Myron hat folgendes geschrieben: |
Nochmal der ganze Ablauf der Reihe nach:
1. Rebecca Tucker (13. März): "Again, believing males can never become females is scientific fact and has nothing to do with Nazis. Why are you so desperate to give drugs to kids who are far too young to understand what the possible long term damage of those drugs?" 2. jaytuberr (13. März—an Rebecca Tucker!): "The Nazis burnt books on trans healthcare and research, why are you so desperate to uphold their ideology around gender?" Quelle: https://twitter.com/jaytuberr/status/1767910144539844610 … Zu 2 (jaytuberr): "The Nazis burnt books on trans healthcare and research, why are you so desperate to uphold their ideology around gender?" Man beachte, dass sich "you" in diesem Tweet nicht auf Rowling, sondern auf Rebecca Tucker bezieht! Rowling hat also mit 3 auf einen nicht an sie gerichteten Tweet reagiert! |
Zitat: |
"Statement from J.K. Rowling, 14th March 2024
While I’m used to the gross distraction techniques used by the more extreme faction of trans activism, the claim that I am a holocaust denier is baseless and disgusting. As can be easily seen from my own Twitter (X) account, I have always been a staunch supporter of the Jewish community and have spoken out consistently and repeatedly against antisemitism. I’m familiar with such activists’ assertions that transgender people have been uniquely persecuted and oppressed throughout history, but claims that trans people were ‘the first targets’ of the Nazis – a claim I refuted on X, and which led to these accusations – and that I ‘uphold [Nazi] ideology around gender’ is a new low." Quelle: https://www.jkrowling.com/opinions/statement-from-j-k-rowling-14th-march-2024/ |
Myron hat folgendes geschrieben: |
Rowling hätte besser ohne Umschweife gegenüber Alejandra zugeben sollen, dass sie sich geirrt hat, und dass "the Nazis burnt books on trans healthcare and research." (Siehe 2!) Damit wäre die Sache erledigt gewesen. |
Myron hat folgendes geschrieben: |
Andererseits ist Alejandras Vorwurf an Rowling—"You're engaging in Holocaust denial Joanne"—eine glatte Lüge! |
Myron hat folgendes geschrieben: |
Man beachte, dass sich "you" in diesem Tweet nicht auf Rowling, sondern auf Rebecca Tucker bezieht! Rowling hat also mit 3 auf einen nicht an sie gerichteten Tweet reagiert! |
Myron hat folgendes geschrieben: |
Die Unterstellung der Holocaust-Leugnung ist zweifellos falsch, aber wieso bezieht Rowling den an Rebecca Tucker gerichteten Vorwurf direkt auf sich? |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Nein, ein Irrtum in Form einer begrifflichen Unschärfe. Der Begriff Holocaust wird heute gerade im englischsprachigen Raum sehr häufig als pars pro toto für Naziverbrechen gebraucht. Man kann damit nicht einverstanden sein, dass das so gehandhabt wird, ich persönlich finde den Ausdruck sogar als solchen problematisch (und bin damit wie gesagt nicht allein), aber weitestgehend üblich im englischen Sprachraum ist es nunmal. Darauf, dass das deutsche Recht dieses Problem ganz vermeidet, indem es gerade an den entscheidenden Stellen den Ausdruck "Holocaust" (oder verwandte Ausdrücke) gar nicht verwendet, habe ich ja schon hingewiesen. |
Myron hat folgendes geschrieben: |
Dass Homosexuelle von den Nazis ermordet wurden, steht fest; aber nun stellt sich die Frage, wie viele Transvestiten oder Transsexuelle als solche, d.h. nicht (nur) als Homosexuelle, von den Nazis ermordet wurden. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Ich glaube nicht, dass heterosexuelle Transgender von den Nazis verschont wurden. Falls du da Gegenteiliges weißt, hätte ich dazu doch gern eine Quelle. Transgender unter dem Label der Homosexualität zu verfolgen ist übrigens selbstverständlich immer noch eine Verfolgung von Transgendern. |
Zitat: |
"…die in der Besprechung der Verwaltungsspitzen der Freien und Hansestadt Hamburg vom 13.09.1933[[14]] niedergelegte Forderung:
'Die Polizeibehörde wird aufgefordert, die Transvestiten besonders zu beachten und erforderlichenfalls in das Konzentrationslager zu überführen.'…" Quelle: https://dgti.org/2022/10/15/trans-im-dritten-reich-opfer-von-ns-verbrechen/ |
Myron hat folgendes geschrieben: |
"the Holocaust: the mass murder of the Jews by the Nazis in the war of 1939-1945. Also used transf., of the similar fate of other groups" (Oxford English Dictionary) "…the similar fate of other groups" – Okay, es gibt also zumindest im Englischen eine engere (nur auf Juden bezogene) und eine weitere Begriffsverwendung. |
Myron hat folgendes geschrieben: |
Wer zählt dann zu den Holocaust-Opfern im weiteren Sinn? Nur die von den Nazis aus ideologischen Gründen (jüdischen oder nichtjüdischen) Ermordeten oder auch die nicht ermordeten Verfolgten (Ausgeschlossenen, Eingesperrten, Misshandelten)? Im weitesten Sinn wird "Holocaust-Opfer" zu einem Synonym von "Nazi-Opfer", wobei sich die Frage stellt, ob es in einem derart weiten Sinn gebraucht werden soll. - Ich denke nicht. Sophie Scholl und Georg Elser sind Nazi-Opfer, aber keine Holocaust-Opfer. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Vielleicht etwas OT hier, aber nur aus Neugier: wie stehst du nun eigentlich zu der von mir vorgetragenen These, dass der Ausdruck "Holocaust" als solcher unangemessen ist? |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Der Begriff Holocaust wird heute gerade im englischsprachigen Raum sehr häufig als pars pro toto für Naziverbrechen gebraucht. Man kann damit nicht einverstanden sein, dass das so gehandhabt wird, [...] |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Diese spezielle Diskussion über Rowlings Aussagen halte ich übrigens nicht für weiterführend. Die Aussagen sind hinreichend unklar, dass sie bzw. ihre Fans sich immer irgendwie herauswinden können. Insofern ist es ein Beispiel für die nicht untypische Taktik, unscharfe Aussagen zu machen, die empörte Reaktionen triggern können, ohne dass man sie darauf festnageln kann; oder auch für die Taktik, einen Diskussionsverlauf im Nachhinein völlig verzerrt darzustellen. Eklig, aber in diesem Fall nicht der Hauptpunkt. Der Hauptpunkt ist die völlig Missachtung von Transidentität überhaupt. |
Myron hat folgendes geschrieben: |
Apropos Taktik, diejenige der Gender Guerilla ist offensichtlich: Diffamierung aller Genderkritiker/innen als Rechtsextreme (Faschos, Nazis oder religiöse Fundamentalisten)! |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Myron glaubt eben nicht an individuelle Rechte, sondern an Rechte nach Statistik. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Manchmal ist das aber auch einfach zutreffend. Dass es beim Thema Trans eine Pipeline von amerikanischen religiösen Rechtsextremen zu deutschen transfeindlichen Feministinnen gibt, ist ja z.B. ganz offensichtlich. |
Myron hat folgendes geschrieben: | ||
Das ist nur dann eine "lächerliche Vorstellung", wenn man sich nicht vorstellen kann, dass es männliche Wesen mit einer äußerlich weiblichen Erscheinung gibt. |
Myron hat folgendes geschrieben: | ||
Du hast schlicht und ergreifend unrecht, und ich erkläre dir nun zum allerletzten Mal warum: In nichthermaphroditischen Spezies wie Homo sapiens ist 2SEX wahr, aber XORSEX falsch. Nichtsdestotrotz kann man sagen, dass XORSEX in Homo sapiens nahezu wahr oder höchst wahrheitsähnlich ist, weil Ausnahmen darin nicht normal und äußerst selten sind. Man beachte dabei, dass diejenigen wenigen Menschen mit einer Störung der Geschlechtsentwicklung, die sich nicht der biologischen Standarddefinition gemäß entweder als männlich oder als weiblich einstufen lassen, eine winzige Minderheit in einer winzigen Minderheit sind. |
Myron hat folgendes geschrieben: | ||
Es kommt darauf an, was du unter einer "Gender-Identität" verstehst! Dass es Transsexuelle gibt, hat Rowling niemals bestritten, oder? |
Myron hat folgendes geschrieben: | ||
Nein, denn wenn es um den Frauensport geht, dann haben Transfrauen gegenüber Frauen unfairerweise erhebliche körperliche Vorteile. Diese können Transfrauen gegenüber Frauen auch außerhalb des sportlichen Bereichs (z.B. in einem Frauengefängnis) ausspielen. |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Zumal es in den Situationen, wo eine solche Gefahr denkbar wäre, ganz andere Möglichkeiten gäbe, Cis-Frauen zu schützen, ohne dass man Trans-Frauen Rechte und Schutz als Frauen verweigern müsste (wir haben das bezüglich der verschiedenen Angstszenarien ja sattsam diskutiert). |
Myron hat folgendes geschrieben: | ||
Wo kann ich das nachlesen? |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||||
U.a. in diesem Thread. Such selbst. Beispiel: Die unsägliche Broschüre, die Transsexualität grundsätzlich leugnet und ausschließlich als "Kult" diffamiert und empfiehlt, Jugendliche, die sich - angeblich natürlich per se fälschlich - als trans empfinden, sozial zu isolieren und zu kontrollieren bis zu klarer psychischer Misshandlung. Diese Broschüre stammt genau aus der genannten religiös-rechtsextremen Ecke der US-amerikanischen Diskussion und wurde in Deutschland von transfeindlichen Feministinnen übersetzt und herausgegeben. |
Zitat: |
"Berlin, 11.12.2023. Die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) hat die Broschüre „Wegweiser aus dem Transgenderkult – Elternratgeber“ in die Liste jugendgefährdender Medien aufgenommen. Die Indizierung erfolgte aufgrund der diskriminierenden und potenziell verrohenden Wirkung der Broschüre."
Quelle: https://www.lsvd.de/de/ct/10735-Broschuere-Wegweiser-aus-dem-Transgenderkult-Elternratgeber-als-jugendgefaehrdend-eingestuft |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Zum Beispiel wird meiner Beobachtung nach oft von "survivor" gesprochen, auch wenn es um ein Verbrechen geht, bei dem das Opfer normalerweise nicht stirbt. |
Myron hat folgendes geschrieben: | ||
Hab deinen Beitrag mit dem Link gefunden: https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2294831#2294831 Der Link ist aber nun tot, weil…
Hier kannst du die ausführliche Begründung der BzKJ lesen (auf das kleine Bild der ersten Dokumentenseite klicken!): https://fragdenstaat.de/anfrage/ausformulierte-begruendung-zur-indizierung-der-broschuere-wegweiser-aus-dem-transgenderkult-von-lasst-frauen-sprechen/ |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Vielleicht hängt das mit einer allgemeineren Tendenz zusammen, die ich zu beobachten glaube. Mein Eindruck ist, dass es ganz allgemein in englischsprachiger (oder vielleicht auch nur in amerikanischer) Diskussion eine Tendenz gibt, Sachverhalte, die mit Verbrechen zusammenhängen, auf eine Weise zu bezeichnen, die ich als übertreibend empfinde. Zum Beispiel wird meiner Beobachtung nach oft von "survivor" gesprochen, auch wenn es um ein Verbrechen geht, bei dem das Opfer normalerweise nicht stirbt. Auf Deutsch würde ich das Wort "Überlebender" aber nur verwenden, wenn man auch den Tod hätte erwarten können. Oder noch allgemeiner hören sich Bewertungen verschiedenster Art für mich oft übertrieben an, wenn man sie sich wörtlich übersetzt vorstellt. |
Zitat: |
"Many of psychology's concepts have undergone semantic shifts in recent years. These conceptual changes follow a consistent trend. Concepts that refer to the negative aspects of human experience and behavior have expanded their meanings so that they now encompass a much broader range of phenomena than before. This expansion takes “horizontal” and “vertical” forms: concepts extend outward to capture qualitatively new phenomena and downward to capture quantitatively less extreme phenomena. The concepts of abuse, bullying, trauma, mental disorder, addiction, and prejudice are examined to illustrate these historical changes. In each case, the concept's boundary has stretched and its meaning has dilated. A variety of explanations for this pattern of “concept creep” are considered and its implications are explored. I contend that the expansion primarily reflects an ever-increasing sensitivity to harm, reflecting a liberal moral agenda. Its implications are ambivalent, however. Although conceptual change is inevitable and often well motivated, concept creep runs the risk of pathologizing everyday experience and encouraging a sense of virtuous but impotent victimhood."
Quelle: https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/1047840X.2016.1082418 |
Myron hat folgendes geschrieben: |
.... Ja, ein geschlechtsdysphorisches Kind soll insofern "die Realität annehmen", als es erkennen soll, dass es nicht wirklich dem anderen Geschlecht angehören oder sein Geschlecht wechseln kann. Man soll einem Jungen, der ein Mädchen sein will oder sich für eines hält, nicht einreden oder darin bestärken, dass er tatsächlich ein Mädchen ist oder werden kann. – Das heißt wohlgemerkt nicht, dass man einem solchen Jungen nicht erklären soll, dass er bezüglich seines Fühlens, Aussehens und Verhaltens immerhin ein mädchenähnlicher Junge (frauenähnlicher Mann) sein oder werden kann!... |
Myron hat folgendes geschrieben: | ||
Hier kannst du die ausführliche Begründung der BzKJ lesen (auf das kleine Bild der ersten Dokumentenseite klicken!): https://fragdenstaat.de/anfrage/ausformulierte-begruendung-zur-indizierung-der-broschuere-wegweiser-aus-dem-transgenderkult-von-lasst-frauen-sprechen/ |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||||
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Erwachsenenbildung.at hat folgendes geschrieben: |
Geschlecht und Gender
Surur Abdul-Hussain (2006); aktualisiert und ergänzt 2014 Doing Personality Eine für die Interaktion in der Erwachsenenbildung bedeutsame Herangehensweise bietet der sogenannte ethnomethodologische Konstruktivismus an. Dieser Ansatz beschäftigt sich mit gesellschaftlichen Normen aus einer besonderen Perspektive. In Bezug auf Persönlichkeit ist diese besondere Perspektive die Transidentität. [...] Durch die akribische Beobachtung der Mann-zu-Frau-Geschlechtsanpassung von Agnes konnte Garfinkel herausarbeiten, wie wir in unseren alltäglichen Interaktionen Persönlichkeit inszenieren und konstruieren. Er belegt mit seiner Studie, dass alle alltäglichen Handlungen und Interaktionen durch Geschlecht und Persönlichkeit geprägt sind. Wir nehmen also in jeder Situation unser sowie das Geschlecht und Persönlichkeit aller anderen Personen wahr. Dementsprechend versuchen wir meist gesellschaftlich erwünscht und angemessen zu agieren. Durch diese Allgegenwärtigkeit von Geschlecht wird Persönlichkeit aber auch (all)täglich neu konstruiert und inszeniert. Dieser Prozess gründet nach Garfinkel auf wechselseitigen Verhaltenserwartungen und -entsprechungen in jeder Interaktion. |
Erwachsenenbildung.at hat folgendes geschrieben: |
Der Prozess dieser Persönlichkeitsinszenierung wird in der Ethnologie auch als "Doing Personality" (West/Zimmerman 1987) bezeichnet. |
Erwachsenenbildung.at hat folgendes geschrieben: |
Geschlecht ist somit nicht etwas, was wir haben, sondern etwas, das wir tun (Carol Hagemann-White 1993). |
Erwachsenenbildung.at hat folgendes geschrieben: |
Performing Personality
Fokussiert Doing Personality auf die konkrete Interaktionssituation, so beschäftigt sich Performing Personality mit der diskursiven Einbettung der Interaktion und mit Sprache als besonderem Moment der Interaktion. Diese diskurstheoretische Herangehensweise konzentriert sich somit auf Sprache und Diskurs als Momente der Konstruktion von Persönlichkeit. Judith Butler ist jene Theoretikerin, welche die Grundlagen für diese Herangehensweise erarbeitet hat. [...] |
Erwachsenenbildung.at hat folgendes geschrieben: |
Begriffsklärung Persönlichkeit
Unser persönliches Doing und Performing Personality steht in enger Verbindung mit unserer Sozialisation und Enkulturation (unserer kulturellen Entwicklung). Je nach persönlicher Auseinandersetzung identifizieren wir uns mehr oder weniger mit den erlernten Geschlechterrollen und halten sie entsprechend mehr oder weniger ein. In diesen Prozessen entwickeln wir unsere persönliche Geschlechts- und Persönlichkeitsidentität. Sozialisation und Enkulturation sind immer in soziokulturelle Lebenswelten, sogenannte "soziale Welten" eingebettet. Soziale Welten sind soziale Gruppen, die eine gemeinsame Weltsicht, gemeinsame Überzeugungen und gemeinsame Ordnungsschemata teilen (Petzold 2003a). Im Laufe unseres Lebens lernen wir viele soziale Welten kennen und alle haben unterschiedliche, von Machtdiskursen (Foucault 1996) geprägte kollektive Vorstellungen und Überzeugungen zum Thema Persönlichkeit. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||
Das kannst Du ruhig alles so sehen. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Du solltest Dir nur darüber im Klaren sein, dass das, was Du als Geschlecht betrachtest, nur die interessiert, die Menschen nur als Säugetiere ohne die besonderen Eigenschaften der Art Mensch betrachten. Insofern ist das zwar auch wissenschaftlich, was Du da brabbelst, aber Du befindest Dich dabei in der allgemeinen Zoologie und nicht in der speziellen Zoologie des Menschen, die auch als Anthropologie bezeichnet wird. Wenn Du das als angewandte Wissenschaft betreiben möchtest, landest Du in der Veterinärmedizin und nicht in der Humanmedizin.
Was in der angewandten Zoologie des Menschen von Psychologen / Medizinern als Gender-Affirming-Care empfohlen wird, entspricht dem Stand der Wissenschaft vom Menschen. Dein Menschenbild ist einfach noch nicht in der Gegenwart angekommen - da bist Du auf einer Linie mit den Evangelikalen. |
Myron hat folgendes geschrieben: |
In der Indizierungsbegründung steht:
"Das Werk geht von der Grundannahme aus, es gebe keine 'wahren Transsexuellen'." (S. 2) "Nach Auffassung des Gremiums reicht eine derartige Negierung von 'wahrer' Transsexualität (biologisch wie sozial) bereits aus, die Belange des Jugendschutzes über die der Meinungsfreiheit zu stellen." (S. 28 ) Das Problem ist hier, dass nicht klar ist, was genau in der Broschüre unter "wahren Transsexuellen" oder "wahrer Transsexualität" verstanden wird. Ich lese darin: "Wir lehnen die Unterscheidung in eine essentialistische Vorstellung einer angeborenen, unabänderlichen, klar definierbaren „Transsexualität“ einerseits und einer erworbenen, minderwertigeren, falschen „Transsexualität“ andererseits (ROGD-Kids, Transaktivisten, Autogynophilie) ab. Wir sehen wie Keffler das System Transgenderismus als Ganzes und konstruieren hierbei keine Abstufungen." Hier wird zunächst nur die nicht von den Broschüreautorinnen selbst getroffene Unterscheidung zwischen wahrer und falscher Transsexualität abgelehnt. Sie negieren "wahre Transsexualität" einfach deshalb, weil es für sie weder "wahre" noch "falsche" Transsexualität gibt, so wie es von anderen behauptet wird, die Autogynophilie als unechte Transsexualität betrachten. Es ist eine Fehldeutung des BzKJ-Gremiums, dies als Negierung (der Existenz) des psychischen Phänomens der Transsexualität aufzufassen! |
Myron hat folgendes geschrieben: |
Wenn allerdings die Verneinung der Existenz "wahrer Transsexueller" in der Leugnung der Existenz von Transsexuellen besteht, die tatsächlich ihr Geschlecht (in einem nicht bloß rechtlichen Sinn) gewechselt haben, dann implizieren dies die Aussagen in der Broschüre. Das kann aber kein Grund für eine Indizierung sein, weil es eine Tatsache ist, dass Menschen ihr natürliches Geschlecht nicht wechseln können. (Homo sapiens ist keine Spezies sequenzieller Hermaphroditen!)
|
Myron hat folgendes geschrieben: |
Wird in der Broschüre an anderer Stelle unmissverständlich verneint, dass es Transsexualität/Transsexualismus oder Geschlechtsdysphorie als psychisches Phänomen gibt? Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten, aber eine ausdrückliche Existenzverneinung kann ich darin jedenfalls nicht finden. |
Myron hat folgendes geschrieben: |
Wir Menschen sind Tiere, Affen genauer gesagt, und unser Geschlecht unterliegt derselben biologischen Definition wie dasjenige aller anderen Tiere. Daran ändert unser kultureller Überbau gar nichts, den wir im Gegensatz zu den anderen Tieren haben! |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Warum ich mit Gender nichts anfangen kann Ich halte den Begriff für inhaltsleer, bisher wurde damit nur triviales gesagt. Beispiel unten. Sowas passiert, wenn man sich einen Begriff der Grammatik schnappt und ihn mit neuer Bedeutung auflädt. Kann man schon machen, wenn man es richtig macht - damit meine ich, den Begriff in quantitative Zusammenhänge zu setzen, ihn naturwissenschaftlich aufzuladen, statt es bei Sozialphilosophie zu belassen. |
Zitat: |
"[U]sing 'gender' to mean anything other than sex is to obscure important issues for no good reason."
(Byrne, Alex. Trouble with Gender. Cambridge: Polity, 2024. p. 195) |
smallie hat folgendes geschrieben: |
Statt "Gender" würde ich lieber "das biologische Geschlecht im Lichte der Kultur" sagen. Damit wären die Einflüsse auf "Gender" benannt.
Im Folgendem beschränke ich mich auf Psychologie. … |
Zitat: |
"I urge the field of personality psychology to resolutely confront its severe, even crippling, terminological problems. Many of the difficulties that beset assessment derive from the hasty, hazy, lazy use of language. Psychologists have tended to be sloppy with words. We need to become more intimate with their meanings, denotatively and connotatively, because summary labels and shorthand chosen quickly will control—often in unrecognized ways—the way we think subsequently. In part,
this problem is inevitable, but we can do much better. Language provides a medium for expressing, refining, and calibrating recognitions; we should use this medium with greater sensitivity and responsibility." (Block, Jack. "A Contrarian View of the Five-Factor Approach to Personality Description." Psychological Bulletin 117/2 (1995): 187–215. p. 209) |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
"Menschen haben in dem Zusammenhang etwas, das anders ist als bei anderen Tieren, aber das ändert gar nichts daran, dass Menschen in dem Zusammenhang ganz genau so sind wie andere Tiere." |
Myron hat folgendes geschrieben: | ||||||
Danke, sehr gütig!
Mein Menschenbild ist völlig zeitgemäß! Im Gegensatz zu allen Theisten bin ich Naturalist, und als solcher ist der Mensch für mich vollständig Teil der Natur. Eine (immaterielle) Seele besitzt er nicht, und sein natürliches (männliches oder weibliches) Geschlecht ist dasjenige seines Körpers. Wir Menschen sind Tiere, Affen genauer gesagt, und unser Geschlecht unterliegt derselben biologischen Definition wie dasjenige aller anderen Tiere. Daran ändert unser kultureller Überbau gar nichts, den wir im Gegensatz zu den anderen Tieren haben! Du bist im Irrtum, denn "was in der angewandten Zoologie des Menschen von Psychologen/Medizinern als Gender-Affirming-Care empfohlen wird, entspricht" NICHT "dem Stand der Wissenschaft vom Menschen", sondern lediglich dem unwissenschaftlichen Stand der Gender(identitäts)theorie! |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Warum habe ich unrecht, wenn du im Verlauf deines Arguments selbst anerkennst, dass es diese Zwischenstufen gibt? |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
…Die "biologische Standarddefinition" (ich würde das in diesem Kontext eher Gametenfanatismus nennen) wird ja übrigens nicht einmal von deiner eigenen Quelle so benutzt, denn sie bezeichnet ja durchaus auch Personen mit Unterschieden zwischen Phänotyp und Chromosomen als "Intersex". |
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | ||
Natürlich bestreitet sie das. Im von dir zitierten Text lehnt sie die Idee einer "gender identity" explizit und grundsätzlich ab. Ohne diese - psychologisch und medizinisch bestätigte - Idee ergibt der Begriff "Trans" aber überhaupt keinen Sinn. Das einzige, was sie als bedauerliche medizinische Störung anerkennt (sonst wäre die Realitätsverweigerung ja auch zu offensichtlich), ist "gender dysphoria", also ein Leiden am Geschlecht, das selbst aber absolut unverrückbar bleibt und an dem auch keine medizinische Behandlung etwas ändern kann. In Summe sind diese Aussagen natürlich ein Bestreiten der Existenz von Transsexuellen. Es kann natürlich sein, dass sie in anderen Texten die Existenz von Transsexuellen doch anerkennt. Dass würde nur heißen, dass sie inkonsistent argumentiert. Davon wäre ich dann sehr unüberrascht. |
Zitat: |
"Gender identity is a category of social identity and refers to an individual's identification as male, female, or, occasionally, some category other than male or female. Gender dysphoria as a general descriptive term refers to an individual's affective/cognitive discontent with the assigned gender but is more specifically defined when used as a diagnostic category. Transgender refers to the broad spectrum of individuals who transiently or persistently identify with a gender different from their natal gender. Transsexual denotes an individual who seeks, or has undergone, a social transition from male to female or female to male, which in many, but not all, cases also involves a somatic transition by cross-sex hormone treatment and genital surgery (sex reassignment surgery)."
(Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders [DSM-5]. 5th ed. Arlington, VA: American Psychiatric Association, 2013. p. 451) |
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