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Buddhismus und Wiedergeburt
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
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Beitrag(#1893582) Verfasst am: 27.12.2013, 18:09    Titel: Buddhismus und Wiedergeburt Antworten mit Zitat

Dieser Thread wurde nicht von Naastika gestartet, sondern von Zu welcher Gruppe von Atheisten zählt ihr euch? auf Wunsch abgetrennt.
vrolijke


Skeptiker hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
....

Ich denke mal, Religion hat immer *ein höheres Wesen* bzw. *eine höhere Existenz* als Merkmal; des weiteren bestimmte Mythen über die Entstehung der Welt, des Lebens und des Menschen. ....

Schön gedacht - wie ist das im Buddhismus?


Da gibt es auch höhere Prinzipien, die jenseits dieser Welt sind. Die Fähigkeiten des - rational vergesellschafteten - Menschen, das Diesseits zu erfasssen und zu verändern, wird im Buddhismus als ein völliges no go betrachtet. Da gibt es immer dich selbst und deine Wanderungen von Existenz zu Existenz. Alles natürlich in Form eines Mythos.



Nein, das gerade nicht. Einen unveränderlichen, permanenten Wesenskern ("Seele") gibt es im Buddhismus nicht.

Die Seelenwanderung ist eine hinduistische Vorstellung, die im Pali-Kanon zwar wiederholt erwähnt wird, jedoch der Lehre Buddhas widerspricht.
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Waschmaschine777
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Anmeldungsdatum: 07.07.2008
Beiträge: 4007

Beitrag(#1893586) Verfasst am: 27.12.2013, 19:05    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
....

Ich denke mal, Religion hat immer *ein höheres Wesen* bzw. *eine höhere Existenz* als Merkmal; des weiteren bestimmte Mythen über die Entstehung der Welt, des Lebens und des Menschen. ....

Schön gedacht - wie ist das im Buddhismus?


Da gibt es auch höhere Prinzipien, die jenseits dieser Welt sind. Die Fähigkeiten des - rational vergesellschafteten - Menschen, das Diesseits zu erfasssen und zu verändern, wird im Buddhismus als ein völliges no go betrachtet. Da gibt es immer dich selbst und deine Wanderungen von Existenz zu Existenz. Alles natürlich in Form eines Mythos.



Nein, das gerade nicht. Einen unveränderlichen, permanenten Wesenskern ("Seele") gibt es im Buddhismus nicht.

Die Seelenwanderung ist eine hinduistische Vorstellung, die im Pali-Kanon zwar wiederholt erwähnt wird, jedoch der Lehre Buddhas widerspricht.


Es gibt im Buddhismus "karmische Impulse" und Wiedergeburt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wiedergeburt_%28Buddhismus%29


Zitat:
In der Anguttara-Nikaya wird über den Einfluss von Karma auf die Wiedergeburt erläutert:

„Eigner und Erben ihres Wirkens, o Mönche, sind die Wesen, ihrem Wirken entsprossen, mit ihm verknüpft, haben ihr Wirken zur Zuflucht, und die guten und bösen Taten, die sie vollbringen, werden sie zum Erbe haben.“

– Anguttara Nikaya X. 205 Die Weise des Verkriechens[3]
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
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Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1893587) Verfasst am: 27.12.2013, 19:15    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
....

Ich denke mal, Religion hat immer *ein höheres Wesen* bzw. *eine höhere Existenz* als Merkmal; des weiteren bestimmte Mythen über die Entstehung der Welt, des Lebens und des Menschen. ....

Schön gedacht - wie ist das im Buddhismus?


Da gibt es auch höhere Prinzipien, die jenseits dieser Welt sind. Die Fähigkeiten des - rational vergesellschafteten - Menschen, das Diesseits zu erfasssen und zu verändern, wird im Buddhismus als ein völliges no go betrachtet. Da gibt es immer dich selbst und deine Wanderungen von Existenz zu Existenz. Alles natürlich in Form eines Mythos.



Nein, das gerade nicht. Einen unveränderlichen, permanenten Wesenskern ("Seele") gibt es im Buddhismus nicht.

Die Seelenwanderung ist eine hinduistische Vorstellung, die im Pali-Kanon zwar wiederholt erwähnt wird, jedoch der Lehre Buddhas widerspricht.


Ich habe von "Seele" nichts geschrieben. Wie *Waschmaschine* schon schreibt, ist der Kern des Buddhismus zum einen die Karma-Lehre und zum anderen die Lehre von der Wiedergeburt.

Einige Vertreter des deutschen Faschismus - übrigens auch weit nach 1945 einige Neofaschisten! - haben z.B. den Juden ein schlechtes Karma zugeschrieben, weshalb sie halt vergast wurden.

In meinen Beiträgen wollte ich deutlich machen, warum der Faschismus stets starke Verbindungen zu irrationalen und mystischen Lehren aller Art pflegt, während der Sozialismus seine Theorien und Ziele auf der Grundlage der rationalen und gesamtgesellschaftlichen (- produktionsdemokratischen -) Gestaltbarkeit der Welt entwickelt.

Es ging um das Thema "Politreligion" und "Dödelidarismus-Diurie". Sehr glücklich

Dazu immer wieder lesenswert die Forschungsergebnisse von Peter Kratz - auch zum Thema "Buddhismus":

www.bifff-berlin.de/NA1c.htm

sowie von Utz Anhalt:

http://www.sopos.org/aufsaetze/3a2c5b72ea07e/1.phtml

Diese Beiträge zeigen auch die "heilige Dreifaltigkeit" von Religion, Esoterik und Faschismus auf und sind auch ein gutes Antidot gegen die Verharmlosung des - ach! - so *säkularisierten* Christentums ...-
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Naastika
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Beitrag(#1893591) Verfasst am: 27.12.2013, 19:24    Titel: Antworten mit Zitat

Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben:


Es gibt im Buddhismus "karmische Impulse" und Wiedergeburt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wiedergeburt_%28Buddhismus%29


Zitat:
In der Anguttara-Nikaya wird über den Einfluss von Karma auf die Wiedergeburt erläutert:

„Eigner und Erben ihres Wirkens, o Mönche, sind die Wesen, ihrem Wirken entsprossen, mit ihm verknüpft, haben ihr Wirken zur Zuflucht, und die guten und bösen Taten, die sie vollbringen, werden sie zum Erbe haben.“

– Anguttara Nikaya X. 205 Die Weise des Verkriechens[3]



Es gibt Tod von Wesen, und Geburt von anderen Wesen. Es sind aber nicht die selben Wesen.

Wenn (und falls...) sie bösen Taten der früheren Wesen "erben", so tun sie so, als ob das überschuldete Erbe nicht ausgeschlagen werden könnte, oder als ob die trinkende und kiffende Mutter ihrem Kinde Schaden zufügt.

Sittliches Handeln hat seinen Zweck nicht in günstiger Geburt des Handelnden, sondern in günstiger Geburt eines anderen Wesens. So wie wir jetzt um künfigte Generationen sorgen, und die Ressourcen schonen.


edit: Ist hier übrigens kein geeignetes Ort für solche Diskussionen...
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Waschmaschine777
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Beitrag(#1893593) Verfasst am: 27.12.2013, 19:32    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:





Wenn (und falls...) sie bösen Taten der früheren Wesen "erben", so tun sie so, als ob das überschuldete Erbe nicht ausgeschlagen werden könnte, oder als ob die trinkende und kiffende Mutter ihrem Kinde Schaden zufügt.



Sie tun so "als ob". Das bedeutet, dass es "Erbschaften" gibt, die nicht auf natürlichem Weg erklärt werden können. Bei der Mutter ist ja klar, wie sie den Schaden zufügt. Aber unerklärlich ist es, wenn "böse Taten" an fremde, noch ungeborene Menschen vererbt werden.
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Skeptiker
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Beitrag(#1893594) Verfasst am: 27.12.2013, 19:34    Titel: Antworten mit Zitat

Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:





Wenn (und falls...) sie bösen Taten der früheren Wesen "erben", so tun sie so, als ob das überschuldete Erbe nicht ausgeschlagen werden könnte, oder als ob die trinkende und kiffende Mutter ihrem Kinde Schaden zufügt.



Sie tun so "als ob". Das bedeutet, dass es "Erbschaften" gibt, die nicht auf natürlichem Weg erklärt werden können. Bei der Mutter ist ja klar, wie sie den Schaden zufügt. Aber unerklärlich ist es, wenn "böse Taten" an fremde, noch ungeborene Menschen vererbt werden.


Genau, es ist eine andere Variante der christlichen "Erbsünde" (ohne von dieser abgeleitet zu sein).
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Naastika
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Beitrag(#1893596) Verfasst am: 27.12.2013, 19:56    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:





Wenn (und falls...) sie bösen Taten der früheren Wesen "erben", so tun sie so, als ob das überschuldete Erbe nicht ausgeschlagen werden könnte, oder als ob die trinkende und kiffende Mutter ihrem Kinde Schaden zufügt.



Sie tun so "als ob". Das bedeutet, dass es "Erbschaften" gibt, die nicht auf natürlichem Weg erklärt werden können. Bei der Mutter ist ja klar, wie sie den Schaden zufügt. Aber unerklärlich ist es, wenn "böse Taten" an fremde, noch ungeborene Menschen vererbt werden.


Genau, es ist eine andere Variante der christlichen "Erbsünde" (ohne von dieser abgeleitet zu sein).



Unklar der Sinn und Nutzen des ethischen Handelns ist... Cool /yodaspeakmodusoff

Der Schwerpunkt meines Posts besteht eher dieser Aussage: "Sittliches Handeln hat seinen Zweck nicht in günstiger Geburt des Handelnden, sondern in günstiger Geburt eines anderen Wesens. So wie wir jetzt um künfigte Generationen sorgen, und die Ressourcen schonen."

Das aber sind lediglich Ergebnisse meiner Überlegungen, und dürfen keinesfalls als Beiträge einer gelehrten Person aufgefasst werden.

edit: *nichtzuvielfalschessagen*


Zuletzt bearbeitet von Naastika am 27.12.2013, 20:24, insgesamt einmal bearbeitet
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Waschmaschine777
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Anmeldungsdatum: 07.07.2008
Beiträge: 4007

Beitrag(#1893598) Verfasst am: 27.12.2013, 20:24    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:





Wenn (und falls...) sie bösen Taten der früheren Wesen "erben", so tun sie so, als ob das überschuldete Erbe nicht ausgeschlagen werden könnte, oder als ob die trinkende und kiffende Mutter ihrem Kinde Schaden zufügt.



Sie tun so "als ob". Das bedeutet, dass es "Erbschaften" gibt, die nicht auf natürlichem Weg erklärt werden können. Bei der Mutter ist ja klar, wie sie den Schaden zufügt. Aber unerklärlich ist es, wenn "böse Taten" an fremde, noch ungeborene Menschen vererbt werden.


Genau, es ist eine andere Variante der christlichen "Erbsünde" (ohne von dieser abgeleitet zu sein).



Unklar der Sinn und Nutzen des ethischen Handelns ist... Cool /yodaspeakmodusoff

Der Schwerpunkt meines Posts besteht eher dieser Aussage: "Sittliches Handeln hat seinen Zweck nicht in günstiger Geburt des Handelnden, sondern in günstiger Geburt eines anderen Wesens. So wie wir jetzt um künfigte Generationen sorgen, und die Ressourcen schonen."

Das aber sind lediglich Ergebnisse meiner Überlegungen, und dürfen keinesfalls als Beiträge einer gelehrten Person aufgefasst werden. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass die zitierten Fragen des Milinda nicht von Buddha selbst beantwortet wurden.


Die Wiedergeburtslehre ist nicht nur Metapher.
Die metaphysische Dimension sieht man hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Nirwana
Zitat:
Im Pali-Kanon, den Textquellen des Buddhismus, werden vier Stufen der „Erleuchtung“ eines Menschen unterschieden:

die Stufe des Stromeintritts (Pali: sotapatti)
die Stufe der Einmalwiederkehr (Pali: ekadagami)
die Stufe der Nichtwiederkehr (Pali: anagami)
die Stufe der Arhatschaft (Pali: arahatta)

Der Stromeingetretene, der Nirwana das erste Mal „erfährt“, wird durch die De-Identifikation mit seiner Welt (dem „Anprasseln“ aller Sinneswahrnehmungen) befreit und soll höchstens sieben Mal wiedergeboren werden können, da der Prozess der Weltablösung sich von nun an verselbständigt. Innerhalb dieser restlichen sieben Wiedergeburten kann er laut scholastischer Definition nicht unterhalb der menschlichen Existenz wiederkehren. Der Einmalwiederkehrer (der Nirwana ein zweites Mal tiefer erfährt) hat nur noch (maximal) eine einzige Wiedergeburt in der Götter- oder Menschenwelt vor sich. Der Nichtwiederkehrer wird ebenfalls nur noch ein weiteres Mal wiedergeboren – allerdings in einer bestimmten sehr feingestalteten Welt, dem Bereich der „Brahmas“.


Und: Wenn man die Wiedergeburt als reine Metapher sähe, so müsste man allen Verstorbenen ein nachtodliches Nirwana zubilligen. Was aber nicht geschieht.
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
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Beitrag(#1893679) Verfasst am: 28.12.2013, 13:15    Titel: Antworten mit Zitat

Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben:

Die Wiedergeburtslehre ist nicht nur Metapher.
Die metaphysische Dimension sieht man hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Nirwana
Zitat:
Im Pali-Kanon, den Textquellen des Buddhismus, werden vier Stufen der „Erleuchtung“ eines Menschen unterschieden:

die Stufe des Stromeintritts (Pali: sotapatti)
die Stufe der Einmalwiederkehr (Pali: ekadagami)
die Stufe der Nichtwiederkehr (Pali: anagami)
die Stufe der Arhatschaft (Pali: arahatta)

Der Stromeingetretene, der Nirwana das erste Mal „erfährt“, wird durch die De-Identifikation mit seiner Welt (dem „Anprasseln“ aller Sinneswahrnehmungen) befreit und soll höchstens sieben Mal wiedergeboren werden können, da der Prozess der Weltablösung sich von nun an verselbständigt. Innerhalb dieser restlichen sieben Wiedergeburten kann er laut scholastischer Definition nicht unterhalb der menschlichen Existenz wiederkehren. Der Einmalwiederkehrer (der Nirwana ein zweites Mal tiefer erfährt) hat nur noch (maximal) eine einzige Wiedergeburt in der Götter- oder Menschenwelt vor sich. Der Nichtwiederkehrer wird ebenfalls nur noch ein weiteres Mal wiedergeboren – allerdings in einer bestimmten sehr feingestalteten Welt, dem Bereich der „Brahmas“.


Und: Wenn man die Wiedergeburt als reine Metapher sähe, so müsste man allen Verstorbenen ein nachtodliches Nirwana zubilligen. Was aber nicht geschieht.



Die scholastischen Definitionen sind nicht zwingend, sondern eher Gedankenspielereien.

Ich beziehe mich eher auf folgende Aussagen, in von dir geposteten Wik.beitrag:
"Nirwana wird erreicht im Loslassen von allen Anhaftungen an die Bedingungen des Samsara. Folglich bedeutet Nirwana manchen Meinungen zufolge nicht etwas, das sich erst mit dem Tod einstellt, sondern kann – die entsprechende mentale oder spirituelle Entwicklung vorausgesetzt – schon im Leben erreicht werden (Zustand des Arhat). Nirwana wird vom historischen Buddha an mehreren Stellen des Suttapitaka „das höchste Glück“ genannt.[2] Dieses keinem Entstehen, Vergehen und Anderswerden unterworfene Wohl[3] ist allerdings nicht ein angenehmes Gefühl, sondern ein Glück unabhängig und jenseits aller Gefühle, Bedingungen und Gestaltungen.[4] Nirwana ist gleichbedeutend mit innerer Ruhe und besteht im Freisein von aller Unruhe des Geistes, allen Wünschen und Denkvoraussetzungen. Nirwana bezeichnet damit einen spezifischen, aber ungewöhnlichen und im Samsara weitgehend unbekannten Geisteszustand. Er wird auch beschrieben als bildlos (animitta), richtungslos (apranihita) und unterscheidungslos (ekalakshana)."

Somit ist die Wieder-Geburt keine Voraussetzung für Wachstum und Wandel, eine Geburt genügt.
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Waschmaschine777
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Anmeldungsdatum: 07.07.2008
Beiträge: 4007

Beitrag(#1893713) Verfasst am: 28.12.2013, 14:50    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:
Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben:

Die Wiedergeburtslehre ist nicht nur Metapher.
Die metaphysische Dimension sieht man hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Nirwana
Zitat:
Im Pali-Kanon, den Textquellen des Buddhismus, werden vier Stufen der „Erleuchtung“ eines Menschen unterschieden:

die Stufe des Stromeintritts (Pali: sotapatti)
die Stufe der Einmalwiederkehr (Pali: ekadagami)
die Stufe der Nichtwiederkehr (Pali: anagami)
die Stufe der Arhatschaft (Pali: arahatta)

Der Stromeingetretene, der Nirwana das erste Mal „erfährt“, wird durch die De-Identifikation mit seiner Welt (dem „Anprasseln“ aller Sinneswahrnehmungen) befreit und soll höchstens sieben Mal wiedergeboren werden können, da der Prozess der Weltablösung sich von nun an verselbständigt. Innerhalb dieser restlichen sieben Wiedergeburten kann er laut scholastischer Definition nicht unterhalb der menschlichen Existenz wiederkehren. Der Einmalwiederkehrer (der Nirwana ein zweites Mal tiefer erfährt) hat nur noch (maximal) eine einzige Wiedergeburt in der Götter- oder Menschenwelt vor sich. Der Nichtwiederkehrer wird ebenfalls nur noch ein weiteres Mal wiedergeboren – allerdings in einer bestimmten sehr feingestalteten Welt, dem Bereich der „Brahmas“.


Und: Wenn man die Wiedergeburt als reine Metapher sähe, so müsste man allen Verstorbenen ein nachtodliches Nirwana zubilligen. Was aber nicht geschieht.



Die scholastischen Definitionen sind nicht zwingend, sondern eher Gedankenspielereien.

Ich beziehe mich eher auf folgende Aussagen, in von dir geposteten Wik.beitrag:
"Nirwana wird erreicht im Loslassen von allen Anhaftungen an die Bedingungen des Samsara. Folglich bedeutet Nirwana manchen Meinungen zufolge nicht etwas, das sich erst mit dem Tod einstellt, sondern kann – die entsprechende mentale oder spirituelle Entwicklung vorausgesetzt – schon im Leben erreicht werden (Zustand des Arhat). Nirwana wird vom historischen Buddha an mehreren Stellen des Suttapitaka „das höchste Glück“ genannt.[2] Dieses keinem Entstehen, Vergehen und Anderswerden unterworfene Wohl[3] ist allerdings nicht ein angenehmes Gefühl, sondern ein Glück unabhängig und jenseits aller Gefühle, Bedingungen und Gestaltungen.[4] Nirwana ist gleichbedeutend mit innerer Ruhe und besteht im Freisein von aller Unruhe des Geistes, allen Wünschen und Denkvoraussetzungen. Nirwana bezeichnet damit einen spezifischen, aber ungewöhnlichen und im Samsara weitgehend unbekannten Geisteszustand. Er wird auch beschrieben als bildlos (animitta), richtungslos (apranihita) und unterscheidungslos (ekalakshana)."



Dass Nirwana auch vor dem Tod erreicht werden kann, ändert nichts an der metaphysischen Aufgeladenheit des Buddhismus. Denn wie ich oben bereits angemerkt habe, erreicht nach buddhistischer Anschauung nicht jeder Tote, das nachtodliche Nirwana.

Zitat:
Somit ist die Wieder-Geburt keine Voraussetzung für Wachstum und Wandel, eine Geburt genügt.

Ich dachte im Buddhismus ginge es eher um Ausstieg und Gleichmut.

Zur metaphysischen Aufgeladenheit:
http://www.buddhismus-schule.de/inhalte/wiedergeburt.html
Zitat:
Diese Phase endet spätestens am 49. Tag nach dem Tod, weil dann das Bewusstsein aus diesem extremen Zustand heraus will und sich neue Eltern "sucht". Man kann sich das so vorstellen, dass der Geist von Eltern angezogen wird, die seinen Haupttendenzen entsprechen (ähnlich, wie man sich mit Menschen einlässt, die den eigenen Vorstellungen entsprechen und die dann zu Freunden werden). Das Bewusstsein verbindet sich mit Samen und Ei der Eltern, und ein neues Leben entsteht.


Da Ursache und Wirkung auf der relativen Ebene immer funktionieren, bestimmt auch hier unser Karma das nächste Leben: Wo werden wir wiedergeboren (in westlichen Demokratien oder armen Diktaturen)? Mit welchen geistigen Tendenzen (z.B. hilfsbereit, aggressiv, lernwillig, unterdrückend, neurotisch)? Wie ist unser Körper beschaffen (z.B. gesund, athletisch, kränkelnd, behindert)?
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Naastika
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Beitrag(#1893716) Verfasst am: 28.12.2013, 15:02    Titel: Antworten mit Zitat

@ Waschmaschine, also den Diamant-Weg von Lama Ole Nydahl würde ich lieber doch nicht als Referenzpunkt nehmen... zwinkern

Wenn du was Gutes lesen willst, dann nimm "Geistestraining durch Achtsamkeit" von Nyanaponika. So als Grundlage. Dann setz dich hin, und stelle einen digitalen Wecker auf 20 Minuten ein. Dann können wir uns weiter unterhalten.
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Waschmaschine777
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Beitrag(#1893718) Verfasst am: 28.12.2013, 15:05    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:

Wenn du was Gutes lesen willst, dann nimm "Geistestraining durch Achtsamkeit" von Nyanaponika. So als Grundlage. Dann setz dich hin, und stelle einen digitalen Wecker auf 20 Minuten ein. Dann können wir uns weiter unterhalten.


Das geschilderte Buch hört sich mehr nach praktischen Übungen an.
Steht da auch was über Wiedergeburt und Karma drin?
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Naastika
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Beitrag(#1893720) Verfasst am: 28.12.2013, 15:12    Titel: Antworten mit Zitat

Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:

Wenn du was Gutes lesen willst, dann nimm "Geistestraining durch Achtsamkeit" von Nyanaponika. So als Grundlage. Dann setz dich hin, und stelle einen digitalen Wecker auf 20 Minuten ein. Dann können wir uns weiter unterhalten.


Das geschilderte Buch hört sich mehr nach praktischen Übungen an.
Steht da auch was über Wiedergeburt und Karma drin?



Weiss aus dem Kopf nicht, schaue zu Hause nach.

Vielleicht sind aber die "praktische Übungen" eher das, worauf es im Buddhismus ankommt, und weniger "scholastischen Definitionen". Immerhin beschäftigen sich zwei der wichtigesten Reden Gotamas zum grossen Teil mit dem Atmen... zwinkern
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Waschmaschine777
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Beitrag(#1893723) Verfasst am: 28.12.2013, 15:38    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:
Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:

Wenn du was Gutes lesen willst, dann nimm "Geistestraining durch Achtsamkeit" von Nyanaponika. So als Grundlage. Dann setz dich hin, und stelle einen digitalen Wecker auf 20 Minuten ein. Dann können wir uns weiter unterhalten.


Das geschilderte Buch hört sich mehr nach praktischen Übungen an.
Steht da auch was über Wiedergeburt und Karma drin?



Weiss aus dem Kopf nicht, schaue zu Hause nach.

Vielleicht sind aber die "praktische Übungen" eher das, worauf es im Buddhismus ankommt, und weniger "scholastischen Definitionen". Immerhin beschäftigen sich zwei der wichtigesten Reden Gotamas zum grossen Teil mit dem Atmen... zwinkern


Ich habe mal die erste Hälfte überflogen:
http://wat-lao.org/PDFs/Bibliothek/Nyanaponika/Nyanaponika%20-%20SATIPATTHANA%20Geistestraining%20durch%20Achtsamkeit.pdf

Die Leichenfeldbetrachtung S.30f. hört sich interessant an. Nur wo soll man die Übungsobjekte herbekommen?
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Naastika
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Beitrag(#1893728) Verfasst am: 28.12.2013, 15:50    Titel: Antworten mit Zitat

Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:
[



Weiss aus dem Kopf nicht, schaue zu Hause nach.

Vielleicht sind aber die "praktische Übungen" eher das, worauf es im Buddhismus ankommt, und weniger "scholastischen Definitionen". Immerhin beschäftigen sich zwei der wichtigesten Reden Gotamas zum grossen Teil mit dem Atmen... zwinkern

Ich habe mal die erste Hälfte überflogen:
http://wat-lao.org/PDFs/Bibliothek/Nyanaponika/Nyanaponika%20-%20SATIPATTHANA%20Geistestraining%20durch%20Achtsamkeit.pdf

Die Leichenfeldbetrachtung S.30f. hört sich interessant an. Nur wo soll man die Übungsobjekte herbekommen?



LOL

Ist in der Tat heutzutage ein klitzekleines Problem... Wird von Nyanponika nicht ein Besuch in einer Leichenhalle als Ersatz empfohlen? zwinkern Dürfte auch nicht einfach sein.

quote repariert. vrolijke
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Waschmaschine777
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Beitrag(#1893729) Verfasst am: 28.12.2013, 15:54    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:


Ist in der Tat heutzutage ein klitzekleines Problem... Wird von Nyanponika nicht ein Besuch in einer Leichenhalle als Ersatz empfohlen? zwinkern Dürfte auch nicht einfach sein.


Das dürfte schon ein paar Scheine kosten, wenn man Leichen in unterschiedlichen Verwesungsstadien zu Gesicht bekommen will. zwinkern
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Anmeldungsdatum: 07.07.2008
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Beitrag(#1893769) Verfasst am: 28.12.2013, 19:54    Titel: Antworten mit Zitat

Von Michael Schmidt-Salomon gibt es auch einen Text zum Buddhismus:

http://www.schmidt-salomon.de/buddhism.htm
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Harrass
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Beiträge: 228
Wohnort: Duisburg

Beitrag(#1894684) Verfasst am: 02.01.2014, 20:32    Titel: Antworten mit Zitat

Ich schmeisse einfach mal eine (sehr grobe) Zusammenfassung in die Runde. Copy/paste sozusagen.
--------------------------------------------------------------------------------------------
2.Mann: Und der Buddhismus ?
1.Mann: Ist eigentlich keine Religion, sondern eine Philosophie.
2.Mann: Das sehen die Buddhisten aber anders. Ich war in Thailand und da stehen überall Tempel rum.
1.Mann: In der ganzen Region stehen Tempel rum, aber das ändert nichts an der Tatsache. Ich fürchte da muss ich etwas weiter ausholen.
Nach der Legende erkannte Prinz Siddahrta irgendwann, das sein bisheriges leben eine Illusion war, von seinen Eltern erschaffen um ihn davon abzuhalten, ein Lehrer zu werden damit er eines Tages König werden konnte. Danach ist er aus dem Palast geflohen um sich selber und die Wahrheit zu finden. Den Selbstfindungstrip machen zwar viele, aber Siddharta hat tatsächlich eine Wahrheit gefunden. Nach einigen Jahren der Askese und Meditation hörte er auf einem vorbeifahrenden Boot einen Lautenspieler der mit seinem Lehrling sprach. Laut Überlieferung waren die Worte: Wenn du eine Saite zu straff spannst, wird sie reissen. Wenn du sie zu locker machst, kannst du nicht auf ihr spielen. Sie muss genau richtig gespannt werden.
Siddharta machte daraus seine Lehre der Mitte und danach nannte man ihn Buddha, den Erleuchteten. Er stellte Regeln auf, die, wenn man ihnen folgte, ein gutes Leben ermöglichen sollten und auch andere auf dem Pfad der Erleuchtung zum Ziel führen sollten.
2.Mann: Klingt doch ganz vernünftig.
1.Mann: Ja, aber Buddha war natürlich nur ein Mann und sterblich. Und in der Region gab es schon einen Haufen Götter. Vor allem hinduistische Gottheiten, aber auch ein paar, die heute kein Mensch mehr kennt. Die Priester standen also vor einem Problem, denn die Lehren Buddhas hatten einiges an Sprengkraft.
2.Mann: Schon wieder Priester.
1.Mann: Genau. Und so wurde aus der Lehre Buddhas – eine Religion. Buddha hatte seine Regeln ja für jedermann aufgestellt und wollte auch, das jeder versucht, denen zu folgen. Aber wenn die Leute ihren alten Göttern nicht mehr folgen, werden Priester arbeitslos. Die Priester fingen also an, Buddha in ihr Weltbild zu basteln. Ein zentrales Thema in Asien ist die Wiedergeburt. Man erreicht sozusagen die höchste Stufe, wenn man als Mensch geboren wird und wird dann beurteilt, wie man gelebt hat. Wer gut gelebt hat, wird als Mensch wiedergeboren, schlechte Menschen werden Fliegen oder Nutzvieh. Buddha beschrieb nun einen neuen Zustand, das Nirvana. Die perfekte Symmetrie, Harmonie mit dem Universum und ultimatives Ziel. Wer das Nirvana erreicht, wird nicht mehr wiedergeboren und vereinigt sich mit Gott. Klingt toll, oder ?
2.Mann: So wie du das sagst, scheinst du nicht daran zu glauben.
1.Mann: Och, ich glaube schon an die Lehre von Budhha, aber das Beiwerk der Priester ist schwer zu durchschauen. Ich weiss nicht genug um zu beurteilen, was Original und was Priesterfälschung ist.
Z.B. wurde eine Gottheit in den Buddhismus gepresst, um die Religion und die Priester zu legitimieren. Irgendjemand kam auf die Idee, das Buddha die Reinkarnation eines Gottes war. Das hat dann zu der Religion geführt, die jetzt in Thailand Tempel baut.
Das ist aber nur ein Zweig des Buddhismus und in meinen Augen nicht der beste Weg. Buddha wird dort als eine Art Gott verehrt und die Gläubigen sollen die Priester und Tempel versorgen. Das sind dann die guten Taten für die bessere Wiedergeburt. Und weil man mit der Aussicht auf eine Reinkarnation als Fliege nicht genug Furcht erzeugen konnte um die Priester zu versorgen, schützen sie die Gläubigen auch vor den ganzen bösen Geistern, die dort angeblich rumspuken.
Soweit ich weiss gibt es das Ziel des Nirvana dort, aber ich finde es bezeichnend, das nur Männer es erreichen können. Frauen müssen erst als Mann wiedergeboren werden. Das hätte Buddha im ganzen Leben nicht behauptet, also denke ich mal, das man diesen Zweig als wahrhaftige Quelle der Erleuchtung ausschliessen kann.
2.Mann: Warum ist das dann trotzdem so weit verbreitet ?
1.Mann: Nun, es hat sich halt so entwickelt. Wenn eine Religion 2500 Jahre lang existiert stellt kaum noch jemand was infrage und sie funktioniert auch ganz gut. Die Mönche haben Zeit zum Meditieren, die Frauen kochen für die Priester und verbessern damit ihr Karma. Jeder tut was er am besten kann.
2.Mann: Wenn Alice Schwarzer das hört wird sie dich in der Luft zerreissen.
1.Mann: Ich habe mir das ja nicht ausgedacht. Übrigens gibt es noch einen Grund warum das ganze so gut funktioniert. Die Wunsch Zeremonie.
2.Mann: Wie bitte ?
1.Mann: Kannst du dich noch an Otto Waalkes erinnern ? Der hatte mal einen Witz gemacht, der ging so: Heute ist meine Wunsch Sendung. Sie können sich etwas wünschen. Wenn ich sage los geht es los, wenn ich sage stopp ist es vorbei. Los – Stopp… Tja, vielleicht beim nächsten mal…
2.Mann: Was hat das mit dem Buddhismus zu tun ?
1.Mann: Gar nichts. Aber die Zeremonie gibt’s im Thailändischen Buddhismus wirklich. Du kannst dir etwas wünschen. Der Priester fängt an zu beten und du darfst wünschen, bis er fertig ist. Und so ein Priester kann verdammt lange beten. Genug für 10 bis 20 Wünsche. Irgendeiner muss ja schon durch Zufall erfüllt werden.
2.Mann: Man muss halt auch daran glauben.
1.Mann: Tja, mein Glauben reicht offensichtlich nicht. Ich war mit meiner Frau bei 3 solchen Zeremonien und habe mir jedesmal EINE Sache gewünscht. Immer die gleiche. Und es hat sich nicht erfüllt. Was auch zu erwarten war, denn wie gesagt, eigentlich ist der Buddhismus gar keine Religion und Buddha hat mit Wunscherfüllung nichts zu tun.
2.Mann: Willst du den Buddhismus einfach so abtun ? Es funktioniert nicht, also ist alles falsch ?
1.Mann: Verdreh mir nicht die Worte im Mund. Der Buddhismus als Religion ist genauso sinnvoll oder sinnlos, wie alle anderen Religionen. Aber Erleuchtung ist dort eher Zufall als die Regel. Ausserdem ist das ja nur eine Richtung, meiner Meinung nach die Schlechteste.
Es gibt noch den Zweig der Tibeter und den Zen Buddhismus. Die Tibeter setzen zum Erreichen der Erleuchtung auf aufwändige Bilder, die hergestellt werden, um sie wieder zu vernichten. Ich weiss nicht wie viele dabei erleuchtet werden, aber ich weiss, das auch in der tibetischen Lehre die Frauen erst als Mann wiedergeboren werden müssen, um erleuchtet zu werden.
Was mich ein bischen stutzig macht ist die Zeremonie des wiedergeborenen Nachfolgers.
2.Mann: Das habe ich mal in einem Film gesehen, ein amerikanischer Junge sollte beweisen das er der wiedergeborene Meister war.
1.Mann: Eben. Soweit ich weiss gibt es die Zeremonie schon ziemlich lange. So wird der Nachfolger gewählt, man versucht den wiedergeborenen Meister zu finden.
2.Mann: Was macht dich daran stutzig ?
1.Mann: Nun, dieser Meister scheint schon sehr lange auf der Erde zu wandeln und als Meister sollte er eigentlich am ehesten in der Lage sein, das Nirvana zu erreichen und eben NICHT mehr wiedergeboren zu werden.
2.Mann: Oh Oh..
1.Mann: Womit wir wieder beim Thema sind, das sich Priester die Dinge gerne so zurecht legen, wie es ihnen in den Kram passt. Der Zen Buddhismus scheint noch am ehesten bei Buddha geblieben zu sein, soweit ich weiss sind dort kaum religiöse Auswüchse dazu gekommen. Jeder kann erleuchtet werden und das ist auch eher die Regel als die Ausnahme, wenn man denn die Zeit und die Energie dazu hat.
2.Mann: Also denkst du das der Zen Buddhismus die beste Religion ist ?
1.Mann: Nein, denn eigentlich ist es eben keine Religion, sondern eine Philosophie.
2.Mann: Was ist denn jetzt der Unterschied ?
1.Mann: Zwischen Religion und Philosophie ? Philosophen versuchen rationelle Günde für das Universum zu finden und Lösungen aufzuzeigen, die überzeugend genug sind, damit Menschen sich "gut" vehalten.
Religionen wollen auch das sich die Menschen gut verhalten, aber zur guten Führung gehört die Versorgung der Priester. Um das zu erreichen wird gewöhnlich Furcht vor dem Jenseits genutzt. Als Faustformel kann man sagen, jeder der dir mit Vernunft in diesem Leben kommt ist ein Philosoph und jeder der dir mit dem Leben nach dem Tod droht ist ein Priester.
2.Mann: Dann wären Politiker ja Philosophen.
1.Mann: Politiker sind grenzwertig, aber eindeutig Priester. Sie versprechen ein Leben nach der nächsten Wahl.
2.Mann: Also gut, ist Zen Buddhismus dann wenigstens eine gute Philosophie ?
1.Mann: Es ist zumindest sinnvoll, mal darüber nachzudenken. Die Lehre des Buddha ist, das alle Menschen von Leid beeinflusst werden. Er unterscheidet zwischen Leid, das von aussen kommt und unvermeidbar ist, also z.B. Krankheit, Alter und Tod, und Leid, das durch schlechte Taten verursacht wird. Während man das Leid von aussen mit Gleichmut ertragen sollte, sagte Buddha ganz klar das Leid durch Taten vermieden werden sollte. Er war der Ansicht, das dieses Leid hauptsächlich durch Unwissenheit verursacht wird.
Deshalb war sein Weg, sich selber zu ändern. Buddha stellte seine Lehre in Sutren zusammen die jeder Lernen sollte und dann über den Sinn meditieren. Dadurch konnte man ganz allgemein das Meditieren lernen, was wirklich jeder lernen sollte. Im Grunde heisst das nur, das man sich auf das Wesentliche konzentriert und hinterher besser den Fokus auf irgendwas richten kann, ohne sich ablenken zu lassen. Gleichzeitig lernte man aber dabei auch die Grundlagen seiner Theorie der schlechten Taten.
In Asien nennt man Taten Karma und das wird hier im Westen oft als Schicksal übersetzt. Das stimmt aber nur indirekt.
Das Konzept ist, das gute und schlechte Taten dein Schicksal beeinflussen und daher kommt dann gutes oder schlechtes Karma. Dabei ist es noch nichtmal zwingend notwendig, das Taten tatsächlich schlecht sind, es kommt vor, das das Leid darin erst durch Unwissenheit entsteht.
2.Mann: Hast du dafür ein Beispiel ?
1.Mann: Wenn ein 13 jähriges Mädchen mit einem Jungen ins Bett geht und dabei schwanger wird, weil ihr niemand gesagt hat, das Sex vor allem zur Zeugung von Kindern dient und Kondome davor schützen, dann wird daraus zweifellos einiges Leid entstehen.
2.Mann (zweifelnd): Das ist die Lehre von Buddha ?
1.Mann: Buddha hatte ganz andere Sorgen, du wolltest ein Beispiel von mir.
Buddha hegte die Hoffnung, die Welt besser zu machen, wenn genug Menschen auf schlechte Taten verzichten.
2.Mann: Weil man Leid vermeidet ?
1.Mann: Weil man lernt, wie man Leid vermeidet. Im Zen steht lernen an oberster Stelle. Der Meister gibt dem Schüler gewöhnlich eine schwere Frage um ihn dazu zu ermutigen, seinen Geist zu öffnen und den Kern der Dinge zu erkennen. Dabei ist die Antwort bei weitem nicht so wichtig wie der Weg dahin, der Weg ist das Ziel. Deshalb wird man auch nie wirklich „fertig“. Man soll sein ganzes Leben den Geist offen halten für neues und neue Zusammenhänge. Damit man genug weiss, um schlechtes Karma zu vermeiden.
2.Mann: Funktioniert das denn ?
1.Mann: Der Zen Buddhismus ist Zielführender als die meisten anderen Philosophien, aber es gibt dort auch Nachteile. Zum Beispiel gibt es im Zen kein Leben nach dem Tod, weil es keine unsterbliche Seele gibt. Die Erleuchtung ist darauf ausgelegt in diesem Leben zu kommen und dich dann zu begleiten bis zum Tode. Als guter Mensch gutes tun sozusagen.
2.Mann: Klingt doch ganz hübsch.
1.Mann: Eine Frau die ich sehr schätze hat mir mal gesagt, das sie das Nirvana traurig findet, denn damit gibt es keine Hoffnung auf das Wiedersehen mit ihrem geliebten Mann. Da gefällt ihr das Christentum besser.
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Beitrag(#1894691) Verfasst am: 02.01.2014, 20:55    Titel: Antworten mit Zitat

Harrass hat folgendes geschrieben:
Ich schmeisse einfach mal eine (sehr grobe) Zusammenfassung in die Runde. Copy/paste sozusagen.
--------------------------------------------------------------------------------------------
2.Mann: Und der Buddhismus ?
1.Mann: Ist eigentlich keine Religion, sondern eine Philosophie.
2.Mann: Das sehen die Buddhisten aber anders. Ich war in Thailand und da stehen überall Tempel rum.
1.Mann: In der ganzen Region stehen Tempel rum, aber das ändert nichts an der Tatsache. Ich fürchte da muss ich etwas weiter ausholen.
Nach der Legende erkannte Prinz Siddahrta irgendwann, das sein bisheriges leben eine Illusion war, von seinen Eltern erschaffen um ihn davon abzuhalten, ein Lehrer zu werden damit er eines Tages König werden konnte. Danach ist er aus dem Palast geflohen um sich selber und die Wahrheit zu finden. Den Selbstfindungstrip machen zwar viele, aber Siddharta hat tatsächlich eine Wahrheit gefunden. Nach einigen Jahren der Askese und Meditation hörte er auf einem vorbeifahrenden Boot einen Lautenspieler der mit seinem Lehrling sprach. Laut Überlieferung waren die Worte: Wenn du eine Saite zu straff spannst, wird sie reissen. Wenn du sie zu locker machst, kannst du nicht auf ihr spielen. Sie muss genau richtig gespannt werden.
Siddharta machte daraus seine Lehre der Mitte und danach nannte man ihn Buddha, den Erleuchteten. Er stellte Regeln auf, die, wenn man ihnen folgte, ein gutes Leben ermöglichen sollten und auch andere auf dem Pfad der Erleuchtung zum Ziel führen sollten.
2.Mann: Klingt doch ganz vernünftig.
1.Mann: Ja, aber Buddha war natürlich nur ein Mann und sterblich. Und in der Region gab es schon einen Haufen Götter. Vor allem hinduistische Gottheiten, aber auch ein paar, die heute kein Mensch mehr kennt. Die Priester standen also vor einem Problem, denn die Lehren Buddhas hatten einiges an Sprengkraft.
2.Mann: Schon wieder Priester.
1.Mann: Genau. Und so wurde aus der Lehre Buddhas – eine Religion. Buddha hatte seine Regeln ja für jedermann aufgestellt und wollte auch, das jeder versucht, denen zu folgen. Aber wenn die Leute ihren alten Göttern nicht mehr folgen, werden Priester arbeitslos. Die Priester fingen also an, Buddha in ihr Weltbild zu basteln. Ein zentrales Thema in Asien ist die Wiedergeburt. Man erreicht sozusagen die höchste Stufe, wenn man als Mensch geboren wird und wird dann beurteilt, wie man gelebt hat. Wer gut gelebt hat, wird als Mensch wiedergeboren, schlechte Menschen werden Fliegen oder Nutzvieh. Buddha beschrieb nun einen neuen Zustand, das Nirvana. Die perfekte Symmetrie, Harmonie mit dem Universum und ultimatives Ziel. Wer das Nirvana erreicht, wird nicht mehr wiedergeboren und vereinigt sich mit Gott. Klingt toll, oder ?
2.Mann: So wie du das sagst, scheinst du nicht daran zu glauben.
1.Mann: Och, ich glaube schon an die Lehre von Budhha, aber das Beiwerk der Priester ist schwer zu durchschauen. Ich weiss nicht genug um zu beurteilen, was Original und was Priesterfälschung ist.
Z.B. wurde eine Gottheit in den Buddhismus gepresst, um die Religion und die Priester zu legitimieren. Irgendjemand kam auf die Idee, das Buddha die Reinkarnation eines Gottes war. Das hat dann zu der Religion geführt, die jetzt in Thailand Tempel baut.
Das ist aber nur ein Zweig des Buddhismus und in meinen Augen nicht der beste Weg. Buddha wird dort als eine Art Gott verehrt und die Gläubigen sollen die Priester und Tempel versorgen. Das sind dann die guten Taten für die bessere Wiedergeburt. Und weil man mit der Aussicht auf eine Reinkarnation als Fliege nicht genug Furcht erzeugen konnte um die Priester zu versorgen, schützen sie die Gläubigen auch vor den ganzen bösen Geistern, die dort angeblich rumspuken.
Soweit ich weiss gibt es das Ziel des Nirvana dort, aber ich finde es bezeichnend, das nur Männer es erreichen können. Frauen müssen erst als Mann wiedergeboren werden. Das hätte Buddha im ganzen Leben nicht behauptet, also denke ich mal, das man diesen Zweig als wahrhaftige Quelle der Erleuchtung ausschliessen kann.
2.Mann: Warum ist das dann trotzdem so weit verbreitet ?
1.Mann: Nun, es hat sich halt so entwickelt. Wenn eine Religion 2500 Jahre lang existiert stellt kaum noch jemand was infrage und sie funktioniert auch ganz gut. Die Mönche haben Zeit zum Meditieren, die Frauen kochen für die Priester und verbessern damit ihr Karma. Jeder tut was er am besten kann.
2.Mann: Wenn Alice Schwarzer das hört wird sie dich in der Luft zerreissen.
1.Mann: Ich habe mir das ja nicht ausgedacht. Übrigens gibt es noch einen Grund warum das ganze so gut funktioniert. Die Wunsch Zeremonie.
2.Mann: Wie bitte ?
1.Mann: Kannst du dich noch an Otto Waalkes erinnern ? Der hatte mal einen Witz gemacht, der ging so: Heute ist meine Wunsch Sendung. Sie können sich etwas wünschen. Wenn ich sage los geht es los, wenn ich sage stopp ist es vorbei. Los – Stopp… Tja, vielleicht beim nächsten mal…
2.Mann: Was hat das mit dem Buddhismus zu tun ?
1.Mann: Gar nichts. Aber die Zeremonie gibt’s im Thailändischen Buddhismus wirklich. Du kannst dir etwas wünschen. Der Priester fängt an zu beten und du darfst wünschen, bis er fertig ist. Und so ein Priester kann verdammt lange beten. Genug für 10 bis 20 Wünsche. Irgendeiner muss ja schon durch Zufall erfüllt werden.
2.Mann: Man muss halt auch daran glauben.
1.Mann: Tja, mein Glauben reicht offensichtlich nicht. Ich war mit meiner Frau bei 3 solchen Zeremonien und habe mir jedesmal EINE Sache gewünscht. Immer die gleiche. Und es hat sich nicht erfüllt. Was auch zu erwarten war, denn wie gesagt, eigentlich ist der Buddhismus gar keine Religion und Buddha hat mit Wunscherfüllung nichts zu tun.
2.Mann: Willst du den Buddhismus einfach so abtun ? Es funktioniert nicht, also ist alles falsch ?
1.Mann: Verdreh mir nicht die Worte im Mund. Der Buddhismus als Religion ist genauso sinnvoll oder sinnlos, wie alle anderen Religionen. Aber Erleuchtung ist dort eher Zufall als die Regel. Ausserdem ist das ja nur eine Richtung, meiner Meinung nach die Schlechteste.
Es gibt noch den Zweig der Tibeter und den Zen Buddhismus. Die Tibeter setzen zum Erreichen der Erleuchtung auf aufwändige Bilder, die hergestellt werden, um sie wieder zu vernichten. Ich weiss nicht wie viele dabei erleuchtet werden, aber ich weiss, das auch in der tibetischen Lehre die Frauen erst als Mann wiedergeboren werden müssen, um erleuchtet zu werden.
Was mich ein bischen stutzig macht ist die Zeremonie des wiedergeborenen Nachfolgers.
2.Mann: Das habe ich mal in einem Film gesehen, ein amerikanischer Junge sollte beweisen das er der wiedergeborene Meister war.
1.Mann: Eben. Soweit ich weiss gibt es die Zeremonie schon ziemlich lange. So wird der Nachfolger gewählt, man versucht den wiedergeborenen Meister zu finden.
2.Mann: Was macht dich daran stutzig ?
1.Mann: Nun, dieser Meister scheint schon sehr lange auf der Erde zu wandeln und als Meister sollte er eigentlich am ehesten in der Lage sein, das Nirvana zu erreichen und eben NICHT mehr wiedergeboren zu werden.
2.Mann: Oh Oh..
1.Mann: Womit wir wieder beim Thema sind, das sich Priester die Dinge gerne so zurecht legen, wie es ihnen in den Kram passt. Der Zen Buddhismus scheint noch am ehesten bei Buddha geblieben zu sein, soweit ich weiss sind dort kaum religiöse Auswüchse dazu gekommen. Jeder kann erleuchtet werden und das ist auch eher die Regel als die Ausnahme, wenn man denn die Zeit und die Energie dazu hat.
2.Mann: Also denkst du das der Zen Buddhismus die beste Religion ist ?
1.Mann: Nein, denn eigentlich ist es eben keine Religion, sondern eine Philosophie.
2.Mann: Was ist denn jetzt der Unterschied ?
1.Mann: Zwischen Religion und Philosophie ? Philosophen versuchen rationelle Günde für das Universum zu finden und Lösungen aufzuzeigen, die überzeugend genug sind, damit Menschen sich "gut" vehalten.
Religionen wollen auch das sich die Menschen gut verhalten, aber zur guten Führung gehört die Versorgung der Priester. Um das zu erreichen wird gewöhnlich Furcht vor dem Jenseits genutzt. Als Faustformel kann man sagen, jeder der dir mit Vernunft in diesem Leben kommt ist ein Philosoph und jeder der dir mit dem Leben nach dem Tod droht ist ein Priester.
2.Mann: Dann wären Politiker ja Philosophen.
1.Mann: Politiker sind grenzwertig, aber eindeutig Priester. Sie versprechen ein Leben nach der nächsten Wahl.
2.Mann: Also gut, ist Zen Buddhismus dann wenigstens eine gute Philosophie ?
1.Mann: Es ist zumindest sinnvoll, mal darüber nachzudenken. Die Lehre des Buddha ist, das alle Menschen von Leid beeinflusst werden. Er unterscheidet zwischen Leid, das von aussen kommt und unvermeidbar ist, also z.B. Krankheit, Alter und Tod, und Leid, das durch schlechte Taten verursacht wird. Während man das Leid von aussen mit Gleichmut ertragen sollte, sagte Buddha ganz klar das Leid durch Taten vermieden werden sollte. Er war der Ansicht, das dieses Leid hauptsächlich durch Unwissenheit verursacht wird.
Deshalb war sein Weg, sich selber zu ändern. Buddha stellte seine Lehre in Sutren zusammen die jeder Lernen sollte und dann über den Sinn meditieren. Dadurch konnte man ganz allgemein das Meditieren lernen, was wirklich jeder lernen sollte. Im Grunde heisst das nur, das man sich auf das Wesentliche konzentriert und hinterher besser den Fokus auf irgendwas richten kann, ohne sich ablenken zu lassen. Gleichzeitig lernte man aber dabei auch die Grundlagen seiner Theorie der schlechten Taten.
In Asien nennt man Taten Karma und das wird hier im Westen oft als Schicksal übersetzt. Das stimmt aber nur indirekt.
Das Konzept ist, das gute und schlechte Taten dein Schicksal beeinflussen und daher kommt dann gutes oder schlechtes Karma. Dabei ist es noch nichtmal zwingend notwendig, das Taten tatsächlich schlecht sind, es kommt vor, das das Leid darin erst durch Unwissenheit entsteht.
2.Mann: Hast du dafür ein Beispiel ?
1.Mann: Wenn ein 13 jähriges Mädchen mit einem Jungen ins Bett geht und dabei schwanger wird, weil ihr niemand gesagt hat, das Sex vor allem zur Zeugung von Kindern dient und Kondome davor schützen, dann wird daraus zweifellos einiges Leid entstehen.
2.Mann (zweifelnd): Das ist die Lehre von Buddha ?
1.Mann: Buddha hatte ganz andere Sorgen, du wolltest ein Beispiel von mir.
Buddha hegte die Hoffnung, die Welt besser zu machen, wenn genug Menschen auf schlechte Taten verzichten.
2.Mann: Weil man Leid vermeidet ?
1.Mann: Weil man lernt, wie man Leid vermeidet. Im Zen steht lernen an oberster Stelle. Der Meister gibt dem Schüler gewöhnlich eine schwere Frage um ihn dazu zu ermutigen, seinen Geist zu öffnen und den Kern der Dinge zu erkennen. Dabei ist die Antwort bei weitem nicht so wichtig wie der Weg dahin, der Weg ist das Ziel. Deshalb wird man auch nie wirklich „fertig“. Man soll sein ganzes Leben den Geist offen halten für neues und neue Zusammenhänge. Damit man genug weiss, um schlechtes Karma zu vermeiden.
2.Mann: Funktioniert das denn ?
1.Mann: Der Zen Buddhismus ist Zielführender als die meisten anderen Philosophien, aber es gibt dort auch Nachteile. Zum Beispiel gibt es im Zen kein Leben nach dem Tod, weil es keine unsterbliche Seele gibt. Die Erleuchtung ist darauf ausgelegt in diesem Leben zu kommen und dich dann zu begleiten bis zum Tode. Als guter Mensch gutes tun sozusagen.
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Beitrag(#1894697) Verfasst am: 02.01.2014, 21:50    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Zitat:
1.Mann: Eine Frau die ich sehr schätze hat mir mal gesagt, das sie das Nirvana traurig findet, denn damit gibt es keine Hoffnung auf das Wiedersehen mit ihrem geliebten Mann. Da gefällt ihr das Christentum besser.


Nach dem Motto: "Welches Märchen ist das beste?"

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Das ist ein Problem mit "Atheisten", sie verstehen nicht das Menschen [Hoffnung,...] brauchen(das ist so wichtig das man den Gefühlen eher eine Illusion anbietet wie sie ohne dastehen zu lassen), sie nehmen nur ohne eine Alternative zu geben. Kein Wunder das Atheisten auch häufig Konsumisten sind, da gibt es Hoffnung: die neue Geräteversion bringt das Glück, wenn nicht dann die über-über-nächste, ganz sicher.
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Beitrag(#1894745) Verfasst am: 03.01.2014, 08:59    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Kein Wunder das Atheisten auch häufig Konsumisten sind, da gibt es Hoffnung: die neue Geräteversion bringt das Glück, wenn nicht dann die über-über-nächste, ganz sicher.

Auf den Nachweis dieses behaupteten Zusammenhangs wäre ich gespannt.
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Beitrag(#1894747) Verfasst am: 03.01.2014, 09:43    Titel: Antworten mit Zitat

Naastika hat folgendes geschrieben:

Ich beziehe mich eher auf folgende Aussagen, in von dir geposteten Wik.beitrag:
"Nirwana wird erreicht im Loslassen von allen Anhaftungen an die Bedingungen des Samsara. Folglich bedeutet Nirwana manchen Meinungen zufolge nicht etwas, das sich erst mit dem Tod einstellt, sondern kann – die entsprechende mentale oder spirituelle Entwicklung vorausgesetzt – schon im Leben erreicht werden (Zustand des Arhat).

Das ist aber keine Besonderheit des Buddhismus. Menschen in lebende Tote zu verwandeln ist auch im Katholizismus weit verbreitet.

Die Geringschätzung von Leben scheint eine gemeinsame Konstante aller Weltreligionen zu sein. Stets wird das Leben reduziert zu einer bloßen Vorstufe für etwas besseres. Dabei gilt die Grundregel: je weniger man im Leben lebt, desto größer ist die Belohnung danach.
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Beitrag(#1894758) Verfasst am: 03.01.2014, 11:36    Titel: Antworten mit Zitat

Harrass hat folgendes geschrieben:

Wer das Nirvana erreicht, wird nicht mehr wiedergeboren und vereinigt sich mit Gott. Klingt toll, oder ?



Na ja. Mit welchem Gott vereinigt man sich denn?




Zitat:
1.Mann: Nein, denn eigentlich ist es eben keine Religion, sondern eine Philosophie.


Na ja. Schon allein die Suche nach dem wiedergeborenen Meister hört sich religiös an. Es sei denn, es ist eine Verarschung. D.H. Die Sucher wissen in Wirklichkeit, dass es so etwas wie Wiedergeburt nicht gibt und tun nur so "als ob", und wählen dann einen X-Beliebigen aus, weil ja ohnehin alles egal ist.
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Beitrag(#1894761) Verfasst am: 03.01.2014, 11:43    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Naastika hat folgendes geschrieben:

Ich beziehe mich eher auf folgende Aussagen, in von dir geposteten Wik.beitrag:
"Nirwana wird erreicht im Loslassen von allen Anhaftungen an die Bedingungen des Samsara. Folglich bedeutet Nirwana manchen Meinungen zufolge nicht etwas, das sich erst mit dem Tod einstellt, sondern kann – die entsprechende mentale oder spirituelle Entwicklung vorausgesetzt – schon im Leben erreicht werden (Zustand des Arhat).

Das ist aber keine Besonderheit des Buddhismus. Menschen in lebende Tote zu verwandeln ist auch im Katholizismus weit verbreitet.

Die Geringschätzung von Leben scheint eine gemeinsame Konstante aller Weltreligionen zu sein. Stets wird das Leben reduziert zu einer bloßen Vorstufe für etwas besseres. Dabei gilt die Grundregel: je weniger man im Leben lebt, desto größer ist die Belohnung danach.



Welches "danach"? Mit den Augen rollen Es gibt gerade nichts ausser das Leben selbst.

Aber ok, du willst wieder nur spielen....
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Tom der Dino
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Beitrag(#1894763) Verfasst am: 03.01.2014, 11:44    Titel: Antworten mit Zitat

Worin besteht denn der Unterschied zwischen "einer Philosophie" und Religion?
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Beitrag(#1894766) Verfasst am: 03.01.2014, 11:54    Titel: Antworten mit Zitat

Harrass hat folgendes geschrieben:
Ich schmeisse einfach mal eine (sehr grobe) Zusammenfassung in die Runde. Copy/paste sozusagen.
--------------------------------------------------------------------------------------------



OK, ich weiss nicht, wo du das her hast, ist wohl selbstgestrickt, über weiter Strecken nicht schlecht.

"Was auch zu erwarten war, denn wie gesagt, eigentlich ist der Buddhismus gar keine Religion und Buddha hat mit Wunscherfüllung nichts zu tun."
Ja, imho lehrte er eher Methoden, von Wünschen frei zu sein, weil diese eh nicht befriedigt werden, bzw. dann weitere Wünsche entstehen. Die Existenz ist dukkha, was nicht leidhaft bedeutet, sondern eher unbefriedigend, unzulänglich.
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Harrass
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Beitrag(#1894802) Verfasst am: 03.01.2014, 13:52    Titel: Antworten mit Zitat

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Worin besteht denn der Unterschied zwischen "einer Philosophie" und Religion?

Steht drin:
Wer dir mit Vernunft in diesem Leben kommt ist Philosoph, wer dir was vom Leben nach dem Tod erzählt, ist Priester.
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Beitrag(#1894851) Verfasst am: 03.01.2014, 19:53    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Zitat:
1.Mann: Eine Frau die ich sehr schätze hat mir mal gesagt, das sie das Nirvana traurig findet, denn damit gibt es keine Hoffnung auf das Wiedersehen mit ihrem geliebten Mann. Da gefällt ihr das Christentum besser.


Nach dem Motto: "Welches Märchen ist das beste?"

Meine Fresse!

Das ist ein Problem mit "Atheisten", sie verstehen nicht das Menschen [Hoffnung,...] brauchen(das ist so wichtig das man den Gefühlen eher eine Illusion anbietet wie sie ohne dastehen zu lassen), sie nehmen nur ohne eine Alternative zu geben. Kein Wunder das Atheisten auch häufig Konsumisten sind, da gibt es Hoffnung: die neue Geräteversion bringt das Glück, wenn nicht dann die über-über-nächste, ganz sicher.

Der Hauptgrund warum sich Buddhismus so gut hält ist, das für jeden was dabei ist.
Die verschiedenen Richtungen decken alles ab. Wer mit der einen Richtung nicht zufrieden ist findet alles was er braucht in der anderen.
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Beitrag(#1894853) Verfasst am: 03.01.2014, 20:01    Titel: Antworten mit Zitat

Harrass hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Zitat:
1.Mann: Eine Frau die ich sehr schätze hat mir mal gesagt, das sie das Nirvana traurig findet, denn damit gibt es keine Hoffnung auf das Wiedersehen mit ihrem geliebten Mann. Da gefällt ihr das Christentum besser.


Nach dem Motto: "Welches Märchen ist das beste?"

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Das ist ein Problem mit "Atheisten", sie verstehen nicht das Menschen [Hoffnung,...] brauchen(das ist so wichtig das man den Gefühlen eher eine Illusion anbietet wie sie ohne dastehen zu lassen), sie nehmen nur ohne eine Alternative zu geben. Kein Wunder das Atheisten auch häufig Konsumisten sind, da gibt es Hoffnung: die neue Geräteversion bringt das Glück, wenn nicht dann die über-über-nächste, ganz sicher.

Der Hauptgrund warum sich Buddhismus so gut hält ist, das für jeden was dabei ist.
Die verschiedenen Richtungen decken alles ab. Wer mit der einen Richtung nicht zufrieden ist findet alles was er braucht in der anderen.


Woran machst du "gutes Halten" fest?
An der Anzahl der Gläubigen?
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Beitrag(#1894859) Verfasst am: 03.01.2014, 20:43    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Kein Wunder das Atheisten auch häufig Konsumisten sind, da gibt es Hoffnung: die neue Geräteversion bringt das Glück, wenn nicht dann die über-über-nächste, ganz sicher.

Auf den Nachweis dieses behaupteten Zusammenhangs wäre ich gespannt.

Eigene Beobachtungen...
Ist so ähnlich wie z.B. mit ehemaligen Rauchern, die fangen stattdessen extrem an zu fressen oder zu shoppen oder whatever. Sie mögen jetzt nicht mehr an Lungenkrebs sterben, aber vom Grundverhalten her hat sich eigentlich nichts geändert.

Deswegen bin ich vorsichtig jemandem einen "Gott" wegnehmen zu wollen, ohne etwas als Alternative anzubieten für das was dieser "Gott" an Gefühlen abdeckt(auch wenn es nur eine Illusion ist) kann z.B. dazu führen das dieser nach einiger Zeit zu seinem alten Verhalten zurückkehrt und dann kaum noch von seinem "Gott" abzubringen sein wird, Ergebnis: ein Hardcore-Religions-Typ.
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