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Zentralrat der Atheisten gründen?
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Sollte man einen Zentralrat der Atheisten/Humanisten gründen?
Ja, auf jeden Fall!
66%
 66%  [ 170 ]
Nein, was bringts?
23%
 23%  [ 61 ]
Gute Idee, würde aber nicht funktionieren! (Grund bitte angeben)
9%
 9%  [ 25 ]
Stimmen insgesamt : 256

Autor Nachricht
Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44643

Beitrag(#102562) Verfasst am: 13.03.2004, 21:57    Titel: Zentralrat der Atheisten gründen? Antworten mit Zitat

Es gibt in Deutschland einen Zentralrat der Juden, einen Zentralrat der Sinthi, einen Zentralrat der Muslime und was weiß ich was noch! Jede noch so kleine ethnische oder religiöse Minderheit hat ihr eigenes Repräsentationsorgan!

Warum gibt es eigentlich keinen Zentralrat der Atheisten/Humanisten? Sind wir einfach zu faul oder nicht motiviert genug, uns auch mal zu engagieren, oder haben wir einfach keine Vertreter, die bekannt und wichtig genug wären?
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Nav
Gast






Beitrag(#102565) Verfasst am: 13.03.2004, 22:04    Titel: Antworten mit Zitat

Let's Rock

Laß mich Dein Friedman sein! zynisches Grinsen
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Heike J
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#102567) Verfasst am: 13.03.2004, 22:06    Titel: Antworten mit Zitat

In den genannten Zentralräten sind auch nicht alle, sondern immer nur einige Organisationen vertreten. Die Unterschiede sind für allumfassende Dachverbände auch unter Atheisten/Humanisten zu groß.
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Nav
Gast






Beitrag(#102569) Verfasst am: 13.03.2004, 22:07    Titel: Antworten mit Zitat

Also brauchen wir einen extra Zentralrat für orthodoxe Atheisten. Auch kein Problem. zynisches Grinsen
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frajo
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#102571) Verfasst am: 13.03.2004, 22:09    Titel: Antworten mit Zitat

noch 'nen verein?
noch ein paar pöstchen?
noch ein paar pöstchenjäger?
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Nav
Gast






Beitrag(#102572) Verfasst am: 13.03.2004, 22:11    Titel: Antworten mit Zitat

Ein weiteres Argument gegen ein Zentralrat der Atheisten:

WIR sind keine Minderheit! zynisches Grinsen
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16335
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#102662) Verfasst am: 14.03.2004, 01:32    Titel: Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
noch 'nen verein?
noch ein paar pöstchen?
noch ein paar pöstchenjäger?


Hauptamtliche Mitarbeiter... zwinkern
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#102666) Verfasst am: 14.03.2004, 01:39    Titel: Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
noch 'nen verein?
noch ein paar pöstchen?
noch ein paar pöstchenjäger?


Vereinsmeierei... Ungustiöses im Blickfeld

So ziemlich das letzte, worauf ich Lust hätte.
_________________
God is Santa Claus for adults

Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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Anatoly
registrierter User



Anmeldungsdatum: 21.07.2003
Beiträge: 414

Beitrag(#102725) Verfasst am: 14.03.2004, 11:11    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:

Vereinsmeierei... Ungustiöses im Blickfeld

So ziemlich das letzte, worauf ich Lust hätte.

Ich habe auch wenig für Vereinsmeierei übrig, aber um sich eine Stimme zu verschaffen und eventuell zu Einfluß zu kommen, ist Organisierung notwendig. Je mehr Mitglieder und je größer die Organisation, desto besser. (Siehe große Religionsgemeinschaften!)

Auch wenn es große Unterschiede zw. einzelnen Gruppen von Atheisten/Humanisten gibt, müßte es doch machbar sein zu einem von allen mittragbaren Grundprogramm zu kommen (zu viel Optimismus?). Wichtig ist auch eine effektive Kommunizierung von Ansichten und Zielen. Denn was hört die breite indifferente Masse über Atheisten/Humanisten praktisch täglich? Immer nur die Gegenpropaganda, also Negatives, Verleumdungen, etc. Ein vorrangiges Ziel muß natürlich die Abschaffung des Verbots effektiver Kritik an "Glaubensdingen", also der Blasphemieparagraphen, sein. Erst wenn über religiöse Belange wie über alle anderen diskutiert werden kann, ist wirksame Auseinandersezung damit möglich. Die Religion, der Glaube, religiöse Lehren dürfen keine Sonderstellung als etwas natürliches, unhinterfragbar richtiges und unkritisierbares, mehr einnehmen.

Andererseits gibt es einen gewichtigen Grund, warum das alles sowieso sinnlos sein könnte. Er ist demographischer Natur: Religiöse, vorallem Christen und Moslems, produzieren mehr Nachwuchs, da sie eine, oberflächlich betrachtet, "freundlichere" Einstellung(Anti-Geburtenkontrolle und Anti-Schwangerschaftsabbrüche) gegenüber Nachwuchs haben. Und natürlich ihren Nachwuchs ihrer Ideologie gemäß erziehen.
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Bye,
Anatoly

"..., all das Ringen nach Freiheit sei fingiert, eine Komödie, die der Mensch seinem Narzissmus vorspielt und ihn deshalb veranlasst, ungehalten zu sein, wenn er aus seinem Spiel gerissen wird."
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step
registriert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#102726) Verfasst am: 14.03.2004, 11:12    Titel: Antworten mit Zitat

Einen Verein, der die Bevorzugung der Kirchen politisch bekämpft, gibt es ja bereits.

Ansonsten definiere ich mich - obwohl ich Atheist bin - nicht primär über die Tatsache, daß ich nicht an irgendwelche Götzen glaube. Daher habe ich mit vielen Atheisten nicht notwendigerweise identitätsstiftende Weltbildüberschneidungen, die einen positiv definierten Verein rechtfertigen würden.

Dann schon eher sowas wie die "Brights" oder auch das FGH.

gruß/step
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Zarquon
Papst (laut BLÖD 20.4.2005)



Anmeldungsdatum: 08.03.2004
Beiträge: 188
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Beitrag(#102734) Verfasst am: 14.03.2004, 12:50    Titel: Antworten mit Zitat

Gibt es einen Überblick, wieviele Mitglieder die existierenden atheistischen/humanistischen/... Organisationen haben?
Eine Art Dachverband könnte durchaus mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit bekommen als die einzelnen Kleinvereine, selbst wenn man sich in so einem Verband nur auf kleinste gemeinsame Nenner einigen kann.
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Poldi
Bin Daheim



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 4559
Wohnort: Bavarian Congo

Beitrag(#102739) Verfasst am: 14.03.2004, 13:13    Titel: Antworten mit Zitat

@step

Das is ja gerade das Problem, die Atheisten meckern zwar gerne, daß sie benachteiligt werden gegenüber den organisierten Religionen, nur daß man sich dafür eben auch organisieren müsste, das kommt den meisten nicht in den Sinn ..

Man muß sich doch nur mal umsehen, das sind immer nur rel. Kleingruppen, die tunlichst nichts miteinander zu tun haben wollen, so kann das nichts werden ...

Vor dem 3. Reich gab es EINEN großen Verband, da hätte noch eine Chance auf Mitsprache bestanden, aber da jetzt jeder sein eigenes Süpplein kochen will ...

Ich wär absolut dafür @ZR, aber ich seh wenig Hoffnung dafür ...
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Poldi
Doch leider kanns gefählich sein, den Satan in dir zu verstehen.
Jeder Mensch ein Sünderschwein, Oh christliches Vergehen.
Die Trennung zwischen Gut und Bös die wirst du niemals finden
nur leider kanns gefährlich sein das den Pfaffen auf die Nasen zu binden.
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Meloneneis
registrierter User



Anmeldungsdatum: 31.07.2003
Beiträge: 286
Wohnort: Ingolstadt

Beitrag(#102742) Verfasst am: 14.03.2004, 13:31    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kann zwar die negative Einstellung mancher hier gegen die Vereinsmeierei verstehen, aber ich halte so einen Dachverband trotzdem für sinnvoll. Dafür gibt es mehrere Gründe:

1. In Deutschland wird politscher und gesellschaftlicher Einfluss nun mal über Interessensverbände geltend gemacht. Nur ein relativ großer Verband mit vielen Mitgliedern hat genügend Gewicht, um die Macht der kirchlichen Organisationen zurückzudrängen.

2. Menschen sind nunmal nicht perfekt. Das gilt auch für Atheisten/Humanisten. Viele bleiben vermutlich einfach deshalb Mitglied einer Kirche, weil diese eine gewissen Struktur im Alltagsleben bieten (z.B. Hochzeit, Beerdigung, Weihnachtsfeiern usw.). Es gibt zwar sehr wohl Alternativen zu diesen kirchlichen Veranstaltungen, aber für einzelne Atheisten ist es mit einem größeren Aufwand verbunden, so etwas zu organisieren. Also warum nicht einen Mitgliederservice für solche Gelegenheiten anbieten?

3. Es würde Atheisten/Humanisten sicher nicht schaden, die eigenen Inhalte und Ideen zu diskutieren und zu reflektieren. Das ist notwendig, wenn man einen gemeinsamen Nenner finden will.

4. Den meisten Menschen ist eine soziale Gemeinschaft wichtig. Die Kirchen wissen das und halten Mitglieder, indem sie Jugendgruppen, Kirchechor Lachen , Bibelstunden und ähnliches veranstalten. Staatlicherseits gibt es hier zu wenige Angebote. Und weil solche Dinge Geld kosten, braucht es einen Verband, der als Veranstalter auftritt und sich um die Aquirierung von Finanzmitteln kümmert. So etwas muss übrigens nicht in eine Ideologieveranstaltung ausufern. Es geht auch lockerer.

Viele Grüsse an alle!
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step
registriert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#102748) Verfasst am: 14.03.2004, 13:46    Titel: Antworten mit Zitat

Poldi hat folgendes geschrieben:
Das is ja gerade das Problem, die Atheisten meckern zwar gerne, daß sie benachteiligt werden gegenüber den organisierten Religionen, nur daß man sich dafür eben auch organisieren müsste, das kommt den meisten nicht in den Sinn ..

Nur als Beispiel: Ich möchte gar nicht, daß wir Atheisten etwa bezgl. des Rechts, an öffentlichen Schulen ihre Ideologie zu preisen, mit den Kirchen gleichgestellt werden. (Wohl aber, daß die Kirchenprivilegien abgeschafft werden.)

gruß/step
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Poldi
Bin Daheim



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 4559
Wohnort: Bavarian Congo

Beitrag(#102750) Verfasst am: 14.03.2004, 13:54    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Poldi hat folgendes geschrieben:
Das is ja gerade das Problem, die Atheisten meckern zwar gerne, daß sie benachteiligt werden gegenüber den organisierten Religionen, nur daß man sich dafür eben auch organisieren müsste, das kommt den meisten nicht in den Sinn ..

Nur als Beispiel: Ich möchte gar nicht, daß wir Atheisten etwa bezgl. des Rechts, an öffentlichen Schulen ihre Ideologie zu preisen, mit den Kirchen gleichgestellt werden. (Wohl aber, daß die Kirchenprivilegien abgeschafft werden.)

gruß/step


Ich denke mal, da sind wir uns einig @Kirchenprivilegien abschaffen

Aber ohne Organisation dahinter, wir daraus nunmal nichts ...
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Poldi
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#102752) Verfasst am: 14.03.2004, 13:59    Titel: Antworten mit Zitat

Poldi hat folgendes geschrieben:
Ich denke mal, da sind wir uns einig @Kirchenprivilegien abschaffen

Aber ohne Organisation dahinter, wir daraus nunmal nichts ...


Gerade hier liegt allerdings ein Problem, warum die bestehenden Organisationen zwar immer öfter kooperieren, aber sich nicht in einem Dachverband wiederfinden werden:

Die einen wollen Privilegien für Religions- und Weltanschauungsverbände abschaffen. Die strikte Trennung von Staat und Kirche.

Die anderen wollen an den Kirchenprivilegien teilhaben. Sie wollen für ihre Organisation die gleichen Privilgien wie die Kirchen. Zumindest solange es Privilegien gibt. Also Weltanschauungsunterricht in den Schulen, Humanistische Militärseelsorge (was wiederum in den Organisationen selbst höchst umstritten ist), usw.
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Anatoly
registrierter User



Anmeldungsdatum: 21.07.2003
Beiträge: 414

Beitrag(#102753) Verfasst am: 14.03.2004, 14:00    Titel: Antworten mit Zitat

@Poldi: absolute Zustimmung.

@Meloneneis:
ad 1) nicht nur in Deutschland.

ad 2) genau, leider bietet der Atheismus/Humanismus vielen potentiellen Anhängern viel zu wenig.

ad 3) ebenfalls meine Zustimmung.

ad 4) die Kirchen sind sehr klug, was solche Dinge betrifft. Da können sich die meisten anderen noch eine Scheibe abschneiden.
Mit reinen Ideologieveranstaltungen lockt man sowieso niemanden mehr vor dem Ofen hervor, aber die Angst Pos. zu beziehen, sollten viele Atheisten/Humanisten hier ablegen.
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Anatoly

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step
registriert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#102755) Verfasst am: 14.03.2004, 14:03    Titel: Antworten mit Zitat

Poldi hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Poldi hat folgendes geschrieben:
Das is ja gerade das Problem, die Atheisten meckern zwar gerne, daß sie benachteiligt werden gegenüber den organisierten Religionen, nur daß man sich dafür eben auch organisieren müsste, das kommt den meisten nicht in den Sinn ..

Nur als Beispiel: Ich möchte gar nicht, daß wir Atheisten etwa bezgl. des Rechts, an öffentlichen Schulen ihre Ideologie zu preisen, mit den Kirchen gleichgestellt werden. (Wohl aber, daß die Kirchenprivilegien abgeschafft werden.)

gruß/step


Ich denke mal, da sind wir uns einig @Kirchenprivilegien abschaffen

Aber ohne Organisation dahinter, wir daraus nunmal nichts ...

Daher bin ich ja Mitglied im IBKA. Im Gegensatz zu einigen humanistischen Verbänden scheint mit hier der Fokus eindeutiger auf der politischen Aktivität zur Abschaffung von Privilegien zu liegen.

gruß/step
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Anatoly
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Anmeldungsdatum: 21.07.2003
Beiträge: 414

Beitrag(#102760) Verfasst am: 14.03.2004, 14:07    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Poldi hat folgendes geschrieben:
Ich denke mal, da sind wir uns einig @Kirchenprivilegien abschaffen

Aber ohne Organisation dahinter, wir daraus nunmal nichts ...


Gerade hier liegt allerdings ein Problem, warum die bestehenden Organisationen zwar immer öfter kooperieren, aber sich nicht in einem Dachverband wiederfinden werden:

Die einen wollen Privilegien für Religions- und Weltanschauungsverbände abschaffen. Die strikte Trennung von Staat und Kirche.

Die anderen wollen an den Kirchenprivilegien teilhaben. Sie wollen für ihre Organisation die gleichen Privilgien wie die Kirchen. Zumindest solange es Privilegien gibt. Also Weltanschauungsunterricht in den Schulen, Humanistische Militärseelsorge (was wiederum in den Organisationen selbst höchst umstritten ist), usw.

Ich sehe das so: Es geht nicht darum, ob Weltanschauungsunterricht oder keinen. Wir haben defacto den Konflikt zw. Weltanschauungen in den Schulen: auf der einen Seite den Religionsunterricht und alle anderen Aspekte in der Schule, die von Rel. beeinflußt sind (wie religiöse Symbole, Schulgottesdienst, etc.) und eigentlich alle anderen Fächer, vorallem die naturwissenschaftlichen, in denen es natürlich auch noch auf die größere oder geringere Neutralität des Lehrers ankommt.

EDIT: Diesen Konflikt findet man sowieso in allen anderen Bereichen des Lebens wieder.
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Anatoly

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Poldi
Bin Daheim



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 4559
Wohnort: Bavarian Congo

Beitrag(#102762) Verfasst am: 14.03.2004, 14:17    Titel: Antworten mit Zitat

@Heike

Das ist mir schon klar, GERADE deswegen brauchen wir einen ZR in dem man sich zumindest mal unter dem kleinsten gemeinsamen Nenner verständigt ...
Glaubst du im ZR der Juden, Roma ect. pp. sind alle einer Meinung ?
Wohl kaum, deswegen heißt es ja auch RAT, weil dort auch über die einzelnen Positionen beRATen und sich auf eine gemeinsame Ansicht geeinigt wird.
Und du sagst es ja selbst, auch die meisten derer, die an den Kirchenprivilegien teilhaben wollen, wollen das nur solange, wie es diese überhaupt noch gibt ...

Ich sehe da keinen wirklichen Hinderungsgrund, was einen ZR betrifft, sicher kann man sich da einigen ...

@Step

siehe oben ...

Der IBKA ist nunmal nur ein kleiner Teil ... ein ZR mit weiter gestecktem Rahmen würde mehr Menschen unter einem Dach vereinen, und dem Ganzen auch mehr Einfluß geben ... man muß da eher langfristig denken und nicht die eigenen Interessen über das Hauptziel stellen ... Kompromiss und Zusammenarbeit sind die Schlüsselwörter bei dem Ganzen .

Schau dir nur mal die ganzen christl. Bekenntnisse an ... davon gibt es jede Menge, mit z.T. gravierend unterschiedlichen Auffassungen, trotzdem können sie sich auf gewisse Grundzüge einigen und als kompakte Masse ihren Einfluß in der Richtung geltend machen.

Genau DARAN haperts aber bei uns .. jeder kocht nur sein eigenes Süppchen ...
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Poldi
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Meloneneis
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Anmeldungsdatum: 31.07.2003
Beiträge: 286
Wohnort: Ingolstadt

Beitrag(#102763) Verfasst am: 14.03.2004, 14:18    Titel: Antworten mit Zitat

@Heike,

Zitat:
Die anderen wollen an den Kirchenprivilegien teilhaben. Sie wollen für ihre Organisation die gleichen Privilgien wie die Kirchen. Zumindest solange es Privilegien gibt. Also Weltanschauungsunterricht in den Schulen, Humanistische Militärseelsorge (was wiederum in den Organisationen selbst höchst umstritten ist), usw.



Hm, das ist kein ganz einfaches Problem. Ich halte die Trennung von Kirche und Staat für absolut wichtig und richtig. Aber völlig ohne eine Wechselwirkung von Kirchen/Weltanschauungsgemeinschaften und Staat wird wohl kaum etwas funktionieren in diesem Land. Gesellschaften und Staaten brauchen gewisse Werte als Grundlagen. Diese Werte beziehen sie aus den Weltanschauungsgemeinschaften, die im Land vertreten sind. Z.B. ist Religionsfreiheit ein Grundrecht, dass aus den Werten und dem Menschenbild der Aufklärung hervorgeht (korrigiert mich, wenn ich falsch liege, so genau kenne ich mich hier eigentlich nicht aus, ich versuche nur, meine Gedanken zu verdeutlichen). Wer sich nicht traut, diese Werte auch nach Außen zu vertreten, an Schulen zu vermitteln etc. wird vermutlich bald feststellen, dass andere weniger zurückhaltend waren und ihre Ideologie (z.B. christlicher Fundamentalismus) in der Gesellschaft an Einfluss gewinnt. Sobald sie das geschafft haben, werden die "Werte" dieser Gruppen mehr Gewicht haben als z.B. humanistische Ideale. Das führt dann wieder dazu, dass es mit Religionsfreiheit und Trennung von Kirche und Staat bald völlig vorbei ist........
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#102766) Verfasst am: 14.03.2004, 14:26    Titel: Antworten mit Zitat

Poldi hat folgendes geschrieben:
@Glaubst du im ZR der Juden, Roma ect. pp. sind alle einer Meinung ?
#

Es gehören gar nicht alle Organisationen diesem Zentralrat an. Als z.B. mit dem Zentralrat der Juden - als selbsterklärte Vertreter aller Juden - kürzlich ein Staatsvertrag vereinbart wurde, waren die liberalen Juden empört, da sie sich gar nicht von diesem ZR vertreten fühlen.

Zitat:
Wohl kaum, deswegen heißt es ja auch RAT, weil dort auch über die einzelnen Positionen beRATen und sich auf eine gemeinsame Ansicht geeinigt wird.


Gut, der Anfang ist ja bereits gemacht. Ist halt noch nichts Hochoffizielles und heißt "Sichtungskommission". Smilie
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Poldi
Bin Daheim



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 4559
Wohnort: Bavarian Congo

Beitrag(#102778) Verfasst am: 14.03.2004, 14:47    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Poldi hat folgendes geschrieben:
@Glaubst du im ZR der Juden, Roma ect. pp. sind alle einer Meinung ?
#

Es gehören gar nicht alle Organisationen diesem Zentralrat an. Als z.B. mit dem Zentralrat der Juden - als selbsterklärte Vertreter aller Juden - kürzlich ein Staatsvertrag vereinbart wurde, waren die liberalen Juden empört, da sie sich gar nicht von diesem ZR vertreten fühlen.

Das ist mir durchaus bekannt ... allerdings mußt du zugeben, daß der EINFLUß des ZRdJ nicht zu verachten ist, auch wenn sie nicht wirklich für ALLE Juden sprechen ... alleine die Organisation eines ZRs bringt schon Öffentlichkeitsinteresse und Aufmerksamkeit, DAS versuch ich ja zu sagen ...
Wenn man dann noch die Relation betrachtet zw. der Zahl der in Deutschland lebenden Juden und der Atheisten/Humanisten, dann sollte doch ein atheistisch-humanistischer ZR, der auch nur einen kleinen Teil der Leute vereint, einen gehörigen Einfluß erreichen können.
(Mir ist klar, das da noch einige andere Faktoren eine Rolle spielen, aber trotzdem ...)
Zitat:

Zitat:
Wohl kaum, deswegen heißt es ja auch RAT, weil dort auch über die einzelnen Positionen beRATen und sich auf eine gemeinsame Ansicht geeinigt wird.


Gut, der Anfang ist ja bereits gemacht. Ist halt noch nichts Hochoffizielles und heißt "Sichtungskommission". Smilie


Na, dann hoffen wir mal, daß es auch bald was "hochoffizielles" geben wird ... bislang sind solche Bemühungen ja immer im Sande verlaufen ...
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Poldi
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
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Beitrag(#103162) Verfasst am: 15.03.2004, 12:18    Titel: Antworten mit Zitat

Man kann den IBKA doch einfach zukünftig so schreiben:
Internationaler Bund der Konfessionslosen und Atheisten - Zentralrat der Nicht-Religiösen in Deutschland.

Vielleicht böte so ein ZR die Möglichkeit, vom leider immer noch negativ geprägten "Atheistenbegriff" weg zu kommen. "Nicht religiös" zu sein wird als gutes Recht angesehen, während "Atheismus" irgendwie immer den Touch des "Radikalen" hat.

Noch schöner wäre "Zentralrat aller Menschen in Deutschland" - denn wenn man "alle" Menschen vertritt, muss man ja zwangsläufig weltanschaulich neutral und somit a-religiös sein Cool Gleichzeitig würde man mit einem solchen Namen den unerträglichen Religionslobbyismus der zahlreichen "Zentralräte" ironisch vorführen.
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Clavan
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Anmeldungsdatum: 13.03.2004
Beiträge: 103

Beitrag(#103290) Verfasst am: 15.03.2004, 16:09    Titel: Re: Zentralrat der Atheisten gründen? Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Es gibt in Deutschland einen Zentralrat der Juden, einen Zentralrat der Sinthi, einen Zentralrat der Muslime und was weiß ich was noch! Jede noch so kleine ethnische oder religiöse Minderheit hat ihr eigenes Repräsentationsorgan!

Warum gibt es eigentlich keinen Zentralrat der Atheisten/Humanisten? Sind wir einfach zu faul oder nicht motiviert genug, uns auch mal zu engagieren, oder haben wir einfach keine Vertreter, die bekannt und wichtig genug wären?


Der Atomphysiker Werner Heisenberg hat mal folgendes zum Atheismus gesagt: "Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott."
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Heike J
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Beiträge: 26284

Beitrag(#103296) Verfasst am: 15.03.2004, 16:14    Titel: Re: Zentralrat der Atheisten gründen? Antworten mit Zitat

Clavan hat folgendes geschrieben:
Der Atomphysiker Werner Heisenberg hat mal folgendes zum Atheismus gesagt: "Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott."


Das passiert, wenn man zu tief ins Glas schaut. Dann kann's schon mal zu Halluzinationen kommen. Cool
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#103302) Verfasst am: 15.03.2004, 16:19    Titel: Re: Zentralrat der Atheisten gründen? Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Clavan hat folgendes geschrieben:
Der Atomphysiker Werner Heisenberg hat mal folgendes zum Atheismus gesagt: "Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott."


Das passiert, wenn man zu tief ins Glas schaut. Dann kann's schon mal zu Halluzinationen kommen. Cool


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Clavan
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Anmeldungsdatum: 13.03.2004
Beiträge: 103

Beitrag(#103310) Verfasst am: 15.03.2004, 16:27    Titel: Re: Zentralrat der Atheisten gründen? Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Clavan hat folgendes geschrieben:
Der Atomphysiker Werner Heisenberg hat mal folgendes zum Atheismus gesagt: "Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott."


Das passiert, wenn man zu tief ins Glas schaut. Dann kann's schon mal zu Halluzinationen kommen. Cool


Gut gekontert, aber es war nur Wasser drin.......... zwinkern
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Blaubär
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Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 1133
Wohnort: Mainufer

Beitrag(#103318) Verfasst am: 15.03.2004, 16:38    Titel: Re: Zentralrat der Atheisten gründen? Antworten mit Zitat

Clavan hat folgendes geschrieben:
Der Atomphysiker Werner Heisenberg hat mal folgendes zum Atheismus gesagt: "Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott."

Führende Naturwissenschaftler - zumal Nobelpreisträger - kokettieren gerne mit Religion und Glaube. Das ist publikumswirksam und macht beliebt. Ein altbekanntes Übel.

(Das ändert nichts daran, dass ich Heisenberg als Wissenschaftler sehr hoch schätze.)
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Clavan
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Anmeldungsdatum: 13.03.2004
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Beitrag(#103328) Verfasst am: 15.03.2004, 16:52    Titel: Re: Zentralrat der Atheisten gründen? Antworten mit Zitat

Blaubär hat folgendes geschrieben:
Clavan hat folgendes geschrieben:
Der Atomphysiker Werner Heisenberg hat mal folgendes zum Atheismus gesagt: "Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott."

Führende Naturwissenschaftler - zumal Nobelpreisträger - kokettieren gerne mit Religion und Glaube. Das ist publikumswirksam und macht beliebt. Ein altbekanntes Übel.

(Das ändert nichts daran, dass ich Heisenberg als Wissenschaftler sehr hoch schätze.)


Ich bin vom genauen Gegenteil überzeugt.
"Aus Furcht, als nicht seriöser Gelehrter zu gelten oder aus seriösen akademischen Kreisen ausgeschlossen zu werden", habe man sich in weiten Fachkreisen denjenigen angepaßt, die der Evolutionsidee Vorschub leisteten.

Das Gewicht der Autorität

Wie viele Laien werden der Evolutionstheorie widersprechen, wenn führende Pädagogen und Wissenschaftler sie als eine Tatsache hinstellen und zu verstehen geben, daß sich nur jemand weigere, sie anzunehmen, der mit der Materie nicht vertraut sei? Die Tatsache, daß das Gewicht der Autorität zugunsten der Evolutionstheorie eingesetzt wird, ist ein wichtiger Grund, weshalb die Evolution vom breiten Publikum akzeptiert wird.

Ein typisches Beispiel für Auffassungen, durch die sich Laien oft einschüchtern lassen, ist die von Richard Dawkins vorgebrachte Behauptung: "Darwins Theorie wird nun durch alles verfügbare sachdienliche Beweismaterial unterstützt, und ihre Wahrhaftigkeit wird von keinem ernst zu nehmenden modernen Biologen angezweifelt."2 Ist das aber wirklich der Fall? Keineswegs. Mühelos läßt sich herausfinden, daß viele Wissenschaftler, "ernst zu nehmende moderne Biologen" nicht ausgenommen, die Evolutionstheorie nicht nur in Frage stellen, sondern sie ganz ablehnen.3 Ihrer Ansicht nach überzeugen die Beweise, die für eine Schöpfung sprechen, weit mehr. Äußerungen wie die von Dawkins sind zu stark verallgemeinernd und treffen nicht zu. Aber sie sind kennzeichnend für Versuche, mit Hilfe derartiger Behauptungen gegensätzliche Meinungen zu unterdrücken. Ein Beobachter, dem dies auffiel, schrieb in der Zeitschrift New Scientist: "Setzt Richard Dawkins so wenig Vertrauen in das Beweismaterial für die Evolution, daß er zu weitreichenden Verallgemeinerungen Zuflucht nehmen muß, um die gegenteiligen Anschauungen seiner Opponenten zurückzuweisen?"

"Die Evolution ist eine Tatsache", behaupten die Evolutionisten Luria, Gould und Singer in dem Buch A View of Life und erklären: "Wir zweifeln genausowenig daran, wie wir bezweifeln, daß sich die Erde um die Sonne dreht oder daß aus Wasserstoff und Sauerstoff Wasser entsteht."5 In dem Buch wird auch erklärt, daß die Evolution ebenso den Tatsachen entspreche wie die Existenz der Schwerkraft. Doch daß sich die Erde um die Sonne dreht, daß Wasser aus Wasserstoff und Sauerstoff besteht und daß die Schwerkraft existiert, läßt sich experimentell nachweisen; die Evolution dagegen nicht. In der Tat geben dieselben Evolutionisten zu, daß "sich an evolutionistischen Theorien Debatten entzünden".6 Werden aber die Drehung der Erde um die Sonne, die Zusammensetzung des Wassers und die Existenz der Schwerkraft heute noch heftig debattiert? Nein. Ist es dann vernünftig, zu sagen, die Evolution sei ebenso eine Tatsache wie die erwähnten Beispiele?

In dem Vorwort zu John Readers Buch Die Jagd nach dem ersten Menschen erklärt David Pilbeam, daß sich die Schlußfolgerungen der Wissenschaftler nicht immer auf Fakten stützen. Er begründet das wie folgt: "Aber schließlich arbeiten hier Wissenschaftler, die auch nur Menschen sind. Viel steht auf dem Spiel, denn Ruhm und Publicity sind verlockend." Wie in dem Buch zugegeben wird, handelt es sich bei der Abstammungslehre um eine "Wissenschaft, die durch persönliche Ambitionen vorangetrieben wird und deswegen vorgefaßten Meinungen offensteht". Als Beispiel wird angeführt, daß, "wenn Vorerwartungen . . . so .begeistert aufgenommen und gepflegt werden, wie im Fall Piltdown, die Wissenschaft eine merkwürdige Tendenz zeigt, Glauben vor Erforschung zu stellen". Der Autor fügt hinzu, daß "moderne . . . [Evolutionisten] genauso dazu neigen, an falschen Daten, die ihre Vorerwartungen bestimmen, festzuhalten wie die früheren Forscher. . . . [Sie] wiesen objektive Ergebnisse zurück und hielten an den Behauptungen fest, an die sie glauben wollten."7 Da sich einige Wissenschaftler auf die Evolution festgelegt haben und Karriere machen möchten, sind sie nicht bereit, die Möglichkeit eines Irrtums einzuräumen. Sie rechtfertigen eher ihre vorgefaßten Meinungen, als daß sie Tatsachen anerkennen, die sich möglicherweise nachteilig für sie auswirken.

Im Vorwort der Jahrhundertausgabe von Darwins Werk Die Entstehung der Arten mißbilligte W. R. Thompson diese unwissenschaftliche Einstellung. Thompson stellte fest: "Halten Argumente einer Analyse nicht stand, sollte man ihnen die Zustimmung versagen, und ein völliger Meinungsumschwung aufgrund unsolider Beweise muß als beklagenswert betrachtet werden." Er sagte: "Die Fakten und Interpretationen, auf die sich Darwin verließ, überzeugen heute nicht mehr. Die Darwinsche Lehre ist durch Forschungen auf dem Gebiet der Vererbung und der Variation ausgehöhlt worden."
Ferner beobachtete Thompson: "Ein lang anhaltender und bedauerlicher Effekt, den der Erfolg der Entstehung der Arten nach sich zog, war die Sucht der Biologen nach nicht verifizierbaren Spekulationen . . . Der Erfolg des Darwinismus war von einem Integritätsverlust der Wissenschaft begleitet." Er sagte abschließend: "Diese Situation, nämlich daß sich Wissenschaftler zur Verteidigung einer Lehre zusammenschließen, die sie weder wissenschaftlich zu beschreiben noch wissenschaftlich exakt darzustellen vermögen und deren Glaubwürdigkeit sie in der Öffentlichkeit dadurch zu erhalten versuchen, daß sie Kritik unterdrücken und Probleme unerwähnt lassen, ist in der Wissenschaft höchst ungewöhnlich und unerwünscht."

Anthony Ostric, Professor der Anthropologie, kritisierte Fachkollegen, weil sie die Abstammung des Menschen von affenähnlichen Lebewesen "als eine Tatsache" bezeichnen. Er sagte, daß "es sich bestenfalls um eine Hypothese handelt und zudem nicht einmal um eine gut untermauerte" und daß "es keinen Beweis dafür gibt, daß sich der Mensch, seitdem er nachweislich das erstemal in Erscheinung trat, wesentlich verändert hätte". "Aus Furcht, als nicht seriöser Gelehrter zu gelten oder aus seriösen akademischen Kreisen ausgeschlossen zu werden", habe man sich in weiten Fachkreisen denjenigen angepaßt, die der Evolutionsidee Vorschub leisteten.10 Auch Hoyle und Wickramasinghe äußern sich ähnlich: "Entweder glaubt man an diese Ideen, oder man wird unweigerlich als Ketzer gebrandmarkt." Das hat unter anderem dazu geführt, daß bisher nur wenige Wissenschaftler bereit waren, die Schöpfungslehre unvoreingenommen zu untersuchen. Treffend heißt es in einem Brief an den Herausgeber der Zeitschrift Hospital Practice: "Die Wissenschaft hat sich stets ihrer Objektivität gerühmt, doch ich fürchte, daß wir Wissenschaftler sehr schnell der voreingenommenen, unaufgeschlossenen Denkweise verfallen, die wir einst so verabscheut haben."
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