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Mal reinschauen? 2 Atheisten bei „Menschen bei Maischberger" am 19.06.
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#751860) Verfasst am: 21.06.2007, 15:37    Titel: Antworten mit Zitat

ich vermute der zweck der sendung war nicht irgendeine art von erkenntnis, sondern es sollte sich beim zuschauer primär ein bild der unterschiedlichen religionsanhänger und deren gegner festsetzen. das ist auch gut gelungen.
_________________
Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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BorisM
registrierter User



Anmeldungsdatum: 20.06.2007
Beiträge: 20

Beitrag(#751861) Verfasst am: 21.06.2007, 15:38    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
BorisM hat folgendes geschrieben:
Diese Äußerung mit Giordano Bruno, also ihre de facto-Rechtfertigung für den Scheiterhaufen, hat mir echt die Sprache verschlagen. Schade, dass Schmidt-Salomon da nicht härter in die Kerbe gehauen hat.


Stimmt, da war ich auch leicht geschockt.


Echt schade, dass von den beiden Atheisten da keiner drauf eingegangen ist, schließlich hat die Frau da freiwillig live ein Beispiel dafür geliefert, was religiöses Denken bei einigen an ethischen Verwerfungen anrichten kann.
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#751864) Verfasst am: 21.06.2007, 15:39    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
ich vermute der zweck der sendung war nicht irgendeine art von erkenntnis, sondern es sollte sich beim zuschauer primär ein bild der unterschiedlichen religionsanhänger und deren gegner festsetzen. das ist auch gut gelungen.


Naja, eigentlich war der Zweck der Sendung, um den Menschen Schulz herum eine Diskussion um Atheismus und Religion anzuregen, wobei eben auch die Macht der Kirchen thematisiert werden sollte. Es schwiff aber zu sehr ins persönliche der anderen ab.
_________________
"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#752013) Verfasst am: 21.06.2007, 17:30    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Seine Äußerung bzgl. Respekt vor Religionen haben fand ich etwas merkwürdig sozusagen Wischi-Waschi. Irgendwie drängte sich mir der Verdacht auf die Aussage sei entweder der eigenen Biographie geschuldet oder ab rein taktisch zu verstehen. Meinem Eindruck nach war er derjenige der die anwesenden viel schärfer angriff als MSS.

Hm, entschuldige meine Korrektur, aber in meiner Erinnerung verhielt es sich um eine kleine, aber entscheidende Nuance anders. Er hat keinen Repekt vor Religionen bezeugt, sondern Respekt vor der Religiosität, dem Glauben eines Menschen. Ersteres wäre mein Ding nicht. Sowas wie die Forderung, man solle das, was der Gläubige verehrt oder was er für heilig hält, ebenfalls verehren oder für heilig halten. Zweiteres bedeutet aber das Anerkennen von Verschiedenartigkeit. Und das ist auch so ziemlich meine Haltung in diesen Auseinandersetzungen.
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Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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göttertod
Atheist und Zweifelsäer



Anmeldungsdatum: 20.08.2004
Beiträge: 1565
Wohnort: Freiburg

Beitrag(#752016) Verfasst am: 21.06.2007, 17:33    Titel: Antworten mit Zitat

Zelig fragte:

Zitat:
MSS in der Sendung: "Hitler selbst verstand sich als derjenige, der die Vorsehung erfüllt. Der das Werk Jesus vollendet."
Kann ich nicht nachvollziehen. Falls hier jemand Fakten beisteuern kann (bitte kein hohles Bashing jetzt, meine Nachfrage ist ernst gemeint), worauf gründet sich diese Aussage?




in unseren Kursheften für den Geschichtsunterricht im Abitur

Verlag Carnelsen "Der Nationalsozialismus", Seite 15, unter - Zur Weltanschauung Hitlers - einige Auszüge aus "Mein Kampf":

zu "Der Jude"

Zitat:
Siegt der Jude mit Hilfe seines marxistischen Glaubensbekenntnisses über die Völker dieser Welt, dann wird seine Krone der Totenkranz der Menschheit sein, dann wird dieser Planet wieder wie einst vor Jahrmillionen menschenleer durch den Äther ziehen.
Die ewige Natur rächt unerbittlich die Übertretung ihrer Gebote.
So glaube ich heute im Sinne des allmächtigen Schöpfers zu handeln: Indem ich mich des Juden erwehre, kämpfe ich für das Werk des Herrn.



gefunden habe ich dazu folgende Links:


http://www.politikforum.de/forum/archive/index.php/t-58425.html

Zitat:
Juden

"So glaube ich heute im Sinne des allmächtigen Schöpfers zu handeln: Indem ich mich des Juden erwehre, kämpfe ich für das Werk des Herrn." - Adolf Hitler (Katholik, faschistischer Diktator)

"Ich tue nur, was die Kirche seit fünfzehnhundert Jahren tut, allerdings gründlicher." - Adolf Hitler (Katholik, faschistischer Diktator)

"Die Juden sind Sklavennaturen, Wahnsinnige, Teufelsdiener, Mörder, ihre Führer Verbrecher, ihre Richter Schurken, sie sind neunundneunzigmal so schlecht wie Nichtjuden." - Ephraim (Katholik, berühmter Kirchenlehrer)

"Es ist strenge Gewissenspflicht eines jeden Christen, das entartete Judentum zu bekämpfen." - Johannes Gföllner (Katholik, Bischof von Linz)

"...nicht besser als Schweine und Böcke." - Johannes Chrysostomus (Katholik, Kirchenlehrer)

"...gottverdammte Sklaven." - Innozenz III. (Katholik, Papst)

"Die Juden sind die Zerstörer und gehören hinausgepeitscht." - Otto Bezzel (Evangelisch, Oberkirchenrat der Bekennenden Kirche)

Homosexuelle

"Man muss die Schwulen genauso vergasen wie früher die Juden!" - Hendrik Schnelle (Evangelisch, CDU-Ratsmitglied)

Ungläubige

"Menschen ohne Beziehung zu Gott sinken unter das Niveau von Tieren." - Prof. Bodo Volkmann (Evangelisch, Geschäftsmann)

"Deutschland den Christen!" - Forderung der Partei "Christliche Mitte"

"Wie kann es Frieden geben, wenn Kommunisten, Atheisten, New-Age-Anhänger, Säkulare Humanisten, Ehebrecher, und Homosexuelle auf der Erde sind?" - Pat Robertson (Baptist, früherer U.S. Präsidentschaftskandidat und Gründer der fundamentalistischen Organisation Christian Coalition)

Sitte und Moral

"Nackt duschen widerspricht katholischer Moral." - Generalkirchenvikariat Köln

Erziehung

"Ein toter Sohn ist besser als ein ungezogener." - Martin Luther (Evangelisch, Kirchenreformator)

"Die Prügelstrafe ist eine liebevolle, von Gott gegebene Disziplinierung" - Philip Williamson (Angelikaner, Direktor der "Christian Fellowship School" in Liverpool)

Sklaverei

"Die Sklaverei ist ein Gottesgeschenk." - Ambrosius (Katholik, Kirchenlehrer)

Ausländer

"Wir als weiße Rasse sind höher gestellt und mehr wert als die Schwarzen." - Hendrik Schnelle (Evangelisch, CDU-Ratsmitglied)

"Von der Entwicklung stehen die Weißen auf einer höheren Stufe als die Schwarzen." - Hendrik Schnelle (Evangelisch, CDU-Ratsmitglied)

Harry Potter Sehr glücklich

"Den Kindern wird sogar in der Schule erzählt, dass es dabei um einen Kampf von Gut gegen Böse geht. Aber das ist Quatsch! Es ist weiße Magie, die gegen schwarze Magie kämpft, und beide beziehen ihre Kraft von Luzifer" - David Bay (Baptist, Prediger)

"Im Übrigen haben echte Gläubige, die wahren Kinder Gottes, magische Angriffe von dritter Seite nicht zu fürchten, weil sie unter dem Schutz Gottes stehen, während Ungläubige, die Zielscheibe magischer Angriffe sind und immer häufiger damit rechnen müssen, dass ihnen schlimmer Schaden zugefügt wird. Ihnen drohen "unerklärliche" Unglücke, Unfälle, Schicksalsschläge, Krankheiten und Todesfälle - das lehrt nicht nur die Harry-Potter-Lektüre! Ebenso schlimm ist der durch die Harry-Potter-Pädagogik geschürte Hass gegen Nichtmagier und die zu erwartende Diskriminierung und Verfolgung der gläubigen Christen." - Reinhard Franzke von der PBC (Partei bibelteuer Christen) Sehr glücklich Sehr glücklich Sehr glücklich


http://www.uni-protokolle.de/foren/viewt/138633,0.html

http://www.connection.de/cms/content/view/1263/137/

http://schule.judentum.de/projekt/verbannungboykott.htm

http://www.abendblatt.de/daten/2004/03/10/271697.html


und so richtig schön auch dieses Posting aus kath.ch:
http://www.kath.ch/aktuell_kommentar.php?meid=36915

Zitat:
Adolf Hitler: »Ich tue nur, was die Kirche seit fünfzehnhundert Jahren tut, allerdings gründlicher.« (Aus "Mein Kampf" )

Adolf Hitler: »Der Nationalsozialismus ist weder antikirchlich noch antireligiös, sondern im Gegenteil, er steht auf dem Boden eines wirklichen Christentums.«
»So glaube ich heute im Sinne des allmächtigen Schöpfers zu handeln: Indem ich mich des Juden erwehre, kämpfe ich für das Werk des Herrn.« (Der Katholik Adolf Hitler)

Ich bewundere das Christentum und werde es fördern. (Adolf Hitler zu Bischof Berning)

Um den historischen Hintergrund der Zitate von Adolf Hitler besser verstehen zu können, nachfolgend einige Kirchen-Beschlüsse und Zitate zum Thema:

Juden müssen an ihrer Kleidung ein Unterscheidungszeichen tragen. Juden müssen besondere Kleidung tragen, damit den "Ausschweifungen einer so abscheulichen fleischlichen Vermischung in Zukunft die Ausflucht des Irrtums abgeschnitten werde." (4. Laterankonzil 1215)

Juden dürfen keine Synagogen mehr bauen. (Konzil Oxford, 1222)

Juden können keine akademischen Grade erwerben. (Konzil von Basel, 1434)

Christen ist es untersagt, Grund und Boden an Juden zu verkaufen oder zu verpachten. (Synode von Ofen, 1279)

Juden dürfen an christlichen Feiertagen nicht auf die Straße. (3. Synode von Orleans, 538)

Christen dürfen nicht bei Juden wohnen. (Synode von Narbonne, 1050)

Juden dürfen Christen nicht vor Gericht bringen oder gegen sie als Zeugen aussagen. (3. Laterankonzil, 1179)

Juden dürfen nur noch in Judenvierteln wohnen. (Synode zu Breslau, 1267)

Jüdische Forderungen gegen christliche Schuldner werden konfisziert. (Nürnberg, 14. Jhd.)

Christen, die sich erdreisten, mit Juden zu leben, sind dem Kirchenbann verfallen. (3. Lateranerkonzil, 1179)

Juden dürfen keine christlichen Mitarbeiter beschäftigen. (3. Synode von Orleans, 538)

Jüdische Bücher müssen verbrannt werden. (Die 12. Synode von Toledo, 681)

Christen ist es untersagt, jüdische Ärzte zu konsultieren. (Trullanische Synode)

»Ich erinnere mich in tiefer Dankbarkeit an die Hilfe katholischer Priester bei meiner Flucht aus Europa und entschied, den katholischen Glauben zu honorieren, indem ich Ehrenmitglied wurde.« (Der Organisator der »Endlösung«, Adolf Eichmann, 1961)

Auch darin begeht die Kirche kein Unrecht, dass sie, da die Juden Sklaven der Kirche sind, über deren Güter verfügen kann. (Thomas von Aquin, Summa theologiae)

Die Juden sind Sklavennaturen, Wahnsinnige, Teufelsdiener, Mörder, ihre Führer Verbrecher, ihre Richter Schurken, »sie sind neunundneunzigmal so schlecht wie Nichtjuden«. (Kirchenlehrer Ephraim)

Es ist strenge Gewissenspflicht eines jeden Christen, das entartete Judentum zu bekämpfen. (Bischof Gföllner von Linz, 20. Jh.)

Ich wünsche dem Führer nichts sehnlicher als einen Sieg. (Papst Pius XII.)

Lieber Freund, vergessen sie nicht, dass in den deutschen Heeren Millionen Katholiken sind. Soll ich sie in Gewissenskonflikte bringen? (Antwort Pius XII. auf die Frage, warum er nicht gegen die Judenvernichtung protestiert)

Wir verkennen manches Gute der neuen Weltanschauung (der Nazis) nicht. Wir finden aber beim näheren Zusehen, dass es in ihrem Besten Kopie des Christentums ist. (Der Erzbischof von Freiburg Konrad Gröber an den Papst, 1944)


_________________
auf dass die Bücher von "Iain Banks" Wirklichkeit werden
The Jimmy Dore Show
jede Tradition ist es wert sich an sie zu erinnern, aber nicht jede Tradition ist es wert gelebt zu werden
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Sehwolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#752213) Verfasst am: 21.06.2007, 21:46    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
Seine Äußerung bzgl. Respekt vor Religionen haben fand ich etwas merkwürdig sozusagen Wischi-Waschi. Irgendwie drängte sich mir der Verdacht auf die Aussage sei entweder der eigenen Biographie geschuldet oder ab rein taktisch zu verstehen. Meinem Eindruck nach war er derjenige der die anwesenden viel schärfer angriff als MSS.

Hm, entschuldige meine Korrektur, aber in meiner Erinnerung verhielt es sich um eine kleine, aber entscheidende Nuance anders. Er hat keinen Repekt vor Religionen bezeugt, sondern Respekt vor der Religiosität, dem Glauben eines Menschen. Ersteres wäre mein Ding nicht. Sowas wie die Forderung, man solle das, was der Gläubige verehrt oder was er für heilig hält, ebenfalls verehren oder für heilig halten. Zweiteres bedeutet aber das Anerkennen von Verschiedenartigkeit. Und das ist auch so ziemlich meine Haltung in diesen Auseinandersetzungen.

Sorry, mein Fehler.
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16339
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#753809) Verfasst am: 24.06.2007, 01:20    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hatte die Sendung am Dienstag eigentlich angekreuzt, dann aber doch vergessen einzuschalten und mir gerade eben die Wiederholung auf 3sat angesehen.

Gabriele Kuby (eine der "üblichen Verdächtigen") sprach dabei etwa davon, daß Europa auf der christlichen Kultur aufgebaut sei "und nicht auf Lüge". Der Bischof meinte, Atheisten würden ja nur pauschal angreifen und könnten ihre Haltung nicht belegen. Dabei kommen auch ganz bestimmte Denkmuster heraus, die man aber von der Seite des Kritikers her ganz dezidiert herausarbeiten und verdichten kann.

MSS hatte natürlich die Idee, die Gläubigen auf konkrete Themen festzunageln, damit es nicht so im Geschwurbel bleibt, und damit mal dargestellt wird, was heute, aktuell, Haltungen sind. Etwa was die Homosexualität oder die Relation von Religion und Wissenschaft angeht. Was vor fünfhundert Jahren war, kann man den heutigen Christen schlecht vorwerfen, denn das wäre ja alttestamentarische "göttliche" Logik. Wohl aber, wenn sie es heute noch moralisch zu rechtfertigen versuchen oder heute noch ähnlichen Denkmustern anhängen.

Kuby hat zum Beispiel - ganz interessant - die Hinrichtung Giordano Brunos damit gerechtfertigt, daß er ja die "Gottessohnschaft" Jesu geleugnet habe. Na gut, in "Motion Mountain" habe ich mal gelesen, daß Galileo Galilei neben dem heliozentrischen Weltbild auch die Meinung vertrat, die Materie sei aus kleinsten Teilchen/Atomen aufgebaut, was ja - der heutigen Sicht nach - der Wahrheit entspricht. Diese Vorstellung widerspricht aber dem Dogma der Transsubstantiation, daß sich da physisch Brot in Fleisch verwandle. Also sind eigentlich alle Katholiken, die an die Existenz von Atomen glauben, Ketzer. Tatsächlich äußert sich der Vatikan dazu nicht, weil er sich damit vielleicht bloßstellen würde.

Es findet sich hier eigentlich immer noch eine Wissenschaftsfeindschaft. Konstrukte wie die Trennung von "Agens" und "Akzidens" (das Brot bleibt zwar Brot, aber es wirkt wie Fleisch des Herrn) oder die Meinung des kath.net-Hausbischofs Andreas Laun, daß egal was die Wissenschaft sage, die Katholiken ihre "Meta-Wahrheit" schon hätten, zeugen ja nicht gerade von der Annahme wissenschaftlicher Weltbilder, sofern diese "Glaubenswahrheiten" widersprechen, sondern davon daß man die Diskussion eigentlich in einen Raum verschieben möchte, in dem die Naturwissenschaft nicht argumentieren kann, um eben doch noch zu "gewinnen", oder eben auch von einem "Wegbeten" naturwissenschaftlicher Erkenntnisse.

Ansonsten akzeptiert der Vatikan Homosexualität ja nicht als Lebensform. Nach christlichen Erziehungsratschlägen von Father John Harvey Giles, die über die vatikanische Nachrichtenagentur ZENIT veröffentlicht wurden, sollten Eltern bei ihren Kindern etwa auf "Warnzeichen" achten, die darauf hindeuten könnten, daß das Kind homosexuell werden könnte, und es entsprechend rechtzeitig in eine Therapie bei einem "gut katholischen" Therapeuten stecken...
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Sehwolf
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#753821) Verfasst am: 24.06.2007, 01:55    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Nach christlichen Erziehungsratschlägen von Father John Harvey Giles, die über die vatikanische Nachrichtenagentur ZENIT veröffentlicht wurden,

Auweia.
Nur mal so ne OT-Frage am Rande. Dazu findet man auch ein Interview auf catholic.org. Sollte ich sowas auf dem SkepTicker auch thematisieren, doch lieber nur auf die Mainstream-Medien beschränken?
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gottogo
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 111

Beitrag(#754227) Verfasst am: 25.06.2007, 00:06    Titel: Antworten mit Zitat

AntagonisT hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Evilbert hat folgendes geschrieben:
Wo kann man üblicherweise eigentlich auf Reaktionen zur Sendung erwarten? Ich wüßte ja mal zu gern, wie die Sendung bei "neutralen Beobachtern" `rüberkam.


Schulz war mir ein neues Gesicht. Kam ganz gut rüber. Schulz, Bischof und Maischberger hätten gereicht.


Ja, das wäre ein interessantes Gespräch geworden..


Hallo, "liebe Gemeinde" zwinkern
habe, wie Critic, die Sendung erst gestern abend in 3sat gesehen (ohne die ersten 10 Minuten). Das hat mich an Euren Strand gespült (ohne mich stranden zu lassen, hoffe ich mal). Abgesehen davon, daß ich ein unerschütterlicher Atheist und manifester Ideologie- bzw. Funktionärs-Allergiker bin, erfülle ich vielleicht (als Nichtorganisierter?) die Voraussetzungen eines "neutralen Beobachters".
Ich stimme AntagonisT und zelig voll zu: Schulz, Bischof und Maischberger, das wär's gewesen...: ein angenehmes Gespräch - allerdings auch eine ganz andere Information, als Maischberger liefern wollte, glaube ich...:

So sehr ich Maischberger mag und von ihrer schlagfertigen Intelligenz beeindruckt bin, ich bin sicher, diese Teilnehmerauswahl war genau auf die tatsächliche Wirkung gezielt und hochgradig manipulativ!
Der Bischof - von wegen: ungerechtes A- zu -Theisten-Verhältnis, wie hier moniert wurde - war in Wahrheit doch völlig allein auf weiter Flur, und wirkte auf mich entsprechend wenig amüsiert über die Beiträge der drei lebenskrisengeschundenen Theistinnen.
Für deren - im Blickwinkel von Gläubigen betrachtet - geradezu katastrophale Wirkung kam es auf die inhaltlichen Aussagen praktisch kaum an: schon die Körpersprache sagte Alles. Die Zeit, die sie dafür eingeräumt bekamen, war notwendig, um das plausibel zu zeigen: Sie hat gegen sie gearbeitet...
Das hat Maischberger garantiert vorher gewußt. Insoweit war dies eindeutig ein subtil-tendenziöser Journalismus, den ich so bei aller Stimmigkeit der daraus resultierenden Botschaft zumindest nicht für fair halte. -
Aber wo steht geschrieben, daß Journalismus etwas mit Fairness zu tun hat? In Imageumfragen zeigt sich zwar, so wäre es dem Publikum lieber, aber bedeutet das, daß Journalismus so auch funktioniert? - Es können schließlich nicht Alle Bio heißen - ohne, daß ich ein ausgesprochener Fan von ihm wäre, war er darin wirklich gut.

Mit MSS schien mir ein bißchen zu sehr der Jagdtrieb durchzugehen. Das hat mir nicht so gut gefallen, aber das hätte mir in dieser Runde wohl auch passieren können. Immerhin waren die Krisenverliererinnen nicht gerade aggressionsfrei und haben für umgängliche Differenzierungen wenig Raum gelassen.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#754408) Verfasst am: 25.06.2007, 12:39    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe mir die Sendung gestern nun endlich angesehen. Zum Glück konnten die Atheisten schon einige Argumente anbringen. Ob es notwendig war, die "Kriminalgeschichte des Christentums" einzubringen, was einen automatischen Mao-Konter nach sich zog, ist eine andere Frage. Paul Schulz merkte man seine Vergangenheit als Theologe an, als er versuchte aus dem Atheismus eine Begründung für Demokratie und Menschenrechte zu deuten.

Bischof Gebhard Fürst schoss am Ende der Sendung ja noch den Vogel ab, als er sich beklagte, dass die Atheisten sich das Wort nehmen würden und keine Zeit wäre, deren Argumente zu entkräften. Dabei wäre von den Atheisten in den ersten 30 Minuten keiner zu Wort gekommen, wenn MSS nicht schnell ein paar Fakten über die Nazi-Zeit einbrachte und wenn Paul Schulz das ganze nicht mal kurz unterbrechen hätte können. Wirklich interessant und themenbezogen wurde es erst in den letzten fünf Minuten.
Der große Rest war subjektives Lebensgeschichten-Seelenstriptease der Gläubigen.

gottogo hat folgendes geschrieben:
Abgesehen davon, daß ich ein unerschütterlicher Atheist und manifester Ideologie- bzw. Funktionärs-Allergiker bin, erfülle ich vielleicht (als Nichtorganisierter?) die Voraussetzungen eines "neutralen Beobachters".
[..]
Für deren - im Blickwinkel von Gläubigen betrachtet - geradezu katastrophale Wirkung kam es auf die inhaltlichen Aussagen praktisch kaum an: schon die Körpersprache sagte Alles. Die Zeit, die sie dafür eingeräumt bekamen, war notwendig, um das plausibel zu zeigen: Sie hat gegen sie gearbeitet.
Das hat Maischberger garantiert vorher gewußt. Insoweit war dies eindeutig ein subtil-tendenziöser Journalismus, den ich so bei aller Stimmigkeit der daraus resultierenden Botschaft zumindest nicht für fair halte. -

Hallo Neuankömmling.
Deine Art dich auszudrücken ist etwas unklar.

Habe ich dich richtig verstanden, dass die drei gläubigen Frauen deiner Meinung nach den Glauben schlecht aussehen ließen und dass Maischberger das bewusst so lenkte, indem sie die drei möglichst lange sprechen ließ?

Falls dem so ist, liegst du mehrfach falsch. Maischberger moderiert alle Themen so, egal ob es um Feminismus, Familie, Jugendgewalt, Prostitution oder sonstwas geht. Da sind immer einige dabei, die ihre Lebensgeschichte lang und breit darlegen. Experten, die selbst keine rührende Biographie anzubieten haben, bekommen immer nur verhältnismäßig wenig Redezeit.
Das ist kein subtil-tendenziöser Journalismus, sondern das Schema-F an Gefühlsduselei bei Maischberger.

Zweitens schätzt du die Wirkung auf die Gläubigen falsch ein. Gläubige glauben aus verschiedenen unterschiedlichen Motivationen und Gründen heraus. Eine Motivation davon ist die Frage, was der Glaube für das Leben bringt, was für manche Menschen wesentlich wichtiger ist, als ob die Glaubensinhalte wahr sind. Kuby argumentierte genau so, nämlich, dass es ihr durch den Glauben so gut gehe, dass nun auch alle ihre Kinder sich für den Glauben interessieren würden und sich taufen ließen usw. und wie positiv das ihr Leben verändern würde. Auch die anderen beiden argumentierten so, wenn auch nicht so gewandt.

Ein weiterer Grund ist die strikte Organisation des Lebens, die für Asiye Köhler, Gabriele Kuby wichtig sind. Paul Schulz erkannte das nicht. Er argumentierte, dass er in Freiheit leben könne, ohne den ständig überwachenden und bestimmenden Gott. Aber genau das wollen Asiye Köhler und Gabriele Kuby eben nicht. Sie wollen nicht frei und eigenständig entscheiden, sondern wollen gesagt bekommen, was zu tun ist. Und wenn sich ein Glaubender an die willkürlichen Regeln seines Glaubens hält, dann hat er auch ein Erfolgserlebnis. Selbstkasteiung macht viele Menschen glücklich.

In beiden Punken wirkten die Frauen auf viele Gläubige bestimmt überzeugend oder bestätigend.

Das Argument, dass die Religion Moralität bringen würde, wurde hinreichend von den Atheisten entkräftet.

Die Frage, ob Gott überhaupt existert und wenn ja, welche der Religionen tatsächlich wahr ist, wurde gar nicht angesprochen.

Den Frauen war das auch gar nicht wichtig, obwohl sie drei sehr gegensätzliche Glaubensgebäude vertraten, war ihnen das egal. Hinterfragungen wurden von Kuby sogar als Aggression betrachtet und sie wollte diese schon im Vorfeld verhindern. (Stichwort: Spiritualität im Schläfenlappen)

Die Diskussionrunde entspricht eigentlich ziemlich dem Klischee weiblicher und männlicher Diskussionsstile. Alle anwesenden Frauen (inkl. Maischberger) interessierten sich vor allem für subjektive Gefühlduselei und Lebensbewältigung. Die Männer diskutierten über objektive Themen, hinterfragten und stritten sich gegenseitig. Lachen
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