Enteignung?
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Freigeisterhaus -> Politik und Geschichte

#1: Enteignung? Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 08.04.2019, 09:00
    —
Erst mal verjubelt die Stadt die Sahnestücke und dann will sie alles zurückkaufen. An Unsinn ist das Ganze kaum zu überbieten. Bauen, bauen bauen... Das wäre die Lösung. Seehofer redet viel dummes Zeug aber diesmal hat er Recht. Durch Enteignung (das Wort ist übrigens falsch, es geht um Rückkauf) wird keine neue Wohnung gebaut.

#2:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 08.04.2019, 09:07
    —
Ein erzwungener Rückkauf IST eine Enteignung. Definitionsgemäss.

#3:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 08.04.2019, 09:10
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Ein erzwungener Rückkauf IST eine Enteignung. Definitionsgemäss.


Enteignung wäre wenn man die Wohnung für einen Euro zurückkauft aber egal. Auf jeden Fall ist das Ganze nicht zielführend.

#4:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 08.04.2019, 09:15
    —
luc hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Ein erzwungener Rückkauf IST eine Enteignung. Definitionsgemäss.


Enteignung wäre wenn man die Wohnung für einen Euro zurückkauft aber egal. Auf jeden Fall ist das Ganze nicht zielführend.
nein, das stimmt nicht. In GG (Art 14) steht ausdrücklich, dass Enteignungen nur gegen Entschädigung - und damit sind wertangemessene Entschädigungen gemeint - gestattet sind.

#5:  Autor: sponorWohnort: München BeitragVerfasst am: 08.04.2019, 09:17
    —
Nun, es ist ein Zwangsrückkauf, oder? Schon noch einmal ein Unterschied. (Aber ja – eine echte Enteignung wäre vermutlich oft besser. zynisches Grinsen )

Ansonsten suggeriert "Bauen, bauen bauen... Das wäre die Lösung", dass es keine politische Möglichkeit gibt, an den Wohnpreisen etwas zu ändern. Ist halt der Markt. Amen.
Dass z.B. die Berechnung der Vergleichsmiete sich nur an den letzten paar Jahren orientiert (und also systematisch hoch ist), ist aber gar nicht gottgegeben.

Generell: Auch wenn die Abstimmung konkret überhaupt nichts ändern sollte, oder nicht gewonnen wird: Sie macht mal dringend nötigen Dampf. So ein "bis hierhin und nicht weiter"-Moment.
Passt zu anderen Ereignissen derzeit, wo die Politik zum Jagen getragen wurde (oder noch werden muss) – das "Rettet die Bienen"-Begehren; gestern schöne Radldemo (plus demnächst wohl Bürgerentscheid) in München; und auch #fridaysforfuture und #niemehrcdu.
Ist gerade eine nette Aufbruchsstimmung, finde ich.

#6:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 08.04.2019, 09:21
    —
luc hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Ein erzwungener Rückkauf IST eine Enteignung. Definitionsgemäss.


Enteignung wäre wenn man die Wohnung für einen Euro zurückkauft aber egal. Auf jeden Fall ist das Ganze nicht zielführend.

Nur zum Beispiel: Was wäre daran so am Ziel vorbeigeschossen, wenn die Stadt das Gelände anschließend nicht an einen Investor, sondern unter Auflagen an eine Wohnungsbaugenossenschaft veräußerte?

#7:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 08.04.2019, 09:52
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
und damit sind wertangemessene Entschädigungen

Was genau bedeutet denn für einen Juristen "wertangemessen"?

#8:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 08.04.2019, 09:59
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
und damit sind wertangemessene Entschädigungen

Was genau bedeutet denn für einen Juristen "wertangemessen"?


Zitat:

Gemäß der Junktimklausel des Art. 14 Absatz 3 Satz 2 GG muss das Gesetz, das die Enteignung regelt, eine angemessene Entschädigung anordnen.[105] Die Höhe der Entschädigung orientiert sich am Substanzwert des entzogenen Rechts.[106] Die Entschädigung kann den Verkehrswert jedoch übersteigen oder unterschreiten.[107] Ebenfalls ersetzt werden die unmittelbaren Folgekosten der Enteignung, etwa die Kosten des Umzugs an einen neuen Ort.[108]


https://de.wikipedia.org/wiki/Eigentum_(Deutschland)#Enteignung,_Art._14_Absatz_3_GG

Wie man bei einer Immobilie zwischen Substanzwert und Verkehrswert unterscheiden will, erschließt sich mir allerdings nicht ohne weiteres.

#9:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 08.04.2019, 10:11
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Wie man bei einer Immobilie zwischen Substanzwert und Verkehrswert unterscheiden will, erschließt sich mir allerdings nicht ohne weiteres.


Kurios. zwinkern

Zitat:
Ausgangspunkt für die Ermittlung des Substanzwerts ist Manfred Jürgen Matschke zufolge die Substanz, also das (betriebsnotwendige und nicht betriebsnotwendige) Vermögen des Unternehmens. Es setzt sich aus materiellen und immateriellen Realgütern und Nominalgütern zusammen. Der Substanzwert S eines Unternehmens ergibt sich aus der Summe der Einzelwerte aller betrieblichen Vermögensgegenstände V zum Fair value des Bewertungsstichtages abzüglich der Schulden und Rückstellungen S.


Der Substanzwert eines Unternehmens ergibt sich also aus der Summe der Werte der einzelnen betrieblichen Vermögensgegenstände abzüglich bestehender Schulden (welche aus obskuren Gründen anscheinend ebenfalls mit S bezeichnet sind Mit den Augen rollen).

...Aber wie ermitteln sich wiederum die Werte der betrieblichen Vermögensgegenstände? Entweder es handelt sich um die Substanzwerte der betrieblichen Vermögensgegenstände, dann ist die Definition tautologisch, oder es handelt sich um die Ertragswerte, dann hat man das Problem, das man mit der Einführung des Begriffs des Substanzwerts eigentlich lösen wollte, offensichtlich überhaupt nicht gelöst. Was also ist ein Substanzwert, und wie kann man ihn ohne Begründungszirkel ermitteln?

#10:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 08.04.2019, 11:17
    —
Zitat:
Der Verkehrswert Ihrer Immobilie errechnet sich beim Sachwertverfahren aus der Summe des Bodenwerts und des Gebäudesachwertes. Das Ergebnis wird um den Marktanpassungsfaktor korrigiert und das Resultat ist der regionale Wert Ihrer Immobilie.Das Sachwertverfahren eignet sich durch seine objektive Verfahrensweise gut, um den Substanzwert einer Immobilie zu errechnen.


https://www.realbest.de/immobilienverkauf/immobilienbewertung/sachwertverfahren/

Kurios,in der Tat. BWL ist manchmal fast so cool wie Jura...

#11:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 08.04.2019, 14:27
    —
Jo, da haben wir's schon wieder. Der Wert wird über den Wert definiert.

#12:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 08.04.2019, 15:31
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Jo, da haben wir's schon wieder. Der Wert wird über den Wert definiert.

Handelt es sich um eine Berechnung und eben nicht um eine Definition? Und darf man bei Berechnungen eben gerade nicht gleichzeitig mit Äpfel und Birnen rechnen?

#13:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 08.04.2019, 17:37
    —
The Mörkel has spoken.

#14:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 08.04.2019, 18:02
    —
unquest hat folgendes geschrieben:
Handelt es sich um eine Berechnung und eben nicht um eine Definition?

Nein, das ist schon eine Definition. Eine Berechnung wird daraus erst, wenn man konkrete Zahlen einsetzt. Das Problem besteht hier übrigens gerade darin, welche Zahlen man einzusetzen hat und wie diese sich bestimmen.

#15:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 08.04.2019, 19:11
    —
enteignung, enteignung...klingt verdammt lieblich in meinen ohren Sehr glücklich

viele glaubten sicherlich, das wort sei seit 89 aus den hirnen getilgt oder mit dem wind of change auf- nimmer-wiedersehen davongeflogen.
schrecktlich diese scorpions, einfach schrecklich.

nicht, dass ich dafür wäre, jemandem das bescheidene eigenheim mit vorgarten streitig zu machen...

#16:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 08.04.2019, 19:44
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
enteignung, enteignung...klingt verdammt lieblich in meinen ohren Sehr glücklich

Ein Hoch auf die Revolution. Der Sozialismus wird siegen! Let's Rock

Zitat:
13. Wir fordern die Verstaatlichung aller (bisher) bereits vergesellschafteten (Trust) Betriebe.

14. Wir fordern die Gewinnbeteiligung an Großbetrieben.

...

17. Wir fordern eine unseren nationalen Bedürfnissen angepaßte Bodenreform, Schaffung eines Gesetzes zur unentgeltlichen Enteignung von Boden für gemeinnützige Zwecke. Abschaffung des Bodenzinses und Verhinderung jeder Bodenspekulation.

http://www.documentarchiv.de/wr/1920/nsdap-programm.html

#17:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 08.04.2019, 19:49
    —
unquest hat folgendes geschrieben:
Zitat:
13. Wir fordern die Verstaatlichung aller (bisher) bereits vergesellschafteten (Trust) Betriebe.

http://www.documentarchiv.de/wr/1920/nsdap-programm.html

Tatsächlich praktiziert haben sie dann allerdings das genaue Gegenteil, nämlich die sogenannte Repriviatisierung. Witzig, oder? Man könnte fast den Eindruck kriegen, Nazis seien Lügner. Mit den Augen rollen

#18:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 08.04.2019, 20:00
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Zitat:
13. Wir fordern die Verstaatlichung aller (bisher) bereits vergesellschafteten (Trust) Betriebe.

http://www.documentarchiv.de/wr/1920/nsdap-programm.html

Tatsächlich praktiziert haben sie dann allerdings das genaue Gegenteil, nämlich die sogenannte Repriviatisierung. Witzig, oder? Man könnte fast den Eindruck kriegen, Nazis seien Lügner. Mit den Augen rollen


Die *Nazis* haben sich halt so einiges aus der Tierwelt abgeguckt:



Sieht doch fast echt aus, oder?

#19:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 08.04.2019, 20:01
    —
gelöscht

Zuletzt bearbeitet von sehr gut am 08.04.2019, 20:48, insgesamt einmal bearbeitet

#20:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 08.04.2019, 20:12
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
(du hast diesen schönen Einwand gelöscht? )

Ja, weil Hitler in diesem Fall trotz gegenteiliger Proklamation letztlich eben kein Brot gegessen hat. zwinkern

#21:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 08.04.2019, 20:36
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Zitat:
13. Wir fordern die Verstaatlichung aller (bisher) bereits vergesellschafteten (Trust) Betriebe.

http://www.documentarchiv.de/wr/1920/nsdap-programm.html

Tatsächlich praktiziert haben sie dann allerdings das genaue Gegenteil, nämlich die sogenannte Repriviatisierung. Witzig, oder? Man könnte fast den Eindruck kriegen, Nazis seien Lügner. Mit den Augen rollen

Um das zu verstehen, bedarf es aber keines Lügenkonstruktes. Zur Zeit der Entstehung des Programms gab es einen kräftigen linken Flügel innerhalb der NSDAP, dem am Anfang auch Göbbels noch angehörte, andere Namen waren Strasser, Röhm und Stennes. Deren Haltung war allgemein mit sozialrevolutionär und antikapitalistisch zu beschreiben. Wesentlicher Teile dieses Flügels entledigte man sich in der "Nacht der Langen Messer".

Im Volksmund habe ich aus meiner Verwandtschaft noch die Bezeichnung Beafsteak-Stürmer kennen gelernt: Außen braun und innen rot.

#22:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 08.04.2019, 20:38
    —
Berlin hat so massive sozial- und Wohnprobleme, dass mir Enteignungen als ultimative Ratio vertretbar erscheinen.

Wer da in schwachsinnige Phrasen über „Sozialismus“ oder erst recht das Naziprogrsmm verfällt diskreditiert dich total.

Wie schon in der Grundeinkommensdebatte hat die Linke hier die besten Argumente auf ihrer Seite.

Seufz.

#23:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 08.04.2019, 20:40
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Zitat:
13. Wir fordern die Verstaatlichung aller (bisher) bereits vergesellschafteten (Trust) Betriebe.

http://www.documentarchiv.de/wr/1920/nsdap-programm.html

Tatsächlich praktiziert haben sie dann allerdings das genaue Gegenteil, nämlich die sogenannte Repriviatisierung. Witzig, oder? Man könnte fast den Eindruck kriegen, Nazis seien Lügner. Mit den Augen rollen

Um das zu verstehen, bedarf es aber keines Lügenkonstruktes. Zur Zeit der Entstehung des Programms gab es einen kräftigen linken Flügel innerhalb der NSDAP, dem am Anfang auch Göbbels noch angehörte, andere Namen waren Strasser, Röhm und Stennes. Deren Haltung war allgemein mit sozialrevolutionär und antikapitalistisch zu beschreiben. Wesentlicher Teile dieses Flügels entledigte man sich in der "Nacht der Langen Messer".

Im Volksmund habe ich aus meiner Verwandtschaft noch die Bezeichnung Beafsteak-Stürmer kennen gelernt: Außen braun und innen rot.
Strassers Flügel war stärker als ich noch bis vor kurzem dachte; bevor ich Bullock und Longerich gelesen hatte, war mir nicht klar wie wackelig Hitlers Position über einen sehr langen Zeitraum war.

#24:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 08.04.2019, 21:01
    —
fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Zitat:
13. Wir fordern die Verstaatlichung aller (bisher) bereits vergesellschafteten (Trust) Betriebe.

http://www.documentarchiv.de/wr/1920/nsdap-programm.html

Tatsächlich praktiziert haben sie dann allerdings das genaue Gegenteil, nämlich die sogenannte Repriviatisierung. Witzig, oder? Man könnte fast den Eindruck kriegen, Nazis seien Lügner. Mit den Augen rollen

Um das zu verstehen, bedarf es aber keines Lügenkonstruktes. Zur Zeit der Entstehung des Programms gab es einen kräftigen linken Flügel innerhalb der NSDAP, dem am Anfang auch Göbbels noch angehörte, andere Namen waren Strasser, Röhm und Stennes. Deren Haltung war allgemein mit sozialrevolutionär und antikapitalistisch zu beschreiben. Wesentlicher Teile dieses Flügels entledigte man sich in der "Nacht der Langen Messer".

Im Volksmund habe ich aus meiner Verwandtschaft noch die Bezeichnung Beafsteak-Stürmer kennen gelernt: Außen braun und innen rot.


Mr. Green Der Strasser-Flügel ist mir natürlich bekannt. Den Ausdruck "Beafsteak-Stürmer" kannte ich aber noch nicht. Lachen

#25:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 08.04.2019, 21:05
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Zitat:
13. Wir fordern die Verstaatlichung aller (bisher) bereits vergesellschafteten (Trust) Betriebe.

http://www.documentarchiv.de/wr/1920/nsdap-programm.html

Tatsächlich praktiziert haben sie dann allerdings das genaue Gegenteil, nämlich die sogenannte Repriviatisierung. Witzig, oder? Man könnte fast den Eindruck kriegen, Nazis seien Lügner. Mit den Augen rollen

Um das zu verstehen, bedarf es aber keines Lügenkonstruktes. Zur Zeit der Entstehung des Programms gab es einen kräftigen linken Flügel innerhalb der NSDAP, dem am Anfang auch Göbbels noch angehörte, andere Namen waren Strasser, Röhm und Stennes. Deren Haltung war allgemein mit sozialrevolutionär und antikapitalistisch zu beschreiben. Wesentlicher Teile dieses Flügels entledigte man sich in der "Nacht der Langen Messer".

Im Volksmund habe ich aus meiner Verwandtschaft noch die Bezeichnung Beafsteak-Stürmer kennen gelernt: Außen braun und innen rot.
Strassers Flügel war stärker als ich noch bis vor kurzem dachte; bevor ich Bullock und Longerich gelesen hatte, war mir nicht klar wie wackelig Hitlers Position über einen sehr langen Zeitraum war.


Marx und Engels haben in ihrem Kommunistischen Manifest verschiedene reaktionäre Formen des Sozialismus beschrieben. Die Gebrüder Strasser vertraten einen reaktionären Sozialismus, der vor allem ein Gegenpart, eine Alternative zum Marxismus sein sollte.

Wenn man will, kann man das *sozialistisch* nennen, wie auch die SPD. Aber ...-

#26:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 08.04.2019, 21:21
    —
Skeptiker, hast du mal Dpengkers „Preußentum und Sozialismus“ gelesen?

#27:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 08.04.2019, 21:26
    —
Ich weiß leider nicht, wehr Dpengker ist.

#28:  Autor: smallie BeitragVerfasst am: 08.04.2019, 21:28
    —
sponor hat folgendes geschrieben:
Dass z.B. die Berechnung der Vergleichsmiete sich nur an den letzten paar Jahren orientiert (und also systematisch hoch ist), ist aber gar nicht gottgegeben.

Genau.

Warum ist das nicht schon längst Thema? Oder hab' ich das nur verpasst?

#29:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 08.04.2019, 21:29
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ich weiß leider nicht, wehr Dpengker ist.
spengler. Zu große Finger fürs iPhone und meine Augen sind bei American gods.

#30:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 08.04.2019, 21:31
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
meine Augen sind bei American gods.

Gute Wahl! Daumen hoch!

#31:  Autor: swifty BeitragVerfasst am: 08.04.2019, 21:58
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
meine Augen sind bei American gods.

Gute Wahl! Daumen hoch!

Die is sogar 4k UHD - geil! Auf den Arm nehmen

#32:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 09.04.2019, 00:22
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Berlin hat so massive sozial- und Wohnprobleme, dass mir Enteignungen als ultimative Ratio vertretbar erscheinen.

Wer da in schwachsinnige Phrasen über „Sozialismus“ oder erst recht das Naziprogrsmm verfällt diskreditiert dich total.

Wie schon in der Grundeinkommensdebatte hat die Linke hier die besten Argumente auf ihrer Seite.

Seufz.

Im Vergleich europäischer Hauptstädte sind die Mieten in Berlin tatsächlich höher als in Zagreb, Vilnius, Riga, Prag, Bratislawa und Talliin. Selbst in Budapest und Warschau sind die Mieten höher.
https://www.dw.com/cda/de/so-teuer-sind-die-mieten-in-europa/a-39856849

Immerhin zeigt dies in welcher Liga die deutsche Hauptstadt spielt.
Oder möchtest du eine durchschnittliche Miete zwischen 10 und 11 Euro/qm für eine Hauptstadt als Wucher bezeichnen?
Wenn Deutsche etwas können, dann das kreieren saublöder Phrasen: "Bezahlbarer Wohnraum" gehört dazu.

#33:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 09.04.2019, 06:13
    —
unquest hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Berlin hat so massive sozial- und Wohnprobleme, dass mir Enteignungen als ultimative Ratio vertretbar erscheinen.

Wer da in schwachsinnige Phrasen über „Sozialismus“ oder erst recht das Naziprogrsmm verfällt diskreditiert dich total.

Wie schon in der Grundeinkommensdebatte hat die Linke hier die besten Argumente auf ihrer Seite.

Seufz.

Im Vergleich europäischer Hauptstädte sind die Mieten in Berlin tatsächlich höher als in Zagreb, Vilnius, Riga, Prag, Bratislawa und Talliin. Selbst in Budapest und Warschau sind die Mieten höher.
https://www.dw.com/cda/de/so-teuer-sind-die-mieten-in-europa/a-39856849

Immerhin zeigt dies in welcher Liga die deutsche Hauptstadt spielt.
Oder möchtest du eine durchschnittliche Miete zwischen 10 und 11 Euro/qm für eine Hauptstadt als Wucher bezeichnen?
Wenn Deutsche etwas können, dann das kreieren saublöder Phrasen: "Bezahlbarer Wohnraum" gehört dazu.


wie gesagt, trotz 3 guter jobangebote, war es mir so gut wie unmöglich einen wohnung zu finden, dort in berlin vor ca 2 jahren. die makler winkten ab, man hatte das 3-fache der miete zu verdienen. und mein beruf ist nun wahrlich ehrenhaft und hooooch angesehen. Lachen
rede also bitte keinen blödsinn und singe dein hohelied der freiheit von mir aus in der speisekammer deiner tollen wohnung zwischen schampus und verseuchten valsartan tabletten gegen bluthochdruck.

#34:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 09.04.2019, 07:37
    —
unquest hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Berlin hat so massive sozial- und Wohnprobleme, dass mir Enteignungen als ultimative Ratio vertretbar erscheinen.

Wer da in schwachsinnige Phrasen über „Sozialismus“ oder erst recht das Naziprogrsmm verfällt diskreditiert dich total.

Wie schon in der Grundeinkommensdebatte hat die Linke hier die besten Argumente auf ihrer Seite.

Seufz.

Im Vergleich europäischer Hauptstädte sind die Mieten in Berlin tatsächlich höher als in Zagreb, Vilnius, Riga, Prag, Bratislawa und Talliin. Selbst in Budapest und Warschau sind die Mieten höher.
https://www.dw.com/cda/de/so-teuer-sind-die-mieten-in-europa/a-39856849

Immerhin zeigt dies in welcher Liga die deutsche Hauptstadt spielt.
Oder möchtest du eine durchschnittliche Miete zwischen 10 und 11 Euro/qm für eine Hauptstadt als Wucher bezeichnen?
Wenn Deutsche etwas können, dann das kreieren saublöder Phrasen: "Bezahlbarer Wohnraum" gehört dazu.
würdest du bitte erläutern wieso es FÜR eine Nation und eine Hauptstadt spricht, wenn der Großteil des WohnraumsGrosspekulanten gehört und eine Unterkunft selbst für Mittelverdiener kaum finanzierbar ist? Ich halte dass für einen Missstand, gegen den Enteignungen als Ultima Ratio durchaus vertretbar sind.

Zuletzt bearbeitet von Samson83 am 09.04.2019, 07:46, insgesamt einmal bearbeitet

#35:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 09.04.2019, 07:38
    —
unquest hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Berlin hat so massive sozial- und Wohnprobleme, dass mir Enteignungen als ultimative Ratio vertretbar erscheinen.

Wer da in schwachsinnige Phrasen über „Sozialismus“ oder erst recht das Naziprogrsmm verfällt diskreditiert dich total.

Wie schon in der Grundeinkommensdebatte hat die Linke hier die besten Argumente auf ihrer Seite.

Seufz.

Im Vergleich europäischer Hauptstädte sind die Mieten in Berlin tatsächlich höher als in Zagreb, Vilnius, Riga, Prag, Bratislawa und Talliin. Selbst in Budapest und Warschau sind die Mieten höher.
https://www.dw.com/cda/de/so-teuer-sind-die-mieten-in-europa/a-39856849

Immerhin zeigt dies in welcher Liga die deutsche Hauptstadt spielt.
Oder möchtest du eine durchschnittliche Miete zwischen 10 und 11 Euro/qm für eine Hauptstadt als Wucher bezeichnen?
Wenn Deutsche etwas können, dann das kreieren saublöder Phrasen: "Bezahlbarer Wohnraum" gehört dazu.
würdest du bitte erläutern wieso es FÜR eine Nation und eine Hauptstadt spricht, wenn der Großteil des WohnraumsGrosspekulanten gehört und eine Unterkunft selbst für Mittelverdiener kaum finanzierbar ist? Ich halte dass für einen Missstand, gegen den Enteignungen als Ultima Ratio durchaus vertretbar sind.

#36:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 09.04.2019, 09:16
    —
Im Übrigen kann ich nicht erkennen, was an Enteignungen mit angemessener Entschädigung "Sozialistisch" ist; jedenfalls im ultimativsten Maßstab - nämlich dem Vergaberecht zwinkern - gelten Mietobjekte nicht als Produktionsmittel.

#37:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 09.04.2019, 10:13
    —
Mietwohnungen sind auch in "marxistischer" Terminologie keine Produktionsmittel; wohl allerdings Mittel zur (indirekten) Ausbeutung von Arbeitskraft. Der Schlussfolgerung, dass Enteignungen von Mietobjekten nicht zwingend "sozialistisch" sind, stimme ich übrigens zu. Anderenfalls wären auch die bundesdeutschen Enteignungen zur Erschließung von Braunkohlevorkommen "sozialistisch" gewesen - oder auch die ganze Enclosure-Bewegung in Großbritannien im 17.-19. Jahrhundert, die ganz im Gegenteil gerade der Kickstart für den britischen Kapitalismus war.

#38:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 09.04.2019, 12:37
    —
unquest hat folgendes geschrieben:

Wenn Deutsche etwas können, dann das kreieren saublöder Phrasen: "Bezahlbarer Wohnraum" gehört dazu.


Herzlichen Glückwunsch. Sie haben gerade den Preis für die deutscheste Phrase der Woche gewonnen.

#39:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 09.04.2019, 13:15
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Wenn Deutsche etwas können, dann das kreieren saublöder Phrasen: "Bezahlbarer Wohnraum" gehört dazu.

Herzlichen Glückwunsch. Sie haben gerade den Preis für die deutscheste Phrase der Woche gewonnen.

Mr. Green Daumen hoch!

#40:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 09.04.2019, 14:16
    —
Ob Enteignung sozialistisch ist, hängt offensichtlich vor allem davon ab, ob die proletarische Klasse oder der Klassenfeind enteignet wird.

Zum Thema: Es setzt sich ja mehr und mehr die Meinung durch, daß das billige Verscherbeln städtischer Grundstücke an Investoren in der Vergangenheit ein schwerer strategischer Fehler - oder Schlimmeres - war. Dieser ist durch aus Steuermitteln entschädigte Enteignung nicht wirklich rückgängig zu machen, dafür ist die öffentliche Hand schon zu arm. Meine Vorschläge gehen daher eher in diese Richtung:

- Eigentümer von Mietshäusern müssen eine hinreichend hohe Quote Wohnungen anbieten, deren Miete niedrigeinkommen-adäquat ist (am besten pro Haus, damit es sich besser mischt)
- weitere Umwandlung in ETW verbieten
- die wenigen noch verbleibenden Neubauprojekte werden an kommunale oder genossenschaftliche Träger vergeben

#41:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 09.04.2019, 14:25
    —
step hat folgendes geschrieben:
Ob Enteignung sozialistisch ist, hängt offensichtlich vor allem davon ab, ob die proletarische Klasse oder der Klassenfeind enteignet wird.

Zum Thema: Es setzt sich ja mehr und mehr die Meinung durch, daß das billige Verscherbeln städtischer Grundstücke an Investoren in der Vergangenheit ein schwerer strategischer Fehler - oder Schlimmeres - war. Dieser ist durch aus Steuermitteln entschädigte Enteignung nicht wirklich rückgängig zu machen, dafür ist die öffentliche Hand schon zu arm. Meine Vorschläge gehen daher eher in diese Richtung:

- Eigentümer von Mietshäusern müssen eine hinreichend hohe Quote Wohnungen anbieten, deren Miete niedrigeinkommen-adäquat ist (am besten pro Haus, damit es sich besser mischt)
- weitere Umwandlung in ETW verbieten
- die wenigen noch verbleibenden Neubauprojekte werden an kommunale oder genossenschaftliche Träger vergeben
Danke für den Hinweis mit der fehlenden Finanzierbarkeit, der sich gerade bei Berlin aufdrängt. Bzgl. deiner Vorschläge müsste man die Verfassungskonformität im Einzelfall genauer prüfen, ansonsten sinnig.

#42:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 09.04.2019, 14:36
    —
step hat folgendes geschrieben:
Ob Enteignung sozialistisch ist, hängt offensichtlich vor allem davon ab, ob die proletarische Klasse oder der Klassenfeind enteignet wird.


Auch. Aber nicht nur.

#43:  Autor: LandeiWohnort: Sandersdorf-Brehna BeitragVerfasst am: 09.04.2019, 14:59
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:

Wenn Deutsche etwas können, dann das kreieren saublöder Phrasen: "Bezahlbarer Wohnraum" gehört dazu.


Herzlichen Glückwunsch. Sie haben gerade den Preis für die deutscheste Phrase der Woche gewonnen.


Wäre das nicht "Volk ohne Wohnraum"?
Pfeifen

#44:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 09.04.2019, 18:45
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Berlin hat so massive sozial- und Wohnprobleme, dass mir Enteignungen als ultimative Ratio vertretbar erscheinen.

Wer da in schwachsinnige Phrasen über „Sozialismus“ oder erst recht das Naziprogrsmm verfällt diskreditiert dich total.

Wie schon in der Grundeinkommensdebatte hat die Linke hier die besten Argumente auf ihrer Seite.

Seufz.

Im Vergleich europäischer Hauptstädte sind die Mieten in Berlin tatsächlich höher als in Zagreb, Vilnius, Riga, Prag, Bratislawa und Talliin. Selbst in Budapest und Warschau sind die Mieten höher.
https://www.dw.com/cda/de/so-teuer-sind-die-mieten-in-europa/a-39856849

Immerhin zeigt dies in welcher Liga die deutsche Hauptstadt spielt.
Oder möchtest du eine durchschnittliche Miete zwischen 10 und 11 Euro/qm für eine Hauptstadt als Wucher bezeichnen?
Wenn Deutsche etwas können, dann das kreieren saublöder Phrasen: "Bezahlbarer Wohnraum" gehört dazu.
würdest du bitte erläutern wieso es FÜR eine Nation und eine Hauptstadt spricht, wenn der Großteil des WohnraumsGrosspekulanten gehört und eine Unterkunft selbst für Mittelverdiener kaum finanzierbar ist? Ich halte dass für einen Missstand, gegen den Enteignungen als Ultima Ratio durchaus vertretbar sind.


Vielleicht sollte man ins Grundgesetz den Artikel aufnehmen:

"Mit Gütern und Dienstleistungen, die zu den sozialen Grund- und Menschenrechten gehören, darf kein Profit erwirtschaftet werden!" (Also mit Gesundheit, Wohnen, Ernährung, Recht auf Informationen, usw.)

Was sehr bezeichnend ist und dies schreibe ich @beachbernie:

Während du Kuba dafür lobst, dass dort in kontrolliertem Maße private Wohnungsvermietung erlaubt wurde, demonstrieren in Deutschland viele tausend Menschen für die Enteignung von Wohnungsunternehmen.

Was ist dein statement dazu?

#45:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 09.04.2019, 19:17
    —
Vielleicht könnte man dem mit dem "Wucherparagraph" beikommen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Wucher

Zitat:
Wucher bezeichnet das Angebot einer Leistung zu einer deutlich überhöhten Gegenleistung unter Ausnutzung einer Schwächesituation eines Vertragspartners. Ursachen können zum Beispiel in einer Notlage oder in einer asymmetrischen Informationsverteilung zu Lasten eines Vertragspartners liegen. An Wucher können zivil- und strafrechtliche Folgen geknüpft sein. In einem auf Privatautonomie aufgebauten Privatrechtssystem ist die Wucher-Verfolgung damit die Ausnahme der staatlichen Preiskontrolle.

#46: .-) Autor: goedelchen BeitragVerfasst am: 09.04.2019, 20:21
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Berlin hat so massive sozial- und Wohnprobleme, dass mir Enteignungen als ultimative Ratio vertretbar erscheinen.

Wer da in schwachsinnige Phrasen über „Sozialismus“ oder erst recht das Naziprogrsmm verfällt diskreditiert dich total.

Wie schon in der Grundeinkommensdebatte hat die Linke hier die besten Argumente auf ihrer Seite.

Seufz.

Im Vergleich europäischer Hauptstädte sind die Mieten in Berlin tatsächlich höher als in Zagreb, Vilnius, Riga, Prag, Bratislawa und Talliin. Selbst in Budapest und Warschau sind die Mieten höher.
https://www.dw.com/cda/de/so-teuer-sind-die-mieten-in-europa/a-39856849

Immerhin zeigt dies in welcher Liga die deutsche Hauptstadt spielt.
Oder möchtest du eine durchschnittliche Miete zwischen 10 und 11 Euro/qm für eine Hauptstadt als Wucher bezeichnen?
Wenn Deutsche etwas können, dann das kreieren saublöder Phrasen: "Bezahlbarer Wohnraum" gehört dazu.
würdest du bitte erläutern wieso es FÜR eine Nation und eine Hauptstadt spricht, wenn der Großteil des WohnraumsGrosspekulanten gehört und eine Unterkunft selbst für Mittelverdiener kaum finanzierbar ist? Ich halte dass für einen Missstand, gegen den Enteignungen als Ultima Ratio durchaus vertretbar sind.


Vielleicht sollte man ins Grundgesetz den Artikel aufnehmen:

"Mit Gütern und Dienstleistungen, die zu den sozialen Grund- und Menschenrechten gehören, darf kein Profit erwirtschaftet werden!" (Also mit Gesundheit, Wohnen, Ernährung, Recht auf Informationen, usw.)

Was sehr bezeichnend ist und dies schreibe ich @beachbernie:

Während du Kuba dafür lobst, dass dort in kontrolliertem Maße private Wohnungsvermietung erlaubt wurde, demonstrieren in Deutschland viele tausend Menschen für die Enteignung von Wohnungsunternehmen.

Was ist dein statement dazu?


Vielleicht solltest du dann auch ins GG schreiben, dass ein Pfund Brot nur 1 Euro kosten darf. Diese Deckelung hinge unmittelbar an deinem Vorschlag als Kontergewicht.

Ist ein bisschen kompliziert, passt aber Smilie

Deshalb steht beides nicht im GG. Zum Glück.


Zuletzt bearbeitet von goedelchen am 09.04.2019, 20:23, insgesamt einmal bearbeitet

#47: .-) phillou 199 Autor: goedelchen BeitragVerfasst am: 09.04.2019, 20:23
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Vielleicht könnte man dem mit dem "Wucherparagraph" beikommen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Wucher

Zitat:
Wucher bezeichnet das Angebot einer Leistung zu einer deutlich überhöhten Gegenleistung unter Ausnutzung einer Schwächesituation eines Vertragspartners. Ursachen können zum Beispiel in einer Notlage oder in einer asymmetrischen Informationsverteilung zu Lasten eines Vertragspartners liegen. An Wucher können zivil- und strafrechtliche Folgen geknüpft sein. In einem auf Privatautonomie aufgebauten Privatrechtssystem ist die Wucher-Verfolgung damit die Ausnahme der staatlichen Preiskontrolle.


Nein, kommst damit nie weiter.

Übrigens Enteignung ist wie Zynismus. Beides ist das Versagen des menschlichen Geistes Dinge zu gestalten.

#48: Re: .-) phillou 199 Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 09.04.2019, 20:54
    —
goedelchen hat folgendes geschrieben:
Übrigens Enteignung ist wie Zynismus. Beides ist das Versagen des menschlichen Geistes Dinge zu gestalten.

Also die Enclosure war gerade ein Mittel dazu, die englische Gesellschaft zu gestalten - nämlich dazu, sie kapitalistisch zu gestalten.

"Na, ihr nicht! Aber wir!"

#49: Re: .-) phillou 199 Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 10.04.2019, 02:50
    —
goedelchen hat folgendes geschrieben:
....
Übrigens Enteignung ist wie Zynismus. Beides ist das Versagen des menschlichen Geistes Dinge zu gestalten.

Ich sehe es andersherum.

Enteignung ist das Eingeständnis des Staates, die Weichen für eine falsche Verteilung gestellt zu haben, und der Versuch, dieses Versagen zu korrigieren.

Der Adel, also das Prinzip, Macht und Vermögen nach der Familienzugehörigkeit zuzuteilen, war so ein Versagen.

Ohne jetzt genau sagen zu können, was da verkehrt ist, kann man auch sagen, dass etwas verkehrt läuft, wenn jemand in einem Menschenleben das Vermögen und damit die Macht eines Jeff Bezos oder Bill Gates ansammeln kann. Der Staat muss die Möglichkeit haben, das zu korrigieren, wie er es korrigiert, wenn das Vermögen aus Verbrechen stammt.

Genauso halte ich es für sinnvoll, dieses Mittel einzusetzen, wenn die Benutzung von Eigentum der Allgemeinheit schadet, wie es z.B. Spekulationen der Fall sein kann, wobei es in solchen Fällen auch ausreichen kann, die Verfügungsgewalt über dieses Eigentum einzuschränken, also Auflagen für die Benutzung zu machen.

#50:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 10.04.2019, 03:49
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Berlin hat so massive sozial- und Wohnprobleme, dass mir Enteignungen als ultimative Ratio vertretbar erscheinen.

Wer da in schwachsinnige Phrasen über „Sozialismus“ oder erst recht das Naziprogrsmm verfällt diskreditiert dich total.

Wie schon in der Grundeinkommensdebatte hat die Linke hier die besten Argumente auf ihrer Seite.

Seufz.

Im Vergleich europäischer Hauptstädte sind die Mieten in Berlin tatsächlich höher als in Zagreb, Vilnius, Riga, Prag, Bratislawa und Talliin. Selbst in Budapest und Warschau sind die Mieten höher.
https://www.dw.com/cda/de/so-teuer-sind-die-mieten-in-europa/a-39856849

Immerhin zeigt dies in welcher Liga die deutsche Hauptstadt spielt.
Oder möchtest du eine durchschnittliche Miete zwischen 10 und 11 Euro/qm für eine Hauptstadt als Wucher bezeichnen?
Wenn Deutsche etwas können, dann das kreieren saublöder Phrasen: "Bezahlbarer Wohnraum" gehört dazu.
würdest du bitte erläutern wieso es FÜR eine Nation und eine Hauptstadt spricht, wenn der Großteil des WohnraumsGrosspekulanten gehört und eine Unterkunft selbst für Mittelverdiener kaum finanzierbar ist? Ich halte dass für einen Missstand, gegen den Enteignungen als Ultima Ratio durchaus vertretbar sind.


Vielleicht sollte man ins Grundgesetz den Artikel aufnehmen:

"Mit Gütern und Dienstleistungen, die zu den sozialen Grund- und Menschenrechten gehören, darf kein Profit erwirtschaftet werden!" (Also mit Gesundheit, Wohnen, Ernährung, Recht auf Informationen, usw.)

Was sehr bezeichnend ist und dies schreibe ich @beachbernie:

Während du Kuba dafür lobst, dass dort in kontrolliertem Maße private Wohnungsvermietung erlaubt wurde, demonstrieren in Deutschland viele tausend Menschen für die Enteignung von Wohnungsunternehmen.

Was ist dein statement dazu?


Ich bin weder dafuer Menschen grundsaetzlich vom persoenlichen Eigentum an Immobilien auszuschliessen noch dafuer wildestes Spekulantentum unreguliert ins Kraut schiessen zu lassen. Das Privateigentum an Immobilien, einschliesslich Wohnraum, ist grundsaetzlich eine gute Sache, weil dort, wo es das nicht gibt, sehen die Häuser bald so aus wie in Havanna. Es sollte allerdings auch Mechanismen geben, die Immobilienspekulation dort eindämmen, wo sie fuer Normalbürger erschwinglichen Wohnraum zum verschwinden bringen. Dies kann in bestimmten Faellen auch ueber Enteignungen vonstatten gehen oder aber auch durch steuerliche Massnahmen wie punitive Spekationssteuern. Dies ist kein Widerspruch, sondern ein Plädoyer dafuer die Extreme zu vermeiden und Lösungen zu finden, die in der Praxis die besten Resultate zeigen.

Kurz auf den Punkt gebracht: Ich will, dass der Staat dafuer sorgt, dass bezahlbarer Wohnraum erhalten bleibt bzw. neu entstehen kann und dass gleichzeitig private Initiative dafuer sorgen kann, dass dieser Wohnraum auch menschenwuerdig ist.

Wuerden Sozialwohnungen in Deutschland so aussehen wie die Masse der Wohnungen in Havanna, dann waerst Du doch bei den Ersten, die was von der "typischen Menschverachtung des kapitalistischen Systems" faseln wuerden. zwinkern


Und ansonsten: Wenn ich mit der Schaffung von Wohnraum "keinen Profit erwirtschaften darf", warum soll ich dann mehr Wohnraum schaffen als ich selber bewohnen kann? Oder mir gehörenden, vorhandenen Wohnraum instand halten? Wo kommt der Wohnraum fuer die Menschen her, die sich den nicht selber schaffen koennen? Wer sowas wie das, was Du verschlägst, in die Verfassung reinschreibt, der verdammt letztlich die Menschen dazu in zugigen, feuchten Buden minderwertige Lebensmittel zu fressen. Fahr mal nach Kuba und schau Dir das dort an....

#51:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 10.04.2019, 08:05
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Berlin hat so massive sozial- und Wohnprobleme, dass mir Enteignungen als ultimative Ratio vertretbar erscheinen.

Wer da in schwachsinnige Phrasen über „Sozialismus“ oder erst recht das Naziprogrsmm verfällt diskreditiert dich total.

Wie schon in der Grundeinkommensdebatte hat die Linke hier die besten Argumente auf ihrer Seite.

Seufz.

Im Vergleich europäischer Hauptstädte sind die Mieten in Berlin tatsächlich höher als in Zagreb, Vilnius, Riga, Prag, Bratislawa und Talliin. Selbst in Budapest und Warschau sind die Mieten höher.
https://www.dw.com/cda/de/so-teuer-sind-die-mieten-in-europa/a-39856849

Immerhin zeigt dies in welcher Liga die deutsche Hauptstadt spielt.
Oder möchtest du eine durchschnittliche Miete zwischen 10 und 11 Euro/qm für eine Hauptstadt als Wucher bezeichnen?
Wenn Deutsche etwas können, dann das kreieren saublöder Phrasen: "Bezahlbarer Wohnraum" gehört dazu.
würdest du bitte erläutern wieso es FÜR eine Nation und eine Hauptstadt spricht, wenn der Großteil des WohnraumsGrosspekulanten gehört und eine Unterkunft selbst für Mittelverdiener kaum finanzierbar ist? Ich halte dass für einen Missstand, gegen den Enteignungen als Ultima Ratio durchaus vertretbar sind.


Vielleicht sollte man ins Grundgesetz den Artikel aufnehmen:

"Mit Gütern und Dienstleistungen, die zu den sozialen Grund- und Menschenrechten gehören, darf kein Profit erwirtschaftet werden!" (Also mit Gesundheit, Wohnen, Ernährung, Recht auf Informationen, usw.)

Was sehr bezeichnend ist und dies schreibe ich @beachbernie:

Während du Kuba dafür lobst, dass dort in kontrolliertem Maße private Wohnungsvermietung erlaubt wurde, demonstrieren in Deutschland viele tausend Menschen für die Enteignung von Wohnungsunternehmen.

Was ist dein statement dazu?
Vielleich sollte man derlei Agitation bei diesem Thema unterlassen. Die Enteignungsforderung ist eine konkrete, abgrenzbare Forderung zur Lösung eines m.E. fundamentalen Problems, nämlich des schwindenden sozialverträglichen Wohnraums in Ballungsräumen. Wenn man dies mit radikalen Systemfragen verknüpft (über die man grundsätzlich gerne reden kann) wird das Anliegen diskreditiert und Wasser auf die Mühlen der „Pfui Sozialismus“-Rufer (aktuell zB Lindner und erhebliche Teile der CDU) gegossen und die Argumentationslinie , dass Wohnimmobilienenteignungen nichts mit Sozialismus zu tun haben entwertet.

#52:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 10.04.2019, 09:14
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Das Privateigentum an Immobilien, einschliesslich Wohnraum, ist grundsaetzlich eine gute Sache, weil dort, wo es das nicht gibt, sehen die Häuser bald so aus wie in Havanna. [...] Fahr mal nach Kuba und schau Dir das dort an.... 

Hab jetzt mal nach Bildern von Wohnungen in Havanna gegoogelt. Da waren schon einige ziemlich schäbige dabei - aber ich hab in den Chicagoer Armenvierteln deutlich Schlimmeres gesehen. Ist mir aber schon klar, dass eine Google-Suche nicht unbedingt repräsentativ ist. Warst du schon mal selbst in Havanna?

#53:  Autor: lucWohnort: Nice. Paris. Köln BeitragVerfasst am: 10.04.2019, 09:22
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Das Privateigentum an Immobilien, einschliesslich Wohnraum, ist grundsaetzlich eine gute Sache, weil dort, wo es das nicht gibt, sehen die Häuser bald so aus wie in Havanna. [...] Fahr mal nach Kuba und schau Dir das dort an.... 

Hab jetzt mal nach Bildern von Wohnungen in Havanna gegoogelt. Da waren schon einige ziemlich schäbige dabei - aber ich hab in den Chicagoer Armenvierteln deutlich Schlimmeres gesehen. Ist mir aber schon klar, dass eine Google-Suche nicht unbedingt repräsentativ ist. Warst du schon mal selbst in Havanna?


Ich kenne ein paar Wohnungen aus der DDR-Zeit. die von "Privilegierten" bewohnt wurden. Haarsträubend wie sie runtergekommen waren! Die Wohnungen vom Fußvolk waren auch erlebnisreich.

#54:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 10.04.2019, 20:01
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
... @beachbernie:

Während du Kuba dafür lobst, dass dort in kontrolliertem Maße private Wohnungsvermietung erlaubt wurde, demonstrieren in Deutschland viele tausend Menschen für die Enteignung von Wohnungsunternehmen.

Was ist dein statement dazu?


Ich bin weder dafuer Menschen grundsaetzlich vom persoenlichen Eigentum an Immobilien auszuschliessen noch dafuer wildestes Spekulantentum unreguliert ins Kraut schiessen zu lassen. Das Privateigentum an Immobilien, einschliesslich Wohnraum, ist grundsaetzlich eine gute Sache, weil dort, wo es das nicht gibt, sehen die Häuser bald so aus wie in Havanna. Es sollte allerdings auch Mechanismen geben, die Immobilienspekulation dort eindämmen, wo sie fuer Normalbürger erschwinglichen Wohnraum zum verschwinden bringen. Dies kann in bestimmten Faellen auch ueber Enteignungen vonstatten gehen oder aber auch durch steuerliche Massnahmen wie punitive Spekationssteuern. Dies ist kein Widerspruch, sondern ein Plädoyer dafuer die Extreme zu vermeiden und Lösungen zu finden, die in der Praxis die besten Resultate zeigen.

Kurz auf den Punkt gebracht: Ich will, dass der Staat dafuer sorgt, dass bezahlbarer Wohnraum erhalten bleibt bzw. neu entstehen kann und dass gleichzeitig private Initiative dafuer sorgen kann, dass dieser Wohnraum auch menschenwuerdig ist.

Wuerden Sozialwohnungen in Deutschland so aussehen wie die Masse der Wohnungen in Havanna, dann waerst Du doch bei den Ersten, die was von der "typischen Menschverachtung des kapitalistischen Systems" faseln wuerden. zwinkern

Und ansonsten: Wenn ich mit der Schaffung von Wohnraum "keinen Profit erwirtschaften darf", warum soll ich dann mehr Wohnraum schaffen als ich selber bewohnen kann? Oder mir gehörenden, vorhandenen Wohnraum instand halten? Wo kommt der Wohnraum fuer die Menschen her, die sich den nicht selber schaffen koennen? Wer sowas wie das, was Du verschlägst, in die Verfassung reinschreibt, der verdammt letztlich die Menschen dazu in zugigen, feuchten Buden minderwertige Lebensmittel zu fressen. Fahr mal nach Kuba und schau Dir das dort an....


Man kann ja auch das Land und die Baumittel in die Hände der gesamten Bevölkerung legen.

Die diskutieren und forschen dann ausführlich, wie man die städtischen und dörflichen Landschaften architektonisch neu gestaltet - inklusive der Neuentwicklung integrierter Konzepte von Wohnen, Arbeiten, Transport & Verkehr, Erzeugung von Energie & Lebensmitteln und alles, was zum Leben so dazu gehört.

Statt dessen werden vorhandende Wohnsilos von Konzernen aufgekauft und die Wohngebühren mal eben aufgestockt bis zur 39. Etage. Und einige Kommunen wollen das zurück kaufen - was fälschlicherweise als "Enteignung" bezeichnet wird - und das auch noch zu "Marktpreisen".

Sollen die Mensch sich doch selber produzieren, was sie brauchen, und zwar in allen Bereichen.

Havanna wurde sicher nicht unter solchen Bedingungen gebaut, wie du weißt. Dort stehen im Grunde Kriegsruinen, die der wirtschaftlichen Belagerung kaum noch standhalten.

Aber unter den bestehenden Eigentumsverhältnissen an Boden, Baumaterial und Baukonzessionen in diesem unserem Lande produzieren Baufirmen weiterhin herkömmlichen Wohnungsschrott direkt neben der lauten, breiten Straße und die Vonovias dieser Welt, die gerade mal nicht wissen, wohin mit ihrem Kapital, stecken es einfach mal in irgend welche bestehenden Wohnlöcher und die sehen auch nicht immer goldig aus:







Einige schlagen vor, man solle die Dämmungsstandards lockern und massenhaft Billigwohnungen bauen. Dabei wäre es doch wichtig, auf den Gebrauchswert aller Dinge wert zu legen, statt neue Baracken in Masse zu produzieren.

Es geht auch nicht nur um die soziale, sondern auch um die ökologische Frage. Denn der Bau neuer ökologischer Städte und der ökologische Umbau bestehender Städte, die sich dafür eignen, würde der Menschheit auch die Chance eröffnen, die globale Umweltzerstörung nachhaltig zu stoppen.

Es gibt zu der Thematik ein tolles Interview mit Andrej Holm, das ich auszugsweise mal zitiere:

Zitat:
Maren Kern, Chefin des »Verbandes Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen«, strengte diesen Vergleich jüngst mit Blick auf das Volksbegehren »Deutsche Wohnen und Co enteignen« an: »Bei Freibier sind auch alle dafür. Aber einer muss das Freibier immer bezahlen.« Was fällt Ihnen dazu ein?

Für mich klingt das nach hilfloser Polemik, zumal es ja nicht um Freibier, sondern die Übernahme der Brauerei geht. Aber das Stammtischniveau dieses Vergleichs passt ins Bild: In den Reaktionen aus der Immobilienwirtschaft auf die Enteignungsforderung werden bisher relativ wenige Sachargumente angeführt. Statt dessen gibt es diskreditierende historische Vergleiche, nach dem Motto: »Da kommt die DDR 2.0«. (...)

Beim von Ihnen angesprochenen Gedanken ging es Marx darum zu zeigen, wie im kapitalistischen System wiederholt und gewalttätig agiert werden muss, um Profit dauerhaft erwirtschaften zu können. Sehen wir diese Gewalt in den heutigen Verhältnissen?

Die sehen wir in vielen Bereichen. Etwa in den »kleinen« Rechtsübertretungen, wenn es darum geht, Mieter aus ihren Wohnungen zu ekeln. Oder beim Psychoterror, wenn über Monate hinweg Bauarbeiten vorgetäuscht werden, um Bewohner zum Auszug zu bewegen. Und auch bei Zwangsräumungen, die mit direkter physischer Gewalt einhergehen.

Städte in kapitalistischen Zentren sind heute nicht nur durch steigende Mieten charakterisiert. Dazu kommen auch die Anwendungen digitaler Technologien, Stichwort »Smart City«, oder repressive »Sicherheitspolitik«, Stichwort Überwachung. Wenn es um Verwertungsinteressen geht, greifen mehrere Entwicklungen ineinander.

Ja. Es gibt Dutzende Beispiele für die Unterwerfung der Stadtentwicklung unter die Profitlogik. Wie auch beim Wohnungsmarkt ist zu sehen, dass diejenigen, die nicht mithalten können, den kürzeren ziehen. Mit solchen Zuspitzungen wächst aber auch der Protest. In den Diskussionen hier wird ja gerne sehnsuchtsvoll in andere Städte geschaut, etwa nach Wien als Positivbeispiel für soziale Wohnungspolitik. Wenn ich mich aber außerhalb von Berlin mit Leuten unterhalte, merke ich, wie sehr die wiederum neidisch auf die hiesigen stadtpolitischen Debatten blicken. Etwa darauf, dass Nachbarschaftsinitiativen in Kreuzberg 2018 erfolgreich einen Google-Campus verhindern konnten. Oder auf das Enteignungsvolksbegehren. (...)

Es war nicht überraschend, dass bürgerliche Kommentatoren beim Thema Enteignung die »DDR-Keule« aus der Schublade holten. Auch Sie versuchte man damit persönlich zu diskreditieren, weil Sie in jungen Jahren für wenige Monate beim Ministerium für Staatssicherheit gearbeitet haben. Wie lange, meinen Sie, wird man in der BRD noch auf dieses »Argument« zurückgreifen?

Der tiefsitzende Antikommunismus ist ein Kontinuum in der westdeutschen Politik. Das betrifft Konservative, geht aber auch weit ins sozialdemokratische und liberale Spektrum hinein. Darauf kann man sich häufig einigen. Vergleiche mit der DDR sind in der Hinsicht austauschbar. Es gibt offenkundig eine große Angst vor einer Gesellschaft, die nicht marktwirtschaftlich organisiert ist. Der Umstand, dass der Artikel 15 zur Enteignung gegen Entschädigung seit 70 Jahren im Grundgesetz steht, aber noch nie Anwendung gefunden hat, sagt eigentlich schon alles.


https://www.jungewelt.de/artikel/352513.kapitalistische-stadt-verwertungsdynamik-kennt-keine-grenzen.html


Also, angesichts dieser Entwicklungen in den kapitalistischen Zentren dieser Erde wäre Kuba sicherlich schlecht beraten, in die Fußstapfen der extremistischen neoliberalen Privatisierungspolitik zu treten.

Und die Massendemos in der BRD mit der Forderung nach Vergesellschaftung eines Großteils des Wohnungswesens unterstreichen das auch noch mal deutlich:

Die Mieterbewegung stellt die Eigentumsfrage

#55:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 10.04.2019, 20:29
    —
Ich finde jetzt keine aktuelle Zahlen.
Vor einige Jahre habe ich mal gelesen, dass in Deutschland eine Durschnittswohnung 10 Durchschnittsjahresgehälter kosten würde. In den Niederlände wären es 3 Durchschnittsjahresgehälter.
So vom Gefühl könnte das immer noch stimmen.

#56:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 10.04.2019, 20:40
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Vielleicht könnte man dem mit dem "Wucherparagraph" beikommen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Wucher

Zitat:
Wucher bezeichnet das Angebot einer Leistung zu einer deutlich überhöhten Gegenleistung unter Ausnutzung einer Schwächesituation eines Vertragspartners. Ursachen können zum Beispiel in einer Notlage oder in einer asymmetrischen Informationsverteilung zu Lasten eines Vertragspartners liegen. An Wucher können zivil- und strafrechtliche Folgen geknüpft sein. In einem auf Privatautonomie aufgebauten Privatrechtssystem ist die Wucher-Verfolgung damit die Ausnahme der staatlichen Preiskontrolle.


Mit der Anwendung des Wucherparagrafens würde die regierenden Parteien zugeben müssen, dass der "freie Markt" nicht dazu fähig ist, faire Preise umzusetzen. Indem der Staat eine Preiskontrolle einsetzen würde, wäre also die "Weisheit des Marktes" widerlegt.

Vor diesem Eingeständnis haben die Herrschenden Angst, da es zu weitergehenden Forderungen der Bevölkerung führen könnte.

Die Gerichte würden wohl auch wieder ein Wischi-waschi-Urteil fällen, wo die Grenze des Wuchers immer noch so hoch wäre, dass die Profite immer noch reichen würden. Die Wohnkonzerne würden außerdem über verstärkte Sparmaßnahmen versuchen, die Differenz zwischen Preisen und Kosten weiterhin zu maximieren.

Und schließlich würde die Politik sich in Untätigkeit suhlen, anstatt ein Preisregulierungsgesetz zu erlassen.

Deshalb ist der Einsatz des Wucherparagrafen theoretisch wohl möglich, er würde aber an den politischen Verhältnissen scheitern.

Reformen von oben sind leider sehr unwahrscheinlich, nicht nur in der Wohnungspolitik.

#57:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 10.04.2019, 20:45
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Vielleicht könnte man dem mit dem "Wucherparagraph" beikommen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Wucher

Zitat:
Wucher bezeichnet das Angebot einer Leistung zu einer deutlich überhöhten Gegenleistung unter Ausnutzung einer Schwächesituation eines Vertragspartners. Ursachen können zum Beispiel in einer Notlage oder in einer asymmetrischen Informationsverteilung zu Lasten eines Vertragspartners liegen. An Wucher können zivil- und strafrechtliche Folgen geknüpft sein. In einem auf Privatautonomie aufgebauten Privatrechtssystem ist die Wucher-Verfolgung damit die Ausnahme der staatlichen Preiskontrolle.


Mit der Anwendung des Wucherparagrafens würde die regierenden Parteien zugeben müssen, dass der "freie Markt" nicht dazu fähig ist, faire Preise umzusetzen. Indem der Staat eine Preiskontrolle einsetzen würde, wäre also die "Weisheit des Marktes" widerlegt.

Vor diesem Eingeständnis haben die Herrschenden Angst, da es zu weitergehenden Forderungen der Bevölkerung führen könnte.

Die Gerichte würden wohl auch wieder ein Wischi-waschi-Urteil fällen, wo die Grenze des Wuchers immer noch so hoch wäre, dass die Profite immer noch reichen würden. Die Wohnkonzerne würden außerdem über verstärkte Sparmaßnahmen versuchen, die Differenz zwischen Preisen und Kosten weiterhin zu maximieren.

Und schließlich würde die Politik sich in Untätigkeit suhlen, anstatt ein Preisregulierungsgesetz zu erlassen.

Deshalb ist der Einsatz des Wucherparagrafen theoretisch wohl möglich, er würde aber an den politischen Verhältnissen scheitern.

Reformen von oben sind leider sehr unwahrscheinlich, nicht nur in der Wohnungspolitik.

Ein "freier Markt" wäre dann gegeben, wenn jedermann überall und immer was und wo bauen dürfte, wie er wollte. Das ist, aus guten Grund, nicht so.
Ergo: auch den Handel und Vermietung von Wohnraum darf nicht "den Markt" überlassen werden.

#58:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 10.04.2019, 21:49
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ergo: auch den Handel und Vermietung von Wohnraum darf nicht "den Markt" überlassen werden.

Ich glaub' nicht, dass Skeptiker überhaupt irgendwas irgendeinem Markt überlassen will. zwinkern

#59:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 10.04.2019, 23:30
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Und ansonsten: Wenn ich mit der Schaffung von Wohnraum "keinen Profit erwirtschaften darf", warum soll ich dann mehr Wohnraum schaffen als ich selber bewohnen kann? Oder mir gehörenden, vorhandenen Wohnraum instand halten? Wo kommt der Wohnraum fuer die Menschen her, die sich den nicht selber schaffen koennen? Wer sowas wie das, was Du verschlägst, in die Verfassung reinschreibt, der verdammt letztlich die Menschen dazu in zugigen, feuchten Buden minderwertige Lebensmittel zu fressen. Fahr mal nach Kuba und schau Dir das dort an....


Die letzte Situation entspricht aber auch der Wahrnehmung vieler Kunden der betreffenden Konzerne: Nämlich daß versucht werde, möglichst viel Geld aus den Mietobjekten - und damit auch aus den Wohnenden - rauszuziehen, auch gerne mal Luxussanierungen durchzuführen, aber sich wenig um die kleinen Akteure zu kümmern, die sich das nicht leisten können, möglichst wenig und erst in die Instandhaltung zu investieren, wenn man von den Medien unter Druck gesetzt wird, was dort für Zustände herrschen.

Es ist wohl nicht von der Hand zu weisen, daß nur wenige Akteure ohne finanzielles Interesse Wohnraum schaffen werden. Allerdings heißt es in der Verfassung ja auch, daß "Eigentum verpflichtet"...

#60:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 11.04.2019, 04:47
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Das Privateigentum an Immobilien, einschliesslich Wohnraum, ist grundsaetzlich eine gute Sache, weil dort, wo es das nicht gibt, sehen die Häuser bald so aus wie in Havanna. [...] Fahr mal nach Kuba und schau Dir das dort an.... 

Hab jetzt mal nach Bildern von Wohnungen in Havanna gegoogelt. Da waren schon einige ziemlich schäbige dabei - aber ich hab in den Chicagoer Armenvierteln deutlich Schlimmeres gesehen. ...


So what? Sind die "Chicagoer Armewnviertel" jetzt schon die Messlatte fuer menschenwürdiges Wohnen?

Ich persoenlich wuerde weder in Havanna noch in den "Chicagoer Armenvierteln" wohnen wollen. Eine Sozialwohnung in Stockholm, Wanneeickel oder bei uns auf Haida Gwaii wuerde ich diesen beiden Beispielen allemal vorziehen... Smilie

#61:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 11.04.2019, 09:32
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Das Privateigentum an Immobilien, einschliesslich Wohnraum, ist grundsaetzlich eine gute Sache, weil dort, wo es das nicht gibt, sehen die Häuser bald so aus wie in Havanna. [...] Fahr mal nach Kuba und schau Dir das dort an.... 

Hab jetzt mal nach Bildern von Wohnungen in Havanna gegoogelt. Da waren schon einige ziemlich schäbige dabei - aber ich hab in den Chicagoer Armenvierteln deutlich Schlimmeres gesehen. ...


So what? Sind die "Chicagoer Armewnviertel" jetzt schon die Messlatte fuer menschenwürdiges Wohnen?


Nein, aber ein Beispiel für privaten Mietwohnungsbau. zwinkern

#62:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 11.04.2019, 19:10
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Das Privateigentum an Immobilien, einschliesslich Wohnraum, ist grundsaetzlich eine gute Sache, weil dort, wo es das nicht gibt, sehen die Häuser bald so aus wie in Havanna. [...] Fahr mal nach Kuba und schau Dir das dort an.... 

Hab jetzt mal nach Bildern von Wohnungen in Havanna gegoogelt. Da waren schon einige ziemlich schäbige dabei - aber ich hab in den Chicagoer Armenvierteln deutlich Schlimmeres gesehen. ...


So what? Sind die "Chicagoer Armewnviertel" jetzt schon die Messlatte fuer menschenwürdiges Wohnen?


Nein, aber ein Beispiel für privaten Mietwohnungsbau. zwinkern


Das negativste, das Du finden konntest.

Gibt es denn keine positiven Beispiele fuer privaten Wohnungsbau?

#63:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 11.04.2019, 20:09
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Das Privateigentum an Immobilien, einschliesslich Wohnraum, ist grundsaetzlich eine gute Sache, weil dort, wo es das nicht gibt, sehen die Häuser bald so aus wie in Havanna. [...] Fahr mal nach Kuba und schau Dir das dort an.... 

Hab jetzt mal nach Bildern von Wohnungen in Havanna gegoogelt. Da waren schon einige ziemlich schäbige dabei - aber ich hab in den Chicagoer Armenvierteln deutlich Schlimmeres gesehen. ...


So what? Sind die "Chicagoer Armewnviertel" jetzt schon die Messlatte fuer menschenwürdiges Wohnen?


Nein, aber ein Beispiel für privaten Mietwohnungsbau. zwinkern


Das negativste, das Du finden konntest.

Gibt es denn keine positiven Beispiele fuer privaten Wohnungsbau?

Doch. Die der privaten Wohnungsbaugenossenschaften. Und natürlich all die Häuser der Leute, die genügend Geld haben, sich ein eigenes Haus zu bauen. Ansonsten führt privater Wohnungsbau zu Wohnungen, die für die unteren Lohngruppen zu teuer sind, oder ist nicht mehr so ganz privat, weil da öffentliche Gelder beteiligt sind, mit denen dann eine begrenzte Zeit lang eine Preisbindung erkauft wird. Aber eben nur eine Zeit lang.

Stadtgrund ist Spekulationsgrund und hat deshalb Preise, dass sich Sozialmieten selbst dann nicht rechnen, wenn man eine Kostenmiete berechnet.

#64:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 22.04.2019, 21:10
    —
"Enteignen" hört sich erst mal nett an.
Aber: hilft's?

Natürlich den Mietern der betroffenen Wohnungen, bei denen der Staat die Mieten moderat handhaben könnte. Das dürften aber - relativ zum gesamten Wohnungsmarkt Berlins - nur wenige sein.
Für alle anderen entspannt sich der Wohnungsmarkt kein Stück, weil dadurch, bei hohen Kosten, keine einzige Wohnung neu entsteht.

Deswegen sollte mMn der Staat besser das Gleiche Geld in die Hand nehmen und Sozialwohnungen selbst bauen - und dann auch behalten. (Dass Berlin seinen Wohnungsbestand verkauft hat, war natürlich ein Verbrechen am Volkseigentum.) Die dann zu moderaten Preisen zu vermieten, könnte den Markt entspannen.

#65:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 22.04.2019, 21:19
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
"Enteignen" hört sich erst mal nett an.
Aber: hilft's?

Ist das Thema nicht eigentlich schon wieder erledigt? Sehr glücklich

#66:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 22.04.2019, 22:15
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
"Enteignen" hört sich erst mal nett an.
Aber: hilft's?

Natürlich den Mietern der betroffenen Wohnungen, bei denen der Staat die Mieten moderat handhaben könnte. Das dürften aber - relativ zum gesamten Wohnungsmarkt Berlins - nur wenige sein.
Für alle anderen entspannt sich der Wohnungsmarkt kein Stück, weil dadurch, bei hohen Kosten, keine einzige Wohnung neu entsteht.

Deswegen sollte mMn der Staat besser das Gleiche Geld in die Hand nehmen und Sozialwohnungen selbst bauen - und dann auch behalten. (Dass Berlin seinen Wohnungsbestand verkauft hat, war natürlich ein Verbrechen am Volkseigentum.) Die dann zu moderaten Preisen zu vermieten, könnte den Markt entspannen.


Enteignen als Selbstzweck hilft hoechstens dem Wohlgefühl diverser hauptberuflicher Revolutionäre.

Enteignen als ultima ratio kann in bestimmten Situationen tatsaechlich hilfreich sein. Wenn sogar Samson das einsieht.... Sehr glücklich

Genauso wie staatliche Trägerschaft bei Mietwohnungen nur als Ergänzung zum privaten Wohnungsmarkt wirklich Sinn macht, um auch denjenigen ein vernünftiges Wohnen zu ermöglichen, die sonst den Kürzeren ziehen.

#67:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 23.04.2019, 00:46
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Enteignen als Selbstzweck hilft hoechstens dem Wohlgefühl diverser hauptberuflicher Revolutionäre.

Als Selbstzweck möchte das ja wohl auch niemand. Auch der härteste Kommunist, der die Verstaatlichung von alem möglichen fordert, verfolgt damit ja einen anderen Zweck.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Enteignen als ultima ratio kann in bestimmten Situationen tatsaechlich hilfreich sein.

Natürlich. Und meinetwegen gar nicht mal unbedingt als "ultima" ratio. Aber die ratio sollte im konkreten Fall schon hinreichend dabei sein ...

#68:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 23.04.2019, 00:47
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
"Enteignen" hört sich erst mal nett an.
Aber: hilft's?

Ist das Thema nicht eigentlich schon wieder erledigt? Sehr glücklich

Aber ich war ne Weile nicht da und hatte deswegen noch nichts dazu gesagt.

#69:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 23.04.2019, 05:54
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Enteignen als Selbstzweck hilft hoechstens dem Wohlgefühl diverser hauptberuflicher Revolutionäre.

Als Selbstzweck möchte das ja wohl auch niemand. Auch der härteste Kommunist, der die Verstaatlichung von alem möglichen fordert, verfolgt damit ja einen anderen Zweck.

Kommunisten waren und sind üblicherweise gegen z.B. die Enclosure in England oder die Vertreibung nordamerikanischer Indianer von ihren Land. "Enteignung als Selbstzweck" ist eine Idee, auf die nur ein Geist kommen kann, der wirklich in allen Dimensionen des Denkens verdreht ist. Pfeifen

#70:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 23.04.2019, 08:16
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Enteignen als Selbstzweck hilft hoechstens dem Wohlgefühl diverser hauptberuflicher Revolutionäre.

Als Selbstzweck möchte das ja wohl auch niemand. Auch der härteste Kommunist, der die Verstaatlichung von alem möglichen fordert, verfolgt damit ja einen anderen Zweck.

Kommunisten waren und sind üblicherweise gegen z.B. die Enclosure in England oder die Vertreibung nordamerikanischer Indianer von ihren Land. "Enteignung als Selbstzweck" ist eine Idee, auf die nur ein Geist kommen kann, der wirklich in allen Dimensionen des Denkens verdreht ist. Pfeifen



Wie ich gerüchteweise gehoert habe, soll die KP der USA seinerzeit sogar eine recht scharfe Protestresolution verfasst haben als beispielsweise die Cherokee 1838 von ihrem Land vertrieben wurden. Sehr glücklich

Gegen die zahlreichen Vertreibungen innerhalb Stalins Sowjetunion fielen demgegenueber die Proteste seitens der Kommunisten eher verhalten aus. zwinkern

#71:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 23.04.2019, 09:05
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
"Enteignen" hört sich erst mal nett an.
Aber: hilft's?

Ist das Thema nicht eigentlich schon wieder erledigt? Sehr glücklich

Aber ich war ne Weile nicht da und hatte deswegen noch nichts dazu gesagt.

Ich meinte auch eher die Diskussion außerhalb dieses Forums in der Öffentlichkeit.

#72:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 10.05.2019, 00:11
    —
Achtung Spoiler-Alarm, das ist nämlich zugleich eine Betrachtung (ähnlich dem "Wort zum Sonntag"?) über "Nuhr im Ersten". Klar, das ist Satire bzw. die Satiresendung hat im Prinzip verdichtet, was dann immer kommt, wenn Menschen unter einem gewissen Alter einen Vorschlag äußern. Ich weiß ja nicht, aber irgendwie ist mir Kevin Kühnerts Vorschlag jetzt ein paar Prozent sympathischer geworden. Vielleicht ist das ja auch die Zielsetzung des Ganzen, daß die Leute mal darüber nachdenken, warum Kühnert laut über diese Enteignungen nachgedacht hatte.

Denn was da gegen ihn an - wenn man so will - Formulierungen rausgehauen wurde, da kamen ja quasi die Scheinargumente wieder, mit denen die Altvorderen sich schon seit Generationen erfolgreich gegen Forderungen der Jugend gewehrt hatten:

"... ein ungelernter Kevin, der von der Welt nichts versteht."
"Das ist so die Kinderkrabbelgruppe der SPD, das ganze studierte faule Gesindel"
"Daß ihr Anderen ihr Wohneigentum wegnehmen wollt, ist ja nur die Rache, weil ihr euch selbst keins leisten könnt."
"Wenns dir hier nicht paßt, geh doch nach drüben."

Oder es wird ihm untergeschoben, was er gar nicht gefordert hat: Er wolle die Mauer wieder hochziehen, VEBs wiedereinführen, oder habe gefordert, daß die Menschen nur mehr mit 30 km/h im Elektroauto herumschleichen dürften..

Oder er wird ("Wer das fordert, wird zum Totengräber der SPD") gewissermaßen in die Nähe gewisser anderer Herostraten gesetzt, die im Grunde genommen nach der Devise "Hauptsache, es geht etwas kaputt" agierten. Ja klar, weil der Wohnungsbau in Deutschland ja aktuell so supergut funktioniert, deswegen hatte Kühnert das ja rausgehauen Am Kopf kratzen.

Oder was man auch alles tun müsse, um das Klima zu schützen: Dann dürfte man auch gar nicht mehr bauen, und wo man schon dabei sei, müsse man auch die Apfelsorten PC-konform umbenennen...

#73:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 10.05.2019, 11:30
    —
Warum schaust du dir auch diesen talentlosen Schwachmaten an? Schulterzucken

#74:  Autor: QuéribusWohnort: Avaricum BeitragVerfasst am: 10.05.2019, 11:39
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Enteignen als Selbstzweck hilft hoechstens dem Wohlgefühl diverser hauptberuflicher Revolutionäre.

Als Selbstzweck möchte das ja wohl auch niemand. Auch der härteste Kommunist, der die Verstaatlichung von alem möglichen fordert, verfolgt damit ja einen anderen Zweck.

Kommunisten waren und sind üblicherweise gegen z.B. die Enclosure in England oder die Vertreibung nordamerikanischer Indianer von ihren Land. "Enteignung als Selbstzweck" ist eine Idee, auf die nur ein Geist kommen kann, der wirklich in allen Dimensionen des Denkens verdreht ist. Pfeifen



Wie ich gerüchteweise gehoert habe, soll die KP der USA seinerzeit sogar eine recht scharfe Protestresolution verfasst haben als beispielsweise die Cherokee 1838 von ihrem Land vertrieben wurden. Sehr glücklich

Gegen die zahlreichen Vertreibungen innerhalb Stalins Sowjetunion fielen demgegenueber die Proteste seitens der Kommunisten eher verhalten aus. zwinkern


Hmm, die Protestresolution der KP der USA 1838 (gegen die Vertreibung der Cherokee) halt ich tatsächlich eher für ein Gerücht:

die KP dort wurde erst 1919 gegründet
und Marx hat das Manifest der Kommunistischen Partei 1848 verfasst... Lachen

#75:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 10.05.2019, 12:08
    —
Quéribus hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Enteignen als Selbstzweck hilft hoechstens dem Wohlgefühl diverser hauptberuflicher Revolutionäre.

Als Selbstzweck möchte das ja wohl auch niemand. Auch der härteste Kommunist, der die Verstaatlichung von alem möglichen fordert, verfolgt damit ja einen anderen Zweck.

Kommunisten waren und sind üblicherweise gegen z.B. die Enclosure in England oder die Vertreibung nordamerikanischer Indianer von ihren Land. "Enteignung als Selbstzweck" ist eine Idee, auf die nur ein Geist kommen kann, der wirklich in allen Dimensionen des Denkens verdreht ist. Pfeifen


Wie ich gerüchteweise gehoert habe, soll die KP der USA seinerzeit sogar eine recht scharfe Protestresolution verfasst haben als beispielsweise die Cherokee 1838 von ihrem Land vertrieben wurden. Sehr glücklich

Gegen die zahlreichen Vertreibungen innerhalb Stalins Sowjetunion fielen demgegenueber die Proteste seitens der Kommunisten eher verhalten aus. zwinkern


Hmm, die Protestresolution der KP der USA 1838 (gegen die Vertreibung der Cherokee) halt ich tatsächlich eher für ein Gerücht:

die KP dort wurde erst 1919 gegründet
und Marx hat das Manifest der Kommunistischen Partei 1848 verfasst... Lachen

Mit den Augen rollen Was fällt dir eigentlich ein? Du kannst doch beachbernie nicht einfach so mit Fakten um die Ecke kommen!

#76:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 10.05.2019, 12:45
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Quéribus hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Enteignen als Selbstzweck hilft hoechstens dem Wohlgefühl diverser hauptberuflicher Revolutionäre.

Als Selbstzweck möchte das ja wohl auch niemand. Auch der härteste Kommunist, der die Verstaatlichung von alem möglichen fordert, verfolgt damit ja einen anderen Zweck.

Kommunisten waren und sind üblicherweise gegen z.B. die Enclosure in England oder die Vertreibung nordamerikanischer Indianer von ihren Land. "Enteignung als Selbstzweck" ist eine Idee, auf die nur ein Geist kommen kann, der wirklich in allen Dimensionen des Denkens verdreht ist. Pfeifen


Wie ich gerüchteweise gehoert habe, soll die KP der USA seinerzeit sogar eine recht scharfe Protestresolution verfasst haben als beispielsweise die Cherokee 1838 von ihrem Land vertrieben wurden. Sehr glücklich

Gegen die zahlreichen Vertreibungen innerhalb Stalins Sowjetunion fielen demgegenueber die Proteste seitens der Kommunisten eher verhalten aus. zwinkern


Hmm, die Protestresolution der KP der USA 1838 (gegen die Vertreibung der Cherokee) halt ich tatsächlich eher für ein Gerücht:

die KP dort wurde erst 1919 gegründet
und Marx hat das Manifest der Kommunistischen Partei 1848 verfasst... Lachen

Mit den Augen rollen Was fällt dir eigentlich ein? Du kannst doch beachbernie nicht einfach so mit Fakten um die Ecke kommen!


Das stimmt zwar zwinkern . Hier liegt aber eindeutig Ironie vor. zwinkern Wobei BB ja Recht hat, bei gewissen rückständigen Kommunisten wird die Sowjetunion verherrlicht und Verbrechen verharmlost.

#77:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 10.05.2019, 13:24
    —
Critic hat folgendes geschrieben:
Achtung Spoiler-Alarm, das ist nämlich zugleich eine Betrachtung (ähnlich dem "Wort zum Sonntag"?) über "Nuhr im Ersten". Klar, das ist Satire bzw. die Satiresendung hat im Prinzip verdichtet, was dann immer kommt, wenn Menschen unter einem gewissen Alter einen Vorschlag äußern. Ich weiß ja nicht, aber irgendwie ist mir Kevin Kühnerts Vorschlag jetzt ein paar Prozent sympathischer geworden. Vielleicht ist das ja auch die Zielsetzung des Ganzen, daß die Leute mal darüber nachdenken, warum Kühnert laut über diese Enteignungen nachgedacht hatte.

Denn was da gegen ihn an - wenn man so will - Formulierungen rausgehauen wurde, da kamen ja quasi die Scheinargumente wieder, mit denen die Altvorderen sich schon seit Generationen erfolgreich gegen Forderungen der Jugend gewehrt hatten:

"... ein ungelernter Kevin, der von der Welt nichts versteht."
"Das ist so die Kinderkrabbelgruppe der SPD, das ganze studierte faule Gesindel"
"Daß ihr Anderen ihr Wohneigentum wegnehmen wollt, ist ja nur die Rache, weil ihr euch selbst keins leisten könnt."
"Wenns dir hier nicht paßt, geh doch nach drüben."

Oder es wird ihm untergeschoben, was er gar nicht gefordert hat: Er wolle die Mauer wieder hochziehen, VEBs wiedereinführen, oder habe gefordert, daß die Menschen nur mehr mit 30 km/h im Elektroauto herumschleichen dürften..

Oder er wird ("Wer das fordert, wird zum Totengräber der SPD") gewissermaßen in die Nähe gewisser anderer Herostraten gesetzt, die im Grunde genommen nach der Devise "Hauptsache, es geht etwas kaputt" agierten. Ja klar, weil der Wohnungsbau in Deutschland ja aktuell so supergut funktioniert, deswegen hatte Kühnert das ja rausgehauen Am Kopf kratzen.

Oder was man auch alles tun müsse, um das Klima zu schützen: Dann dürfte man auch gar nicht mehr bauen, und wo man schon dabei sei, müsse man auch die Apfelsorten PC-konform umbenennen...
naja, staubsaugervertrer, Paket , Botschaft ... nach der Kramerlogik im parallelelthread will Kühnert Mauer und stadi zurück.

#78:  Autor: Kramer BeitragVerfasst am: 10.05.2019, 14:48
    —
Samson83 hat folgendes geschrieben:
... nach der Kramerlogik im parallelelthread will Kühnert Mauer und stadi zurück.


Ich habe nichts dergleichen behauptet.

#79:  Autor: Samson83 BeitragVerfasst am: 10.05.2019, 15:20
    —
Kramer hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
... nach der Kramerlogik im parallelelthread will Kühnert Mauer und stadi zurück.


Ich habe nichts dergleichen behauptet.
Nein, das ist schlicht eine Analogie zu deinen Überlegungen über die Identitären.

Obgleich ich die Logik auch hier für Quatsch halte; es ist unsäglich, auf welche peinliche Weise dem Berliner Begehren wie auch Kühnerts Erwägungen entgegengetreten wird.

#80:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 14.06.2019, 19:04
    —
zur aktuellen wohnungsdebatte:

der arme don alfonso, autor des artikels, dem das casinospielen nun mal nicht im blute liegt, dem
statt dessen ein ganz wunderbarer rationalismus eigen ist- seiner ganzen familie..

selten einen blöderen text nicht zu ende gelesen Sehr glücklich

Die Spielhölle des Wohnungsmarktes und ihre politischen Trickbetrüger
https://www.welt.de/kultur/stuetzen-der-gesellschaft/article194969279/Don-Alphonso-Casino-Fatale.html

ok, am ende dann doch noch mal reingeschaut:

Zitat:

Bis dahin wird auch das CO2-Regime der Klimahysteriker nicht auf mich verzichten können, denn bei Immobilien kommt man nicht umhin, sich auch einmal die Hände schmutzig zu machen, statt das Studium abzubrechen und mit Vielfliegerei das Klima zu schädigen, wie es die steuerpolitischen Schmierensteher an den Pokerspelunken der Macht, die Kollektivierungskevins und Langstreckenluisas tun. Und die hohen Kosten für sozialistische Experimente bleiben gemeinhin an jenen hängen, die bleiben müssen. Ich würde mich erst einmal auf einen bayerischen Sonderweg verlassen, und könnte immer noch verkaufen und mir woanders ein schönes Leben machen. Es sind nur 18 Kilometer von meiner Bleibe am Tegernsee nach Tirol. Dieser Aspekt war mir schon immer wichtiger als die Nähe zu einem Casino, das inzwischen in seiner ganzen Verderbtheit trefflich zu dem passt, was seit meinem hiesigen Wohnungserwerb vor elf Jahren aus Deutschland wurde.



denn eigentlich wolle ich diesen artikel von ihm lesen:
https://www.welt.de/kultur/stuetzen-der-gesellschaft/plus195174175/Don-Alphonso-Wie-man-die-Apokalypse-der-Klimahysteriker-ueberlebt.html

glück gehabt, der muss bezahlt werden. Sehr glücklich

#81:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 14.06.2019, 20:32
    —
Ps
Meine Wohnung in ffm steht noch immer frei.

#82:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 24.06.2019, 22:46
    —
hui.

https://www.jungewelt.de/artikel/357471.zuk%FCnftig-enteignete-des-tages-die-quandts.html
Zukünftig Enteignete des Tages: Die Quandts



Zitat:
(...)
Wir (echter Plural) haben da einen besseren Vorschlag als den Tausch. Schreibt euch das hinter die Ohren, Quandts und Co.: Irgendwann kommen wir. Und dann nehmen wir euch alles weg.

#83:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 25.06.2019, 13:39
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
hui.

https://www.jungewelt.de/artikel/357471.zuk%FCnftig-enteignete-des-tages-die-quandts.html
Zukünftig Enteignete des Tages: Die Quandts



Zitat:
(...)
Wir (echter Plural) haben da einen besseren Vorschlag als den Tausch. Schreibt euch das hinter die Ohren, Quandts und Co.: Irgendwann kommen wir. Und dann nehmen wir euch alles weg.


in diesem zusammenhang lesenswert:
https://nrw.vvn-bda.de/2019/05/25/die-sklavenhalter-enteignen-es-muessen-die-geraubten-bilder-zurueckgegeben-werden-und-die-geraubten-loehne-auch/

#84:  Autor: unquest BeitragVerfasst am: 25.06.2019, 14:11
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
zur aktuellen wohnungsdebatte:

Früher war nicht alles schlecht Auf den Arm nehmen

#85:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 25.06.2019, 18:02
    —
unquest hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
zur aktuellen wohnungsdebatte:

Früher war nicht alles schlecht Auf den Arm nehmen



Haben die Nazis nicht auch die allgemeine Krankenversicherung erfunden? Das behaupten zumindest die Republikaner im Amiland. zwinkern


Ja, die Nazis haben so manches erfunden, was weltweit kopiert wird, z.B. die Nürnberger Gesetze. zynisches Grinsen

#86:  Autor: Lebensnebel BeitragVerfasst am: 25.06.2019, 21:05
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Ja, die Nazis haben so manches erfunden, was weltweit kopiert wird,


Ja, z.B. den Fackellauf vor olympischen Spielen. Die Nazis verstanden was von Inszenierung.

#87:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 25.06.2019, 21:48
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
zur aktuellen wohnungsdebatte:

Früher war nicht alles schlecht Auf den Arm nehmen



Haben die Nazis nicht auch die allgemeine Krankenversicherung erfunden? Das behaupten zumindest die Republikaner im Amiland. zwinkern

Das war Bismarck. zwinkern

#88:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 25.06.2019, 21:53
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
zur aktuellen wohnungsdebatte:

Früher war nicht alles schlecht Auf den Arm nehmen



Haben die Nazis nicht auch die allgemeine Krankenversicherung erfunden? Das behaupten zumindest die Republikaner im Amiland. zwinkern

Das war Bismarck. zwinkern


Ich weiss. Aber die Amis wissen das nicht. Deshalb kann man denen mit diesem Unsinn die allgemeine Krankenversicherung madig machen.

#89:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 25.06.2019, 21:57
    —
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
zur aktuellen wohnungsdebatte:

Früher war nicht alles schlecht Auf den Arm nehmen



Haben die Nazis nicht auch die allgemeine Krankenversicherung erfunden? Das behaupten zumindest die Republikaner im Amiland. zwinkern

Das war Bismarck. zwinkern


Ich weiss. Aber die Amis wissen das nicht. Deshalb kann man denen mit diesem Unsinn die allgemeine Krankenversicherung madig machen.

Das sind die Folgen eine mangelhaften Schulsystems. Unseres ist zwar auch kaum besser, nur ist die Krankenversicherung bei uns eben Tradition. Bismarck kennt hier vermutlich auch kaum jemand.

#90:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 25.06.2019, 23:19
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Haben die Nazis nicht auch die allgemeine Krankenversicherung erfunden? Das behaupten zumindest die Republikaner im Amiland. zwinkern

Das war Bismarck. zwinkern

Erfunden? Nein, das waren die Sozialdemokraten. Bismarck hat die Idee nur von ihnen geklaut und zum Appeasement eingeführt, in der Hoffnung, dass diese das Maul halten, wenn er ihre Organisationen verbietet. Mit den Augen rollen

(Addendum: Ich vermute mal, mit "allgemein" meinst du "gesetzlich". Ansonsten wüsste ich nicht, wie du überhaupt auf Bismarck kommst.)

#91:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 25.06.2019, 23:35
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Haben die Nazis nicht auch die allgemeine Krankenversicherung erfunden? Das behaupten zumindest die Republikaner im Amiland. zwinkern

Das war Bismarck. zwinkern

Erfunden? Nein, das waren die Sozialdemokraten. Bismarck hat die Idee nur von ihnen geklaut und zum Appeasement eingeführt, in der Hoffnung, dass diese das Maul halten, wenn er ihre Organisationen verbietet. Mit den Augen rollen

(Addendum: Ich vermute mal, mit "allgemein" meinst du "gesetzlich". Ansonsten wüsste ich nicht, wie du überhaupt auf Bismarck kommst.)


Stimmt. Bismarck war aber letztlich der, der das politisch durchgesetzt hat. Dass seine Gründe dies zu tun nicht Einsicht in den Nutzen, sondern die blanke Angst vor einem weiteren Erstarken der damaligen SPD waren, ändert daran nichts.

#92:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 25.06.2019, 23:43
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Haben die Nazis nicht auch die allgemeine Krankenversicherung erfunden? Das behaupten zumindest die Republikaner im Amiland. zwinkern

Das war Bismarck. zwinkern

Erfunden? Nein, das waren die Sozialdemokraten. Bismarck hat die Idee nur von ihnen geklaut und zum Appeasement eingeführt, in der Hoffnung, dass diese das Maul halten, wenn er ihre Organisationen verbietet. Mit den Augen rollen

Hast du dafür einen Beleg? Im Reichstag haben sie es bekämpft.

#93:  Autor: beachbernieWohnort: Haida Gwaii BeitragVerfasst am: 26.06.2019, 00:03
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Haben die Nazis nicht auch die allgemeine Krankenversicherung erfunden? Das behaupten zumindest die Republikaner im Amiland. zwinkern

Das war Bismarck. zwinkern

Erfunden? Nein, das waren die Sozialdemokraten. Bismarck hat die Idee nur von ihnen geklaut und zum Appeasement eingeführt, in der Hoffnung, dass diese das Maul halten, wenn er ihre Organisationen verbietet. Mit den Augen rollen

Hast du dafür einen Beleg? Im Reichstag haben sie es bekämpft.


Ich habe in meiner Zeit im Gymnasium ein Referat genau ueber diese Frage von meiner damaligen Geschichtslehrerin aufgebrummt bekommen, weil ich mich abfällig ueber ihren historischen Lieblingskanzler geäußert hatte. Ich verwandte hauptsächlich ein einziges Buch um nachzuweisen, dass Bismarck von der Angst vor der aufstrebenden SPD motiviert war und nicht von sozialen Ideen. Dieses Buch war seine eigene Autobiographie, in der er ausführlich darlegte wie es damals zur Einführung des gesetzlichen Sozialversicherungssystems kam und welche Motive er dafuer hatte dies politisch durchzudrücken. Schau einfach mal in das Buch rein, es sollte Dir nicht schwerfallen die entsprechenden Kapitel zu finden. Die Aussagen, die Du dort findest, sind sehr eindeutig.

#94:  Autor: fwoWohnort: im Speckgürtel BeitragVerfasst am: 26.06.2019, 00:42
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Haben die Nazis nicht auch die allgemeine Krankenversicherung erfunden? Das behaupten zumindest die Republikaner im Amiland. zwinkern

Das war Bismarck. zwinkern

Erfunden? Nein, das waren die Sozialdemokraten. Bismarck hat die Idee nur von ihnen geklaut und zum Appeasement eingeführt, in der Hoffnung, dass diese das Maul halten, wenn er ihre Organisationen verbietet. Mit den Augen rollen

Hast du dafür einen Beleg? Im Reichstag haben sie es bekämpft.

Ich habe es in der Schule ähnlich gelernt, auch wenn es nach der Version weniger darum ging, dass die Sozialdemokraten das Maul hielten, als darum, dass abgesicherte Arbeiter den Sozialisten nicht weiter zulaufen würden.

Aber es gab wohl auch noch andere Gründe - eine Zusammenfassung der deutschen Welle.

#95:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 26.06.2019, 09:19
    —
Wenn es der Sinn eines Forums ist, Gedanken auszutauschen, dann ist es zunehmend sinnlos, hier zu schreiben. Stattdessen wird offenbar nur noch nach Haltungen, nach Gefühlen von Auf- oder Abwertung geschaut, und je nachdem, ob man dies vermeintlichen Wertung teilt, zustimmend oder ablehnend kommentiert. Ich bin da ziemlich leid.

Ich hatte @Tarvoc nach einem Beleg für seine These gefragt, Bismarck habe die Idee einer staatlichen Sozialversicherung den Sozialdemokraten übernommen. Die Idee von freiwilligen Solidarkassen gibt es mindestens seit dem Mittelalter. Über die Motive Bismarcks habe ich nichts geschrieben. Daß seine Pläne dazu dienten, die Arbeiterschaft für das Kaiserreich zu gewinnen, hat er selbst in der Reichstagsdebatte um die Alters- und Invaliditätsversicherung 1889 gesagt.

Das war auch der Grund, warum die Sozialdemokraten seine Pläne bekämpften, die sie als Versuch empfanden, Klassengegensätze zu verschleiern und eine Art „Armenkasse“ einzurichten, die auch noch von den Armen bezahlt werden sollte. Die Sozialdemokraten bevorzugten dagegen, ähnlich wie die Liberalen, Projekte der Selbstorganisation wie Genossenschaften und Kooperativen, was ein vollkommen anderes Konzept ist.

#96:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 26.06.2019, 13:30
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Haben die Nazis nicht auch die allgemeine Krankenversicherung erfunden? Das behaupten zumindest die Republikaner im Amiland. zwinkern

Das war Bismarck. zwinkern

Erfunden? Nein, das waren die Sozialdemokraten. Bismarck hat die Idee nur von ihnen geklaut und zum Appeasement eingeführt, in der Hoffnung, dass diese das Maul halten, wenn er ihre Organisationen verbietet. Mit den Augen rollen

Hast du dafür einen Beleg? Im Reichstag haben sie es bekämpft.

Streng genommen ist die Idee einer allgemeinen rechtlichen Krankenversicherung sogar noch älter und geht auf die französischen Frühsozialisten (Fourier, etc.) zurück. Dass die Sozialdemokraten einen Vorstoß Bismarcks in diese Richtung bekämpfen würden, wenn sie und alle anderen genau wissen, dass es sich nur um präventives Appeasement zum Auftakt ihres eigenen Verbotes und ihrer eigenen Verfolgung handelt, versteht sich übrigens von selbst. Dass Bismarcks Konzept nicht das selbe war wie das der Sozialdemokratie, ist übrigens geschenkt.

#97:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 26.06.2019, 16:17
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Haben die Nazis nicht auch die allgemeine Krankenversicherung erfunden? Das behaupten zumindest die Republikaner im Amiland. zwinkern

Das war Bismarck. zwinkern

Erfunden? Nein, das waren die Sozialdemokraten. Bismarck hat die Idee nur von ihnen geklaut und zum Appeasement eingeführt, in der Hoffnung, dass diese das Maul halten, wenn er ihre Organisationen verbietet. Mit den Augen rollen

Hast du dafür einen Beleg? Im Reichstag haben sie es bekämpft.

Streng genommen ist die Idee einer allgemeinen rechtlichen Krankenversicherung sogar noch älter und geht auf die französischen Frühsozialisten (Fourier, etc.) zurück. Dass die Sozialdemokraten einen Vorstoß Bismarcks in diese Richtung bekämpfen würden, wenn sie und alle anderen genau wissen, dass es sich nur um präventives Appeasement zum Auftakt ihres eigenen Verbotes und ihrer eigenen Verfolgung handelt, versteht sich übrigens von selbst. Dass Bismarcks Konzept nicht das selbe war wie das der Sozialdemokratie, ist übrigens geschenkt.

„Streng genommen“ hast du also keinen Beleg.

#98:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 26.06.2019, 20:47
    —
*gähn* Winke - Winke

#99:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 27.06.2019, 10:56
    —
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Wenn es der Sinn eines Forums ist, Gedanken auszutauschen, dann ist es zunehmend sinnlos, hier zu schreiben. Stattdessen wird offenbar nur noch nach Haltungen, nach Gefühlen von Auf- oder Abwertung geschaut, und je nachdem, ob man dies vermeintlichen Wertung teilt, zustimmend oder ablehnend kommentiert. Ich bin da ziemlich leid.

Vielleicht tröstet es dich, daß zumindest ich es oft sinnvoll finde, solche Diskussionen wenigstens mitzulesen.

#100:  Autor: schtonk BeitragVerfasst am: 24.07.2019, 21:47
    —
Zitat:
...Die hessische CDU schäumte, als der Juso-Bundesvorsitzende Kevin Kühnert vor zwei Monaten öffentlich über Enteignungen nachdachte. Im Landtag setzte die Union eine Aktuelle Stunde an und forderte ein „klares Bekenntnis zur sozialen Marktwirtschaft statt sozialistischer Enteignungsfantasien“.

Tatsächlich sind Enteignungen aber Alltag in Hessen. Mehr als 100 Enteignungsverfahren des Staates liefen seit 2010 oder laufen noch. Das geht aus den Antworten hervor, die der SPD-Wirtschaftspolitiker Marius Weiß jetzt von der schwarz-grünen Landesregierung erhalten hat. In Hessen werde damit „fast monatlich enteignet“, kommentiert Sozialdemokrat Weiß. „Das sind schon beträchtliche Zahlen.“
...

https://www.fr.de/hessen/hessen-enteignungen-grund-boden-sind-alltag-12820169.html

#101:  Autor: Marcellinus BeitragVerfasst am: 24.07.2019, 21:51
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Ahriman hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Wenn es der Sinn eines Forums ist, Gedanken auszutauschen, dann ist es zunehmend sinnlos, hier zu schreiben. Stattdessen wird offenbar nur noch nach Haltungen, nach Gefühlen von Auf- oder Abwertung geschaut, und je nachdem, ob man dies vermeintlichen Wertung teilt, zustimmend oder ablehnend kommentiert. Ich bin da ziemlich leid.

Vielleicht tröstet es dich, daß zumindest ich es oft sinnvoll finde, solche Diskussionen wenigstens mitzulesen.

Ich brauche keinen Trost, schon gar nicht aus diesem Forum. Wenn die Diskussionen dir hier etwss geben, ist das schön für dich.



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