Generation Kohl - Die verkohlte Generation
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Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft

#61:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 22.06.2017, 01:17
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Die Kohl-Ische wollte Viktor Orban als Trauerredner für Kohl... und Merkel eigentlich verhindern Geschockt

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/a-1153254.html



Der Orban passt ganz hervorragend als Trauerredner zu diesem Anlass. Die CDU haette nicht versuchen sollen den Orban zu verhindern, sondern waere besser aus Protest kollektiv der Veranstaltung ferngeblieben, schon als Demonstration, dass die Merkel-CDU nicht mehr so furchtbar viel mit der Kohl-CDU zu tun hat.

Es war ein weiter Weg von der Bimbesrepublik zur heutigen Bundesrepublik und von der Kohlschen Hetze gegen die "Asylantenflut" zum "Wir schaffen das!" von Merkel. Jetzt fehlt eigentlich nur noch der symbolische Bruch mit der schmutzigen Vergangenheit der Partei.

#62:  Autor: sponorWohnort: München BeitragVerfasst am: 22.06.2017, 09:45
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beachbernie hat folgendes geschrieben:
...
Es war ein weiter Weg von der Bimbesrepublik zur heutigen Bundesrepublik und von der Kohlschen Hetze gegen die "Asylantenflut" zum "Wir schaffen das!" von Merkel. Jetzt fehlt eigentlich nur noch der symbolische Bruch mit der schmutzigen Vergangenheit der Partei.

Kurze Nachricht ins abgelegene Kanada:
Die "Wir schaffen das"-Periode ist schon lange wieder vorbei.

(Derzeit wird lieber weiter fleißig der Überwachungsstaat perfektioniert, nebenbei.)

#63:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 22.06.2017, 13:23
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sponor hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
...
Es war ein weiter Weg von der Bimbesrepublik zur heutigen Bundesrepublik und von der Kohlschen Hetze gegen die "Asylantenflut" zum "Wir schaffen das!" von Merkel. Jetzt fehlt eigentlich nur noch der symbolische Bruch mit der schmutzigen Vergangenheit der Partei.

Kurze Nachricht ins abgelegene Kanada:
Die "Wir schaffen das"-Periode ist schon lange wieder vorbei.

(Derzeit wird lieber weiter fleißig der Überwachungsstaat perfektioniert, nebenbei.)


Ich finde es immer noch seltsam, dass manche glauben, die Aktion "wirschaffendas" wäre von Humanität geleitet gewesen. Das war sie definitiv nicht. Sie diente dem Machterhalt und dem Machtausbau. Und die Rechnung geht auf. Auf wundersame Weise ist die FDP wieder da...

#64:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 22.06.2017, 13:25
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beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Die Kohl-Ische wollte Viktor Orban als Trauerredner für Kohl... und Merkel eigentlich verhindern Geschockt

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/a-1153254.html



Der Orban passt ganz hervorragend als Trauerredner zu diesem Anlass. Die CDU haette nicht versuchen sollen den Orban zu verhindern, sondern waere besser aus Protest kollektiv der Veranstaltung ferngeblieben, schon als Demonstration, dass die Merkel-CDU nicht mehr so furchtbar viel mit der Kohl-CDU zu tun hat.

Es war ein weiter Weg von der Bimbesrepublik zur heutigen Bundesrepublik und von der Kohlschen Hetze gegen die "Asylantenflut" zum "Wir schaffen das!" von Merkel. Jetzt fehlt eigentlich nur noch der symbolische Bruch mit der schmutzigen Vergangenheit der Partei.


Interessant wird jetzt das, was in Kohls Stasi-Akte so alles steht...

#65:  Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 22.06.2017, 17:39
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sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Ich finde es immer noch seltsam, dass manche glauben, die Aktion "wirschaffendas" wäre von Humanität geleitet gewesen. Das war sie definitiv nicht. Sie diente dem Machterhalt und dem Machtausbau. Und die Rechnung geht auf. Auf wundersame Weise ist die FDP wieder da...

Wäre sie auch ohne die Kooperation von Orban, Erdogan und Ivanovich aufgegangen?

#66:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 22.06.2017, 17:52
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Omg:
http://www.n-tv.de/politik/Walter-Kohl-klingelt-vergeblich-article19901122.html
war's nicht Kohl, der staendig von "Famillje" faselte, und wie toll die doch sei?

#67:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 22.06.2017, 19:30
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DonMartin hat folgendes geschrieben:
Omg:
http://www.n-tv.de/politik/Walter-Kohl-klingelt-vergeblich-article19901122.html
war's nicht Kohl, der staendig von "Famillje" faselte, und wie toll die doch sei?


Ein interessanter Film über Peter Kohl.

#68:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 23.06.2017, 00:45
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sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
sponor hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
...
Es war ein weiter Weg von der Bimbesrepublik zur heutigen Bundesrepublik und von der Kohlschen Hetze gegen die "Asylantenflut" zum "Wir schaffen das!" von Merkel. Jetzt fehlt eigentlich nur noch der symbolische Bruch mit der schmutzigen Vergangenheit der Partei.

Kurze Nachricht ins abgelegene Kanada:
Die "Wir schaffen das"-Periode ist schon lange wieder vorbei.

(Derzeit wird lieber weiter fleißig der Überwachungsstaat perfektioniert, nebenbei.)


Ich finde es immer noch seltsam, dass manche glauben, die Aktion "wirschaffendas" wäre von Humanität geleitet gewesen. Das war sie definitiv nicht. Sie diente dem Machterhalt und dem Machtausbau. Und die Rechnung geht auf. Auf wundersame Weise ist die FDP wieder da...



Zumindest war sie nicht von unverhohlenem Rassismus geleitet wie die "Asylantenflut"-Kampagne zu Zeiten Kohls.

Und das ist schon ganz schoen viel bei Konservativen.

#69:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 23.06.2017, 00:48
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DonMartin hat folgendes geschrieben:
Omg:
http://www.n-tv.de/politik/Walter-Kohl-klingelt-vergeblich-article19901122.html
war's nicht Kohl, der staendig von "Famillje" faselte, und wie toll die doch sei?



Das waren doch bloss Sprueche fuer die Fan-Gemeinde!

Im real life liess er seine Frau im Keller verrotten, waehrend er sich mit seiner Sekretaerin rumtrieb.

#70:  Autor: sponorWohnort: München BeitragVerfasst am: 23.06.2017, 09:52
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Mal ein Artikel, der erfreulicherweise nicht in das ewige Huldigungshorn bläst:
http://www.spiegel.de/spiegel/helmut-kohl-ein-grosser-kanzler-war-er-nicht-ein-widerspruch-a-1153425.html


PS: "Spiegel Plus", also hinter einer Pseudo-Paywall.
(JavaScript ist dein Freund.)

#71:  Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 23.06.2017, 10:19
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sponor hat folgendes geschrieben:
Mal ein Artikel, der erfreulicherweise nicht in das ewige Huldigungshorn bläst:

na ja, die meisten nehmen das demortuisnilnisibene halt ernst.

Sind wir aber mal ehrlich, dann geht der Titel "Kanzler der Einheit" an der Realität vorbei.
Stifter der deutschen Einheit ist Mihail Gorbachov
Der deutsche Kanzler dem Verdienste in Sachen Einheit zuzuschreiben sind, war Willy Brandt

#72: Einheit ist kein Selbstzweck Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 23.06.2017, 11:14
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VanHanegem hat folgendes geschrieben:
sponor hat folgendes geschrieben:
Mal ein Artikel, der erfreulicherweise nicht in das ewige Huldigungshorn bläst:

na ja, die meisten nehmen das demortuisnilnisibene halt ernst.

Sind wir aber mal ehrlich, dann geht der Titel "Kanzler der Einheit" an der Realität vorbei.
Stifter der deutschen Einheit ist Mihail Gorbachov
Der deutsche Kanzler dem Verdienste in Sachen Einheit zuzuschreiben sind, war Willy Brandt


Es geht ja nicht darum, eine nationale Einheit um jeden Preis herzustellen. Mit Übernahme der DDR haben die westdeutschen Partein gemeinsam die Errungenschaften der DDR in den Bereichen Soziales, Arbeitnehmerrechte, Vergesellschaftung der Kinderbetreuung, Antifaschismus, Bildung und Friedenspolitik komplett zerschlagen.

Im Verlauf der nachfolgenden fast zwei Jahrzehnte wurden Sozialabbau, Aufrüstung und Demokratieabbau im nun einheitlichen Deutschland weiter vorangetrieben und sollen nun im Rahmen eines *einheitlichen* Europas in alle anderen europäischen Länder exportiert werden.

Es ist einfach falsch, die Einheit von Ländern als Selbstzweck zu betrachten. Entscheidend ist immer die Frage: Einheit auf welchen Grundlagen?

Also auf imperialistischer oder sozialer und demokratischer Grundlage?

Ist eine Einheit auf sozialer und demokratischer Grundlage nicht möglich, so handelt es sich um eine reaktionäre Einheit, wie es im Falle der EU aber auch Deutschlands der Fall ist.

#73: Re: Einheit ist kein Selbstzweck Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 23.06.2017, 11:23
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Skeptiker hat folgendes geschrieben:
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
sponor hat folgendes geschrieben:
Mal ein Artikel, der erfreulicherweise nicht in das ewige Huldigungshorn bläst:

na ja, die meisten nehmen das demortuisnilnisibene halt ernst.

Sind wir aber mal ehrlich, dann geht der Titel "Kanzler der Einheit" an der Realität vorbei.
Stifter der deutschen Einheit ist Mihail Gorbachov
Der deutsche Kanzler dem Verdienste in Sachen Einheit zuzuschreiben sind, war Willy Brandt


Es geht ja nicht darum, eine nationale Einheit um jeden Preis herzustellen. Mit Übernahme der DDR haben die westdeutschen Partein gemeinsam die Errungenschaften der DDR in den Bereichen Soziales, Arbeitnehmerrechte, Vergesellschaftung der Kinderbetreuung, Antifaschismus, Bildung und Friedenspolitik komplett zerschlagen.
....

Besonders den Antifaschimus müssen sie drüben sehr schnell und effektiv zerschlagen haben, so schnell wie offen auftretende Neonazigruppen in Osten wieder zu Hause waren. Das konnte ich direkt nach dem "Anschluss" im Urlaubsland Meckpomm erleben. Aber wie kommst Du drauf, dass man die Bildung zerschlagen hätte?

Aber hier hoffe ich, dass Dir einer von denen antwortet, die das sozialistische Paradies vorher wirklich erlebt haben.

#74:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 23.06.2017, 11:32
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VanHanegem hat folgendes geschrieben:
sponor hat folgendes geschrieben:
Mal ein Artikel, der erfreulicherweise nicht in das ewige Huldigungshorn bläst:

na ja, die meisten nehmen das demortuisnilnisibene halt ernst.

Sind wir aber mal ehrlich, dann geht der Titel "Kanzler der Einheit" an der Realität vorbei.
Stifter der deutschen Einheit ist Mihail Gorbachov
Der deutsche Kanzler dem Verdienste in Sachen Einheit zuzuschreiben sind, war Willy Brandt

Zustimmung. Auch Schabowskis Beitrag zur deutschen Einheit kann man höher als den Kohls bewerten.

Na, zumindest hat Kohl bis auf die vorschnelle Einführung der D-Mark keine größeren Fehler gemacht (und über den kann man streiten) und dann sehr schön unterschrieben.

Und damit wir das nicht vergessen, ist der Tag der deutschen Einheit der des Staatsaktes und nicht der des kollektiven Ungehorsams, der das dann wirklich eingeleitet hat.

#75:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 23.06.2017, 11:58
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VanHanegem hat folgendes geschrieben:
sponor hat folgendes geschrieben:
Mal ein Artikel, der erfreulicherweise nicht in das ewige Huldigungshorn bläst:

na ja, die meisten nehmen das demortuisnilnisibene halt ernst.

Sind wir aber mal ehrlich, dann geht der Titel "Kanzler der Einheit" an der Realität vorbei.
Stifter der deutschen Einheit ist Mihail Gorbachov
Der deutsche Kanzler dem Verdienste in Sachen Einheit zuzuschreiben sind, war Willy Brandt



Kohl selbst hat doch das Wesentliche gesagt:

"Gorbatschow hat sich über seine Bücher gebeugt und gesehen, dass er am Arsch des Propheten war"

#76:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 23.06.2017, 12:14
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fwo hat folgendes geschrieben:
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
sponor hat folgendes geschrieben:
Mal ein Artikel, der erfreulicherweise nicht in das ewige Huldigungshorn bläst:

na ja, die meisten nehmen das demortuisnilnisibene halt ernst.

Sind wir aber mal ehrlich, dann geht der Titel "Kanzler der Einheit" an der Realität vorbei.
Stifter der deutschen Einheit ist Mihail Gorbachov
Der deutsche Kanzler dem Verdienste in Sachen Einheit zuzuschreiben sind, war Willy Brandt

Zustimmung. Auch Schabowskis Beitrag zur deutschen Einheit kann man höher als den Kohls bewerten.

Na, zumindest hat Kohl bis auf die vorschnelle Einführung der D-Mark keine größeren Fehler gemacht (und über den kann man streiten) und dann sehr schön unterschrieben.

Und damit wir das nicht vergessen, ist der Tag der deutschen Einheit der des Staatsaktes und nicht der des kollektiven Ungehorsams, der das dann wirklich eingeleitet hat.


Der kollektive Ungehorsam beim G20-Staatsakt in Hamburg soll plangemäß mit 15.000 Polizeiknüppeln beantwortet werden.

Die stockkonservative BRD ist immer ein Adenauer- und Kohlstaat geblieben.

#77:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 23.06.2017, 14:22
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Einige Beiträge nach "DDR - Geschichte und die SDR - unser zukünftiges Vaterland" verschoben.
Diskussionen über die DDR können dort weiter geführt werden.

#78:  Autor: VanHanegem BeitragVerfasst am: 24.06.2017, 11:16
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Zumsel hat folgendes geschrieben:

Kohl selbst hat doch das Wesentliche gesagt:

"Gorbatschow hat sich über seine Bücher gebeugt und gesehen, dass er am Arsch des Propheten war"

Mit dieser Verengung der Sache auf einen Aspekt lag Kohl m.E. falsch. Der Blick auf Nordkorea zeigt, dass man in einer wesentlich desolateren wirtschaftlichen Lage (als DDR und SU je gesehen haben) noch lange weitermachen kann.

Die Verdienste anderer Mitspieler zu loben war jedoch wohl nicht gerade das Ding von Herrn Kohl

#79: der heilige Vater Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 02.07.2017, 12:29
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Vor ein paar Tagen rief der SPD-Fraktionsvorsitzende Thomas Oppermann der Kandesbunzlerin zu:

"Frau Merkel, danke für nichts!"

Das gleiche müsste man auch ihrem Ziehvater Helmut Kohl nachträglich zurufen. Denn er ist nicht der Vater der Einheit, sondern einer bestimmten Art von Einheit, was auch in dem folgenden Artikel gut beschrieben wird:

Zitat:
Deutscher Koloss über Europa

Aber dass nicht einmal kritisch nachgefragt wurde, ob diese Premiere eines europäischen Trauerakts nicht auch etwas mit der Hegemonie Deutschlands in Europa zu tun hat, ist schon ein Armutszeugnis eines Journalismus, der kritisch nur noch gegen Erdogan, Putin und Trump ist, während die deutsche Politik allerhöchstens konstruktiv begleitet werden darf.

Wer dann noch was Kritisches zu Kohls politischer Vita lesen will, muss dann schon auf ältere Berichte zurückgreifen, als auch der Spiegel noch wusste, dass Kohls politischer Ziehvater Fritz Ries im NS auch von Arisierungen profitiert haben soll und sogar Teile seiner Produktion nach Auschwitz ausgelagert hatte.

So ist es nicht verwunderlich, dass Kohl in Bitburg die SS wieder rehabilitierte, in dem er die Grabstätte in das Besuchsprogramm des US-Präsidenten integrierte.
(...)

Heute wissen wir, dass Bitburg eine wichtige Etappe für Deutschlands endgültigen Wiederaufstieg gewesen ist. Ein großer Teil der ehemaligen Demonstranten der deutschen Friedensbewegung sind heute die eifrigsten Bewunderer Kohls und ihr Feindbild ist heute Trump. Kohl wird vor allem dafür bewundert, dass er die DDR heim ins Reich geholt hat. (...)

Kohls Agieren im Herbst 1989 richtete sich nicht gegen die schon entmachtete SED, sondern die Strukturen der DDR-Opposition. Es bestand schließlich die Gefahr, dass es auch in Westdeutschland Nachahmer gibt, wie Dahn richtig feststellt.

Denn der Demokratisierungsdruck aus dem Osten begann auf die Bundesrepublik überzugreifen. Schon schlägt die SPD einen Runden Tisch auch für Bonn vor. An der theologischen Fakultät der Universität Tübingen wird eine Resolution verabschiedet: "Es ist Zeit für eine grundlegende Kritik des Kapitalismus." Und Bündnis 90 vergreift sich am Heiligsten, will einen Volksentscheid über den Erhalt des Volkseigentums. Nun aber schnell durch Rechtsangleichung blockieren. In Kohls Auftrag verhandelt Innenminister Schäuble mit sich selbst den Einigungsvertrag, dessen Kern die im Anhang versteckte Regelung der offenen Vermögensfragen ist.

Daniela Dahn
(...)

Zur Delegitimierung der DDR in jeder Form bedient sich Kohl auch der äußersten Rechten. In der DDR ist die DSU, die durchaus als eine Frühform der AfD gelten kann, Teil des Wahlbündnisses der Union. (...)

Der europäische Totenkult um Kohl zeigt die Macht, die der Hegemon Deutschland in der EU hat. Diese Beerdigung soll diese Machtverhältnisse noch einmal verdeutlichen.


https://www.heise.de/tp/features/Deutscher-Koloss-ueber-Europa-3760780.html


Die deutsche Hegemonie in Europa wird derzeit weiter ausgebaut. Auf dem diese Woche startenden G20-Gipfel wird sich der amerikanische Kapitalvertreter Trump dem deutsch-französischen Duo Mercron gegenüber sehen.

Denn ähnlich wie die deutsche Vereinigung ist auch die europäische verlaufen. Neoliberalism rules und das egal mit welcher Charaktermaske, die da gerade an den Schalthebeln der Regierungszentrale Deutschlands sitzt. Momentan dräut ja der Martin, denn auch die SPD ist ja sowas von europäisch, sofern nur das *Vereinigte Europa* ebenfalls ohne wirklich demokratische runde Tische daher stiefelt.

Denn man muss ja Trumpel was entgegen setzen.

Kaum war die "Ehe für Alle" abgesegnet, rasselten schon wieder die Kriegsgeräte. Oppenheimer und v.d. Leyen sind sich in ihrer politischen Ehe einig, dass man dem Knigge-Verächter mit deutschen Wurzeln, Trump, unbedingt die deutschen Instrumente zeigen müsse - in Form von zusätzlichen Milliarden Euros für eine Mega-Aufrüstung, denn die USA brauche ja bei ihren weltweiten Truppenstationierungen *Entlastung*.

Für all das und noch viel mehr ist der Lange sozusagen der heilige Vater gewesen.

Jetzt lebt nur noch das *deutsche Vaterland* und das *Europa der Vaterländer*.

Aber - "die Demokratie funktioniert", wie jemand kürzlich so schön sagte. Ja, es ist schön, dass alles ohne runde Tische so toll demokratisch abgelaufen ist - wie etwa auch die Bewilligung der Kriegskredite damals mit dem Segen der SPD.

Hach, das waren noch Zeiten, gelle? zynisches Grinsen

#80: Re: der heilige Vater Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 02.07.2017, 14:49
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Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Vor ein paar Tagen rief der SPD-Fraktionsvorsitzende Thomas Oppermann der Kandesbunzlerin zu:

"Frau Merkel, danke für nichts!"

....

War das so?

#81: Re: der heilige Vater Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 02.07.2017, 15:02
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Vor ein paar Tagen rief der SPD-Fraktionsvorsitzende Thomas Oppermann der Kandesbunzlerin zu:

"Frau Merkel, danke für nichts!"

....

War das so?


Nein, Johannes Kahrs war's, hatte ich verwechselt.



Freigeisterhaus -> Kultur und Gesellschaft


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