Shiva hat folgendes geschrieben: |
Hallo Foristen,
Seit Newton hat sich in der Naturtheorie viel getan. Das Bild der Klassischen Mechanik ist an vielen Stellen brüchig geworden: die Vorstellungen von separierbaren Teilchen, die durch Ort x und Impuls p(x, t) vollständig beschrieben werden können, ist den Quantentheorien mit Wellen-Glg., Superposition, Kollaps, Indeterminismus und Dekohärenz gewichen; in der Quantenfeldtheorie sind von Teilchen & Wellen nur noch mögliche Felder übriggeblieben wobei nur Eigenschaften & Tropen real sein sollen. Kein Mensch weiß wirklich, wie es da unten aussieht. Deshalb stellt sich die Frage: Ist das physikalische Weltbild lediglich eine zweckmäßige, aber im Grunde willkürliche Schöpfung des menschlichen Bewusstseins oder ist es eine reale Abbildung der vom menschlichen Bewusstsein unabhängigen Naturvorgänge? und damit verbunden: Wie kommt wissenschaftliche Erkenntnis zustande? und Welche Rolle spielt die Mathematik im Erkenntnisprozess? |
Shiva hat folgendes geschrieben: |
Hallo Foristen,
Seit Newton hat sich in der Naturtheorie viel getan. Das Bild der Klassischen Mechanik ist an vielen Stellen brüchig geworden: die Vorstellungen von separierbaren Teilchen, die durch Ort x und Impuls p(x, t) vollständig beschrieben werden können, ist den Quantentheorien mit Wellen-Glg., Superposition, Kollaps, Indeterminismus und Dekohärenz gewichen; in der Quantenfeldtheorie sind von Teilchen & Wellen nur noch mögliche Felder übriggeblieben wobei nur Eigenschaften & Tropen real sein sollen. Kein Mensch weiß wirklich, wie es da unten aussieht. |
step hat folgendes geschrieben: |
Eine "willkürliche Schöpfung" sind Theorien nicht, eher schon eine "zielgerichtete Schöpfung".
Eine "reale Abbildung" sind sie ebenfalls nicht, was soll das überhaupt sein? Ein 3D-Foto? |
uwebus hat folgendes geschrieben: |
Das bedeutet, ein Quantum, weil eine endliche Entität, muß ein endliches Volumen aufweisen. |
swifty hat folgendes geschrieben: |
Ich denke die Physik ist eine Unterabteilung der Philosophie. Die Philosophie sollte erklären wie das so ist und die Philosophie sollte sagen warum das so ist. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Physikalische Formeln haben die Reise zum Mond möglich gemacht. So realitätsfern scheinen sie also nicht zu sein. Philosophen würde ich mich nicht einmal anvertrauen, wenn es nach Castrop-Rauxel ginge. |
swifty hat folgendes geschrieben: | ||||
Und wenn Du nach Zufriedenheit und Weisheit strebst, fragst Du dann auch einen Physiker? |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||||||
Aber sicherlich auch keinen der heutigen Philosophen! |
swifty hat folgendes geschrieben: |
Ich denke die Physik ist eine Unterabteilung der Philosophie. Die Philosophie sollte erklären wie das so ist und die Philosophie sollte sagen warum das so ist. |
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: | ||
Das "Warum" scheint mir eher eine theologische Fragestellung zu sein. Und genau diese Theologie war es ja, die sich über Jahrhunderte mit ganz ähnlicher Argumentation als "Königin der Wissenschaften" verstand. Diese Zeiten sind ja zum Glück vorbei. Jetzt die Philosophie als quasi "säkulare Theologie" zur neuen Königin ausrufen zu wollen, erscheint mir nicht sonderlich hilfreich. |
swifty hat folgendes geschrieben: |
Ich denke die Physik ist eine Unterabteilung der Philosophie. Die Philosophie sollte erklären wie das so ist und die Philosophie sollte sagen warum das so ist. |
step hat folgendes geschrieben: |
Offensichtlich sind etablierte physikalische Theorien sehr leistungsfähige Vorschriften, um Phänomene zu modellieren / vorauszusagen.
Die Mathematik ist ein hocheffizientes Werkzeug, um komplexe Zusammenhänge zu formalisieren, die nicht durch unsere intuitive Alltagserfahrung abgedeckt sind. |
Shiva hat folgendes geschrieben: | ||
Wie denkst du dir, kommt diese Leistungsfähigkeit zustande? Warum passt die Mathematik oft so haargenau? |
Myron hat folgendes geschrieben: |
...
Eine wahre Theorie .... |
step hat folgendes geschrieben: |
Offensichtlich sind etablierte physikalische Theorien sehr leistungsfähige Vorschriften, um Phänomene zu modellieren / vorauszusagen.
.... |
uwebus hat folgendes geschrieben: |
Meine persönliche Sichtweise:
1) Der Mensch kann die Natur nur so beschreiben wie er sie wahrnimmt. Wenn also die Wahrnehmung untrennbar mit Räumlichkiet des Wahrgenommenen verbunden ist, dann muß die Beschreibung auf Räumlichkeit basieren. |
Zitat: |
Das bedeutet, ein Quantum, weil eine endliche Entität, muß ein endliches Volumen aufweisen. |
Shiva hat folgendes geschrieben: | ||
Wie denkst du dir, kommt diese Leistungsfähigkeit zustande? Warum passt die Mathematik oft so haargenau? |
Shiva hat folgendes geschrieben: | ||
|
Myron hat folgendes geschrieben: |
In dem (englischsprachigen) SEP-Artikel über die Quantenfeldtheorie werden folgende ontologische Interpretationen erwähnt:
1. die Teilchen-Interpretation 2. die Feld-Interpretation 3. die strukturalistische Interpretation 4. die Tropen-Interpretation Was den angeblichen ontologischen Indeterminismus betrifft, so ist immer wieder auf die komplett deterministische Bohmsche Mechanik hinzuweisen! |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Physikalische Formeln haben die Reise zum Mond möglich gemacht. So realitätsfern scheinen sie also nicht zu sein. Philosophen würde ich mich nicht einmal anvertrauen, wenn es nach Castrop-Rauxel ginge. |
Shiva hat folgendes geschrieben: |
Die mathematisch beaufschlagten Theorien sind mittlerweile so weit von jeglicher Anschauung entfernt, dass man einfach interpretieren muss, wenn man wissen will, was das alles bedeutet; deshalb auch die fast schon inflationären Ontologien. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||||
So isses! Die Philosophie hat irgendwie den Zusammenprall mit dem Christentum nicht überstanden, wobei die Art Christentum, daß wir kennen, vermutlich ohne die Verbindung mit einer bestimmten Art von griechischer Philosophie und ihrer Vorstellung von „Wahrheit“ nicht entstanden wäre. In der Neuzeit hat die Philosophie versucht, sich von ihrer ihr zwangsweise zugewiesenen Rolle einer Magd der Theologie zu befreien. Leider hat sie nicht den Weg zurück zur Liebe zur Weisheit gewählt, sondern den der Suche nach der Wahrheit. Aber wer die Wahrheit sucht, sucht eigentlich nach Gott, und landet damit zwingend wieder bei der Religion. So gilt immer noch das Diktum von Auguste Comte, daß die Philosophie eine Chimäre sei, ein Provisorium, dessen einzige Aufgabe darin bestehe, von der Religion zur Wissenschaft zu führen, oder verdammt sei, zur Religion zurückzufallen. |
Shiva hat folgendes geschrieben: |
Physiker sind meistens instrumentalistisch eingestellt nach dem Motto: "shut up and calculate!" |
Shiva hat folgendes geschrieben: |
Die mathematisch beaufschlagten Theorien sind mittlerweile so weit von jeglicher Anschauung entfernt, ... |
Shiva hat folgendes geschrieben: |
... dass man einfach interpretieren muss, wenn man wissen will, was das alles bedeutet; deshalb auch die fast schon inflationären Ontologien. |
Shiva hat folgendes geschrieben: |
Nee. Nee. Komm,' nicht alle in einen Pott werfen! Es gibt auch senkrechte & bodenständige Philosophen! |
step hat folgendes geschrieben: | ||
Damit vermeiden sie immerhin, in der spekulativen Metaphysik verlorenzugehen. ... |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Aber da wir hier mit Philosophens streiten, sollten wir präzise bleiben: Die Physik ist eine Wissenschaft und als solche prinzipiell nicht instrumentalistisch. Die Physik hat zwar die Fahrt zum Mond möglich gemacht, aber die Physiker, die daran mitgearbeitet haben, taten das nicht mehr als Physiker, sondern als Anwender, als Ingenieure. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Nur daß es nicht die Aufgabe der Wissenschaften ist, "Bedeutungen" zu liefern. Wissenschaften suchen nach nachprüfbaren Modellen von Zusammenhängen zwischen beobachtbaren Tatsachen. Wenn du "Bedeutung" oder "Sinn" suchst, bist du bei Religion oder Philosophie richtig. |
Shiva hat folgendes geschrieben: |
Ich will wissen, was da unten im Mikrokosmos und da draußen im Makrokosmos passiert! Und ich will wissen, was es in der Realität bedeutet, wenn ein Operator auf eine Zustandsfunktion wirkt! Ich denke nicht, dass ich in der Bibel, dem Koran oder der Thora da fündig werde! Und die Physiker (ok die meisten) rechnen nur (hab' selbst 4 Sem. Physik gepaukt). |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||
@step Dass Du da versäumt hast, zu widersprechen, liegt wahrscheinlich daran, dass Du nicht (mehr?) als Physiker arbeitest. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Aber da wir hier mit Philosophens streiten, sollten wir präzise bleiben: Die Physik ist eine Wissenschaft und als solche prinzipiell nicht instrumentalistisch. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Die Physik hat zwar die Fahrt zum Mond möglich gemacht, aber die Physiker, die daran mitgearbeitet haben, taten das nicht mehr als Physiker, sondern als Anwender, als Ingenieure. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Ich wüßte zwar keinen, aber das ist auch nicht mein Thema. |
Zitat: |
Hier geht es nur um den Zusammenhang zwischen Religion und Philosophie auf der einen Seite, und den theoretisch-empirischen Wissenschaften auf der anderen. |
Shiva hat folgendes geschrieben: |
...und bügle dein Defizit glatt. |
fwo hat folgendes geschrieben: |
Wahrheit ist keine Kategorie naturwissenschaftlicher Theorien. |
Shiva hat folgendes geschrieben: |
Und ich will wissen, was es in der Realität bedeutet, wenn ein Operator auf eine Zustandsfunktion wirkt! |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
OK, angelesenes Halbwissen, und dann unverschämt werden. Großes Kino! EOD |
Shiva hat folgendes geschrieben: | ||
|
step hat folgendes geschrieben: | ||
Beim Spinoperator kann es zum Beispiel "bedeuten": - Spinoperator = drehimpulsartiger Teil der Wirkung eines quantisierten Magnetfeldes - mögliche Wirkung = Spin eines Elektrons klappt um. Disclaimer: Diese Antwort ist nicht ontologisch zertifiziert, das "=" ist keine formale Identität. |
Shiva hat folgendes geschrieben: |
Worum es mir geht ist folgendes: Repräsentieren mathematische Objekte die Realität? |
Shiva hat folgendes geschrieben: |
In Newtons Mechanik kann mit „ja“ antworten; die Objekte F, m, M und r im Gravitationsgesetz entsprechen direkt empirisch zugänglichen Größen, indem wir sie direkt mit Eigenschaften von Körpern im Raum verbinden können. |
Shiva hat folgendes geschrieben: |
In der QCD ist das schon schwieriger; die fundamentalen Objekte (z.B. psi in der Lagrangefunktion) entsprechen nicht direkt empirisch zugänglichen Größen; wir können sie nicht direkt mit Eigenschaften von realen Objekten verbinden, ist zumindest schwierig, da wir auch zu den realen Objekten selbst keinen direkten empirischen Zugang haben; wenn wir von „Quark“ sprechen, dann ist das kein Objekt, das man direkt wahrnehmen könnte, sondern eine hypothetische Entität, die nur sehr indirekt mit beobachtbaren Phänomenen in Zusammenhang gebracht werden kann. |
step hat folgendes geschrieben: | ||||
Ja, genau. Solange wir uns also nicht in einem formallogischen System befinden, ist es irreführend zu sagen "diese Theorie nähert sich der Wahrheit" - stattdessen wäre korrekter: "diese Theorie erlaubt Voraussagen mit größerer Abdeckung / Genauigkeit." |
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: |
Kern des Problems (und Ursache fruchtloser Diskussionen) scheint mir zu sein, dass wir es bei den wissenschaftlichen Disziplinen mit einem historisch gewachsenen Krämerladen zu tun haben. Bis heute hat sich die Wissenschaft zudem noch nicht von der "Erbsünde" des christlichen Leib-Seele-Dualismus gelöst. Das eindruckvollste Beispiel ist hier m.E. die Nebenher- bzw. gar Gegeneinander-Existenz von Psychiatrie und Psychologie. Eigentlich bräuchte es mal die Axt im Walde, die das ganze verstaubte Kasten-System neu aufsetzt. So wie es Unternehmen (z.T.) ja auch machen. Dann wird auch schnell deutlich, warum diese Diskussionen über Wert oder Hierarchien der einzelnen Disziplinen kompletter Bullshit sind. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Von den vielen Sozialwissenschaften gar nicht zu reden! Wissenschaften sind eben auch soziale Prozesse! Unf die Axt im Walde setzt voraus, daß man weiß, welche Bäume weg können und welche nicht. Daran hängen dann noch Karrieren, was die Sache nicht einfacher macht. |
fwo hat folgendes geschrieben: | ||||
Aber spaßiger, solange der Holzende am längeren Hebel sitzt. Es wäre sogar ein weitgehend ungetrübter Spaß, weil die Leute, um die es da ginge, alle nicht wirklich kündbar sind - die "Geholzten" würden also nur einer anderen, vielleicht sinnvolleren Verwendung zugeführt. (Und hier habe ich mir gerade verkniffen, eine bestimmte Fachrichtung zu erwähnen.) |
Myron hat folgendes geschrieben: | ||
Wenn du mit "Quantum" ein Elementarteilchen meinst, dann kann es natürlich kein unendliches Volumen haben. Wenn es ein 0-dimensionales Punktteilchen ist, dann hat es aber auch kein endliches Volumen (>0). (Ich glaube allerdings nicht an Punktteilchen.) |
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben: | ||
Das "Warum" scheint mir eher eine theologische Fragestellung zu sein. Und genau diese Theologie war es ja, die sich über Jahrhunderte mit ganz ähnlicher Argumentation als "Königin der Wissenschaften" verstand. Diese Zeiten sind ja zum Glück vorbei. Jetzt die Philosophie als quasi "säkulare Theologie" zur neuen Königin ausrufen zu wollen, erscheint mir nicht sonderlich hilfreich. |
swifty hat folgendes geschrieben: | ||||
Sorry, die Diskussion ist jetzt schon weiter fortgeschritten, aber ich will das trotzdem nicht so unkommentiert stehen lassen:
Ich würde das Warum nicht den Theologen überlassen. Warum auch? Bereits Aristoteles erklärte die Metaphysik zur Königsdisziplin und das haben die Christen später übernommen und die Theologie eingesetzt. Den Gedanken also haben die Christen geklaut und verunstaltet, die Idee von der Philosophie als Königin der Wissenschaften ist weit älter und mMn auch sinniger. |
Shiva hat folgendes geschrieben: |
Ich hab' mit Religionen nichts am Hut! (Auch wenn ich hier mal einen Thread über Spiritualität & Mythologie gemacht habe, der - für mich - völlig in die Hose d.i. an meiner Absicht vorbei ging!). Ich will wissen, was da unten im Mikrokosmos und da draußen im Makrokosmos passiert! |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Aber wer die Wahrheit sucht, sucht eigentlich nach Gott, und landet damit zwingend wieder bei der Religion. So gilt immer noch das Diktum von Auguste Comte, daß die Philosophie eine Chimäre sei, ein Provisorium, dessen einzige Aufgabe darin bestehe, von der Religion zur Wissenschaft zu führen, oder verdammt sei, zur Religion zurückzufallen. |
Myron hat folgendes geschrieben: | ||
Comte: "Die Philosophie ist tot!" Die (zeitgenössische) Philosophie: "Comte ist tot!" |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||||||
Was findest du an einer philosophischen Spekulation sinniger als an einer religiösen? Glaubenssache ist beides. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Ja, Comte ist tot, aber das heißt nicht, daß es bei ihm nicht ein paar interessaante Gedanken zu entdecken gibt. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Ja, Philosophie gibt es immer noch, ebenso wie Religionen (Nietzsche läßt grüßen). Was tot ist, übrigens ebenso wie bei den Religionen, ist der Erklärungsaspekt von Philosophie. Beide kommentieren nur noch mehr oder weniger mißmutig den Fortschritt der Wissenschaften, ohne selbst nicht etwas Nützliches hervorzubringen. Nicht aus individueller Unzulänglichkeit, einige Philosophen sind durchaus kluge Köpfe, sondern weil nachprüfbares Wissen nicht durch bloßes Denken entsteht. Und selbst da, wo Philosophen wissenschaftlich arbeiten, so etwas gibt es ja, machen sie die nützlichen Ergebnisse kaputt, weil sie Wissnschaft und Philosophie nicht auseinanderhalten können oder wollen. |
Myron hat folgendes geschrieben: | ||||
Natürlich nicht.
Von welchen (zeitgenössischen) Philosophen oder philosophischen Richtungen sprichst du? |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Hier drei Beispiele für die negativen Folgen der Vermischung von Philosophie und Wissenschaft, alles übrigens Leute, für die ich eine gewisse Wertschätzung habe. Der erste ist Thomas Metzinger mit seiner sehr speziellen Vorstellung von „Spiritualität und intellektueller Redlichkeit“. Dann Daniel Dennett und seiner Arbeit über „Religion als natürliches Phänomen“ und schließlich der Vollständigkeit halber Harald Lesch, und seine ständige Vermischung von Religion und Wissenschaft.
Gemeinsam ist ihnen, daß sie Sein und Sollen, Wunsch und Wirklichkeit nicht auseinanderhalten, Begriffe als absolut behaupten, ohne zur Kenntnis zu nehmen, daß die sich, wie die Tatsachenbeobachtungen, die dahinterstehen mögen, im Laufe sozialer Prozesse entwickelt haben, und daß sie Ergebnisse formulieren, von denen sie offenbar annehmen, sie nicht empirisch begründen zu müssen. In der Philosophie mag das angehen, in den theoretisch-empirischen Wissenschaften ist das ein No-Go. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Metaphysik und physikalische Theorien jenseits empirischer Bestätigbarkeit sind noch einmal ganz andere Probleme. Aber nicht mehr jetzt, nicht mehr heute Abend. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: | ||
Aber sicherlich auch keinen der heutigen Philosophen! |
Shiva hat folgendes geschrieben: |
Ja, da sieht man, dass "Ontologie" nicht mehr "Wirklichkeit" bedeutet, sondern "Theorie einer Wirklichkeit!" |
swifty hat folgendes geschrieben: | ||||
Sorry, die Diskussion ist jetzt schon weiter fortgeschritten, aber ich will das trotzdem nicht so unkommentiert stehen lassen:
Ich würde das Warum nicht den Theologen überlassen. Warum auch? Bereits Aristoteles erklärte die Metaphysik zur Königsdisziplin und das haben die Christen später übernommen und die Theologie eingesetzt. Den Gedanken also haben die Christen geklaut und verunstaltet, die Idee von der Philosophie als Königin der Wissenschaften ist weit älter und mMn auch sinniger. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Wissenschaft ist die methodische best practice der Annäherung menschlichen Weltverständnisses an die Wahrheit über die Welt. |
Skeptiker hat folgendes geschrieben: |
Wie schon mal geschrieben, würde ich den Begriff Modell/Modellierung für wissenschaftliche Theoriebildung nicht verwenden, da Wissenschaft eben nicht darin besteht, Realität, Strukturen und Formen der Realität nachzubilden, sondern die Strukturen hinter den Strukturen gesetzmäßig zu fassen, d.h. zu erklären und zu beschreiben. In diesem Punkt hat Myron Recht. Wissenschaft fabriziert aus dem Konkreten das Abstrakte, um Prinzipien zu verstehen und verstehbar zu machen. |
Myron hat folgendes geschrieben: |
... je weiter sich die Ideen und Theorien der Naturwissenschaft von empirischer Bestätigtheit/Bestätigbarkeit oder Testbarkeit entfernen (z.B. die Stringtheorie), umso mehr wird sie wieder zur Naturphilosophie. |
Myron hat folgendes geschrieben: |
"Eine der Arten, wie ein Metaphysiker einem Nichtmetaphysiker helfen kann, ist, ihn vor schlechter Metaphysik zu schützen."[/i] |
uwebus hat folgendes geschrieben: |
Was passiert da? Es bildet sich Bewußtsein, die Voraussetzung dafür, daß sich das Universum überhaupt wahrnehmen kann. Und die Bewußtwerdung erfolgt innerhalb von Galaxien und manifestiert sich in solchen Figuren wie z.B. uns. Was sagt die Wahrscheinlichkeitsrechnung? Aus einer endlichen Zahl unterschiedlicher Bausteine kann nur eine endliche Zahl unterschiedlicher endlicher Kombinationen entstehen. Wir sind solch eine endliche Kombination. Das Universum ist eine Art Lottosystem, in dem zwangsweise Bewußtwerdung erzeugt wird, damit arbeitet das Universum teleologisch. Der Sinn des Universums ist die Erzeugung von Bewußtsein, denn ohne letzteres gäbe es kein Universum. Das Universum erzeugt sich seine Spiegel, weil es nur in Form von Innenbetrachtern existent wird. Ein Außen gibt es nicht, damit kannst du den Urknall, Paralleluniversen und sonstige Gedankenkonstrukte einschließlich aller Schöpfungsreligionen in die Graue Tonne treten. |
uwebus hat folgendes geschrieben: |
Hallo Foristen,
Das bedeutet, ein Quantum, weil eine endliche Entität, muß ein endliches Volumen aufweisen. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Am Ende ist Metaphysik nichts anderes als Storytelling - ich gebe einer Sache einen Sinn, der nicht aus der Sache kommt, sondern aus meinem Wunsch nach einer schönen Geschichte. |
Marcellinus hat folgendes geschrieben: |
Am Ende ist Metaphysik nichts anderes als Storytelling - ich gebe einer Sache einen Sinn, der nicht aus der Sache kommt, sondern aus meinem Wunsch nach einer schönen Geschichte. |
uwebus hat folgendes geschrieben: |
Diese Sachen manifestieren sich in einem Bewußtsein. Damit ist der Prozeß der Bewußtwerdung diesen Sachen inhärent.
Also kann man doch schlußfolgern, das Universum hat den Sinn, Bewußtwerdung und Bewußtsein zu erzeugen, weil es ohne diese schlicht und einfach nicht existierte. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Hattest du dich nicht mal selbst als Materialisten bezeichnet? Das ist naivster subjektiver Idealismus, was du hier verzapfst. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | ||
Hattest du dich nicht mal selbst als Materialisten bezeichnet? Das ist naivster subjektiver Idealismus, was du hier verzapfst. |
uwebus hat folgendes geschrieben: |
Deshalb bezeichne ich mich selbst als Physissophisten |
TheStone hat folgendes geschrieben: | ||||
Das ist vor allem ein Non Sequitur nach dem Anderen. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Na wenn Protagoras das gesagt hat, dann muss es ja wohl stimmen. |
uwebus hat folgendes geschrieben: |
Wenn wir etwas nicht wahrnehmen können, dann haben wir keine Kenntnis dieses Etwas. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||
Ganz aktuell, Viren zB. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||
Wahrnehmen schon. |
zelig hat folgendes geschrieben: | ||||||
Womit? |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||||||
Wer befallen ist, der nimmt den Virus schon wahr. |
vrolijke hat folgendes geschrieben: | ||||
Wahrnehmen schon. |
uwebus hat folgendes geschrieben: | ||
Aus meiner Sicht stimmt das. |
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