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Vom Wortsinn der Bibel
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Argeleb
Misanthropischer Humanist



Anmeldungsdatum: 02.01.2010
Beiträge: 2020

Beitrag(#2293206) Verfasst am: 10.03.2023, 19:50    Titel: Re: Von der Handhabung Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Schneegestürm hat folgendes geschrieben:
Argeleb hat folgendes geschrieben:
Schneegestürm hat folgendes geschrieben:

Was die falschen Interpretationen anbelangt, so stellen sie mir ja keine Ausgangslage dar. Die Bibel kann nicht dafür, was aus ihr gemacht wird.

Aber wie unterscheidest du denn nun falsche Interpretationen von richtigen?


Das steht im Wesentlichen in Beitrag 1.

Nein, das steht da nicht.
Da steht nur, dass man einen "alten Wortsinn" ergründen solle, "der im Wesentlichen ein imaginativer und hintersinniger", und dass es um "seelisch-geistige Sinnbilder" ginge. Wie man all das erkennen soll, steht da gerade nicht. Nur, dass es irgendwie auch um eine "Veränderung des Bewusstseins" ginge.

Ich hätte vielleicht eher fragen sollen, wie er denn nun die "seelisch-geistigen Sinnbilder" von Halluzinationen unterscheiden will.
_________________
Denny Crane!
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jdf
MIM-104C Nikopol
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#2293217) Verfasst am: 10.03.2023, 23:28    Titel: Antworten mit Zitat

Hilarious.
_________________

RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

Ceterum censeo Iulianem esse liberatum.
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vrolijke
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Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46345
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2293220) Verfasst am: 10.03.2023, 23:33    Titel: Re: Von der Handhabung Antworten mit Zitat

Argeleb hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Schneegestürm hat folgendes geschrieben:
Argeleb hat folgendes geschrieben:
Schneegestürm hat folgendes geschrieben:

Was die falschen Interpretationen anbelangt, so stellen sie mir ja keine Ausgangslage dar. Die Bibel kann nicht dafür, was aus ihr gemacht wird.

Aber wie unterscheidest du denn nun falsche Interpretationen von richtigen?


Das steht im Wesentlichen in Beitrag 1.

Nein, das steht da nicht.
Da steht nur, dass man einen "alten Wortsinn" ergründen solle, "der im Wesentlichen ein imaginativer und hintersinniger", und dass es um "seelisch-geistige Sinnbilder" ginge. Wie man all das erkennen soll, steht da gerade nicht. Nur, dass es irgendwie auch um eine "Veränderung des Bewusstseins" ginge.

Ich hätte vielleicht eher fragen sollen, wie er denn nun die "seelisch-geistigen Sinnbilder" von Halluzinationen unterscheiden will.


Das Christentum - eigentlich Paulusium - (Paulus, der ihn noch nicht mal gekannt hat) fing doch schon an mit einem epileptischen Anfall.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21802

Beitrag(#2293242) Verfasst am: 11.03.2023, 13:27    Titel: Re: Von der Handhabung Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Argeleb hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Schneegestürm hat folgendes geschrieben:
Argeleb hat folgendes geschrieben:
Schneegestürm hat folgendes geschrieben:

Was die falschen Interpretationen anbelangt, so stellen sie mir ja keine Ausgangslage dar. Die Bibel kann nicht dafür, was aus ihr gemacht wird.

Aber wie unterscheidest du denn nun falsche Interpretationen von richtigen?


Das steht im Wesentlichen in Beitrag 1.

Nein, das steht da nicht.
Da steht nur, dass man einen "alten Wortsinn" ergründen solle, "der im Wesentlichen ein imaginativer und hintersinniger", und dass es um "seelisch-geistige Sinnbilder" ginge. Wie man all das erkennen soll, steht da gerade nicht. Nur, dass es irgendwie auch um eine "Veränderung des Bewusstseins" ginge.

Ich hätte vielleicht eher fragen sollen, wie er denn nun die "seelisch-geistigen Sinnbilder" von Halluzinationen unterscheiden will.

Das Christentum - eigentlich Paulusium - (Paulus, der ihn noch nicht mal gekannt hat) fing doch schon an mit einem epileptischen Anfall.

Respekt. Ferndiagnose über 2000 Jahre hinweg.
_________________
"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46345
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2293243) Verfasst am: 11.03.2023, 16:19    Titel: Re: Von der Handhabung Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Das Christentum - eigentlich Paulusium - (Paulus, der ihn noch nicht mal gekannt hat) fing doch schon an mit einem epileptischen Anfall.

Respekt. Ferndiagnose über 2000 Jahre hinweg.



Ich bin aber in guter Gesellschaft.
https://de.wikipedia.org/wiki/Paulus_von_Tarsus
Zitat:
Die Theologie des Paulus ist in seinen Briefen ausgeführt (insbesondere im Römerbrief und im Galaterbrief). Er übernahm den Glauben der Jerusalemer Urgemeinde, dass Jesus von Nazaret der in der jüdischen Tradition erwartete Messias (altgriechisch ??????? Christós, deutsch ‚der Gesalbte‘) und Menschheitserretter sei. Im Unterschied zu Jesus stellte Paulus nicht den himmlischen Vater, sondern den auferstandenen Heilsbringer und Mittler Jesus Christus ins Zentrum seiner Verkündigung. Er lehrte, Gott habe mit der Hingabe seines Sohnes auch die unreinen heidnischen Völker in seinen Bund aufgenommen, aber im Unterschied zum „Volk des ersten Bundes“ nur aus Gnade. Zur Annahme dieser Liebesgabe sei einzig der Glaube an den gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus notwendig. Die Befolgung der jüdischen Tora sei den gläubigen Heiden erlassen. Zugleich seien sie jedoch dem erwählten Gottesvolk unterstellt. Er legte damit den Grundstein für die Abspaltung des Heidenchristentums vom Judentum.
Das ist doch wohl deutlich auf Paulus seinen Mist gewachsen.


Und: "christentum paulus epileptischer anfall" in Google bringt 437.000 Ergebnissen.

Eines davon:
Zitat:
"Saint Paul's disease" wurde die Epilepsie im alten Irland genannt - "Krankheit des heiligen Paulus". Der Name weist auf die jahrhundertealte Vermutung hin, der Völkerapostel habe selbst an einer Epilepsie gelitten.

Zur Bekräftigung dieser Ansicht wird meist auf das in der Apostelgeschichte des Neuen Testaments geschilderte "Damaskus-Erlebnis" verwiesen (Apg. 9, 3-9); dort wird von einer anfallartigen Attacke berichtet, der Saulus - so hieß der Apostel vor seiner Bekehrung zum Christentum - auf einer Reise nach Damaskus anheim fiel: "...Da umstrahlte ihn plötzlich ein Licht vom Himmel. Er fiel zu Boden und hörte eine Stimme, die ihm zurief: 'Saul, Saul, warum verfolgst du mich?' ...Saulus erhob sich vom Boden. Obwohl er aber die Augen aufschlug, sah er nichts... Er blieb drei Tage blind und aß und trank nicht."

_________________
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Erich Fromm

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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
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Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2293244) Verfasst am: 11.03.2023, 16:27    Titel: Re: Von der Handhabung Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Das Christentum - eigentlich Paulusium - (Paulus, der ihn noch nicht mal gekannt hat) fing doch schon an mit einem epileptischen Anfall.

Respekt. Ferndiagnose über 2000 Jahre hinweg.



Ich bin dabei nicht allein, sondern in guter Gesellschaft.

https://de.wikipedia.org/wiki/Paulus_von_Tarsus
Zitat:
Die Theologie des Paulus ist in seinen Briefen ausgeführt (insbesondere im Römerbrief und im Galaterbrief). Er übernahm den Glauben der Jerusalemer Urgemeinde, dass Jesus von Nazaret der in der jüdischen Tradition erwartete Messias (altgriechisch ?????o? Christos, deutsch ‚der Gesalbte‘) und Menschheitserretter sei. Im Unterschied zu Jesus stellte Paulus nicht den himmlischen Vater, sondern den auferstandenen Heilsbringer und Mittler Jesus Christus ins Zentrum seiner Verkündigung. Er lehrte, Gott habe mit der Hingabe seines Sohnes auch die unreinen heidnischen Völker in seinen Bund aufgenommen, aber im Unterschied zum „Volk des ersten Bundes“ nur aus Gnade. Zur Annahme dieser Liebesgabe sei einzig der Glaube an den gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus notwendig. Die Befolgung der jüdischen Tora sei den gläubigen Heiden erlassen. Zugleich seien sie jedoch dem erwählten Gottesvolk unterstellt. Er legte damit den Grundstein für die Abspaltung des Heidenchristentums vom Judentum.
Das ist doch wohl deutlich auf Paulus seinen Mist gewachsen.


Und: "christentum paulus epileptischer anfall" in Google bringt 437.000 Ergebnissen.

Eines davon:
Zitat:
"Saint Paul's disease" wurde die Epilepsie im alten Irland genannt - "Krankheit des heiligen Paulus". Der Name weist auf die jahrhundertealte Vermutung hin, der Völkerapostel habe selbst an einer Epilepsie gelitten.

Zur Bekräftigung dieser Ansicht wird meist auf das in der Apostelgeschichte des Neuen Testaments geschilderte "Damaskus-Erlebnis" verwiesen (Apg. 9, 3-9); dort wird von einer anfallartigen Attacke berichtet, der Saulus - so hieß der Apostel vor seiner Bekehrung zum Christentum - auf einer Reise nach Damaskus anheim fiel: "...Da umstrahlte ihn plötzlich ein Licht vom Himmel. Er fiel zu Boden und hörte eine Stimme, die ihm zurief: 'Saul, Saul, warum verfolgst du mich?' ...Saulus erhob sich vom Boden. Obwohl er aber die Augen aufschlug, sah er nichts... Er blieb drei Tage blind und aß und trank nicht."

Wenn ich sowas erlebe und nicht aufgeklärt bin, glaube ich tatsächlich an was übernatürliches. In seinem Fall, an einen Wink des Himmels, dass er gewaltig irrt.
Die Erfahrung lehrt uns; bekehrte Fanatiker werden nicht selten, eher in der Regel, Fanatiker der Gegenseite.
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
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Beitrag(#2293245) Verfasst am: 11.03.2023, 16:27    Titel: Re: Von der Handhabung Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Das Christentum - eigentlich Paulusium - (Paulus, der ihn noch nicht mal gekannt hat) fing doch schon an mit einem epileptischen Anfall.

Respekt. Ferndiagnose über 2000 Jahre hinweg.



Ich bin dabei nicht allein, sondern in guter Gesellschaft.

https://de.wikipedia.org/wiki/Paulus_von_Tarsus
Zitat:
Die Theologie des Paulus ist in seinen Briefen ausgeführt (insbesondere im Römerbrief und im Galaterbrief). Er übernahm den Glauben der Jerusalemer Urgemeinde, dass Jesus von Nazaret der in der jüdischen Tradition erwartete Messias (altgriechisch ???o?oc Christos, deutsch ‚der Gesalbte‘) und Menschheitserretter sei. Im Unterschied zu Jesus stellte Paulus nicht den himmlischen Vater, sondern den auferstandenen Heilsbringer und Mittler Jesus Christus ins Zentrum seiner Verkündigung. Er lehrte, Gott habe mit der Hingabe seines Sohnes auch die unreinen heidnischen Völker in seinen Bund aufgenommen, aber im Unterschied zum „Volk des ersten Bundes“ nur aus Gnade. Zur Annahme dieser Liebesgabe sei einzig der Glaube an den gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus notwendig. Die Befolgung der jüdischen Tora sei den gläubigen Heiden erlassen. Zugleich seien sie jedoch dem erwählten Gottesvolk unterstellt. Er legte damit den Grundstein für die Abspaltung des Heidenchristentums vom Judentum.
Das ist doch wohl deutlich auf Paulus seinen Mist gewachsen.


Und: "christentum paulus epileptischer anfall" in Google bringt 437.000 Ergebnissen.

Eines davon:
Zitat:
"Saint Paul's disease" wurde die Epilepsie im alten Irland genannt - "Krankheit des heiligen Paulus". Der Name weist auf die jahrhundertealte Vermutung hin, der Völkerapostel habe selbst an einer Epilepsie gelitten.

Zur Bekräftigung dieser Ansicht wird meist auf das in der Apostelgeschichte des Neuen Testaments geschilderte "Damaskus-Erlebnis" verwiesen (Apg. 9, 3-9); dort wird von einer anfallartigen Attacke berichtet, der Saulus - so hieß der Apostel vor seiner Bekehrung zum Christentum - auf einer Reise nach Damaskus anheim fiel: "...Da umstrahlte ihn plötzlich ein Licht vom Himmel. Er fiel zu Boden und hörte eine Stimme, die ihm zurief: 'Saul, Saul, warum verfolgst du mich?' ...Saulus erhob sich vom Boden. Obwohl er aber die Augen aufschlug, sah er nichts... Er blieb drei Tage blind und aß und trank nicht."

Wenn ich sowas erlebe und nicht aufgeklärt bin, glaube ich tatsächlich an was übernatürliches. In seinem Fall, an einen Wink des Himmels, dass er gewaltig irrt.
Die Erfahrung lehrt uns; bekehrte Fanatiker werden nicht selten, eher in der Regel, Fanatiker der Gegenseite.
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vrolijke
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Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2293246) Verfasst am: 11.03.2023, 16:28    Titel: Re: Von der Handhabung Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Das Christentum - eigentlich Paulusium - (Paulus, der ihn noch nicht mal gekannt hat) fing doch schon an mit einem epileptischen Anfall.

Respekt. Ferndiagnose über 2000 Jahre hinweg.



Ich bin dabei nicht allein, sondern in guter Gesellschaft.

https://de.wikipedia.org/wiki/Paulus_von_Tarsus
Zitat:
Die Theologie des Paulus ist in seinen Briefen ausgeführt (insbesondere im Römerbrief und im Galaterbrief). Er übernahm den Glauben der Jerusalemer Urgemeinde, dass Jesus von Nazaret der in der jüdischen Tradition erwartete Messias (altgriechisch ?p?o?oc Christos, deutsch ‚der Gesalbte‘) und Menschheitserretter sei. Im Unterschied zu Jesus stellte Paulus nicht den himmlischen Vater, sondern den auferstandenen Heilsbringer und Mittler Jesus Christus ins Zentrum seiner Verkündigung. Er lehrte, Gott habe mit der Hingabe seines Sohnes auch die unreinen heidnischen Völker in seinen Bund aufgenommen, aber im Unterschied zum „Volk des ersten Bundes“ nur aus Gnade. Zur Annahme dieser Liebesgabe sei einzig der Glaube an den gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus notwendig. Die Befolgung der jüdischen Tora sei den gläubigen Heiden erlassen. Zugleich seien sie jedoch dem erwählten Gottesvolk unterstellt. Er legte damit den Grundstein für die Abspaltung des Heidenchristentums vom Judentum.
Das ist doch wohl deutlich auf Paulus seinen Mist gewachsen.


Und: "christentum paulus epileptischer anfall" in Google bringt 437.000 Ergebnissen.

Eines davon:
Zitat:
"Saint Paul's disease" wurde die Epilepsie im alten Irland genannt - "Krankheit des heiligen Paulus". Der Name weist auf die jahrhundertealte Vermutung hin, der Völkerapostel habe selbst an einer Epilepsie gelitten.

Zur Bekräftigung dieser Ansicht wird meist auf das in der Apostelgeschichte des Neuen Testaments geschilderte "Damaskus-Erlebnis" verwiesen (Apg. 9, 3-9); dort wird von einer anfallartigen Attacke berichtet, der Saulus - so hieß der Apostel vor seiner Bekehrung zum Christentum - auf einer Reise nach Damaskus anheim fiel: "...Da umstrahlte ihn plötzlich ein Licht vom Himmel. Er fiel zu Boden und hörte eine Stimme, die ihm zurief: 'Saul, Saul, warum verfolgst du mich?' ...Saulus erhob sich vom Boden. Obwohl er aber die Augen aufschlug, sah er nichts... Er blieb drei Tage blind und aß und trank nicht."

Wenn ich sowas erlebe und nicht aufgeklärt bin, glaube ich tatsächlich an was übernatürliches. In seinem Fall, an einen Wink des Himmels, dass er gewaltig irrt.
Die Erfahrung lehrt uns; bekehrte Fanatiker werden nicht selten, eher in der Regel, Fanatiker der Gegenseite.
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
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Beitrag(#2293247) Verfasst am: 11.03.2023, 16:28    Titel: Re: Von der Handhabung Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Das Christentum - eigentlich Paulusium - (Paulus, der ihn noch nicht mal gekannt hat) fing doch schon an mit einem epileptischen Anfall.

Respekt. Ferndiagnose über 2000 Jahre hinweg.



Ich bin dabei nicht allein, sondern in guter Gesellschaft.

https://de.wikipedia.org/wiki/Paulus_von_Tarsus
Zitat:
Die Theologie des Paulus ist in seinen Briefen ausgeführt (insbesondere im Römerbrief und im Galaterbrief). Er übernahm den Glauben der Jerusalemer Urgemeinde, dass Jesus von Nazaret der in der jüdischen Tradition erwartete Messias (deutsch ‚der Gesalbte) und Menschheitserretter sei. Im Unterschied zu Jesus stellte Paulus nicht den himmlischen Vater, sondern den auferstandenen Heilsbringer und Mittler Jesus Christus ins Zentrum seiner Verkündigung. Er lehrte, Gott habe mit der Hingabe seines Sohnes auch die unreinen heidnischen Völker in seinen Bund aufgenommen, aber im Unterschied zum „Volk des ersten Bundes“ nur aus Gnade. Zur Annahme dieser Liebesgabe sei einzig der Glaube an den gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus notwendig. Die Befolgung der jüdischen Tora sei den gläubigen Heiden erlassen. Zugleich seien sie jedoch dem erwählten Gottesvolk unterstellt. Er legte damit den Grundstein für die Abspaltung des Heidenchristentums vom Judentum.
Das ist doch wohl deutlich auf Paulus seinen Mist gewachsen.


Und: "christentum paulus epileptischer anfall" in Google bringt 437.000 Ergebnissen.

Eines davon:
Zitat:
"Saint Paul's disease" wurde die Epilepsie im alten Irland genannt - "Krankheit des heiligen Paulus". Der Name weist auf die jahrhundertealte Vermutung hin, der Völkerapostel habe selbst an einer Epilepsie gelitten.

Zur Bekräftigung dieser Ansicht wird meist auf das in der Apostelgeschichte des Neuen Testaments geschilderte "Damaskus-Erlebnis" verwiesen (Apg. 9, 3-9); dort wird von einer anfallartigen Attacke berichtet, der Saulus - so hieß der Apostel vor seiner Bekehrung zum Christentum - auf einer Reise nach Damaskus anheim fiel: "...Da umstrahlte ihn plötzlich ein Licht vom Himmel. Er fiel zu Boden und hörte eine Stimme, die ihm zurief: 'Saul, Saul, warum verfolgst du mich?' ...Saulus erhob sich vom Boden. Obwohl er aber die Augen aufschlug, sah er nichts... Er blieb drei Tage blind und aß und trank nicht."

Wenn ich sowas erlebe und nicht aufgeklärt bin, glaube ich tatsächlich an was übernatürliches. In seinem Fall, an einen Wink des Himmels, dass er gewaltig irrt.
Die Erfahrung lehrt uns; bekehrte Fanatiker werden nicht selten, eher in der Regel, Fanatiker der Gegenseite.
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Schneegestürm
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Anmeldungsdatum: 21.02.2023
Beiträge: 156

Beitrag(#2293285) Verfasst am: 12.03.2023, 15:46    Titel: Von der zweiten Meile Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:

Die Kreuzzüge wurden auch durch die Bibel gerechtfertigt.


Mich interessiert überhaupt nicht, wie manche die Bibel missbräuchlich interpretieren und ihren Missbrauch mit ihr legitimieren. Ich als selbstständig denkender Mensch überlasse nicht denen, wie ich zu denken und zu empfinden habe, von denen ich meine, sie würden missbräuchlich vorgehen.

Ein Kämpfen für das Christentum wäre überhaupt nur auf geistiger Ebene zu verstehen, so heißt es:

Zitat:
Und wenn dich einer nötigt, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh' mit ihm zwei.
Zitat: Mt. 5,41
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wolle
Anti-Theist und Welt-Verbesserer



Anmeldungsdatum: 23.03.2015
Beiträge: 3909

Beitrag(#2293287) Verfasst am: 12.03.2023, 16:04    Titel: Re: Von der zweiten Meile Antworten mit Zitat

Schneegestürm hat folgendes geschrieben:

Mich interessiert überhaupt nicht, wie manche die Bibel missbräuchlich interpretieren und ihren Missbrauch mit ihr legitimieren.


Ist diese Einstellung nicht etwas ignorant?
Wie soll man den folgenden Satz in der Bibel anders interpretieren als dass Schulkinder in der Schule durch Lehrer körperlich gezüchtigt werden dürfen?

https://www.bibel-online.net/buch/luther_1912/sprueche/29/#15 schrieb:
Zitat:
15 Rute und Strafe gibt Weisheit; aber ein Knabe, sich selbst überlassen, macht seiner Mutter Schande.


Noch Heute werden in der Hälfte aller Länder Kinder von ihren Lehrern geschlagen, was teils mit der Bibel gerechtfertigt wird, und für den Lehrer straflos bleibt.

Die Pädagogik der Bibel ist falsch, vor-mittelalterlich und nicht akzeptabel nach heutigen Erkenntnissen.
Trotzdem darf diese Bibel nicht geändert werden.
_________________
72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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Argeleb
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Anmeldungsdatum: 02.01.2010
Beiträge: 2020

Beitrag(#2293292) Verfasst am: 12.03.2023, 18:28    Titel: Re: Von der zweiten Meile Antworten mit Zitat

Schneegestürm hat folgendes geschrieben:

Mich interessiert überhaupt nicht, wie manche die Bibel missbräuchlich interpretieren und ihren Missbrauch mit ihr legitimieren.

Findest du das nicht ein klein bisschen überheblich? Du sagst also, die hätten die Bibel missbräuchlich interpretiert. Wer hat dich zum Richter über falsche und richtige Interpretationen gemacht?
Ich mache es mir da einfach und interpretiere die Bibel nicht, ich nehme sie so wörtlich, wie es nur geht. Und aus diesem Grund wende ich mich angewidert von ihr ab.
_________________
Denny Crane!
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46345
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2293293) Verfasst am: 12.03.2023, 19:39    Titel: Re: Von der zweiten Meile Antworten mit Zitat

Argeleb hat folgendes geschrieben:
Schneegestürm hat folgendes geschrieben:

Mich interessiert überhaupt nicht, wie manche die Bibel missbräuchlich interpretieren und ihren Missbrauch mit ihr legitimieren.

Findest du das nicht ein klein bisschen überheblich? Du sagst also, die hätten die Bibel missbräuchlich interpretiert. Wer hat dich zum Richter über falsche und richtige Interpretationen gemacht?
Ich mache es mir da einfach und interpretiere die Bibel nicht, ich nehme sie so wörtlich, wie es nur geht. Und aus diesem Grund wende ich mich angewidert von ihr ab.


Und wenn "Gott" was anders gemeint hätte, hätte er sich deutlicher ausdrücken können.
Soviel zu allmächtig und allwissend. Er hätte doch wissen können, dass man das irgendwann irgendwo missinterpretieren kann.
Eine Absurdität jagt die andere.
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Schneegestürm
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Anmeldungsdatum: 21.02.2023
Beiträge: 156

Beitrag(#2293310) Verfasst am: 13.03.2023, 13:06    Titel: Re: Von der zweiten Meile Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
Schneegestürm hat folgendes geschrieben:

Mich interessiert überhaupt nicht, wie manche die Bibel missbräuchlich interpretieren und ihren Missbrauch mit ihr legitimieren.


Ist diese Einstellung nicht etwas ignorant?


Sie beteiligt sich konsequent nicht am erkannten Missbrauch.





wolle hat folgendes geschrieben:

Wie soll man den folgenden Satz in der Bibel anders interpretieren als dass Schulkinder in der Schule durch Lehrer körperlich gezüchtigt werden dürfen?

https://www.bibel-online.net/buch/luther_1912/sprueche/29/#15 schrieb:
Zitat:
15 Rute und Strafe gibt Weisheit; aber ein Knabe, sich selbst überlassen, macht seiner Mutter Schande.


Es handelt sich um eine geistliche Fachsprache. So wenig, wie dieser Spruch verstanden werden kann, so sehr auch nicht der von der zweiten Meile:

Schneegestürm hat folgendes geschrieben:

Ein Kämpfen für das Christentum wäre überhaupt nur auf geistiger Ebene zu verstehen, so heißt es:

Zitat:
Und wenn dich einer nötigt, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh' mit ihm zwei.
Zitat: Mt. 5,41






wolle hat folgendes geschrieben:

Trotzdem darf diese Bibel nicht geändert werden.


Jeder hat das Recht zu dieser Meinung, aber andere haben auch das Recht, zu meinen, sie müsse so übersetzt werden, dass sie dem heutigen Bewusstsein verständlich werden kann.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44149

Beitrag(#2293314) Verfasst am: 13.03.2023, 15:22    Titel: Re: Von der zweiten Meile Antworten mit Zitat

Schneegestürm hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:
Schneegestürm hat folgendes geschrieben:

Mich interessiert überhaupt nicht, wie manche die Bibel missbräuchlich interpretieren und ihren Missbrauch mit ihr legitimieren.

Ist diese Einstellung nicht etwas ignorant?

Sie beteiligt sich konsequent nicht am erkannten Missbrauch.

Das tut auch eine Einstellung nicht, die die Bibel einfach überhaupt nicht mehr für relevant hält außer vielleicht als kulturhistorisches Dokument. Welchen Vorteil hat jetzt deine Einstellung gegenüber einer solchen?
_________________
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Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21802

Beitrag(#2293316) Verfasst am: 13.03.2023, 16:37    Titel: Re: Von der zweiten Meile Antworten mit Zitat

Schneegestürm hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:

Wie soll man den folgenden Satz in der Bibel anders interpretieren als dass Schulkinder in der Schule durch Lehrer körperlich gezüchtigt werden dürfen?

https://www.bibel-online.net/buch/luther_1912/sprueche/29/#15 schrieb:
Zitat:
15 Rute und Strafe gibt Weisheit; aber ein Knabe, sich selbst überlassen, macht seiner Mutter Schande.


Es handelt sich um eine geistliche Fachsprache. So wenig, wie dieser Spruch verstanden werden kann, so sehr auch nicht der von der zweiten Meile:

Schneegestürm hat folgendes geschrieben:

Ein Kämpfen für das Christentum wäre überhaupt nur auf geistiger Ebene zu verstehen, so heißt es:

Zitat:
Und wenn dich einer nötigt, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh' mit ihm zwei.
Zitat: Mt. 5,41

Unfug. Der erste Spruch gehört zur damaligen Weisheitsliteratur, in der auch ganz lebenspraktische Erkenntnisse weitergegeben wurden. Es ist für mich überhaupt kein Grund erkennbar, warum der nicht erst einmal (womit weitere, übertragene Bedeutungen nicht ausgeschlossen sind) ganz wörtlich zu verstehen wäre, dass also körperliche Züchtigung zu einer richtigen Erziehung dazugehört.
Bloß weil uns das heute nicht gefällt, können wir nicht behaupten, dass das nicht so wäre.

Der zweite Spruch dagegen gehört zu der radikalen Ethik der Gewaltlosigkeit, die einer durch Gewalt nicht zu überwindenden Unterdrückung entgegengesetzt werden sollte. Auch da ist nicht erkennbar, warum das vor dem damaligen kulturellen Kontext nicht zunächst einmal wörtlich zu nehmen wäre.

Wir können es nicht für uns unmittelbar wörtlich nehmen, weil sich der kulturelle Kontext geändert hat. Das ist aber was ganz anderes als deine Behauptung.
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VanHanegem
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Beitrag(#2293337) Verfasst am: 14.03.2023, 11:07    Titel: Antworten mit Zitat

Dass das Wort überbewertet wird, basiert wiederum u.a. auf einer Falschübersetzung der Bibel:
"en arche en ho logos"
wird seit Luther falschübersetzt mit "Im Anfang war das Wort"
Obwohl ich kein Fan von ihm bin, muss ich ihn hier aber freisprechen, denn die vulgata hat es ihm schon falsch in den Mund (bzw. auf die Tastatur) gelegt: "in principio erat verbum"

Jedoch ist "Wort" (was meinetwegen als stellvertretend für jede Information stehen mag) nur eine Teilbedeutung von "Logos". Ein weiterer Kreis von Wortbedeutungen geht jedoch in Richtung "Berechnung", "Denkvermögen", "Grund", nach Auffassung einiger Autoren auch das personifizierte Wesen Gottes etc.

Sind wir mal ehrlich, jede Übersetzung ist falsch. Aber als erste Notfallmaßnahme wäre vorläufig mal die folgende Übersetzung noch weniger falsch: "Im Anfang war der Logos"
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#2293355) Verfasst am: 14.03.2023, 14:48    Titel: Antworten mit Zitat

Nun, Joh 1 bezieht sich recht deutlich auf Gen 1, wo es um das Schöpfungshandeln Gottes durch sein Sprechen geht. Insofern bräuchtest du mMn ein paar Argumente, um zu begründen, warum diese Teilbedeutung an dieser Stelle falsch sein sollte.
Und warum es als Übersetzung besser sein sollte, nicht zu übersetzen, sondern einfach das femdsprachige Wort stehen zu lassen, bedürfte erst recht einer Begründung.
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VanHanegem
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Beitrag(#2293356) Verfasst am: 14.03.2023, 15:47    Titel: Antworten mit Zitat

Aha, eine neue theologische Richtung, die parallelen zu Joh. und Genesis postuliert. Und das mit einschränkender Wirkung auf die Übersetzungsmöglichkeiten.
was ist dann mit "kai ho logos sarx egeneto"?
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#2293359) Verfasst am: 14.03.2023, 16:39    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist sowas von überhaupt nicht neu ...

Aber, wenn's dir beliebt, kann's freilich alles und nichts heißen. Vielleicht heißt es ja auch "Sinn", "Kraft" oder "Tat", wenn du das "Wort" unmöglich so hoch schätzen kannst?
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Schneegestürm
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Beitrag(#2293378) Verfasst am: 15.03.2023, 15:57    Titel: Von der Weisheit und der zweiten Meile Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Der erste Spruch gehört zur damaligen Weisheitsliteratur, in der auch ganz lebenspraktische Erkenntnisse weitergegeben wurden.


Das ist deine Schlussfolgerung, deren Ausdrucksweise etwas seltsam ist. Sie tut nämlich so, als ob Weisheit Prügel empfehlen und dies gar auf Erkenntnis beruhen würde.

Hier noch einmal der Satz Luthers:
Zitat:
15 Rute und Strafe gibt Weisheit; aber ein Knabe, sich selbst überlassen, macht seiner Mutter Schande.

https://www.bibel-online.net/buch/luther_1912/sprueche/29/#15

Der Satz ist mir mit üblichem Wortsinn verglichen gar nicht verständlich. Wie sollen denn Rute und Strafe mit Weisheit in Verbindung gebracht werden? Warum ein Knabe und nicht ein Mädchen? Warum eine Mutter und nicht ein Vater?

Eine geistliche Fachsprache trägt in sich eine ganz andere Bedeutung als die, die ihrer unkundig ist. Was die Unkundigkeit daraus macht, ist ihrer geschuldet. Hier aber geht‘s um den geistigen Wortsinn der Bibel, nicht um den grobklotzigen der Unkundigkeit.





tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Der zweite Spruch dagegen gehört zu der radikalen Ethik der Gewaltlosigkeit, die einer durch Gewalt nicht zu überwindenden Unterdrückung entgegengesetzt werden sollte.


Der Spruch von der zweiten Meile sagt nichts darüber aus, mit einer zweiten der ersten entgegenhaltend sein zu sollen, sondern der aufgenötigten ersten eine zweite freiwillig anzufügen:

Zitat:
Und wenn dich einer nötigt, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh' mit ihm zwei. Mt. 5,41
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VanHanegem
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Beitrag(#2293381) Verfasst am: 15.03.2023, 19:48    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Das ist sowas von überhaupt nicht neu ...

Aber, wenn's dir beliebt, kann's freilich alles und nichts heißen. Vielleicht heißt es ja auch "Sinn", "Kraft" oder "Tat", wenn du das "Wort" unmöglich so hoch schätzen kannst?

Dass mein "Logos" Thema nicht neu sei, ist allerdings richtig. Alternative Übersetzungen außer "Wort" sind schon länger im Gespräch. Ein Beispiel (von vielen):
http://12koerbe.de/euangeleion/ioan-01.htm


tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Und warum es als Übersetzung besser sein sollte, nicht zu übersetzen, sondern einfach das femdsprachige Wort stehen zu lassen, bedürfte erst recht einer Begründung.

Bei Fehlen eines passenden deutschen Wortes gibt es nur 2 Möglichkeiten.
(1) Stehenlassen des Originalwortes
(2) Einführen einer "offiziellen" deutschen Übersetzung, bei der jeder weiß welches Originalwort dahintersteht. So ist z.B. soweit es um vorsokratische Philosophie geht "Grundprinzip" die offizielle Übersetzung von "Arche". Jedoch ist bei Joh.1. dergleichen noch nicht etabliert.



tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Nun, Joh 1 bezieht sich recht deutlich auf Gen 1, wo es um das Schöpfungshandeln Gottes durch sein Sprechen geht. Insofern bräuchtest du mMn ein paar Argumente, um zu begründen, warum diese Teilbedeutung an dieser Stelle falsch sein sollte.

Vor Aufstellen einer derart steilen These hättest Du besser mal in den Text reingeschaut. Die Formulierung "Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde" erhebt das Wort NICHT zur notwendigen Voraussetzung, noch nicht mal zum zentralen Tool des Schöpfungsaktes. Überhaupt meldet sich laut Genesis Gott erstmals mit den Maxwellgleichungen zu Wort. Sicher nicht aufgefallen ist Dir außerdem, dass die Urflut überhaupt keiner Erschaffung bedurfte, schon da war. Klarer Widerspruch zu: 1.Joh.: "kai chôris autou (nämlich dem Logos) egeneto oude hen ho gegonen"
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Beitrag(#2293394) Verfasst am: 16.03.2023, 19:04    Titel: Antworten mit Zitat

VanHanegem hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Das ist sowas von überhaupt nicht neu ...

Aber, wenn's dir beliebt, kann's freilich alles und nichts heißen. Vielleicht heißt es ja auch "Sinn", "Kraft" oder "Tat", wenn du das "Wort" unmöglich so hoch schätzen kannst?

Dass mein "Logos" Thema nicht neu sei, ist allerdings richtig.

Du bringst mal wieder gezielt den Diskussionsverlauf durcheinander.
Ich hatte mich natürlich darauf bezogen:
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Aha, eine neue theologische Richtung, die parallelen zu Joh. und Genesis postuliert. Und das mit einschränkender Wirkung auf die Übersetzungsmöglichkeiten.
was ist dann mit "kai ho logos sarx egeneto"?

Diese Parallelen zu erkennen ist alles andere als neu.

VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Alternative Übersetzungen außer "Wort" sind schon länger im Gespräch. Ein Beispiel (von vielen):
http://12koerbe.de/euangeleion/ioan-01.htm

Da hast du dir eine passende Quelle ausgesucht Lachen
Der Inhaber der Seite mag viel wissen - aber die Sinnhaftigfkeit lässt sich kaum erkennen, denn die Gestaltung ist ja völlig wirr.
Und ob "Am Anfang ging der Sinn auf" nun eine genauere Übersetzung wäre als "Im Anfang war das Wort" ... mit Verlaub, überzeugend ist das nicht.

VanHanegem hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Und warum es als Übersetzung besser sein sollte, nicht zu übersetzen, sondern einfach das femdsprachige Wort stehen zu lassen, bedürfte erst recht einer Begründung.

Bei Fehlen eines passenden deutschen Wortes gibt es nur 2 Möglichkeiten.
(1) Stehenlassen des Originalwortes
(2) Einführen einer "offiziellen" deutschen Übersetzung, bei der jeder weiß welches Originalwort dahintersteht. So ist z.B. soweit es um vorsokratische Philosophie geht "Grundprinzip" die offizielle Übersetzung von "Arche". Jedoch ist bei Joh.1. dergleichen noch nicht etabliert.

Eine Übersetzung ist üblicherweise dazu da, das nicht jeder das Originalwort kennen und verstehen muss. Deine Idee passt für fachwissenschaftliche Diskussionen, aber sonst nix.

VanHanegem hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Nun, Joh 1 bezieht sich recht deutlich auf Gen 1, wo es um das Schöpfungshandeln Gottes durch sein Sprechen geht. Insofern bräuchtest du mMn ein paar Argumente, um zu begründen, warum diese Teilbedeutung an dieser Stelle falsch sein sollte.

Vor Aufstellen einer derart steilen These hättest Du besser mal in den Text reingeschaut. Die Formulierung "Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde" erhebt das Wort NICHT zur notwendigen Voraussetzung, noch nicht mal zum zentralen Tool des Schöpfungsaktes.

Neee. Nur ist jede einzelne der verschiedenen Schöpfungshandlungen Gottes so beschrieben, dass Gott "spricht", und dann geschieht es. Aber klar, in Joh 1 mit dem "Logos" einen Zusammenhang mit Gen 1 zu sehen, ist eine "total steile These" ... es sind ja auch nicht schon die ersten beiden Worte eine offenscihtliche Anspielung ...

VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Überhaupt meldet sich laut Genesis Gott erstmals mit den Maxwellgleichungen zu Wort. Sicher nicht aufgefallen ist Dir außerdem, dass die Urflut überhaupt keiner Erschaffung bedurfte, schon da war. Klarer Widerspruch zu: 1.Joh.: "kai chôris autou (nämlich dem Logos) egeneto oude hen ho gegonen"

Maxwellgleichungen. Klar. Aber "Logos" als "Wort" zu übersetzen, ist eine "steile These" ... Pillepalle

Was natürlich stimmt: "Logos", auch wenn "Wort" keine "falsche" Übersetzung ist, darf nicht als "einzelnes Wort" verstanden werden (aber das verbietet sich eh aus dem Kontext und ist ja auch im Deutschen nicht die einzige Bedeutung von "Wort"), sondern eher als "Sprechen, Rede, Erzählung".
Es muss vielmehr die ganze Bedeutungsfülle mitgedacht werden, die abstrahierend dann zu "sinnvoll strukturierter/strukturierender Rede", "sinnvoller Struktur" und letztlich auch "Sinn" hinführen mag. Aber das ist dann eben das Ende der abstrahierenden Bedeutungskette und nicht der Anfang.
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#2293396) Verfasst am: 16.03.2023, 19:49    Titel: Re: Von der Weisheit und der zweiten Meile Antworten mit Zitat

Schneegestürm hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Der erste Spruch gehört zur damaligen Weisheitsliteratur, in der auch ganz lebenspraktische Erkenntnisse weitergegeben wurden.

Das ist deine Schlussfolgerung, deren Ausdrucksweise etwas seltsam ist. Sie tut nämlich so, als ob Weisheit Prügel empfehlen und dies gar auf Erkenntnis beruhen würde.

Das ist nicht nur "meine Schlussfolgerung", sondern der Fachbegriff und die Beschreibung dieser biblischen Literaturgattung. Und ja, die damalige Weisheit empfahl, auf damaliger Erkenntnis beruhend, nach diesem Text Prügel. Isso.

Schneegestürm hat folgendes geschrieben:
Hier noch einmal der Satz Luthers:
Zitat:
15 Rute und Strafe gibt Weisheit; aber ein Knabe, sich selbst überlassen, macht seiner Mutter Schande.

https://www.bibel-online.net/buch/luther_1912/sprueche/29/#15

Der Satz ist mir mit üblichem Wortsinn verglichen gar nicht verständlich.

Unsinn, der Satz ist ganz problemlos verständlich. Der Inhalt gefällt dir bloß nicht.
"Gefällt mir nicht" und "kann man nicht verstehen" sind aber zwei sehr verschiedene Dinge; und einfach zu behaupten, etwas ganz und gar nicht Unverständliches wäre unverständlich, um sodann eine frei erfundene Bedeutung unterzuschieben, ist einfach in jeder Hinsicht intellektuell unredlich.

Schneegestürm hat folgendes geschrieben:
Wie sollen denn Rute und Strafe mit Weisheit in Verbindung gebracht werden?

Eben so, wie es da steht: Das eine führt zum anderen. (Vielleicht - um das zu füllen - so: Bei Fehlverhalten, also "unweisem" Verhalten, ist eine erzieherisches Strafe nötig, um zur "Weisheit" zu führen, sich künftig "richtig", nach der Erkenntnis anderer, älterer Leute ausgerichtet, zu verhalten.) Das mag dir nicht gefallen, aber es steht einfach da.

Schneegestürm hat folgendes geschrieben:
Warum ein Knabe und nicht ein Mädchen? Warum eine Mutter und nicht ein Vater?

Das sind gute Fragen, denen man nachgehen kann. Aber auch diese Punkte machen den Text nicht unverständlich.
Vielleicht geht es um den "Knaben", weil Mädvhen in einer patriarchalen Gesellschaft eh weniger wichtig waren. Vielleicht die Mutter, weil die richtige Erziehung deren Aufgabe war. Weiteres Nachforschen fände ich gut, die offensichtliche Bedeutung wegzuwünschen und durch freie Erfindung zu ersetzen nicht so.

Schneegestürm hat folgendes geschrieben:
Eine geistliche Fachsprache trägt in sich eine ganz andere Bedeutung als die, die ihrer unkundig ist. Was die Unkundigkeit daraus macht, ist ihrer geschuldet. Hier aber geht‘s um den geistigen Wortsinn der Bibel, nicht um den grobklotzigen der Unkundigkeit.

Was du hier pathetisch volltönend eine "geistliche Fachsprache" und einen "geistigen Wortsinn" nennst, ist einfach freie Erfindung.

Es spricht nichts dagegen, vom ursprünglichen Sinn eines Textes ausgehend noch weitere Sinnebenen für das eigene Leben zu erschließen. Das ist aber nicht das, was du machst. Du möchtest den ganz klaren, ursprümglichen Sinn begründungslos in die Tonne schmeißen, durch eigene Erfindung ersetzen und diesen Vorgang noch so bemänteln, als würde damit ein "eigentlicher", "geistiger" Wortsinn freigesetzt. Daqs ist aber reiner Bullshit.

Schneegestürm hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Der zweite Spruch dagegen gehört zu der radikalen Ethik der Gewaltlosigkeit, die einer durch Gewalt nicht zu überwindenden Unterdrückung entgegengesetzt werden sollte.


Der Spruch von der zweiten Meile sagt nichts darüber aus, mit einer zweiten der ersten entgegenhaltend sein zu sollen, sondern der aufgenötigten ersten eine zweite freiwillig anzufügen:

Zitat:
Und wenn dich einer nötigt, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh' mit ihm zwei. Mt. 5,41

Die zweite - gar nicht geforderte - Meile auch noch mitzugehen soll die Reaktion darauf sein, dass jemand einem die erste Meile Begleitung abfordert (was mW zB das Recht eines römischen Besatzungssoldaten war). Das steht erst mal da und ist als solches nicht unverständlich. Was da nicht steht, ist, was das soll. Das - der Sinn der Forderung - ist schwer verständlich, die Forderung selbst aber überhaupt nicht.

Meine Interpretation ist, dass es sich um passiven Widerstand durch eine paradoxe Intervention bzw. Übererfüllung handelt, aber darüber mag man streiten.
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wolle
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Beitrag(#2293397) Verfasst am: 16.03.2023, 22:32    Titel: Re: Von der Weisheit und der zweiten Meile Antworten mit Zitat

Schneegestürm hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Der erste Spruch gehört zur damaligen Weisheitsliteratur, in der auch ganz lebenspraktische Erkenntnisse weitergegeben wurden.


Das ist deine Schlussfolgerung, deren Ausdrucksweise etwas seltsam ist. Sie tut nämlich so, als ob Weisheit Prügel empfehlen und dies gar auf Erkenntnis beruhen würde.

Hier noch einmal der Satz Luthers:
Zitat:
15 Rute und Strafe gibt Weisheit; aber ein Knabe, sich selbst überlassen, macht seiner Mutter Schande.

https://www.bibel-online.net/buch/luther_1912/sprueche/29/#15

Der Satz ist mir mit üblichem Wortsinn verglichen gar nicht verständlich. Wie sollen denn Rute und Strafe mit Weisheit in Verbindung gebracht werden? Warum ein Knabe und nicht ein Mädchen? Warum eine Mutter und nicht ein Vater?

Eine geistliche Fachsprache trägt in sich eine ganz andere Bedeutung als die, die ihrer unkundig ist. Was die Unkundigkeit daraus macht, ist ihrer geschuldet. Hier aber geht‘s um den geistigen Wortsinn der Bibel, nicht um den grobklotzigen der Unkundigkeit.



Man braucht wirklich nur zwei Zeilen weiter zu lesen in der Bibel, um den Spruch zwei Zeilen zuvor "von Gott" interpretiert zu finden.

https://www.bibel-online.net/buch/luther_1912/sprueche/29/#17 schrieb:
Zitat:
17 Züchtige deinen Sohn, so wird er dich ergötzen und wird deiner Seele sanft tun.


Offenbar empfiehlt die Bibel die Körperstrafe an männlichen Nachfolgern häufiger als an weiblichen.
Offen bleibt, warum eine entwürdigende und schmerzhafte Behandlungen ein Kind dazu bringen sollen, dem Aggressor eine Wohltat zukommen zu lassen.
Jedenfalls lässt die Aussage der Bibel nicht viel Interpretations-Spielraum.
Und zudem widerspricht die Empfehlung der Bibel sowohl moderner Psychologie als auch moderner Pädagogik und moderner Rechtsprechung in Deutschland.

https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6rperstrafe schrieb:
Zitat:
Eine absichtliche, aber unrechtmäßige Zufügung von körperlichen Schmerzen unterfällt als Misshandlung dem Begriff der Körperverletzung und/oder Folter.


Dass diese Bibel-Sprüche vonseiten der Kirche häufig angewendet wurden, kann man z.B. im FGH Thread "Misshandlung in kirchlichen Heimen" ausgiebig nachlesen.
https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=481
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http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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Schneegestürm
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Beitrag(#2293436) Verfasst am: 18.03.2023, 12:43    Titel: Mit anderem Wortsinn Religion erfassen Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
Offenbar empfiehlt die Bibel die Körperstrafe ...


Die Bibel ist ein Religionswerk, aber du siehst sie als Erziehungsratgeber und orientierst dich dabei an jene, die Missbrauch damit betreiben. Ihnen wäre es sinnvoll darzulegen, was sie an diesen Stellen, die du beklagst, mit ihrem umgangssprachlichen Wortsinn anrichten, wenngleich fraglich ist, ob sie sich auch wirklich daran halten. Vielleicht erkennt dann der eine oder andere, dass auch die übrigen Teile der Bibel mit anderem Wortsinn erfasst werden müssen.
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Beitrag(#2293437) Verfasst am: 18.03.2023, 12:51    Titel: Re: Mit anderem Wortsinn Religion erfassen Antworten mit Zitat

Schneegestürm hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:
Offenbar empfiehlt die Bibel die Körperstrafe ...


Die Bibel ist ein Religionswerk, aber du siehst sie als Erziehungsratgeber und orientierst dich dabei an jene, die Missbrauch damit betreiben. Ihnen wäre es sinnvoll darzulegen, was sie an diesen Stellen, die du beklagst, mit ihrem umgangssprachlichen Wortsinn anrichten, wenngleich fraglich ist, ob sie sich auch wirklich daran halten. Vielleicht erkennt dann der eine oder andere, dass auch die übrigen Teile der Bibel mit anderem Wortsinn erfasst werden müssen.


Was bitte schön, ist Missbrauch damit betreiben, wenn man liest was dort steht? Wenn man selektiv liest, kann man alles daraus holen (Wie bei Nostradamus) zwinkern
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Beitrag(#2293455) Verfasst am: 19.03.2023, 11:32    Titel: Re: Mit anderem Wortsinn Religion erfassen Antworten mit Zitat

Schneegestürm hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:
Offenbar empfiehlt die Bibel die Körperstrafe ...


Die Bibel ist ein Religionswerk, aber du siehst sie als Erziehungsratgeber und orientierst dich dabei an jene, die Missbrauch damit betreiben. Ihnen wäre es sinnvoll darzulegen, was sie an diesen Stellen, die du beklagst, mit ihrem umgangssprachlichen Wortsinn anrichten, wenngleich fraglich ist, ob sie sich auch wirklich daran halten. Vielleicht erkennt dann der eine oder andere, dass auch die übrigen Teile der Bibel mit anderem Wortsinn erfasst werden müssen.


Also kann man die Bibel mit folgendem Satz zusammenfassen: Mach was du willst!

Kein Wunder, dass die Kirche jahrhundertelang mit allen Mitteln versucht hat, die Verbreitung der Bibel zu verhindern. Denn ihr war klar, wenn mehr Menschen die Bibel lesen würden, würden so einige feststellen, dass in ihr nur ein grausamer Gott dargestellt wird, der es nicht wert ist, bewundert oder gar verehrt zu werden.
Es ist wahr: Wenn du willst, dass jemand Atheist wird, lass ihn die Bibel lesen!
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Beitrag(#2293457) Verfasst am: 19.03.2023, 12:41    Titel: Re: Mit anderem Wortsinn Religion erfassen Antworten mit Zitat

Schneegestürm hat folgendes geschrieben:
Die Bibel ist ein Religionswerk, aber du siehst sie als Erziehungsratgeber und orientierst dich dabei an jene, die Missbrauch damit betreiben.

"Die Bibel" ist eine Zusammenstellung sehr verschiedener Texte mit sehr verschiedenen Funktionen. Die Weisheitsliteratur (wie man sie größtenteils Im Sprüchebuch findet) ist erkennbar eine Anleitung zum - nach damaliger Vorstellung - gelingenden Leben und insofern tatsächlich (u.a.) Ratgeberliteratur, und an der diskutierten Stelle tatsächlich Erziehungsratgeber.

Da solche Dinge in der damaligen Zeit, und auf jeden Fall für die Autoren der Texte, mit Religion in Verbindung standen, und die Zusammenstellung der Bibel insgesamt unter religiösen Aspekten geschah, ist sie natürlich auch und insgesamt ein religiöses Werk. Das ändert aber am Charakter dieser Stelle, die ganz klar einen Ratschlag für die Erziehung gibt, rein gar nichts.

In einer vernünftigen Diskussion müsstest du Argumente aus dem Text bringen, warum das nicht so sein sollte. Stattdessen stellst du dich hin und behauptest einfach, dieses Textverständnis wäre falsch - und die einzige Begründung, die du lieferst, ist, dass der Text so gar nicht verständlich wäre. Das ist aber offenkundig falsch, denn alle anderen hier aber ersichtlich überhaupt keine Probleme damit, den Text zu verstehen.

Du trägst also ausschließlich deine eigenen Wünsche an den Bibeltext heran, statt ernst zu nehmen, was da steht, auch wenn es vielleicht nicht gefällt. Das ist, mit Verlaub, ein außerordentlich respektloses Verhalten gegenüber dem Bibeltext.
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Beitrag(#2293458) Verfasst am: 19.03.2023, 12:45    Titel: Re: Mit anderem Wortsinn Religion erfassen Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Schneegestürm hat folgendes geschrieben:
Die Bibel ist ein Religionswerk, aber du siehst sie als Erziehungsratgeber und orientierst dich dabei an jene, die Missbrauch damit betreiben.

"Die Bibel" ist eine Zusammenstellung sehr verschiedener Texte mit sehr verschiedenen Funktionen. Die Weisheitsliteratur (wie man sie größtenteils Im Sprüchebuch findet) ist erkennbar eine Anleitung zum - nach damaliger Vorstellung - gelingenden Leben und insofern tatsächlich (u.a.) Ratgeberliteratur, und an der diskutierten Stelle tatsächlich Erziehungsratgeber.

Da solche Dinge in der damaligen Zeit, und auf jeden Fall für die Autoren der Texte, mit Religion in Verbindung standen, und die Zusammenstellung der Bibel insgesamt unter religiösen Aspekten geschah, ist sie natürlich auch und insgesamt ein religiöses Werk. Das ändert aber am Charakter dieser Stelle, die ganz klar einen Ratschlag für die Erziehung gibt, rein gar nichts.

In einer vernünftigen Diskussion müsstest du Argumente aus dem Text bringen, warum das nicht so sein sollte. Stattdessen stellst du dich hin und behauptest einfach, dieses Textverständnis wäre falsch - und die einzige Begründung, die du lieferst, ist, dass der Text so gar nicht verständlich wäre. Das ist aber offenkundig falsch, denn alle anderen hier aber ersichtlich überhaupt keine Probleme damit, den Text zu verstehen.

Du trägst also ausschließlich deine eigenen Wünsche an den Bibeltext heran, statt ernst zu nehmen, was da steht, auch wenn es vielleicht nicht gefällt. Das ist, mit Verlaub, ein außerordentlich respektloses Verhalten gegenüber dem Bibeltext.


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