage. Abzählen ist eine Tätigkeit. Und zwar eine, die bestimmte Voraussetzungen mitbringt.
Und über diese Voraussetzungen macht sich der Philosoph Gedanken. Natürlich nicht während er zählt, sondern vorher und nachher.
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#655290) Verfasst am: 06.02.2007, 15:41 Titel: |
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GermanHeretic hat folgendes geschrieben: |
Hm, genaugenommen ist so ziemlich alles im Universum abzählbar. Nur beim Bosekondensat wird's schwierig.
. |
Du hast glaub ich nicht verstanden, was Tarvoc gemeint hat. Es geht nicht um die intellektuelle Option des Zählen selbst, sondern um die Zordnung von Mustern, die man in der wahrgenommenen Umwelt erkennt, zu sprachlichen Abstrakta (also auch dem Zählen).
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44767
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(#655297) Verfasst am: 06.02.2007, 15:44 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Es geht nicht um die intellektuelle Option des Zählen selbst, sondern um die Zordnung von Mustern, die man in der wahrgenommenen Umwelt erkennt, zu sprachlichen Abstrakta (also auch dem Zählen). |
Ja, genau. Also um die verschiedenen Voraussetzungen, die die Tätigkeit des Zählens mit sich bringt. Diese Tätigkeit steht ja nicht einfach so in der Luft.
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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#655300) Verfasst am: 06.02.2007, 15:46 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | GermanHeretic hat folgendes geschrieben: |
Hm, genaugenommen ist so ziemlich alles im Universum abzählbar. Nur beim Bosekondensat wird's schwierig.
. |
Du hast glaub ich nicht verstanden, was Tarvoc gemeint hat. Es geht nicht um die intellektuelle Option des Zählen selbst, sondern um die Zordnung von Mustern, die man in der wahrgenommenen Umwelt erkennt, zu sprachlichen Abstrakta (also auch dem Zählen). |
Ich meinte das auch in dem Sinne, daß es so ausschaut als wäre Abzählbarkeit eine inhärente Eigenschaft eines jeden Dings im Universum. Es existieren keine Kontinua, weshalb man sich eigentlich viel mehr Gedanken machen sollte, wann und warum man einige Dinge nicht zählen braucht!
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44767
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(#655305) Verfasst am: 06.02.2007, 15:49 Titel: |
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GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Ich meinte das auch in dem Sinne, daß es so ausschaut als wäre Abzählbarkeit eine inhärente Eigenschaft eines jeden Dings im Universum. |
Wie ich schon sagte: Gut möglich. Aber um abzählen zu können, was immer noch eine Tätigkeit ist, bedarf man selbst gewisser Voraussetzungen.
GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Es existieren keine Kontinua, weshalb man sich eigentlich viel mehr Gedanken machen sollte, wann und warum man einige Dinge nicht zählen braucht! |
Stimmt, das ist auch eine interessante Frage, die mit meiner Frage aber m.E. sehr eng zusammenhängt.
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#655307) Verfasst am: 06.02.2007, 15:53 Titel: |
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GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Semnon hat folgendes geschrieben: | GermanHeretic hat folgendes geschrieben: |
Hm, genaugenommen ist so ziemlich alles im Universum abzählbar. Nur beim Bosekondensat wird's schwierig.
. |
Du hast glaub ich nicht verstanden, was Tarvoc gemeint hat. Es geht nicht um die intellektuelle Option des Zählen selbst, sondern um die Zordnung von Mustern, die man in der wahrgenommenen Umwelt erkennt, zu sprachlichen Abstrakta (also auch dem Zählen). |
Ich meinte das auch in dem Sinne, daß es so ausschaut als wäre Abzählbarkeit eine inhärente Eigenschaft eines jeden Dings im Universum. Es existieren keine Kontinua, weshalb man sich eigentlich viel mehr Gedanken machen sollte, wann und warum man einige Dinge nicht zählen braucht! |
Das geht aus dem zuvor geschriebenen aber keineswegs hervor. Du setzt doch eien Abzählbarkeit bereits voraus, bzw schreibst nun wieder von 'einem jeden Ding im Universum'. Zu unterscheiden ist im wesentlich das Selbe wie zu zählen..
Wie meinst du das, 'es existieren keine Kontinua'?
Wenn man sich darauf konzentriert, was man nicht zu zählen braucht, tut man wieder das selbe, das ist kein essenzieller Unterschied. Vermutlich wolltest Du darauf hinweisen, dass, die Kathegorisierung von zu zählenden Dingen vorher (via Wahrnehmung) geschehen muss?
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ostfriese Kriechender Maccaroni-Drache
Anmeldungsdatum: 03.09.2006 Beiträge: 44
Wohnort: Eisenach
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(#655492) Verfasst am: 06.02.2007, 18:21 Titel: |
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Tarvoc,
Philosophen gleichen bekanntlich Blinden, die in einem dunklen Raum nach einer schwarzen Katze tasten, die gar nicht da ist (der Theologe findet sie). Und Du gibst gerade ein Musterbeispiel für einen, der sich blinder stellt, als er ist.
Natürlich kann man jeden Begriff hinterfragen, aber wenn man dabei nicht irgendwann mal eine Basis versuchsweise setzt, kreist bald alle Kommunikation nur noch um sich selbst.
Bedeutungen vermitteln sich über Isomorphien oder wenigstens Strukturähnlichkeiten. Naturwissenschaftliche Beschreibungen treffen in genau diesem Sinne auf die Wirklichkeit zu: wenn sie die Strukturen realer Systeme auf ein Zeichensystem isomorph abbilden.
Auch die Rekonstruktion von Wirklichkeit in unserem Gehirn passiert auf prinzipiell ähnliche Weise: Sinnesreize werden in neuronale Codes übersetzt.
Dafür, dass menschliche Gehirne die Welt hinreichend gut abbilden, spricht aus der Sicht eines Naturalisten die Tatsache, dass sie sich in der Evolution behauptet haben (dies kann man negieren, wenn man den hypothetischen Realismus oder das Wirken der Evolution bestreitet). Für die ungleich exaktere Übereinstimmung zwischen naturwissenschaftlichen Modellen und der Wirklichkeit sprechen z.B. die in überwältigendem Maße signifikanten Prognoseerfolge der Teilchenphysik. Wer dies semantisch wegerklären will, sollte eine plausible Ersatzdeutung zur Hand haben.
Man kann Sprache kritisieren und muss das manchmal auch tun. Aber man sollte dafür im konkreten Fall Gründe vorbringen können...
Kurz: Die Naturwissenschaften bilden die (hypothetische) Realität zutreffender (mit präziserer Übereinstimmung) ab als jedes andere Beschreibungssystem. Daran kann kaum noch ein vernünftiger Zweifel bestehen.
PS.: Die Sprachkritik an den Naturwissenschaften geht oft in die Richtung, dass Reduktionismus in Frage gestellt wird. Den vorwitzigen Wissenschaftlern werden "Kategorienfehler" vorgehalten, wobei die Sprachkritiker -- häufig in unzureichender Kenntnis des Sachgegenstands -- eine plausible Begründung, warum sie auf dem Gebrauch offensichtlich redundanter oder schwer abzugrenzender Begriffe beharren, meistens schuldig bleiben. Prototypischer Fall in jüngster Zeit: die Diskussion um "Willensfreiheit"...
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Argáiþ dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 27.01.2007 Beiträge: 12486
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(#655519) Verfasst am: 06.02.2007, 19:10 Titel: |
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Ich will immernoch wissen, wie das mit den Kontinua gemeint ist
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Tapuak registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.02.2006 Beiträge: 1264
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(#655520) Verfasst am: 06.02.2007, 19:13 Titel: |
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kolja hat folgendes geschrieben: | Kritischer Rationalist, hypothetischer Realist, Naturalist. |
Trifft auch meine Einstellung ziemlich gut.
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Tapuak registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.02.2006 Beiträge: 1264
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(#655539) Verfasst am: 06.02.2007, 19:40 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | Die Kritik bezieht sich auch auf die Kritik. Der kritische Rationalismus ist für mich auch keine unumstößliche Position - allzu weit unterscheide ich mich da wohl auch nicht von Popper (obwohl Vollmer meint, dass Popper nicht so... konsequent war (*), da bin ich mir aber nicht sicher), aber ich grenze mich damit von denen ab, die den kritischen Rationalismus absolut setzen und die gibt es auch. |
Der Pankritizismus ist sicher die konsequenteste Variante des krit. Rationalimus. Er involviert einen generellen Revisionismus, also die Bereitschaft, die Methode selbst und alle Prämissen in Frage zu stellen - wodurch Verbesserungen in allen Bereichen ermöglicht werden.
Prinzipiell ist diese Vorgehensweise sicher stimmig, aber in der Praxis halte ich nicht allzu viel davon, bestimmte erkenntnistheoretische oder ontologische Annahmen übermäßig zu problematisieren, z.B. den Realismus. Natürlich ist auch der Realismus kritisierbar, aber übermäßige Kritik an bewährten Prämissen kann den Erkenntnisfortschritt eventuell auch lähmen - nämlich zum Beispiel dann, wenn man sich ständig darüber den Kopf zerbricht, ob vielleicht "die Welt ein Traum ist" usw. Deswegen meine Meinung: Alles muss kritisiert werden, aber eben nicht als Selbstzweck oder als bloße Sophisterei.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#655554) Verfasst am: 06.02.2007, 20:12 Titel: |
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Gewiss, aber auch wenn ich es mir nicht vorstellen kann, wäre für mich der kritische Rationalismus z.B. in dem Moment hinfällig , in dem jemand eine Letztbegründung liefern könnte, die nicht dem Münchhausentrilemma verfällt. Gerade deswegen "bewundere" ich Hans Albert, der immer wieder nachweist, das scheinbare Letztbegründung bestimmter Theologen oder Philosophen eben doch keine sind - der Kritik stellen, das gefällt mir. Aus diesem Grund weiß ich aber nicht so Recht, ob nicht die meisten kritischen Rationalisten eigentlich pankritische Rationalisten sind - aber nunja, ich behaupte natürlich auch nicht, dass man es ständig kritisieren sollte, sich aber auch der Vorläufigkeit des KR bewusst sein sollte.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#655560) Verfasst am: 06.02.2007, 20:15 Titel: |
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Tapuak hat folgendes geschrieben: | kolja hat folgendes geschrieben: | Kritischer Rationalist, hypothetischer Realist, Naturalist. |
Trifft auch meine Einstellung ziemlich gut. |
Meine ebenso, allerdings ist für mich nicht die Frage: hyp. Realist oder kein Realist, sondern ich meine, man kann die Realität reduzieren, man kann also physikalisch erklären, wie es funktioniert, daß etwas für wirklich gehalten wird.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#655561) Verfasst am: 06.02.2007, 20:16 Titel: |
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Semnon hat folgendes geschrieben: | Ich will immernoch wissen, wie das mit den Kontinua gemeint ist |
Das ist die Mehrzahl von Kontinuum.
_________________ "Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Sehwolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.03.2006 Beiträge: 10077
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(#655571) Verfasst am: 06.02.2007, 20:40 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | man kann die Realität reduzieren, man kann also physikalisch erklären, wie es funktioniert, daß etwas für wirklich gehalten wird. | Kannst du deine Version davon mal in Kurzform wiedergeben (oder Link falls schon mal geschrieben)?
Zuletzt bearbeitet von Sehwolf am 06.02.2007, 21:04, insgesamt einmal bearbeitet |
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Masaru ......
Anmeldungsdatum: 19.02.2005 Beiträge: 361
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(#655577) Verfasst am: 06.02.2007, 20:50 Titel: |
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"Welche Kategorie hat Eure Vorstellung von der Welt?"
Eine Vorstellung von der Welt ist nicht real, "die Welt" existiert nicht, sie ist eine Selbsttäuschung, ein Gedankenkonstrukt und nicht mehr.
Ich lege also keinerlei Wert darauf, mein Erleben in irgendeiner Form in Kategorien zu pressen. Eine Vorstellung ist ein Vorurteil, wenn man seine Umwelt durch eine Vorstellungs-Brille betrachtet, wird man nichts sehen(sehen wollen), als die Bestätigung seiner Vorurteile.
Weltbilder sind Scheiße...
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#655589) Verfasst am: 06.02.2007, 21:17 Titel: |
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Sehwolf hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | man kann die Realität reduzieren, man kann also physikalisch erklären, wie es funktioniert, daß etwas für wirklich gehalten wird. | Kannst du deine Version davon mal in Kurzform wiedergeben (oder Link falls schon mal geschrieben)? |
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=5429
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#655618) Verfasst am: 06.02.2007, 22:00 Titel: |
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Interessanter Thread, mal schaun, ob ich den wieder ausgrabe...
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44767
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(#655619) Verfasst am: 06.02.2007, 22:00 Titel: |
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ostfriese hat folgendes geschrieben: | Philosophen gleichen bekanntlich Blinden, die in einem dunklen Raum nach einer schwarzen Katze tasten, die gar nicht da ist. |
Ich hoffe doch sehr, du hältst solche schwammigen Metaphern nicht für gehaltvolle Aussagen. Mal sehen, ob du deine Metaphorik überhaupt konkret auf die momentane Situation anwenden kannst, oder ob du sie nur irgendwo aufgeschnappt und dann auswendig gelernt hast. Also, präzisiere doch mal: Wofür ist in meinem Fall hier der dunkle Raum ein Symbol, und wofür ist die schwarze Katze ein Symbol?
ostfriese hat folgendes geschrieben: | Und Du gibst gerade ein Musterbeispiel für einen, der sich blinder stellt, als er ist.  |
Quatsch. Nicht ich habe ein erkenntnistheoretisches Problem, sondern eher hast du anscheinend ein Problem mit dem Verständnis meiner Position.
ostfriese hat folgendes geschrieben: | Natürlich kann man jeden Begriff hinterfragen [...] |
Nein, kann man nicht, jedenfalls nicht alle gleichzeitig.
ostfriese hat folgendes geschrieben: | [...] aber wenn man dabei nicht irgendwann mal eine Basis versuchsweise setzt, kreist bald alle Kommunikation nur noch um sich selbst. |
Habe ich irgendwo etwas Gegenteiliges behauptet?
ostfriese hat folgendes geschrieben: | Dafür, dass menschliche Gehirne die Welt hinreichend gut abbilden, spricht aus der Sicht eines Naturalisten die Tatsache, dass sie sich in der Evolution behauptet haben. |
Nein, das spricht nicht dafür. Diese Argumentation setzt den Abbildcharakter, den du erst beweisen willst, bereits voraus. Dass sich menschliche Gehirne evolutionär bewährt haben, gebe ich dir gerne zu. Nur weiß ich nicht, wie daraus auf nicht-beliebige Art ein Abbildcharakter folgen sollte.
ostfriese hat folgendes geschrieben: | Man kann Sprache kritisieren und muss das manchmal auch tun. Aber man sollte dafür im konkreten Fall Gründe vorbringen können... |
Hast du auch noch mehr Trivialitäten auf Lager?
ostfriese hat folgendes geschrieben: | Daran kann kaum noch ein vernünftiger Zweifel bestehen. |
Das sieht so ähnlich aus wie ein Argument, ist aber bloßes polemisches Nebelkerzenwerfen.
ostfriese hat folgendes geschrieben: | Die Sprachkritik an den Naturwissenschaften geht oft in die Richtung, dass Reduktionismus in Frage gestellt wird. |
Ich käme aber nie ernsthaft auf die Idee, den Wert der Reduktion innerhalb des Sprachspiels der Naturwissenschaften in Frage zu stellen.
ostfriese hat folgendes geschrieben: | Den vorwitzigen Wissenschaftlern werden "Kategorienfehler" vorgehalten [...] |
Ich glaube aber nicht an sprachspielunabhängige "Kategorien des Verstandes".
ostfriese hat folgendes geschrieben: | Prototypischer Fall in jüngster Zeit: die Diskussion um "Willensfreiheit"... |
Das Problem der Willensfreiheit taucht wie so viele Probleme dieser Art überhaupt nur da auf, wo man einen Abbildcharakter von Sprache annimmt.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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