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Frage zur Politik zur Hitlerzeit

 
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Doc Extropy
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#657816) Verfasst am: 09.02.2007, 15:23    Titel: Frage zur Politik zur Hitlerzeit Antworten mit Zitat

Wie funktionierte die Gesetzgebung, das Parlament und die Zusammenarbeit der Minister als die Hitlerbande in Deutschland und dem größten Teil Europas wütete?
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Sehwolf
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#657819) Verfasst am: 09.02.2007, 15:29    Titel: Re: Frage zur Politik zur Hitlerzeit Antworten mit Zitat

Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Wie funktionierte die Gesetzgebung, das Parlament und die Zusammenarbeit der Minister als die Hitlerbande in Deutschland und dem größten Teil Europas wütete?
Im Prinzip war das alles Staffage. Spätestens ab dem 3 Juli 34 (Gesetze zur Staatsnotwehr, nachträglich wegen Niederschalgung des "Röhmputsches").
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Doc Extropy
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#657823) Verfasst am: 09.02.2007, 15:31    Titel: Re: Frage zur Politik zur Hitlerzeit Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Wie funktionierte die Gesetzgebung, das Parlament und die Zusammenarbeit der Minister als die Hitlerbande in Deutschland und dem größten Teil Europas wütete?
Im Prinzip war das alles Staffage. Spätestens ab dem 3 Juli 34 (Gesetze zur Staatsnotwehr, nachträglich wegen Niederschalgung des "Röhmputsches").


Auch die Minister?

Wurden zur Zeit des Hitlerwahnsinns auch "normale" Gesetze beschlossen (also reguläre Arbeit gemacht)?
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#657834) Verfasst am: 09.02.2007, 15:47    Titel: Re: Frage zur Politik zur Hitlerzeit Antworten mit Zitat

Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Wie funktionierte die Gesetzgebung, das Parlament und die Zusammenarbeit der Minister als die Hitlerbande in Deutschland und dem größten Teil Europas wütete?
Im Prinzip war das alles Staffage. Spätestens ab dem 3 Juli 34 (Gesetze zur Staatsnotwehr, nachträglich wegen Niederschalgung des "Röhmputsches").


Auch die Minister?

Wurden zur Zeit des Hitlerwahnsinns auch "normale" Gesetze beschlossen (also reguläre Arbeit gemacht)?


Ja. Die Nazis haben das Jagdrecht und Steuerrecht völlig reformiert, vieles davon ist immer noch in deutschen Gesetzen erhalten.
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Sehwolf
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#657838) Verfasst am: 09.02.2007, 15:48    Titel: Antworten mit Zitat

Ja sicher, aber sind das nicht Sachen die maximal auf 2.-3. Ebene ablaufen (=bearbeitet werden)?
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#658334) Verfasst am: 10.02.2007, 10:29    Titel: Antworten mit Zitat

Wer sich für die Wirtschaftspolitik interessiert, dem sei Götz Alys Buch zum Thema ans Herz gelegt.

Übrigens sind mehrere Naturschutzbestimmungen aus der Nazizeit.
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Svea
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Anmeldungsdatum: 01.09.2006
Beiträge: 1908

Beitrag(#658339) Verfasst am: 10.02.2007, 10:51    Titel: Re: Frage zur Politik zur Hitlerzeit Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Wie funktionierte die Gesetzgebung, das Parlament und die Zusammenarbeit der Minister als die Hitlerbande in Deutschland und dem größten Teil Europas wütete?
Im Prinzip war das alles Staffage. Spätestens ab dem 3 Juli 34 (Gesetze zur Staatsnotwehr, nachträglich wegen Niederschalgung des "Röhmputsches").


Auch die Minister?

Wurden zur Zeit des Hitlerwahnsinns auch "normale" Gesetze beschlossen (also reguläre Arbeit gemacht)?


Ja. Die Nazis haben das Jagdrecht und Steuerrecht völlig reformiert, vieles davon ist immer noch in deutschen Gesetzen erhalten.


Und sie haben das Schächten verboten. Wurde das jetzt nicht wieder irgendwann erlaubt?
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ejo
evolutionärer Irrtum



Anmeldungsdatum: 17.06.2006
Beiträge: 772

Beitrag(#658345) Verfasst am: 10.02.2007, 11:14    Titel: Antworten mit Zitat

Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Wie funktionierte die Gesetzgebung, das Parlament und die Zusammenarbeit der Minister als die Hitlerbande in Deutschland und dem größten Teil Europas wütete?

Im März 1933 wurde ein Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich beschlossen, das so genannte Ermächtigungsgesetz, das besagt, dass Gesetze von der Reichsregierung, außerhalb des in der Verfassung vorgesehenen Verfahrens und von der Verfassung abweichend, erlassen werden.
Und wen wundert es, dass alle zugestimmt haben. Das erst Gesetz war dann auch gleich ein Gesetz zur Gleichstellung der Länder mit dem Reich, was so viel heißt, dass die Länderparlamente ohne Wahl nach dem Verhältnis der Reichstagswahl neu gebildet werden, und die Länderregungen können Gesetze in Abweichung von der Verfassung erlassen.


Svea hat folgendes geschrieben:
Und sie haben das Schächten verboten. Wurde das jetzt nicht wieder irgendwann erlaubt?

Jep, soviel ich gelesen habe wurde das Schächten 2006 wieder erlaubt.
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ejo
evolutionärer Irrtum



Anmeldungsdatum: 17.06.2006
Beiträge: 772

Beitrag(#658349) Verfasst am: 10.02.2007, 11:20    Titel: Re: Frage zur Politik zur Hitlerzeit Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Wie funktionierte die Gesetzgebung, das Parlament und die Zusammenarbeit der Minister als die Hitlerbande in Deutschland und dem größten Teil Europas wütete?
Im Prinzip war das alles Staffage. Spätestens ab dem 3 Juli 34 (Gesetze zur Staatsnotwehr, nachträglich wegen Niederschalgung des "Röhmputsches").

Genau, so wurden die Morde an den 85 Opfer einfach legalisiert.
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Pfaffenschreck
Schwarzwaldelch; möööh



Anmeldungsdatum: 09.05.2006
Beiträge: 6422
Wohnort: City of dope

Beitrag(#658383) Verfasst am: 10.02.2007, 12:25    Titel: Re: Frage zur Politik zur Hitlerzeit Antworten mit Zitat

ejo hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Wie funktionierte die Gesetzgebung, das Parlament und die Zusammenarbeit der Minister als die Hitlerbande in Deutschland und dem größten Teil Europas wütete?
Im Prinzip war das alles Staffage. Spätestens ab dem 3 Juli 34 (Gesetze zur Staatsnotwehr, nachträglich wegen Niederschalgung des "Röhmputsches").

Genau, so wurden die Morde an den 85 Opfer einfach legalisiert.


Sehr empfehlenswertes Buch in diesem Zusammenhang: "Von Bismarck zu Hitler" von Sebastian Haffner. Das Beste, was ich über diese Zeit gelesen habe.
_________________
Merkwürdig, ich kann mich nicht erinnern, jemals einer kirchlichen Vereinigung beigetreten zu sein. Und doch mußte ich erst austreten, um Nichtmitglied zu werden!
---
In jedem Dorf gibt es eine Fackel, den Lehrer;
Und jemanden, der dieses Licht löscht, den Pfarrer.
Victor Hugo
---
http://www.humanisten-freiburg.de/
Reinschauen, mitmachen, mitgestalten und etwas bewegen.
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Miach
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Anmeldungsdatum: 25.01.2006
Beiträge: 853

Beitrag(#658389) Verfasst am: 10.02.2007, 12:31    Titel: Re: Frage zur Politik zur Hitlerzeit Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:

Ja. Die Nazis haben das Jagdrecht und Steuerrecht völlig reformiert, vieles davon ist immer noch in deutschen Gesetzen erhalten.


Nicht zu vergessen, die Handwerkskammern...
Es fand ein Wiederaufleben des "Zunftwesens" statt, die Sonderrechte der Handwerkskammern und ihre Dominanz sind unverändert nach dem 2ten Weltkriegs geblieben.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#658410) Verfasst am: 10.02.2007, 13:17    Titel: Re: Frage zur Politik zur Hitlerzeit Antworten mit Zitat

Svea hat folgendes geschrieben:

Und sie haben das Schächten verboten. Wurde das jetzt nicht wieder irgendwann erlaubt?


Naja... wer von den gutmeinenden Paragraphenhelden kommt denn auf die Idee, dass das einen rassistisch-antisemitischen Hintergrund hat und nicht irgendwelche Hygienegesetze, bzw wer denkt denn überhaupt an sowas...?

nachfolgende Diskussion über das Schächten abgetrennt.
Hier geht es weiter damit
--Sehwolf
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#658412) Verfasst am: 10.02.2007, 13:25    Titel: Re: Frage zur Politik zur Hitlerzeit Antworten mit Zitat

Pfaffenschreck hat folgendes geschrieben:
ejo hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Wie funktionierte die Gesetzgebung, das Parlament und die Zusammenarbeit der Minister als die Hitlerbande in Deutschland und dem größten Teil Europas wütete?
Im Prinzip war das alles Staffage. Spätestens ab dem 3 Juli 34 (Gesetze zur Staatsnotwehr, nachträglich wegen Niederschalgung des "Röhmputsches").

Genau, so wurden die Morde an den 85 Opfer einfach legalisiert.


Sehr empfehlenswertes Buch in diesem Zusammenhang: "Von Bismarck zu Hitler" von Sebastian Haffner. Das Beste, was ich über diese Zeit gelesen habe.

Ja, ich empfehle auch, wenn es jemande mal in die Finger kriegen sollte, "Das Reich der niederen Dämonen" von Ernst Niekisch. Ist m.E. die hellsichtigste Analyse des Charakters der NS-Herrschaft und der Beschaffenheit des Willkürstaates. Bemerkenswert ist es vor allem auch deswegen, weil es bereits in den dreißiger Jahren geschrieben wurde.

Sehr gut finde ich auch die Sammlung "Die Rückseite des Hakenkreuzes". Darin finden sich eine Vielzahl skurriler Gesetze und Verordnungen der NS-Justiz. Viele Juristen haben sich ja regelrecht darin überboten, den Willen des "Führers" (der die erste Rechtsquelle war) möglichst schon vorauseilend festzustellen und in Gesetze umzuwandeln.
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Sehwolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#658421) Verfasst am: 10.02.2007, 13:33    Titel: Re: Frage zur Politik zur Hitlerzeit Antworten mit Zitat

Pfaffenschreck hat folgendes geschrieben:
ejo hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Wie funktionierte die Gesetzgebung, das Parlament und die Zusammenarbeit der Minister als die Hitlerbande in Deutschland und dem größten Teil Europas wütete?
Im Prinzip war das alles Staffage. Spätestens ab dem 3 Juli 34 (Gesetze zur Staatsnotwehr, nachträglich wegen Niederschalgung des "Röhmputsches").

Genau, so wurden die Morde an den 85 Opfer einfach legalisiert.


Sehr empfehlenswertes Buch in diesem Zusammenhang: "Von Bismarck zu Hitler" von Sebastian Haffner. Das Beste, was ich über diese Zeit gelesen habe.

Von Haffner kann man eigentlich alles empfehlen.
In "Erinnerungen eines Deutschen" schildert er seine Tätigkeit in einer Justizbehörde. Er schreibt dort sei bis auf eine einzige Ausnahme (als jüdiche Mitarbeiter durch SA entfernt wurden) alles völlig normal gewesen. Behörden/Justiz/Administration haben völlig normal funktioniert und so den Schein einer Rechtsstaatlichkeit gewahrt. (Ich meine darauf nimmt er auch in 1-2 anderen Büchern Bezug. Im "Von Bismarck..." und in den "Anmerkungen ..."?)
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#658434) Verfasst am: 10.02.2007, 13:43    Titel: Re: Frage zur Politik zur Hitlerzeit Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Pfaffenschreck hat folgendes geschrieben:
ejo hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Wie funktionierte die Gesetzgebung, das Parlament und die Zusammenarbeit der Minister als die Hitlerbande in Deutschland und dem größten Teil Europas wütete?
Im Prinzip war das alles Staffage. Spätestens ab dem 3 Juli 34 (Gesetze zur Staatsnotwehr, nachträglich wegen Niederschalgung des "Röhmputsches").

Genau, so wurden die Morde an den 85 Opfer einfach legalisiert.


Sehr empfehlenswertes Buch in diesem Zusammenhang: "Von Bismarck zu Hitler" von Sebastian Haffner. Das Beste, was ich über diese Zeit gelesen habe.

Von Haffner kann man eigentlich alles empfehlen.
In "Erinnerungen eines Deutschen" schildert er seine Tätigkeit in einer Justizbehörde. Er schreibt dort sei bis auf eine einzige Ausnahme (als jüdiche Mitarbeiter durch SA entfernt wurden) alles völlig normal gewesen. Behörden/Justiz/Administration haben völlig normal funktioniert und so den Schein einer Rechtsstaatlichkeit gewahrt. (Ich meine darauf nimmt er auch in 1-2 anderen Büchern Bezug. Im "Von Bismarck..." und in den "Anmerkungen ..."?)

Daß der Schein der Rechtsstaatlichkeit aufrecht erhalten wurde, ist nicht zuletzt auch darauf zurückzuführen, daß das BGB nicht angetastet wurde. Es war, so heißt es, beispielsweise zu jeder Zeit durchaus möglich, die NSDAP in einer Mietrechtsangelegenheit erfolgreich zu verklagen.
Gleichzeitig war der autoritätsgewohnte Durchschnittsdeutsche empört, wenn seine jüdischen Mitbürger durch einen aufgebrachten Pöbel aufgemischt wurden (der Pogrom wurde ja in der Bevölkerung überwiegend nicht zustimmend aufgenommen), fand es aber in Ordnung, wenn sie von der Polizei angeholt wurden (denn bekanntlich wird ja niemand von der Polizei behelligt, der sich nichts zuschulden kommen läßt).
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Rene Hartmann
Säkular? Na klar!



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Beitrag(#658446) Verfasst am: 10.02.2007, 14:05    Titel: Re: Frage zur Politik zur Hitlerzeit Antworten mit Zitat

Miach hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:

Ja. Die Nazis haben das Jagdrecht und Steuerrecht völlig reformiert, vieles davon ist immer noch in deutschen Gesetzen erhalten.


Nicht zu vergessen, die Handwerkskammern...
Es fand ein Wiederaufleben des "Zunftwesens" statt, die Sonderrechte der Handwerkskammern und ihre Dominanz sind unverändert nach dem 2ten Weltkriegs geblieben.


Das Heilpraktikergesetz stammt auch aus der Hitlerzeit. Und das Rechtsberatungsgesetz, das Anwälten ein Monopol auf Rechtsberatung gibt.

Hier steht sogar, dass letzteres Gesetz den politischen Zielen des NS-Regimes dienen sollte:
Juristen bleiben unter sich
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#658455) Verfasst am: 10.02.2007, 14:30    Titel: Re: Frage zur Politik zur Hitlerzeit Antworten mit Zitat

Rene Hartmann hat folgendes geschrieben:
Miach hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:

Ja. Die Nazis haben das Jagdrecht und Steuerrecht völlig reformiert, vieles davon ist immer noch in deutschen Gesetzen erhalten.


Nicht zu vergessen, die Handwerkskammern...
Es fand ein Wiederaufleben des "Zunftwesens" statt, die Sonderrechte der Handwerkskammern und ihre Dominanz sind unverändert nach dem 2ten Weltkriegs geblieben.


Das Heilpraktikergesetz stammt auch aus der Hitlerzeit. Und das Rechtsberatungsgesetz, das Anwälten ein Monopol auf Rechtsberatung gibt.

Hier steht sogar, dass letzteres Gesetz den politischen Zielen des NS-Regimes dienen sollte:
Juristen bleiben unter sich



Sinn des Rechtsberatungsgesetzes war es in erster Linie, Juden aus der Rechtspflege zu verbannen. Da es diesen Zweck heute nicht mehr erfüllt und sogar allem Anschein nach dieser Zweck heute auch gar nicht mehr vom Staat angestrebt wird, besteht eigentlich kein Grund, es weiter beizubehalten.
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Rene Hartmann
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Beitrag(#658456) Verfasst am: 10.02.2007, 14:35    Titel: Re: Frage zur Politik zur Hitlerzeit Antworten mit Zitat

Zitat:

Sinn des Rechtsberatungsgesetzes war es in erster Linie, Juden aus der Rechtspflege zu verbannen. Da es diesen Zweck heute nicht mehr erfüllt und sogar allem Anschein nach dieser Zweck heute auch gar nicht mehr vom Staat angestrebt wird, besteht eigentlich kein Grund, es weiter beizubehalten.


Nun ist es aber so, dass das Gesetz heute noch den Interessen von Juristen dient und auch im Gesetzgebungsprozess Juristen maßgeblich involviert sind. Wie war das noch mit den Fröschen, die den Teich trockenlegen sollen...
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#658459) Verfasst am: 10.02.2007, 14:42    Titel: Re: Frage zur Politik zur Hitlerzeit Antworten mit Zitat

Rene Hartmann hat folgendes geschrieben:
Zitat:

Sinn des Rechtsberatungsgesetzes war es in erster Linie, Juden aus der Rechtspflege zu verbannen. Da es diesen Zweck heute nicht mehr erfüllt und sogar allem Anschein nach dieser Zweck heute auch gar nicht mehr vom Staat angestrebt wird, besteht eigentlich kein Grund, es weiter beizubehalten.


Nun ist es aber so, dass das Gesetz heute noch den Interessen von Juristen dient und auch im Gesetzgebungsprozess Juristen maßgeblich involviert sind. Wie war das noch mit den Fröschen, die den Teich trockenlegen sollen...


Ja, diesem Gesetz wird heute der Zweck untergeschoben, die Bürger(innen) vor mangelhafter rechtlicher Beratung durch Leute zu schützen, die keine juristische Ausbildung genossen haben. Wenn ich mir allerdings den Großteil der Juristenschriftsätze, die auf meinem Schreibtisch landen, anschaue, zweifle ich, ob dieser Zweck einen Sinn hat.
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Pfaffenschreck
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Anmeldungsdatum: 09.05.2006
Beiträge: 6422
Wohnort: City of dope

Beitrag(#658470) Verfasst am: 10.02.2007, 15:20    Titel: Re: Frage zur Politik zur Hitlerzeit Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Pfaffenschreck hat folgendes geschrieben:
ejo hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Wie funktionierte die Gesetzgebung, das Parlament und die Zusammenarbeit der Minister als die Hitlerbande in Deutschland und dem größten Teil Europas wütete?
Im Prinzip war das alles Staffage. Spätestens ab dem 3 Juli 34 (Gesetze zur Staatsnotwehr, nachträglich wegen Niederschalgung des "Röhmputsches").

Genau, so wurden die Morde an den 85 Opfer einfach legalisiert.


Sehr empfehlenswertes Buch in diesem Zusammenhang: "Von Bismarck zu Hitler" von Sebastian Haffner. Das Beste, was ich über diese Zeit gelesen habe.

Von Haffner kann man eigentlich alles empfehlen.
In "Erinnerungen eines Deutschen" schildert er seine Tätigkeit in einer Justizbehörde. Er schreibt dort sei bis auf eine einzige Ausnahme (als jüdiche Mitarbeiter durch SA entfernt wurden) alles völlig normal gewesen. Behörden/Justiz/Administration haben völlig normal funktioniert und so den Schein einer Rechtsstaatlichkeit gewahrt. (Ich meine darauf nimmt er auch in 1-2 anderen Büchern Bezug. Im "Von Bismarck..." und in den "Anmerkungen ..."?)


Seine "Anmerkungen" hab ich auch gelesen, ebenfalls empfehlenswert.
_________________
Merkwürdig, ich kann mich nicht erinnern, jemals einer kirchlichen Vereinigung beigetreten zu sein. Und doch mußte ich erst austreten, um Nichtmitglied zu werden!
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In jedem Dorf gibt es eine Fackel, den Lehrer;
Und jemanden, der dieses Licht löscht, den Pfarrer.
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ejo
evolutionärer Irrtum



Anmeldungsdatum: 17.06.2006
Beiträge: 772

Beitrag(#658482) Verfasst am: 10.02.2007, 15:56    Titel: Re: Frage zur Politik zur Hitlerzeit Antworten mit Zitat

edit: sorry wurde schon von Sehwolf erwähnt
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germTrUtZ
gebildeter Narr



Anmeldungsdatum: 03.04.2006
Beiträge: 240

Beitrag(#658769) Verfasst am: 10.02.2007, 23:47    Titel: Re: Frage zur Politik zur Hitlerzeit Antworten mit Zitat

Zitat:
Pfaffenschreck
Sehr empfehlenswertes Buch in diesem Zusammenhang: "Von Bismarck zu Hitler" von Sebastian Haffner. Das Beste, was ich über diese Zeit gelesen habe.


Dem kann ich nur zustimmen, wirklich ein gutes Buch.
_________________
164. Des Hohen Lied ist gesungen
In des Hohen Halle,
Den Erdensöhnen not, unnütz den Riesensöhnen.
Wohl ihm, der es kann, wohl ihm, der es kennt,
Lange lebt, der es erlernt,
Heil allen, die es hören.

(letzte Strophe des Havamal)
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chiring
Asatru



Anmeldungsdatum: 11.08.2005
Beiträge: 1694
Wohnort: Westfalen

Beitrag(#658780) Verfasst am: 11.02.2007, 00:32    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Svea hat folgendes geschrieben:
Semnon hat folgendes geschrieben:
Wieso ist ein Grund besser als der andere? Es besteht überhaupt keine Notwendigkeit, so viel Fleisch zu essen. Dagegen sind die schächtenden Semiten (die Araber machen dass glaube ich ähnlich) wesentlich effizienter mit ihrem Fleischkonsum. Ausserdem stirbt ein Tier durch Schächten eigentlich ziemlich schnell, soweit ich weiss.


Soweit ich weiß dauert der Sterbeprozeß länger und ist qualvoller. Einem Tier aus religiösen Gründen Leid anzutun ist nunmal schwachsinn.


Eigentlich ist es nicht religiös bedingt, sondern Traditionell.


Es wird aber mit der Religion begründet.
Das Schächten ist im Prinzip noch immer verboten, aber man erteilt Ausnahmegenehmigungen. Die basieren vor allem auf dem entgegenkommen der deutschen Bürokratie gegenüber jüdischen Opferpraktiken des Schächstens. Die Muslime haben sich das abgekuckt und sogleich auch für sich reklamiert.
Es spricht nichts dagegen das Schächten nicht ausnahmsweise zu erlauben, es liegt im Ermessenspielraum der Behörde. Und ja, es ist Tierquälerei. Das Tierschutzgesetz sieht vor das man die Tiere betäubt, bevor sie geschlachtet werden, das findet beim Schächten nicht statt - mit den absonderlichsten Begündungen.

Der Hinweis auf die Schlachtungen in Schlachthöfen ist da kein Argument.
Das kann man bedauern, aber man ist nicht gezwungen Fleisch zu essen. Beim Schächten fühlt sich der Gläubige allerdings gezwungen eine "gute Tat" zu vollbringen - auf Kosten der Qual des Tieres.

Übrigens ist schon für heidnische Opfer nachgewiesen das die Tiere vorher mit einem Schlag auf den Kopf betäubt wurden.
Es geht also, man will es nur nicht.
_________________
.
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Sehwolf
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#658868) Verfasst am: 11.02.2007, 10:21    Titel: Re: Frage zur Politik zur Hitlerzeit Antworten mit Zitat

germTrUtZ hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Pfaffenschreck
Sehr empfehlenswertes Buch in diesem Zusammenhang: "Von Bismarck zu Hitler" von Sebastian Haffner. Das Beste, was ich über diese Zeit gelesen habe.


Dem kann ich nur zustimmen, wirklich ein gutes Buch.

Man muss natürlich bei Haffner auch Vorsicht walten lassen. Der Mann war Journalist bzw. Publizist. Er war kein Historiker, Quellenstudium war seine Sache nicht.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#658881) Verfasst am: 11.02.2007, 11:11    Titel: Re: Frage zur Politik zur Hitlerzeit Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
germTrUtZ hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Pfaffenschreck
Sehr empfehlenswertes Buch in diesem Zusammenhang: "Von Bismarck zu Hitler" von Sebastian Haffner. Das Beste, was ich über diese Zeit gelesen habe.


Dem kann ich nur zustimmen, wirklich ein gutes Buch.

Man muss natürlich bei Haffner auch Vorsicht walten lassen. Der Mann war Journalist bzw. Publizist. Er war kein Historiker, Quellenstudium war seine Sache nicht.

Dafür hatte Haffner etwas, was den meisten Historikern abgeht: Zusammenhänge darzustellen und zu spekulieren, was auch auch kommen können. Und das ganze gut und interessant geschrieben.
Daß das Bücher von Historikern nicht ersetzen kann, ist klar. Aber es ist auch klar, daß die nutzlos sind, wenn den Leuten das Interesse für den Gegenstand fehlt. Dieses Interesse zu wecken, verstand Haffner wie kein zweiter.
_________________
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Sehwolf
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#658921) Verfasst am: 11.02.2007, 12:51    Titel: Re: Frage zur Politik zur Hitlerzeit Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Dafür hatte Haffner etwas, was den meisten Historikern abgeht: Zusammenhänge darzustellen und zu spekulieren, was auch auch kommen können. Und das ganze gut und interessant geschrieben.
Daß das Bücher von Historikern nicht ersetzen kann, ist klar. Aber es ist auch klar, daß die nutzlos sind, wenn den Leuten das Interesse für den Gegenstand fehlt. Dieses Interesse zu wecken, verstand Haffner wie kein zweiter.
Yupp. Das ist der Grund warum ich Haffner weiter oben empfehle. Bei seinen Erinnerungen eines Deuschen..." kommt natürlich noch die Aktualität hinzu. Er schildert dort seine Beobachtung von der Weimarer Republik bis kurz nach der Machtergreifung. Das ist sehr aufschlussreich, weil Haffner im Gegensatz zu seinen Zeitgenossen, die später allesamt riefen "wir konnten doch nicht ahnen dass..." sehr wohl und sehr früh voraussahnte worauf es hinauslaufen würde. Sehr schöne und typische Textstelle (sinngemäß). "Das Körperteil mit dem ich meine politische Orientierung feststelle war meine Nase, und die teilte mir frühzeitig mit, dass die Nazis stanken ... "
Erst nach der Lektüre dieses Buches habe ich mir die Person Haffner selbst angesehen, äußerst interessante (und für mich überraschende) Biographie.
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Sehwolf
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
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Beitrag(#659468) Verfasst am: 12.02.2007, 02:37    Titel: Antworten mit Zitat

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--Sehwolf
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