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Was sind religiöse Handlungen?
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#65555) Verfasst am: 19.12.2003, 09:24    Titel: Was sind religiöse Handlungen? Antworten mit Zitat

Hi Alle,

Claudia hat nun ihr Problem schon in mindestens 3 Foren geschildert. Es ist natürlich sehr interessant, die jeweiligen Reaktionen der beteiligten Menschen zu vergleichen.

Für mich stellt sich eine eher allgemeine Frage: was sind 'religiöse Handlungen'? Ist ein Krippenspiel eine 'religiöse Handlung'?

Was wäre beispielsweise, wenn eine Lehrerin Yoga im Unterricht macht? Oder ein anderes Beispiel: im RU ließ eine Kollegin Mandalas ausmalen. Sie bekam daraufhin ganz massiven Ärger mit evangelikalen Eltern. Was würde geschehen, wenn das im Kunstunterricht gemacht würde?

Oder sind 'religiöse Handlungen' nur solche, die sich auf Glaubensinhalte des Christentums beziehen, über die man sich aufregen muss?

Ganz allgemein: sind wir A&A so wenig von unserer Erziehung überzeugt, dass wir fürchten, dass unsere Kinder gleich die Glaubenskrise kriegen, nur weil ihnen jemand etwas vom herzallerliebsten Jesulein erzählt?

Grüßle

Thomas
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diogenes
Gast






Beitrag(#65562) Verfasst am: 19.12.2003, 09:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Thomas!

Willkommen im Freigeisterhaus! Toller erster Beitrag!

Anmerkung an alle: Claudia ist hier als Reni bekannt, also bitte nicht mit dem User Claudia dieses Forums verwechseln.
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Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#65565) Verfasst am: 19.12.2003, 09:37    Titel: Antworten mit Zitat

"westliches" Yoga und Mandalas sind an sich nicht religiös, man kann da aber was religiöses draus machen.
Den Evangelikalen sind alle Entspannungstechniken außer biblisch-korrektes Gebet suspekt. Lachen Evangelikale drehen auch durch, wenn im Kunstunterricht Hexen gebastelt/gemalt werden oder im Deutschunterricht der Teufel in einem Buch vorkommt (ich kenne eine Adventistin, die mußte/durfte ein anderes "harmloseres" Buch lesen...)
Krippenspiel an sich ist auch keine religiöse Handlung, wenn man es nur als Rollenspiel/Theaterstück betrachtet.

Ich bin für eine Entmystifizierung von diesem ganzen Kram. Für kleinere Kinder ist es allerdings schwieriger zu unterscheiden zwischen Phantasie und Wirklichkeit. Wenn man denen sagt, Jesus ist Weihnachten geboren, dann ist er das auch... Daß das nur ein Mythos ist, mögen manche Eltern/Lehrer/Erzieher vor kleinen Kindern nicht zugeben, obwohl sie selber nicht dran glauben. (Ich erinnere mich an eine Kindergärtnerin, die den Glauben an den Weihnachtsmann für wichtig hielt (im Kindergartenalter) und dementsprechend die Eltern anleitete, den Kindern was vorzulügen Pillepalle )
_________________
Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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ric
Gast






Beitrag(#65568) Verfasst am: 19.12.2003, 09:46    Titel: Antworten mit Zitat

So lange den Kindern klar gemacht wird, daß sie nur eine Geschichte aufführen ist es mir relativ egal. Ins Kasperletheater geht mein 4jähriger ja auch.

Wenn es aber wie in Renis Fall zu einem dermaßen häufigen (2-3mal die Woche) Auftreten von religiös gefärbten Aufführungen, Singspielen etc. kommt, würde ich mir auch Gedanken darüber machen, warum die Lehrkraft das tut, und welche Inhalte sie damit vermittlen will. Musik und Schauspielkunst besteht nämlich nicht zum größten Teil aus religiösen Stücken.
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#65575) Verfasst am: 19.12.2003, 10:01    Titel: Antworten mit Zitat

Hi ric,

ric hat folgendes geschrieben:
So lange den Kindern klar gemacht wird, daß sie nur eine Geschichte aufführen ist es mir relativ egal. Ins Kasperletheater geht mein 4jähriger ja auch.

so in etwa sehe ich das auch. Für mich ist die Grenze dort überschritten, wo es sich um Evangelisierung handelt.

ric hat folgendes geschrieben:
Wenn es aber wie in Renis Fall zu einem dermaßen häufigen (2-3mal die Woche) Auftreten von religiös gefärbten Aufführungen, Singspielen etc. kommt, würde ich mir auch Gedanken darüber machen, warum die Lehrkraft das tut, und welche Inhalte sie damit vermittlen will. Musik und Schauspielkunst besteht nämlich nicht zum größten Teil aus religiösen Stücken.

Hmmm, in den Foren, in denen ich mitgelesen habe, hat Claudia etwas zu wenig Angaben gemacht, um den Sachverhalt zu beurteilen. Deshalb interessiert mich, was 'religiöse Handlungen' sind.

Ich gehe davon aus, dass es hier noch viele Menschen gibt, die in gewissen Traditionen stehen. Wenn nun eine Schule ein Krippenspiel veranstaltet, dann ist das in etwa dasselbe, als wenn sie ein Märchen auf die Bühne bringt. Man kann natürlich versuchen, ein Bewusstsein dafür zu wecken, ob es denn unbedingt Stücke mit christlichen Inhalten sein müssen. Der richtige Ort dafür ist die Schulkonferenz. Aber gleich mit dem dicken Knüppel auf die Lehrerin loszugehen finde ich doch etwas abseitig.

Grüßle

Thomas
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#65577) Verfasst am: 19.12.2003, 10:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Sanne,
[ ... ]

Sanne hat folgendes geschrieben:
Ich bin für eine Entmystifizierung von diesem ganzen Kram. Für kleinere Kinder ist es allerdings schwieriger zu unterscheiden zwischen Phantasie und Wirklichkeit. Wenn man denen sagt, Jesus ist Weihnachten geboren, dann ist er das auch... Daß das nur ein Mythos ist, mögen manche Eltern/Lehrer/Erzieher vor kleinen Kindern nicht zugeben, obwohl sie selber nicht dran glauben. (Ich erinnere mich an eine Kindergärtnerin, die den Glauben an den Weihnachtsmann für wichtig hielt (im Kindergartenalter) und dementsprechend die Eltern anleitete, den Kindern was vorzulügen Pillepalle )

da ist natürlich was 'dran. Ich finde es aber auch wichtig, dass die Kinder lernen, dass es verschiedene Lebensentwürfe gibt. Ein Kind, das nur atheistisch erzogen wird, kann sich möglicherweise gar nicht vorstellen, dass es Menschen gibt, die an einen Gott glauben.

Auch wenn es uns A&A nicht gefällt, ist es doch ein Fakt: wir leben in einer Tradition, die ohne Christentum nicht zu verstehen ist. Es ist zudem kein Geheimnis, dass es bei uns immer mehr Muslime gibt. Es ist daher illusorisch, zu meinen, man könne Kinder ohne Berührung mit 'metaphysischen' Inhalten erziehen.

Ich halte es daher gar nicht für so schlecht, die Kinder mit derartigen Dingen in Berührung zu bringen, die man 'zuhause' natürlich entsprechend mit den Kindern durchsprechen muss. Sonst geht es denen wie evangelikal erzogenen Menschen, die unbedingt Theologie studieren wollen, und dann im ersten Semester aus allen Wolken fallen.

Grüßle

Thomas
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ric
Gast






Beitrag(#65586) Verfasst am: 19.12.2003, 10:19    Titel: Antworten mit Zitat

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
... Wenn nun eine Schule ein Krippenspiel veranstaltet, dann ist das in etwa dasselbe, als wenn sie ein Märchen auf die Bühne bringt. Man kann natürlich versuchen, ein Bewusstsein dafür zu wecken, ob es denn unbedingt Stücke mit christlichen Inhalten sein müssen. Der richtige Ort dafür ist die Schulkonferenz. Aber gleich mit dem dicken Knüppel auf die Lehrerin loszugehen finde ich doch etwas abseitig. ...
Es ging aber nicht nur um ein Krippenspiel. Das wäre ja auch für Reni kein Problem gewesen.

Das zweite ist, wenn ich mein Kind auf eine bekenntnisfreie Schule schicke, und ich die Lehrerin frage, ob das nicht ein bißchen zu viel ist, was sie da an religiöser Vermittlung außerhalb des Religionsunterrichts macht, und sie mir antwortet, ich soll mich nicht so haben, das gehört schließlich auch zu meiner Kultur, dann würde ich mich auch aufregen.

Zum kulturellen Hintergrund gehört eben mehr, und das ignorriert sie durch die Überbetonung des Religiösen.
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#65592) Verfasst am: 19.12.2003, 10:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hi ric,
ric hat folgendes geschrieben:
Das zweite ist, wenn ich mein Kind auf eine bekenntnisfreie Schule schicke, und ich die Lehrerin frage, ob das nicht ein bißchen zu viel ist, was sie da an religiöser Vermittlung außerhalb des Religionsunterrichts macht, und sie mir antwortet, ich soll mich nicht so haben, das gehört schließlich auch zu meiner Kultur, dann würde ich mich auch aufregen.

Zum kulturellen Hintergrund gehört eben mehr, und das ignorriert sie durch die Überbetonung des Religiösen.

nun kommen wir der Sache näher. Es scheint sich darum zu drehen, ob sich jemand 'aufregt'. Ich beipielsweise hätte mich nicht über das aufgeregt, was Claudia schilderte. Die anderen Eltern in Claudias Schule nach ihrer Schilderung auch nicht.

Deshalb fragte ich nach, was 'religiöse Handlungen' sind, über die man sich aufregen sollte.

Versteh' mich nicht falsch: auch wenn etwas eine kulturelle Tradition darstellt, heißt das noch lange nicht, dass man die nicht ändern könnte oder sogar sollte. Aber das geht IMAO besser, indem man das argumentativ vertritt und nicht gleich mit dem dicken Knüppel droht.

Grüßle

Thomas
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ric
Gast






Beitrag(#65599) Verfasst am: 19.12.2003, 10:34    Titel: Antworten mit Zitat

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
nun kommen wir der Sache näher. Es scheint sich darum zu drehen, ob sich jemand 'aufregt'. Ich beipielsweise hätte mich nicht über das aufgeregt, was Claudia schilderte. Die anderen Eltern in Claudias Schule nach ihrer Schilderung auch nicht.

Deshalb fragte ich nach, was 'religiöse Handlungen' sind, über die man sich aufregen sollte.

Versteh' mich nicht falsch: auch wenn etwas eine kulturelle Tradition darstellt, heißt das noch lange nicht, dass man die nicht ändern könnte oder sogar sollte. Aber das geht IMAO besser, indem man das argumentativ vertritt und nicht gleich mit dem dicken Knüppel droht....
Sprechen wir über den gleichen Fall? Aus Renis Schilderung spricht eher eine gewisse Hilflosigkeit, und kein dicker Knüppel.

Zu den "religiösen Handlungen". Wenn mein Sohn für eine Aufführung z.B. einen Schäfer mimen würde, wäre es mir wurscht. Ich würde annehmen, daß auch klar ist, daß es nur eine Geschichte ist, und es ihm auch klar machen. Aber in Renis Fall, waren es Aufführung, Gottesdientsgestaltung, Musikproben, etc. Und das von der gleichen Lehrerin jede Woche ca 2-3mal!

Wozu geht mein Kind zur Schule? Doch nicht, um seine Zeit mit so einem Mist zu verblöden.

Das zweite ist, wenn einem Kind durch ständige Wiederholung (Montessori prinzip zwinkern ) immer wieder die gleichen Inhalte vorgekaut werden, dann wird es diese auch verinnerlichen. Würdest Du das als Elternteil wollen?
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diogenes
Gast






Beitrag(#65608) Verfasst am: 19.12.2003, 10:46    Titel: Antworten mit Zitat

Wir sprechen vom selben Fall, nur widerspricht sich Reni/Claudia zum Teil schon recht drastisch in den beiden Foren, wo diese Diskussion geführt wurde, obwohl es genau dasselbe Problem sein soll.

Sie hat stets Halbinformationen (im Optimalfall) dargeboten und sich mordsmäßig aufgeregt, aber beim Nachfragen stellte sich immer aus, dass nichts dahinter war. Einig waren sich alle, dass die Vorgänge nicht richtig sind, es ging ausschließlich um die Wahl der Mittel.

Zum Beispiel hat sie sich beschwert, dass religiöse Lieder gesungen und die Kinder massiv indoktriniert werden würden. Als dann nachgefragt wurde, um welche Lieder es sich handelt, kam zuerst nichts, und als dann doch der Titel des Lieds kam, stellte sich heraus, dass der Text keinen einzigen religiösen Begriff enthält. Das Lied ist zwar schlicht und ergreifend Kitsch und ich bin auch dagegen, sowas zu singen, aber es ist schon zu unterscheiden zwischen massiver Indoktrination durch religiöse Lieder und ausgerechnet einem kitschigen Weihnachtslied, das völlig harmlos ist.
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Eifellady
Weiße Haifelbestie



Anmeldungsdatum: 19.11.2003
Beiträge: 14403
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Beitrag(#65632) Verfasst am: 19.12.2003, 11:01    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo diogenes,

jeder hat da eben eine andere Toleranzschwelle.
Es geht nicht darum, dem Kind nicht zu vermitteln das es noch Religionen gibt, sondern das sie gezwungen werden religiöse Handlungen mitzumachen.
Ich wäre in diesem Falle genauso intollerant darin, wenn mein Kind plötzlich z.B. die Traditionen des islamischen Glaubens mitmachen müßten.
Für mich als Christen ist der Glauben und dessen Ausübung nicht schlimmes- im Gegenteil, genauso sieht es aus der Sicht der anderen Religionen aus- aber wenn ich es aus der Sicht sehe, die ich gerade geschildert habe, ist es genau der gleiche Fall wie bei Reni.
Ich denke, wenn eine Schule sich bekenntnisfrei nennt, dann muß sie auch die aktzeptieren, die anderen oder garkeinen Glaubens sind.

Ellen
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diogenes
Gast






Beitrag(#65640) Verfasst am: 19.12.2003, 11:11    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Ellen,

Es geht meines Erachtens nicht so sehr darum, ob religiöse Handlungen in der Schule ok sind oder nicht, darüber sind sich ja in den Foren, wo ich diese Diskussionen gelesen habe, einig. Es geht vielmehr darum, was religiöse Handlungen sind, und welche Mittel angewendet werden sollen, falls in der Schule doch religiöse Handlungen stattfinden. Es sind sich auch alle ziemlich einig, dass etwas dagegen unternommen werden muss, nur zerstören die Mittel, die Reni anwendet, nach Ansicht ihrer Mitdiskutanten den Zweck, den sie eigentlich erreichen möchte.

carpe diem!
diogenes
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untot



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 7040
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Beitrag(#65646) Verfasst am: 19.12.2003, 11:19    Titel: Re: Was sind religiöse Handlungen? Antworten mit Zitat

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:

Für mich stellt sich eine eher allgemeine Frage: was sind 'religiöse Handlungen'? Ist ein Krippenspiel eine 'religiöse Handlung'?


Vorschlag:
Ich möchte auch an alle Anwesenden appellieren, eher bei dieser allgemeinen Frage zu bleiben und das nicht zu einer Schlammschlacht mit Reni ausarten zu lassen (wie in anderen Foren geschehen). Wenn es direkt um Renis Problem geht, könnte man beispielsweise in dem von Ihr angelegten Thread darüber diskutieren. Der Titel dieses Thread hier ist ja auch allgemeiner Natur.

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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
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Beitrag(#65657) Verfasst am: 19.12.2003, 11:26    Titel: Antworten mit Zitat

Zuerst mal der Vollständigkeit halber: Nicht nur Reni/Claudia hat ihr Problen in "mindestens 3 Foren" gepostet, sondern auch Thomas und diogenes haben ihren Senf schon mehrfach dazugegeben. Ich habe es hier bisher vermieden, aber in Utes Forum ausführlich Stellung genommen, weil Reni/Claudia dort von einigen ziemlich unfair niedergemacht wurde, nach dem Motto, sie sei das eigentliche Problem. Vielleicht schaffen wir es ja hier, das zu vermeiden.

Ich möchte also hier nicht all das wiederaufwärmen, finde aber Thomas Frage "Was sind religiöse Handlungen" interessant.

Hier nochmal meine persönliche Faustregel für solche Fälle:

Ersetze die zur Debatte stehende Religion (z.B. Katholizismus) durch eine politische Ideologie oder Partei, etwa PDS oder CSU, oder auch durch Atheismus. Die Argumentation negativer Ideologiefreiheit sollte hinreichend invariant gegenüber diesem Austausch sein.

Religiösen Liedern, Krippenspiel, Gottesdiensten entspräche dann etwa das verpflichtende Absingen von Liedern, die zum Inhalt haben, daß es keinen Gott geben kann, oder daß man belohnt werde, wenn man nicht an Gott glaubt, Besuchen streng-atheistischer Einschwörungsveranstaltungen usw. Mit einem sozialistischen Arbeiterlied oder einem nationalistischen Treuetheater anstelle des christlichen Krippenspiels kann man es auch versuchen. Statt des herzallerliebsten Jesuleins hätten wir z.B. den geliebten Parteigründer oder sowas. Dies wäre in der Tat keinen Deut besser als Religion, nur: Nahezu jeder würde es ablehnen, und niemand würde so etwas von den Kindern anderer Leute oder der Schule fordern.

gruß/step
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diogenes
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Beitrag(#65677) Verfasst am: 19.12.2003, 11:52    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Zuerst mal der Vollständigkeit halber: Nicht nur Reni/Claudia hat ihr Problen in "mindestens 3 Foren" gepostet, sondern auch Thomas und diogenes haben ihren Senf schon mehrfach dazugegeben. Ich habe es hier bisher vermieden, aber in Utes Forum ausführlich Stellung genommen, weil Reni/Claudia dort von einigen ziemlich unfair niedergemacht wurde, nach dem Motto, sie sei das eigentliche Problem. Vielleicht schaffen wir es ja hier, das zu vermeiden.


Ich möchte noch darauf hinweisen, dass es nicht Sinn und Zweck der Diskussion sein kann, mutmaßliche Probleme anderer Foren zu diskutieren.

Ich bitte nocheinmal alle Diskutanten, sich auf die Sache zu konzentrieren. Auch wenn ein konkreter Fall der Anlass ist, sollte diese Diskussion bitte auf eine allgemeinere Ebene geführt werden und nicht im schlimmsten Fall zu einem Mobbing gegen Mitglieder oder zum Anschwärzen anderer Foren, deren Mitglieder hier zum Großteil nicht Stellung nehmen können, führen.
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defensor_fidei
Gast






Beitrag(#65680) Verfasst am: 19.12.2003, 12:00    Titel: Antworten mit Zitat

diogenes (als Moderator!!) schrieb:

Zitat:
Ich bitte nocheinmal alle Diskutanten, sich auf die Sache zu konzentrieren. Auch wenn ein konkreter Fall der Anlass ist, sollte diese Diskussion bitte auf eine allgemeinere Ebene geführt werden und nicht im schlimmsten Fall zu einem Mobbing gegen Mitglieder oder zum Anschwärzen anderer Foren, deren Mitglieder hier zum Großteil nicht Stellung nehmen können, führen.



Ich hoffe, daß sich an diesen Worten des Moderators auch andere Poster halten, wenn sie sich im FGH ber andere (insbesondere christliche) Foren stürzen. Auch die betreffenden Menschen in diesen Foren nehmen zum Großteil hier nicht Stellung. Das Mobbing trifft auch zu.

Ich hoffe, daß dieser Einwand Gehör findet - ist zwar off-topic, aber grundsätzlich sollten Grundsätze für alle gelten.
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Nav
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Beitrag(#65686) Verfasst am: 19.12.2003, 12:11    Titel: Antworten mit Zitat

cogito_ergo_sum hat folgendes geschrieben:
diogenes (als Moderator!!) schrieb:

Zitat:
Ich bitte nocheinmal alle Diskutanten, sich auf die Sache zu konzentrieren. Auch wenn ein konkreter Fall der Anlass ist, sollte diese Diskussion bitte auf eine allgemeinere Ebene geführt werden und nicht im schlimmsten Fall zu einem Mobbing gegen Mitglieder oder zum Anschwärzen anderer Foren, deren Mitglieder hier zum Großteil nicht Stellung nehmen können, führen.



Ich hoffe, daß sich an diesen Worten des Moderators auch andere Poster halten, wenn sie sich im FGH ber andere (insbesondere christliche) Foren stürzen. Auch die betreffenden Menschen in diesen Foren nehmen zum Großteil hier nicht Stellung. Das Mobbing trifft auch zu.

Ich hoffe, daß dieser Einwand Gehör findet - ist zwar off-topic, aber grundsätzlich sollten Grundsätze für alle gelten.


Heißt das, Du nimmst Deine Beleidigungen gegen mich, daß ich z.B. Katholik bin oder gar gleich "zuschanden" werde, zurück? Mit den Augen rollen
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step
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Beitrag(#65687) Verfasst am: 19.12.2003, 12:13    Titel: Antworten mit Zitat

diogenes hat folgendes geschrieben:
Ich möchte noch darauf hinweisen, dass es nicht Sinn und Zweck der Diskussion sein kann, mutmaßliche Probleme anderer Foren zu diskutieren.

Ich bitte nocheinmal alle Diskutanten, sich auf die Sache zu konzentrieren. Auch wenn ein konkreter Fall der Anlass ist, sollte diese Diskussion bitte auf eine allgemeinere Ebene geführt werden ...

Werde mich dran halten. Hatte allerdings angesichts des Beitrags des users diogenes von 10:46 nicht mehr mit diesem Aufruf des Moderators diogenes gerechnet zwinkern

gruß/step
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step
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Beitrag(#65695) Verfasst am: 19.12.2003, 12:29    Titel: Antworten mit Zitat

Noch ein Aspekt: Beim Wort "Religiöse Handlungen" assoziiert man mglw., es handele sich nur um Handlungen, und zudem nur um solche, die in religiöser Absicht des Handelnden stattfänden.

Ein extremes Gegenbeispiel wäre etwas die Frage, ob der Lehrer noch "Mein Gott" seufzen oder "Grüß Gott" sagen darf.

Bei diesen Extrembeispielen ist es sicherlich leicht, sich einig zu werden. Dazwischen liegt eine Grauzone.

So empfinde ich es eigentlich als eine Verletzung des Neutralitätsgebots, wenn ein Gottesdienst besucht wird, auch wenn das Kind nicht gläubig ist -also das nichtfreiwillge Mitanhören von Beschwörungsformeln und Bekenntnissen. Allerdings kann man den Besuch evtl. vertreten, wenn man ihn in einen religionskundlichen Unterricht einbettet, also kritisch über Weltanschauung, Geschichte, Vor- und Nachteile eines bestimmten Kults berichtet. Ebenso könnte man im Geschichtsunterricht Lenin, Hitler o.ä. lesen. Es kommt also hier auf das Ziel des Unterrichts und auf die Sensibilität der Lehrkraft an.

Eine andere Grauzone sehe ich bei Advents- und Weihnachstliedern. Sie besingen ja nun leider meist nicht nur die friedliche Weihnachtszeit, die Familie, den Winter usw., sondern oft eben auch speziell christliche Bekenntnisse ("es kommt der Herr der Herrlichkeit" bzw. die von Leony geposteten Passionsliedtexte). Meiner persönlichen Ansicht nach gehören solche Lieder zwar zur Tradition, dieser Wert wiegt aber weniger stark als der religiöse Inhalt, vor allem wenn es eben keine freiwillige Veranstaltung ist. Auch hier kommt wieder hinzu, wie oft sowas passiert, wie unsensibel und falsch die Lehrkraft mit der Macht der Leitreligion argumentiert, und wie kritisch sie solche Dinge in den Unterricht einbettet.

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narziss
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Beiträge: 21939

Beitrag(#65698) Verfasst am: 19.12.2003, 12:33    Titel: Antworten mit Zitat

Das Zebra sagt auch lieber "mensch sei dank" als "Gott sei dank".

Sie ist die wohl konsequenteste Atheistin hier.
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step
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Wohnort: Germering

Beitrag(#65705) Verfasst am: 19.12.2003, 12:39    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Das Zebra sagt auch lieber "mensch sei dank" als "Gott sei dank". Sie ist die wohl konsequenteste Atheistin hier.
Ich versuche mir auch gewisse Formeln abzugewöhnen, würde das aber nicht von einem Lehrer oder meinen Mitmenschen verlangen.

Zudem ist es in Bayern nicht so einfach. Sagst Du "Guten Tag" giltst Du als arroganter Preiß, "Grüß Sie" klingt gesteltzt und ist schlecht aussprechbar, "Servus" ist i.d.R. zu kumpelhaft, gestandene Bayern sagten mir, es gebe eben nur "Grüß Gott". Wie ist es denn in Ö?

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Nav
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Beitrag(#65707) Verfasst am: 19.12.2003, 12:43    Titel: Antworten mit Zitat

Ich grüße, seit ich 12 bin, mit "Guten Tag" oder "Hallo", manchmal auch mit "Servus".

Genauso, wie es im 3. Reich passiver Widerstand war, nicht mit "Heil Hitler" zu grüßen, so ist es aus meiner Sicht auch passiver Widerstand gegen die religiöse Vereinnahmung der Gesellschaft, nicht den Namen einer nichtexistenten Entität anzuführen beim Grüßen. zwinkern

Probleme gibts hier keine, wenn ich scheiße drauf bin, weise ich schon auch manchmal Kassendamen darauf hin, daß es eine Diskriminierung gegenüber Nichtgläubigen ist, mit "Grüß Gott" an der Kassa begrüßt zu werden.

"Oh Gott" oder ähnliches wird man von mir auch nicht hören, da paßt mir "Ih Gitt" ( zynisches Grinsen ) besser ins Konzept.
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Nav
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Beitrag(#65712) Verfasst am: 19.12.2003, 12:47    Titel: Antworten mit Zitat

Lustig ists auch am Samstag, wenn man so gegen 1400 aufsteht und dann noch völlig benommen in den nächsten Lebensmittelladen läuft, um Eier und dergleichen fürs Frühstück herbeizuschaffen und dann mit fadem Auge und noch im Halbschlaf die Leute mit "Guten Morgen" ermuntert, einem die Tageszeit auszudeutschen. Mit den Augen rollen
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Zebra
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Beitrag(#65753) Verfasst am: 19.12.2003, 13:47    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Das Zebra sagt auch lieber "mensch sei dank" als "Gott sei dank". Sie ist die wohl konsequenteste Atheistin hier.
Ich versuche mir auch gewisse Formeln abzugewöhnen, würde das aber nicht von einem Lehrer oder meinen Mitmenschen verlangen.

Zudem ist es in Bayern nicht so einfach. Sagst Du "Guten Tag" giltst Du als arroganter Preiß, "Grüß Sie" klingt gesteltzt und ist schlecht aussprechbar, "Servus" ist i.d.R. zu kumpelhaft, gestandene Bayern sagten mir, es gebe eben nur "Grüß Gott". Wie ist es denn in Ö?

gruß/step


[ot]Als ich im Sommer in Augsburg war, hat uns jeder mit "Grüß Gott" begrüßt. Die einizige Ausnahme: Wir wollten uns gerade den Dom anschauen, als der Pfaffe (dieses Wort nur aus Unwissen über die korrekte Bezeichnung) herauskam und uns fröhlich ein "Guten Tag" entgegenschmetterte Lachen [/ot]
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#65761) Verfasst am: 19.12.2003, 14:03    Titel: Antworten mit Zitat

Hi step,
step hat folgendes geschrieben:
Noch ein Aspekt: Beim Wort "Religiöse Handlungen" assoziiert man mglw., es handele sich nur um Handlungen, und zudem nur um solche, die in religiöser Absicht des Handelnden stattfänden.

Ein extremes Gegenbeispiel wäre etwas die Frage, ob der Lehrer noch "Mein Gott" seufzen oder "Grüß Gott" sagen darf.

Bei diesen Extrembeispielen ist es sicherlich leicht, sich einig zu werden. Dazwischen liegt eine Grauzone.


genau darum ging es mir. Ich werde den Eindruck nicht los, dass es Menschen gibt, die unter 'negativer Religionsfreiheit' verstehen, dass niemand sie oder ihre Kinder damit konfrontiert, dass es Menschen gibt, die ganz bewusst oder auch nur selbstverständlich ihren Glauben leben.

Mir ging es darum, zu klären, was denn nun 'religiöse Handlungen' sind, die man im Rahmen des Schulunterrichts gefälligst zu unterlassen hat, wenn man verhindern möchte, dass A&As einem gleich mit dem Kadi drohen.

Als Biologie-Lehrer kann ich mir sogar vorstellen, dass bei mir ein Evangelikaler auf der Matte steht, der Evolution als 'Religion' bezeichnet und betont, dass sein Kind nicht gegen seinen Willen dazu gezwungen werden darf, sich damit zu befassen.

Grüßle

Thomas
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Zebra
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Beitrag(#65768) Verfasst am: 19.12.2003, 14:13    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Ein extremes Gegenbeispiel wäre etwas die Frage, ob der Lehrer noch "Mein Gott" seufzen oder "Grüß Gott" sagen darf.


Niemand wird in seiner Religionsfreiheit eingeschränkt, weil er mal sone Floskel (und mehr ist es in den meisten Fällen eben auch nicht!) zu hören bekommt.

step hat folgendes geschrieben:
Bei diesen Extrembeispielen ist es sicherlich leicht, sich einig zu werden. Dazwischen liegt eine Grauzone.

So empfinde ich es eigentlich als eine Verletzung des Neutralitätsgebots, wenn ein Gottesdienst besucht wird, auch wenn das Kind nicht gläubig ist -also das nichtfreiwillge Mitanhören von Beschwörungsformeln und Bekenntnissen.


Finde ich auch nicht toll, aber solange keine Einwände kommen...
Dass dieses Neutralitätsgebot - durch die Verfassungen geschützt - ständig missachtet wird, ist ein Zustand, der zwar bedauerlich ist aber eben zunächst einmal ist.
Daran werden wir auf die Schnelle nichts ändern können, deswegen bin ich der Meinung, protestieren müssen wir schon selbst, wenn wir etwas dagegen haben. Von nichts kommt nichts.

step hat folgendes geschrieben:
Eine andere Grauzone sehe ich bei Advents- und Weihnachstliedern. Sie besingen ja nun leider meist nicht nur die friedliche Weihnachtszeit, die Familie, den Winter usw., sondern oft eben auch speziell christliche Bekenntnisse ("es kommt der Herr der Herrlichkeit" bzw. die von Leony geposteten Passionsliedtexte). Meiner persönlichen Ansicht nach gehören solche Lieder zwar zur Tradition, dieser Wert wiegt aber weniger stark als der religiöse Inhalt, vor allem wenn es eben keine freiwillige Veranstaltung ist.


Ich hingegen gehe davon aus, dass diese Lieder größtenteils doch wegen der Tradition gesungen werden. Selbst in meiner Familie - atheistisch seit mehr als drei Generationen - singen wir Advents- und Weihnachtslieder. Zwar weltlich geprägt, aber Weihnachten ist ja an sich schon ein urchristliches Fest (und jetzt bitte keine Diskussionen um Mythenklau!).

Auch hier müssen A&As imho selber einschreiten, wenn sie das für ihre Kinder nicht wollen. Dieser Protest muss dann aber auch auf jeden Fall von religiösen Lehrern akzeptiert werden.
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Schmerzlos
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Beitrag(#65778) Verfasst am: 19.12.2003, 14:54    Titel: Re: Was sind religiöse Handlungen? Antworten mit Zitat

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
Hi Alle,

Claudia hat nun ihr Problem schon in mindestens 3 Foren geschildert. Es ist natürlich sehr interessant, die jeweiligen Reaktionen der beteiligten Menschen zu vergleichen.

Für mich stellt sich eine eher allgemeine Frage: was sind 'religiöse Handlungen'? Ist ein Krippenspiel eine 'religiöse Handlung'?


- Für mich persönlich: Zähnputzen. zwinkern

Zitat:
Was wäre beispielsweise, wenn eine Lehrerin Yoga im Unterricht macht?


- Das kommt auch auf die Art des Yoga an. Grundsätzlich geht es dabei um "Gesundheit". Sei es geistig oder körperlich. Sofern der philosophische Anteil, etc. nicht vermittelt wird...

[quote0Oder ein anderes Beispiel: im RU ließ eine Kollegin Mandalas ausmalen. Sie bekam daraufhin ganz massiven Ärger mit evangelikalen Eltern. Was würde geschehen, wenn das im Kunstunterricht gemacht würde?[/quote]

- Man glaubt es kaum...aber Madalas findet man in allen Kulturkreisen.
Nicht nur bei Buddhisten, und so weiter ! Nein. Aber bei normalen Christen. Auf neueren Bibeln finden sich diese formschönen Verzierungen.
Lachen

Zitat:
Oder sind 'religiöse Handlungen' nur solche, die sich auf Glaubensinhalte des Christentums beziehen, über die man sich aufregen muss?


- Man verbindet mit dem Wort gerne Zeromonien.
Z.B. eine "Heirat".

Zitat:
Ganz allgemein: sind wir A&A so wenig von unserer Erziehung überzeugt, dass wir fürchten, dass unsere Kinder gleich die Glaubenskrise kriegen, nur weil ihnen jemand etwas vom herzallerliebsten Jesulein erzählt?

Grüßle

Thomas


- Die Ottonormalchristen verstehen ihre eigene Religion nicht.
Daher kommen viele Probleme. zwinkern
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defensor_fidei
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Beitrag(#65788) Verfasst am: 19.12.2003, 15:34    Titel: Antworten mit Zitat

@ Schmerzlos

Du schriebst:

Zitat:
Die Ottonormalchristen verstehen ihre eigene Religion nicht.



Was verstehst du unter "Ottonormalchristen"?

Sind das diejenigen christen, die sich ihren eigenen Glauben "zurechtzimmern" und auf Überlieferung und Tradition der Kirche gut und gerne verzichten können? Meinst du die reinen "Taufscheinchristen", oder die Modernisten?
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Evilbert
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Beiträge: 42408

Beitrag(#65791) Verfasst am: 19.12.2003, 15:43    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Das Zebra sagt auch lieber "mensch sei dank" als "Gott sei dank".

Sie ist die wohl konsequenteste Atheistin hier.


Ich sag immer einfach "zum Glück".
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step
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Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#65801) Verfasst am: 19.12.2003, 16:31    Titel: Antworten mit Zitat

Zebra hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ein extremes Gegenbeispiel wäre etwas die Frage, ob der Lehrer noch "Mein Gott" seufzen oder "Grüß Gott" sagen darf.
Niemand wird in seiner Religionsfreiheit eingeschränkt, weil er mal sone Floskel (und mehr ist es in den meisten Fällen eben auch nicht!) zu hören bekommt.
Sag ich ja, hier wird nahezu jeder dieser Meinung sein.
Zebra hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Bei diesen Extrembeispielen ist es sicherlich leicht, sich einig zu werden. Dazwischen liegt eine Grauzone. So empfinde ich es eigentlich als eine Verletzung des Neutralitätsgebots, wenn ein Gottesdienst besucht wird, auch wenn das Kind nicht gläubig ist -also das nichtfreiwillge Mitanhören von Beschwörungsformeln und Bekenntnissen.
Finde ich auch nicht toll, aber solange keine Einwände kommen... Dass dieses Neutralitätsgebot - durch die Verfassungen geschützt - ständig missachtet wird, ist ein Zustand, der zwar bedauerlich ist aber eben zunächst einmal ist. Daran werden wir auf die Schnelle nichts ändern können, deswegen bin ich der Meinung, protestieren müssen wir schon selbst, wenn wir etwas dagegen haben. Von nichts kommt nichts.
Klar müssen wir protestieren. Aber willst Du damit sagen, unser Protest dürfe immer nur ein Veto im Fall unseres eigenen Kindes sein, nicht aber ein Protest gegen die nichtneutrale Vorgehensweise? Mit anderen Worten, darf der Protest nicht die Forderung beinhalten, die Lehrkraft selbst solle sich von sich aus hinreichend neutral verhalten? Also ich jedenfalls finde diese Forderung über den Einzelfall hinaus sehr wichtig.
Zebra hat folgendes geschrieben:
Ich hingegen gehe davon aus, dass diese Lieder größtenteils doch wegen der Tradition gesungen werden. Selbst in meiner Familie - atheistisch seit mehr als drei Generationen - singen wir Advents- und Weihnachtslieder. Zwar weltlich geprägt, aber Weihnachten ist ja an sich schon ein urchristliches Fest (und jetzt bitte keine Diskussionen um Mythenklau!).
Ich habe ja gar nicht bezweifelt, daß die Lieder größtenteils wegen der Tradition gesungen werden, wie viele andere merkwürdige Dinge auch. Aber immerhin wird in Eurer Familie freiwillig gesungen, oder?
Zebra hat folgendes geschrieben:
Auch hier müssen A&As imho selber einschreiten, wenn sie das für ihre Kinder nicht wollen. Dieser Protest muss dann aber auch auf jeden Fall von religiösen Lehrern akzeptiert werden.
Siehe meine Umfrage.

gruß/step
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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