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Yamato Teeist
Anmeldungsdatum: 21.08.2004 Beiträge: 4548
Wohnort: Singapore
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(#293722) Verfasst am: 12.05.2005, 15:42 Titel: Schwurbeln |
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Woher kommt dieses Wort? (Die Frage richtet sich besonders an Shadaik.)
http://www.bernergazette.ch/archives/000060.html
Zitat: | Der Begriff "schwurbeln" hat es bis in ein Sprachwissenschaftliches Proseminar zum Thema Neologismen (im Italienischen) an der Uni Bonn gebracht und dort den Studenten erst Belustigung verschafft, dann Unwissen attestiert. |
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#293750) Verfasst am: 12.05.2005, 16:57 Titel: |
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Hm, der Duden listet es in keiner Ausgabe und auch was ich an etymologischen Quellwerken da habe verweigert die Aussage. Klar ist somit nur, dass es existiert.
Ich würde eine Verbindung mit Geschwür in verbindung mit einem pfälzischen Dimninutiv vermuten, das ist aber schon sehr konstruiert.
Möglicherweise ist es auch eine ad hoc Schöpfung, ähnlich dem Wort quiz im englischen.
Ich werde mich morgen in Düsseldorf mal in der Bibliothek umschauen. Das Wort hat jetzt meine Neugier geweckt. Vielleicht wissen die Germanisten mehr.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Yamato Teeist
Anmeldungsdatum: 21.08.2004 Beiträge: 4548
Wohnort: Singapore
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(#293752) Verfasst am: 12.05.2005, 17:00 Titel: |
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Du verwendest es doch ziemlich oft.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#293754) Verfasst am: 12.05.2005, 17:04 Titel: |
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Savar hat folgendes geschrieben: | Du verwendest es doch ziemlich oft. |
Ich bin mit dem Wort als Teil meines Wortschatzes aufgewachsen. Wo es herkommt, weiß ich nicht, nur was es bedeutet und wie es verwendet wird.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Effô Tisetti Königsblau bis in den Tod
Anmeldungsdatum: 18.09.2003 Beiträge: 9920
Wohnort: 75
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alfons Bär
Anmeldungsdatum: 24.04.2005 Beiträge: 1167
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(#293776) Verfasst am: 12.05.2005, 17:48 Titel: |
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Hallo zusammen.
Schwurbeln kommt vom mittelhochdeutschen "swerben" = sich im Kreis drehen.
Das Wortschatz-Lexikon der Uni Leipzig hat:
Wort: Schwurbel
Anzahl: 5
Häufigkeitsklasse: 21 (d.h. der ist ca. 2^21 mal häufiger als das gesuchte Wort)
Grammatikangaben: Wortart: Substantiv
Geschlecht: weiblich
Flexion: die Schwurbel, der Schwurbel, der Schwurbel, die Schwurbeldie Schwurbeln, der Schwurbeln, den Schwurbeln, die Schwurbeln
Links zu anderen Wörtern:
· Grundform: Schwurbel
· Form(en): Schwurbel, Schwurbeln
Beispiel(e):
Eigentlich ein wichtiger Grund, sie aufzuklären und nicht im Schwurbel neiderfüllter Fantasien allein zu lassen. (Quelle: DIE WELT 2000)
Der Aphoristiker Messner folgte brav, bestätigte, dass er aus dieser Welt aussteige und verstieg sich bis zum "Künstler", war aber am Ende erfreulicherweise durch den ganzen Schwurbel nicht zu beeindrucken: "Dem Berg ist es völlig egal, der ist nur da. " (Quelle: Süddeutsche Zeitung 2002)
Kritik an derlei Schwurbel konterte Nida-Rümelin mit einem äußerst überraschenden Outing: Er sei schließlich ein "in der Wolle gefärbter Humanist" und lasse sich keineswegs eine "Kultur des Todes" unterstellen. (Quelle: Junge Welt 2001)
Wort: schwurbeln
Anzahl: 2
Häufigkeitsklasse: 22 (d.h. der ist ca. 2^22 mal häufiger als das gesuchte Wort)
Beispiel(e):
'Punk bedeutet immer auch die zynische Dekonstruktion tradierter Wertvorstellungen', würde ein geschätzter Kollege jetzt vielleicht aufs Papier schwurbeln. (Quelle: Süddeutsche Zeitung 1996)
Zu viele Einfälle schwurbeln da noch unter der Mütze des kleinen Mannes aus Brooklyn, und sie wollen auch, wie es scheint, am liebsten alle gleichzeitig herausgelassen werden. (Quelle: Süddeutsche Zeitung 1995)
Wikipedia hat
Geschwurbel
Geschwurbel (von schwirbeln, mittelhochdeutsch swerben = sich im Kreise drehen, sich wirr durcheinander bewegen) ist ein abwertender Begriff, mit dem in der Umgangssprache unverständliche, realitätsferne oder ideologische Aussagen, z.B. in Politik oder Werbung, bezeichnet werden. In der Literaturkritik wird der Begriff seit einigen Jahren oft verwendet, um schlechten Stil zu tadeln.
Beispiel:
Daß so ein erzreaktionäres Geschwurbel überhaupt ins Deutsche übersetzt wird, kann nur daran liegen, daß die weitschweifige Inbrunst eines überbordenden Erzählens mit der Tiefe der russischen Seele verwechselt wurde. (Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 17. November 2003, Seite 32)
Eine unter anderem von Eckhard Henscheid verwendete Variante des Begriffs ist Hirnschwurbel.
Wiktionary hat
Geschwurbel
Substantiv, n
Kasus Singular Plural
Nominativ das Geschwurbel -
Genitiv des Geschwurbels -
Dativ dem Geschwurbel -
Akkusativ das Geschwurbel -
Bedeutungen:
[1] ein abwertender Begriff, mit dem in der Umgangssprache unverständliche, realitätsferne oder ideologische Aussagen, z.B. in Politik oder Werbung, bezeichnet werden. In der Literaturkritik wird der Begriff seit einigen Jahren oft verwendet, um schlechten Stil zu tadeln.
Abkürzungen:
Herkunft:
von schwirbeln, mhd. swerben = sich im Kreise drehen, sich wirr durcheinander bewegen
Alfons
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Yamato Teeist
Anmeldungsdatum: 21.08.2004 Beiträge: 4548
Wohnort: Singapore
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(#293834) Verfasst am: 12.05.2005, 20:15 Titel: |
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Danke, ich glaube das war ausreichend.
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