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Leben Gläubige länger?

 
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Spock
lebt noch



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 4185
Wohnort: Herbipolis

Beitrag(#32334) Verfasst am: 24.09.2003, 15:22    Titel: Leben Gläubige länger? Antworten mit Zitat

http://www.jesus.ch/www/index.php/D/article/10/9324/

Angeblich soll diese Studie belegen, dass Gläubige länger leben sollen, als Nichtgläubige, allerdings finde ich darin keinerlei Beweise für diese These.
Zitat:
Bei den Teilnehmern der Studie waren sechs Jahre lang die Lebens- und Ernährungsgewohnheiten erfasst worden. 23 Prozent der Senioren waren häufige Kirchgänger, über 37 Prozent seltene Gottesdienstbesucher. Daraus ergab sich ein um 46 Prozent niedrigeres Sterberisiko für die regelmässigen Kirchenbesucher. Selbst unter Berücksichtigung von Krankheiten bleibe bei den Frommen immer noch ein um 28 Prozent niedrigeres Risiko, schreibt Studienleiter Harold Koenig vom Duke University Medical Center in Durham im "Journal of Gerontology".

Das ist der komplette Absatz, der dies zeigen soll, aber kann mir jemand mal erklären, wie man aus dem ersten Satz auf den zweiten Schlussfolgern kann? Das will sich mir überhaupt nicht erschließen.

Später heißt es dann, dass in einem Krankenhaus mit 400 Kranken für nachweislich 192 von ihnen gebetet wurde (davon, dass für die anderen 208 nicht gebetet wurde, steht noch nicht mal was drin, was aber beim Verhältnis Gläubige/Atheisten doch sehr wahrscheinlich ist) und dass diese nachweislich besser genesen wären... Hm, man weißt also für die 192, die am besten genesen sind, nach, dass für sie gebetet wurde und weiter?
_________________
"Wieviel dieses Märchen von Christus uns un den Unseren genützt hat, ist allbekannt!" (Papst Leo x.)
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diogenes
Gast






Beitrag(#32340) Verfasst am: 24.09.2003, 15:30    Titel: Re: Leben Gläubige länger? Antworten mit Zitat

Spock hat folgendes geschrieben:
http://www.jesus.ch/www/index.php/D/article/10/9324/

Angeblich soll diese Studie belegen, dass Gläubige länger leben sollen, als Nichtgläubige, allerdings finde ich darin keinerlei Beweise für diese These.
Zitat:
Bei den Teilnehmern der Studie waren sechs Jahre lang die Lebens- und Ernährungsgewohnheiten erfasst worden. 23 Prozent der Senioren waren häufige Kirchgänger, über 37 Prozent seltene Gottesdienstbesucher. Daraus ergab sich ein um 46 Prozent niedrigeres Sterberisiko für die regelmässigen Kirchenbesucher. Selbst unter Berücksichtigung von Krankheiten bleibe bei den Frommen immer noch ein um 28 Prozent niedrigeres Risiko, schreibt Studienleiter Harold Koenig vom Duke University Medical Center in Durham im "Journal of Gerontology".

Das ist der komplette Absatz, der dies zeigen soll, aber kann mir jemand mal erklären, wie man aus dem ersten Satz auf den zweiten Schlussfolgern kann?

Gar nicht. Ich glaube, das "daraus" bezieht sich auf die Studie. Das Ergebnis, sofern es stimmt, führe ich eher auf den Umstand zurück, dass die Kirchgänger zumindest noch so gesund waren, dass sie zur Kirche gehen konnten, was bei den Nicht-Kirchgängern wohl nicht bei so vielen der Fall gewesen sein könnte. Dass von den Kirchengängern im betrachteten Zeitraum dann weniger starben, ist wahrscheinlicher als der umgekehrte Fall. Ich habe allerdings diesen Artikel nur diagonal gelesen.

carpe diem!
diogenes
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Markus
Polygamer, polymorph perverser Psychopath



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 1320
Wohnort: Südhessen

Beitrag(#32349) Verfasst am: 24.09.2003, 15:47    Titel: Antworten mit Zitat

Regelmäßiger Schlaf zu festgelegten Zeiten hält auch jung.
Und welche bessere Gelegenheit gibt es dafür, als den Gottesdienst?
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Alzi
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 2760
Wohnort: Oberfranken

Beitrag(#32438) Verfasst am: 24.09.2003, 18:03    Titel: Re: Leben Gläubige länger? Antworten mit Zitat

diogenes hat folgendes geschrieben:
Das Ergebnis, sofern es stimmt, führe ich eher auf den Umstand zurück, dass die Kirchgänger zumindest noch so gesund waren, dass sie zur Kirche gehen konnten, was bei den Nicht-Kirchgängern wohl nicht bei so vielen der Fall gewesen sein könnte.


Natürlich stimmt das Ergebnis, denn sieche und schwer kranke Menschen gehen nun einmal nicht mehr regelmäßig in die Kirche.
_________________
Wer heilt hat recht!
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Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#32486) Verfasst am: 24.09.2003, 20:18    Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt , glaube ich, darüber diverse Studien in allen möglichen Ländern zu allen möglichen Zeiten. Die Ergebnisse waren jeweils höchst konträr. Offenbar ist es wie mit den Störchen und den Kindern, wenn ihr wisst, was ich meine.
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 15979
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#32666) Verfasst am: 24.09.2003, 23:46    Titel: Re: Leben Gläubige länger? Antworten mit Zitat

Spock hat folgendes geschrieben:
http://www.jesus.ch/www/index.php/D/article/10/9324/

Angeblich soll diese Studie belegen, dass Gläubige länger leben sollen, als Nichtgläubige, allerdings finde ich darin keinerlei Beweise für diese These.
Zitat:
Bei den Teilnehmern der Studie waren sechs Jahre lang die Lebens- und Ernährungsgewohnheiten erfasst worden. 23 Prozent der Senioren waren häufige Kirchgänger, über 37 Prozent seltene Gottesdienstbesucher. Daraus ergab sich ein um 46 Prozent niedrigeres Sterberisiko für die regelmässigen Kirchenbesucher. Selbst unter Berücksichtigung von Krankheiten bleibe bei den Frommen immer noch ein um 28 Prozent niedrigeres Risiko, schreibt Studienleiter Harold Koenig vom Duke University Medical Center in Durham im "Journal of Gerontology".

Das ist der komplette Absatz, der dies zeigen soll, aber kann mir jemand mal erklären, wie man aus dem ersten Satz auf den zweiten Schlussfolgern kann? Das will sich mir überhaupt nicht erschließen.


Ich habe jetzt mal grob zu strukturieren versucht, was mir jetzt so darüber im Kopf herumgeht:

1. Ja, das ergibt überhaupt keinen Sinn. Und schmiert gleich wieder die These aufs Brot, daß sich Atheisten "per se" unethischer verhielten als Christen. Die Frage nach der Wirkung von Gottesdiensten und Gebeten auf Menschen: Endorphine. Jemand, der sich von etwas "beseelt" fühlt, hat mehr sog. "Glückshormone" im Blut, er spürt Schmerzen schwächer, obwohl sie im Durchschnitt nicht in Wirklichkeit schwächer oder stärker sind als bei anderen. Das hat aber nichts mit einer irgend gearteten "übersinnlichen" Wirkung von Gebeten zu tun, sondern mit der individuellen Lebenseinstellung von Menschen.

2. Sind die Ergebnisse überhaupt verwertbar?

i. Jemand, von dem der Untersucher nicht wußte, daß Leute für ihn beten, wurde in die zweite Kategorie eingeordnet.

ii. Jemand, der selbst Atheist ist, für den aber Verwandte beten, wurde in die erste Kategorie eingeordnet.

iii. "Regelmäßiger Kirchgang" ("Das müssen sündige Leute sein...") sagt nichts über die "Innigkeit" des Glaubens aus. Auch nicht über die Lebenseinstellung von Menschen. Auch "Christsein" bedeutet nicht, daß man eine positive Einstellung hat. (Einige vielleicht, andere aber hadern und zetern, weil sie himmelangst sind, sie könnten für das, wie sie bisher gelebt haben - "Ehebruch, Masturbation, ...", in die Hölle kommen...)

iv. Mich würde außerdem die Altersstruktur, soziale Schichtung etc. der Testkandidaten interessieren. Das beeinflußt alles das Ergebnis.

v. Drehen wir den Spieß einmal um. Thesen gehen eigentlich in zwei Richtungen:

a. Das Christentum gebietet, das Leben ("...was in der Welt ist...") zu hassen. Atheisten müssen "per se" "wilder" aufs Leben sein und mehr daran hängen als jemand, der religiös ist, weil er sich ja in ewiger Sicherheit wähnt und meint, dieses Leben sei nicht alles. So besehen, achtet der Atheist das Leben mehr als der Christ, weil er denkt, danach komme nichts mehr. Er nutzt die Stunden (siehe 5.), die "innige Christen" beim Kirchgang betreiben, um etwas für dieses Leben zu tun, oder auch anderen zu nützen. Der altruistisch veranlagte Atheist (und der Prozentsatz ist genausohoch oder eher höher als der der altruistischen Christen, die sich ja - mit Paulus - auf das Beten herausreden können, oder statt zu helfen, missionieren) kann also währenddessen "mehr" und auch "konkreter" tun.

3. Die Konklusion, daß "Gott tatsächlich eingreif(e)" ist nicht haltbar. Sie ist nicht wissenschaftlich, da sie sich aus den Befunden nicht ableiten läßt. Die These, daß Religiöse vermeintlich besser mit dem Leben zurechtkämen (?!) sagt nichts über die Existenz oder die Tätigkeit eines wie auch immer gearteten (am Ende noch christlichen...) Gottes aus.

4. Rein philosophisch betrachtet, ist das Sterberisiko immerhin seit Jahrmilliarden einigermaßen konstant bei 100 Prozent.

5. Außerdem: Da ich nicht rauche, kann ich mir auch den Kirchgang sparen, um das Rauchen zu kompensieren. Pfeifen

Wenn ich jede Woche eine Stunde in der Kirche verbrächte (zuzüglich einer Viertelstunde Fußweg hin und zurück, also jeden Sonntag 1 1/2 Stunden), wären das in einem 75jährigen Leben immerhin 5850 Stunden, oder fast 244 Tage. In der Zeit kann man mal locker für drei Prüfungen lernen, die durchaus Relevanz für das Leben haben, weil man die Inhalte der zugehörigen Veranstaltungen durchaus mal gebrauchen kann, während mir seltsame "Ratschläge" und "Lebensweisheiten" wie "Meinst Du nicht, daß du nicht genauso sterben wirst wie die Menschen in dem Turm da, der eingestürzt ist" oder "Züchtige dein Kind, damit es dir keinen Kummer macht. Laß den Rohrstock tanzen." oder "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen." kaum irgendwas nützen werden, geschweige denn daß sie allen Ernstes anwendbar wären.

6. Es kommt also alles auf eine Sinn- und Logik-Diskussion heraus:

i. Lebe ich mit der Maxime, dieses Leben (für mich und andere) möglichst gut zu gestalten, gebe ich ihm also diesseitigen Sinn, und richte mich nicht an einem Jenseits aus, von dem ich nicht wissen kann, wie es beschaffen ist, habe ich doch positiv gehandelt. Und dann komme ich in die Hölle, weil ich in meinem ethischen Verhalten nicht auf eine Gestalt rekurriert habe, die (nach ihren Statuten und nach heutigem Verständnis von würdiger Behandlung) davon auch soviel Ahnung nicht hat?

ii. Bzw., sollte ein Gott, falls sie/er/es tatsächlich existiere und eine handelnde Entität ist, die doch angeblich soviel Liebe hat, jemanden dafür bestrafen, daß sie oder er allein sie/ihn/es nicht "Mutter","Vater" oder irgendwie sonst, genannt hat, sich ansonsten aber ethisch verhalten hat, und nicht auch trotzdem mit "mütterlicher" oder "väterlicher" oder sonstwie gearteter "Liebe" diesen zurücknehmen? (Ich meine, nicht aufdrängen, aufzwingen und irgend so etwas, sondern wirken: "Ich bin immer noch jederzeit da, wenn Du willst.")

iii. War ich aber Christ und habe nichts getan als für andere zu beten, oder habe ich andere für ihr Leben sogar noch beschimpft, und habe bloß jenseitsorientiert gelebt, werde ich dafür belohnt, obwohl mein Leben kalt und zynisch war und ich keine Spur von Freude mir selbst und anderen gebracht habe?

Das ist also wiederum für viele Untersuchungen gut, von denen die meisten - zugegeben - off-topic sind...
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Alzi
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 2760
Wohnort: Oberfranken

Beitrag(#33068) Verfasst am: 26.09.2003, 00:09    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Leben Gläubige länger?


Nein, aber es kommt ihnen länger vor. zwinkern
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Wer heilt hat recht!
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Heike J
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#92977) Verfasst am: 18.02.2004, 22:33    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Anders als in seinem 1976 erschienenen Bestseller "Gottesvergiftung", in dem Moser mit dem schrecklichen Gott seiner Kindheit abrechnete - damals für ihn ein gewalttätiger Patriarch und unbarmherziger Richter -, kann er ihn heute sogar als "eine gewaltige Quelle von Kraft und seelischem Reichtum" anerkennen (27). Moser erklärt seinen Gesinnungswechsel nicht mit einem Bekehrungserlebnis, sondern als "professionellen Wendepunkt", der nach der Lektüre empirischer Studien über die Heilkraft des religiösen Glaubens eingetreten sei. Weil es heute zahlreiche und unzweifelhafte Belege für den Zusammenhang zwischen seelischer Gesundheit und stützenden Formen des religiösen Glaubens gibt (vgl. B. Grom, Macht der Glaube gesund? MD 10/2001, 313-321), müsse man "sozusagen aus psychohygienischen Gründen für Religiosität eintreten" (79).


http://www.ekd.de/ezw/index_frame.html?http://www.ekd.de/ezw/37281.html
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#93201) Verfasst am: 19.02.2004, 14:47    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
...in seinem 1976 erschienenen Bestseller "Gottesvergiftung", in dem Moser mit dem schrecklichen Gott seiner Kindheit abrechnete...


Trotz einiger zweifellos ganz richtiger Analysen, war mir der Autor schon bei der ersten Lektüre der "Gottesvergiftung" hochgradig suspekt.
Ich habe zwar noch kein Foto von dem gesehen, aber ich bin mir fast sicher, dass er selbstgestrickte Wollpullis trägt.
Helau.
_________________
"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#93202) Verfasst am: 19.02.2004, 14:52    Titel: Antworten mit Zitat



Nicht ganz.
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