Wahlen 2021
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Freigeisterhaus -> Politik und Geschichte

#1: Wahlen 2021 Autor: narr BeitragVerfasst am: 14.03.2021, 19:41
    —
So, jetzt hat's angefangen.

Baden-Württemberg um die 31%, hmm,....

Bedenklich finde ich, dass die AfD in beiden Bundeslaendern über 10% hat. Was soll das erst im Osten werden? skeptisch

#2: Re: Wahlen 2021 Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 14.03.2021, 19:47
    —
narr hat folgendes geschrieben:
So, jetzt hat's angefangen.

Baden-Württemberg um die 31%, hmm,....

Bedenklich finde ich, dass die AfD in beiden Bundeslaendern über 10% hat. Was soll das erst im Osten werden? skeptisch


AFD hat aber über 3% verloren gegenüber letztes Mal.

#3:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 14.03.2021, 20:27
    —
Baden-Württemberg, auf alle Wahlberechtigte

Nicht(s) 37%
Grüne 20,4%
CDU 14,9%
SPD 7,3%
FDP 6,6%
AfD 7,4%

#4:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 14.03.2021, 22:15
    —
Rheinland-Pfalz, auf alle Wahlberechtigte

Nicht(s) 36,8%
SPD 22,8%
CDU 16,9%
Grüne 5,2%
FDP 3,6%
AfD 6,4%

#5:  Autor: Lord SnowWohnort: Würzburg BeitragVerfasst am: 14.03.2021, 22:59
    —
Und verbreiten AFD´ler schon, dass die Wahlen gestohlen wurden? Lachen

#6:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 14.03.2021, 23:25
    —
Selten, dass Prognosen so daneben liegen. Viele Briefwahlstimmen?

#7:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 15.03.2021, 00:38
    —
narr hat folgendes geschrieben:
Selten, dass Prognosen so daneben liegen. Viele Briefwahlstimmen?

Sehr viele. Und coronabedingte Schwierigkeiten bei den Nachwahlbefragungen, haben sie irgendwann gesagt.

#8:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 15.03.2021, 17:34
    —
Hier nochmal die richtigen Ergebnisse. sehr guts absurde Berechnung verfälscht ja nunmal:

BaWü:
Grüne 32,6%
CDU 24,1%
SPD 11,0%
FDP 10,5%
AfD 9,7%
Linke 3,6%

RP:
SPD 35,7%
CDU 27,7%
Grüne 9,3%
AfD 8,3%
FDP 5,5%
Linke 2,5%

#9:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 15.03.2021, 18:11
    —
grüne und spd Mit den Augen rollen

und wie war nun die wahlbeteiligung?

wie wird das eigentlich offiziell interpretiert, wenn die wahlbeteiligung niedrig ist? von jeweiligen konkreten umständen bis "die nichtwähler fühlen sich von allen parteien gut verteten in ihren interessen?"

#10:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 15.03.2021, 19:06
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
grüne und spd Mit den Augen rollen

und wie war nun die wahlbeteiligung?

wie wird das eigentlich offiziell interpretiert, wenn die wahlbeteiligung niedrig ist? von jeweiligen konkreten umständen bis "die nichtwähler fühlen sich von allen parteien gut verteten in ihren interessen?"


Du hast keine Wahl - also nutze sie! zwinkern

#11:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 15.03.2021, 19:14
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
und wie war nun die wahlbeteiligung?

Wozu willst du das wissen, denn das nichtbeachten von Nichtwählern ist bei der Berechnung "richtiges Ergebnis", ansonsten wär das eine "verfälschende absurde Berechnung" (nach Alchemist).

Selbst wenn CDU/SPD/Grüne/FDP in BW eine Superkoalition eingehen würden würden sie eine einfache Mehrheit aller Wähler nicht mehr erreichen(49,9%).

Im Wikipedia-Artikel der BW-Wahl habe ich die Wahlbeteiligung nicht mal gefunden.

#12:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 15.03.2021, 19:20
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
... das nichtbeachten von Nichtwählern ....

was soll das denn heißen? Wer nicht wählen geht hat damit kund getan, dass es ihm egal ist und muss dann mit den Konsequenzen leben. So wie jetzt die jungen Leute in Great brit - die hat's damals nicht interessiert und jetzt ist der Katzenjammer groß.

Das einzige was man noch fordern kann ist die Einführung einer Stimmenthaltungsmöglichkeit. Damit könnte man dann kund tun, dass man nicht zu blöd ist ein Kreuz richtig zu machen und im Prinzip interessiert ist, sich aber durch keine Partei vertreten fühlt.

#13:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 15.03.2021, 19:52
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
und wie war nun die wahlbeteiligung?

Wozu willst du das wissen, denn das nichtbeachten von Nichtwählern ist bei der Berechnung "richtiges Ergebnis", ansonsten wär das eine "verfälschende absurde Berechnung" (nach Alchemist).

Selbst wenn CDU/SPD/Grüne/FDP in BW eine Superkoalition eingehen würden würden sie eine einfache Mehrheit aller Wähler nicht mehr erreichen(49,9%).

Im Wikipedia-Artikel der BW-Wahl habe ich die Wahlbeteiligung nicht mal gefunden.

Es ist ja nicht so, dass die Wahlbeteiligung uninteressant wäre. Die kann gerne jedes Mal, wenn hier jemand Wahlergebnisse ins Forum schreibt, mit dazugeschrieben werden.

Es ist nur Unfug, die Nichtwähler:innen so darzustellen, als hätten sie eine Partei namens "Nichts" gewählt, denn das haben sie nicht; und ebenso ist es Unfug, die Wahlbeteiligung in die Ergebnisse der Parteien hineinzurechnen, denn das hat für die Mehrheitsverhältnisse im Parlament nun mal keine Relevanz.

#14:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 15.03.2021, 19:53
    —
In Deutschland wird meines Wissens bereits zwischen Nichtwählern und ungültigen Stimmen unterschieden.

#15:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 15.03.2021, 19:55
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
In Deutschland wird meines Wissens bereits zwischen Nichtwählern und ungültigen Stimmen unterschieden.

Ja, aber nicht - um da narr Recht zu geben - zwischen ungültigen Stimmen aus Blödheit und aus Absicht.

Man kann als Wähler:in also nicht zeigen, dass man bewusst seine Stimme zurückhält: ein:e Nichtwähler:in kann auch einfach krank oder verhindert sein, eine ungültige Stimme auch durch Blödheit entstanden sein.

#16:  Autor: closeman BeitragVerfasst am: 15.03.2021, 20:05
    —
Hier gab es eine kleine Revolution: Der langjährige Ortsbeirat wurde mit 70 : 30 % abgewählt. Da sage noch jemand, dass Wahlen nichts verändern können.

#17:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 15.03.2021, 21:12
    —
narr hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
... das nichtbeachten von Nichtwählern ....

was soll das denn heißen?

..das du mein Zitat kaputt zitierst hat?

Da fehlt wenigstens "ist bei der Berechnung" dahinter. Wenigstens mehr wie ¹/³ der Wahlberechtigten noch in Berechnungen in Relation bringen. Dann kann man auch merken wenn eine 'Siegerpartei' gerade mal 20,4% der Wahlberechtigten aktiv hinter sich hat, so von wegen Mehrheiten hinter sich und so...

Ach so, die Grünen haben in BW zwar 2.3% mehr bekommen, haben aber 37204 weniger Stimmen.
Von den +5%-Parteien hat nur die FDP mehr Stimmen bekommen.

#18:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 15.03.2021, 21:26
    —
Alle Jahre wieder der Versuch sehr guts, demokratische Verfahren zu delegitimieren. *gähn*

#19:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 15.03.2021, 21:29
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
narr hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
... das nichtbeachten von Nichtwählern ....

was soll das denn heißen?

..das du mein Zitat kaputt zitierst hat?

Da fehlt wenigstens "ist bei der Berechnung" dahinter. Wenigstens mehr wie ¹/³ der Wahlberechtigten noch in Berechnungen in Relation bringen. Dann kann man auch merken wenn eine 'Siegerpartei' gerade mal 20,4% der Wahlberechtigten aktiv hinter sich hat, so von wegen Mehrheiten hinter sich und so...

Ach so, die Grünen haben in BW zwar 2.3% mehr bekommen, haben aber 37204 weniger Stimmen.
Von den +5%-Parteien hat nur die FDP mehr Stimmen bekommen.


Es gibt nun mal Menschen, die zufrieden sind, mit was die anderen so wählen. Was gibt es daran zu deuteln?
Das sollte man akzeptieren, und sonst gar nichts.
Ales andere ist Kaffeesatzleserei.
Mir ist auch nicht bekannt, dass es in Länder mit Wahlpflicht eine nennenswertigere Opposition gibt, oder irgendwelche stärkere Bewegungen nach Wahlen.
In der DDR gab es eine Wahlpflicht. Da gab es eher wenig Bewegung in der Parteienlandschaft. In Belgien da gibt es auch Wahlpflicht. Da ist mir sowas auch noch nie aufgefallen.
Ich deute die Desinteresse an Politik eher als Zufriedenheit, wie als Unzufriedenheit.

#20:  Autor: TheStone BeitragVerfasst am: 15.03.2021, 22:04
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:


Ales andere ist Kaffeesatzleserei.


vrolijke hat folgendes geschrieben:

Es gibt nun mal Menschen, die zufrieden sind, mit was die anderen so wählen. Was gibt es daran zu deuteln?



Das da aus Wahlenthaltungen zu schließen ist ebenfalls Kaffeesatzleserei.

#21:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 15.03.2021, 22:18
    —
TheStone hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:


Ales andere ist Kaffeesatzleserei.


vrolijke hat folgendes geschrieben:

Es gibt nun mal Menschen, die zufrieden sind, mit was die anderen so wählen. Was gibt es daran zu deuteln?



Das da aus Wahlenthaltungen zu schließen ist ebenfalls Kaffeesatzleserei.


Sonst würden sie ja wählen gehen. Es hindert sie niemand daran.

#22:  Autor: TheStone BeitragVerfasst am: 15.03.2021, 22:36
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
TheStone hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:


Ales andere ist Kaffeesatzleserei.


vrolijke hat folgendes geschrieben:

Es gibt nun mal Menschen, die zufrieden sind, mit was die anderen so wählen. Was gibt es daran zu deuteln?



Das da aus Wahlenthaltungen zu schließen ist ebenfalls Kaffeesatzleserei.


Sonst würden sie ja wählen gehen.


Nö.

#23:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 15.03.2021, 22:36
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
und wie war nun die wahlbeteiligung?

Wozu willst du das wissen, denn das nichtbeachten von Nichtwählern ist bei der Berechnung "richtiges Ergebnis", ansonsten wär das eine "verfälschende absurde Berechnung" (nach Alchemist).

Selbst wenn CDU/SPD/Grüne/FDP in BW eine Superkoalition eingehen würden würden sie eine einfache Mehrheit aller Wähler nicht mehr erreichen(49,9%).

Im Wikipedia-Artikel der BW-Wahl habe ich die Wahlbeteiligung nicht mal gefunden.

Es ist ja nicht so, dass die Wahlbeteiligung uninteressant wäre. Die kann gerne jedes Mal, wenn hier jemand Wahlergebnisse ins Forum schreibt, mit dazugeschrieben werden.

Es ist nur Unfug, die Nichtwähler:innen so darzustellen, als hätten sie eine Partei namens "Nichts" gewählt, denn das haben sie nicht; und ebenso ist es Unfug, die Wahlbeteiligung in die Ergebnisse der Parteien hineinzurechnen, denn das hat für die Mehrheitsverhältnisse im Parlament nun mal keine Relevanz.


Eben!
Verfälschend kommt dann bei ‚sehr gut‘s Gewurschtel hinzu, dass man nicht mehr sieht, welche Partei den Einzug ins Parlament geschafft hat. Wem soll das helfen?

#24:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 15.03.2021, 22:42
    —
TheStone hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
TheStone hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:


Ales andere ist Kaffeesatzleserei.


vrolijke hat folgendes geschrieben:

Es gibt nun mal Menschen, die zufrieden sind, mit was die anderen so wählen. Was gibt es daran zu deuteln?



Das da aus Wahlenthaltungen zu schließen ist ebenfalls Kaffeesatzleserei.


Sonst würden sie ja wählen gehen.


Nö.


Wie sind denn so deine Beobachtungen in Länder mit Wahlpflicht? Gibt es dort was gravierendes anders?

#25:  Autor: TheStone BeitragVerfasst am: 15.03.2021, 22:46
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
TheStone hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
TheStone hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:


Ales andere ist Kaffeesatzleserei.


vrolijke hat folgendes geschrieben:

Es gibt nun mal Menschen, die zufrieden sind, mit was die anderen so wählen. Was gibt es daran zu deuteln?



Das da aus Wahlenthaltungen zu schließen ist ebenfalls Kaffeesatzleserei.


Sonst würden sie ja wählen gehen.


Nö.


Wie sind denn so deine Beobachtungen in Länder mit Wahlpflicht? Gibt es dort was gravierendes anders?


ABgesehen davon, dass ich noch kein Land mit Wahlpflicht hinreichend beobachtet habe, sehe ich nicht, wo da die Begründung für deine Behauptung liegt, Nichtwähler wären grundsätzlich damit zufrieden, was die anderen Wählen.

Mit welchen Argumenten schließt du dabei z.B. Desinteresse sich mit den Positionen der Unterschiedlichen Parteien auseinanderzusetzen, das Gefühl zu haben, bei der Wahl kompromisse eingehen zu müssen, die man nicht eingehen will und alle denkbaren Gründe, die mir gerade nicht einfallen, aus?

#26:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 15.03.2021, 23:13
    —
TheStone hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
TheStone hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
TheStone hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:


Ales andere ist Kaffeesatzleserei.


vrolijke hat folgendes geschrieben:

Es gibt nun mal Menschen, die zufrieden sind, mit was die anderen so wählen. Was gibt es daran zu deuteln?



Das da aus Wahlenthaltungen zu schließen ist ebenfalls Kaffeesatzleserei.


Sonst würden sie ja wählen gehen.


Nö.


Wie sind denn so deine Beobachtungen in Länder mit Wahlpflicht? Gibt es dort was gravierendes anders?


ABgesehen davon, dass ich noch kein Land mit Wahlpflicht hinreichend beobachtet habe, sehe ich nicht, wo da die Begründung für deine Behauptung liegt, Nichtwähler wären grundsätzlich damit zufrieden, was die anderen Wählen.

Mit welchen Argumenten schließt du dabei z.B. Desinteresse sich mit den Positionen der Unterschiedlichen Parteien auseinanderzusetzen, das Gefühl zu haben, bei der Wahl kompromisse eingehen zu müssen, die man nicht eingehen will und alle denkbaren Gründe, die mir gerade nicht einfallen, aus?


Wie gesagt. In Belgien ist Wahlpflicht. Da habe ich lang genug gewohnt. Wahlpflicht spielt, nach meinen Beobachtungen noch mehr in den Karten von diejenigen, die gerade drann sind.
Glaub was du willst. Schulterzucken

#27:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 16.03.2021, 00:16
    —
Was hinter der Motivation der NichtwählerInnen steht kann man eben nicht wissen. Das kann von "zufrieden" über "Protest", "Wetter zu gut" bis "Wetter zu schlecht" eben alles sein.

Wer in einer Demokratie nicht wählen geht hat imo jedes Recht verloren über die Politik der Parteien zu beschweren. Aber ein WahlRECHT schließt mit ein, es auch bleiben zu lassen. Beste Beispiel, dass "nicht zu wählen" auch eine Wahl ist. Dann hat man halt zu nehmen was kommt.

#28:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 16.03.2021, 01:25
    —
narr hat folgendes geschrieben:
Wer in einer Demokratie nicht wählen geht hat imo jedes Recht verloren über die Politik der Parteien zu beschweren.

Quatsch.

#29:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 16.03.2021, 01:31
    —
Wenn du meinst. Schulterzucken

#30:  Autor: TheStone BeitragVerfasst am: 16.03.2021, 01:47
    —
narr hat folgendes geschrieben:
Was hinter der Motivation der NichtwählerInnen steht kann man eben nicht wissen. Das kann von "zufrieden" über "Protest", "Wetter zu gut" bis "Wetter zu schlecht" eben alles sein.

Wer in einer Demokratie nicht wählen geht hat imo jedes Recht verloren über die Politik der Parteien zu beschweren. Aber ein WahlRECHT schließt mit ein, es auch bleiben zu lassen. Beste Beispiel, dass "nicht zu wählen" auch eine Wahl ist. Dann hat man halt zu nehmen was kommt.


Und wenn man wählt hat man nicht zu nehmen was kommt?

#31:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 16.03.2021, 01:51
    —
Dan kann man aber jammern und motzen wenn's einem nicht passt.

#32:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 16.03.2021, 01:54
    —
narr hat folgendes geschrieben:
Dan kann man aber jammern und motzen wenn's einem nicht passt.

Das kann man immer. Oder was sollte einen daran hindern?

#33:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 16.03.2021, 01:55
    —
"Wenn du nicht mindestens eine unserer Waren kaufst, hast du nicht das Recht, etwas über unser Warenangebot im Ganzen zu sagen!!" Wie kommt man nur auf so eine Idee?! Mit den Augen rollen

#34:  Autor: TheStone BeitragVerfasst am: 16.03.2021, 02:15
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
TheStone hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
TheStone hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
TheStone hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:


Ales andere ist Kaffeesatzleserei.


vrolijke hat folgendes geschrieben:

Es gibt nun mal Menschen, die zufrieden sind, mit was die anderen so wählen. Was gibt es daran zu deuteln?



Das da aus Wahlenthaltungen zu schließen ist ebenfalls Kaffeesatzleserei.


Sonst würden sie ja wählen gehen.


Nö.


Wie sind denn so deine Beobachtungen in Länder mit Wahlpflicht? Gibt es dort was gravierendes anders?


ABgesehen davon, dass ich noch kein Land mit Wahlpflicht hinreichend beobachtet habe, sehe ich nicht, wo da die Begründung für deine Behauptung liegt, Nichtwähler wären grundsätzlich damit zufrieden, was die anderen Wählen.

Mit welchen Argumenten schließt du dabei z.B. Desinteresse sich mit den Positionen der Unterschiedlichen Parteien auseinanderzusetzen, das Gefühl zu haben, bei der Wahl kompromisse eingehen zu müssen, die man nicht eingehen will und alle denkbaren Gründe, die mir gerade nicht einfallen, aus?


Wie gesagt. In Belgien ist Wahlpflicht. Da habe ich lang genug gewohnt. Wahlpflicht spielt, nach meinen Beobachtungen noch mehr in den Karten von diejenigen, die gerade drann sind.
Glaub was du willst. Schulterzucken


Und als in Deutschland die Wahlbeteiligung gestiegen ist, geschah dies zu Gunsten der AFD...
Woran machst du eigentlich fest, in wie weit belgische Wahlergebnisse von der Wahlpflicht abhängig sind? Dafür, dass du Halle Meinungen außer deine als Kaffeesatzleserei diffamierst, ist deine Argumentation echt erbärmlich...

#35:  Autor: TheStone BeitragVerfasst am: 16.03.2021, 02:17
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
narr hat folgendes geschrieben:
Dan kann man aber jammern und motzen wenn's einem nicht passt.

Das kann man immer. Oder was sollte einen daran hindern?


Dazu kommt auch noch, dass wir ein Wahlgeheimnis haben, dass auch beinhaltet, die Nichtwahl geheim zu halten.

#36:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 16.03.2021, 10:14
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wie gesagt. In Belgien ist Wahlpflicht. Da habe ich lang genug gewohnt. Wahlpflicht spielt, nach meinen Beobachtungen noch mehr in den Karten von diejenigen, die gerade drann sind.


Wenn Leute, die keine Lust haben zu wählen, dazu gezwungen werden, dann wählen sie womöglich nicht anders als die freiwillig Wählenden, aber ohne Überzeugung. Das heißt, trotz Wählengehen stehen die Gezwungenen nicht hinter ihrer Wahl.

Und auch unter den freiwillig Wählenden stehen sehr Viele nicht hinter dem, was sie das wählen.

Es gibt dennoch keineswegs eine Politikmüdigkeit unter der Bevölkerung, aber es gibt eine Politiker/-innenmüdigkeit.

Die Leute wissen aber: Was Besseres steht nicht zu Wahl, also wählen sie das, was da ist, aber ohne große Lust.

Und die Unlust drückt sich eben schon in der Zahl der Nichtwähler/-innen aus.

Deshalb ist die Methodik von sehr gut durchaus richtig.

#37:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 16.03.2021, 13:29
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Es gibt dennoch keineswegs eine Politikmüdigkeit unter der Bevölkerung, aber es gibt eine Politiker/-innenmüdigkeit.

Ich denke, das kann man auch deutlich daran sehen, dass es in politischen Bewegungen und politischem Aktivismus außerhalb der Parteipolitik (soziale Bewegungen, NGOs, Vereine, informeller Aktivismus ...) einen erkennbar höheren Anteil an Nichtwählern gibt als in der Gesamtbevölkerung.

#38:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 16.03.2021, 14:55
    —
TheStone hat folgendes geschrieben:

Und als in Deutschland die Wahlbeteiligung gestiegen ist, geschah dies zu Gunsten der AFD...

Das sehe ich eher umgekehrt.
Als einige Menschen die AFD als wählbar sahen, gingen sie zur Wahl.
Nun haben einige gesehen, dass dem nicht so ist, und sind wieder zuhause geblieben.

TheStone hat folgendes geschrieben:

Woran machst du eigentlich fest, in wie weit belgische Wahlergebnisse von der Wahlpflicht abhängig sind? Dafür, dass du Halle Meinungen außer deine als Kaffeesatzleserei diffamierst, ist deine Argumentation echt erbärmlich...


Zugegeben. Meine Argumentation ist nicht viel besser. zwinkern
Es war tatsächlich mehr aus dem Bauch heraus.

#39:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 16.03.2021, 14:58
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wie gesagt. In Belgien ist Wahlpflicht. Da habe ich lang genug gewohnt. Wahlpflicht spielt, nach meinen Beobachtungen noch mehr in den Karten von diejenigen, die gerade drann sind.


Wenn Leute, die keine Lust haben zu wählen, dazu gezwungen werden, dann wählen sie womöglich nicht anders als die freiwillig Wählenden, aber ohne Überzeugung. Das heißt, trotz Wählengehen stehen die Gezwungenen nicht hinter ihrer Wahl.

Und auch unter den freiwillig Wählenden stehen sehr Viele nicht hinter dem, was sie das wählen.

Es gibt dennoch keineswegs eine Politikmüdigkeit unter der Bevölkerung, aber es gibt eine Politiker/-innenmüdigkeit.

Die Leute wissen aber: Was Besseres steht nicht zu Wahl, also wählen sie das, was da ist, aber ohne große Lust.

Und die Unlust drückt sich eben schon in der Zahl der Nichtwähler/-innen aus.

Deshalb ist die Methodik von sehr gut durchaus richtig.


Alles korrekt, außer den letzten Satz.
Ich sehe darin keine Methodik, außer unsere Lebensweise madig zu machen. Worauf die meisten seine Beiträge abzielen.

#40:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 16.03.2021, 15:24
    —
Er gefährdet unseren Way of Life!! Lachen

Also bei aller nun wirklich berechtigter Kritik an sehr gut wäre das irgendwie das Letzte, was mir als Vorwurf einfallen würde. Mit den Augen rollen

#41:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 16.03.2021, 19:53
    —
Ad Beiträge, Zitate:

vrolijke hat folgendes geschrieben:
TheStone hat folgendes geschrieben:

Woran machst du eigentlich fest, in wie weit belgische Wahlergebnisse von der Wahlpflicht abhängig sind? (...)


Zugegeben. Meine Argumentation ist nicht viel besser. zwinkern
Es war tatsächlich mehr aus dem Bauch heraus.


Zumindest dürften Politiker eher risikoscheu sein, werden also nicht unbedingt Reformen durchführen, durch die sie politischen Selbstmord begehen würden...

Wenn ich recht erinnere, wurde die Wahlpflicht in Australien - neben anderen Gründen, man argumentierte etwa, daß man teuer erkämpfte Rechte dann auch wahrnehmen müsse - ziemlich zeitnah mit dem Frauenwahlrecht eingeführt. Die damalige Regierung meinte abzusehen, daß ansonsten die progressiven Frauen wählen gehen würden, die konservativen Frauen aber nicht, und damit auf Dauer eine linke Mehrheit entstehen würde. Das wollten die Konservativen ja dann eher nicht...

Während das in der DDR wieder etwas anders war: Es herrschte meines Wissens nicht offiziell eine "Wahlpflicht". (Zumal es auch keine "Wahl" in dem Sinne gab, daß man über die Zusammensetzung des Parlaments hätte entscheiden können. Das war eben der "Wahlvorschlag", der wurde vorgegeben, es gab keine Gegenkandidaten.) Aber es wurde wohl schon in gewisser Weise "wahrgenommen", wenn jemand nicht wählen ging oder im Wahllokal in die Wahlkabine ging (denn das tat man i.d.R. nur, wenn man nicht einverstanden war), und das konnte über kurz oder lang ggf. auch zu Repressalien führen, wenn man keine gute Erklärung dafür hatte. Das war einer der Wege, eine möglichst hohe "Wahlbeteiligung" zu erreichen. Man wollte aus ideologischen Gründen den Eindruck erwecken, es herrsche eine Einheit zwischen Politik und Bevölkerung, und da war schon eine "Zustimmung", die meßbar unter 100% lag, problematisch.

#42:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 17.03.2021, 15:08
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Es gibt dennoch keineswegs eine Politikmüdigkeit unter der Bevölkerung, aber es gibt eine Politiker/-innenmüdigkeit.

Ich denke, das kann man auch deutlich daran sehen, dass es in politischen Bewegungen und politischem Aktivismus außerhalb der Parteipolitik (soziale Bewegungen, NGOs, Vereine, informeller Aktivismus ...) einen erkennbar höheren Anteil an Nichtwählern gibt als in der Gesamtbevölkerung.


Ja, das ist auch eine Bestätigung dafür, ein Großteil der Bevölkerung - ich würde sagen, etwa ein Drittel - es den großen bürgerlichen Parteien nicht zutraut, wichtige Aufgaben auch nur in den Fokus, geschweige denn in Angriff zu nehmen. Die Menschen versuchen deshalb, selber zivile Probleme gemeinsam und öffentlich zu thematisieren, wenn sie schon selbst nichts tun können, weil ihnen lediglich private Mittel zur Verfügung stehen.

Von daher ist es bezeichnend und zynisch, dass die bürgerliche Politik zivilgesellschaftliches Engagement bekämpft - z.B. durch Entzug der Gemeinnützigkeit für progressive Organisationen wie attac u.a.

#43:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 17.03.2021, 15:22
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wie gesagt. In Belgien ist Wahlpflicht. Da habe ich lang genug gewohnt. Wahlpflicht spielt, nach meinen Beobachtungen noch mehr in den Karten von diejenigen, die gerade drann sind.


Wenn Leute, die keine Lust haben zu wählen, dazu gezwungen werden, dann wählen sie womöglich nicht anders als die freiwillig Wählenden, aber ohne Überzeugung. Das heißt, trotz Wählengehen stehen die Gezwungenen nicht hinter ihrer Wahl.

Und auch unter den freiwillig Wählenden stehen sehr Viele nicht hinter dem, was sie das wählen.

Es gibt dennoch keineswegs eine Politikmüdigkeit unter der Bevölkerung, aber es gibt eine Politiker/-innenmüdigkeit.

Die Leute wissen aber: Was Besseres steht nicht zu Wahl, also wählen sie das, was da ist, aber ohne große Lust.

Und die Unlust drückt sich eben schon in der Zahl der Nichtwähler/-innen aus.

Deshalb ist die Methodik von sehr gut durchaus richtig.


Alles korrekt, außer den letzten Satz.
Ich sehe darin keine Methodik, außer unsere Lebensweise madig zu machen. Worauf die meisten seine Beiträge abzielen.


Was er deiner Ansicht nach will oder nicht will, sei mal dahin gestellt. An deiner Stelle würde ich mich mit Unterstellungen zurück halten.

Es ist eine Tatsache, dass z.B. in deinem Bundesland die großen bürgerlichen Parteien - wozu auch die AfD zählt - von 30-40% der normalen Bevölkerung keinen Hund hinter dem Ofen hervor locken, wenn es keine Wahlpflicht gibt.

#44:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 17.03.2021, 15:31
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Er gefährdet unseren Way of Life!! Lachen

Also bei aller nun wirklich berechtigter Kritik an sehr gut wäre das irgendwie das Letzte, was mir als Vorwurf einfallen würde. Mit den Augen rollen


Tja, vrolijke fällt aber nun mal way of Life ein. Was willste machen? Schulterzucken

#45:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 17.03.2021, 15:32
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wie gesagt. In Belgien ist Wahlpflicht. Da habe ich lang genug gewohnt. Wahlpflicht spielt, nach meinen Beobachtungen noch mehr in den Karten von diejenigen, die gerade drann sind.


Wenn Leute, die keine Lust haben zu wählen, dazu gezwungen werden, dann wählen sie womöglich nicht anders als die freiwillig Wählenden, aber ohne Überzeugung. Das heißt, trotz Wählengehen stehen die Gezwungenen nicht hinter ihrer Wahl.

Und auch unter den freiwillig Wählenden stehen sehr Viele nicht hinter dem, was sie das wählen.

Es gibt dennoch keineswegs eine Politikmüdigkeit unter der Bevölkerung, aber es gibt eine Politiker/-innenmüdigkeit.

Die Leute wissen aber: Was Besseres steht nicht zu Wahl, also wählen sie das, was da ist, aber ohne große Lust.

Und die Unlust drückt sich eben schon in der Zahl der Nichtwähler/-innen aus.

Deshalb ist die Methodik von sehr gut durchaus richtig.


Alles korrekt, außer den letzten Satz.
Ich sehe darin keine Methodik, außer unsere Lebensweise madig zu machen. Worauf die meisten seine Beiträge abzielen.


Was er deiner Ansicht nach will oder nicht will, sei mal dahin gestellt. An deiner Stelle würde ich mich mit Unterstellungen zurück halten.

Es ist eine Tatsache, dass z.B. in deinem Bundesland die großen bürgerlichen Parteien - wozu auch die AfD zählt - von 30-40% der normalen Bevölkerung keinen Hund hinter dem Ofen hervor locken, wenn es keine Wahlpflicht gibt.


Faulheit kann auch ein Zeichen von Zufriedenheit sein.

#46:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 17.03.2021, 15:49
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wie gesagt. In Belgien ist Wahlpflicht. Da habe ich lang genug gewohnt. Wahlpflicht spielt, nach meinen Beobachtungen noch mehr in den Karten von diejenigen, die gerade drann sind.


Wenn Leute, die keine Lust haben zu wählen, dazu gezwungen werden, dann wählen sie womöglich nicht anders als die freiwillig Wählenden, aber ohne Überzeugung. Das heißt, trotz Wählengehen stehen die Gezwungenen nicht hinter ihrer Wahl.

Und auch unter den freiwillig Wählenden stehen sehr Viele nicht hinter dem, was sie das wählen.

Es gibt dennoch keineswegs eine Politikmüdigkeit unter der Bevölkerung, aber es gibt eine Politiker/-innenmüdigkeit.

Die Leute wissen aber: Was Besseres steht nicht zu Wahl, also wählen sie das, was da ist, aber ohne große Lust.

Und die Unlust drückt sich eben schon in der Zahl der Nichtwähler/-innen aus.

Deshalb ist die Methodik von sehr gut durchaus richtig.


Alles korrekt, außer den letzten Satz.
Ich sehe darin keine Methodik, außer unsere Lebensweise madig zu machen. Worauf die meisten seine Beiträge abzielen.


Was er deiner Ansicht nach will oder nicht will, sei mal dahin gestellt. An deiner Stelle würde ich mich mit Unterstellungen zurück halten.

Es ist eine Tatsache, dass z.B. in deinem Bundesland die großen bürgerlichen Parteien - wozu auch die AfD zählt - von 30-40% der normalen Bevölkerung keinen Hund hinter dem Ofen hervor locken, wenn es keine Wahlpflicht gibt.


Faulheit kann auch ein Zeichen von Zufriedenheit sein.


Oder von Verstorbenheit. Sehr glücklich

#47:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 17.03.2021, 18:24
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Es gibt dennoch keineswegs eine Politikmüdigkeit unter der Bevölkerung, aber es gibt eine Politiker/-innenmüdigkeit.

Ich denke, das kann man auch deutlich daran sehen, dass es in politischen Bewegungen und politischem Aktivismus außerhalb der Parteipolitik (soziale Bewegungen, NGOs, Vereine, informeller Aktivismus ...) einen erkennbar höheren Anteil an Nichtwählern gibt als in der Gesamtbevölkerung.


Ja, das ist auch eine Bestätigung dafür, ein Großteil der Bevölkerung - ich würde sagen, etwa ein Drittel - es den großen bürgerlichen Parteien nicht zutraut, wichtige Aufgaben auch nur in den Fokus, geschweige denn in Angriff zu nehmen. Die Menschen versuchen deshalb, selber zivile Probleme gemeinsam und öffentlich zu thematisieren, wenn sie schon selbst nichts tun können, weil ihnen lediglich private Mittel zur Verfügung stehen.

Von daher ist es bezeichnend und zynisch, dass die bürgerliche Politik zivilgesellschaftliches Engagement bekämpft - z.B. durch Entzug der Gemeinnützigkeit für progressive Organisationen wie attac u.a.

Sorry, ich hatte angenommen, mit dem "erkennbar" wäre die Ironie deutlich genug gewesen.
Ich kenne zwar keine spezifischen Statistiken zu der Frage (deswegen ist "erkennbar" Quatsch), ich halte es aber für weitaus wahrscheinlicher, dass ganz im Gegenteil bei den Leuten, die sich irgendwie öffentlich engagieren, auch die Wahlbeteilgung höher ist als in der Gesamtgesellschaft, und das parteipolitische Engagement möglicherweise auch. Und deswegen halte ich deine feinsinnige Unterscheidung von "Politikmüdigkeit" und "Politiker:innenmüdigkeit" für Unfug.

Sorry, wenn die Ironie nicht rübergekommen ist.

EDIT stützender Beleg:
bpb hat folgendes geschrieben:
Schließlich kennt die Forschung "bekennende Nichtwähler", die politisch interessiert sind, aber aus Unzufriedenheit mit der Regierungspolitik, den Parteien oder mit der Funktionsweise der Demokratie auf die Stimmabgabe verzichten. Zu dieser Gruppe zählen die oben genannten Protestnichtwähler. Allerdings spricht empirisch sehr wenig dafür, dass die "bekennenden Nichtwähler" mehr als eine kleine Minderheit unter den Nichtwählern ausmachen.

#48:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 03.04.2021, 14:52
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Es gibt dennoch keineswegs eine Politikmüdigkeit unter der Bevölkerung, aber es gibt eine Politiker/-innenmüdigkeit.

Ich denke, das kann man auch deutlich daran sehen, dass es in politischen Bewegungen und politischem Aktivismus außerhalb der Parteipolitik (soziale Bewegungen, NGOs, Vereine, informeller Aktivismus ...) einen erkennbar höheren Anteil an Nichtwählern gibt als in der Gesamtbevölkerung.


Ja, das ist auch eine Bestätigung dafür, ein Großteil der Bevölkerung - ich würde sagen, etwa ein Drittel - es den großen bürgerlichen Parteien nicht zutraut, wichtige Aufgaben auch nur in den Fokus, geschweige denn in Angriff zu nehmen. Die Menschen versuchen deshalb, selber zivile Probleme gemeinsam und öffentlich zu thematisieren, wenn sie schon selbst nichts tun können, weil ihnen lediglich private Mittel zur Verfügung stehen.

Von daher ist es bezeichnend und zynisch, dass die bürgerliche Politik zivilgesellschaftliches Engagement bekämpft - z.B. durch Entzug der Gemeinnützigkeit für progressive Organisationen wie attac u.a.

Sorry, ich hatte angenommen, mit dem "erkennbar" wäre die Ironie deutlich genug gewesen.
Ich kenne zwar keine spezifischen Statistiken zu der Frage (deswegen ist "erkennbar" Quatsch), ich halte es aber für weitaus wahrscheinlicher, dass ganz im Gegenteil bei den Leuten, die sich irgendwie öffentlich engagieren, auch die Wahlbeteilgung höher ist als in der Gesamtgesellschaft, und das parteipolitische Engagement möglicherweise auch. Und deswegen halte ich deine feinsinnige Unterscheidung von "Politikmüdigkeit" und "Politiker:innenmüdigkeit" für Unfug.

Sorry, wenn die Ironie nicht rübergekommen ist.

EDIT stützender Beleg:
bpb hat folgendes geschrieben:
Schließlich kennt die Forschung "bekennende Nichtwähler", die politisch interessiert sind, aber aus Unzufriedenheit mit der Regierungspolitik, den Parteien oder mit der Funktionsweise der Demokratie auf die Stimmabgabe verzichten. Zu dieser Gruppe zählen die oben genannten Protestnichtwähler. Allerdings spricht empirisch sehr wenig dafür, dass die "bekennenden Nichtwähler" mehr als eine kleine Minderheit unter den Nichtwählern ausmachen.


Ich meinte eher außerparlamentarische Bewegungen, zu denen es auch einen einen kurzen und relativ inhaltsschwachen Wikipedia-Artikel gibt (siehe den Schlussteil).

Dort steht, dass die großen bürgerlichen Parteien sich zwar bemühen, Einfluss auf diese Bewegungen zu nehmen, es ihnen aber kaum noch gelingt, was ja wohl keine Überraschung sein dürfte, weil selbst für nicht geringe Teile der Biederbürger immer offensichtlicher wird, dass soziale, ökologische, friedenspolitische und demokratische Interessen von jenen Parteien (CDU/CSU, FDP, SPD, Grüne und AfD) den Kapital- und Imperialinteressen klar untergeordnet werden.

Lobbygruppen der Konzerne und Militärs haben auf die Politik weit mehr Einfluss als die Wahlstimmen.

Deshalb ist die Unterscheidung zwischen Politikmüdigkeit und Politikermüdigkeit wichtig. Eine Politikmüdigkeit gibt es in der Bevölkerung nach wie vor nicht, eine Politikermüdigkeit jedoch in massiver Weise.


Zuletzt bearbeitet von Skeptiker am 03.04.2021, 15:19, insgesamt 2-mal bearbeitet

#49:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 03.04.2021, 15:14
    —
So, jetzt hat ja der unsägliche Doitsman namens Kretschmann die ebenso unsagbare CDU als seinen Wunschkopulationspartner ausgewählt. Sozusagen von Kathole zu Katholenverein. Da ist zusammengewachsen, was unter der Oberfläche vermeintlicher Unterschiede schon immer ein gemeinsamer Klüngelklub gewesen ist.

Teile der Grünen haben etwas gemault. Aber letzten Endes werden diese sich genau so fügen, wie sie sich damals dem Ekel Josef Fischer gefügt haben.

Und es ist ja auch ein Menetekel der kommenden Bundestagswahl, wo sich zwei Alternativbürger in bunt den Wählern und -innen fröhlich & unschuldig grinsend präsentieren. Nämlich als da sind: die Annalena und der Robert. Die haben nämlich schon mal im letzten Jahr der christlichen und Adenauer-Partei zum 75. Wiederauferstehungstag nach der sich ehemals selbst begraben habenden Zentrumspartei gratuliert - und das haben sie sehr geburtstagslaunig getan. Aber lest selbst, liebe Grünen-Freunde und -Freundinnen:

Zitat:
Liebe CDU, alles Gute zum 75. Geburtstag!

Von Annalena Baerbock und Robert Habeck


Es muss ein Irrtum sein, dass die CDU 75 wird, sie muss es immer schon gewesen sein. Wie kann eine Partei erst 75 Jahre alt sein, wo doch allein schon Helmut Kohl ewig Kanzler war? Wie kann eine Partei 1957 mit dem Slogan „Keine Experimente“ eine Bundestagswahl gewinnen, wenn sie da gerade einmal zwölf Jahre alt gewesen sein soll?

So wie wir immer schon etwas wollten, seid Ihr immer schon etwas gewesen. Ihr seid so etwas wie die institutionalisierte Regierungspartei, die Grundversorgung im Kanzleramt, das Bayern München der Politik. (...)

Es hat ein paar Jahre gedauert, bis wir als Parteien hinter dem politischen (Kultur-)Kampf an der jeweils anderen Partei Eigenschaften wie Verbindlichkeit und guten Umgang miteinander als Tugenden im politischen Wettstreit anerkannt haben. Während wir nächtelang über politische Inhalte gerungen und gestritten haben, habt Ihr einfach regiert. Während Ihr vielleicht dachtet, mit dem Verfassungsauftrag der politischen Willensbildung als Partei übertreiben es die Grünen, haben wir uns das ein oder andere Mal gefragt, ob das bei Euch jetzt noch Willensbildung oder eher zeitverzögerte Willenssammlung ist. Aber irgendwie haben wir, die wir Euch jahrelang herausgefordert haben mit unserem Drang, die Verhältnisse zum Tanzen zu bringen – und vielleicht auch mit einem kleinen Hang zur Arroganz –, Euer Selbstverständnis im Umgang mit politischer Macht heimlich doch bewundert.


https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/glueckwuensche-der-gruenen-liebe-cdu-alles-gute-zum-geburtstag-16832217.html


Also auf Grün-doits geschwätzet:

Wir haben zwar damals ein wenig Aufstand gemacht im Wasserglas, aber eigentlich wollten wir schon immer eine zweite CDU sein, so mit Kontakten zu Generälen und Konzernbossen und mit denen ins Bett und so. Nun schreiben wir euch das in die FAZ rein. Wir hoffen, ihr lest das wenigstens!!!!

(Kleine Anmerkung: Ich glaube schon, dass die Vertreter/-innen der herrschenden Klassen die BILD des Bürgertums lesen. Man erinnere sich:

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Nicht umsonst ist es das Leib- und Magenblatt des Sauerland-Trump ...

Friedrich Merz kämpft um den CDU-Vorsitz | extra 3 | NDR

... wobei die Unterstützung auf Gegenseitigkeit beruht.
)

#50:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 03.04.2021, 16:03
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
So, jetzt hat ja der unsägliche Doitsman namens Kretschmann die ebenso unsagbare CDU als seinen Wunschkopulationspartner ausgewählt. Sozusagen von Kathole zu Katholenverein. Da ist zusammengewachsen, was unter der Oberfläche vermeintlicher Unterschiede schon immer ein gemeinsamer Klüngelklub gewesen ist.

Teile der Grünen haben etwas gemault. Aber letzten Endes werden diese sich genau so fügen, wie sie sich damals dem Ekel Josef Fischer gefügt haben.

Und es ist ja auch ein Menetekel der kommenden Bundestagswahl, wo sich zwei Alternativbürger in bunt den Wählern und -innen fröhlich & unschuldig grinsend präsentieren. Nämlich als da sind: die Annalena und der Robert. Die haben nämlich schon mal im letzten Jahr der christlichen und Adenauer-Partei zum 75. Wiederauferstehungstag nach der sich ehemals selbst begraben habenden Zentrumspartei gratuliert - und das haben sie sehr geburtstagslaunig getan. Aber lest selbst, liebe Grünen-Freunde und -Freundinnen:

Zitat:
Liebe CDU, alles Gute zum 75. Geburtstag!

Von Annalena Baerbock und Robert Habeck


Es muss ein Irrtum sein, dass die CDU 75 wird, sie muss es immer schon gewesen sein. Wie kann eine Partei erst 75 Jahre alt sein, wo doch allein schon Helmut Kohl ewig Kanzler war? Wie kann eine Partei 1957 mit dem Slogan „Keine Experimente“ eine Bundestagswahl gewinnen, wenn sie da gerade einmal zwölf Jahre alt gewesen sein soll?

So wie wir immer schon etwas wollten, seid Ihr immer schon etwas gewesen. Ihr seid so etwas wie die institutionalisierte Regierungspartei, die Grundversorgung im Kanzleramt, das Bayern München der Politik. (...)

Es hat ein paar Jahre gedauert, bis wir als Parteien hinter dem politischen (Kultur-)Kampf an der jeweils anderen Partei Eigenschaften wie Verbindlichkeit und guten Umgang miteinander als Tugenden im politischen Wettstreit anerkannt haben. Während wir nächtelang über politische Inhalte gerungen und gestritten haben, habt Ihr einfach regiert. Während Ihr vielleicht dachtet, mit dem Verfassungsauftrag der politischen Willensbildung als Partei übertreiben es die Grünen, haben wir uns das ein oder andere Mal gefragt, ob das bei Euch jetzt noch Willensbildung oder eher zeitverzögerte Willenssammlung ist. Aber irgendwie haben wir, die wir Euch jahrelang herausgefordert haben mit unserem Drang, die Verhältnisse zum Tanzen zu bringen – und vielleicht auch mit einem kleinen Hang zur Arroganz –, Euer Selbstverständnis im Umgang mit politischer Macht heimlich doch bewundert.


https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/glueckwuensche-der-gruenen-liebe-cdu-alles-gute-zum-geburtstag-16832217.html


Also auf Grün-doits geschwätzet:

Wir haben zwar damals ein wenig Aufstand gemacht im Wasserglas, aber eigentlich wollten wir schon immer eine zweite CDU sein, so mit Kontakten zu Generälen und Konzernbossen und mit denen ins Bett und so. Nun schreiben wir euch das in die FAZ rein. Wir hoffen, ihr lest das wenigstens!!!!

(Kleine Anmerkung: Ich glaube schon, dass die Vertreter/-innen der herrschenden Klassen die BILD des Bürgertums lesen. Man erinnere sich:

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Nicht umsonst ist es das Leib- und Magenblatt des Sauerland-Trump ...

Friedrich Merz kämpft um den CDU-Vorsitz | extra 3 | NDR

... wobei die Unterstützung auf Gegenseitigkeit beruht.
)


Kannst du uns mal erläutern, wie du dir eine Regierung vorstellst. (Auch ohne abfällige Bemerkungen).
Ich kann mir nicht so recht vorstellen, was du möchtest.

#51:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 04.04.2021, 12:06
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Liebe CDU, alles Gute zum 75. Geburtstag!

Von Annalena Baerbock und Robert Habeck


Es muss ein Irrtum sein, dass die CDU 75 wird, sie muss es immer schon gewesen sein. Wie kann eine Partei erst 75 Jahre alt sein, wo doch allein schon Helmut Kohl ewig Kanzler war? Wie kann eine Partei 1957 mit dem Slogan „Keine Experimente“ eine Bundestagswahl gewinnen, wenn sie da gerade einmal zwölf Jahre alt gewesen sein soll?

So wie wir immer schon etwas wollten, seid Ihr immer schon etwas gewesen. Ihr seid so etwas wie die institutionalisierte Regierungspartei, die Grundversorgung im Kanzleramt, das Bayern München der Politik. (...)

Es hat ein paar Jahre gedauert, bis wir als Parteien hinter dem politischen (Kultur-)Kampf an der jeweils anderen Partei Eigenschaften wie Verbindlichkeit und guten Umgang miteinander als Tugenden im politischen Wettstreit anerkannt haben. Während wir nächtelang über politische Inhalte gerungen und gestritten haben, habt Ihr einfach regiert. Während Ihr vielleicht dachtet, mit dem Verfassungsauftrag der politischen Willensbildung als Partei übertreiben es die Grünen, haben wir uns das ein oder andere Mal gefragt, ob das bei Euch jetzt noch Willensbildung oder eher zeitverzögerte Willenssammlung ist. Aber irgendwie haben wir, die wir Euch jahrelang herausgefordert haben mit unserem Drang, die Verhältnisse zum Tanzen zu bringen – und vielleicht auch mit einem kleinen Hang zur Arroganz –, Euer Selbstverständnis im Umgang mit politischer Macht heimlich doch bewundert.


https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/glueckwuensche-der-gruenen-liebe-cdu-alles-gute-zum-geburtstag-16832217.html


Kannst du uns mal erläutern, wie du dir eine Regierung vorstellst. (Auch ohne abfällige Bemerkungen).
Ich kann mir nicht so recht vorstellen, was du möchtest.


Langsam, langsam. Nicht den zweiten Schritt vor dem ersten tun!

Bevor ich hier irgend welche Konsequenzen erläutere, wollte ich einfach nur mal demonstrieren, dass es unter der deutschen Parteienlandschaft offenbar keine wirklich grundsätzliche Opposition zur CDU-Politik gibt. Ich hatte ja mal vor einiger Zeit die BRD als Adenauer-Staat bezeichnet, wobei es m.E. wirklich so ist, dass die CDU die Politik des Alten fortsetzt, wenn auch in anderer ("moderner") Verpackung.

Deshalb meine Frage: Wo ist die Opposition unter deutschen Parteien, wenn sich nun auch die Grünen dermaßen erblöden und an der Spitze der BaWü-Grünen ein Schwarzer sitzt?



"Keine Experimente!" - Konrad Adenauer, CDU

#52:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 04.04.2021, 13:52
    —
Dass da keine Gegensätze zwischen den Parteien seien, kann man nur denken, wenn man sehr weit davon entfernt steht. Natürlich gibt es die.

Der Glückwunschartikel Habecks und Baerbocks ebenso wie die Politik Kretschmanns bedeuten, dass man sich unter den demokratischen Parteien gegenseitig respektiert und, je nach anstehenden Themen und Wahlergebnissen, auch zur Zusammenarbeit bereit und fähig ist. Nicht mehr, nicht weniger.

Natürlich kann man diesen Zustand als Fehlen einer "grundsätzlichen" Opposition beklagen. Man kann es aber auch als funktionierenden Grundkonsens begrüßen.

#53:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 04.04.2021, 15:41
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Dass da keine Gegensätze zwischen den Parteien seien, kann man nur denken, wenn man sehr weit davon entfernt steht. Natürlich gibt es die.


Wenn es die gibt, dann kannst du sie sicher benennen. Ich bin gespannt.

Ich meine, wenn du statt "Gegensätze" das Wort "Unterschiede" verwendet hättest, dann würde ich dir ja sogar noch zustimmen. Aber der Begriff "Gegensätze" ist hier genau so fehl am Platze wie der Begriff "Ironie" an anderer Stelle.

Reinige mal deine Begriffe, so von Betschwester zu Betschwester gesagt. zwinkern

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Der Glückwunschartikel Habecks und Baerbocks ebenso wie die Politik Kretschmanns bedeuten, dass man sich unter den demokratischen Parteien gegenseitig respektiert und, je nach anstehenden Themen und Wahlergebnissen, auch zur Zusammenarbeit bereit und fähig ist. Nicht mehr, nicht weniger.


Das klang zur Gründungszeit der Grünen aber noch ganz anders. Und dein Begriff von "Demokratie" scheint mir etwas ... äh ... undefiniert und leer. Meinst du ernsthaft, eine Partei im Geiste Adenauers könne "demokratisch" sein? Und diejenige, die sich ihr anschließt und ihre ehemaligen ökologischen und pazifistischen Ziele dafür über Bord wirft, sei ebenfalls "demokratisch"?

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Natürlich kann man diesen Zustand als Fehlen einer "grundsätzlichen" Opposition beklagen. Man kann es aber auch als funktionierenden Grundkonsens begrüßen.


Der Grundkonsens ist das Kapital. Das kann man theologisch rechtfertigen, sicher. Man kann es aber auch aus weltlicher Sicht verurteilen.

#54:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 04.04.2021, 17:17
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Liebe CDU, alles Gute zum 75. Geburtstag!

Von Annalena Baerbock und Robert Habeck


Es muss ein Irrtum sein, dass die CDU 75 wird, sie muss es immer schon gewesen sein. Wie kann eine Partei erst 75 Jahre alt sein, wo doch allein schon Helmut Kohl ewig Kanzler war? Wie kann eine Partei 1957 mit dem Slogan „Keine Experimente“ eine Bundestagswahl gewinnen, wenn sie da gerade einmal zwölf Jahre alt gewesen sein soll?

So wie wir immer schon etwas wollten, seid Ihr immer schon etwas gewesen. Ihr seid so etwas wie die institutionalisierte Regierungspartei, die Grundversorgung im Kanzleramt, das Bayern München der Politik. (...)

Es hat ein paar Jahre gedauert, bis wir als Parteien hinter dem politischen (Kultur-)Kampf an der jeweils anderen Partei Eigenschaften wie Verbindlichkeit und guten Umgang miteinander als Tugenden im politischen Wettstreit anerkannt haben. Während wir nächtelang über politische Inhalte gerungen und gestritten haben, habt Ihr einfach regiert. Während Ihr vielleicht dachtet, mit dem Verfassungsauftrag der politischen Willensbildung als Partei übertreiben es die Grünen, haben wir uns das ein oder andere Mal gefragt, ob das bei Euch jetzt noch Willensbildung oder eher zeitverzögerte Willenssammlung ist. Aber irgendwie haben wir, die wir Euch jahrelang herausgefordert haben mit unserem Drang, die Verhältnisse zum Tanzen zu bringen – und vielleicht auch mit einem kleinen Hang zur Arroganz –, Euer Selbstverständnis im Umgang mit politischer Macht heimlich doch bewundert.


https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/glueckwuensche-der-gruenen-liebe-cdu-alles-gute-zum-geburtstag-16832217.html


Kannst du uns mal erläutern, wie du dir eine Regierung vorstellst. (Auch ohne abfällige Bemerkungen).
Ich kann mir nicht so recht vorstellen, was du möchtest.


Langsam, langsam. Nicht den zweiten Schritt vor dem ersten tun!

Bevor ich hier irgend welche Konsequenzen erläutere, wollte ich einfach nur mal demonstrieren, dass es unter der deutschen Parteienlandschaft offenbar keine wirklich grundsätzliche Opposition zur CDU-Politik gibt. Ich hatte ja mal vor einiger Zeit die BRD als Adenauer-Staat bezeichnet, wobei es m.E. wirklich so ist, dass die CDU die Politik des Alten fortsetzt, wenn auch in anderer ("moderner") Verpackung.

Deshalb meine Frage: Wo ist die Opposition unter deutschen Parteien, wenn sich nun auch die Grünen dermaßen erblöden und an der Spitze der BaWü-Grünen ein Schwarzer sitzt?



"Keine Experimente!" - Konrad Adenauer, CDU


Das war keine Antwort auf meine Frage, sondern wieder mal das übliche Blabla. Mit den Augen rollen

#55:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 04.04.2021, 17:44
    —
Dann wag ich mich mal an die Frage ran
Zitat:
Kannst du uns mal erläutern, wie du dir eine Regierung vorstellst.

Für grundsätzlich halte ich das 'die' einen Bezug zu allen haben müssen, nicht nur von oben herab, sondern auch von unten. Die müssen die Größten sein(wegen Einfluss), aber auch die Kleinsten(wegen Bezug).

Wenn 'die' etwas entscheiden deren Auswirkungen die nicht selbst zeitnah treffen: Scheisse wird kommen!
Ein Politiker der selbst nicht in einem rappelvollen Regionalzug zur Arbeit fährt .... welchen Bezug soll der dazu haben? Wieso sollte der daran etwas ändern wollen?
Wer genug Geld für eine teure Wohnung hat .... wie sollte der ein Interesse für 'bezahlbaren' Wohnraum haben?
usw

Bei weniger Bezug kann man es mit einem Ceausescu zu tun bekommen

#56:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 04.04.2021, 18:57
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Dann wag ich mich mal an die Frage ran
Zitat:
Kannst du uns mal erläutern, wie du dir eine Regierung vorstellst.

Für grundsätzlich halte ich das 'die' einen Bezug zu allen haben müssen, nicht nur von oben herab, sondern auch von unten. Die müssen die Größten sein(wegen Einfluss), aber auch die Kleinsten(wegen Bezug).

Wenn 'die' etwas entscheiden deren Auswirkungen die nicht selbst zeitnah treffen: Scheisse wird kommen!
Ein Politiker der selbst nicht in einem rappelvollen Regionalzug zur Arbeit fährt .... welchen Bezug soll der dazu haben? Wieso sollte der daran etwas ändern wollen?
Wer genug Geld für eine teure Wohnung hat .... wie sollte der ein Interesse für 'bezahlbaren' Wohnraum haben?
usw

Bei weniger Bezug kann man es mit einem Ceausescu zu tun bekommen


Für mich stellt sich die Frage nicht.
Ich bin eigentlich recht zufrieden, wie es jetzt ist.
Ein gutes Grundgesetz ist wohl erste Voraussetzung. Und Gewaltenteilung. Beides ist in Deutschland wohl (mehr oder weniger) gegeben.
Es seht jeden frei, was anderes zu wählen. Das dies nicht geschieht liegt wohl kaum daran, dass es nicht genügend Auswahl an Parteien gibt, sondern, dass die Mehrheit daran nicht groß was ändern möchte.
Wer Veränderung will, muss Farbe bekennen, wie und warum.

#57:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 04.04.2021, 19:10
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ein gutes Grundgesetz ist wohl erste Voraussetzung.

Da haben gestern bei dir viele demonstriert, die berufen sich auf das Grundgesetz und bekommen 'Haue'.

#58:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 04.04.2021, 19:18
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ein gutes Grundgesetz ist wohl erste Voraussetzung.

Da haben gestern bei dir viele demonstriert, die berufen sich auf das Grundgesetz und bekommen 'Haue'.


Wo haben die Haue bekommen?
Man hat sie demonstrieren lassen, und das haben sie sträflich missbraucht. Sie haben sich weder an die Maskenpflicht noch an die Abstandspflicht gehalten. Sie habe Polizei und Journalisten angegriffen.
Der Gegenteil ist der Fall. Sie haben um sich gehauen.

In welchen Staat ist es noch möglich, dass eine Minderheit soviel Freiheiten bekommt und missbrauchen kann?

#59:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 04.04.2021, 19:28
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Dass da keine Gegensätze zwischen den Parteien seien, kann man nur denken, wenn man sehr weit davon entfernt steht. Natürlich gibt es die.

Wenn es die gibt, dann kannst du sie sicher benennen. Ich bin gespannt.

Eh, du kannst sicher selbst Parteiprogramme und Zeitungen lesen, oder? Mir ist das hier ein zu unfangreiches Thema und ich bin schlicht zu faul dazu, ganz offen gesagt. Vor allem, wenn es nur um die mE eher nebensächliche Frage geht, ...

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ich meine, wenn du statt "Gegensätze" das Wort "Unterschiede" verwendet hättest, dann würde ich dir ja sogar noch zustimmen. Aber der Begriff "Gegensätze" ist hier [...] fehl am Platze [...].

..., ob man das nun "Unterschiede" oder "Gegensätze" nennt. MMn sind die Unterschiede auch in den zugrunde liegenden Vorstellungen von Mensch, Gesellschaft, Politik und Wirtschaft (immer noch) groß genug, dass es gerechtfertigt ist, auch von "Gegensätzen" zu sprechen.

Aber gut, du kannst natürlich auch nur das einen "Gegensatz" nennen wollen, was etwa ein klarer Ausfluss von Klassengegensätzen ist; und eindeutige Vertreter eines Klassengegensatzes sind die Parteien natürlich nicht. Insofern hättest du in so einer Begrifflichkeit recht.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Der Glückwunschartikel Habecks und Baerbocks ebenso wie die Politik Kretschmanns bedeuten, dass man sich unter den demokratischen Parteien gegenseitig respektiert und, je nach anstehenden Themen und Wahlergebnissen, auch zur Zusammenarbeit bereit und fähig ist. Nicht mehr, nicht weniger.

Das klang zur Gründungszeit der Grünen aber noch ganz anders.

Ja, sicher klingt das anders als zu Gründungszeiten der Grünen. Das steht im Artikel ja auch klar drin.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Und dein Begriff von "Demokratie" scheint mir etwas ... äh ... undefiniert und leer. Meinst du ernsthaft, eine Partei im Geiste Adenauers könne "demokratisch" sein? Und diejenige, die sich ihr anschließt und ihre ehemaligen ökologischen und pazifistischen Ziele dafür über Bord wirft, sei ebenfalls "demokratisch"?

"Demokratisch" im Sinne einer Politik, die durch freie Wahlen, Grund- und Menschenrechte und Rechtsstaat bestimmt ist. Das ist der Grundkonsens der meisten im Bundestag vertretenen Parteien, der eine Zusammenarbeit ermöglicht. Und ja, in diesem Sinne ist die CDU selbstverständlich im Großen und Ganzen demokratisch, bei aller Kritik im Konkreten (wie ihren AUsfransungen nach rechts, ihrem Hang zur Korruption usw.).

Das ist natürlich ein Demokratiebegriff, der sich auf die Organisation des politischen Lebens bezieht, und nicht weitere politische Ziele mit einbezieht. ZB umfasst der Begriff nicht das Ziel einer demokratischen Organisation auch anderer Bereiche, etwa der Wirtschaft. Das halte ich zwar auch für wünschenswert, würde es aber um einer klaren Begrifflichkeit willen anders nennen, etwa "sozialistisch". Ist ja auch ein schönes Wort.
Wenn man das vermengt, ist man schnell bei "alle undemokratisch außer Mama", und das trägt weder zu einer rationalen Analyse noch zu einer sachgerechten Politik bei.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Der Grundkonsens ist das Kapital. Das kann man theologisch rechtfertigen, sicher. Man kann es aber auch aus weltlicher Sicht verurteilen.

Ob "das Kapital" letztlich dasselbe ist wie der im o.g. Sinne demokratische Grundkonsens, müsstest du begründen. Ansonsten geht's an meiner Aussage einfach vorbei.

--------------------------------------------------

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
[...] genau so fehl am Platze wie der Begriff "Ironie" an anderer Stelle. [...]

Reinige mal deine Begriffe, so von Betschwester zu Betschwester gesagt. zwinkern

An anderer Steller hast du vor kurzer Zeit auch behauptet, ich könnte an anderer Stelle nicht zwischen Hetze und Kritik unterscheiden, und es hatte mit der Diskussion dort genau so wenig zu tun wie der Ironiebegriff mit der hier. Vielleicht könntest du das, was ich angeblich an anderer Stelle sage, an der anderen Stelle belassen, wenn es zu dieser Stelle nichts beiträgt? Und auch auf Behauptungen zu meinen intellektuellen Fähigkeiten u.Ä. sowie auf Anspielungen auf meine Weltanschauung verzichten, wo es keine Rolle spielt? Es trägt zur rationalen Diskussion wenig bei, zurückhaltend gesagt.

#60:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 04.04.2021, 19:40
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ein gutes Grundgesetz ist wohl erste Voraussetzung.

Da haben gestern bei dir viele demonstriert, die berufen sich auf das Grundgesetz [...]

Ja, sie berufen sich aufs Grundgesetz und wollen gleichzeitig ein anderes System. Sie sind für Liebe und Frieden und Freiheit und protestieren fröhlich gemeinsam mit Nazis. Sie rufen "keine Gewalt" und greifen politische Gegner, Journalisten und Polizisten an. Usw.

Kurz: Deren Berufung aufs GG ist wirr, heuchlerisch und einfach nicht ernst zu nehmen.

sehr gut hat folgendes geschrieben:
[...] und bekommen 'Haue'.

Bekommen sie ja eben leider nicht. Sie scheißen regelmäßig mit voller Absicht auf jegliche Auflagen, die sie in der Pandemiesituation sinnvollerweise für ihre Demos bekommen, und dürfen den anderen dennoch weiter auf der Nase rumtanzen. Nach der soundsovielten Wiederholung dieses Spielchens und dieser Verhöhnung des Rechtsstaats könnten da ruhig mal Demoverbote und im Bedarfsfall Wasserwerfer und Knüppel zum Einsatz kommen.
Aber sowas gibt's ja nur für Linke.

#61:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 04.04.2021, 19:43
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ein gutes Grundgesetz ist wohl erste Voraussetzung.

Da haben gestern bei dir viele demonstriert, die berufen sich auf das Grundgesetz und bekommen 'Haue'.


Wo haben die Haue bekommen?

Schau dir mal an wie die in den Monaten alles bezeichnet wurden, auch hier im "Freigeister"-Forum, "Rechte" bis hin zu Nazis.
Deshalb, komm mir nicht mit dem Grundgesetz. Sobald jemand auftaucht die das Grundgesetz in Anspruch nehmen durch den der eigene Weg in Frage gestellt wird, als falscher Weg dargestellt wird, vermehren sich diese Nazis auf einmal, alles Nazis.

#62:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 04.04.2021, 20:00
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ein gutes Grundgesetz ist wohl erste Voraussetzung.

Da haben gestern bei dir viele demonstriert, die berufen sich auf das Grundgesetz und bekommen 'Haue'.

Wo haben die Haue bekommen?

Schau dir mal an wie die in den Monaten alles bezeichnet wurden, auch hier im "Freigeister"-Forum, "Rechte" bis hin zu Nazis.
Deshalb, komm mir nicht mit dem Grundgesetz. Sobald jemand auftaucht die das Grundgesetz in Anspruch nehmen durch den der eigene Weg in Frage gestellt wird, als falscher Weg dargestellt wird, vermehren sich diese Nazis auf einmal, alles Nazis.

Das ist ja in mehrfacher Hinsicht eine Verdrehung, wenn nicht Lüge.

Erstens werden diese Leute ja gar nicht als "alles Nazis" bezeichnet, sondern als Verschwörungstheoretiker, die mit Rechtsextremisten und auch Nazis gemeinsam demonstrieren. Und dass die weitgehend verschwörungstheoretischen Schwachsinn von sich geben und kein Problem damit haben, mit Nazis zusammen zu demonstrieren, ist nun mal Tatsache.

Zweitens werden nicht automatisch Leute so bezeichnet, "Sobald jemand auftaucht die das Grundgesetz in Anspruch nehmen durch den der eigene Weg in Frage gestellt wird" (ich glaube, ich verstehe es trotz der unklaren Grammatik). Es gibt ganz viele Demos und politische Bewegungen, bei denen das definitiv nicht der Fall ist, etwa FFF. Da sind aber nun mal auch tatsächlich keine Nazis, im Gegensatz zu den Querdenker-Demos.

Drittens bekommen sie eben keine "Haue", sondern dürfen ja, ganz im Gegenteil, immer wieder frei demonstrieren, obwohl sie einen Dreck auf die derzeit notwendigen Auflagen geben - während andere Demos, etwa eine Gedenkdemo zu den Anschlägen in Hanau, abgesagt werden, obwohl es dort keine Hinweise gab, dass sich die Leute nicht an Hygienemaßnahmen halten würden.

Und viertens ist ein bisschen inhaltlicher Gegenwind keine "Haue", sondern die demokratische Meinungsäußerung der anderen Leute.

#63:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 04.04.2021, 20:24
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Und dass die [..] kein Problem damit haben, mit Nazis zusammen zu demonstrieren, ist nun mal Tatsache.

Soso

Für wen ist das eine Tatsache...?

#64:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 04.04.2021, 20:25
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ein gutes Grundgesetz ist wohl erste Voraussetzung.

Da haben gestern bei dir viele demonstriert, die berufen sich auf das Grundgesetz und bekommen 'Haue'.


Wo haben die Haue bekommen?

Schau dir mal an wie die in den Monaten alles bezeichnet wurden, auch hier im "Freigeister"-Forum, "Rechte" bis hin zu Nazis.
Deshalb, komm mir nicht mit dem Grundgesetz. Sobald jemand auftaucht die das Grundgesetz in Anspruch nehmen durch den der eigene Weg in Frage gestellt wird, als falscher Weg dargestellt wird, vermehren sich diese Nazis auf einmal, alles Nazis.


Du lenkst nur ab.

#65:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 04.04.2021, 20:42
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Und dass die [..] kein Problem damit haben, mit Nazis zusammen zu demonstrieren, ist nun mal Tatsache.

Soso

Für wen ist das eine Tatsache...?

Auf diversen Demos gab es die Teilnahme von Nazis diverser Organisationen wie III.Weg, Die Rechte, NPD. Rechtsradikale wie AfD-Leute, Reichsbürger usw. noch mehr. Zwischen Querdenkern und Reichsbürgern gab es gemeinsame Treffen. Ein Querdenker-Sprecher hat es begrüßt, wenn NPD-Leute für "Frieden und Freiheit" demonstrieren, das wäre "doch schön". Usw.
Es gibt immer wieder holocaustverharmlosende Symbole (wie den ekelhaften "Ungeimpft"-Stern), teils auch ganz offenen Antisemitismus wie bei Hildmann, dem ja nun viele Querdenker folgen.

Wo sind dagegen die klaren Aussagen, dass all so etwas nicht erwünscht ist? Die klare Aussage, dass Rechtsradikale zu Hause bleiben sollen usw? Die Distanzierung auf den Demos selbst?

---------------------------

Und auf meine anderen Punkte, warum deine Aussage Quatsch war, gehst du ja gar nicht erst ein.

#66:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 04.04.2021, 20:43
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ein gutes Grundgesetz ist wohl erste Voraussetzung.

Da haben gestern bei dir viele demonstriert, die berufen sich auf das Grundgesetz und bekommen 'Haue'.

Wer sich aufs Grundgesetz beruft, darf keine "Haue" kriegen? Deal.

Mein Recht auf die freie Entfaltung meiner Persönlichkeit wird verletzt, weil ich keine Menschen töten und dann essen darf.

#67:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 04.04.2021, 20:48
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ein gutes Grundgesetz ist wohl erste Voraussetzung.

Da haben gestern bei dir viele demonstriert, die berufen sich auf das Grundgesetz und bekommen 'Haue'.


Wo haben die Haue bekommen?

Schau dir mal an wie die in den Monaten alles bezeichnet wurden, auch hier im "Freigeister"-Forum, "Rechte" bis hin zu Nazis.
Deshalb, komm mir nicht mit dem Grundgesetz. Sobald jemand auftaucht die das Grundgesetz in Anspruch nehmen durch den der eigene Weg in Frage gestellt wird, als falscher Weg dargestellt wird, vermehren sich diese Nazis auf einmal, alles Nazis.

Diejenigen, die die Demonstrant*innen gegen die Verordnungen zur Eindämmung von Covid-19 Rechte und Nazis nennen, machen von Art 5 jenes Grundgesetzes gebrauch, das (nach deiner Formulierung) die Covidioten für sich in Anspruch nehmen.

Bei den einen ist GG okay und bei den anderen nicht, oder was denn jetzt?

#68:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 04.04.2021, 20:51
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ein gutes Grundgesetz ist wohl erste Voraussetzung.

Da haben gestern bei dir viele demonstriert, die berufen sich auf das Grundgesetz [...]

Ja, sie berufen sich aufs Grundgesetz und wollen gleichzeitig ein anderes System. Sie sind für Liebe und Frieden und Freiheit und protestieren fröhlich gemeinsam mit Nazis. Sie rufen "keine Gewalt" und greifen politische Gegner, Journalisten und Polizisten an. Usw.

Kurz: Deren Berufung aufs GG ist wirr, heuchlerisch und einfach nicht ernst zu nehmen.

sehr gut hat folgendes geschrieben:
[...] und bekommen 'Haue'.

Bekommen sie ja eben leider nicht. Sie scheißen regelmäßig mit voller Absicht auf jegliche Auflagen, die sie in der Pandemiesituation sinnvollerweise für ihre Demos bekommen, und dürfen den anderen dennoch weiter auf der Nase rumtanzen. Nach der soundsovielten Wiederholung dieses Spielchens und dieser Verhöhnung des Rechtsstaats könnten da ruhig mal Demoverbote und im Bedarfsfall Wasserwerfer und Knüppel zum Einsatz kommen.
Aber sowas gibt's ja nur für Linke.

Zur Erinnerung(betreffs Abstände und so) :

Der Mann im blauen Hemd sagte ein paar Tage nach diesem Foto über Berlin-Demo dieses:
"Die Verantwortungslosigkeit einiger Weniger ist ein Risiko für uns alle"
"Wenn wir jetzt nicht besonders vorsichtig sind, dann gefährden wir die Gesundheit vieler. Und wir gefährden darüber hinaus die Erholung unserer Gesellschaft, unserer Wirtschaft, unseres Kulturlebens. Jede und jeder von uns steht jetzt in der Verantwortung, einen zweiten Lockdown zu verhindern."


( https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2219437#2219437 )

Übergroßes Bild ersetzt. - jdf

#69:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 04.04.2021, 20:57
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ein gutes Grundgesetz ist wohl erste Voraussetzung.

Da haben gestern bei dir viele demonstriert, die berufen sich auf das Grundgesetz [...]

Ja, sie berufen sich aufs Grundgesetz und wollen gleichzeitig ein anderes System. Sie sind für Liebe und Frieden und Freiheit und protestieren fröhlich gemeinsam mit Nazis. Sie rufen "keine Gewalt" und greifen politische Gegner, Journalisten und Polizisten an. Usw.

Kurz: Deren Berufung aufs GG ist wirr, heuchlerisch und einfach nicht ernst zu nehmen.

sehr gut hat folgendes geschrieben:
[...] und bekommen 'Haue'.

Bekommen sie ja eben leider nicht. Sie scheißen regelmäßig mit voller Absicht auf jegliche Auflagen, die sie in der Pandemiesituation sinnvollerweise für ihre Demos bekommen, und dürfen den anderen dennoch weiter auf der Nase rumtanzen. Nach der soundsovielten Wiederholung dieses Spielchens und dieser Verhöhnung des Rechtsstaats könnten da ruhig mal Demoverbote und im Bedarfsfall Wasserwerfer und Knüppel zum Einsatz kommen.
Aber sowas gibt's ja nur für Linke.

Zur Erinnerung(betreffs Abstände und so) :
[img]Bild von Steinmeier und Familie[/img]
Der Mann im blauen Hemd sagte ein paar Tage nach diesem Foto über Berlin-Demo dieses:
"Die Verantwortungslosigkeit einiger Weniger ist ein Risiko für uns alle"
"Wenn wir jetzt nicht besonders vorsichtig sind, dann gefährden wir die Gesundheit vieler. Und wir gefährden darüber hinaus die Erholung unserer Gesellschaft, unserer Wirtschaft, unseres Kulturlebens. Jede und jeder von uns steht jetzt in der Verantwortung, einen zweiten Lockdown zu verhindern."


( https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2219437#2219437 )

Du läßt hier ständig Ablenkungsballons los.
Du hast uns aber immer noch nicht gesagt, wie du dir eine Regierung vorstellst. Stattdessen immer nur wie es nicht sein soll.

#70:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 04.04.2021, 21:03
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
[img]Bild von Steinmeier und Familie[/img]

Familie? Wär das dann Thema gewesen?

#71:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 04.04.2021, 21:07
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
[img]Bild von Steinmeier und Familie[/img]

Familie? Wär das dann Thema gewesen?


Ich möchte hier nicht weiter über Fehlverhalten bei Coronamaßnahmen diskutieren. Die Diskussion gehört nicht hierher, sondern zum Thema kommen!
Wie stellst du dir eine Regierung vor?

#72: Wo ist die Opposition? Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 04.04.2021, 21:13
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Das war keine Antwort auf meine Frage, sondern wieder mal das übliche Blabla. Mit den Augen rollen


Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Langsam, langsam. Nicht den zweiten Schritt vor dem ersten tun!

Bevor ich hier irgend welche Konsequenzen erläutere, wollte ich einfach nur mal demonstrieren, dass es unter der deutschen Parteienlandschaft offenbar keine wirklich grundsätzliche Opposition zur CDU-Politik gibt. ... Deshalb meine Frage: Wo ist die Opposition unter deutschen Parteien, wenn sich nun auch die Grünen dermaßen erblöden und an der Spitze der BaWü-Grünen ein Schwarzer sitzt?


Erst die Diagnose, dann die Therapie, vrolijke.

Das ist immer so, nicht nur in der Medizin.

Die Leute wollen durchaus nicht immer die Schwarzen. Aber sie bekommen immer die Schwarzen, egal, ob sie SPD oder Grüne wählen. Das kann doch nicht in Ordnung sein, oder?

Wo ist die grundsätzliche Opposition zur CDU?

#73:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 04.04.2021, 21:22
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Zur Erinnerung(betreffs Abstände und so) :

Der Mann im blauen Hemd sagte ein paar Tage nach diesem Foto über Berlin-Demo dieses:
"Die Verantwortungslosigkeit einiger Weniger ist ein Risiko für uns alle"
"Wenn wir jetzt nicht besonders vorsichtig sind, dann gefährden wir die Gesundheit vieler. Und wir gefährden darüber hinaus die Erholung unserer Gesellschaft, unserer Wirtschaft, unseres Kulturlebens. Jede und jeder von uns steht jetzt in der Verantwortung, einen zweiten Lockdown zu verhindern."


( https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2219437#2219437 )

Und? Haben sich die Covidioten auch schon für die Verstöße gegen die Verordnungen zur Eindämmung von Covid-19 entschuldigt?

Zitat:
Steinmeier bedauert Verstoß gegen Hygiene-Regeln

https://www.sueddeutsche.de/politik/steinmeier-urlaub-corona-regeln-entschuldigung-1.4992669

#74: Re: Wo ist die Opposition? Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 04.04.2021, 21:24
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Das war keine Antwort auf meine Frage, sondern wieder mal das übliche Blabla. Mit den Augen rollen


Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Langsam, langsam. Nicht den zweiten Schritt vor dem ersten tun!

Bevor ich hier irgend welche Konsequenzen erläutere, wollte ich einfach nur mal demonstrieren, dass es unter der deutschen Parteienlandschaft offenbar keine wirklich grundsätzliche Opposition zur CDU-Politik gibt. ... Deshalb meine Frage: Wo ist die Opposition unter deutschen Parteien, wenn sich nun auch die Grünen dermaßen erblöden und an der Spitze der BaWü-Grünen ein Schwarzer sitzt?


Erst die Diagnose, dann die Therapie, vrolijke.

Das ist immer so, nicht nur in der Medizin.

Die Leute wollen durchaus nicht immer die Schwarzen. Aber sie bekommen immer die Schwarzen, egal, ob sie SPD oder Grüne wählen. Das kann doch nicht in Ordnung sein, oder?

Wo ist die grundsätzliche Opposition zur CDU?


Ich kenne nicht alle Parteien, aber es sollen jede menge sein. Die will wohl niemand haben.
Immer dieses Ablenkungsgeschwetz!

#75: Re: Wo ist die Opposition? Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 04.04.2021, 21:51
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Das war keine Antwort auf meine Frage, sondern wieder mal das übliche Blabla. Mit den Augen rollen


Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Langsam, langsam. Nicht den zweiten Schritt vor dem ersten tun!

Bevor ich hier irgend welche Konsequenzen erläutere, wollte ich einfach nur mal demonstrieren, dass es unter der deutschen Parteienlandschaft offenbar keine wirklich grundsätzliche Opposition zur CDU-Politik gibt. ... Deshalb meine Frage: Wo ist die Opposition unter deutschen Parteien, wenn sich nun auch die Grünen dermaßen erblöden und an der Spitze der BaWü-Grünen ein Schwarzer sitzt?


Erst die Diagnose, dann die Therapie, vrolijke.

Das ist immer so, nicht nur in der Medizin.

Die Leute wollen durchaus nicht immer die Schwarzen. Aber sie bekommen immer die Schwarzen, egal, ob sie SPD oder Grüne wählen. Das kann doch nicht in Ordnung sein, oder?

Wo ist die grundsätzliche Opposition zur CDU?


Ich kenne nicht alle Parteien, aber es sollen jede menge sein. Die will wohl niemand haben.
Immer dieses Ablenkungsgeschwetz!


Du klingst aggressiv. Warum so itzig?

Der Aufbau einer Opposition zur CDU aus einer Kleinpartei ist in Deutschland nicht so einfach. Deshalb wäre es nicht schlecht gewesen, wenn die Grünen, die von einer großen Anzahl der Bevölkerung gewollt war, bei ihrer Linie geblieben wäre. Noch mal so ein Projekt aufzubauen, wird wieder scheitern, wenn es genau so läuft.

Hier mal ein paar Richtigstellungen zur Politiker/-innenmüdigkeit ...

Die Mehrzahl der Menschen ist mit den Politikern unzufrieden

... und zur Parteienunzufriedenheit:

Mehrheit der Deutschen mit Parteien unzufrieden

Also da schimmert mir schon bei der Mehrhheit der Leute der Wunsch nach einer grundsätzlichen Opposition zur schwarzen Parteilandschaft durch. Also der Bedarf ist da, aber das Angebot fehlt.

Zahlen lügen nicht. Auf den Arm nehmen

#76: Re: Wo ist die Opposition? Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 04.04.2021, 21:58
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Das war keine Antwort auf meine Frage, sondern wieder mal das übliche Blabla. Mit den Augen rollen


Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Langsam, langsam. Nicht den zweiten Schritt vor dem ersten tun!

Bevor ich hier irgend welche Konsequenzen erläutere, wollte ich einfach nur mal demonstrieren, dass es unter der deutschen Parteienlandschaft offenbar keine wirklich grundsätzliche Opposition zur CDU-Politik gibt. ... Deshalb meine Frage: Wo ist die Opposition unter deutschen Parteien, wenn sich nun auch die Grünen dermaßen erblöden und an der Spitze der BaWü-Grünen ein Schwarzer sitzt?


Erst die Diagnose, dann die Therapie, vrolijke.

Das ist immer so, nicht nur in der Medizin.

Die Leute wollen durchaus nicht immer die Schwarzen. Aber sie bekommen immer die Schwarzen, egal, ob sie SPD oder Grüne wählen. Das kann doch nicht in Ordnung sein, oder?

Wo ist die grundsätzliche Opposition zur CDU?


Ich kenne nicht alle Parteien, aber es sollen jede menge sein. Die will wohl niemand haben.
Immer dieses Ablenkungsgeschwetz!


Du klingst aggressiv. Warum so itzig?

Der Aufbau einer Opposition zur CDU aus einer Kleinpartei ist in Deutschland nicht so einfach. Deshalb wäre es nicht schlecht gewesen, wenn die Grünen, die von einer großen Anzahl der Bevölkerung gewollt war, bei ihrer Linie geblieben wäre. Noch mal so ein Projekt aufzubauen, wird wieder scheitern, wenn es genau so läuft.

Hier mal ein paar Richtigstellungen zur Politiker/-innenmüdigkeit ...

Die Mehrzahl der Menschen ist mit den Politikern unzufrieden

... und zur Parteienunzufriedenheit:

Mehrheit der Deutschen mit Parteien unzufrieden

Also da schimmert mir schon bei der Mehrhheit der Leute der Wunsch nach einer grundsätzlichen Opposition zur schwarzen Parteilandschaft durch. Also der Bedarf ist da, aber das Angebot fehlt.

Zahlen lügen nicht. Auf den Arm nehmen


Und wie hättest du es dir dann vorgestellt?

#77:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 04.04.2021, 22:18
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ein gutes Grundgesetz ist wohl erste Voraussetzung.

Da haben gestern bei dir viele demonstriert, die berufen sich auf das Grundgesetz [...]

Ja, sie berufen sich aufs Grundgesetz und wollen gleichzeitig ein anderes System. Sie sind für Liebe und Frieden und Freiheit und protestieren fröhlich gemeinsam mit Nazis. Sie rufen "keine Gewalt" und greifen politische Gegner, Journalisten und Polizisten an. Usw.

Kurz: Deren Berufung aufs GG ist wirr, heuchlerisch und einfach nicht ernst zu nehmen.

sehr gut hat folgendes geschrieben:
[...] und bekommen 'Haue'.

Bekommen sie ja eben leider nicht. Sie scheißen regelmäßig mit voller Absicht auf jegliche Auflagen, die sie in der Pandemiesituation sinnvollerweise für ihre Demos bekommen, und dürfen den anderen dennoch weiter auf der Nase rumtanzen. Nach der soundsovielten Wiederholung dieses Spielchens und dieser Verhöhnung des Rechtsstaats könnten da ruhig mal Demoverbote und im Bedarfsfall Wasserwerfer und Knüppel zum Einsatz kommen.
Aber sowas gibt's ja nur für Linke.

Zur Erinnerung(betreffs Abstände und so) :
[img]Steinmeier in Südtirol ohne Maske[/img]
Der Mann im blauen Hemd sagte ein paar Tage nach diesem Foto über Berlin-Demo dieses:
"Die Verantwortungslosigkeit einiger Weniger ist ein Risiko für uns alle"
"Wenn wir jetzt nicht besonders vorsichtig sind, dann gefährden wir die Gesundheit vieler. Und wir gefährden darüber hinaus die Erholung unserer Gesellschaft, unserer Wirtschaft, unseres Kulturlebens. Jede und jeder von uns steht jetzt in der Verantwortung, einen zweiten Lockdown zu verhindern."


( https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2219437#2219437 )

Ja und? Dann hat halt jemand, der eine Querdenker-Demo wegen fehlender Beachtung der Hygienevorschriften kritisiert hat, sich bei anderer Gelegenheit selbst nicht daran gehalten. Dafür ist er völlig zu Recht kritisiert worden und hast sich später entschuldigt.

Welche Rolle soll das in dieser Diskussion spielen? Es widerlegt in keiner Weise meine Aussagen zu den inzwischen diversen Querdenkerdemos und belegt erst recht nicht deine Aussage, die Querdenker würden ungerechterweise "Haue bekommen" und das hätte etwas mit deren Bezugnahme aufs GG zu tun. Es ist ein reines Ablenkungsmanöver, weil dir zur Begründung deiner vorherigen wirren Aussagen offenbar nichts mehr einfällt.

#78: Re: Wo ist die Opposition? Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 04.04.2021, 22:53
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Die Leute wollen durchaus nicht immer die Schwarzen. Aber sie bekommen immer die Schwarzen, egal, ob sie SPD oder Grüne wählen. Das kann doch nicht in Ordnung sein, oder?

Die Behauptung, die Leute würden "immer die Schwarzen" "bekommen", obwohl sie sie "nicht immer" "wollen", scheint mir angesichts der Wahlergebnisse und Regierungsbildungen gewagt zu sein.

Bei der letzten Bundestagswahl ist die CDU/CSU stärkste Fraktion geworden, und eine Regierungsbildung ohne sie wäre gar nicht möglich gewesen; es sei denn, Linke, Grüne, SPD und FDP hätten sich zu einer Regierung zusammengefunden. Und das ist ja wohl erstens völlig unrealistisch; und zweitens wäre eine Regierung mit der FDP aus linker Perspektive wohl auch nicht viel besser als mit der CDU, oder?

"Die Leute" haben also genau so gewählt, dass es ganz logisch war, dass sie "die Schwarzen bekommen".

Und ansonsten bekommen "die Leute" ja eben nicht "immer" die Schwarzen.

Dass aus linker Perspektive die Politik von Grünen und SPD oft zu kritisieren ist - geschenkt.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Wo ist die grundsätzliche Opposition zur CDU?

Im Kindergarten wahrscheinlich, jedenfalls gedanklich. Da sind Leute nämlich richtig aufgehoben, die Parteien dafür kritisieren, dass sie in einer parlamentarischen Demokratie mit anderen Parteien, die im Sinne einer parlamentarischen Demokratie auch demokratisch sind, in verschiedener Weise zusammenarbeiten.

Grundsätzliche Opposition zur CDU können (und sollen!) Gruppen machen, die sich mit parlamentarischer Arbeit und Wahlen erst gar nicht abgeben. Dagegen spricht nichts. Es spricht aber auch nichts dagegen, mit parlamentarischer Arbeit etwas bewegen zu wollen, soweit es in diesem Rahmen eben möglich ist.

--------------------------------------------------------

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Der Aufbau einer Opposition zur CDU aus einer Kleinpartei ist in Deutschland nicht so einfach. Deshalb wäre es nicht schlecht gewesen, wenn die Grünen, die von einer großen Anzahl der Bevölkerung gewollt war, bei ihrer Linie geblieben wäre. Noch mal so ein Projekt aufzubauen, wird wieder scheitern, wenn es genau so läuft.

Nun, eine größere Anzahl der Leute scheint es ganz OK zu finden, dass die Grünen eben keine "grundsätzliche" Opposition zur CDU mehr sind. Jedenfalls nach den Wahlergebnissen.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Hier mal ein paar Richtigstellungen zur Politiker/-innenmüdigkeit ...

Die Mehrzahl der Menschen ist mit den Politikern unzufrieden

... und zur Parteienunzufriedenheit:

Mehrheit der Deutschen mit Parteien unzufrieden

Also da schimmert mir schon bei der Mehrhheit der Leute der Wunsch nach einer grundsätzlichen Opposition zur schwarzen Parteilandschaft durch. Also der Bedarf ist da, aber das Angebot fehlt.

Zahlen lügen nicht. Auf den Arm nehmen

Die Zahlen belegen Unzufriedenheit mit Parteien und Politiker:innen. Sie belegen keine Differenz zwischen Politiker:innenmüdigkeit und Politikmüdigkeit, also dass ausgerechnet diejenigen besonders der Politiker:innen müde seien, die besonderes Interesse für Politik haben. Genau das war ja aber deine Behauptung.

#79: Re: Wo ist die Opposition? Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 05.04.2021, 15:47
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Die Leute wollen durchaus nicht immer die Schwarzen. Aber sie bekommen immer die Schwarzen, egal, ob sie SPD oder Grüne wählen. Das kann doch nicht in Ordnung sein, oder?

Die Behauptung, die Leute würden "immer die Schwarzen" "bekommen", obwohl sie sie "nicht immer" "wollen", scheint mir angesichts der Wahlergebnisse und Regierungsbildungen gewagt zu sein.

Bei der letzten Bundestagswahl ist die CDU/CSU stärkste Fraktion geworden, und eine Regierungsbildung ohne sie wäre gar nicht möglich gewesen; es sei denn, Linke, Grüne, SPD und FDP hätten sich zu einer Regierung zusammengefunden. Und das ist ja wohl erstens völlig unrealistisch; und zweitens wäre eine Regierung mit der FDP aus linker Perspektive wohl auch nicht viel besser als mit der CDU, oder?

"Die Leute" haben also genau so gewählt, dass es ganz logisch war, dass sie "die Schwarzen bekommen".

Und ansonsten bekommen "die Leute" ja eben nicht "immer" die Schwarzen.

Dass aus linker Perspektive die Politik von Grünen und SPD oft zu kritisieren ist - geschenkt.


Beide haben sich von ihrer Basis und von den sozialen Bewegungen, aus denen sie stammen, entfernt und entfremdet. Die soziale Basis der CDU/CSU dagegen sollte klar sein. Es sind die Kapitalisten und Kapitalprofiteure im engeren und weiteren Sinne, also das Großbürgertum.

Wenn nach der SPD nun auch die Grünen den - ach! - "demokratischen" Charakter der CDU zu erkennen vermeinen und dem reaktionären Haufen herzlichst zum 75. Geburtstag gratuliert - nicht ohne hinzuzufügen, dass dieser Verein heimlich schon immer das poltiische Vorbild gewesen sei - also, was braucht man denn noch, um solche politisch rückwärts gewandten Wendehälse als das zu charaktieren, was sie sind?

Und was hat so eine Schleimerei mit "Demokratie" zu tun? Es ist einfach der Verrat an ehemals sozialen bzw. ökologischen Zielen. Oder siehst du da noch was anderes?

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Wo ist die grundsätzliche Opposition zur CDU?

Im Kindergarten wahrscheinlich, jedenfalls gedanklich. Da sind Leute nämlich richtig aufgehoben, die Parteien dafür kritisieren, dass sie in einer parlamentarischen Demokratie mit anderen Parteien, die im Sinne einer parlamentarischen Demokratie auch demokratisch sind, in verschiedener Weise zusammenarbeiten.


Und dabei ihre sozialen, ökologischen und friedenspolitischen Ziele einfach mal über Bord werfen?

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Grundsätzliche Opposition zur CDU können (und sollen!) Gruppen machen, die sich mit parlamentarischer Arbeit und Wahlen erst gar nicht abgeben. Dagegen spricht nichts. Es spricht aber auch nichts dagegen, mit parlamentarischer Arbeit etwas bewegen zu wollen, soweit es in diesem Rahmen eben möglich ist.


Die wissen genau, dass sie mit der CDU/CSU nichts werden bewegen können. Und trotzdem geben sie vor, weiterhin ihre Wahlziele mit den Schwarzen umsetzen zu können. Aber es geht nicht. Wer mit der CDU/CSU koaliert, gibt damit seine sozialen Ziele auf.

--------------------------------------------------------

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Der Aufbau einer Opposition zur CDU aus einer Kleinpartei ist in Deutschland nicht so einfach. Deshalb wäre es nicht schlecht gewesen, wenn die Grünen, die von einer großen Anzahl der Bevölkerung gewollt war, bei ihrer Linie geblieben wäre. Noch mal so ein Projekt aufzubauen, wird wieder scheitern, wenn es genau so läuft.

Nun, eine größere Anzahl der Leute scheint es ganz OK zu finden, dass die Grünen eben keine "grundsätzliche" Opposition zur CDU mehr sind. Jedenfalls nach den Wahlergebnissen.


Die CDU hat ein Rekord-Negativergebnis in Ba-Wü erzielt. Die Wähler/-innen sind bestimmt nicht deshalb zu den Grünen übergelaufen, um hinterher wieder bei der CDU zu landen, oder?

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Hier mal ein paar Richtigstellungen zur Politiker/-innenmüdigkeit ...

Die Mehrzahl der Menschen ist mit den Politikern unzufrieden

... und zur Parteienunzufriedenheit:

Mehrheit der Deutschen mit Parteien unzufrieden

Also da schimmert mir schon bei der Mehrhheit der Leute der Wunsch nach einer grundsätzlichen Opposition zur schwarzen Parteilandschaft durch. Also der Bedarf ist da, aber das Angebot fehlt.

Zahlen lügen nicht. Auf den Arm nehmen


Die Zahlen belegen Unzufriedenheit mit Parteien und Politiker:innen. Sie belegen keine Differenz zwischen Politiker:innenmüdigkeit und Politikmüdigkeit, also dass ausgerechnet diejenigen besonders der Politiker:innen müde seien, die besonderes Interesse für Politik haben. Genau das war ja aber deine Behauptung.


Wenn die Politikermüdigkeit zunimmt, wird das wohl kaum an denjenigen liegen, welche sich noch nie für Politik interessiert haben; denn deren Prozentsatz dürfte wohl in etwa gleich bleiben.

Aber sicherlich muss man da noch weitere Studien beibringen. Die oben zitierten Studien sind dennoch eindeutig.

Wir haben es in Deutschland - und im gesamten Westen, wie auch in anderen Ländern wie z.B. Brasilien - mit einem massiven Rechtsruck zu tun und gleichzeitig mit einer deutlichen Zunahme der Aversionen gegen die Politikerkaste. Die Menschen wollen den politischen Rechtsruck nicht.

edit: Zu diesem Rechtsruck gehören natürlich auch solche Phänomene wie AfD, NSU 1.0, NSU 2.0, Pegida und *Querdenker*. Auch hier ist der Staat auf dem rechten Auge blind und schützt diese rechten Bewegungen eher als dass er sie bekämpft.

Hierbei immer wieder im Fokus: die CDU, die damit auch die Adenauer'sche Tradition in dieser Hinsicht fortsetzt.

#80:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 06.06.2021, 18:38
    —
Prognose Sachsen-Anhalt, Zahlen bezogen auf alle Wahlberechtigten:

CDU 22,1%
AfD 13,8%
Linke 6,8%
SPD 5,2%
Grüne 4%
FDP 4%
Andere 3,7%

#81:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 06.06.2021, 18:51
    —
Erste Hochrechnung Sachsen-Anhalt, Zahlen bezogen auf alle Wahlberechtigten:

CDU 22,1%
AfD 14%
Linke 6,7%
SPD 5,1%
Grüne 4%
FDP 3,9%
Andere 3,7%

#82:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 06.06.2021, 19:18
    —
Wäre schön, dass richtige wahlergebnis zu sehen...

#83:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 06.06.2021, 19:21
    —
Und die politisch relevanteren Zahlen, Stand 19:15 ARD:

CDU / 36,2 % / +6,4 / 33 Sitze
AfD / 22,5 % / -1,8 / 20
Linke / 10,9 % / -5,4 / 10
SPD / 8,4 % / -2,2 / 8
Grüne / 6,2 % / +1,0 / 6
FDP / 6,5 % / +1,6 / 6

Also eine deutliche Verschiebung hin zum rechten, aber immerhin nicht noch weiter zum rechtsextremen Lager.
Und nach einer ARD-Umfrage sind 87% der CDU-Wähler dagegen, dass die CDU eine Koalition mit der eAfD bildet. Das sollte der CDU sagen, dass es besser für sie ist, die Rechtsextremen weiter auszugrenzen.

#84:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 06.06.2021, 19:28
    —
Danke dafür. Schön auch endlich zu sehen wer es ins Parlament geschafft hat. Man sollte meinen, dass das ne relevante Info wäre. noc

#85:  Autor: Lord SnowWohnort: Würzburg BeitragVerfasst am: 06.06.2021, 21:46
    —
Die AFD in Sachsen-Anhalt hat sich nicht verbessert. Das ist schonmal gut! Daumen hoch!

#86:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 07.06.2021, 11:14
    —
Lord Snow hat folgendes geschrieben:
Die AFD in Sachsen-Anhalt hat sich nicht verbessert. Das ist schonmal gut! Daumen hoch!


Nicht allein das: sie hat sich nicht nur um fast 4% verschlechtert sondern 14 von 15 2016 gewonnenen Direktmandaten verloren.
Das Gros der Erststimmen für den jeweiligen Direktkandidaten dürfte von AfD-Wählern gekommen sein. Beweggrund: Angst vor den Grünen und diese ungewollt indirekt wieder in die Landesregierung zu wählen.

#87:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 07.06.2021, 14:42
    —
Lord Snow hat folgendes geschrieben:
Die AFD in Sachsen-Anhalt hat sich nicht verbessert. Das ist schonmal gut! Daumen hoch!

Das muss aber nicht so bleiben:
https://www.n-tv.de/politik/AfD-ist-staerkste-Kraft-bei-jungen-Menschen-article22601449.html
Zitat:
Die Ergebnisse stehen im Widerspruch zu den jüngsten Aussagen des Ostbeauftragten der Bundesregierung, Marco Wanderwitz. Dieser attestierte den Menschen in Ostdeutschland eine stärkere Tendenz zur Wahl rechtsradikaler Parteien als im Westen und begründete dies mit ihrer DDR-Vergangenheit. "Wir haben es mit Menschen zu tun, die teilweise in einer Form diktatursozialisiert sind, dass sie auch nach dreißig Jahren nicht in der Demokratie angekommen sind", sagte Wanderwitz der FAZ. Allerdings zeigen die Wahlergebnisse, dass die AfD auch bei Menschen beliebt ist, die die DDR entweder gar nicht oder lediglich als Kind erlebt haben.
...
Gründe für das starke Abschneiden der AfD bei der Landtagswahl sind der Forschungsgruppe Wahlen zufolge ein grundsätzlich weitverbreitetes Misstrauen in die Politik. Die Wählerschaft fühle sich benachteiligt und habe zu den Themen Rechtsextremismus und Migration "sehr eigene Ansichten". Auch der deutsche Corona-Kurs werde "sehr kritisch" gesehen.

#88:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 07.06.2021, 14:47
    —
Interessant finde ich die letzten Umfragen vor der Wahl, die lagen bei der
CDU 27-30%
AfD 23-26%

Bei der CDU(37,1%) bis ~10% zu wenig, bei der AfD(20,8%) bis ~5% zu hoch.
Während nach den letzten Umfragen der Abstand 1-7% beträgt lag der in der Wahl bei 16,3%.

Quelle Wikipedia:
Code:
https://de.wikipedia.org/wiki/Landtagswahl_in_Sachsen-Anhalt_2021#Letzte_Umfragen_vor_der_Wahl

#89:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 07.06.2021, 15:07
    —
Dafür sind sicher die außerirdischen Echsenmenschen verantwortlich!!

#90:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 07.06.2021, 20:35
    —
(Eh wissen:) Sachsen-Anhalt ist nunmal ein relativ kleines Land, dort haben nur etwas mehr als eine Million Bürger gewählt. Letztlich können wohl schon relativ kleine Effekte, die nur ein paar tausend Leute bewegen, sich umzuentscheiden - oder überhaupt wählen zu gehen -, dann natürlich erhebliche Auswirkungen haben.

Andererseits ist es natürlich ein Problem, daß solche Wahlumfragen so erheblich von dem Stimmungsbild abweichen, daß Demoskopie fast zur Kaffeesatzleserei wird.

#91:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 08.06.2021, 00:37
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Interessant finde ich die letzten Umfragen vor der Wahl, die lagen bei der
CDU 27-30%
AfD 23-26%

Bei der CDU(37,1%) bis ~10% zu wenig, bei der AfD(20,8%) bis ~5% zu hoch.
Während nach den letzten Umfragen der Abstand 1-7% beträgt lag der in der Wahl bei 16,3%.

Quelle Wikipedia:
Code:
https://de.wikipedia.org/wiki/Landtagswahl_in_Sachsen-Anhalt_2021#Letzte_Umfragen_vor_der_Wahl


Dazu hatte ich eben ein Interview mit dem Chef von INSA gelesen, der dieses Ergebnis genau damit erklärt, dass die Wahlumfragen ein knappes Ergebnis voraussagten. Bei den eher vernünftigen Sachsen-Anhaltinern ging die Muffe, dass die AfD zur stärksten Partei wird. Umfragen scheinen die Wähler zu beeinflussen.

https://uebermedien.de/60696/wahlumfragen-beeinflussen-wahlen-der-insa-chef-sagt-das-ist-auch-gut-so/

Zitat:
Die CDU hat die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt mit 37,1 Prozent der Stimmen und über 16 Prozentpunkten Vorsprung vor der AfD gewonnen. Das war eine Überraschung. Meinungsforscher hatten einen viel geringeren Abstand erwartet; beim Meinungsforschungsinstitut INSA lag vor zwei Wochen sogar die AfD vorne.

Das prägte auch die Berichterstattung vieler Medien, die ein Kopf-an-Kopf-Rennen vorhersagten. Gerade das könnte dazu geführt zu haben, dass dieser Fall nicht eintrat und viele Anhänger anderer Parteien der CDU ihre Stimme gaben, um einen Wahlsieg der AfD zu verhindern.

#92:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 08.06.2021, 00:44
    —


Diese Grafik (gesehen im ND) gefällt mir und beruhigt mich. Nur 4% der verlorenen Wähler wanderten von der Linken zur AfD.

#93:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 08.06.2021, 00:52
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Dazu hatte ich eben ein Interview mit dem Chef von INSA gelesen, der dieses Ergebnis genau damit erklärt, dass die Wahlumfragen ein knappes Ergebnis voraussagten. Bei den eher vernünftigen Sachsen-Anhaltinern ging die Muffe, dass die AfD zur stärksten Partei wird. Umfragen scheinen die Wähler zu beeinflussen.

https://uebermedien.de/60696/wahlumfragen-beeinflussen-wahlen-der-insa-chef-sagt-das-ist-auch-gut-so/

Zitat:
Die CDU hat die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt mit 37,1 Prozent der Stimmen und über 16 Prozentpunkten Vorsprung vor der AfD gewonnen. Das war eine Überraschung. Meinungsforscher hatten einen viel geringeren Abstand erwartet; beim Meinungsforschungsinstitut INSA lag vor zwei Wochen sogar die AfD vorne.

Das prägte auch die Berichterstattung vieler Medien, die ein Kopf-an-Kopf-Rennen vorhersagten. Gerade das könnte dazu geführt zu haben, dass dieser Fall nicht eintrat und viele Anhänger anderer Parteien der CDU ihre Stimme gaben, um einen Wahlsieg der AfD zu verhindern.

Das ist aber heikel, hier mag es um eine ungewollte Partei zu gehen, aber das könnte auch mal in die andere Richtung 'dirigiert' werden.

Auch diese Frage
Zitat:
Wenn Sie die Macht haben, das Wahlverhalten von Menschen zu beeinflussen,
zeigt das derlei Veröffentlichungen vor einer Wahl unterbleiben sollten. So könnte man gezielt probieren zu lenken welche Partei mehr/weniger Stimmen bekommen soll.

#94:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 08.06.2021, 07:47
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Diese Grafik (gesehen im ND) gefällt mir und beruhigt mich. Nur 4% der verlorenen Wähler wanderten von der Linken zur AfD.

Die anderen sind schon 2016 gewandert:
https://www.dielinke-sachsen-anhalt.de/presse/presseerklaerungen/detail/news/kay-franke-zum-wahlergebnis/
Die Linke hatte dort mal soviel Zulauf wie die AfD heute.

#95:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 08.06.2021, 09:34
    —
DonMartin hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Diese Grafik (gesehen im ND) gefällt mir und beruhigt mich. Nur 4% der verlorenen Wähler wanderten von der Linken zur AfD.

Die anderen sind schon 2016 gewandert:
https://www.dielinke-sachsen-anhalt.de/presse/presseerklaerungen/detail/news/kay-franke-zum-wahlergebnis/
Die Linke hatte dort mal soviel Zulauf wie die AfD heute.


Ja, aber der Rest stirbt lieber als AfD zu wählen. Sehr glücklich

#96:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 08.06.2021, 10:24
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Diese Grafik (gesehen im ND) gefällt mir und beruhigt mich. Nur 4% der verlorenen Wähler wanderten von der Linken zur AfD.

Die anderen sind schon 2016 gewandert:
https://www.dielinke-sachsen-anhalt.de/presse/presseerklaerungen/detail/news/kay-franke-zum-wahlergebnis/
Die Linke hatte dort mal soviel Zulauf wie die AfD heute.


Ja, aber der Rest stirbt lieber als AfD zu wählen. Sehr glücklich


Ich wähle die Linke nur noch, weil Wagenknecht drin ist. Leider hat sie aber nicht so viel zu sagen, wie mir lieb wäre und den Kurs der Partei bestimmen andere und zudem unfähige Geister. Traurig Was, wie ich vermute, auch der Grund für die Abwanderung ist.

#97:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 08.06.2021, 13:09
    —
Ich richte mich immer danach was der Wahlomat mir empfiehlt.

#98:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 08.06.2021, 13:31
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich richte mich immer danach was der Wahlomat mir empfiehlt.


Was früher dein Pastor war, ist heute dein Geilomat ... äh ... Wahlomat.

#99:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 08.06.2021, 13:38
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich richte mich immer danach was der Wahlomat mir empfiehlt.


Was früher dein Pastor war, ist heute dein Geilomat ... äh ... Wahlomat.


Dabei läßt man sich wenigstens nicht so beeinflussen, wie von irgendwelche sympathische oder unsympathische Gesichter auf den werbeplakaten.

#100:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 08.06.2021, 14:01
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich richte mich immer danach was der Wahlomat mir empfiehlt.


Was früher dein Pastor war, ist heute dein Geilomat ... äh ... Wahlomat.


Dabei läßt man sich wenigstens nicht so beeinflussen, wie von irgendwelche sympathische oder unsympathische Gesichter auf den werbeplakaten.


Die Gesichter ignoriere ich für meinen Teil immer gekonnt. Smartes, charismatisches Grinsen war für mich noch nie ein Ausdruck guter Werte oder intelligenter politischer Standpunkte und Programme. (Früher war es noch einer für gewiefte Photographen, heute vielleicht noch für gekonnten Umgang mit Photoshop.) Charisma halte ich auch sonst nicht für ein Zeichen hoher Intelligenz. Bestenfalls für eines von manipulativer Schläue.

#101:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 08.06.2021, 14:05
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Diese Grafik (gesehen im ND) gefällt mir und beruhigt mich.

Mir nicht. Wie kommt man auf die Idee, in Scharen von der Linken zur CDU zu wandern??

#102:  Autor: DonMartin BeitragVerfasst am: 08.06.2021, 14:22
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Diese Grafik (gesehen im ND) gefällt mir und beruhigt mich.

Mir nicht. Wie kommt man auf die Idee, in Scharen von der Linken zur CDU zu wandern??

Vlt haben ein paar Leute doch das Wahlprogramm der SA-Linken gelesen?
Für Menschen, die weder Frau sind noch im Ö-Dienst arbeiten, ist mit der Linken nichts zu gewinnen.

#103:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 08.06.2021, 14:35
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Diese Grafik (gesehen im ND) gefällt mir und beruhigt mich.

Mir nicht. Wie kommt man auf die Idee, in Scharen von der Linken zur CDU zu wandern??


Ich vermute stark dahinter steckt die Absicht mit taktischem Wählen die AfD zu verhindern. Jeder andere Grund entzieht sich allerdings auch meinem Verstand. skeptisch

#104:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 08.06.2021, 14:54
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Diese Grafik (gesehen im ND) gefällt mir und beruhigt mich.

Mir nicht. Wie kommt man auf die Idee, in Scharen von der Linken zur CDU zu wandern??


Das wurde in den Wahl-Analysen mehrfach betont: Es war ein Kampf um den ersten Platz. Viele Wähler wollten nicht die AfD als Sieger sehen und haben taktisch gewählt. Zumal sind in den östlichen Bundesländern die Wähler tendenziell weniger parteitreu, was auch für die Linke gilt. Ich habe meine Aussage auch deshalb getroffen, weil es ja das Vorurteil gibt, bei den Linken seien noch Protestwähler, die genauso gut die AfD wählen könnten. Stimmt ja nicht mehr zwinkern Die Wählerresterampe der Linke siecht dahin, ist aber trotz zunehmender Demenz nicht national-konservativ. zwinkern

Ich wollte auch noch etwas Gutes im Schlechten sehen. Weinen

#105:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 08.06.2021, 14:55
    —
Bei Quarks & Co gab es mal eine Sendung über Wahlen.
U.A. hat man mal getestet, ob es einen Unterschied gäbe, wenn man nicht nur wählen durfte, welche Partei man möchte, sondern auch, welche Partei man nicht möchte.
Das Ergebnis war ein ganz anderes.
In Sachsen-Anhalt hätte die CDU wahrscheinlich weniger Stimmen bekommen, aber die AFD, durch die Ablehnung, ganz bestimmt.

#106:  Autor: BravopunkWohnort: Woanders BeitragVerfasst am: 08.06.2021, 15:44
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Diese Grafik (gesehen im ND) gefällt mir und beruhigt mich.

Mir nicht. Wie kommt man auf die Idee, in Scharen von der Linken zur CDU zu wandern??


Das wurde in den Wahl-Analysen mehrfach betont: Es war ein Kampf um den ersten Platz. Viele Wähler wollten nicht die AfD als Sieger sehen und haben taktisch gewählt. Zumal sind in den östlichen Bundesländern die Wähler tendenziell weniger parteitreu, was auch für die Linke gilt. Ich habe meine Aussage auch deshalb getroffen, weil es ja das Vorurteil gibt, bei den Linken seien noch Protestwähler, die genauso gut die AfD wählen könnten. Stimmt ja nicht mehr zwinkern Die Wählerresterampe der Linke siecht dahin, ist aber trotz zunehmender Demenz nicht national-konservativ. zwinkern

Ich wollte auch noch etwas Gutes im Schlechten sehen. Weinen


Ach so. An sich kein übler Gedanke. Trösten Allzu viel Parteitreue ist ja auch nicht gut.

#107:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 08.06.2021, 18:46
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Bei Quarks & Co gab es mal eine Sendung über Wahlen.
U.A. hat man mal getestet, ob es einen Unterschied gäbe, wenn man nicht nur wählen durfte, welche Partei man möchte, sondern auch, welche Partei man nicht möchte.
Das Ergebnis war ein ganz anderes.
In Sachsen-Anhalt hätte die CDU wahrscheinlich weniger Stimmen bekommen, aber die AFD, durch die Ablehnung, ganz bestimmt.


Wie genau soll ein solches Wahlsystem denn funktionieren? So, dass eine "Ablehnungsstimme" eine positive aufhebt? Da würde ja bspw. schon eine handvoll Ablehnungen reichen, um eine Partei knapp über 5% darunter zu drücken. Und bei einem polarisierten Wahlkampf zwischen zwei etwa gleich großen Parteien würden die jeweiligen Anhänger taktisch wählend ihre Parteien gegenseitig kleinschrumpfen, bis am Ende irgendeine Kleinpartei als Sieger dasteht. Klingt alles irgendwie bescheuert

#108:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 08.06.2021, 20:56
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Das wurde in den Wahl-Analysen mehrfach betont: Es war ein Kampf um den ersten Platz. Viele Wähler wollten nicht die AfD als Sieger sehen und haben taktisch gewählt.

Wobei das ja nun eine ziemlich blöde Taktik ist. Dieser ominöse "erste Platz" hat ja fast keine praktische Bedeutung (höchstens das Amt des Landtagspräsidenten), sondern hauptsächlich symbolische. Dafür würde ich nicht CDU wählen. Klar würde ich eine Regierung unter Beteiligung der AfD verhindern wollen - aber dafür reicht es aus, eine andere Partei zu wählen, dies es wahrscheinlich in den Landtag schafft und die notfalls zu diesem Zweck mit der CDU zusammenarbeitet.

#109:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 13.08.2021, 13:01
    —
Zitat:
Derzeit laufen alle Berechnungen der Größe des künftigen Deutschen Bundestags darauf hinaus, dass zu der Mindestsitzzahl von 598 Abgeordneten zwischen 250 und 400 Abgeordnete hinzukommen dürften. Auch vor dieser Entwicklung sind die Regierungsparteien seit Jahren gewarnt worden. Sie haben es aus durchaus eigennützigen Motiven nicht anders gewollt.
...
Dass der CSU-Vorsitzende Markus Söder und seine Spießgesellen damit nicht nur die Legitimität, sondern die Legalität eines Wahlsystems gefährden, war und ist ihnen gleichgültig.
...
Doch aus koalitionstaktischen wie aus eigensüchtigen Motiven spielten die Sozialdemokraten das Spiel der Union mit – können sie doch am 26. September sogar hoffen, dank der Hebelwirkung von Übergangmandaten mit einer womöglich noch größeren Fraktion als derzeit in den Bundestag zurückzukehren.

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/bundesverfassungsgericht-wahlrechtsreform-vorerst-gebilligt-17483436.html

#110:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 13.08.2021, 13:10
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Das wurde in den Wahl-Analysen mehrfach betont: Es war ein Kampf um den ersten Platz. Viele Wähler wollten nicht die AfD als Sieger sehen und haben taktisch gewählt.

Wobei das ja nun eine ziemlich blöde Taktik ist. Dieser ominöse "erste Platz" hat ja fast keine praktische Bedeutung (höchstens das Amt des Landtagspräsidenten), sondern hauptsächlich symbolische. Dafür würde ich nicht CDU wählen. Klar würde ich eine Regierung unter Beteiligung der AfD verhindern wollen - aber dafür reicht es aus, eine andere Partei zu wählen, dies es wahrscheinlich in den Landtag schafft und die notfalls zu diesem Zweck mit der CDU zusammenarbeitet.


Darum muss man bei Wahlen auch nur ein Kreuzchen machen. Mitdenken und mitwissen ist nicht erforderlich. zwinkern

#111:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 13.08.2021, 15:13
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Bei Quarks & Co gab es mal eine Sendung über Wahlen.
U.A. hat man mal getestet, ob es einen Unterschied gäbe, wenn man nicht nur wählen durfte, welche Partei man möchte, sondern auch, welche Partei man nicht möchte.
Das Ergebnis war ein ganz anderes.
In Sachsen-Anhalt hätte die CDU wahrscheinlich weniger Stimmen bekommen, aber die AFD, durch die Ablehnung, ganz bestimmt.


Wie genau soll ein solches Wahlsystem denn funktionieren? So, dass eine "Ablehnungsstimme" eine positive aufhebt? Da würde ja bspw. schon eine handvoll Ablehnungen reichen, um eine Partei knapp über 5% darunter zu drücken. Und bei einem polarisierten Wahlkampf zwischen zwei etwa gleich großen Parteien würden die jeweiligen Anhänger taktisch wählend ihre Parteien gegenseitig kleinschrumpfen, bis am Ende irgendeine Kleinpartei als Sieger dasteht. Klingt alles irgendwie bescheuert


Ich habe die dementsprechende Sendung gefunden:
https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/quarks-und-co/video-konsens-statt-kreuzchen-102.html

#112:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 13.08.2021, 18:17
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Derzeit laufen alle Berechnungen der Größe des künftigen Deutschen Bundestags darauf hinaus, dass zu der Mindestsitzzahl von 598 Abgeordneten zwischen 250 und 400 Abgeordnete hinzukommen dürften. Auch vor dieser Entwicklung sind die Regierungsparteien seit Jahren gewarnt worden. Sie haben es aus durchaus eigennützigen Motiven nicht anders gewollt.
...
Dass der CSU-Vorsitzende Markus Söder und seine Spießgesellen damit nicht nur die Legitimität, sondern die Legalität eines Wahlsystems gefährden, war und ist ihnen gleichgültig.
...
Doch aus koalitionstaktischen wie aus eigensüchtigen Motiven spielten die Sozialdemokraten das Spiel der Union mit – können sie doch am 26. September sogar hoffen, dank der Hebelwirkung von Übergangmandaten mit einer womöglich noch größeren Fraktion als derzeit in den Bundestag zurückzukehren.

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/bundesverfassungsgericht-wahlrechtsreform-vorerst-gebilligt-17483436.html

Tja. Man könnte ja, wenn so viele Abgeordnete zusätzlich im Parlament arbeiten, die Zahl ihrer Mitarbeiter entsprechend senken, um die Kosten zumindest ein bisschen im Rahmen zu halten. Dann müssten die Abgeordneten allerlei Arbeit, für die sie bisher Zuarbeiter hatten, selbst machen - sind ja dann genug.

Tatsächlich wird die Zahl der Mitarbeiter natürlich im genau gleichen maßstab wachsen wie die der Abgeordneten.

Gegenmaßnahme: Taktisch jeweils den Direktkandidaten wählen, der die größten Chancen hat, den CDU- bzw. vor allem CsU-Kandidaten zu schlagen. Zweitstimme dann nach tatsächlicher Präferenz.

#113:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 13.08.2021, 23:48
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Tja. Man könnte ja, wenn so viele Abgeordnete zusätzlich im Parlament arbeiten, die Zahl ihrer Mitarbeiter entsprechend senken, um die Kosten zumindest ein bisschen im Rahmen zu halten. Dann müssten die Abgeordneten allerlei Arbeit, für die sie bisher Zuarbeiter hatten, selbst machen - sind ja dann genug.

Tatsächlich wird die Zahl der Mitarbeiter natürlich im genau gleichen maßstab wachsen wie die der Abgeordneten.

Gegenmaßnahme: Taktisch jeweils den Direktkandidaten wählen, der die größten Chancen hat, den CDU- bzw. vor allem CsU-Kandidaten zu schlagen. Zweitstimme dann nach tatsächlicher Präferenz.

So mache ich das schon lange. So zählt meine Stimme "doppelt" und bildet ein Gegengewicht zu den Schwarz-Gelb-Wählern.

#114:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 14.08.2021, 09:37
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Tja. Man könnte ja, wenn so viele Abgeordnete zusätzlich im Parlament arbeiten, die Zahl ihrer Mitarbeiter entsprechend senken, um die Kosten zumindest ein bisschen im Rahmen zu halten. Dann müssten die Abgeordneten allerlei Arbeit, für die sie bisher Zuarbeiter hatten, selbst machen - sind ja dann genug.

Tatsächlich wird die Zahl der Mitarbeiter natürlich im genau gleichen maßstab wachsen wie die der Abgeordneten.

Gegenmaßnahme: Taktisch jeweils den Direktkandidaten wählen, der die größten Chancen hat, den CDU- bzw. vor allem CsU-Kandidaten zu schlagen. Zweitstimme dann nach tatsächlicher Präferenz.

So mache ich das schon lange. So zählt meine Stimme "doppelt" und bildet ein Gegengewicht zu den Schwarz-Gelb-Wählern.

Wieso doppelt? Es hat ja keinerlei Auswirkungen auf die Mehrheitsverhältnisse. Es sorgt nur dafür, dass es - falls, wie es jetzt aussieht, CDU und CSU viele Direktmandate gewinnen - weniger Überhang- und Ausgleichsmandate gibt und der Bundestag weniger stark aufgebläht wird.

#115:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 14.08.2021, 11:17
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Bei Quarks & Co gab es mal eine Sendung über Wahlen.
U.A. hat man mal getestet, ob es einen Unterschied gäbe, wenn man nicht nur wählen durfte, welche Partei man möchte, sondern auch, welche Partei man nicht möchte.
Das Ergebnis war ein ganz anderes.
In Sachsen-Anhalt hätte die CDU wahrscheinlich weniger Stimmen bekommen, aber die AFD, durch die Ablehnung, ganz bestimmt.


Wie genau soll ein solches Wahlsystem denn funktionieren? So, dass eine "Ablehnungsstimme" eine positive aufhebt? Da würde ja bspw. schon eine handvoll Ablehnungen reichen, um eine Partei knapp über 5% darunter zu drücken. Und bei einem polarisierten Wahlkampf zwischen zwei etwa gleich großen Parteien würden die jeweiligen Anhänger taktisch wählend ihre Parteien gegenseitig kleinschrumpfen, bis am Ende irgendeine Kleinpartei als Sieger dasteht. Klingt alles irgendwie bescheuert


Ich habe die dementsprechende Sendung gefunden:
https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/quarks-und-co/video-konsens-statt-kreuzchen-102.html


Hmmm, na ja, dürfte dazu führen, dass es immer eine fette Mehrheit für die sog. "Mitte" gäbe und jede Partei bemüht wäre, Polarisierung zu vermeiden. Die CDU dürfte der größte Profiteur eines solchen Wahlsystems sein, denke ich, denn mehr noch als das aktuelle System begünstigt es den Status quo - als das, woran die Leute halt gewöhnt sind.

#116:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 14.08.2021, 11:28
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Derzeit laufen alle Berechnungen der Größe des künftigen Deutschen Bundestags darauf hinaus, dass zu der Mindestsitzzahl von 598 Abgeordneten zwischen 250 und 400 Abgeordnete hinzukommen dürften. Auch vor dieser Entwicklung sind die Regierungsparteien seit Jahren gewarnt worden. Sie haben es aus durchaus eigennützigen Motiven nicht anders gewollt.
...
Dass der CSU-Vorsitzende Markus Söder und seine Spießgesellen damit nicht nur die Legitimität, sondern die Legalität eines Wahlsystems gefährden, war und ist ihnen gleichgültig.
...
Doch aus koalitionstaktischen wie aus eigensüchtigen Motiven spielten die Sozialdemokraten das Spiel der Union mit – können sie doch am 26. September sogar hoffen, dank der Hebelwirkung von Übergangmandaten mit einer womöglich noch größeren Fraktion als derzeit in den Bundestag zurückzukehren.

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/bundesverfassungsgericht-wahlrechtsreform-vorerst-gebilligt-17483436.html

Tja. Man könnte ja, wenn so viele Abgeordnete zusätzlich im Parlament arbeiten, die Zahl ihrer Mitarbeiter entsprechend senken, um die Kosten zumindest ein bisschen im Rahmen zu halten. Dann müssten die Abgeordneten allerlei Arbeit, für die sie bisher Zuarbeiter hatten, selbst machen - sind ja dann genug....


Das Problem: Wohlhabende Abgeordnete mit gut dotierten Nebentätigkeiten können sich privat auch weiterhin genügend Zuarbeiter leisten, während solche, die das nicht können, in ihren Handlungsmöglichkeiten beschnitten würden.

Klar ist aber, dass die Zahl der Abgeordneten sinken sollte. Ein aufgeblähter Bundestag hat ja noch weitreichendere Folgen als bloß mehr Mitarbeiterpersonal im Bundestag. Mehr Abgeordnete machen auch diversen betroffenen Verwaltungen mehr Arbeit. Vor allem über das Fragerecht. Die Anzahl der kleinen und schriftlichen Anfragen ist in der vergangenen Wahlperiode regelrecht explodiert. Verfassungsrechtlich kann man dagegen nichts machen, da das Fragerecht DAS Instrument zur Kontrolle der Regierung durch das Parlament ist. Ob dieses Instrument in dem Sinne benutzt wird, für den es gedacht ist oder in weiten Teil bloß verwendet wird, um Sand ins Getriebe der Regierung zu streuen, indem man weite Teile der Ministerien und nachgeordneter Behörden mit der Bearbeitung sinnloser Anfragen beschäftigt, liegt einzig an den Abgeordneten, die in diesem Punkt aus guten Gründen autark und nicht rechtfertigungspflichtig sind.

#117:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 15.08.2021, 09:57
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Bei Quarks & Co gab es mal eine Sendung über Wahlen.
U.A. hat man mal getestet, ob es einen Unterschied gäbe, wenn man nicht nur wählen durfte, welche Partei man möchte, sondern auch, welche Partei man nicht möchte.
Das Ergebnis war ein ganz anderes.
In Sachsen-Anhalt hätte die CDU wahrscheinlich weniger Stimmen bekommen, aber die AFD, durch die Ablehnung, ganz bestimmt.


Wie genau soll ein solches Wahlsystem denn funktionieren? So, dass eine "Ablehnungsstimme" eine positive aufhebt? Da würde ja bspw. schon eine handvoll Ablehnungen reichen, um eine Partei knapp über 5% darunter zu drücken. Und bei einem polarisierten Wahlkampf zwischen zwei etwa gleich großen Parteien würden die jeweiligen Anhänger taktisch wählend ihre Parteien gegenseitig kleinschrumpfen, bis am Ende irgendeine Kleinpartei als Sieger dasteht. Klingt alles irgendwie bescheuert


Ich habe die dementsprechende Sendung gefunden:
https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/quarks-und-co/video-konsens-statt-kreuzchen-102.html


Hmmm, na ja, dürfte dazu führen, dass es immer eine fette Mehrheit für die sog. "Mitte" gäbe und jede Partei bemüht wäre, Polarisierung zu vermeiden. Die CDU dürfte der größte Profiteur eines solchen Wahlsystems sein, denke ich, denn mehr noch als das aktuelle System begünstigt es den Status quo - als das, woran die Leute halt gewöhnt sind.


Es könnte allerdings auch ganz anders kommen. Dieses System setzt ja eigentlich voraus, dass man sich mit ALLEN Parteien beschäftigt, die auf dem Wahlzettel stehen, denn man muss ja für jede Partei eine entsprechende Skalierung vornehmen. Das ist dann doch eine recht hohe Wahlhürde, bei den rund 30 Parteien, die da immer antreten. Zu sagen, man solle einfach nur die Parteien skalieren, die man kennt, erscheint mir nicht sehr sinnvoll, da das das Ergebnis unbekannter Parteien unangemessen nach oben verzerren dürfte, da eben im Wesentlichen nur deren Fans eine Skalierung mit entsprechend hohen Werten vornähmen. Dass da dann jede Bewertung mit gewissenhafter Überlegung erfolgt, kann doch arg bezweifelt werden. Nicht, dass das bei Stimmabgaben im aktuellen System garantiert wäre, aber das Zustandekommen der Ergebnisse und das Prinzip der Repräsentation ist darin doch wohl doch verständlicher.

#118:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 15.08.2021, 10:47
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Bei Quarks & Co gab es mal eine Sendung über Wahlen.
U.A. hat man mal getestet, ob es einen Unterschied gäbe, wenn man nicht nur wählen durfte, welche Partei man möchte, sondern auch, welche Partei man nicht möchte.
Das Ergebnis war ein ganz anderes.
In Sachsen-Anhalt hätte die CDU wahrscheinlich weniger Stimmen bekommen, aber die AFD, durch die Ablehnung, ganz bestimmt.


Wie genau soll ein solches Wahlsystem denn funktionieren? So, dass eine "Ablehnungsstimme" eine positive aufhebt? Da würde ja bspw. schon eine handvoll Ablehnungen reichen, um eine Partei knapp über 5% darunter zu drücken. Und bei einem polarisierten Wahlkampf zwischen zwei etwa gleich großen Parteien würden die jeweiligen Anhänger taktisch wählend ihre Parteien gegenseitig kleinschrumpfen, bis am Ende irgendeine Kleinpartei als Sieger dasteht. Klingt alles irgendwie bescheuert


Ich habe die dementsprechende Sendung gefunden:
https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/quarks-und-co/video-konsens-statt-kreuzchen-102.html


Hmmm, na ja, dürfte dazu führen, dass es immer eine fette Mehrheit für die sog. "Mitte" gäbe und jede Partei bemüht wäre, Polarisierung zu vermeiden. Die CDU dürfte der größte Profiteur eines solchen Wahlsystems sein, denke ich, denn mehr noch als das aktuelle System begünstigt es den Status quo - als das, woran die Leute halt gewöhnt sind.


Es könnte allerdings auch ganz anders kommen. Dieses System setzt ja eigentlich voraus, dass man sich mit ALLEN Parteien beschäftigt, die auf dem Wahlzettel stehen, denn man muss ja für jede Partei eine entsprechende Skalierung vornehmen. Das ist dann doch eine recht hohe Wahlhürde, bei den rund 30 Parteien, die da immer antreten. Zu sagen, man solle einfach nur die Parteien skalieren, die man kennt, erscheint mir nicht sehr sinnvoll, da das das Ergebnis unbekannter Parteien unangemessen nach oben verzerren dürfte, da eben im Wesentlichen nur deren Fans eine Skalierung mit entsprechend hohen Werten vornähmen. Dass da dann jede Bewertung mit gewissenhafter Überlegung erfolgt, kann doch arg bezweifelt werden. Nicht, dass das bei Stimmabgaben im aktuellen System garantiert wäre, aber das Zustandekommen der Ergebnisse und das Prinzip der Repräsentation ist darin doch wohl doch verständlicher.

Es gibt aber viele Menschen, (ich denke sogar die meisten) die durchaus mit mehrere Parteien "leben können". Jetzt kann man nur eine Partei wählen.
Wenn ich z.B. eine Grün-Rote Regierung bevorzugen würde, kann ich sowohl die Grünen, wie auch die Linke und/oder SPD gleich beurteilen. Und die, die ich absolut nicht dabei haben möchte, wenig.
Man könnte so quasi die Koalition mitbestimmen.

#119:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 15.08.2021, 12:02
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Man könnte so quasi die Koalition mitbestimmen.

Nee. Dass eine unbestimmte Zahl von Wählern mehrere Parteien gemeinsam markiert, heißt für deren Koalitionsmöglichkeiten und -verhalten noch gar nix.

#120:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 15.08.2021, 15:28
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Man könnte so quasi die Koalition mitbestimmen.

Nee. Dass eine unbestimmte Zahl von Wählern mehrere Parteien gemeinsam markiert, heißt für deren Koalitionsmöglichkeiten und -verhalten noch gar nix.

Schau dir mal das Quarks-Filmchen an. Das Ergebnis was dabei herauskommt, ist auf jeden Fall ein ganz anderes, als wenn man nur "sein Kreuzchen" machen darf.

#121:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 15.08.2021, 18:34
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Man könnte so quasi die Koalition mitbestimmen.

Nee. Dass eine unbestimmte Zahl von Wählern mehrere Parteien gemeinsam markiert, heißt für deren Koalitionsmöglichkeiten und -verhalten noch gar nix.

Schau dir mal das Quarks-Filmchen an. Das Ergebnis was dabei herauskommt, ist auf jeden Fall ein ganz anderes, als wenn man nur "sein Kreuzchen" machen darf.


Klar, das muss ja auch schon allein deshalb so sein, weil es ein völlig anderes System ist. Ein Skalierungsdurchschnitt ist halt was anderes als das Ergebnis einer Zählung. Es ist auch demokratietheoretisch ein völlig anderer Ansatz, denn die eigentliche Idee des Parlamentarismus ist ja, dass man da seine Repräsentanten wählt. Anzugeben, mit welcher Partei man glaubt wie stark übereinzustimmen, ist aber keine Wahl von Repräsentanten. Es ist streng genommen überhaupt keine Wahl. Das müsste man wenn schon anders lösen, z.B. über Gewichtungsstimmen derart: In jedem Wahlkres gibt es X Mandate zu vergeben. Ein Kandidat braucht Y stimmen, um ein Mandat zu erringen. Jeder Wähler kann alle Kandidaten seines Wahlkreises durchnummerieren. Erst werden alle Einser gezählt, wenn dann noch Mandate zu vergeben sind, kommen auch die Zweierwertungen zum Zuge usw.

#122:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 22.08.2021, 17:34
    —
Die britischen Buchmacher sehen die Chancen für eine Kanzlerschaft Laschets nur noch bei knapp über 50%.
https://smarkets.com/event/974485/politics/europe/germany/next-german-chancellor-2019

Auch interessant: Söder werden noch leicht höhere Chancen eingeräumt als Baerbock. Zugleich werden keine nennenswerten Chancen für Habeck gesehen. Dass die Union ihren Kandidaten noch tauscht und damit erfolgreich ist, wird also für ungleich wahrscheinlicher erachtet als dass das bei den Grünen passiert.

Jaja, hat mit Inhalten alles nix zu tun, aber diesen Wahlkampf unter dramaturgischen Gesichtspunkten zu betrachten ist leider wesentlich ergiebiger...

#123:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 03.09.2021, 12:27
    —
Zitat:
Steuergewerkschaft nennt Kritik an Meldeportal »ehrabschneidend«

Werden Bürger durch ein neues Meldesystem für Steuervergehen denunziert? Die Steuergewerkschaft weist das scharf zurück: Beamte seien »keine Stümper« und nicht an »kleinlichen Nachbarschaftskonflikten« interessiert.

[...]

Das Portal in Baden-Württemberg sei »eher eine Verbesserung«, denn die Steuerverwaltung dort könne nun durch gezielte Rückfragen den »Anzeigenschrott« von »werthaltigen Hinweisen« trennen.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/meldeportal-fuer-steuersuender-steuergewerkschaft-weist-kritik-scharf-zurueck-a-3f811a0c-6b91-4ff8-92f2-ed007c4be3af

Das ist die eigentliche Neuerung, BTW.

#124:  Autor: AhrimanWohnort: 89250 Senden BeitragVerfasst am: 04.09.2021, 11:24
    —
Warum hat der Bundestag eine Kuppel?

Schon mal 'n Zirkus mit Flachdach gesehen?

Ich erwäge ernsthaft, nicht zur Wahl zu gehen.

#125:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 04.09.2021, 11:44
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Warum hat der Bundestag eine Kuppel?

Weil der Reichstag eine Kuppel hatte.

#126:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 04.09.2021, 12:23
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Die britischen Buchmacher sehen die Chancen für eine Kanzlerschaft Laschets nur noch bei knapp über 50%.
https://smarkets.com/event/974485/politics/europe/germany/next-german-chancellor-2019

Auch interessant: Söder werden noch leicht höhere Chancen eingeräumt als Baerbock. Zugleich werden keine nennenswerten Chancen für Habeck gesehen. Dass die Union ihren Kandidaten noch tauscht und damit erfolgreich ist, wird also für ungleich wahrscheinlicher erachtet als dass das bei den Grünen passiert.

Jaja, hat mit Inhalten alles nix zu tun, aber diesen Wahlkampf unter dramaturgischen Gesichtspunkten zu betrachten ist leider wesentlich ergiebiger...


Allerletzte Hoffnung der UNION ist ja jetzt die, dass es sich die Bürger in der Wahlkabine noch einmal genau überleben, wo sie ihr Kreuz machen. Und dann dort, wo sie es schon immer gemacht haben.

#127:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 04.09.2021, 13:03
    —
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Warum hat der Bundestag eine Kuppel?

Schon mal 'n Zirkus mit Flachdach gesehen?

Ich erwäge ernsthaft, nicht zur Wahl zu gehen.


Das ist noch mal ein Argument. Mit den Augen rollen
Aber wenn du CDU/CSU wählen willst, bleib lieber daheim. zwinkern

#128:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 04.09.2021, 13:22
    —
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Allerletzte Hoffnung der UNION ist ja jetzt die, dass es sich die Bürger in der Wahlkabine noch einmal genau überleben, wo sie ihr Kreuz machen. Und dann dort, wo sie es schon immer gemacht haben.

Gleichzeitig wird aber zur Briefwahl aufgerufen, weswegen die jetzigen Umfragen eine höhere Bedeutung haben als wenn alle in die Wahlkabine rennen.

#129:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 07.09.2021, 00:05
    —
Mensch im Kothaufen-Kostüm protestiert gegen die AfD
Zitat:
... hat sich eine Person in einem Kostüm in Form eines Kothaufen-Emojis am Parteistand zur Bundestagswahl angestellt und vorbeigehende Passanten angesprochen....


Ist doch mal eine witzige Aktion zum Wahlkampf Lachen

#130:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 07.09.2021, 10:02
    —
Briefwahl abgeschickt zwinkern

#131:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 07.09.2021, 11:01
    —
Zitat:
Der SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hatte vergangene Woche unter anderem im Gespräch mit F.A.Z.-Lesern gesagt: „50 Millionen sind jetzt zwei Mal geimpft. Wir waren ja alle die Versuchskaninchen für diejenigen, die bisher abgewartet haben. Deshalb sage ich als einer dieser 50 Millionen – es ist gut gegangen! Bitte macht mit.“

Dafür war er vom CDU-Kanzlerkandidaten Laschet und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) scharf kritisiert worden.


https://www.faz.net/aktuell/politik/merkel-ruft-in-bundestagsdebatte-zur-impfung-auf-niemand-ist-versuchskaninchen-17525030.html

Ohoh, der CDU muss es wirklich schlecht gehen, wenn sie sich an solchen Strohalmen klammert. : )

#132:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 07.09.2021, 16:05
    —
Auch schon Briefwahl gemacht.

#133:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 08.09.2021, 08:11
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Der SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hatte vergangene Woche unter anderem im Gespräch mit F.A.Z.-Lesern gesagt: „50 Millionen sind jetzt zwei Mal geimpft. Wir waren ja alle die Versuchskaninchen für diejenigen, die bisher abgewartet haben. Deshalb sage ich als einer dieser 50 Millionen – es ist gut gegangen! Bitte macht mit.“

Dafür war er vom CDU-Kanzlerkandidaten Laschet und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) scharf kritisiert worden.


https://www.faz.net/aktuell/politik/merkel-ruft-in-bundestagsdebatte-zur-impfung-auf-niemand-ist-versuchskaninchen-17525030.html

Ohoh, der CDU muss es wirklich schlecht gehen, wenn sie sich an solchen Strohalmen klammert. : )


Blanke Panik. Wobei man sagen muss: Die frische Verknalltheit der Deutschen in Scholz ist schon etwas kurios. Hab mir gestern seine Rede im Bundestag angetan - und bin nur mit Mühe nicht eingeschlafen. Andererseits mögen die Deutschen auch genau DAS. Deswegen haben sie all die Jahre ja auch Merkel gewählt, insofern wäre er da schon der angemessene Nachfolger. Apropos Merkel: Es ist ja schon interessant, wie zum Teil dieselben Menschen, die ständig von der "katastrophalen Politik" der CDU ZUGLEICH jetzt schon Merkel nachtrauern. Als hätte die mit ihrer eigenen Partei im Grunde gar nichts tun. Aber das ist ja ein durchaus bekanntes Phänomen, dass das Volk Politiker, in die es sich aus welchen Gründen auch immer vernarrt hat, getrennt von deren Politik betrachtet.

#134:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 08.09.2021, 16:54
    —
So, ich hab auch schon gewählt. Theoretisch Briefwahl, praktisch Vorabwahl: Man füllt in einem dafür vorgesehenen Wahllokal im Rathaus den Briefwahlantrag aus, gibt ihn ab, holt die Briefwahlunterlagen ab und bringt den Wahlbrief wieder zurück.

#135:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 09.09.2021, 05:29
    —
Hmm... wisst ihr zufällig, wie lange das normalerweise dauert, bis einem die Unterlagen zugeschickt werden, wenn man Briefwahl beantragt hat?

#136:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 09.09.2021, 08:18
    —
Und weil die Rote-Socken-Nummer nicht wie gewünscht verfängt, nun der Versuch der Reanimierung eines anderen Wahlkampfklassikers: Der Kampf gegen arbeitslose Schmarotzer, vulgo Volksschädlinge:
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/union-politiker-spekulieren-ueber-arbeitsdienst-fuer-langzeitarbeitslose-a-2ab98831-dda8-41a8-8a7f-39e93b611143

#137:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 09.09.2021, 10:16
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Hmm... wisst ihr zufällig, wie lange das normalerweise dauert, bis einem die Unterlagen zugeschickt werden, wenn man Briefwahl beantragt hat?


Bei mir war es etwa eine Woche

#138:  Autor: Lord SnowWohnort: Würzburg BeitragVerfasst am: 10.09.2021, 18:19
    —
Ich muss sagen, mir gefällt "Die Partei", sie haben derben Humor... Lachen



PS: Haben die Verschwörungstheoretiker doch recht?

Denn von welchem Superschurken, der im Hintergrund logischerweise die Fäden zieht, ist denn Laschet jetzt der niedliche Gehilfe? Böse Am Kopf kratzen

#139:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 10.09.2021, 19:44
    —
Lord Snow hat folgendes geschrieben:
Denn von welchem Superschurken, der im Hintergrund logischerweise die Fäden zieht, ist denn Laschet jetzt der niedliche Gehilfe? Böse Am Kopf kratzen

Ääh, von Gru und Dr. Nefario? Ist doch offensichtlich, oder? freakteach

#140:  Autor: SiegfriedWohnort: Singapore BeitragVerfasst am: 10.09.2021, 22:19
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Hmm... wisst ihr zufällig, wie lange das normalerweise dauert, bis einem die Unterlagen zugeschickt werden, wenn man Briefwahl beantragt hat?

Warst du nicht mal Anarchist?

#141:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 10.09.2021, 22:49
    —
Zitat:
Nichts ist erwiesen, aber immerhin sahen die Ermittler genug Anhaltspunkte, um eine Durchsuchung anzuordnen – selbst wenn es sich um das Ministerium des SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz handelt und kurz vor der Bundestagswahl geschieht. Weder der Bundesfinanzminister noch seine Mitarbeiter sind Gegenstand der aktuellen Ermittlungen.

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/welche-verantwortung-scholz-bei-razzia-im-finanzministerium-traegt-17529439.html

Honni soit qui mal y pense

#142:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 10.09.2021, 23:03
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Nichts ist erwiesen, aber immerhin sahen die Ermittler genug Anhaltspunkte, um eine Durchsuchung anzuordnen – selbst wenn es sich um das Ministerium des SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz handelt und kurz vor der Bundestagswahl geschieht. Weder der Bundesfinanzminister noch seine Mitarbeiter sind Gegenstand der aktuellen Ermittlungen.

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/welche-verantwortung-scholz-bei-razzia-im-finanzministerium-traegt-17529439.html

Honni soit qui mal y pense


Der Gedanke kam mir auch sofort, als ich es hörte.

#143:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 11.09.2021, 09:33
    —
Siegfried hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Hmm... wisst ihr zufällig, wie lange das normalerweise dauert, bis einem die Unterlagen zugeschickt werden, wenn man Briefwahl beantragt hat?

Warst du nicht mal Anarchist?

Was, willst du etwa einem Anarchisten erklären, was er gefälligst zu tun und zu lassen hat!? freakteach

Ich war alles mögliche schon mal. Vermutlich war ich auch irgendwann mal Anarchist, was auch immer das heißt. Aber dann bin ich erwachsen geworden. Vielleicht versuchst du's irgendwann auch mal...?

#144:  Autor: Lord SnowWohnort: Würzburg BeitragVerfasst am: 12.09.2021, 20:16
    —
Wann folgt eigentlich die Einführung der neuen Regierung nach den Wahlen? Wie ist das gesetzlich geregelt?

#145:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 12.09.2021, 20:48
    —
Lord Snow hat folgendes geschrieben:
Wann folgt eigentlich die Einführung der neuen Regierung nach den Wahlen? Wie ist das gesetzlich geregelt?


Eine festgelegte Frist gibt es nur für die konstituierende Sitzung des neuen Bundestages, die ist spätestens einen Monat nach der Wahl. Von da ist die aktuelle Regierung nur noch geschäftsführend im Amt. Und zwar so lange, bis der Nachfolger von Frau Merkel gewählt ist. Eine Frist, bis wann das zu erfolgen hat, gibt es aber nicht; der Bundespräsident bringt seinen Vorschlag normalerweise erst dann in den Bundestag ein, wenn eine Mehrheit wahrscheinlich ist.

Also zusammengefasst: Es kann sich ziehen, nach der letzten Wahl zog es sich ja gar bis in den März des Folgejahres.

#146:  Autor: Lord SnowWohnort: Würzburg BeitragVerfasst am: 13.09.2021, 11:44
    —
Ah danke, darum findet man auch nichts im Netz, ich hatte mich schon gewundert, wieso es keine Regelungen dazu gibt, die man einsehen kann.

Mir würde eigentlich fast besser gefallen, es gebe feste Fahrpläne nachdenen das abzulaufen hat. So wie in den USA, dann ergebe auch das "Alle 5 Jahre wählen" mehr Sinn, so ist es ja nicht ganz korrekt.

Auf der anderen Seite ist es aber nicht so einfach wie in den USA, wo eine Partei den Sieg einfährt. Da müssen Koalitionsverträge erarbeitet werden und sich erst auf eine Regierungsbildung geeinigt werden. Das kostet Zeit. Im Vorfeld einer Wahl, um das zu beschleunigen und im Fahrplan zu bleiben, ist das ja nicht möglich, da nicht absehbar ist, wer wieviel Prozent einfährt und damit entsprechend Druckmittel und Verhandlungsspielraum bei der Koalitionsbildung hat.

So im Nachhinein hätte ich eigentlich selber darauf kommen müssen... Am Kopf kratzen

#147:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 13.09.2021, 13:57
    —
Im Normalfall ist das deutsche System schneller, Verzögerungen gibt es nur bei "schwierigen" Mehrheitsverhältnissen mit scheiternden Koalitionsverhandlungen usw.

Der Hauptunterschied zu den USA ist natürlich, dass der Regierungschef vom Parlament gewählt werden muss, in den USA sind Parlaments- und Präsidentenwahl zwei separate Volkswahlen. Trotzdem könnte man natürlich auch für die Kanzlerwahl fristen in die Verfassung schreiben. In einigen Bundesländern gibt es die m.W. sogar für die Wahl des Ministerpräsidenten. Auf Bundesebene legt man eben viel Wert auf "Stabilität" und will "überstürzte" Regierungsbildungen daher wohl eher vermeiden.

#148:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 13.09.2021, 14:53
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Im Normalfall ist das deutsche System schneller, Verzögerungen gibt es nur bei "schwierigen" Mehrheitsverhältnissen mit scheiternden Koalitionsverhandlungen usw.

Der Hauptunterschied zu den USA ist natürlich, dass der Regierungschef vom Parlament gewählt werden muss, in den USA sind Parlaments- und Präsidentenwahl zwei separate Volkswahlen. Trotzdem könnte man natürlich auch für die Kanzlerwahl fristen in die Verfassung schreiben. In einigen Bundesländern gibt es die m.W. sogar für die Wahl des Ministerpräsidenten. Auf Bundesebene legt man eben viel Wert auf "Stabilität" und will "überstürzte" Regierungsbildungen daher wohl eher vermeiden.

In der USA dauert es manchmal bis 3 Monate nach der Wahl, bis sie wissen, wer gewonnen hat.
Wladimir Kaminer sagte mal: "In Russland wissen die das bereits 3 Monate vor der Wahl".

#149:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 13.09.2021, 16:08
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
....
In der USA dauert es manchmal bis 3 Monate nach der Wahl, ...


In den Niederlanden kann man froh sein, wenn das innerhalb von drei Jahren was wird. Lachen
die letzten Wahlen waren am 17 März 2021... ob das dieses Jahr mit ner Regierung noch was wird?

Wobei Belgien mit seinen fast 500 Tagen ja auch gut dabei ist

#150:  Autor: Lord SnowWohnort: Würzburg BeitragVerfasst am: 13.09.2021, 18:42
    —


Lachen

#151:  Autor: Lord SnowWohnort: Würzburg BeitragVerfasst am: 13.09.2021, 18:43
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Im Normalfall ist das deutsche System schneller, Verzögerungen gibt es nur bei "schwierigen" Mehrheitsverhältnissen mit scheiternden Koalitionsverhandlungen usw.

Der Hauptunterschied zu den USA ist natürlich, dass der Regierungschef vom Parlament gewählt werden muss, in den USA sind Parlaments- und Präsidentenwahl zwei separate Volkswahlen. Trotzdem könnte man natürlich auch für die Kanzlerwahl fristen in die Verfassung schreiben. In einigen Bundesländern gibt es die m.W. sogar für die Wahl des Ministerpräsidenten. Auf Bundesebene legt man eben viel Wert auf "Stabilität" und will "überstürzte" Regierungsbildungen daher wohl eher vermeiden.


Naja auf der anderen Seite gibt es immer einen festes Datum, an welchem der nächste Präsident sein Amt antritt bzw. weiterführt!

#152:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 13.09.2021, 19:50
    —
Lord Snow hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Im Normalfall ist das deutsche System schneller, Verzögerungen gibt es nur bei "schwierigen" Mehrheitsverhältnissen mit scheiternden Koalitionsverhandlungen usw.

Der Hauptunterschied zu den USA ist natürlich, dass der Regierungschef vom Parlament gewählt werden muss, in den USA sind Parlaments- und Präsidentenwahl zwei separate Volkswahlen. Trotzdem könnte man natürlich auch für die Kanzlerwahl fristen in die Verfassung schreiben. In einigen Bundesländern gibt es die m.W. sogar für die Wahl des Ministerpräsidenten. Auf Bundesebene legt man eben viel Wert auf "Stabilität" und will "überstürzte" Regierungsbildungen daher wohl eher vermeiden.


Naja auf der anderen Seite gibt es immer einen festes Datum, an welchem der nächste Präsident sein Amt antritt bzw. weiterführt!


Ja, ein US-Präsident hat aber umfassendere exekutive Befugnisse und ist auch handlungsfähig, wenn er nicht die Mehrheit des Parlamentes hinter sich hat. Das ist beim deutschen Kanzler etwas anders.

#153:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 15.09.2021, 16:05
    —
Zitat:
Klaas Heufer-Umlauf hat für seine Show "Late Night Berlin" zwei Kinder mit Fragen auf die Kanzlerkandidaten Armin Laschet und Olaf Scholz losgelassen.


Zitat:
"Ich habe Fotos gesehen, auf denen rauchst du Zigarillos", sagte Pauline zu Laschet und fragte: "Willst du damit aufhören?". Laschet war die Situation merklich unangenehm, am Ende fiel ihm zu seiner Verteidigung nur ein: "Ich rauche die nicht auf Lunge!"


https://www.stern.de/kultur/tv/laschet-und-scholz-bei-kinderreportern-von-late-night-berlin--entlarvende-reaktionen-30742676.html

lol, wie bei meiner Mama zu Hause damals. Nur daß ich jünger war.

#154:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 15.09.2021, 21:08
    —
Lachen Hat er sich an Clinton erinnert - 1992: "... ich habe es nicht inhaliert, ...".

#155:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 16.09.2021, 16:16
    —
Zitat:
Es galt eine eherne Regel: „Exit polls“ werden erst veröffentlicht, wenn die Wahllokale geschlossen sind. Doch für die Stimmen der Briefwähler gilt das nicht mehr. So gewinnen die Umfragen noch mehr Macht.

https://www.faz.net/aktuell/politik/bundestagswahl/forsa-darf-wahlentscheidung-von-briefwaehlern-veroeffentlichen-17540120.html

Sehe ich auch sehr kritisch, und hoffe, das wird gesetzlich unterbunden.

#156:  Autor: Lord SnowWohnort: Würzburg BeitragVerfasst am: 16.09.2021, 17:17
    —
Und das hier:

Zitat:
Oder steht das Recht der Meinungsforscher, ihrem Beruf nachzugehen, über dem Willen des Souveräns und über dem Schutz der freien Bildung des Wählerwillens vor Manipulation?


Fast noch wichtiger!

#157:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 17.09.2021, 23:14
    —
Am Sonntag folgt das dritte von drei Triells und die spannende Frage aus der Sicht von BILD und WELT ist, ob "Klatsche" den Rückstand von drei Punkten noch aufholt, oder ob er auch dazu zu blöd ist.

Sitzt außerdem bei Annalena die Frisur und auch die von Olaf?

Wir werden sehen, mit welchem Chancellor Doitschland in den nächsten 16 Jahren den Kurs des Alten namens "keine Experimente!" fortführt.

Denn Klimaschutz kann so wichtig nicht sein, um diesen Pfad der christlichen Tugend zu verlassen und ihn dem roten Satanus namens Linksrutsch zu überlassen.

Lobet die christlich-westlichen Oligarchenvereine und die Haubitzen, die wenigstens richtig schießen können, meint Frau Baerbock, die lieber mit als ohne NATO die Klimahitze bewältigen will. Aber erst das militärische Fressen, dann die Klimamoral!

Wenn das der alte Konrad noch erleben dürfte! So viele Enkel und -innen in bunten Farben auf einem Triell-Haufen!

Was sagt der Chinese dazu? "Faule Doitse!"

Genau. Und wo er Recht hat, hat er Recht.

#158:  Autor: Lord SnowWohnort: Würzburg BeitragVerfasst am: 18.09.2021, 18:48
    —
Söder hat zur Wählertäuschung aufgerufen!

https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/bundestagswahl/id_90821182/scharfe-kritik-an-soeder-rede-ruft-der-csu-chef-hier-zur-straftat-auf-.html

zynisches Grinsen

Zitat:

Söder äußert in Schweinfurt einen umstrittenen Vorschlag: "Was möchtest du denn wählen?", sollen Unionsanhänger laut Söder möglichst viele Menschen aus ihrem sozialen Umfeld am Wahltag fragen. Wenn sie "CSU" sagen, solle man sie direkt mit ins Wahllokal mitnehmen. Doch für den Fall, dass es sich um unentschlossene Wähler handelt, sollten die Wahlkämpfer sagen: "Gute Idee, lass dir noch eine Woche Zeit. Die Wahl ist erst nächste Woche."


Das wusste ich so auch noch nicht:

Zitat:
§ 108a Wählertäuschung
(1) Wer durch Täuschung bewirkt, dass jemand bei der Stimmabgabe über den Inhalt seiner Erklärung irrt oder gegen seinen Willen nicht oder ungültig wählt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Der Versuch ist strafbar.

#159:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 19.09.2021, 10:01
    —
Laschet hat auch mal wieder einen ordentlichen rausgehauen. Aber seht selbst:

Teil 1: Die Wiedervereinigung von 1991

Teil 2: Laschet und die Sache mit dem Ehrenamt. Keiner will mehr kostenlos arbeiten!

Teil 3: Laschet und das Auto.

Teil 4: Das Bröckeln und der Fall der Mauer 1990.

Ich frage mich: ist das noch normal?

#160:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 19.09.2021, 17:19
    —
Ausführlicher Kommentar von Prantl in der SZ

Zitat:
Irgendwas mit Geldwäsche: Wie ein übereifriger Oberstaatsanwalt und ein schlecht beratener Laschet zusammenwirken, um Scholz zu schaden.
...
Spätestens von da an wird es aber suspekt: Die Staatsanwaltschaft teilt in ihrer Presseerklärung etwas Anderes über den von ihr erwirkten richterlichen Durchsuchungsbeschluss mit, als es dieser Durchsuchungsbeschluss vorsieht und erlaubt: Die Presseerklärung spricht nämlich von Ermittlungen auch in Richtung der Leitung der Ministerien, also potentiell gegen Finanzminister Scholz. Der richterliche Beschluss erlaubt aber lediglich die Suche nach Korrespondenzen zwischen Mitarbeitern der FIU und solchen des Finanzministeriums. Dieser Unterschied war und ist gravierend. Mit diesen von der Staatsanwaltschaft falsch dargestellten Fakten geriet Scholz in die politische Schusslinie.


https://www.sueddeutsche.de/politik/prantls-blick-durchsuchungen-finanzministerium-scholz-laschet-wahlkampf-1.5414754

#161:  Autor: SiegfriedWohnort: Singapore BeitragVerfasst am: 19.09.2021, 17:21
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Siegfried hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Hmm... wisst ihr zufällig, wie lange das normalerweise dauert, bis einem die Unterlagen zugeschickt werden, wenn man Briefwahl beantragt hat?

Warst du nicht mal Anarchist?

Was, willst du etwa einem Anarchisten erklären, was er gefälligst zu tun und zu lassen hat!? freakteach

Ich war alles mögliche schon mal. Vermutlich war ich auch irgendwann mal Anarchist, was auch immer das heißt. Aber dann bin ich erwachsen geworden. Vielleicht versuchst du's irgendwann auch mal...?


Ich will dir natürlich nicht vorschreiben wie du dich zu verhalten hast. Bin nur etwas enttäuscht.

#162: Rezo - Zerstörung FINALE: Korruption Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 19.09.2021, 19:08
    —
Wer sich auf das heutige Triell vorbereiten oder überhaupt mehr über die verschiedenen bürgerlichen Kandidat/-innen und Parteien erfahren möchte, dem empfehle ich den gestern veröffentlichten dritten Teil der neuen Rezo-Zerstörungsserie. Wie immer sehr gut recherchiert und vorgetragen:

Rezo - Zerstörung FINALE: Korruption

Dauer: rund 43 Minuten

#163:  Autor: Lord SnowWohnort: Würzburg BeitragVerfasst am: 19.09.2021, 19:13
    —
Habe es im Thread für relevante Nachrichten schon gepostet, aber da das ja auch Wahlkampf darstellt hier auch nochmal was sich der 3. Weg in Würzburg geleistet hat:

Lord Snow hat folgendes geschrieben:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/300-wuerzburger-demonstrieren-gegen-rechtsextremen-dritten-weg,SjMtMMr

Man muss sich schon fragen ab wann genau etwas eine Straftat darstellt. Besonders wenn man bedenkt, dass andernorts die Bude eingerannt wird, wenn im Internet einen Politiker "Pimmel" genannt wird. Einer von der Staatsanwaltschaf, der zugegen war, sah jedenfalls keine Probleme!

Da kann keiner behaupten in der Politik gäbe es einen Linksrutsch... Pillepalle



https://twitter.com/MaxMaximale/status/1439301050398351363/photo/1

Der Artikel auf br.de ist auch unvollständig, er erwähnt gar nicht, dass die 3 "Leichen wohl eher die 3 Spitzenkandidaten der kommen Wahl darstellen sollen![/img]

#164: Re: Rezo - Zerstörung FINALE: Korruption Autor: SiegfriedWohnort: Singapore BeitragVerfasst am: 19.09.2021, 19:15
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Wer sich auf das heutige Triell vorbereiten oder überhaupt mehr über die verschiedenen bürgerlichen Kandidat/-innen und Parteien erfahren möchte, dem empfehle ich den gestern veröffentlichten dritten Teil der neuen Rezo-Zerstörungsserie. Wie immer sehr gut recherchiert und vorgetragen:

Rezo - Zerstörung FINALE: Korruption

Dauer: rund 43 Minuten


Die CDU ist natürlich scheiße und korrupt, aber mit den Grünen würde das nicht anders aussehen.

#165: Re: Rezo - Zerstörung FINALE: Korruption Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 19.09.2021, 19:49
    —
Siegfried hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Wer sich auf das heutige Triell vorbereiten oder überhaupt mehr über die verschiedenen bürgerlichen Kandidat/-innen und Parteien erfahren möchte, dem empfehle ich den gestern veröffentlichten dritten Teil der neuen Rezo-Zerstörungsserie. Wie immer sehr gut recherchiert und vorgetragen:

Rezo - Zerstörung FINALE: Korruption

Dauer: rund 43 Minuten


Die CDU ist natürlich scheiße und korrupt, aber mit den Grünen würde das nicht anders aussehen.


Die Grünen haben sich seit ihren Anfängen immer weiter von ihren ursprünglichen radikal-ökologischen und pazifistischen Grundlagen entfernt. Heute sind die Grünen eine ganz normale imperialistische Partei, die der Unterdrückung und Ausbeutung schwächerer Länder leidenschaftlich zustimmen. Schließlich zehrt die deutsche Mittelschicht fröhlich mit von der Ausbeutung von Rohstoffen und Märkten der Neo-Kolonien.

Rechtskonservative Figuren wie Kathrin Göring-Eckhardt und Michael Kretschmer repräsentieren diese Politik und letzterer wurde auch schon von Rezo thematisiert.

Auf jeden Fall ordnen die Grünen ihre ökologischen Ziele notfalls den Kapitalinteressen unter, wie ihre Bereitschaft zur Koalition mit der CDU/CSU gezeigt hat.

Die Grünen hatten bisher noch nicht so viel Gelegenheit, ihre innerliche Korruptheit zu beweisen; aber als sie diese Chance mit der Schröder-SPD hatten, da haben sie es an Korruptheit nicht mangeln lassen - siehe Agenda 2010 und Angriffskrieg gegen Serbien.

Die Grünen haben allerdings auch eine sozioökonomisch etwas anders zusammengesetzte Partei- und Wählerbasis, will sagen: mehr Mittelschicht, weniger direkte Bourgeoisie. Aber trotzdem sind sie von Haus aus strunzbürgerlich und für diverse Korruptheiten anfällig.

Dennoch vertreten sie - im Unterschied zur CDU/CSU - auch einige wenige reformistische Ziele.

Insofern gebe ich dir prinzipiell Recht, aber trotzdem gibt es immer noch erkennbare Unterschiede zwischen den rohen Kapitalparteien (CDU/CSU, FDP, AfD) und den eher verdrucksten Kapitalparteien wie den Grünen.

Grundsätzlich würden die Grünen an der Gesellschaft aber nichts ändern. Im Gegenteil: Sie vertreten die Illusion eines ökologischen Kapitalismus, was einen Widerspruch in sich selbst - contradictio in adjecto, sagt der Lateiner - darstellt.


Zuletzt bearbeitet von Skeptiker am 19.09.2021, 20:03, insgesamt einmal bearbeitet

#166: Re: Rezo - Zerstörung FINALE: Korruption Autor: SiegfriedWohnort: Singapore BeitragVerfasst am: 19.09.2021, 20:02
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Rechtskonservative Figuren wie Kathrin Göring-Eckhardt und Michael Kretschmer

Wer ist deiner Meinung nach nicht rechtskonservativ? Gysi?

#167: Re: Rezo - Zerstörung FINALE: Korruption Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 19.09.2021, 20:17
    —
Siegfried hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Rechtskonservative Figuren wie Kathrin Göring-Eckhardt und Michael Kretschmer

Wer ist deiner Meinung nach nicht rechtskonservativ? Gysi?


Nein, Gysi ist sicherlich nicht rechts und/oder konservativ. Es ist vor allem kein Lobbypolitiker der Konzerne, sondern ein echter sozialdemokratischer Reformpolitiker.

Dafür stehen auch die LINKEN allgemein, abgesehen von ihrem Hang zum Opportunismus. Cool

#168: Re: Rezo - Zerstörung FINALE: Korruption Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 19.09.2021, 20:31
    —
Siegfried hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Wer sich auf das heutige Triell vorbereiten oder überhaupt mehr über die verschiedenen bürgerlichen Kandidat/-innen und Parteien erfahren möchte, dem empfehle ich den gestern veröffentlichten dritten Teil der neuen Rezo-Zerstörungsserie. Wie immer sehr gut recherchiert und vorgetragen:

Rezo - Zerstörung FINALE: Korruption

Dauer: rund 43 Minuten


Die CDU ist natürlich scheiße und korrupt, aber mit den Grünen würde das nicht anders aussehen.


Das ist lediglich eine Mutmaßung.

#169:  Autor: Lord SnowWohnort: Würzburg BeitragVerfasst am: 19.09.2021, 21:06
    —
Wie schlagen sich die Kontrahenten im Triell? Guckt das wer?

#170: Re: Rezo - Zerstörung FINALE: Korruption Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 19.09.2021, 21:36
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Die Grünen hatten bisher noch nicht so viel Gelegenheit, ihre innerliche Korruptheit zu beweisen; aber als sie diese Chance mit der Schröder-SPD hatten, da haben sie es an Korruptheit nicht mangeln lassen - siehe Agenda 2010 und Angriffskrieg gegen Serbien.

Jetzt hast du schon das Rezo-Video geguckt und verstehst immer noch nicht den Begriff der Korruption. Traurig


Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Im Gegenteil: Sie vertreten die Illusion eines ökologischen Kapitalismus, was einen Widerspruch in sich selbst - contradictio in adjecto, sagt der Lateiner - darstellt.

Herr Schellnhuber wird dir da widersprechen, aber wer ist der schon, sicher nicht die hellste Kerze auf der Torte... zwinkern

#171:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 19.09.2021, 21:45
    —
Lord Snow hat folgendes geschrieben:
Wie schlagen sich die Kontrahenten im Triell? Guckt das wer?

Keine Ahnung. Ich ertrage solche Sendungen nicht.

#172:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 19.09.2021, 22:00
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Lord Snow hat folgendes geschrieben:
Wie schlagen sich die Kontrahenten im Triell? Guckt das wer?

Keine Ahnung. Ich ertrage solche Sendungen nicht.


Dito.

#173: Re: Rezo - Zerstörung FINALE: Korruption Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 19.09.2021, 22:28
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Siegfried hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Rechtskonservative Figuren wie Kathrin Göring-Eckhardt und Michael Kretschmer

Wer ist deiner Meinung nach nicht rechtskonservativ? Gysi?


Nein, Gysi ist sicherlich nicht rechts und/oder konservativ. Es ist vor allem kein Lobbypolitiker der Konzerne, sondern ein echter sozialdemokratischer Reformpolitiker.

Dafür stehen auch die LINKEN allgemein, abgesehen von ihrem Hang zum Opportunismus. Cool



Gregor Gysi habe ich am Freitagabend in München zufällig bei seinem Wahlkampfauftritt gesehen. Ja, er ist ein sozialdemokratischer Reformpolitiker im besten Sinne.

#174:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 19.09.2021, 22:31
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Lord Snow hat folgendes geschrieben:
Wie schlagen sich die Kontrahenten im Triell? Guckt das wer?

Keine Ahnung. Ich ertrage solche Sendungen nicht.


Dito.


Dito. Ich nenne sie „Die drei Stooges“.

#175:  Autor: Lord SnowWohnort: Würzburg BeitragVerfasst am: 19.09.2021, 23:17
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Lord Snow hat folgendes geschrieben:
Wie schlagen sich die Kontrahenten im Triell? Guckt das wer?

Keine Ahnung. Ich ertrage solche Sendungen nicht.


Ich auch nicht, bin aber neugierig was andere sagen...

#176:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 19.09.2021, 23:42
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Lord Snow hat folgendes geschrieben:
Wie schlagen sich die Kontrahenten im Triell? Guckt das wer?

Keine Ahnung. Ich ertrage solche Sendungen nicht.


Dito.

Gehts euch um das Sendeformat, die Aufmachung, oder die Teilnehmer?

#177:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 21.09.2021, 11:10
    —
Ich schätze die FAZ als seriöse Zeitung, aber je näher der Wahltag kommt, desto mehr mutiert sie zum Kampfblatt der Konservativen CDU/CSU. Naja, muss man mit leben.

#178: Re: Rezo - Zerstörung FINALE: Korruption Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 21.09.2021, 12:01
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Die Grünen hatten bisher noch nicht so viel Gelegenheit, ihre innerliche Korruptheit zu beweisen; aber als sie diese Chance mit der Schröder-SPD hatten, da haben sie es an Korruptheit nicht mangeln lassen - siehe Agenda 2010 und Angriffskrieg gegen Serbien.

Jetzt hast du schon das Rezo-Video geguckt und verstehst immer noch nicht den Begriff der Korruption. Traurig

Im weiteren oder im engeren Sinne? Und seit wann ist Rezo maßgeblich für die Definition solcher Begriffe? Am Kopf kratzen

#179:  Autor: sünnerklaasWohnort: Da, wo noch Ruhe ist BeitragVerfasst am: 21.09.2021, 12:59
    —
Lord Snow hat folgendes geschrieben:
Wie schlagen sich die Kontrahenten im Triell? Guckt das wer?


Ich habe just in dem Augenblick reingeschaut, als Laschet offenbarte, dass er den Unterschied zwischen Umsatz und Einkommen nicht kennt.
War aber letztendlich kein Aufreger, weil eben der UNIONs-Kandidat den Fehler gemacht hat. Kann ja mal passieren... noc

#180:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 21.09.2021, 13:22
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Die Grünen hatten bisher noch nicht so viel Gelegenheit, ihre innerliche Korruptheit zu beweisen; aber als sie diese Chance mit der Schröder-SPD hatten, da haben sie es an Korruptheit nicht mangeln lassen - siehe Agenda 2010 und Angriffskrieg gegen Serbien.

Jetzt hast du schon das Rezo-Video geguckt und verstehst immer noch nicht den Begriff der Korruption. Traurig

Im weiteren oder im engeren Sinne? Und seit wann ist Rezo maßgeblich für die Definition solcher Begriffe? Am Kopf kratzen

Seit nie. Wie kommst du darauf? Lässt du dich evtl auch von seiner lustigen Frisur und seine Kindersprache täuschen? Am Kopf kratzen

Er hat die Definition von Transparency International mit Quellenangabe vorgetragen: "Korruption ist der Missbrauch anvertrauter Macht zum privaten Nutzen oder Vorteil."

Ich denke, dass das eine halbwegs brauchbare Definition ist. https://www.transparency.de/ueber-uns/was-ist-korruption/

#181: Re: Rezo - Zerstörung FINALE: Korruption Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 21.09.2021, 13:34
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Die Grünen hatten bisher noch nicht so viel Gelegenheit, ihre innerliche Korruptheit zu beweisen; aber als sie diese Chance mit der Schröder-SPD hatten, da haben sie es an Korruptheit nicht mangeln lassen - siehe Agenda 2010 und Angriffskrieg gegen Serbien.

Jetzt hast du schon das Rezo-Video geguckt und verstehst immer noch nicht den Begriff der Korruption. Traurig

Im weiteren oder im engeren Sinne? Und seit wann ist Rezo maßgeblich für die Definition solcher Begriffe? Am Kopf kratzen

Seit nie. Wie kommst du darauf? Am Kopf kratzen

Er hat die Definition von Transparency International mit Quellenangabe vorgetragen: "Korruption ist der Missbrauch anvertrauter Macht zum privaten Nutzen oder Vorteil."

Ich denke, dass das eine halbwegs brauchbare Definition ist. https://www.transparency.de/ueber-uns/was-ist-korruption/

Die von Skeptiker genannten Beispiele sind eben keine Beispiele für die Korruptheit der Grünen, sondern für deren Fähigkeit Kompromisse zu schließen. Und es ist überhaupt nicht korrupt, Kompromisse zu schließen, um eine Koalition und die damit verbundenen Ämter und Gehälter nicht zu gefährden. Lachen

#182: Re: Rezo - Zerstörung FINALE: Korruption Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 21.09.2021, 13:59
    —
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Die Grünen hatten bisher noch nicht so viel Gelegenheit, ihre innerliche Korruptheit zu beweisen; aber als sie diese Chance mit der Schröder-SPD hatten, da haben sie es an Korruptheit nicht mangeln lassen - siehe Agenda 2010 und Angriffskrieg gegen Serbien.

Jetzt hast du schon das Rezo-Video geguckt und verstehst immer noch nicht den Begriff der Korruption. Traurig

Im weiteren oder im engeren Sinne? Und seit wann ist Rezo maßgeblich für die Definition solcher Begriffe? Am Kopf kratzen

Seit nie. Wie kommst du darauf? Am Kopf kratzen

Er hat die Definition von Transparency International mit Quellenangabe vorgetragen: "Korruption ist der Missbrauch anvertrauter Macht zum privaten Nutzen oder Vorteil."

Ich denke, dass das eine halbwegs brauchbare Definition ist. https://www.transparency.de/ueber-uns/was-ist-korruption/

Die von Skeptiker genannten Beispiele sind eben keine Beispiele für die Korruptheit der Grünen, sondern für deren Fähigkeit Kompromisse zu schließen. Und es ist überhaupt nicht korrupt, Kompromisse zu schließen, um eine Koalition und die damit verbundenen Ämter und Gehälter nicht zu gefährden. Lachen

Dann sind wir uns ja einig. Schulterzucken

#183: Re: Rezo - Zerstörung FINALE: Korruption Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 21.09.2021, 14:04
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Die Grünen hatten bisher noch nicht so viel Gelegenheit, ihre innerliche Korruptheit zu beweisen; aber als sie diese Chance mit der Schröder-SPD hatten, da haben sie es an Korruptheit nicht mangeln lassen - siehe Agenda 2010 und Angriffskrieg gegen Serbien.

Jetzt hast du schon das Rezo-Video geguckt und verstehst immer noch nicht den Begriff der Korruption. Traurig

Im weiteren oder im engeren Sinne? Und seit wann ist Rezo maßgeblich für die Definition solcher Begriffe? Am Kopf kratzen

Seit nie. Wie kommst du darauf? Am Kopf kratzen

Er hat die Definition von Transparency International mit Quellenangabe vorgetragen: "Korruption ist der Missbrauch anvertrauter Macht zum privaten Nutzen oder Vorteil."

Ich denke, dass das eine halbwegs brauchbare Definition ist. https://www.transparency.de/ueber-uns/was-ist-korruption/

Die von Skeptiker genannten Beispiele sind eben keine Beispiele für die Korruptheit der Grünen, sondern für deren Fähigkeit Kompromisse zu schließen. Und es ist überhaupt nicht korrupt, Kompromisse zu schließen, um eine Koalition und die damit verbundenen Ämter und Gehälter nicht zu gefährden. Lachen

Dann sind wir uns ja einig. Schulterzucken

Wir sind uns einig darin, dass du die Ironie meines Beitrags nicht verstanden hast.

#184: Re: Rezo - Zerstörung FINALE: Korruption Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 21.09.2021, 14:05
    —
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Wir sind uns einig darin, dass du die Ironie meines Beitrags nicht verstanden hast.

Dann formuliere doch mal unironisch, damit ich weiß, was genau du sagen willst.

#185: Re: Rezo - Zerstörung FINALE: Korruption Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 21.09.2021, 14:09
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Wir sind uns einig darin, dass du die Ironie meines Beitrags nicht verstanden hast.

Dann formuliere doch mal unironisch, damit ich weiß, was genau du sagen willst.

Nö. Irgendjemand wird es schon verstehen. Man kann es nicht allen recht machen. Cool

#186:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 21.09.2021, 14:13
    —
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Wir sind uns einig darin, dass du die Ironie meines Beitrags nicht verstanden hast.

Dann formuliere doch mal unironisch, damit ich weiß, was genau du sagen willst.

Nö. Irgendjemand wird es schon verstehen. Man kann es nicht allen recht machen. Cool

Du willst also gar nicht genau verstanden werden, sondern bloß irgendeinen Bullshit abschmeißen? - Hab ich mir gleich gedacht.

#187:  Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 21.09.2021, 14:15
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Wir sind uns einig darin, dass du die Ironie meines Beitrags nicht verstanden hast.

Dann formuliere doch mal unironisch, damit ich weiß, was genau du sagen willst.

Nö. Irgendjemand wird es schon verstehen. Man kann es nicht allen recht machen. Cool

Du willst also gar nicht genau verstanden werden, sondern bloß irgendeinen Bullshit abschmeißen? - Hab ich mir gleich gedacht.

Ich bin mir sicher, dass es eine menge Leute gibt, die meinen Beitrag sehr genau verstehen. Du gehörst eben nicht dazu. Schulterzucken

#188: Re: Rezo - Zerstörung FINALE: Korruption Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 21.09.2021, 14:30
    —
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Wir sind uns einig darin, dass du die Ironie meines Beitrags nicht verstanden hast.

Dann formuliere doch mal unironisch, damit ich weiß, was genau du sagen willst.

Nö. Irgendjemand wird es schon verstehen. Man kann es nicht allen recht machen. Cool


Die Grünen „Kompromisspolitiker“ werden nach ihrer politischen Karriere in der Regel nicht viel schlechter belohnt als die landläufigen Lobbypolitiker, siehe unseren „Joschka“, mit dem sich Annalena ja ganz bewusst kürzlich gemeinsam gezeigt hat.

Insofern: gelungene Ironie! Daumen hoch!

#189:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 21.09.2021, 19:48
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich schätze die FAZ als seriöse Zeitung, aber je näher der Wahltag kommt, desto mehr mutiert sie zum Kampfblatt der Konservativen CDU/CSU.

Fänd ich OK wenn diese Parteilichkeit gelabelt wird und für jeden erkennbar gemacht ist.

Allerdings frage ich mich wie "seriös" und Parteilichkeit zusammenpassen ...

#190:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 21.09.2021, 22:03
    —


Wer wird Deutschlands neue Kühlerfigur?

Schwierige Entscheidung ...- Am Kopf kratzen

#191:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 21.09.2021, 23:26
    —
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Wir sind uns einig darin, dass du die Ironie meines Beitrags nicht verstanden hast.

Dann formuliere doch mal unironisch, damit ich weiß, was genau du sagen willst.

Nö. Irgendjemand wird es schon verstehen. Man kann es nicht allen recht machen. Cool

Du willst also gar nicht genau verstanden werden, sondern bloß irgendeinen Bullshit abschmeißen? - Hab ich mir gleich gedacht.

Ich bin mir sicher, dass es eine menge Leute gibt, die meinen Beitrag sehr genau verstehen. Du gehörst eben nicht dazu. Schulterzucken

Dann erkläre doch mal das mit dem Missbrauch.

#192:  Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 22.09.2021, 11:03
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Dann erkläre doch mal das mit dem Missbrauch.

Ist das wirklich so schwer für dich zu verstehen? Ich werde dir gar nichts erklären.

#193:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 22.09.2021, 11:19
    —
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Dann erkläre doch mal das mit dem Missbrauch.

Ist das wirklich so schwer für dich zu verstehen? Ich werde dir gar nichts erklären.

Also Bullshit. Meinetwegen.

#194:  Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 22.09.2021, 11:24
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Dann erkläre doch mal das mit dem Missbrauch.

Ist das wirklich so schwer für dich zu verstehen? Ich werde dir gar nichts erklären.

Also Bullshit. Meinetwegen.

Lachen

Was du nicht verstehen kannst, ist für dich eben Bullshit. Alles klar, uwebus, ich meine natürlich jdf.

#195:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 22.09.2021, 11:33
    —
Naja. Du willst einen zentralen Teil deiner Behauptung nicht erklären ...

Ich stelle mal die Gegenthese auf: In einem demokratischen politischen System Ämter und die damit legal verbundenen Vorteile auf legale Weise anzustreben und behalten zu wollen, ist per definition kein Missbrauch. Kompromisse zu schließen, gehört zur politischen Arbeit dazu. Also handelt es sich um keine Korruption.

Jetzt bist du dran, wenn du dich nicht hinter Ironie verstecken willst.

#196:  Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 22.09.2021, 11:38
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Naja. Du willst einen zentralen Teil deiner Behauptung nicht erklären ...

Ich stelle mal die Gegenthese auf: In einem demokratischen politischen System Ämter und die damit legal verbundenen Vorteile auf legale Weise anzustreben und behalten zu wollen, ist per definition kein Missbrauch. Kompromisse zu schließen, gehört zur politischen Arbeit dazu. Also handelt es sich um keine Korruption.

Jetzt bist du dran, wenn du dich nicht hinter Ironie verstecken willst.


Es geht nicht um Korruption im strafrechtlichen Sinne, sondern um korruptes Verhalten. Du weißt schon: Inneres und Äußeres usw.

Siehe auch:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Im weiteren oder im engeren Sinne?

#197:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 22.09.2021, 11:48
    —
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Dann erkläre doch mal das mit dem Missbrauch.

Ist das wirklich so schwer für dich zu verstehen? Ich werde dir gar nichts erklären.

Also Bullshit. Meinetwegen.

Lachen

Was du nicht verstehen kannst, ist für dich eben Bullshit. Alles klar, uwebus, ich meine natürlich jdf.

Was du nicht erklären willst oder kannst. Schulterzucken

#198:  Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 22.09.2021, 11:51
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Dann erkläre doch mal das mit dem Missbrauch.

Ist das wirklich so schwer für dich zu verstehen? Ich werde dir gar nichts erklären.

Also Bullshit. Meinetwegen.

Lachen

Was du nicht verstehen kannst, ist für dich eben Bullshit. Alles klar, uwebus, ich meine natürlich jdf.

Was du nicht erklären willst oder kannst. Schulterzucken

Was ich gerade erklärt habe, du aber nicht verstehen kannst. Schulterzucken

#199:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 22.09.2021, 11:59
    —
Ich spreche auch nicht nur von der strafrechtlichen Seite.
Es ist in der Politik kein Fehler, sondern gehört zum Job, Macht und Ämter anzustreben, um politisch handeln zu können. Dass dann Leute diesen Job ausüben, die diesen Teil des Jobs auch mögen, und dass diese Leute außerdem die vorgesehene Bezahlung mögen, und deswegen danach streben, beides auch zu behalten, finde ich völlig normal.

Und zum Job gehört auch, Kompromisse zu schließen. Auch das finde ich OK. Ich wähle die Leute ja auch dafür, damit sie etwas durchsetzen können - ob sie mehr durchsetzen können, wenn sie in der Regierung Kompromisse schließen, oder aus der Opposition, ist Abwägungssache. Wenn ich das Ergebnis der Abwägung für falsch halte, kann ich ja für mein Handeln Kosequenzen ziehen.

Dass die Leute außerdem auch an ihre Ämter denken, finde ich völlig normal. Das macht doch jeder in seinem Job, dass er überlegt, welche Kompromisse er einzugehen bereit ist, um den Job zu behalten. Das ist mMn auch bei einer strengeren als rein strafrechtlichen Beurteilung keine Korruption. Vielleicht findet man das jeweilige Handeln falsch - aber es reicht, das genau so zu sagen, und muss nicht gleich den moralischen machen und "Korruption!" schreien, wo es um ganz normale Politik geht.

EDIT: Dein Hinweis, dass es dir nicht um Korruption im strafrechtlichen Sinne geht, ist übrigens noch keine Erklärung, was korruptes Verhalten denn dann ist.

#200:  Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 22.09.2021, 12:09
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Und zum Job gehört auch, Kompromisse zu schließen

Nur: Manche "Kompromisse" würde ich nicht mehr als legitime Kompromisse ansehen, die dem Wohle des Volkes dienen, sondern die allein dem Wohle der Kompromissparteien dienen. Wenn man durch "Kompromisse" die eigenen wichtigen Prinzipien über Bord wirft, um seine Ämter zu behalten , dann handelt man korrupt, egal ob das legal ist oder nicht.


Zuletzt bearbeitet von Wolf359 am 22.09.2021, 13:18, insgesamt einmal bearbeitet

#201:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 22.09.2021, 13:12
    —
Die Politiker machen Kompromisse mit den Falschen. Wenn wir ein Rätesystem mit imperativem Mandat hätten oder wenigstens Parteispenden verboten wären, müssten die Politiker mit ihren Wählern Kompromisse eingehen, wie es eigentlich sein sollte, statt miteinander und mit Spendern und deren Lobbyisten. Die ""Korruption"" ist hier also kein Fehlverhalten der Grünen, sondern eine strukturelle Eigenschaft des politischen Systems selbst.

Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 22.09.2021, 13:21, insgesamt 2-mal bearbeitet

#202:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 22.09.2021, 13:13
    —
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
[...]

What the f...?

#203:  Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 22.09.2021, 13:19
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
[...]

What the f...?

Das war ein Editierungsfehler. Ich habe es behoben.

#204:  Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 22.09.2021, 13:30
    —
Zumindest sind "Kompromisse" bei denen die eigenen Prinzipien verraten werden kein "Fehlverhalten" bzw. kein korruptes Verhalten der Grünen insgesamt. Es gibt/gab immer Ausnahmen, z.B. Hans-Christian Ströbele.

#205:  Autor: Pan narrans BeitragVerfasst am: 22.09.2021, 13:31
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Die Politiker machen Kompromisse mit den Falschen. Wenn wir ein Rätesystem mit imperativem Mandat hätten, müssten die Politiker mit ihren Wählern Kompromisse eingehen, wie es eigentlich sein sollte, statt miteinander. Die ""Korruption"" ist hier also kein Fehlverhalten der Grünen, sondern eine strukturelle Eigenschaft des politischen Systems selbst.


Buhu, jetzt kann ich mir mein ganzes, schönes, ausuferndes Rumgemeckere über das übliche euphemistische Polit-Gewäsch und deren Schönfärbungen mit der als Lobbyismus verniedlichten Korruption als Kavaliersdelikt sowie der völlig verklärten Sichtweise von Politiker als „Job“, vom Berufspolitiker als legitimen, normalen Teil der marktkonformen Demokratie, von der Politik als Politbetrieb, wo souveräne Machtvertretung längst zur Ware geworden ist – all das kann ich mir jetzt sparen und kann einfach nur sagen: Jo! Weinen

Der „Kompromiss“ ist strukturell bedingt und deswegen gibt es auch nicht viel zu hoffen. Ein imperatives Mandat wäre vielleicht eine Lösung, aber ich vermute, eins, zwei Abgeordneten ist das eigene Gewissen dann doch lieber. Überrascht Lachen

#206:  Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 22.09.2021, 13:38
    —
Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Der „Kompromiss“ ist strukturell bedingt und deswegen gibt es auch nicht viel zu hoffen.

Die Bezeichnung "Kompromiss" ist eine Verniedlichung, wenn dabei wichtige Prinzipien über Bord geworfen werden. Niemand ist verpflichtet "Kompromisse" einzugehen und wichtige Prinzipien über Bord zu werfen und kann gegen einen "Kompromiss" stimmen oder notfalls zurücktreten und auf Amt und Würden verzichten. Wenn man das nicht macht, ist man korrupt, egal wie man es sonst nennen möchte.

#207:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 22.09.2021, 14:46
    —
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Der „Kompromiss“ ist strukturell bedingt und deswegen gibt es auch nicht viel zu hoffen.

Die Bezeichnung "Kompromiss" ist eine Verniedlichung, wenn dabei wichtige Prinzipien über Bord geworfen werden. Niemand ist verpflichtet "Kompromisse" einzugehen und wichtige Prinzipien über Bord zu werfen und kann gegen einen "Kompromiss" stimmen oder notfalls zurücktreten und auf Amt und Würden verzichten. Wenn man das nicht macht, ist man korrupt, egal wie man es sonst nennen möchte.

Deine Privatdefinitionen seien dir gegönnt. zwinkern

#208: Re: Rezo - Zerstörung FINALE: Korruption Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 22.09.2021, 14:54
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Nein, Gysi ist sicherlich nicht rechts und/oder konservativ. Es ist vor allem kein Lobbypolitiker der Konzerne, sondern ein echter sozialdemokratischer Reformpolitiker.

Dafür stehen auch die LINKEN allgemein, abgesehen von ihrem Hang zum Opportunismus. Cool

Zugegeben, die Linke hat sich wenigstens die Gegnerschaft zur NATO erhalten, aber ihren Markenkern, nämlich die Diktatur des Proletariats, hat sie kurzerhand auf den Müll geschmissen.

Diesen Opportunismus darf mensch ja dann wohl auch zutiefst korrupt nennen, falls mensch Wolfens lustigen Definitionen folgen will, schließlich gibt es Ämter und Mandate zu verteilen. Und die Würden nicht zu vergessen.

#209: Re: Rezo - Zerstörung FINALE: Korruption Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 22.09.2021, 16:20
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Zugegeben, die Linke hat sich wenigstens die Gegnerschaft zur NATO erhalten, aber ihren Markenkern, nämlich die Diktatur des Proletariats, hat sie kurzerhand auf den Müll geschmissen. Diesen Opportunismus darf mensch ja dann wohl auch zutiefst korrupt nennen,

Einverstanden. zwinkern

#210:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 22.09.2021, 18:52
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Die ""Korruption"" ist hier also kein Fehlverhalten der Grünen, sondern eine strukturelle Eigenschaft des politischen Systems selbst.

Dann ist es aber eben keine Korruption.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Die Politiker machen Kompromisse mit den Falschen. Wenn wir ein Rätesystem mit imperativem Mandat hätten oder wenigstens Parteispenden verboten wären, müssten die Politiker mit ihren Wählern Kompromisse eingehen, wie es eigentlich sein sollte, statt miteinander und mit Spendern und deren Lobbyisten.

Wenn es keine Parteispenden gibt - wie sollen Parteien sich dann finanzieren?
Ausschließlich über Staatsmittel?

Und: Wozu braucht man ein imperatives Mandat und ein Rätesystem gleichzeitig? Heutzutage könnte man das imperative Mandat doch durch Online-Abstimmungen ersetzen. Und wenn die Ratsabgeordneten selbst handeln dürfen, ist das Mandat eben nicht mehr imperativ.

#211:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 22.09.2021, 18:56
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Wenn es keine Parteispenden gibt - wie sollen Parteien sich dann finanzieren?
Ausschließlich über Staatsmittel?



Durch Mitgliedsbeiträgen?

#212: Re: Rezo - Zerstörung FINALE: Korruption Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 22.09.2021, 19:00
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Nein, Gysi ist sicherlich nicht rechts und/oder konservativ. Es ist vor allem kein Lobbypolitiker der Konzerne, sondern ein echter sozialdemokratischer Reformpolitiker.

Dafür stehen auch die LINKEN allgemein, abgesehen von ihrem Hang zum Opportunismus. Cool

Zugegeben, die Linke hat sich wenigstens die Gegnerschaft zur NATO erhalten, aber ihren Markenkern, nämlich die Diktatur des Proletariats, hat sie kurzerhand auf den Müll geschmissen.


Da muss man dann aber wohl schon bis zur SED zurückgehen, schon die PDS hatte das Anfang der 90er nichts mehr im Parteiprogramm stehen....

#213:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 22.09.2021, 19:05
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Wenn es keine Parteispenden gibt - wie sollen Parteien sich dann finanzieren?
Ausschließlich über Staatsmittel?



Durch Mitgliedsbeiträgen?

Was ist der wesentliche Unterschied zu Spenden? Mitglied bin ich genauso freiwillig, wie ich Spende, und den Mitgliedsbeitrag kann man bei vielen Parteien, abgesehen von einem Minimum, selbst festsetzen.

#214: Re: Rezo - Zerstörung FINALE: Korruption Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 22.09.2021, 19:19
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Nein, Gysi ist sicherlich nicht rechts und/oder konservativ. Es ist vor allem kein Lobbypolitiker der Konzerne, sondern ein echter sozialdemokratischer Reformpolitiker.

Dafür stehen auch die LINKEN allgemein, abgesehen von ihrem Hang zum Opportunismus. Cool

Zugegeben, die Linke hat sich wenigstens die Gegnerschaft zur NATO erhalten, aber ihren Markenkern, nämlich die Diktatur des Proletariats, hat sie kurzerhand auf den Müll geschmissen.


Da muss man dann aber wohl schon bis zur SED zurückgehen, schon die PDS hatte das Anfang der 90er nichts mehr im Parteiprogramm stehen....

Die Grünen werden hier an ihren Wurzeln aus den 70er und 80er Jahren gemessen. Gleiches darf doch wohl auch für die Linke gelten. Schulterzucken

#215:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 23.09.2021, 06:03
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Was ist der wesentliche Unterschied zu Spenden? Mitglied bin ich genauso freiwillig, wie ich Spende, und den Mitgliedsbeitrag kann man bei vielen Parteien, abgesehen von einem Minimum, selbst festsetzen.

Wenn du eine Überrepräsentation der Reichen in einem Parteiensystem für unvermeidbar hältst, vielleicht sollte man dann besser auf Parteien verzichten?

#216:  Autor: Pan narrans BeitragVerfasst am: 23.09.2021, 11:20
    —
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Der „Kompromiss“ ist strukturell bedingt und deswegen gibt es auch nicht viel zu hoffen.

Die Bezeichnung "Kompromiss" ist eine Verniedlichung, wenn dabei wichtige Prinzipien über Bord geworfen werden. Niemand ist verpflichtet "Kompromisse" einzugehen und wichtige Prinzipien über Bord zu werfen und kann gegen einen "Kompromiss" stimmen oder notfalls zurücktreten und auf Amt und Würden verzichten. Wenn man das nicht macht, ist man korrupt, egal wie man es sonst nennen möchte.


In einem weiten Sinne ist diese Art von Opportunismus korrupt, ja. Im engen Sinne nicht unbedingt, aber das ist eigentlich auch müßig, denn eine Verniedlichung ist der „Kompromiss“ auf jeden Fall. ähnlich wie „Lobbyismus“ oder Berater“.

Der gängigen Politlogik nach ist es aber natürlich keine Form von Korruption, weil im Grunde nicht einmal Integrität wirklich verbindlich ist bzw. weil die einzige darüber zu urteilende Instanz halt das Gewissen des Handelnden ist. Außerdem wird auch Politik längst als Ware verstanden und die Politiker als Marktakteure bzw. der Berufspolitiker ist praktisch Normalität. Das gehört einfach zum Spiel. Und es gibt offenbar nicht wenige Wähler, die das als „gesundes Machtstreben“ oder so goutieren. Vor allem natürlich bei den Konservativen, deren charakteristisches Merkmal m.E. bloßer Machtopportunismus ist, aber auch bei weitem nicht nur bei denen.

Diese Form von Opportunismus gehört eben strukturell zu unserer Demokratie. Und leider ist der Bezugspunkt für das Opportune nicht der vermeintliche Souverän, der doch eigentlich repräsentiert werden soll, sondern private Profitinteressen. Vielleicht könnte ein imperatives Mandat hier Abhilfe schaffen, wenn man es gut macht. Aber das wäre sicher schwieriger einzuführen, als eine Kürzung der Diäten für Bundestagsabgeordnete um 50 Prozent.

#217:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 23.09.2021, 12:18
    —
Pan narrans hat folgendes geschrieben:
In einem weiten Sinne ist diese Art von Opportunismus korrupt, ja. Im engen Sinne nicht unbedingt, aber das ist eigentlich auch müßig, denn eine Verniedlichung ist der „Kompromiss“ auf jeden Fall. ähnlich wie „Lobbyismus“ oder Berater“.

Der gängigen Politlogik nach ist es aber natürlich keine Form von Korruption, weil im Grunde nicht einmal Integrität wirklich verbindlich ist bzw. weil die einzige darüber zu urteilende Instanz halt das Gewissen des Handelnden ist. Außerdem wird auch Politik längst als Ware verstanden und die Politiker als Marktakteure bzw. der Berufspolitiker ist praktisch Normalität. Das gehört einfach zum Spiel. Und es gibt offenbar nicht wenige Wähler, die das als „gesundes Machtstreben“ oder so goutieren. Vor allem natürlich bei den Konservativen, deren charakteristisches Merkmal m.E. bloßer Machtopportunismus ist, aber auch bei weitem nicht nur bei denen.

Diese Form von Opportunismus gehört eben strukturell zu unserer Demokratie. Und leider ist der Bezugspunkt für das Opportune nicht der vermeintliche Souverän, der doch eigentlich repräsentiert werden soll, sondern private Profitinteressen. Vielleicht könnte ein imperatives Mandat hier Abhilfe schaffen, wenn man es gut macht. Aber das wäre sicher schwieriger einzuführen, als eine Kürzung der Diäten für Bundestagsabgeordnete um 50 Prozent.

Merkwürdig ist bloß, dass dabei am liebsten auf die Grünen eingedroschen wird. Wieso?

#218:  Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 23.09.2021, 13:13
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Der „Kompromiss“ ist strukturell bedingt und deswegen gibt es auch nicht viel zu hoffen.

Die Bezeichnung "Kompromiss" ist eine Verniedlichung, wenn dabei wichtige Prinzipien über Bord geworfen werden. Niemand ist verpflichtet "Kompromisse" einzugehen und wichtige Prinzipien über Bord zu werfen und kann gegen einen "Kompromiss" stimmen oder notfalls zurücktreten und auf Amt und Würden verzichten. Wenn man das nicht macht, ist man korrupt, egal wie man es sonst nennen möchte.

Deine Privatdefinitionen seien dir gegönnt. zwinkern

Das ist keine Privatdefinition, sondern entspricht zu 100 Prozent der von dir verlinkten:

jdf hat folgendes geschrieben:
Definition von Transparency International: "Korruption ist der Missbrauch anvertrauter Macht zum privaten Nutzen oder Vorteil."

#219:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 23.09.2021, 13:28
    —
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Der „Kompromiss“ ist strukturell bedingt und deswegen gibt es auch nicht viel zu hoffen.

Die Bezeichnung "Kompromiss" ist eine Verniedlichung, wenn dabei wichtige Prinzipien über Bord geworfen werden. Niemand ist verpflichtet "Kompromisse" einzugehen und wichtige Prinzipien über Bord zu werfen und kann gegen einen "Kompromiss" stimmen oder notfalls zurücktreten und auf Amt und Würden verzichten. Wenn man das nicht macht, ist man korrupt, egal wie man es sonst nennen möchte.

Deine Privatdefinitionen seien dir gegönnt. zwinkern

Das ist keine Privatdefinition, sondern entspricht zu 100 Prozent der von dir verlinkten:

jdf hat folgendes geschrieben:
Definition von Transparency International: "Korruption ist der Missbrauch anvertrauter Macht zum privaten Nutzen oder Vorteil."

Dann mach ich mal blau, was ich meinte. Mit den Augen rollen

#220:  Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 23.09.2021, 13:39
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Der „Kompromiss“ ist strukturell bedingt und deswegen gibt es auch nicht viel zu hoffen.

Die Bezeichnung "Kompromiss" ist eine Verniedlichung, wenn dabei wichtige Prinzipien über Bord geworfen werden. Niemand ist verpflichtet "Kompromisse" einzugehen und wichtige Prinzipien über Bord zu werfen und kann gegen einen "Kompromiss" stimmen oder notfalls zurücktreten und auf Amt und Würden verzichten. Wenn man das nicht macht, ist man korrupt, egal wie man es sonst nennen möchte.

Deine Privatdefinitionen seien dir gegönnt. zwinkern

Das ist keine Privatdefinition, sondern entspricht zu 100 Prozent der von dir verlinkten:

jdf hat folgendes geschrieben:
Definition von Transparency International: "Korruption ist der Missbrauch anvertrauter Macht zum privaten Nutzen oder Vorteil."

Dann mach ich mal blau, was ich meinte. Mit den Augen rollen

Du kannst blau machen, was du willst. Du verstehst es schlicht nicht. Wenn ich jemanden wähle, damit dieser stellverstretend für mich eine bestimmte Position vertritt und diese Position vor der Wahl ein wichtiges Prinzip für ihn und seine Partei war, nach der Wahl aber durch einen "Kompromiss" über Bord geworfen wird, um das eigene Amt und die damit verbundenen Privilegien nicht zu gefährden, dann ist das korrupt. Es ist ein Missbrauch anvertrauter Macht zum privaten Nutzen oder Vorteil. Egal, ob du es schönfärberisch "Kompromiss" nennst oder nicht.

#221:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 23.09.2021, 13:51
    —
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Du kannst blau machen, was du willst.

Dankeschön. Ich liebe es...


Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Wenn ich jemanden wähle, damit dieser stellverstretend für mich eine bestimmte Position vertritt und diese Position vor der Wahl ein wichtiges Prinzip für ihn und seine Partei war, nach der Wahl aber durch einen "Kompromiss" über Bord geworfen wird, um das eigene Amt und die damit verbundenen Privilegien nicht zu gefährden, dann ist das korrupt. Es ist ein Missbrauch anvertrauter Macht.

Und wie erkennst du das ?


Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Egal, ob du es schönfärberisch "Kompromiss" nennst oder nicht.

Wie ich sagte: Deine Privatdefinitionen seien dir gegönnt.

Ich finde ja diese gar nicht schlecht:

Zitat:
Ein Kompromiss ist die Lösung eines Konfliktes durch gegenseitige freiwillige Übereinkunft, unter beiderseitigem Verzicht auf Teile der jeweils gestellten Forderungen. Die Verhandlungspartner gehen aufeinander zu. Sie verlassen die eigene Position und bewegen sich auf eine neue gemeinsame Position. Ziel ist ein gemeinsames Ergebnis, auf das sie sich einigen. Der Kompromiss ist eine vernünftige Art, widersprüchliche Interessen auszugleichen (Dissens-Management). Er lebt von der Achtung der gegnerischen Positionen und gehört zum Wesen der Demokratie. Kompromisse können viele Lebensbereiche der Menschen betreffen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kompromiss

#222:  Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 23.09.2021, 14:01
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Du kannst blau machen, was du willst.

Dankeschön. Ich liebe es...

Bitteschön. zwinkern


jdf hat folgendes geschrieben:
Wie ich sagte: Deine Privatdefinitionen seien dir gegönnt.

Deine Privatdefinitionen und deine ohne eigenes Nachdenken übernommenen Fremddefinitionen seien dir auch gegönnt. zwinkern

Meine "Privatdefinition" entspricht der von Transparency International.

#223:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 23.09.2021, 14:34
    —
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Meine "Privatdefinition" entspricht der von Transparency International.

Nicht, wenn du nicht zeigen kannst, dass ein Machtmissbrauch vorliegt.

#224:  Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 23.09.2021, 14:45
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Nicht, wenn du nicht zeigen kannst, dass ein Machtmissbrauch vorliegt.

Ich hatte bisher nicht den Eindruck, dass du ein derart vertrauensseliger Mensch bist. Aber bei den Grünen machst du wohl gerne eine Ausnahme.

#225:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 23.09.2021, 14:57
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Pan narrans hat folgendes geschrieben:
In einem weiten Sinne ist diese Art von Opportunismus korrupt, ja. Im engen Sinne nicht unbedingt, aber das ist eigentlich auch müßig, denn eine Verniedlichung ist der „Kompromiss“ auf jeden Fall. ähnlich wie „Lobbyismus“ oder Berater“.

Der gängigen Politlogik nach ist es aber natürlich keine Form von Korruption, weil im Grunde nicht einmal Integrität wirklich verbindlich ist bzw. weil die einzige darüber zu urteilende Instanz halt das Gewissen des Handelnden ist. Außerdem wird auch Politik längst als Ware verstanden und die Politiker als Marktakteure bzw. der Berufspolitiker ist praktisch Normalität. Das gehört einfach zum Spiel. Und es gibt offenbar nicht wenige Wähler, die das als „gesundes Machtstreben“ oder so goutieren. Vor allem natürlich bei den Konservativen, deren charakteristisches Merkmal m.E. bloßer Machtopportunismus ist, aber auch bei weitem nicht nur bei denen.

Diese Form von Opportunismus gehört eben strukturell zu unserer Demokratie. Und leider ist der Bezugspunkt für das Opportune nicht der vermeintliche Souverän, der doch eigentlich repräsentiert werden soll, sondern private Profitinteressen. Vielleicht könnte ein imperatives Mandat hier Abhilfe schaffen, wenn man es gut macht. Aber das wäre sicher schwieriger einzuführen, als eine Kürzung der Diäten für Bundestagsabgeordnete um 50 Prozent.

Merkwürdig ist bloß, dass dabei am liebsten auf die Grünen eingedroschen wird. Wieso?

Weil Grüne und Linke nun mal tendenziell diejenigen sind, die überhaupt Ideale haben - und weil konservative Wähler "ihren" Politikern tendenziell alles verzeihen, solange sie nur eine konservative Regierung haben können und keine linke.

#226:  Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 23.09.2021, 15:04
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Merkwürdig ist bloß, dass dabei am liebsten auf die Grünen eingedroschen wird. Wieso?

Weil Grüne und Linke nun mal tendenziell diejenigen sind, die überhaupt Ideale haben - und weil konservative Wähler "ihren" Politikern tendenziell alles verzeihen, solange sie nur eine konservative Regierung haben können und keine linke.

Das ist doch Blödsinn, ich dresche auf alle ein, egal ob links, rechts, "konservativ", in der "Mitte" oder was auch immer. Sehr glücklich

#227:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 23.09.2021, 15:06
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Was ist der wesentliche Unterschied zu Spenden? Mitglied bin ich genauso freiwillig, wie ich Spende, und den Mitgliedsbeitrag kann man bei vielen Parteien, abgesehen von einem Minimum, selbst festsetzen.

Wenn du eine Überrepräsentation der Reichen in einem Parteiensystem für unvermeidbar hältst, vielleicht sollte man dann besser auf Parteien verzichten?

Bloß sind die Reichen nicht überrepräsentiert, weil es Parteien gibt, sondern weil sie reich sind.

#228:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 23.09.2021, 15:19
    —
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Du kannst blau machen, was du willst. Du verstehst es schlicht nicht. Wenn ich jemanden wähle, damit dieser stellverstretend für mich eine bestimmte Position vertritt und diese Position vor der Wahl ein wichtiges Prinzip für ihn und seine Partei war, nach der Wahl aber durch einen "Kompromiss" über Bord geworfen wird, um das eigene Amt und die damit verbundenen Privilegien nicht zu gefährden, dann ist das korrupt. Es ist ein Missbrauch anvertrauter Macht zum privaten Nutzen oder Vorteil. Egal, ob du es schönfärberisch "Kompromiss" nennst oder nicht.
Im parlamentarischen System werden die Abgeordneten aber nun mal nicht dafür gewählt, "bestimmte" Positionen zu vertreten, sondern um ganz allgemein stellvertretend für die Wähler zu handeln. Du kreuzt auf dem Wahlzettel eben keine "Position" an, sondern Personen bzw. Personenlisten.

Da schlechthin alles, was im Parlament beschlossen wird, dort vorher beraten, verhandelt und oft genug noch verändert wird; dafür oft auch Kompromisse geschlossen werden müssen, weil man sonst für gar nix eine Mehrheit findet; da außerdem oft auf Fragen reagiert werden muss, die zum Wahltermin gar nicht absehbar waren - kann das mE auch gar nicht anders sein.

Nichts davon ist nach irgendeiner sinnvollen Definition Machtmissbrauch.

#229:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 23.09.2021, 15:20
    —
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Meine "Privatdefinition" entspricht der von Transparency International.

Das hätte ich gerne zitiert; es fällt mir nämlich schwer, das zu glauben.

#230:  Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 23.09.2021, 15:25
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Meine "Privatdefinition" entspricht der von Transparency International.

Das hätte ich gerne zitiert; es fällt mir nämlich schwer, das zu glauben.

Lachen

Du glaubst an einen "Jesus Christus" als deinen Erlöser, aber mir glaubst du nicht.

#231:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 23.09.2021, 16:04
    —
Hatte jdf die Definition nicht schon auf der letzten Seite verlinkt? Am Kopf kratzen

#232:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 23.09.2021, 17:20
    —
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Meine "Privatdefinition" entspricht der von Transparency International.

Das hätte ich gerne zitiert; es fällt mir nämlich schwer, das zu glauben.

Lachen

Du glaubst an einen "Jesus Christus" als deinen Erlöser, aber mir glaubst du nicht.

Ganz recht.
Und du hast sehr schön die beiden Bedeutungen des Verbs kenntlich gemacht, indem du die jeweils korrekte, grammatisch verschiedene Ergänzung benutzt hast. Als DaF-Lehrer muss ich das loben.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Hatte jdf die Definition nicht schon auf der letzten Seite verlinkt? Am Kopf kratzen

Ach, das war die TI-Definition, die Wolf359 meint?
Dann ist die Behauptung, dass seine/ihre Definition jener Definition entspreche, offenkundig falsch. Denn dass das reine Treffen von Entscheidungen im Rahmen von Kompromissen "Machtmissbrauch zum eigenen Vorteil" sei, auch wenn man gar keinen Vorteil erhält außer eben der Möglichkeit zum Ausüben der Entscheidungen, ist da wirklich nicht zu erkennen; gerade auch nicht, wenn man ein bissche tiefer in der Seite guckt.

#233:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 23.09.2021, 20:32
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Merkwürdig ist bloß, dass dabei am liebsten auf die Grünen eingedroschen wird. Wieso?

Weil Grüne und Linke nun mal tendenziell diejenigen sind, die überhaupt Ideale haben - und weil konservative Wähler "ihren" Politikern tendenziell alles verzeihen, solange sie nur eine konservative Regierung haben können und keine linke.

Jo, sehe ich auch so (den Unterschied zwischen Progressiven und Konservativen). Aber wieso werden hier** nur die Grünen gebasht?

** hatte ich vergessen herauszustellen.

#234:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 23.09.2021, 20:33
    —
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Merkwürdig ist bloß, dass dabei am liebsten auf die Grünen eingedroschen wird. Wieso?

Weil Grüne und Linke nun mal tendenziell diejenigen sind, die überhaupt Ideale haben - und weil konservative Wähler "ihren" Politikern tendenziell alles verzeihen, solange sie nur eine konservative Regierung haben können und keine linke.

Das ist doch Blödsinn, ich dresche auf alle ein, egal ob links, rechts, "konservativ", in der "Mitte" oder was auch immer. Sehr glücklich

Wählst du denn überhaupt? Lachen

#235:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 23.09.2021, 20:50
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Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Der „Kompromiss“ ist strukturell bedingt und deswegen gibt es auch nicht viel zu hoffen.

Die Bezeichnung "Kompromiss" ist eine Verniedlichung, wenn dabei wichtige Prinzipien über Bord geworfen werden.


Da habt ihr beide Recht, Pan narrans und Wolf359.

Zum einen sind faule Kompromisse über die Köpfe vieler Betroffenen hinweg strukturell verankert und zum zweiten sind die so genannten Kompromisse von ehemals sozialen, ökologischen und pazifistischen Parteien mit asozialen, antiökologischen und imperialistischen Parteien inzwischen dermaßen krass und auch normal geworden, dass man davon ausgehen muss, dass besagte Kompromisse der ehemals progressiven Parteien aus deren Sicht gar nicht mehr als Kompromisse empfunden werden, weil sie ehemalige Ziele längst gar nicht mehr vertreten.

Die SPD vertritt heute aktiv Sozialabbau, die Grünen vertreten aktiv Aufrüstung, NATO und Angriffskriege aus wirtschaftlichen Gründen. Das sind keine passiven Zugeständnisse mehr. Sondern das sind inzwischen alles Dinge, wo die beiden Parteien innerlich dahinter stehen. Die Unterschiede sind nur noch graduell, wenn überhaupt.

Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Niemand ist verpflichtet "Kompromisse" einzugehen und wichtige Prinzipien über Bord zu werfen und kann gegen einen "Kompromiss" stimmen oder notfalls zurücktreten und auf Amt und Würden verzichten. Wenn man das nicht macht, ist man korrupt, egal wie man es sonst nennen möchte.


Wer sich für die Banken und Konzerne bückt, den wird der Herr - oh ich sage euch! - mit Ruhm und Ehre fürstlich bekleckern und vollkotzen:

Zitat:
Korruption legalisiert? – Ministerien decken sich vor der Wahl mit Spitzenposten ein

„Wo ein Trog ist, kommen die Schweine“. Dieser Spruch bewahrheitet sich wie so oft vor der Bundestagswahl. Bevor die aktuelle Schwarz-Rote Regierungskoalition potentiell ihren Abgang antreten muss, wird nochmal alles rausgeholt, was noch zu holen ist. (...)

Während das Land immer noch in einer tiefen Krise steckt und im vergangenen Jahr etliche Arbeiterinnen und Arbeiter ihre Arbeit verloren haben oder in Kurzarbeit geschickt wurden, verabschiedet die Regierung noch ein Mini-Subventionsprogramm für ihre Anhängerschaft. (...)

Die sogenannte „Operation Abendsonne“ ist nur ein kleines Beispiel für das, was in diesem politischen System Alltag ist. Es gibt viele weitere Beispiele für die engen Verbindungen von Politik und Wirtschaft.

Zum einen wäre da der „Drehtüreffekt“ zu nennen. Dieser beschreibt, das Politiker:innen nach ihrem politischen Amt in die Wirtschaft übergehen und dort mit ihrem wertvollen Wissen und ihrer persönlichen Kontakte einen Haufen Geld machen. Oftmals sind sie selbst dann als Lobbyist:innen tätig und treffen alte Kolleg:innen, die noch im Amt sind, um auf diese Einfluss auszuüben. Der Drehtüreffekt geht aber auch in die andere Richtung. So gibt es auch reiche Kapitalist:innen, die sich einen noch größeren Profit durch politisches Engagement versprechen.

Als Beispiel wäre da Joschka Fischer (Grüne) zu nennen, der nach der 68er Bewegung politisch aktiv wurde und die Grünen zu einer staatstragenden bürgerlichen Partei mitentwickelt hat. Er war an allerlei Schandtaten beteiligt, half den Angriffskrieg auf Jugoslawien durchzusetzen und mit Hartz IV den Lebensstandard vieler Menschen abzusenken. Inzwischen ist er 73 Jahre alt, doch seine von Steuern finanzierte Pension von monatlich rund 11.000 Euro reicht ihm noch nicht. Mit allerlei Aufsichtsratsposten, Lobbyismus, Inhaltsleeren Vorträgen etc. machte er inzwischen viele Millionen.


https://perspektive-online.net/2021/09/korruption-legalisiert-ministerien-decken-sich-vor-der-wahl-mit-spitzenposten-ein/


Mit der nahe liegenden Frage "Demokratie für wen?" geht der der Artikel dann weiter.

Übrigens: Die besagten Kompromisse begannen in Deutschland schon früh, insbesondere mit dem berüchtigten Stinnes-Legien-Abkommen, was als Beginn der so genannten "Sozialpartnerschaft" angesehen wird.



Volksgemeinschaft statt Klassenkampf

Durch die "Kompromisse" zwischen Gewerkschaften und Oligarchen verkauften erstere Stück für Stück die Interessen ihrer eigentlichen Klientel ...-

#236:  Autor: Pan narrans BeitragVerfasst am: 24.09.2021, 11:38
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Merkwürdig ist bloß, dass dabei am liebsten auf die Grünen eingedroschen wird. Wieso?

Weil Grüne und Linke nun mal tendenziell diejenigen sind, die überhaupt Ideale haben - und weil konservative Wähler "ihren" Politikern tendenziell alles verzeihen, solange sie nur eine konservative Regierung haben können und keine linke.

Jo, sehe ich auch so (den Unterschied zwischen Progressiven und Konservativen). Aber wieso werden hier** nur die Grünen gebasht?

** hatte ich vergessen herauszustellen.


Ist das denn so? Wer basht denn hier nur die Grünen und nicht auch SPD oder die Linke? Gut, bezüglich letzteren fällt das Bashen vielleicht etwas gering aus, aber das liegt eben daran, dass die Linke bislang mangels Gelegenheit sich noch nicht allzu viel verkauft hat. Im Falle von RGR dürfte sich das aber zwangsläufig ändern.

Ansonsten schätze ich, dass die Grünen vor allem deshalb viel Gebashe von linker Seite bekommen, weil sie zum Teil eine (Kaptial)Partei für Besserverdienende ist bzw. laut manchen schlicht und ergreifend keine linke (und soziale) Partei ist.

Ein anderer Grund – und da würde ich mich dann auch anschließen – ist, dass die Grünen in Sachen Klimaschutz jetzt auch den Marktweg gehen wollen und sich der Illusion vom ökologischen Kapitalismus hingeben und so die neue, grüne Lebenslüge schüren, nach der wir Klimaneutralität haben können, ohne unsere Lebensweise – also vor allem unser Konsumverhalten und damit zwangsläufig auch unser Wirtschafts- und Finanzsystem – ändern zu müssen.

Und der Marktquatsch fällt uns ja jetzt schon auf die Füße, wenn RWE sich mit billigen CO2-Zertifikaten eingedeckt hat und wohl bis mindestens 2030 einen großen Haufen auf Kohlereduktion setzt und sich stattdessen über steigende CO2 Preise freut.

Das, ganz genau das, ist marktkonformer Klimaschutz. Und man wird die ganzen Tricks, Schlupflöcher und Verklärungen nicht immer überall rechtzeitig finden und korrigieren können (falls man es in diesem Falle denn überhaupt korrigiert).

#237:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 24.09.2021, 12:53
    —
Ich habe mir nun alle Rezo Videos zur Wahl 2021 angeschaut und bin wie beim letzten Mal
https://www.youtube.com/watch?v=4Y1lZQsyuSQ
Zitat:
Die Zerstörung der CDU.

erschüttert und erbost, wie viel Korruption es vor Allem bei der CDU/CSU noch gibt.

https://www.youtube.com/watch?v=rIj3qskDAZM
Zitat:
Zerstörung Teil 1: Inkompetenz


https://www.youtube.com/watch?v=Ljcz4tA101U
Zitat:
Zerstörung Teil 2: Klima-Katastrophe


https://www.youtube.com/watch?v=3Ya7pEDndgE
Zitat:
Zerstörung FINALE: Korruption


https://www.youtube.com/watch?v=piQuv37Xqb8
Zitat:
Armin LASCHET antwortet auf REZO Video! - REZO reagiert auf TJ


Laschets Reaktion:
Zitat:
"Wie immer alles gelogen"
schlägt aber dem Fass den Boden aus.

Dass diese Videos mit der Enthüllung der Korruption, mit verlinkten Quellen, nicht zu einem Erdrutsch bei den Umfragen führen, sondern dass die CDU noch zulegt, lässt mich am Verstand der Bevölkerung zweifeln.

#238:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 24.09.2021, 12:57
    —
Mich überrascht das nicht.
Allerdings kommt Scholz ja nun ziemlich schlecht weg im korruptionsteil, liegt doch aber vorne in den Umfragen.

#239:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 24.09.2021, 13:06
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
Mich überrascht das nicht.
Allerdings kommt Scholz ja nun ziemlich schlecht weg im korruptionsteil, liegt doch aber vorne in den Umfragen.

Vielleicht liegt Scholz vorne, weil die Leute merken, dass die CDU z. B. das Thema Wohnungsmarkt total versemmelt hat.
Dagegen ist sein Versagen bei CumEx und Wirecard eher abstrakt.

#240:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 24.09.2021, 13:17
    —
wolle hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
Mich überrascht das nicht.
Allerdings kommt Scholz ja nun ziemlich schlecht weg im korruptionsteil, liegt doch aber vorne in den Umfragen.

Vielleicht liegt Scholz vorne, weil die Leute merken, dass die CDU z. B. das Thema Wohnungsmarkt total versemmelt hat.
Dagegen ist sein Versagen bei CumEx und Wirecard eher abstrakt.


Die Sache mit dem Brechmittel ist jedenfalls ...


Interessant vll noch für die Wahlentscheidung:
( aber folgende Phase scheint überwunden)

Zitat:

Jungsozialist
Scholz trat 1975, als Gymnasiast, in die SPD ein, wo er sich bei den Jusos (Abkürzung für Jungsozialisten), der Jugendorganisation der SPD, engagierte. Von 1982 bis 1988 war er stellvertretender Juso-Bundesvorsitzender, von 1987 bis 1989 außerdem Vizepräsident der International Union of Socialist Youth. In seiner Juso-Zeit unterstützte er den Freudenberger Kreis (den Stamokap-Flügel der Juso-Hochschulgruppen) sowie die Zeitschrift spw und warb in Artikeln für „die Überwindung der kapitalistischen Ökonomie“.[9] Scholz kritisiert darin die „aggressiv-imperialistische Nato“, die Bundesrepublik als „europäische Hochburg des Großkapitals“ sowie die sozialliberale Koalition, die den „nackten Machterhalt über jede Form der inhaltlichen Auseinandersetzung“ stelle.[10]

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Olaf_Scholz

#241:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 24.09.2021, 13:55
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
Mich überrascht das nicht.
Allerdings kommt Scholz ja nun ziemlich schlecht weg im korruptionsteil, liegt doch aber vorne in den Umfragen.

Scholz gilt in Hamburg als Arsch.

Ich wohne nur wenige hundert Meter vom Veranstaltungsort des G20-Treffens weg. Waren ein paar nette Tage. noc

Trotzdem ist mir Scholz lieber als Laschet.

#242:  Autor: wolle BeitragVerfasst am: 24.09.2021, 14:33
    —
Welche Folgen Korruption haben, verdeutlicht der Artikel der Wiener Zeitung:

https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/politik/welt/2115984-In-Bagdad-gehen-die-Lichter-aus.html schrieb:
Zitat:
Es gibt keine staatliche Unterstützung, jeder ist auf sich selbst gestellt.

Und das in einem der ölreichsten Länder der Erde.
Das Land hat so viel Sonne, aber keiner produziert Strom über Fotovoltaik.
Stattdessen setzt man auf Wasserkraft, wo die Flüsse vertrocknen.

In Deutschland werden Windkraftanlagen für sauberen Strom verhindert.
Stattdessen werden weiterhin Dörfer abgebaggert, um dreckige Braunkohle zu fördern.
Das ist die gleiche Korruption wie im Irak und im Iran.

#243:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 24.09.2021, 15:53
    —
wolle hat folgendes geschrieben:
Das ist die gleiche Korruption wie im Irak und im Iran.

Pillepalle

#244:  Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 25.09.2021, 13:18
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Hatte jdf die Definition nicht schon auf der letzten Seite verlinkt? Am Kopf kratzen

Ach, das war die TI-Definition, die Wolf359 meint?
Dann ist die Behauptung, dass seine/ihre Definition jener Definition entspreche, offenkundig falsch. Denn dass das reine Treffen von Entscheidungen im Rahmen von Kompromissen "Machtmissbrauch zum eigenen Vorteil" sei, auch wenn man gar keinen Vorteil erhält außer eben der Möglichkeit zum Ausüben der Entscheidungen, ist da wirklich nicht zu erkennen; gerade auch nicht, wenn man ein bissche tiefer in der Seite guckt.

Genau, im Bundestag zu sitzen, Diäten zu empfangen, von verschiedenen Lobbyverbänden umschmeichelt und nach "Karriereende", neben fetten Pensionen, ggf. mit lukrativen Jobangeboten bedacht zu werden, bietet gegenüber der anderen Variante, Rückgrat zu zeigen, wichtige Positionen nicht aufzugeben und ggf. eine Koalition platzen zu lassen, keinerlei persönliche Vorteile.
Deine Meinung sei dir unbenommen. noc

#245:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 25.09.2021, 14:16
    —
Die Diäten und auch die Altersversorgung sind keine illegitimen Vorteile, sondern die vorgesehene Bezahlung.
Dass du das mit "lukrativen Jobangeboten", sprich zusätzlichen, nicht dadurch abgedeckten Einnahmemöglichkeiten vermischst, zeigt vor allem, dass du gar keinen Bock auf Differenzierung bei der Problematik hast.

#246:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 25.09.2021, 14:49
    —
Das Verhältnis der Linken zur Nato steht ja offenbar gewissen Koalitionen im weg

Aus dem Programm:

Frieden schaffen
Waffenexporte verbieten

U.a.
Zitat:
Kooperation statt Nato! Wir wollen die NATO durch ein kollektives Sicherheitssystem unter Beteiligung Russlands ersetzen, das Abrüstung als ein zentrales Ziel hat


Vollständig hier:
https://www.die-linke.de/themen/frieden/

#247:  Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 25.09.2021, 14:53
    —
Und was legal ist, ist immer voll in Ordnung und überhaupt gar nie ein persönlicher Vorteil nicht. Wenn man erstmal ein gutes Amt erreicht hat und gut versorgt ist, darf man gemachte Versprechen und wichtige Positionen getrost über Bord werfen, weil, das ist ja legal. Und wenn der Herr Schröder den Einsatz in Afghanistan mit der Vertrauensfrage verbindet (Warum machte er das wohl?), dann hat man selbstverständlich als Grüne(r) für einen Afghanistaneinsatz zu stimmen, voll und ganz und total uneigennützig und legal. noc

#248:  Autor: Lord SnowWohnort: Würzburg BeitragVerfasst am: 26.09.2021, 10:51
    —
Ich bin mal gespannt wann die ersten Fake News zur BTW verbreiten werden! skeptisch

#249:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 26.09.2021, 10:54
    —
Wo wohl Scholz hinmacht, wenn es anders läuft als gedacht heute?
Sigi Pop, eben Mal geschaut, aufsichtsratet bei der Deutschen Bank und Siemens Energy.
Und ist Berater bei Deloitte.
Tönnies war ihm wohl zu unappetitlich.

#250:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 26.09.2021, 12:04
    —
Lord Snow hat folgendes geschrieben:
Ich bin mal gespannt wann die ersten Fake News zur BTW verbreiten werden! skeptisch

Ich schätze, vor ca. 8,5 Monaten. Schließlich ist die ganze Corona-Epidemie inszeniert, um eine höhere Briefwahlbeteiligung faken und das Wahlergebnis fälschen zu können noc

#251:  Autor: Lord SnowWohnort: Würzburg BeitragVerfasst am: 26.09.2021, 12:51
    —
Laschet hat eigentlich eine ungültige Stimme abgegeben. Er hat seinen Wahlzettel so gefaltet und eingeworfen, dass zu erkennen war, was er gewählt hat. Und so einer will Bundeskanzler werden... Mit den Augen rollen

#252:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 26.09.2021, 12:53
    —
Lord Snow hat folgendes geschrieben:
Laschet hat eigentlich eine ungültige Stimme abgegeben. Er hat seinen Wahlzettel so gefaltet und eingeworfen, dass zu erkennen war, was er gewählt hat. Und so einer will Bundeskanzler werden... Mit den Augen rollen


Er wollte halt zeigen, dass wenigstens er selbst sich das Amt zutraut. Lachen

#253:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 26.09.2021, 13:36
    —
Lord Snow hat folgendes geschrieben:
Laschet hat eigentlich eine ungültige Stimme abgegeben. Er hat seinen Wahlzettel so gefaltet und eingeworfen, dass zu erkennen war, was er gewählt hat. Und so einer will Bundeskanzler werden... Mit den Augen rollen


Heute wurde in der Sendung mit der Maus erklärt, wie eine Wahl abläuft, und wie zu wählen ist, damit die stimme gültig ist.
An einem Beispiel, wo Maus, Elefant, Kaptn Blaubär, usw wählbar waren, haben Kinder Wahlzettel ausgefüllt.
Es waren auch einige Wahlzettel nicht mitgezählt, die ungültig waren. (Eine hat sein Namen draufgeschrieben, eine ein paar Kreuzen zu viel, usw)
Es wurde auch gezeigt, dass der Wahlleiter einen Wahlzettel der falsch gefaltet war, nicht hineinwerfen ließ. Ob der umgefaltet werden durfte, wurde nicht gesagt.
Ich denke, ja. Wenn es aber der einziger Zettel ist, der falsch gefaltet in der Wahlurne liegt, sollte die Stimme nicht gezählt werden. Ich denke, da werden schon welche aufpassen. Die Auszählung ist öffentlich, und darf von jeden der möchte, beobachtet werden.

#254:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 26.09.2021, 14:11
    —
Bundestagswahl 2021: Wen wählen die Promis?

Wigald Boning wählt die FDP

Zitat:
Promis, wie Katharina Thalbach oder Fabian Hinrichs stimmen für die Linke
Auf Landesebene in Berlin unterstützten einen Wahlaufruf für die Linke und ihren Spitzenkandidaten Klaus Lederer Schauspieler wie Corinna Harfouch, Katharina Thalbach, Sophie Rois, Alexander Scheer, Fabian Hinrichs, Walther Plate, Robert Stadlober und Martin Wuttke sowie der Maler Norbert Bisky und die Schriftstellerin Sibylle Berg.

cool

https://www.abendzeitung-muenchen.de/promis/bundestagswahl-2021-wen-waehlen-die-promis-art-756851

#255:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 26.09.2021, 15:18
    —
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Lord Snow hat folgendes geschrieben:
Laschet hat eigentlich eine ungültige Stimme abgegeben. Er hat seinen Wahlzettel so gefaltet und eingeworfen, dass zu erkennen war, was er gewählt hat. Und so einer will Bundeskanzler werden... :roll:


Er wollte halt zeigen, dass wenigstens er selbst sich das Amt zutraut. :lol:


Oder sein Unterbewußtsein zeigte, daß er den Job eigentlich gar nicht wollte, so fahrig er teils agierte, sagt Dr. Prügelpeitsch.

#256:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 26.09.2021, 18:03
    —
Nach ersten Prognosen, sieht es eher beschissen aus. Nein

#257:  Autor: Lord SnowWohnort: Würzburg BeitragVerfasst am: 26.09.2021, 18:49
    —
Naja mal sehen was die Briefwähler noch einbringen, die sind bisher noch gar nicht miteinbezogen!

#258:  Autor: Lord SnowWohnort: Würzburg BeitragVerfasst am: 26.09.2021, 18:53
    —
https://www.der-postillon.com/2021/09/hochrechnungen-trump.html

Zitat:
Nach ersten Hochrechnungen: Trump erklärt sich zum Sieger der Bundestagswahl


Gröhl...

#259:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 26.09.2021, 19:26
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Nach ersten Prognosen, sieht es eher beschissen aus. Nein

Wieso? Wegen bis jetzt <15% olivgrün?

#260:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 26.09.2021, 19:43
    —
Die Putin-Parteien sind neben der Union die großen Verlierer. Das ist doch fein. : )

#261:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 26.09.2021, 20:02
    —
Pan narrans hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Merkwürdig ist bloß, dass dabei am liebsten auf die Grünen eingedroschen wird. Wieso?

Weil Grüne und Linke nun mal tendenziell diejenigen sind, die überhaupt Ideale haben - und weil konservative Wähler "ihren" Politikern tendenziell alles verzeihen, solange sie nur eine konservative Regierung haben können und keine linke.

Jo, sehe ich auch so (den Unterschied zwischen Progressiven und Konservativen). Aber wieso werden hier** nur die Grünen gebasht?

** hatte ich vergessen herauszustellen.


Ist das denn so? Wer basht denn hier nur die Grünen und nicht auch SPD oder die Linke? Gut, bezüglich letzteren fällt das Bashen vielleicht etwas gering aus, aber das liegt eben daran, dass die Linke bislang mangels Gelegenheit sich noch nicht allzu viel verkauft hat. Im Falle von RGR dürfte sich das aber zwangsläufig ändern.

Ansonsten schätze ich, dass die Grünen vor allem deshalb viel Gebashe von linker Seite bekommen, weil sie zum Teil eine (Kaptial)Partei für Besserverdienende ist bzw. laut manchen schlicht und ergreifend keine linke (und soziale) Partei ist.

Ein anderer Grund – und da würde ich mich dann auch anschließen – ist, dass die Grünen in Sachen Klimaschutz jetzt auch den Marktweg gehen wollen und sich der Illusion vom ökologischen Kapitalismus hingeben und so die neue, grüne Lebenslüge schüren, nach der wir Klimaneutralität haben können, ohne unsere Lebensweise – also vor allem unser Konsumverhalten und damit zwangsläufig auch unser Wirtschafts- und Finanzsystem – ändern zu müssen.

Und der Marktquatsch fällt uns ja jetzt schon auf die Füße, wenn RWE sich mit billigen CO2-Zertifikaten eingedeckt hat und wohl bis mindestens 2030 einen großen Haufen auf Kohlereduktion setzt und sich stattdessen über steigende CO2 Preise freut.

Das, ganz genau das, ist marktkonformer Klimaschutz. Und man wird die ganzen Tricks, Schlupflöcher und Verklärungen nicht immer überall rechtzeitig finden und korrigieren können (falls man es in diesem Falle denn überhaupt korrigiert).

stimmst du dem zu, jdf?

#262:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 26.09.2021, 20:08
    —
Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Die Politiker machen Kompromisse mit den Falschen. Wenn wir ein Rätesystem mit imperativem Mandat hätten, müssten die Politiker mit ihren Wählern Kompromisse eingehen, wie es eigentlich sein sollte, statt miteinander. Die ""Korruption"" ist hier also kein Fehlverhalten der Grünen, sondern eine strukturelle Eigenschaft des politischen Systems selbst.


Buhu, jetzt kann ich mir mein ganzes, schönes, ausuferndes Rumgemeckere über das übliche euphemistische Polit-Gewäsch und deren Schönfärbungen mit der als Lobbyismus verniedlichten Korruption als Kavaliersdelikt sowie der völlig verklärten Sichtweise von Politiker als „Job“, vom Berufspolitiker als legitimen, normalen Teil der marktkonformen Demokratie, von der Politik als Politbetrieb, wo souveräne Machtvertretung längst zur Ware geworden ist – all das kann ich mir jetzt sparen und kann einfach nur sagen: Jo! Weinen

Der „Kompromiss“ ist strukturell bedingt und deswegen gibt es auch nicht viel zu hoffen. Ein imperatives Mandat wäre vielleicht eine Lösung, aber ich vermute, eins, zwei Abgeordneten ist das eigene Gewissen dann doch lieber. Überrascht Lachen


was sagst du dazu, tillich?

ich beziehe mich darauf:
https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2261422#2261422

Zitat:
ch spreche auch nicht nur von der strafrechtlichen Seite.
Es ist in der Politik kein Fehler, sondern gehört zum Job, Macht und Ämter anzustreben, um politisch handeln zu können. Dass dann Leute diesen Job ausüben, die diesen Teil des Jobs auch mögen, und dass diese Leute außerdem die vorgesehene Bezahlung mögen, und deswegen danach streben, beides auch zu behalten, finde ich völlig normal.

Und zum Job gehört auch, Kompromisse zu schließen. Auch das finde ich OK. Ich wähle die Leute ja auch dafür, damit sie etwas durchsetzen können - ob sie mehr durchsetzen können, wenn sie in der Regierung Kompromisse schließen, oder aus der Opposition, ist Abwägungssache. Wenn ich das Ergebnis der Abwägung für falsch halte, kann ich ja für mein Handeln Kosequenzen ziehen.

Dass die Leute außerdem auch an ihre Ämter denken, finde ich völlig normal. Das macht doch jeder in seinem Job, dass er überlegt, welche Kompromisse er einzugehen bereit ist, um den Job zu behalten. Das ist mMn auch bei einer strengeren als rein strafrechtlichen Beurteilung keine Korruption. Vielleicht findet man das jeweilige Handeln falsch - aber es reicht, das genau so zu sagen, und muss nicht gleich den moralischen machen und "Korruption!" schreien, wo es um ganz normale Politik geht.

EDIT: Dein Hinweis, dass es dir nicht um Korruption im strafrechtlichen Sinne geht, ist übrigens noch keine Erklärung, was korruptes Verhalten denn dann ist.


politik als job?

#263:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 26.09.2021, 20:10
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
Pan narrans hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Merkwürdig ist bloß, dass dabei am liebsten auf die Grünen eingedroschen wird. Wieso?

Weil Grüne und Linke nun mal tendenziell diejenigen sind, die überhaupt Ideale haben - und weil konservative Wähler "ihren" Politikern tendenziell alles verzeihen, solange sie nur eine konservative Regierung haben können und keine linke.

Jo, sehe ich auch so (den Unterschied zwischen Progressiven und Konservativen). Aber wieso werden hier** nur die Grünen gebasht?

** hatte ich vergessen herauszustellen.


Ist das denn so? Wer basht denn hier nur die Grünen und nicht auch SPD oder die Linke? Gut, bezüglich letzteren fällt das Bashen vielleicht etwas gering aus, aber das liegt eben daran, dass die Linke bislang mangels Gelegenheit sich noch nicht allzu viel verkauft hat. Im Falle von RGR dürfte sich das aber zwangsläufig ändern.

Ansonsten schätze ich, dass die Grünen vor allem deshalb viel Gebashe von linker Seite bekommen, weil sie zum Teil eine (Kaptial)Partei für Besserverdienende ist bzw. laut manchen schlicht und ergreifend keine linke (und soziale) Partei ist.

Ein anderer Grund – und da würde ich mich dann auch anschließen – ist, dass die Grünen in Sachen Klimaschutz jetzt auch den Marktweg gehen wollen und sich der Illusion vom ökologischen Kapitalismus hingeben und so die neue, grüne Lebenslüge schüren, nach der wir Klimaneutralität haben können, ohne unsere Lebensweise – also vor allem unser Konsumverhalten und damit zwangsläufig auch unser Wirtschafts- und Finanzsystem – ändern zu müssen.

Und der Marktquatsch fällt uns ja jetzt schon auf die Füße, wenn RWE sich mit billigen CO2-Zertifikaten eingedeckt hat und wohl bis mindestens 2030 einen großen Haufen auf Kohlereduktion setzt und sich stattdessen über steigende CO2 Preise freut.

Das, ganz genau das, ist marktkonformer Klimaschutz. Und man wird die ganzen Tricks, Schlupflöcher und Verklärungen nicht immer überall rechtzeitig finden und korrigieren können (falls man es in diesem Falle denn überhaupt korrigiert).

stimmst du dem zu, jdf?

Das CO2 wäre ja dann auch pandemisch?
Oder bringt Pan narrans hier nur Fake News? Ich bin verunsichert.

#264:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 26.09.2021, 20:12
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
Pan narrans hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Merkwürdig ist bloß, dass dabei am liebsten auf die Grünen eingedroschen wird. Wieso?

Weil Grüne und Linke nun mal tendenziell diejenigen sind, die überhaupt Ideale haben - und weil konservative Wähler "ihren" Politikern tendenziell alles verzeihen, solange sie nur eine konservative Regierung haben können und keine linke.

Jo, sehe ich auch so (den Unterschied zwischen Progressiven und Konservativen). Aber wieso werden hier** nur die Grünen gebasht?

** hatte ich vergessen herauszustellen.


Ist das denn so? Wer basht denn hier nur die Grünen und nicht auch SPD oder die Linke? Gut, bezüglich letzteren fällt das Bashen vielleicht etwas gering aus, aber das liegt eben daran, dass die Linke bislang mangels Gelegenheit sich noch nicht allzu viel verkauft hat. Im Falle von RGR dürfte sich das aber zwangsläufig ändern.

Ansonsten schätze ich, dass die Grünen vor allem deshalb viel Gebashe von linker Seite bekommen, weil sie zum Teil eine (Kaptial)Partei für Besserverdienende ist bzw. laut manchen schlicht und ergreifend keine linke (und soziale) Partei ist.

Ein anderer Grund – und da würde ich mich dann auch anschließen – ist, dass die Grünen in Sachen Klimaschutz jetzt auch den Marktweg gehen wollen und sich der Illusion vom ökologischen Kapitalismus hingeben und so die neue, grüne Lebenslüge schüren, nach der wir Klimaneutralität haben können, ohne unsere Lebensweise – also vor allem unser Konsumverhalten und damit zwangsläufig auch unser Wirtschafts- und Finanzsystem – ändern zu müssen.

Und der Marktquatsch fällt uns ja jetzt schon auf die Füße, wenn RWE sich mit billigen CO2-Zertifikaten eingedeckt hat und wohl bis mindestens 2030 einen großen Haufen auf Kohlereduktion setzt und sich stattdessen über steigende CO2 Preise freut.

Das, ganz genau das, ist marktkonformer Klimaschutz. Und man wird die ganzen Tricks, Schlupflöcher und Verklärungen nicht immer überall rechtzeitig finden und korrigieren können (falls man es in diesem Falle denn überhaupt korrigiert).

stimmst du dem zu, jdf?

Das CO2 wäre ja dann auch pandemisch?
Oder bringt Pan narrans hier nur Fake News? Ich bin verunsichert.

ach komm... wieso kopierst du mich?

zumal deine obige frage und die antwort ja nun schon eine weile her sind. mich interessiert die antwort bzw ein gegenargument. ich verfolge hier diskussionen.

#265:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 26.09.2021, 20:19
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Das CO2 wäre ja dann auch pandemisch?
Oder bringt Pan narrans hier nur Fake News? Ich bin verunsichert.

ach komm... wieso kopierst du mich?

Weil ich es kann.


Wilson hat folgendes geschrieben:
mich interessiert die antwort bzw ein gegenargument.

"Als ob"... das ein Argument wäre.


Wilson hat folgendes geschrieben:
ich verfolge hier diskussionen.

Schön. *schleim*

#266:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 26.09.2021, 20:35
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Das CO2 wäre ja dann auch pandemisch?
Oder bringt Pan narrans hier nur Fake News? Ich bin verunsichert.

ach komm... wieso kopierst du mich?

Weil ich es kann.


Wilson hat folgendes geschrieben:
mich interessiert die antwort bzw ein gegenargument.

"Als ob"... das ein Argument wäre.


Wilson hat folgendes geschrieben:
ich verfolge hier diskussionen.

Schön. *schleim*


ich hätte schon gerne eine antwort von dir auf pan narrans. oder möchtest du mich erziehen.
ich habe keine lust auf diese spielchen.
danke.

#267:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 26.09.2021, 20:59
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
ich hätte schon gerne eine antwort von dir auf pan narrans.

Du verwirrst mich zunehmend.


Wilson hat folgendes geschrieben:
oder möchtest du mich erziehen.

Dafür dürfte es ein paar Wochen zu spät sein.


Wilson hat folgendes geschrieben:
ich habe keine lust auf diese spielchen.

Och neeeee. Wirklich??? Kaum zu glauben.


Wilson hat folgendes geschrieben:
danke.

Gern geschehen. Smilie

#268:  Autor: Lord SnowWohnort: Würzburg BeitragVerfasst am: 26.09.2021, 21:40
    —
Es sind auch schon die ersten Fake-News im Umlauf:

https://correctiv.org/faktencheck/politik/2021/09/26/gebrochenes-siegel-an-wahlurne-in-preussisch-oldendorf-stammt-von-voriger-wahl/

#269:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 26.09.2021, 21:54
    —
Die Umfragen haben es in etwa getroffen, insofern: Nichts Genaues.

Erbsensuppe (sprich: auch die mit den Klimaanlagen sehen, daß man die irgendwann nicht noch weiter hochdrehen kann) oder Erbsensuppe (sprich: alles bleibt gleich) oder Erbsensuppe (sprich: egal was man wählt, könnte das am Ende dazu führen, daß man den kriegt, den man am wenigsten haben möchte)?

Wenn den Konservativen nichts mehr einfällt, packen sie wie üblich die "roten Socken" aus: In einer Äußerung hieß das sogar noch jetzt von Laschet, man habe "eine linksgeführte Bundesregierung verhindert". Wobei, hätte es von den Zahlen und vom Willen her für rot-rot-grün gereicht, die Linke der deutlich kleinste Partner gewesen wäre. Hat die Angst vor "VEB, ZK, SED" den Linken geschadet? Lag es auch an nicht so tollen Forderungen (wie gesagt: NATO-Ausstieg als "Killerthema"?) oder hat Kandidat Scholz auch bei ihr gewildert?

Die Zeit der "großen Volksparteien" scheine erst einmal vorbei zu sein, auch die "Großen" dürften auf absehbare Zukunft eher bei 20-25 Prozent landen als bei 40. (Einer meinte etwa, Olaf Scholz habe eigentlich mit gut 25% fast alle mobilisiert, die für sozialdemokratische Inhalte heute erreichbar seien.)

Oder lag es auch (oder sogar eher) an underwhelmenden Wahlprogrammen und Kandidaten? (Weil nämlich Anhängerschaft der Linken und der Grünen zu einem Gutteil aus Leuten besteht, die sich bei der SPD nicht aufgehoben fühlen: Wir haben heute nicht mehr diese ausgeprägten Parteibindungen wie früher. Und es gibt ja auch gewisse inhaltliche Schnittmengen, so daß ich denken würde, ein gewisser Teil der Wähler ist grundsätzlich auch wechselseitig erreichbar. Wohlgemerkt, in Ermangelung von Zahlenmaterial etwas theoretisch, aber es wird ja dann auch "soziodemographische Zahlen" und Zahlen zur "Wählerwanderung" etc. geben. Diametral dazu, haben womöglich mehr CDU-Wähler dann mal "ausnahmsweise" Scholz gewählt als daß sie zur FDP gegangen wären?)

Bei Spitzenkandidaten reklamieren den Spitzenkosten für sich. Es könnte am Ende noch sein, daß Scholz zwar die Wahl knapp gewonnen hat, aber doch den Stuhl vor die Tür gestellt kriegt. Was natürlich angesichts dessen, wie sehr die CDU geschrubbt worden ist, "völlig rational" ist (ja, ich erinnere mich, die Merkel-CDU hatte 2017 eine ebenso große Klatsche kassiert und sie blieb dennoch weiter Kanzlerin; und es werden sich auch andere Fälle finden lassen). Aber Christian Lindner hatte ja in den letzten Tagen mehrfach süffisant geäußert, er wolle eigentlich viel, viel lieber Armin Laschet zum Kanzler (er würde auch den Zweitplatzierten zum Kanzler wählen, er habe "keine Phantasie" für eine Ampel, sie kennten sich ja schon lange noch aus NRW). Ist das also schon in trockenen Tüchern, daß schwarz-geld versuchen wird, die Grünen zu kaufen und dann den ärmeren 90% (oder vielleicht auch 75%? Dann ginge es in Deutschland ja gut, wenn wirklich 25% der Bevölkerung über 100.000 im Jahr verdienten...) im Land das Fell über die Ohren zu ziehen?

Die Grünen haben von allen Parteien demnach am meisten zugewonnen, - trotz der Schrubbung für die Linken - das Lager (wenn wir das ganz wohlwollend ausdrücken) "links der Mitte" in Summe deutlich hinzugewonnen. Trotzdem bezeichnete sie einer der diversen Wahlforscher und Journalisten schon als "große Wahlverliererin". Denn es habe ja auch für sie sogar die Chance auf den Wahlsieg bestanden.

Während Andere sagen, man sollte es mal umdrehen: Erst einmal sollten vielleicht Grüne und FDP sich sortieren, was sie wollten, bevor sie auf Scholz oder Laschet zugingen. Die Grünen tendierten demnach eher zur SPD (wobei Habeck natürlich wieder philosophiert hat, "umm, geht auch mit der CDU"), in der FDP sei die Basis eigentlich fast gleichverteilt, dieser ausgeprägte Bias zugunsten der CDU eher bei der Führung. Oder wird man sich am Ende dann doch wieder in eine Groko retten?


Zuletzt bearbeitet von Critic am 27.09.2021, 00:56, insgesamt 2-mal bearbeitet

#270:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 26.09.2021, 22:13
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Die Putin-Parteien sind neben der Union die großen Verlierer. Das ist doch fein. : )


Kann man den nicht irgendwie nach Russland schaffen?

#271:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 26.09.2021, 22:19
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Die Putin-Parteien sind neben der Union die großen Verlierer. Das ist doch fein. : )

Kann man den nicht irgendwie nach Russland schaffen?

Wen?

#272:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 26.09.2021, 22:25
    —
sehr gut hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Nach ersten Prognosen, sieht es eher beschissen aus. Nein

Wieso? Wegen bis jetzt <15% olivgrün?

Hast du jemals oliv getragen?

#273:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 26.09.2021, 22:34
    —
Anders als die Linken in Norwegen - die sich "die Roten" nennen und ihre Stimmen verdoppeln konnten - stürzt die LINKE in der BRD sehr tief. Bis jetzt ist unklar, ob sie überhaupt 5% erreicht und/oder 3 Direktmandate.

Ich hatte vor Kurzem den praktizierten Opportunismus der LINKEN abgelehnt und ich meine, dass genau dieser der Grund für die enormen Verluste ist.

Die verlorenen Stimmen der LINKEN von rund 1 Million Stimmen wurden in etwa zu gleichen Teilen von den Grünen und der SPD aufgesogen, ein zusätzlicher Teil auch von der FDP, abgesehen von den Nichtwählern.

Das ist - trotz der intensiven Priorisierung der sozialen Frage - ein Desaster, das ich allerdings so drastisch nicht erwartet habe.

Es wird jetzt eine Regierung gebildet werden, welche weder für die soziale noch für die ökologische Frage ausreichend Ressourcen zur Verfügung stellen wird - zumal dann, wenn ein Christian Lindner in Finanzministerium hockt. Und genau dies wird Lindner gegenüber den Grünen und der SPD als nicht verhandelbare Bedingung stellen. Anderenfalls bietet er den Grünen Jamaika an.

Es wird also in jedem Fall ein 'Weiter so' geben in Deutschland, wodurch einmal mehr 4 Jahre Zeit verplempert werden ohne dass es eine Chance für geringe gesellschaftliche Reformen gibt.

Man rekapituliere mal: 16 Jahre Adenauer, 16 Jahre Kohl und 16 Jahre Merkel - sind 48 Jahre Zeitverplemperung durch CDU-Langzeitkanzler, die nichts anderes getan haben, als die Wünsche von Banken, Konzernen und Militärführern nahezu 1:1 umzusetzen.

Die *neue* Regierung wird aber nicht viel anders verfahren.

#274:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 26.09.2021, 23:07
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Die verlorenen Stimmen der LINKEN von rund 1 Million Stimmen wurden in etwa zu gleichen Teilen von den Grünen und der SPD aufgesogen, ein zusätzlicher Teil auch von der FDP, abgesehen von den Nichtwählern.

Das ist - trotz der intensiven Priorisierung der sozialen Frage - ein Desaster, das ich allerdings so drastisch nicht erwartet habe.

Es wird jetzt eine Regierung gebildet werden, welche weder für die soziale noch für die ökologische Frage ausreichend Ressourcen zur Verfügung stellen wird - zumal dann, wenn ein Christian Lindner in Finanzministerium hockt. Und genau dies wird Lindner gegenüber den Grünen und der SPD als nicht verhandelbare Bedingung stellen. Anderenfalls bietet er den Grünen Jamaika an.

Den Bullerbü-Sozialismus glaubt nun mal keiner mehr, nicht mal mehr in der Ex-Zone. Bei einer Linken mit einem Prozent mehr hätte Rot-Grün der FDP wenigstens noch ein paar Zugeständnisse abringen können. Aber so taugt die Linke noch nicht einmal mehr als Drohkulisse für die FDP. Deprimiert

#275:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 27.09.2021, 00:30
    —
Die einzige Partei, die an die AfD Stimmen abgegeben hat, ist die Linke. WTF.

Und die einzigen beiden Parteien, die an die CDU Stimmen abgegeben haben, sind Linke und AfD. WTF. LOL.

#276:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 27.09.2021, 00:38
    —
Und entgegen meiner Erwartung hat der Grüne Direktkandidat in meinem Wahlbezirk den Sieg geholt, nachdem er 2017 an Pos. 3 gewesen war. Ich habe den SPD-Kandidaten gewählt, weil ich nicht mit einem solchen Erdrutschsieg gerechnet hab. Verlegen

Morgen kann ich mir was von meiner Herzallerliebsten anhören... Ich hatte ihr gesagt, dass ich bei ihr mit einer verschenkten Stimme gerechnet hatte... VOLL DANEBEN! Lachen

#277:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 27.09.2021, 08:21
    —
Hach, wie aufgeschlossen die Grünen doch gestern direkt nach der Wahl schon wieder waren gegenüber jener Partei, die angeblich "unbedingt in die Oppsotion" müsste? War dir Darstellung von Union und Grünen als den großen Antagonisten des deutschen Parteiensystems am Ende etwa bloß Wahlkampfpopanz? Überrascht Lachen

DAS wäre allerdings ein handfester Vorteil von Jamaika, dass diese Naivität ein Ende hätte....

#278:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 27.09.2021, 08:36
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Nach ersten Prognosen, sieht es eher beschissen aus. Nein

Wieso? Wegen bis jetzt <15% olivgrün?

Hast du jemals oliv getragen?


Nein in der NVA trug man steingrau

#279:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 27.09.2021, 09:18
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Nach ersten Prognosen, sieht es eher beschissen aus. Nein

Wieso? Wegen bis jetzt <15% olivgrün?

Hast du jemals oliv getragen?

Nein in der NVA trug man steingrau

Ich hab immer noch irgendwo eine Stichtarnjacke liegen. Steingrau ist was anderes.

#280:  Autor: AlchemistWohnort: Hamburg BeitragVerfasst am: 27.09.2021, 09:39
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Nach ersten Prognosen, sieht es eher beschissen aus. Nein

Wieso? Wegen bis jetzt <15% olivgrün?

Hast du jemals oliv getragen?

Nein in der NVA trug man steingrau

Ich hab immer noch irgendwo eine Stichtarnjacke liegen. Steingrau ist was anderes.


https://de.wikipedia.org/wiki/Waffenfarben_(NVA) freakteach

#281:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 27.09.2021, 10:03
    —
Alchemist hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Nach ersten Prognosen, sieht es eher beschissen aus. Nein

Wieso? Wegen bis jetzt <15% olivgrün?

Hast du jemals oliv getragen?

Nein in der NVA trug man steingrau

Ich hab immer noch irgendwo eine Stichtarnjacke liegen. Steingrau ist was anderes.


https://de.wikipedia.org/wiki/Waffenfarben_(NVA) freakteach

Wen interessiert denn der Dienstanzug? Lachen

BW-Feldjacke - Hab ich ewig getragen, war nicht kaputtzukriegen:



NVA-Feldjacke - Ist so ein merkwüdiger Stoff, hab ich weniger getragen:


#282:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 27.09.2021, 11:28
    —
Pan narrans hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Merkwürdig ist bloß, dass dabei am liebsten auf die Grünen eingedroschen wird. Wieso?

Weil Grüne und Linke nun mal tendenziell diejenigen sind, die überhaupt Ideale haben - und weil konservative Wähler "ihren" Politikern tendenziell alles verzeihen, solange sie nur eine konservative Regierung haben können und keine linke.

Jo, sehe ich auch so (den Unterschied zwischen Progressiven und Konservativen). Aber wieso werden hier** nur die Grünen gebasht?

** hatte ich vergessen herauszustellen.


Ist das denn so? Wer basht denn hier nur die Grünen und nicht auch SPD oder die Linke?

"Nur" ist natürlich Quatsch.

Hier eine kleine Auswahl aus den letzten drei Monaten (22 Beiträge von 8 Benutzer:innen):

https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2253820#2253820
https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2254965#2254965
https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2255153#2255153
https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2255140#2255140
https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2255203#2255203
https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2255217#2255217
https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2255224#2255224
https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2255249#2255249
https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2255256#2255256
https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2255269#2255269
https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2255414#2255414
https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2255443#2255443
https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2255651#2255651
https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2255660#2255660
https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2255663#2255663
https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2256028#2256028
https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2258574#2258574
https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2260917#2260917
https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2261283#2261283
https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2261287#2261287
https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2261423#2261423
https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2261617#2261617

Und ich habe noch nicht mal explizit nach Baerbock oder Habeck gesucht. Kannst ja jetzt mal nach den anderen Parteien suchen. Ich schätze mal, dass nur noch mehr gegen AfD und CDU geschossen wird.

#283:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 27.09.2021, 11:48
    —
Ich bleibe übrigens dabei. Cool

#284:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 27.09.2021, 12:37
    —
Hieß das nicht früher mal "Ampel"?

#285:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 27.09.2021, 12:49
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Hieß das nicht früher mal "Ampel"?


Was sagst du sonst zum Wahlausgang?
Deine Einschätzung / Analyse würde mich interessieren.
Du wirkst zurückhaltend seit einiger Zeit, meiner Einschätzung bzw Wahrnehmung nach. Deshalb wollte ich dich explizit nun darum bitten

#286:  Autor: Pan narrans BeitragVerfasst am: 27.09.2021, 12:52
    —
Puh. Ich bin gestern schlafen gegangen, bevor das Endergebnis klar war, das bezüglich der Linken ja doch noch arg relevant war und habe heute morgen dann zuerst nur das Ergebnis selbst mit 4,9 Prozent gesehen und dachte mir: Nein! Das ist zu übel!

Bevor ich dann vom Segen der Direktmandate erfahren hatte. Das hätte ja nicht knapper sein können. Und so weit ich weiß war Gysi dieses Mal zum letzten Mal ein rettendes Zugpferd. Geschockt

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Ich hatte vor Kurzem den praktizierten Opportunismus der LINKEN abgelehnt und ich meine, dass genau dieser der Grund für die enormen Verluste ist.


Wohl kaum, denn dann wäre das ja nicht der Fall:

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Die verlorenen Stimmen der LINKEN von rund 1 Million Stimmen wurden in etwa zu gleichen Teilen von den Grünen und der SPD aufgesogen, ein zusätzlicher Teil auch von der FDP, abgesehen von den Nichtwählern.


Eher haben wohl viele in den sauren Apfel gebissen und SPD/Grün gewählt, um den Kasper aus NRW und seine korrupte Truppe zu verhindern. Dass man dafür ausgerechnet Cum-Ex-Brechmittel-Wirecard-G20-Olaf wählt, ist natürlich Realsatire pur – aber das sind im Grunde die ganzen Wahlen. Schulterzucken

Ein anderer Grund ist zudem sicher die mediale Berichtserstattung und vielleicht auch die Kommunisten-klauen-unsere-Häuser-Kampange.

Dann natürlich das, was Wagenknecht sagt. Realitätsverleugnung tut ihr Übriges (und wird es ganz sicher auch bei der nun anstehenden „Selbstkritik“ tun).

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Das ist - trotz der intensiven Priorisierung der sozialen Frage - ein Desaster, das ich allerdings so drastisch nicht erwartet habe.


So drastisch hätte ich das auch nicht erwartet. Also, dass es wirklich so knapp wird.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Es wird also in jedem Fall ein 'Weiter so' geben in Deutschland, wodurch einmal mehr 4 Jahre Zeit verplempert werden ohne dass es eine Chance für geringe gesellschaftliche Reformen gibt.


Ja, aber das war doch so oder so klar. Selbst RRG wäre bei bester Absicht in dem Sumpf aus Sachzwängen und Realpolitik versackt. Gut, vielleicht wäre ein bisschen was voran gekommen, aber eigentlich bestand diese Möglichkeit nie, denn der Wille fehlte zumindest bei der Parteiführung von SPD und den Grünen nun einmal.

Eine starke Linke hätte der Linder-Partei vielleicht noch ein bisschen Humanität abgerungen, aber ob das den Weiter so-Bock sonderlich viel Fett genommen hätte, wage ich zu bezweifeln.

Jetzt gibt es entweder den Totalausverkauf der Grünen mit dem Karnevalskasper und der Privatier-Partei oder aber Rot Grün verkauft nur ein Viertel oder so von ihrer Rest-Seele (sofern da überhaupt noch was vorhanden ist) und schafft es, die Privatier-Partei für sich zu gewinnen.

Naja oder:

Critic hat folgendes geschrieben:

Oder wird man sich am Ende dann doch wieder in eine Groko retten?


Geschockt

Vom Tisch scheint mir das absolut nicht zu sein. Wenn die Privatier-Partei mal wieder meint, gar nicht regieren wäre besser als falsch zu regieren (was ja zugegeben durchaus erfrischend anti-opportunistisch ist) und ein Habeck vielleicht noch schlau genug ist, sich nicht wie eine Weihnachtsgans ausnehmen zu lassen … tjoar, dann kommt halt die große Wende: Rot-Schwarz statt Schwarz-Rot. Mit den Augen rollen


jdf hat folgendes geschrieben:

"Nur" ist natürlich Quatsch.
Hier eine kleine Auswahl aus den letzten drei Monaten (22 Beiträge von 8 Benutzer:innen):
[...]
Und ich habe noch nicht mal explizit nach Baerbock oder Habeck gesucht. Kannst ja jetzt mal nach den anderen Parteien suchen. Ich schätze mal, dass nur noch mehr gegen AfD und CDU geschossen wird.


Ja, die Bash-Tendenz wird sicher hinkommen und warum das m.E. so ist, habe ich ja schon geschrieben. Aber vielleicht belehren die Grünen uns ja jetzt eines Besseren? zwinkern

Träumen darf ja jeder. Ich finde Habeck etwa durchaus gut und halte ihn sogar für einen der wenigen ehrlichen Top-Politiker und nehme ihm sogar ab, dass er die Macht nicht um ihrer selbst willen will. Aber er ist halt auch nur eine Person in einer Partei, die im Koalitionszwang ist, die dann im Sachzwang ist … das Problem liegt an den Strukturen und nicht an den Grünen selbst.

#287:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 27.09.2021, 13:42
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Ich bleibe übrigens dabei. Cool


Allerdings unter deutlich anderern Vorzeichen, als die damiligen Umfragen nahegelegt haben. Mit der Union als deutlich stärkste Kraft wäre die Ampel das nahezu undenkbar gewesen und selbst auf Grundlage des vorliegenden Wahlergebnisses denke ich, dass Jamaika die wahrscheinlichste Option ist, wenn die Union geschlossen hinter Laschet steht. Aber da scheint es ja nun erste Auflösungserscheinungen zu geben, so dass die SPD womöglich nur abwarten muss...

Inwiefern die Frage Jameika oder Ampel am Ende inhaltlich relveant ist, ist natürlich noch mal eine andere Frage. Aus meiner Sicht nicht besonders, relevante Reformen wären allenfalls unter R2G zu erwarten gewesen. Die an sich ja bloß zarten Reformideen von SPD und Grünen dürften durch die FDP fast vollständig weichgespült werden...

#288:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 27.09.2021, 13:50
    —
Immerhin hat Hans-Georg Maaßen in seinem Wahlkreis in Thüringen eine deutliche Niederlage gegen SPD -Ullrich erlitten.
Andererseits hat wohl insgesamt die AFD hier die meisten Stimmen eingefahren. Grässlich.

#289:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 27.09.2021, 14:16
    —
Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Ansonsten schätze ich, dass die Grünen vor allem deshalb viel Gebashe von linker Seite bekommen, weil sie zum Teil eine (Kaptial)Partei für Besserverdienende ist bzw. laut manchen schlicht und ergreifend keine linke (und soziale) Partei ist.

Jaja, die Partei für Besserverdienende. Kannst du das auch belegen, oder wiederholst du hier bloß in unkritischer Weise anti-grüne Propaganda?

Hier mal ein paar Daten zu den Grünen:

Hier die bekannte Aufstellung zur Steuerpolitik vom ZEW:




Hier zwei Grafiken zur Nach-Wahlbefragung:



Bei den Arbeitslosen gab es sogar mehr als eine Verdoppelung des Stimmanteils. Nur Rentner und Arbeiter sind unterrepräsentiert.



Tatsächlich sieht es aber anscheinend so aus, dass die Grünen vor allem nach dem Bildungsstand gewählt werden:


#290:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 27.09.2021, 15:09
    —
Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Ein anderer Grund – und da würde ich mich dann auch anschließen – ist, dass die Grünen in Sachen Klimaschutz jetzt auch den Marktweg gehen wollen und sich der Illusion vom ökologischen Kapitalismus hingeben und so die neue, grüne Lebenslüge schüren, nach der wir Klimaneutralität haben können, ohne unsere Lebensweise – also vor allem unser Konsumverhalten und damit zwangsläufig auch unser Wirtschafts- und Finanzsystem – ändern zu müssen.

Als wäre das eine grüne Lebenslüge... noc

Die Grünen haben sich hier in ihrer Kommunikation an die Lebenslüge der Gesamtbevölkerung angepasst. Ich erinnere nur mal an den fleischfreien Kantinentag. Jede Partei, die es wagt, an dieser Stelle Klartext zu sprechen, wird sofort abgestraft. Da kann ich es den Grünen nicht verdenken, dass sie hier den Ball flach gehalten haben, denn mir ist es wichtiger, dass die Grünen überhaupt etwas mit den Entscheidungen in der BRD zu tun haben, als dass sie in jeder Sekunde authentisch sind.


Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Und der Marktquatsch fällt uns ja jetzt schon auf die Füße, wenn RWE sich mit billigen CO2-Zertifikaten eingedeckt hat und wohl bis mindestens 2030 einen großen Haufen auf Kohlereduktion setzt und sich stattdessen über steigende CO2 Preise freut.

Das, ganz genau das, ist marktkonformer Klimaschutz. Und man wird die ganzen Tricks, Schlupflöcher und Verklärungen nicht immer überall rechtzeitig finden und korrigieren können (falls man es in diesem Falle denn überhaupt korrigiert).

Was da letztlich entschieden wird, wird sich zeigen. John Schellnhuber hat jedenfalls zu genau diesem Thema (im Interview mit Jung & Naiv - hab ich hier irgendwo schon verlinkt) gesagt, dass nicht das "Wirtschaftssystem" über erfolgreichen Klimaschutz entscheidet, sondern der Unterschied zwischen kurz- und langfristigen Sichtweisen. Ich bin bereit, ihm in seiner Ansicht zu folgen.

#291:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 27.09.2021, 15:12
    —
Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Ich finde Habeck etwa durchaus gut und halte ihn sogar für einen der wenigen ehrlichen Top-Politiker und nehme ihm sogar ab, dass er die Macht nicht um ihrer selbst willen will. Aber er ist halt auch nur eine Person in einer Partei, die im Koalitionszwang ist, die dann im Sachzwang ist … das Problem liegt an den Strukturen und nicht an den Grünen selbst.

Mir sind kompromissfähige Menschen lieber als solche, die sich wie Zweijährige auf den Boden schmeißen, wenn sie nicht bekommen, was sie wollen. (Aber das habe ich ja schon gelegentlich durchscheinen lassen.)

#292:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 27.09.2021, 15:24
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Ich bleibe übrigens dabei. Cool


Allerdings unter deutlich anderern Vorzeichen, als die damiligen Umfragen nahegelegt haben. Mit der Union als deutlich stärkste Kraft wäre die Ampel das nahezu undenkbar gewesen und selbst auf Grundlage des vorliegenden Wahlergebnisses denke ich, dass Jamaika die wahrscheinlichste Option ist, wenn die Union geschlossen hinter Laschet steht. Aber da scheint es ja nun erste Auflösungserscheinungen zu geben, so dass die SPD womöglich nur abwarten muss...

Inwiefern die Frage Jameika oder Ampel am Ende inhaltlich relveant ist, ist natürlich noch mal eine andere Frage. Aus meiner Sicht nicht besonders, relevante Reformen wären allenfalls unter R2G zu erwarten gewesen. Die an sich ja bloß zarten Reformideen von SPD und Grünen dürften durch die FDP fast vollständig weichgespült werden...

Das war die Ausgangsfrage gewesen:

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Was kriegen wir eigentlich für eine Koalition, wenn's für Schwarz-Grün nicht reichen sollte. Am Kopf kratzen

Ich war noch nie Freund einer Koalition mit schwarzer und grüner Beteiligung. Und die stets wiederholte Behauptung, dass die CDU ein favorisierter Partner für Grün wäre, möchte ich mal bezweifeln. Außerdem war schon lange abzusehen, dass die Linke nicht über 6 - 7 % hinauskommt. Das einzig überraschende war die Stärke der SPD, so dass es fast noch für RRG gereicht hätte. Schulterzucken

#293:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 27.09.2021, 15:49
    —
Jetzt eine Wahl veranstalten, wo die Wähler abstimmen dürfen, welche Koalition sie vorziehen.
Das wäre doch mal was.

#294:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 27.09.2021, 15:51
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
John Schellnhuber hat jedenfalls zu genau diesem Thema (im Interview mit Jung & Naiv - hab ich hier irgendwo schon verlinkt) gesagt, dass nicht das "Wirtschaftssystem" über erfolgreichen Klimaschutz entscheidet, sondern der Unterschied zwischen kurz- und langfristigen Sichtweisen.

Nur dummerweise ist ein kapitalistisches Wirtschaftssystem nicht nur für langfristiges Planen denkbar ungeeignet, sondern bestraft (u. a. aufgrund des Konkurrenzzwanges) mitunter regelrecht langfristige Sicht- und Vorgehensweisen.

#295:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 27.09.2021, 15:56
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Hieß das nicht früher mal "Ampel"?


Was sagst du sonst zum Wahlausgang?
Deine Einschätzung / Analyse würde mich interessieren.
Du wirkst zurückhaltend seit einiger Zeit, meiner Einschätzung bzw Wahrnehmung nach. Deshalb wollte ich dich explizit nun darum bitten


Ich bin mal ganz ehrlich: Im Moment gefällt mir das Klima im Forum nicht allzu gut. Zum Wahlergebnis sage ich vielleicht noch was, kann aber etwas dauern.

#296:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 27.09.2021, 16:05
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
John Schellnhuber hat jedenfalls zu genau diesem Thema (im Interview mit Jung & Naiv - hab ich hier irgendwo schon verlinkt) gesagt, dass nicht das "Wirtschaftssystem" über erfolgreichen Klimaschutz entscheidet, sondern der Unterschied zwischen kurz- und langfristigen Sichtweisen.

Nur dummerweise ist ein kapitalistisches Wirtschaftssystem nicht nur für langfristiges Planen denkbar ungeeignet, sondern bestraft (u. a. aufgrund des Konkurrenzzwanges) mitunter regelrecht langfristige Sicht- und Vorgehensweisen.

Deshalb sollte mensch ja auch die Grünen wählen, damit sie über Regierung und Parlament für eine weitsichtige Ordnungspolitik sorgen. Und das dürfte mit SPD und FDP erheblich leichter gehen als mit einer CDU. (Aber auch das habe ich schon mal so ähnlich geschrieben, denn afair gibt es nicht unwesentliche Stimmen aus "der Wirtschaft", denen Planungssicherheit lieber ist als das absurde Rumgehampel der Konservativen.)

Übrigens: Der System Change ist schon wieder abgesagt. Traurig

#297:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 27.09.2021, 16:11
    —
jdf hat folgendes geschrieben:

Übrigens: Der System Change ist schon wieder abgesagt. Traurig


War der echt angesagt?

#298:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 27.09.2021, 16:23
    —
narr hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:

Übrigens: Der System Change ist schon wieder abgesagt. Traurig

War der echt angesagt?

Tja. Keine Ahnung. Manche Leute hier im Forum sagen, dass ein System Change wichtiger sei als eine schrittweise Verbesserung beim Klimaschutz. Und da kriegt mensch schon mal in die Fresse, wenn mensch sich über BverfG-Urteile mit wahrscheinlicher Klimaschutzwirkung freut. Und sowas merkt sich mensch dann gelegentlich, weil mensch diese Haltung als äußerst borniert und vor allem als frei von Nutzen ansieht - insbesondere angesichts dessen, dass für uns Menschen die Zeit voranzuschreiten pflegt. -.-

#299:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 27.09.2021, 16:24
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Hieß das nicht früher mal "Ampel"?

Eine Ampel hat aber keinen so hübschen grünen Stern.

#300:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 27.09.2021, 16:28
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Ich finde Habeck etwa durchaus gut und halte ihn sogar für einen der wenigen ehrlichen Top-Politiker und nehme ihm sogar ab, dass er die Macht nicht um ihrer selbst willen will. Aber er ist halt auch nur eine Person in einer Partei, die im Koalitionszwang ist, die dann im Sachzwang ist … das Problem liegt an den Strukturen und nicht an den Grünen selbst.

Mir sind kompromissfähige Menschen lieber als solche, die sich wie Zweijährige auf den Boden schmeißen, wenn sie nicht bekommen, was sie wollen. (Aber das habe ich ja schon gelegentlich durchscheinen lassen.)

OK, nur gibt es Kernthemen die einem wichtiger sind wo die Kompromissbereitschaft geringer ist. Gibt es diese Kernthemen nicht dann weiss man doch kaum was diese Partei machen will.

Man müsste vorher (verbindlich) wissen welche Themen von einer Partei als Kernthema und welche eher als nice2have eingeordnet werden.

Wieviel ihrer Kernthemen eine Partei bei Verhandlungen durchbekommt hängt dann auch von den % ab die sie bekommen haben, eine 20%-Partei kann mehr Kernthemen durchsetzen wie eine 7%-Partei, das muß ein Wähler dann auch realisieren.
Deshalb würde ich zB bei einer 10%-Partei mit Kernthema Umweltschutz auch akzeptieren wenn die eine Kohlekraftwerkkröte schlucken wenn sie dafür ein anderes Kernthema durchsetzen können. Wenn so eine Partei aber für ein nice2have-Thema ein Kernthema aufgibt dann kann man shitstormen.

#301:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 27.09.2021, 17:27
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Deshalb sollte mensch ja auch die Grünen wählen, damit sie über Regierung und Parlament für eine weitsichtige Ordnungspolitik sorgen.

Hab ich nix gegen. Schulterzucken

jdf hat folgendes geschrieben:
Manche Leute hier im Forum sagen, dass ein System Change wichtiger sei als eine schrittweise Verbesserung beim Klimaschutz.

Langfristig betrachtet, ja sicher. Aber doch nicht bei diesen Wahlen. Ein System Change lässt sich aber sowieso nicht so ohne weiteres an den Urnen herbeiwählen und ist kurzfristig auch einfach überhaupt nicht drin.

jdf hat folgendes geschrieben:
Und da kriegt mensch schon mal in die Fresse, wenn mensch sich über BverfG-Urteile mit wahrscheinlicher Klimaschutzwirkung freut.

Aber sicher nicht von mir.

#302:  Autor: zelig BeitragVerfasst am: 27.09.2021, 18:10
    —
Zitat:
Mit Annalena Baerbock als Kanzlerkandidatin sind die Grünen an ihren eigenen Ansprüchen gescheitert. Nun ist nach Informationen der F.A.Z. klar: Wird die Partei Teil der nächsten Bundesregierung, will sie Robert Habeck zum Vizekanzler machen.


https://www.faz.net/aktuell/politik/bundestagswahl/bundestagswahl-gruene-wollen-robert-habeck-als-vizekanzler-haben-17557665.html

Interessant. Kann er schon mal für die nächste Wahl zum Kanzler üben.

#303:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 27.09.2021, 18:50
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Ich war noch nie Freund einer Koalition mit schwarzer und grüner Beteiligung. Und die stets wiederholte Behauptung, dass die CDU ein favorisierter Partner für Grün wäre, möchte ich mal bezweifeln.


Der Zweifel ist berechtigt bei der Mehrheit der Parteibasis, bei den entscheidenden Figuren eher nicht. Die ganze Amtszeit von Baerbock und Harbeck war ja eigentlich darauf ausgerichtet, schwarz-grün vorzubereiten. Dass die Union so abstürzen würde, hatte nun wirklich niemand erwartet.

jdf hat folgendes geschrieben:
Außerdem war schon lange abzusehen, dass die Linke nicht über 6 - 7 % hinauskommt. Das einzig überraschende war die Stärke der SPD, so dass es fast noch für RRG gereicht hätte. Schulterzucken


Im Grunde haben doch bloß SPD und Grüne ihre Prozente getauscht.

#304:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 27.09.2021, 20:08
    —
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Jetzt eine Wahl veranstalten, wo die Wähler abstimmen dürfen, welche Koalition sie vorziehen.
Das wäre doch mal was.


Vorsicht, hab gestern eine Umfrage gesehen, wonach das dann wieder die GroKo wäre...

#305:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 27.09.2021, 20:18
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Jetzt eine Wahl veranstalten, wo die Wähler abstimmen dürfen, welche Koalition sie vorziehen.
Das wäre doch mal was.


Vorsicht, hab gestern eine Umfrage gesehen, wonach das dann wieder die GroKo wäre...


Ich kann es mir nicht vorstellen. (Vielleicht, weil es mir bei dem Gedanke schon schlecht wird). skeptisch

#306:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 27.09.2021, 20:32
    —
viele Leute glauben anscheinend, zwei Parteien würden zu weniger Reibereien führen. Die meisten wollen ihre Ruhe.

Das wäre was. Laschet Kanzler, Scholz bleibt was er war Bitte nicht!

#307:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 27.09.2021, 21:00
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Deshalb sollte mensch ja auch die Grünen wählen, damit sie über Regierung und Parlament für eine weitsichtige Ordnungspolitik sorgen.

Hab ich nix gegen. Schulterzucken

Dann ist dieser Satz also gegenstandslos:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Nur dummerweise ist ein kapitalistisches Wirtschaftssystem nicht nur für langfristiges Planen denkbar ungeeignet, sondern bestraft (u. a. aufgrund des Konkurrenzzwanges) mitunter regelrecht langfristige Sicht- und Vorgehensweisen.



Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Manche Leute hier im Forum sagen, dass ein System Change wichtiger sei als eine schrittweise Verbesserung beim Klimaschutz.

Langfristig betrachtet, ja sicher. Aber doch nicht bei diesen Wahlen. Ein System Change lässt sich aber sowieso nicht so ohne weiteres an den Urnen herbeiwählen und ist kurzfristig auch einfach überhaupt nicht drin.

Langfristig haben wir einen Anstieg des Meeresspiegels von 60(?) Metern. Da dürfte es aufgrund der allgemeinen Instabilitäten in den menschlichen Siedlungsgebieten einfacher werden mit dem System Change. Deshalb hab ich Skeptiker auch mal untergeschoben, dass er auf die Apokalypse warten würde...


Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Und da kriegt mensch schon mal in die Fresse, wenn mensch sich über BverfG-Urteile mit wahrscheinlicher Klimaschutzwirkung freut.

Aber sicher nicht von mir.

Nein, da habe ich auch nichts bemerkt.

#308:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 27.09.2021, 21:44
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Ich war noch nie Freund einer Koalition mit schwarzer und grüner Beteiligung. Und die stets wiederholte Behauptung, dass die CDU ein favorisierter Partner für Grün wäre, möchte ich mal bezweifeln.

Der Zweifel ist berechtigt bei der Mehrheit der Parteibasis, bei den entscheidenden Figuren eher nicht. Die ganze Amtszeit von Baerbock und Harbeck war ja eigentlich darauf ausgerichtet, schwarz-grün vorzubereiten.

Ah, du bist im Bundesvorstand der Grünen? Oder woher weißt du das alles?


Zumsel hat folgendes geschrieben:
Dass die Union so abstürzen würde, hatte nun wirklich niemand erwartet.

Was genau hatten denn alle erwartet? Seit Januar 2018, als die beiden Bundesvorsitzenden gewählt worden waren? (Nach Allensbach hatte Schwarz/Grün das komplette Jahr 2018 keine Mehrheit.)


Zumsel hat folgendes geschrieben:
Im Grunde haben doch bloß SPD und Grüne ihre Prozente getauscht.

Ähh... Die SPD hat 53 Sitze hinzugewonnen, die Grünen 51 Sitze. Am Kopf kratzen

#309:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 27.09.2021, 23:14
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Manche Leute hier im Forum sagen, dass ein System Change wichtiger sei als eine schrittweise Verbesserung beim Klimaschutz.

Langfristig betrachtet, ja sicher. Aber doch nicht bei diesen Wahlen. Ein System Change lässt sich aber sowieso nicht so ohne weiteres an den Urnen herbeiwählen und ist kurzfristig auch einfach überhaupt nicht drin.

Langfristig haben wir einen Anstieg des Meeresspiegels von 60(?) Metern.

Und das trotz deiner "schrittweisen Verbesserung beim Klimaschutz". Ja so ein Mist aber auch! Motzen

#310:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 28.09.2021, 08:34
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Im Grunde haben doch bloß SPD und Grüne ihre Prozente getauscht.

Ähh... Die SPD hat 53 Sitze hinzugewonnen, die Grünen 51 Sitze. Am Kopf kratzen

Ich habe auch gestutzt, aber ich glaube, er meint gegenüber den Umfragen vor ein paar Wochen bis Monaten.

#311:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 28.09.2021, 08:44
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Ich war noch nie Freund einer Koalition mit schwarzer und grüner Beteiligung. Und die stets wiederholte Behauptung, dass die CDU ein favorisierter Partner für Grün wäre, möchte ich mal bezweifeln.

Der Zweifel ist berechtigt bei der Mehrheit der Parteibasis, bei den entscheidenden Figuren eher nicht. Die ganze Amtszeit von Baerbock und Harbeck war ja eigentlich darauf ausgerichtet, schwarz-grün vorzubereiten.

Ah, du bist im Bundesvorstand der Grünen? Oder woher weißt du das alles?


Worauf soll das argumentativ hinauslaufen? Humeschen Skeptizismus?


jdf hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Dass die Union so abstürzen würde, hatte nun wirklich niemand erwartet.

Was genau hatten denn alle erwartet?


Sehr lange, dass die Union sicher stärkste Kraft wird. Nach dem Theater um die Nominierung Laschets sah es dann im Frühjahr dieses Jahres mal kurzfristig so aus, als könnten es auch die Grünen schaffen.

jdf hat folgendes geschrieben:
Seit Januar 2018, als die beiden Bundesvorsitzenden gewählt worden waren? (Nach Allensbach hatte Schwarz/Grün das komplette Jahr 2018 keine Mehrheit.)


Jamaika aber schon, oder?

jdf hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Im Grunde haben doch bloß SPD und Grüne ihre Prozente getauscht.

Ähh... Die SPD hat 53 Sitze hinzugewonnen, die Grünen 51 Sitze. Am Kopf kratzen


Es ging hier gerade doch um Erwartungen, die im Wahlkampf durch Umfrageergebnisse geweckt wurden. Deine Aussage war, nur durch die Stärke der SPD schien RRG plötzlich möglich und darauf entgegnete ich, dass die Zuwächse der SPD in den Umfragen ziemlich gleich waren wie die Verluste der Grünen.

Hier mal die Forsazahlen vom Mai:
CDU: 24%; SPD: 15%; Grüne: 26%; FDP: 11%; LINKE: 6%; AfD: 10%

Wenn du die Zahlen von SPD und Grünen tauschst, ist das praktisch das Wahlergebnis.

#312:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 28.09.2021, 10:30
    —
Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Puh. Ich bin gestern schlafen gegangen, bevor das Endergebnis klar war, das bezüglich der Linken ja doch noch arg relevant war und habe heute morgen dann zuerst nur das Ergebnis selbst mit 4,9 Prozent gesehen und dachte mir: Nein! Das ist zu übel!

Bevor ich dann vom Segen der Direktmandate erfahren hatte. Das hätte ja nicht knapper sein können. Und so weit ich weiß war Gysi dieses Mal zum letzten Mal ein rettendes Zugpferd. Geschockt

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ich hatte vor Kurzem den praktizierten Opportunismus der LINKEN abgelehnt und ich meine, dass genau dieser der Grund für die enormen Verluste ist.


Wohl kaum, denn dann wäre das ja nicht der Fall:

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Die verlorenen Stimmen der LINKEN von rund 1 Million Stimmen wurden in etwa zu gleichen Teilen von den Grünen und der SPD aufgesogen, ein zusätzlicher Teil auch von der FDP, abgesehen von den Nichtwählern.


Davor stand der Verzicht der LINKEN auf ihre eigenen Positionen. 2 Beispiele:

- NATO? Ist nicht so schlimm. Da drücken wir die Augen zu und koalieren mit den 2 NATO-dogmatischen Parteien SPD und Grünen. (sinngemäß)
- "Und wenn es dann halt 12 € Mindestlohn werden statt 13 €, dann ist das auch ok." (O-Ton Bartsch.)

Opportunismus bedeutet immer einen kontinuierlichen Verlust der eigenen inhaltlichen Identität. Da gibt es dann bald kein Halten mehr, das ist empirisch belegbar.

Die von kleinbürgerlich-opportunistischen Kreisen so viel beschworenen heiligen Kompromisse sind on the long run immer nur Kompromisse in Richtung Kapital und Militär/Großmachtstreben, nie in Richtung zivile Interessen, Gebrauchswerte, Demokratie.

Deshalb sind ja die Grünen das, was sie heute sind - eine kapitaltragende, militaristische Partei. Die SPD mit ihrer ewigen Kungelei mit den Konzernen seit dem Stinnes-Legien-Paradigma ebenso.

Das bleibt den potenziellen Wähler/-innen nicht verborgen; sie sehen, dass die LINKE sich angleicht an die Positionen von Grünen/SPD, was also heißt, dass inhaltlich kein wirklichen Unterschiede mehr vorhanden sind, ganz egal, was im Programm der LINKEN steht.

In dieser Situation wird es dann auch relativ egal, ob jemand LINKE oder Grüne wählt. Zumal wenn man sich sagt, dass die Grünen und SPD im Gegensatz zu den Linken ihre Positionen besser durchsetzen können als die viel zu leisen und zu braven LINKEN.

Die LINKEN hätten Stimmen gewonnen, wenn sie statt Koalitionszusagen an SPD/Grüne inhaltlich aufgetrumpft hätten mit ihrem Programm. Die natürlichen Bündnispartner der LINKEN sind die sozialen Bewegungen außerhalb des Parlaments. Eine konsequente Vertretung mehrheitsfähiger (!) sozialer, ökologischer und friedenspolitischer Interessen statt der Verzicht darauf durch faule Kompromisse - das hätte dann auch die entsprechende Unterstützung gebracht.

Denn längst steht die NATO im Zwielicht, nicht erst seit dem Afghanistan-Debakel und soziale Themen wie Mindestlohn, Wohnen, Pflege, Gesundheitspolitik, Rente etc. sind für viele Wähler ausschlaggebend für ihre Wahlentscheidung gewesen. Aber wo war da das Profil der LINKEN? Das hätte viel konkreter heraus gestellt werden müssen ohne Abstriche gegenüber Kapital und Großmachtinteressen machen zu müssen. Damit hätten die LINKEN bei wesentlich mehr Wähler/-innen gepunktet.

Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Eher haben wohl viele in den sauren Apfel gebissen und SPD/Grün gewählt, um den Kasper aus NRW und seine korrupte Truppe zu verhindern.


Immer nur das kleinere Übel zu wählen - das entfaltet nun wirklich alles andere als Begeisterung. Das kann es nicht sein.

Deshalb muss man in den Vordergrund stellen, was man an positiven und an grundsätzlich besseren Konzepten zu bieten hat.

Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Ein anderer Grund ist zudem sicher die mediale Berichtserstattung und vielleicht auch die Kommunisten-klauen-unsere-Häuser-Kampange.


Das kann man durchbrechen, siehe Norwegen, siehe Graz, wo die Sozialisten mit ehrlicher Politik das Vertrauen der Wähler gewinnen. Aber dann muss man auch zu seinen Positionen stehen und eine entsprechende Kritik nicht nur an den Konservativen bringen.

Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Dann natürlich das, was Wagenknecht sagt. Realitätsverleugnung tut ihr Übriges (und wird es ganz sicher auch bei der nun anstehenden „Selbstkritik“ tun).


Die inneren Widersprüche innerhalb der LINKEN sind in der Tat der Grund, weshalb man nicht mit einer sicheren Position nach außen gehen konnte. Aber eins ist doch klar. Bevor man Koalitionsfantasien äußert, sollte man doch erst mal seine eigene Position wissen, wissen, wer man ist.

Bei der nun folgenden Aufarbeitung wird diese Spaltung zwischen Machtpolitiker/-innen und Inhaltspolitiker/-innen ebenso wenig überwunden werden wie das Problem Wagenknecht mit ihrer auf das Nationale und "die Ausländer" fixierten Politik. So sehe ich wenig Ansätze in Richtung europäischer Vereinigung der linken Parteien auf der Basis theoretisch gut fundierter sozialer Programme. Statt dessen Opportunismus, theoretischer Revisionismus und machtpolitischer "Realismus", bei dem man sich allerdings verrechnet, wie schon gesagt.

Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Es wird also in jedem Fall ein 'Weiter so' geben in Deutschland, wodurch einmal mehr 4 Jahre Zeit verplempert werden ohne dass es eine Chance für geringe gesellschaftliche Reformen gibt.


Ja, aber das war doch so oder so klar. Selbst RRG wäre bei bester Absicht in dem Sumpf aus Sachzwängen und Realpolitik versackt. Gut, vielleicht wäre ein bisschen was voran gekommen, aber eigentlich bestand diese Möglichkeit nie, denn der Wille fehlte zumindest bei der Parteiführung von SPD und den Grünen nun einmal.


So ist es. Und das sieht man ja auch bei den Landesregierungen z.B. in Berlin. Jetzt hat es die erfolgreiche Abstmmung für die Enteignung von Immobilienkonzernen gegeben. SPD und Grüne haben bereits verkündet, dass sie sich daran nicht gebunden fühlen. Nunn sind aber die LINKEN mit in der Regierung. Was wird passieren? Oder: Was hört man eigentlich von den linken Abgeordneten in Berlin zu dieser Frage?

Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Eine starke Linke hätte der Linder-Partei vielleicht noch ein bisschen Humanität abgerungen, aber ob das den Weiter so-Bock sonderlich viel Fett genommen hätte, wage ich zu bezweifeln.

Jetzt gibt es entweder den Totalausverkauf der Grünen mit dem Karnevalskasper und der Privatier-Partei oder aber Rot Grün verkauft nur ein Viertel oder so von ihrer Rest-Seele (sofern da überhaupt noch was vorhanden ist) und schafft es, die Privatier-Partei für sich zu gewinnen.


Ja, die Partei der Zahnärzte und Versicherungen mit ihrem einzigen Thema "Steuern" hat hier die Rolle, sämtliche sozialen und ökologischen Forderungen verpuffen zu lassen. Wenn dann auch noch die CDU/CSU dazu kommt, dann möchte ich mal von Bearbock und Habeck hören, wie sie das ihren Wähler/-innen erklären wollen.

Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Naja oder:

Critic hat folgendes geschrieben:
Oder wird man sich am Ende dann doch wieder in eine Groko retten?


Geschockt

Vom Tisch scheint mir das absolut nicht zu sein. Wenn die Privatier-Partei mal wieder meint, gar nicht regieren wäre besser als falsch zu regieren (was ja zugegeben durchaus erfrischend anti-opportunistisch ist) und ein Habeck vielleicht noch schlau genug ist, sich nicht wie eine Weihnachtsgans ausnehmen zu lassen … tjoar, dann kommt halt die große Wende: Rot-Schwarz statt Schwarz-Rot. Mit den Augen rollen


Dann müssen die Grünen weitere 4 Jahre warten, bis sie endlich gemeinsam mit der SPD die Ukraine aufrüsten können. Stahlhelm-Habeck wird sich bis dahin sicherlich nach oben gerobbt haben. Cool

Pan narrans hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
"Nur" ist natürlich Quatsch.
Hier eine kleine Auswahl aus den letzten drei Monaten (22 Beiträge von 8 Benutzer:innen):
[...]
Und ich habe noch nicht mal explizit nach Baerbock oder Habeck gesucht. Kannst ja jetzt mal nach den anderen Parteien suchen. Ich schätze mal, dass nur noch mehr gegen AfD und CDU geschossen wird.


Ja, die Bash-Tendenz wird sicher hinkommen und warum das m.E. so ist, habe ich ja schon geschrieben. Aber vielleicht belehren die Grünen uns ja jetzt eines Besseren? zwinkern

Träumen darf ja jeder. Ich finde Habeck etwa durchaus gut und halte ihn sogar für einen der wenigen ehrlichen Top-Politiker und nehme ihm sogar ab, dass er die Macht nicht um ihrer selbst willen will. Aber er ist halt auch nur eine Person in einer Partei, die im Koalitionszwang ist, die dann im Sachzwang ist … das Problem liegt an den Strukturen und nicht an den Grünen selbst.


Das Problem der Grünen ist, dass sich die "Realos" durchgesetzt haben.

Womit wir wieder beim Problem des Opportunismus und der zunehmenden Angleichung aller Parteien sind.

#313:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 28.09.2021, 11:08
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Eine konsequente Vertretung mehrheitsfähiger (!) sozialer, ökologischer und friedenspolitischer Interessen statt der Verzicht darauf durch faule Kompromisse - das hätte dann auch die entsprechende Unterstützung gebracht.

Ah. "Eigentlich" wären die Positionen der Linken mehrheitsfähig. Dass nur 4,9 % sie gewählt haben, liegt bloß daran, dass sie sie nicht kompromisslos genug vertreten haben. Hätten sie das getan, wären die Nichtwähler und die Wähler anderer Parteien natürlich in Scharen zu ihnen geströmt.

In welcher Traumwelt ergibt das Sinn?
-->

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Denn längst steht die NATO im Zwielicht, [...]


-->
Ach so. In der Traumwelt, in der wohl auch 13 % Gegnerschaft zur Natomitgliedschaft gegenüber 54 % Befürwortung (Rest neutral oder weißichnicht) "mehrheitsfähig" sind.

#314:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 28.09.2021, 11:33
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Ich war noch nie Freund einer Koalition mit schwarzer und grüner Beteiligung. Und die stets wiederholte Behauptung, dass die CDU ein favorisierter Partner für Grün wäre, möchte ich mal bezweifeln.

Der Zweifel ist berechtigt bei der Mehrheit der Parteibasis, bei den entscheidenden Figuren eher nicht. Die ganze Amtszeit von Baerbock und Harbeck war ja eigentlich darauf ausgerichtet, schwarz-grün vorzubereiten.

Ah, du bist im Bundesvorstand der Grünen? Oder woher weißt du das alles?

Worauf soll das argumentativ hinauslaufen? Humeschen Skeptizismus?

Es läuft auf die Frage hinaus, ob du dir das nur ausgedacht hast, oder ob du Belege für deine Tatsachenbehauptungen hast.


Zumsel hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Dass die Union so abstürzen würde, hatte nun wirklich niemand erwartet.

Was genau hatten denn alle erwartet?

Sehr lange, dass die Union sicher stärkste Kraft wird. Nach dem Theater um die Nominierung Laschets sah es dann im Frühjahr dieses Jahres mal kurzfristig so aus, als könnten es auch die Grünen schaffen.

Besonders die Umfragewerte der Grünen sind stark von der Nachrichtenlage und von Einzelereignissen bzgl Umweltfragen abhängig. Fukushima ist da das beste Beispiel. Grundsätzlich aber pendeln die Grünen seit dem Jahr 2000 bei den Umfragen um die 10 - 12 % und die Wahlergebnisse sind regelmäßig schlechter als die Umfragewerte (Bei der FDP ist es genau umgekehrt.):
Zitat:
Grüne Wahlergebnisse im Bund:
1980 1,5 %
1983 5,6 %
1987 8,3 %
1990 (6,0 %)
1994 7,3 %
1998 6,7 %
2002 8,6 %
2005 8,1 %
2009 10,1 %
2013 8,4 %
2017 8,9 %
2021 14,8 %

Laschet wurde am 19.4. Kanzlerkandidat. Die Umfragewerte der CDU fielen schon im März unter 30 % (Maskenaffäre ab Anfang März). Letztlich haben die diversen Korruptionsthemen die CDU deutlich unter 30 % gedrückt.

Meinen Senegalsatz habe ich Mitte Juni geschrieben, weil ich die als korrupt geltende CDU nicht mehr als "koalitionabel" für die Grünen ansah - ob die CDU stärkste Kraft werden würde oder nicht, war da schon fast egal, weil entweder die Grünen oder die SPD bei etwa gleichen Prozentwerten liegen würden. Und weil die Linke schwach war und schwächer wurde, ging ich davon aus, dass es für RRG so oder so nicht reichen würde. Was blieb war Senegal.


Zumsel hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Seit Januar 2018, als die beiden Bundesvorsitzenden gewählt worden waren? (Nach Allensbach hatte Schwarz/Grün das komplette Jahr 2018 keine Mehrheit.)

Jamaika aber schon, oder?

Die Behauptung, dass die Grünen der CDU näher wären als der SPD sehe ich als anti-grüne Propaganda von links und rechts außen an.


Zumsel hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Im Grunde haben doch bloß SPD und Grüne ihre Prozente getauscht.

Ähh... Die SPD hat 53 Sitze hinzugewonnen, die Grünen 51 Sitze. Am Kopf kratzen


Es ging hier gerade doch um Erwartungen, die im Wahlkampf durch Umfrageergebnisse geweckt wurden. Deine Aussage war, nur durch die Stärke der SPD schien RRG plötzlich möglich und darauf entgegnete ich, dass die Zuwächse der SPD in den Umfragen ziemlich gleich waren wie die Verluste der Grünen.

Hier mal die Forsazahlen vom Mai:
CDU: 24%; SPD: 15%; Grüne: 26%; FDP: 11%; LINKE: 6%; AfD: 10%

Wenn du die Zahlen von SPD und Grünen tauschst, ist das praktisch das Wahlergebnis.

Ach so, klar. Aber wie hätte die Stimmenverteilung sonst aussehen sollen? Die 100 % müssen ja irgendwie erreicht werden. ; ) Und wenn Baerbock und Laschet patzen, werden ja nicht AfD und Linke davon profitieren (die Deutschen wählen bürgerlich), sondern SPD und FDP. Letztere kam übrigen erst im Maskenaffären-März über 10 %. Und wie ich schon sagte, die Umfragen werden überschätzt. Manchmal denke ich, sie sind nur dazu da, um Content für die Presse zu generieren...

Meine Erwartungen Mitte des Jahres habe ich jedenfalls aufgeschrieben. Ich hatte auf ~18 % für die Grünen gehofft, was eine Verdoppelung des Stimmenanteils gewesen wäre. Und übrigens wurde im Sommer auch darüber diskutiert, dass ja nicht die stärkste Fraktion im Bundestag die Bundeskanzlerin wählt, sondern die Stimmenmehrheit im Bundestag.

#315:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 28.09.2021, 11:42
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Manche Leute hier im Forum sagen, dass ein System Change wichtiger sei als eine schrittweise Verbesserung beim Klimaschutz.

Langfristig betrachtet, ja sicher. Aber doch nicht bei diesen Wahlen. Ein System Change lässt sich aber sowieso nicht so ohne weiteres an den Urnen herbeiwählen und ist kurzfristig auch einfach überhaupt nicht drin.

Langfristig haben wir einen Anstieg des Meeresspiegels von 60(?) Metern.

Und das trotz deiner "schrittweisen Verbesserung beim Klimaschutz". Ja so ein Mist aber auch! Motzen

Wenn wir gar nichts tun und auf den System Change warten... Mit den Augen rollen

Du kennst doch sicher die Modellrechnungen? Und du kennst die entsprechenden Seefahrtsanalogien. Politische und gesellschaftliche Prozessen laufen in den seltensten Fällen disruptiv. Skeptiker hätte das gern, wie ich meine, aber da kann er lange warten. Und zwar mE zu lange, um wenigsten das 2°-Ziel zu erreichen. Schulterzucken

#316:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 28.09.2021, 11:52
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Das Problem der Grünen ist, dass sich die "Realos" durchgesetzt haben.

Das ist nicht das Problem, sondern der Segen. Ich habe keine Ahnung, warum du die Grünen unter 5 % sehen willst. Am Kopf kratzen


Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Womit wir wieder beim Problem des Opportunismus und der zunehmenden Angleichung aller Parteien sind.

Das stimmt doch gar nicht. MLPD und DKP unterscheiden sich sehr deutlich von anderen Parteien. Was du willst, ist ein anderes Wahlvolk in der BRD, aber das ist dein Problem.

#317:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 28.09.2021, 12:06
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Langfristig haben wir einen Anstieg des Meeresspiegels von 60(?) Metern. Da dürfte es aufgrund der allgemeinen Instabilitäten in den menschlichen Siedlungsgebieten einfacher werden mit dem System Change. Deshalb hab ich Skeptiker auch mal untergeschoben, dass er auf die Apokalypse warten würde...

Hab noch mal nachgelesen: Die Größenordnung von 60 Metern gilt für das Abschmelzen der Polkappen, was mehrere tausend Jahre dauert. Zu diesem Zeitpunkt wäre die Erde für Menschen aber schon längst nicht mehr bewohnbar.

#318:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 28.09.2021, 12:20
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
....
Opportunismus bedeutet immer einen kontinuierlichen Verlust der eigenen inhaltlichen Identität. Da gibt es dann bald kein Halten mehr, das ist empirisch belegbar.
...

Hast du denn die empirischen Belege, dass es "da kein Halten mehr gibt"?

Ist für dich die Welt schwarz/weiß?
Zwischen dem negativen "Opportunismus" und dem "auf seinen Prinzipien beharren" gibt es doch auch noch ein paar Abstufungen.
Pragmatismus, Realismus, Kompromiss­bereitschaft. Genauso wie Opportunismus langfristig zu Nachteilen führt/führen kann, hat auch Prinzipien-Treue ihre Nachteile. Die Abwägungen sind hier immer neu zu machen und wenn man Entscheidungen trifft muss man das immer mit Unsicherheiten tun.

Was ist besser: einen Teil seiner Vorstellungen umsetzen zu können oder gar keine?
Nie pauschal zu sagen, nie einfach zu beantworten. Dem der anderes behauptet ist zu misstrauen, denn dessen Prinzipien werden Dogma.

#319:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 28.09.2021, 12:36
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Langfristig haben wir einen Anstieg des Meeresspiegels von 60(?) Metern. Da dürfte es aufgrund der allgemeinen Instabilitäten in den menschlichen Siedlungsgebieten einfacher werden mit dem System Change. Deshalb hab ich Skeptiker auch mal untergeschoben, dass er auf die Apokalypse warten würde...

Hab noch mal nachgelesen: Die Größenordnung von 60 Metern gilt für das Abschmelzen der Polkappen, was mehrere tausend Jahre dauert. Zu diesem Zeitpunkt wäre die Erde für Menschen aber schon längst nicht mehr bewohnbar.

Das Abschmelzen des Nordpoleises hat nur wenig Auswirkungen, das meiste ist doch Seeeis. Grönland und der Südpol spielen da eine wichtigere Rolle. Von Grönland fließt so viel aufgetautes Eis ins Meer wie nie zuvor in den vergangenen 300 Jahren.

Die Erhöhung des Süsswasseranteils ist ein Problem. Das kann zu Veränderungen der Meeresströmungen führen, z.B. den Golfstrom zum Erliegen bringen, was in nur wenigen Jahrzehnten passieren kann. Was wiederum zu einer Abkühlung von Nordeuropa führen würde. Das Klima ginge dann so Richtung Neufundland. Traurig

#320:  Autor: Pan narrans BeitragVerfasst am: 28.09.2021, 12:36
    —
jdf hat folgendes geschrieben:

Jaja, die Partei für Besserverdienende. Kannst du das auch belegen, oder wiederholst du hier bloß in unkritischer Weise anti-grüne Propaganda?


Es geht weniger um die Frage, wer die Partei wählt, sondern welche Interessen sie faktisch vertritt. Und selbst, wenn man mal kurz in vernebelnder Gutmütigkeit den Ausverkauf des Sozialstaates gemeinsam mit der SPD vergisst, bleibt aktuell eben der Klimaschutz durch Preisregulierung, was nichts anderes ist, als denjenigen den Verzicht aufzubürden, der sich nicht freikaufen kann. Das ist das Prinzip dabei – wenngleich Ideen zum Ausgleich existieren, an deren echte Umsetzung ich aber erst glaube, wenn ich sie sehe.

Ich hoffe doch, dass sie mich eines Besseren belehren werden. Aber zum glauben daran bin ich nicht religiös genug. Schulterzucken

jdf hat folgendes geschrieben:

Die Grünen haben sich hier in ihrer Kommunikation an die Lebenslüge der Gesamtbevölkerung angepasst.


Natürlich, es ist eben die übliche Lebenslüge in Grün. Das ist aber insofern speziell problematisch, als dass die Grünen ja eigentlich beim Klima gerade das nicht wollen und angetreten sind, gerade dies nicht mitzumachen. Stattdessen aber lassen sie sich einlullen und lullen ein. Das ist das Problem.

jdf hat folgendes geschrieben:

Ich erinnere nur mal an den fleischfreien Kantinentag. Jede Partei, die es wagt, an dieser Stelle Klartext zu sprechen, wird sofort abgestraft. Da kann ich es den Grünen nicht verdenken, dass sie hier den Ball flach gehalten haben, denn mir ist es wichtiger, dass die Grünen überhaupt etwas mit den Entscheidungen in der BRD zu tun haben, als dass sie in jeder Sekunde authentisch sind.


Tja, wenn aber noch nicht einmal das Programm der Grünen für den effektiven Klimaschutz ausreicht, ist die Grenze vom konstruktiven Kompromiss zum Kompromiss als Ausverkauf aber doch schon überschritten oder nicht? Oder was soll das noch? Worum geht es denn überhaupt noch?

Aber okay, das ist auch nicht die Schuld oder das Problem der Grünen allein, sondern natürlich unser Grunddilemma. Klartext will niemand hören und dementsprechend auch nicht sprechen. Stattdessen wetteifert man quasi darin, sich so lange gegenseitig was vom Pferd zu erzählen, bis man daran glaubt.

jdf hat folgendes geschrieben:

Was da letztlich entschieden wird, wird sich zeigen. John Schellnhuber hat jedenfalls zu genau diesem Thema (im Interview mit Jung & Naiv - hab ich hier irgendwo schon verlinkt) gesagt, dass nicht das "Wirtschaftssystem" über erfolgreichen Klimaschutz entscheidet, sondern der Unterschied zwischen kurz- und langfristigen Sichtweisen. Ich bin bereit, ihm in seiner Ansicht zu folgen.


Er hat in dem Interview aber auch gesagt, dass er für das 2 Grad Ziel noch eine Chance von etwa 20 Prozent sieht, 1,5 Grad hingegen hat er schon als völlig unrealistisch abgewunken. Und diese Einschätzung, nämlich dass unter gegebenen Bedingungen zu 80 Prozent das Kind im Brunnen ertrinkt, scheint mir kein sehr großes Vertrauen in die entsprechenden Maßnahmen darzustellen.

Und ja, ich bin bereit, ihm in dieser Ansicht zu folgen – aber nicht in der anderen. Natürlich stimmt es, dass der Unterschied zwischen kurz- und langfristigen Sichtweisen entscheidend ist, aber er hat dabei nicht auf dem Schirm, wie eben diese Kurzfristigkeit durch den kapitalistischen Profizwang gefördert wird bzw. auch, wie sehr die Logik der Kapitalverwertung und der Warenfetischismus das Bewusstsein der Menschen prägt.

Und das ist ja genau das, was sich jetzt bei Rwe auch (mal wieder) empirisch gezeigt hat, es ist also nicht nur abstrakte Theorie.

Dazu kommt die Geschichte mit dem Wachstumszwang, auch in Form des absurden Finanzsystems. Man kann offenbar sogar als Privatanleger in CO2-Zertifikate investieren, 5fach gehebelt … das klingt noch sinnvoller, als den ausgehungerten Bock zum Gärtner zu machen oder den geistesgestörten Bären zum Wächter über den Honig. Das „Wirtschaftssystem“ ist alles andere als egal.

jdf hat folgendes geschrieben:

Mir sind kompromissfähige Menschen lieber als solche, die sich wie Zweijährige auf den Boden schmeißen, wenn sie nicht bekommen, was sie wollen. (Aber das habe ich ja schon gelegentlich durchscheinen lassen.)


Wenn das die beiden zur Wahl stehenden Möglichkeiten sind, wären die mir auch lieber. Jenseits der Polemik wirst aber auch du kaum umhin kommen zuzugestehen, dass es zwischen konstruktiven und notwendigen Kompromissen und Opportunismus einen Grat gibt, der irgendwann sehr schmal wird. Andernfalls wären die Unionspolitiker ja auch einfach nur ganz besonders kompromissfähig.

Ich stimme dir ja zu, dass man quasi nur die Möglichkeit der kleinen Schritte hat, aber ich fürchte, Skeptiker hat recht damit, dass man mit diesen nirgendwo ankommen wird.

Die Strukturen sind das Problem und die einzige Chance wäre, dies wirklich zu verstehen und wirklich anzugehen. Da wäre der erste Schritt kein System Change, sondern, endlich mal den empirisch falsifizierten neoliberalen Müll zu entsorgen und zwar restlos. Das heißt, eine Rückkehr zu einer starken, bewussten sozialen Marktwirtschaft, natürlich inklusive höherer Besteuerung von Kapital/Vermögen. Wäre das noch ein kleiner Schritt? Eigentlich schon, für manche aber ist das schon der blanke Kommunismus. Und realpolitisch sind wir da weit von entfernt.

Statt die dezidiert kapitalistischen – und das heißt auch: marktwirtschaftlichen – Probleme zu sehen, zu akzeptieren und zu lösen zu versuchen, versucht man die Probleme mit dem zu lösen, was sie verursacht hat.

Es gibt also eine m.E. unüberbrückbare Diskrepanz zwischen dem, was man Tun müsste und dem, was realistisch von der Politik (und ihren Wählern) getan werden kann. Und ich sehe da auch keinen realistischen Ausweg.

Ich bin da also ganz bei deiner Signatur, wobei ich eben leider sagen würde, dass nicht nur art nichts teacht.

#321:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 28.09.2021, 12:44
    —
narr hat folgendes geschrieben:
Das Abschmelzen des Nordpoleises hat nur wenig Auswirkungen, das meiste ist doch Seeeis. Grönland und der Südpol spielen da eine wichtigere Rolle. Von Grönland fließt so viel aufgetautes Eis ins Meer wie nie zuvor in den vergangenen 300 Jahren.

Die Erhöhung des Süsswasseranteils ist ein Problem. Das kann zu Veränderungen der Meeresströmungen führen, z.B. den Golfstrom zum Erliegen bringen, was in nur wenigen Jahrzehnten passieren kann. Was wiederum zu einer Abkühlung von Nordeuropa führen würde. Das Klima ginge dann so Richtung Neufundland. Traurig

Hier eine schöne Übersicht: https://de.wikipedia.org/wiki/Kippelemente_im_Erdklimasystem

#322:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 28.09.2021, 13:52
    —
Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Worum geht es denn überhaupt noch?

Ich dachte, das wäre klar? jdf geht es um sein eigenes Gefühl moralischer Rechtfertigung und Überlegenheit. Wenn man schon alles andere nicht retten kann, dann doch wenigstens das.

#323:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 28.09.2021, 13:55
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Worum geht es denn überhaupt noch?

Ich dachte, das wäre klar? jdf geht es um sein eigenes Gefühl moralischer Rechtfertigung und Überlegenheit. Wenn man schon alles andere nicht retten kann, dann doch wenigstens das.

Wow. Eine solche Armseligkeit von dir. Ich bin überrascht.

#324:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 28.09.2021, 14:09
    —
Danke für das Link! Wirklich eine gute Übersicht.

Ein so komplexes System - wäre ja schon ohne menschliches Zutun nicht das stabilste - und da müssen wir auch noch drin rumpfuschen.

Ein sehr einprägsames Experiment im Anorganischen Chemie-Praktikum während meines Studiums war die Titration. Da geht's ja eigentlich um Säuren und Basen, aber als Beispiel für einen plötzlichen Umkipppunkt beeindruckend. Man tropft und tropft und nix passiert und dann macht's plop und es ist passiert. Geschockt
Zusammen mit dem Begreifen der Exponentialfunktion basale Highlights.

#325:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 28.09.2021, 14:19
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Worum geht es denn überhaupt noch?

Ich dachte, das wäre klar? jdf geht es um sein eigenes Gefühl moralischer Rechtfertigung und Überlegenheit. Wenn man schon alles andere nicht retten kann, dann doch wenigstens das.

Wow. Eine solche Armseligkeit von dir. Ich bin überrascht.

Tut mir Leid, aber es macht nunmal sehr diesen Eindruck. Wenn du meinst, dass man eh nichts mehr machen kann, warum schießt du bei jeder passenden Gelegenheit gegen radikalere Ansätze? Dein Entweder-Oder gibt es ja eigentlich nicht: Man kann durchaus bei Wahlen realistisch für Parteien stimmen, die deine schrittweisen Reformen machen wollen, und gleichzeitig auf radikalere Lösungen hinarbeiten. Wenn die Lage aber sowieso aussichtslos ist, dann sollte es eigentlich gar keinen Unterschied machen, welchen der beiden Kurse man verfolgt, wenn man denn schon wählen muss. Wenn du wirklich davon ausgehst, dass es auch mit Reformen sowieso nicht reicht, dann stellt sich wirklich die Frage, warum du sie geradezu zum absoluten moralischen Imperativ machst und gleichzeitig radikalere Ansätze bei jeder Gelegenheit in den Boden stampfst. Klar kannst du sagen, dass das eben Damage Control sei - aber genau das kann die Gegenseite eben auch sagen, nämlich dass deine Damage Control von dir eingestanden ineffizient ist und gerade deshalb radikale Ansätze auch trotz aller eingestandener Umsetzungsschwierigkeiten objektiv die einzige Option sind. Kurz gesagt: Wenn du alle Mittel für untauglich hältst, wird es völlig unverständlich, wie du gleichzeitig eine Option absolut favorisieren und alle anderen in den Boden stampfen kannst. Und wenn du selbst die Untauglichkeit deiner Mittel eingestehst, dann stellt das nunmal auch deine Motive in Frage - auch im Hinblick darauf, wie du dich in diesem Kontext anderen Usern gegenüber verhältst. Ja, meine Bemerkung war provokant. Vielleicht hätte ich das nicht so schreiben sollen. Aber worauf genau soll das denn hier hinauslaufen?


Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 28.09.2021, 15:31, insgesamt 6-mal bearbeitet

#326:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 28.09.2021, 14:46
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ja, meine Bemerkung war provokant. Vielleicht hätte ich das nicht so schreiben sollen.

Nachtrag: Ich hätte das definitiv so nicht schreiben sollen. Tut mir Leid.


Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 28.09.2021, 15:31, insgesamt einmal bearbeitet

#327:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 28.09.2021, 15:04
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Eine konsequente Vertretung mehrheitsfähiger (!) sozialer, ökologischer und friedenspolitischer Interessen statt der Verzicht darauf durch faule Kompromisse - das hätte dann auch die entsprechende Unterstützung gebracht.

Ah. "Eigentlich" wären die Positionen der Linken mehrheitsfähig. Dass nur 4,9 % sie gewählt haben, liegt bloß daran, dass sie sie nicht kompromisslos genug vertreten haben. Hätten sie das getan, wären die Nichtwähler und die Wähler anderer Parteien natürlich in Scharen zu ihnen geströmt.

Für mich ist der Punkt der den Linken so viele % kostete der Fokus auf 'Klimaschutz'. Deren Wähler haben aber eher soziales im Fokus, Dinge die ihr Umfeld betreffen wo etwas nicht stimmt oder schwerer zu tragen ist.
Und, Klimaschutz ist eher auf junge Leute ausgerichtet, FfF und so. Wer jung ist wählt da eher grün und neuerdings gelb.

#328:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 28.09.2021, 16:02
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
... Positionen der Linken mehrheitsfähig. Dass nur 4,9 % sie gewählt haben, liegt bloß daran, dass sie sie nicht kompromisslos genug vertreten haben. Hätten sie das getan, wären die Nichtwähler und die Wähler anderer Parteien natürlich in Scharen zu ihnen geströmt.

Lachen ist zwar ein netter Gedanke, aber ich nehm' doch an das ist Satire?

#329:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 28.09.2021, 16:08
    —
narr hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
... Positionen der Linken mehrheitsfähig. Dass nur 4,9 % sie gewählt haben, liegt bloß daran, dass sie sie nicht kompromisslos genug vertreten haben. Hätten sie das getan, wären die Nichtwähler und die Wähler anderer Parteien natürlich in Scharen zu ihnen geströmt.

Lachen ist zwar ein netter Gedanke, aber ich nehm' doch an das ist Satire?

Ich hab' das auch als Ironie verstanden.

#330:  Autor: Roter BallonWohnort: München BeitragVerfasst am: 28.09.2021, 17:27
    —
Aktion des „Zentrums für politische Schönheit
Wie die AfD um fünf Millionen Flyer betrogen wurde

Lachen Lachen Lachen

Im Radio klang das voll witzig...
zum nachlesen hab ich jetzt, auf die schnelle, nur einen Link zum Tagesspiegel gefunden.
https://www.tagesspiegel.de/politik/aktion-des-zentrums-fuer-politische-schoenheit-wie-die-afd-um-fuenf-millionen-flyer-betrogen-wurde/27656390.html

#331:  Autor: Lord SnowWohnort: Würzburg BeitragVerfasst am: 28.09.2021, 19:24
    —
Nun bekommt die "Die Basis" Kohle vom Steuerzahler. Vom Steuerzahler subventionierte Fake-News... Ohnmacht

https://www.welt.de/politik/bundestagswahl/article234079760/Corona-Protest-Querdenker-Partei-Die-Basis-erhaelt-nun-Staatsgelder.html

#332:  Autor: Lord SnowWohnort: Würzburg BeitragVerfasst am: 28.09.2021, 19:32
    —
Roter Ballon hat folgendes geschrieben:
Aktion des „Zentrums für politische Schönheit
Wie die AfD um fünf Millionen Flyer betrogen wurde

Lachen Lachen Lachen

Im Radio klang das voll witzig...
zum nachlesen hab ich jetzt, auf die schnelle, nur einen Link zum Tagesspiegel gefunden.
https://www.tagesspiegel.de/politik/aktion-des-zentrums-fuer-politische-schoenheit-wie-die-afd-um-fuenf-millionen-flyer-betrogen-wurde/27656390.html


Das habe ich auch mitbekommen? Ist das rechtlich überhaupt einwandfrei oder hat man sich da strafbar gemacht? Gebrochene Verträge oder so...

#333:  Autor: astarte BeitragVerfasst am: 28.09.2021, 20:04
    —
Lord Snow hat folgendes geschrieben:
Nun bekommt die "Die Basis" Kohle vom Steuerzahler. Vom Steuerzahler subventionierte Fake-News... Ohnmacht

https://www.welt.de/politik/bundestagswahl/article234079760/Corona-Protest-Querdenker-Partei-Die-Basis-erhaelt-nun-Staatsgelder.html

Mit den Augen rollen
Achtung OT:
Aus obigem Artikel:
Zitat:
Dieser* wurde kurz vor der Wahl zum „Kanzlerkandidaten“ ernannt. Corona-Impfungen bezeichnete er im Februar als „organisierte Massentötungen“.

(* Reiner Fuellmich)
Moment. Sollten wir Geimpften nicht im September alle abkratzen?
Noch bis Freitag. Mir geht's zur Zeit sehr gut. Allen anderen Geimpften die ich kenne, auch. Also langes Leiden macht die Impfung schon mal nicht. Sehr glücklich

#334:  Autor: tillich (epigonal) BeitragVerfasst am: 28.09.2021, 20:09
    —
Lord Snow hat folgendes geschrieben:
Das habe ich auch mitbekommen? Ist das rechtlich überhaupt einwandfrei oder hat man sich da strafbar gemacht? Gebrochene Verträge oder so...

Sie behaupten ja, es gäbe keine schriftlichen Verträge oder Auftragsbestätigungen. Bloß müssen sie ja irgendetwas vorgetäuscht haben, damit die AfD dachte, die angebliche Firma würde die Flyer verteilen. Also könnte ich mir schon vorstellen, dass da konkludent ein Vertrag zustande gekommen ist.

Möglicherweise ist es trotzdem kein Betrug, da es an der Bereicherungsabsicht fehlen könnte; vielleicht aber doch, wenn man evtl. gelieferte Flyer als "Vermögen" ansieht. Und auch ohne Vorliegen eines Betruges könnte eine Entschädigung fällig werden.

#335:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 28.09.2021, 20:18
    —
Lord Snow hat folgendes geschrieben:
Nun bekommt die "Die Basis" Kohle vom Steuerzahler. Vom Steuerzahler subventionierte Fake-News... Ohnmacht

https://www.welt.de/politik/bundestagswahl/article234079760/Corona-Protest-Querdenker-Partei-Die-Basis-erhaelt-nun-Staatsgelder.html

Das muss man sich leisten können zwinkern

Wobei manche dann behaupten, das wäre das was Chomsky mit seinem Spruch
""Der schlaueste Weg, Menschen passiv und folgsam zu halten, ist, das Spektrum akzeptierter Meinungen strikt zu limitieren, aber innerhalb dieses Spektrums sehr lebhafte Debatten zu erlauben." meinte.

Wer da aber angeblich was limitiert und erlaubt wird nicht gesagt.... skeptisch

#336:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 28.09.2021, 20:21
    —
astarte hat folgendes geschrieben:
...
Moment. Sollten wir Geimpften nicht im September alle abkratzen?
Noch bis Freitag. Mir geht's zur Zeit sehr gut. Allen anderen Geimpften die ich kenne, auch. Also langes Leiden macht die Impfung schon mal nicht. Sehr glücklich

ich warte auch schon seit Mitte September. Auch falls es der Reihe nach geht. Meine Mutter war eine der ersten Geimpften, auch noch nichts. Ungeduldiges Händetrommeln...

#337:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 29.09.2021, 00:11
    —
Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Es geht weniger um die Frage, wer die Partei wählt, sondern welche Interessen sie faktisch vertritt.

Mir geht es darum, welchen Einfluss meine Stimme hat. Ich kann Parteien wählen, die in den Bundestag kommen und ich kann Parteien wählen, die nicht in den Bundestag kommen. Ich bevorzuge ersteres.


Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Und selbst, wenn man mal kurz in vernebelnder Gutmütigkeit den Ausverkauf des Sozialstaates gemeinsam mit der SPD vergisst, bleibt aktuell eben der Klimaschutz durch Preisregulierung, was nichts anderes ist, als denjenigen den Verzicht aufzubürden, der sich nicht freikaufen kann. Das ist das Prinzip dabei – wenngleich Ideen zum Ausgleich existieren, an deren echte Umsetzung ich aber erst glaube, wenn ich sie sehe.

Aus dem Programm der Grünen:

Bündnis 90/Die Grünen hat folgendes geschrieben:
... Nach aktuellen Berechnungen des Umweltbundesamtes verursacht die Emission einer Tonne CO2 Schäden von rund 195 Euro. Unser Ziel ist eine Wirtschaft, in der die nachhaltigsten Produkte auch die günstigsten sind. Das wollen wir durch einen klugen Mix aus CO2-Preisen, Anreizen und Förderung sowie Ordnungsrecht und Abbau von umweltschädlichen Subventionen ändern. Wollte man die Klimaziele allein über die Bepreisung von CO2 erreichen, würde das unweigerlich zu erheblichen sozialen Unwuchten führen. Einige könnten sich rauskaufen, andere nicht mehr teilhaben. Wir sehen in der CO2-Bepreisung also ein Instrument von vielen – und werden es wirksam und sozial gerecht einsetzen. ...

https://cms.gruene.de/uploads/documents/Wahlprogramm-DIE-GRUENEN-Bundestagswahl-2021_barrierefrei.pdf

Das Programm der Grünen spiegelt hier ziemlich genau meine Ansichten wieder.


Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Das ist aber insofern speziell problematisch, als dass die Grünen ja eigentlich beim Klima gerade das nicht wollen und angetreten sind, gerade dies nicht mitzumachen. Stattdessen aber lassen sie sich einlullen und lullen ein. Das ist das Problem.

Wir befanden uns im Wahlkampf. Und da wir gegen alles, was auch nur die kleinste Einschränkung für "Klimazwecke" bedeutet, massiv gehetzt (genau so wie gegen die Linke, BTW). Würden die Grünen hier nicht lullen, würden sie (wieder) an der 5 %-Hürde rumkrebsen. Meine Hoffnung ist, dass wirksame Klimaschutzmaßnahmen leichter aus einer Regierungsverantwortung zu verkaufen sind, als aus der Opposition in einem Wahlkampf.


Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Tja, wenn aber noch nicht einmal das Programm der Grünen für den effektiven Klimaschutz ausreicht, ist die Grenze vom konstruktiven Kompromiss zum Kompromiss als Ausverkauf aber doch schon überschritten oder nicht? Oder was soll das noch? Worum geht es denn überhaupt noch?

Aber okay, das ist auch nicht die Schuld oder das Problem der Grünen allein, sondern natürlich unser Grunddilemma. Klartext will niemand hören und dementsprechend auch nicht sprechen. Stattdessen wetteifert man quasi darin, sich so lange gegenseitig was vom Pferd zu erzählen, bis man daran glaubt.

Das Programm ist ein Anfang, die nächste Regierung ist hoffentlich ein Anfang. Der Klimaschutz muss ins Rollen kommen, muss in eine selbst verstärkende Bewegung kommen, die auch der Bevölkerung ganz offensichtlich ihre Vorteile zeigt. Denn wir können keinen Klimaschutz gegen die Bevölkerung machen.

Und: Wenn ich die Wahl habe zwischen 10 % Klimaschutz und 40 % Klimaschutz, dann wähle ich 40 % Klimaschutz, weil der Weg zu 100 % Klimaschutz dann kürzer ist.


Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Er hat in dem Interview aber auch gesagt, dass er für das 2 Grad Ziel noch eine Chance von etwa 20 Prozent sieht, 1,5 Grad hingegen hat er schon als völlig unrealistisch abgewunken. Und diese Einschätzung, nämlich dass unter gegebenen Bedingungen zu 80 Prozent das Kind im Brunnen ertrinkt, scheint mir kein sehr großes Vertrauen in die entsprechenden Maßnahmen darzustellen.

Und? Er hat auch einiges zu seiner Motivation erzählt. Und er ist 2008 Vater geworden.


Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Natürlich stimmt es, dass der Unterschied zwischen kurz- und langfristigen Sichtweisen entscheidend ist, aber er hat dabei nicht auf dem Schirm, wie eben diese Kurzfristigkeit durch den kapitalistischen Profizwang gefördert wird bzw. auch, wie sehr die Logik der Kapitalverwertung und der Warenfetischismus das Bewusstsein der Menschen prägt.

Wir müssen die Bevölkerung mitnehmen. (Solcherlei Sinnsprüche kennst du doch sicher. ; ) ) Und: Ordnungspolitik, Ordnungspolitik, Ordnungspolitik. Außerdem habe ich schon weiter oben gesagt, dass auch in "der Wirtschaft" längst ein Bewusstsein für den Klimaschutz besteht. Wenn dieser aber einen Wettbewerbsnachteil bedeutet, ist der Wettbewerbsnachteil durch die Politik aufzuheben. Dafür ist sie da! Das ist eine ihrer Kernaufgaben.


Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Dazu kommt die Geschichte mit dem Wachstumszwang, auch in Form des absurden Finanzsystems. Man kann offenbar sogar als Privatanleger in CO2-Zertifikate investieren, 5fach gehebelt … das klingt noch sinnvoller, als den ausgehungerten Bock zum Gärtner zu machen oder den geistesgestörten Bären zum Wächter über den Honig. Das „Wirtschaftssystem“ ist alles andere als egal.

Wo wir gerade bei Lebenslügen waren. Welches Wirtschaftssystem haben wir derzeit in der Bundesrepublik? Welches werden wir in 20 Jahren und in 40 Jahren haben?

Wer behauptet, dass unser Wirtschaftssystem nicht reformierbar wäre, sondern zerstört werden muss, um zum "Besseren" zu gelangen, hat mE schon aufgegeben.


Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Wenn das die beiden zur Wahl stehenden Möglichkeiten sind, wären die mir auch lieber. Jenseits der Polemik wirst aber auch du kaum umhin kommen zuzugestehen, dass es zwischen konstruktiven und notwendigen Kompromissen und Opportunismus einen Grat gibt, der irgendwann sehr schmal wird. Andernfalls wären die Unionspolitiker ja auch einfach nur ganz besonders kompromissfähig.

Ja... Aber der Grat interessiert mich nur mäßig.

Ich will den "maximal möglichen" Klimaschutz für die Bundesrepublik und die Welt. Und jetzt sag mir bitte, mit welcher Wahlentscheidung ich meinem Ziel am nächsten komme, welche Partei ich wählen soll!


Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Ich stimme dir ja zu, dass man quasi nur die Möglichkeit der kleinen Schritte hat, aber ich fürchte, Skeptiker hat recht damit, dass man mit diesen nirgendwo ankommen wird.

Das ist der Unterschied, zwischen Skeptikers und meiner "Methode". Bei meiner musst du fürchten, nirgendwo anzukommen, bei Skeptikers weißt du es.


Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Die Strukturen sind das Problem und die einzige Chance wäre, dies wirklich zu verstehen und wirklich anzugehen. Da wäre der erste Schritt kein System Change, sondern, endlich mal den empirisch falsifizierten neoliberalen Müll zu entsorgen und zwar restlos. Das heißt, eine Rückkehr zu einer starken, bewussten sozialen Marktwirtschaft, natürlich inklusive höherer Besteuerung von Kapital/Vermögen. Wäre das noch ein kleiner Schritt? Eigentlich schon, für manche aber ist das schon der blanke Kommunismus. Und realpolitisch sind wir da weit von entfernt.

Ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja und nein.


Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Statt die dezidiert kapitalistischen – und das heißt auch: marktwirtschaftlichen – Probleme zu sehen, zu akzeptieren und zu lösen zu versuchen, versucht man die Probleme mit dem zu lösen, was sie verursacht hat.

Es gibt also eine m.E. unüberbrückbare Diskrepanz zwischen dem, was man Tun müsste und dem, was realistisch von der Politik (und ihren Wählern) getan werden kann. Und ich sehe da auch keinen realistischen Ausweg.

Ich bin da also ganz bei deiner Signatur, wobei ich eben leider sagen würde, dass nicht nur art nichts teacht.

Die Hoffnung stirbt zuletzt. ; )


Zuletzt bearbeitet von jdf am 29.09.2021, 01:55, insgesamt einmal bearbeitet

#338:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 29.09.2021, 00:17
    —
narr hat folgendes geschrieben:
Danke für das Link! Wirklich eine gute Übersicht.

Ist auch alles von Schellnhuber. Ich habe den erst kürzlich entdeckt. Verlegen


narr hat folgendes geschrieben:
Ein sehr einprägsames Experiment im Anorganischen Chemie-Praktikum während meines Studiums war die Titration. Da geht's ja eigentlich um Säuren und Basen, aber als Beispiel für einen plötzlichen Umkipppunkt beeindruckend. Man tropft und tropft und nix passiert und dann macht's plop und es ist passiert. Geschockt

Ich hab auch titriert. (2 Semester Chemie. Dann kam die Thermodynamik...)

#339:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 29.09.2021, 00:17
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ja, meine Bemerkung war provokant. Vielleicht hätte ich das nicht so schreiben sollen.

Nachtrag: Ich hätte das definitiv so nicht schreiben sollen. Tut mir Leid.

Geschenkt. : )

#340:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 29.09.2021, 00:43
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Wer behauptet, dass unser Wirtschaftssystem nicht reformierbar wäre, sondern zerstört werden muss, um zum "Besseren" zu gelangen, hat mE schon aufgegeben.

Vor allem muss es verstanden werden, und zwar ohne jede Beschönigung so wie es ist und sich tatsächlich auswirkt.

jdf hat folgendes geschrieben:
Ich will den "maximal möglichen" Klimaschutz für die Bundesrepublik und die Welt. Und jetzt sag mir bitte, mit welcher Wahlentscheidung ich meinem Ziel am nächsten komme, welche Partei ich wählen soll!

Also an dieser Stelle erstmal eine weitere Entschuldigung. Ich glaube, ich hatte deine Motivation tatsächlich missverstanden.

Zu deiner Frage: "Du sollst" dich gar keiner Partei gegenüber unkritisch verhalten. Wenn du nur eine Wahlempfehlung willst und sonst nichts, dann wähl' die Grünen. Die Linke ginge sicher auch, aber mit der stimmst du wohl in anderen Fragen zu wenig überein. Letztlich wird darüber, ob wir die Kurve kriegen oder nicht, aber wohl nicht an den Urnen entschieden werden. Was man wählen soll, ist sicher keine unwichtige Frage, aber entscheidender scheint mir die Frage, was man ansonsten und darüber hinaus tun kann und soll. Und darüber lese ich hier zu wenig.

jdf hat folgendes geschrieben:
Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Die Strukturen sind das Problem und die einzige Chance wäre, dies wirklich zu verstehen und wirklich anzugehen. Da wäre der erste Schritt kein System Change, sondern, endlich mal den empirisch falsifizierten neoliberalen Müll zu entsorgen und zwar restlos. Das heißt, eine Rückkehr zu einer starken, bewussten sozialen Marktwirtschaft, natürlich inklusive höherer Besteuerung von Kapital/Vermögen. Wäre das noch ein kleiner Schritt? Eigentlich schon, für manche aber ist das schon der blanke Kommunismus. Und realpolitisch sind wir da weit von entfernt.

Ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja und nein.

Wa? Am Kopf kratzen Also du unterschreibst das alles, meinst aber nicht, dass wir davon weit entfernt sind?

...Deinen Optimismus hätte ich gerne. Sehr glücklich

Insofern:
jdf hat folgendes geschrieben:
Die Hoffnung stirbt zuletzt. ; )

#341:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 29.09.2021, 01:18
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Tut mir Leid, aber es macht nunmal sehr diesen Eindruck. Wenn du meinst, dass man eh nichts mehr machen kann, warum schießt du bei jeder passenden Gelegenheit gegen radikalere Ansätze?

Aber das ist doch gerade, was ich nicht meine. Wenn es für 1,5° zu spät sein sollte, dann sei es so. Ist es dann aber auch für 2° zu spät? Für 2,1°? Für 2,2°? Jeder Zehntelgrad zählt.

Ich denke aber, dass "radikalere Ansätze" derzeit nicht durchsetzbar sind. In einer Diktatur wäre das einfacher. Hab ich auch schon geschrieben.

Ich sehe das utilitaristisch, falls ich den Begriff so richtig verwende. Es ist eine Frage der Prioritäten, eine Frage der Dringlichkeit. Mir ist eine unvollkommene Demokratie in einer bewohnbaren Umwelt lieber als eine vollkommene Demokratie in einer unbewohnbaren Umwelt. Und der Uhr sind unsere Ansichten herzlich egal. Sie tickt so oder so.


Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Dein Entweder-Oder gibt es ja eigentlich nicht: Man kann durchaus bei Wahlen realistisch für Parteien stimmen, die deine schrittweisen Reformen machen wollen, und gleichzeitig auf radikalere Lösungen hinarbeiten.

Ich habe, was Umweltfragen angeht, tatsächlich ziemlich radikale Ansichten. Aber auch bei mir ist das Fleisch schwach. Bekanntermaßen esse ich immer noch gern Fleisch. Aber wenn es nur noch Heuschrecken, Mehlwürmer und Algen gibt, dann esse ich eben die. Wäre doch gelacht, wenn ich die nicht auch lecker zubereiten könnte. (Wer ohne Widersprüche ist, werfe den ersten Stein.) Und: Ich bin bekennender Late Adopter.

Gerade deshalb will ich ja einen starken Staat, der dafür sorgt, dass unsere Gesellschaft in eine "emmisionsfreie" Kreislaufwirtschaft eintritt. Ich wäre zB für Energie- und Ressourcenkontingente, ich weiß aber, dass die in den nächsten 10 Jahre niemals durchsetzbar wären. Aber vllt danach, wer weiß? Oder wir finden bessere Lösungen.


Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Kurz gesagt: Wenn du alle Mittel für untauglich hältst, wird es völlig unverständlich, wie du gleichzeitig eine Option absolut favorisieren und alle anderen in den Boden stampfen kannst. Und wenn du selbst die Untauglichkeit deiner Mittel eingestehst, dann stellt das nunmal auch deine Motive in Frage - auch im Hinblick darauf, wie du dich in diesem Kontext anderen Usern gegenüber verhältst.

Es ging hier um eine Wahlentscheidung. Und ich halte aus den vorgetragenen Gründen die Wahl der Grünen für die beste Wahl.


Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Aber worauf genau soll das denn hier hinauslaufen?

Ich erlebe und sehe in unserer Republik massive Hetze gegen die Grünen und zwar von allen Seiten. Eine Auswahl des Grünen-Bashings aus diesem Forum habe ich hier schon pfostiert. Und ich bin nach wie vor bereit, die Grünen zu wählen und zu verteidigen. Es läuft hier also gar nichts hinaus, es läuft die ganze dasselbe.


Zuletzt bearbeitet von jdf am 29.09.2021, 01:27, insgesamt einmal bearbeitet

#342:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 29.09.2021, 01:19
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Lord Snow hat folgendes geschrieben:
Das habe ich auch mitbekommen? Ist das rechtlich überhaupt einwandfrei oder hat man sich da strafbar gemacht? Gebrochene Verträge oder so...

Sie behaupten ja, es gäbe keine schriftlichen Verträge oder Auftragsbestätigungen. Bloß müssen sie ja irgendetwas vorgetäuscht haben, damit die AfD dachte, die angebliche Firma würde die Flyer verteilen. Also könnte ich mir schon vorstellen, dass da konkludent ein Vertrag zustande gekommen ist.

Möglicherweise ist es trotzdem kein Betrug, da es an der Bereicherungsabsicht fehlen könnte; vielleicht aber doch, wenn man evtl. gelieferte Flyer als "Vermögen" ansieht. Und auch ohne Vorliegen eines Betruges könnte eine Entschädigung fällig werden.

Jo, wir dürfen gespannt sein, wie das weitergeht.

#343:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 29.09.2021, 01:45
    —
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Wer behauptet, dass unser Wirtschaftssystem nicht reformierbar wäre, sondern zerstört werden muss, um zum "Besseren" zu gelangen, hat mE schon aufgegeben.

Vor allem muss es verstanden werden, und zwar ohne jede Beschönigung so wie es ist und sich tatsächlich auswirkt.

Ja. Aber da bin ich überfordert. Wirtschaft war für mich schon immer ein Rätsel und das wird sich wohl auch nicht mehr ändern.


Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Letztlich wird darüber, ob wir die Kurve kriegen oder nicht, aber wohl nicht an den Urnen entschieden werden.

Wo wird es denn entschieden?


Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Was man wählen soll, ist sicher keine unwichtige Frage, aber entscheidender scheint mir die Frage, was man ansonsten und darüber hinaus tun kann und soll. Und darüber lese ich hier zu wenig.

Weil mensch sich dann anhören darf, dass das ja alles bloß Lifestyle wäre? Können sich sowieso bloß Gutverdienerinnen leisten? Machst du ja bloß, um die überlegen fühlen zu können? Hab ich alles schon gehört oder gelesen...


Tarvoc hat folgendes geschrieben:
...Deinen Optimismus hätte ich gerne. Sehr glücklich

Die Tatsache, dass ich die Menschheit mehr oder weniger hasse und verabscheue hindert mich ja nicht daran, trotzdem Hoffnung zu haben, mich an Kunst, klugen Menschen oder gutem Essen zu erfreuen, die wenigen sozialen Verbindungen, die ich habe, zu schätzen und für meine Familie einzustehen.

Und ich bin froh, dass ich Menschen, die sich begeistert über Urlaubsschnäppchen unterhalten, nur aus den Erzählungen meiner Herzallerliebsten kenne. Meine letzte Flugreise ist inzwischen neun Jahre her und ich bezweifele, dass ich jemals wieder in ein Flugzeug steigen werde.

#344:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 29.09.2021, 05:07
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Wer behauptet, dass unser Wirtschaftssystem nicht reformierbar wäre, sondern zerstört werden muss, um zum "Besseren" zu gelangen, hat mE schon aufgegeben.

Vor allem muss es verstanden werden, und zwar ohne jede Beschönigung so wie es ist und sich tatsächlich auswirkt.

Ja. Aber da bin ich überfordert. Wirtschaft war für mich schon immer ein Rätsel und das wird sich wohl auch nicht mehr ändern.

Seine Grenzen zu kennen ist ja auch schonmal was. Daumen hoch!

#345:  Autor: Kat BeitragVerfasst am: 29.09.2021, 05:46
    —
Roter Ballon hat folgendes geschrieben:
Aktion des „Zentrums für politische Schönheit
Wie die AfD um fünf Millionen Flyer betrogen wurde

Lachen Lachen Lachen

Im Radio klang das voll witzig...
zum nachlesen hab ich jetzt, auf die schnelle, nur einen Link zum Tagesspiegel gefunden.
https://www.tagesspiegel.de/politik/aktion-des-zentrums-fuer-politische-schoenheit-wie-die-afd-um-fuenf-millionen-flyer-betrogen-wurde/27656390.html


Naja, ich mag das braune Pack zwar auch nicht, aber das finde ich eine echte Schweinerei:

Zitat:
Diesmal sammelten die Aktionskünstler in der gesamten Bundesrepublik AfD-Wahlkampfmaterial ein, um es schließlich zu einer zentralen Mülldeponie zu bringen.
(Hervorhebung durch mich)

72 Tonnen (technisch gesehen) sauberes und sortenreines Papier in den Müll zu schmeißen wo man doch heutzutage jeden Kindergartenkind beibringt, dass Papier eben kein Müll sondern wertvoller Rohstoff ist, der eben nicht in den Müll, sondern ins Altpapier gehört.

#346:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 29.09.2021, 06:23
    —
Kat hat folgendes geschrieben:
72 Tonnen (technisch gesehen) sauberes und sortenreines Papier in den Müll zu schmeißen wo man doch heutzutage jeden Kindergartenkind beibringt, dass Papier eben kein Müll sondern wertvoller Rohstoff ist, der eben nicht in den Müll, sondern ins Altpapier gehört.

Genau das habe ich mir dann auch gedacht. Überhaupt eine der schwächeren Aktionen des Zentrums. Gerade zu einer Kunstaktion gehört doch eigentlich, dass man die Dinger öffentlichkeitswirksam irgendeinem neuen, sinnvolleren Zweck zuführt.

#347:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 29.09.2021, 08:40
    —
jdf hat folgendes geschrieben:

Ja. Aber da bin ich überfordert. Wirtschaft war für mich schon immer ein Rätsel und das wird sich wohl auch nicht mehr ändern.


Smilie nicht nur für dich, auch für die, die gegenteilig behaupten
Affe schlägt Index

#348:  Autor: Pan narrans BeitragVerfasst am: 29.09.2021, 13:13
    —
jdf hat folgendes geschrieben:

Mir geht es darum, welchen Einfluss meine Stimme hat. Ich kann Parteien wählen, die in den Bundestag kommen und ich kann Parteien wählen, die nicht in den Bundestag kommen. Ich bevorzuge ersteres.


Wieso? Willst du etwa nicht 20 Jahre lang die Klimapartei wählen, bis die mal 5 Prozent erreicht und dann in der Opposition landet, um 30 Jahre danach als zahnloser Juniorpartner in einer Koalition im Ausverkauf zu enden? Ja, dann gründe doch einfach deine eigene Partei! Dann dauert das Ganze noch länger als 50 Jahre. ;D

Eh, also, ja, wenn dann nur etwas, das auch in den Bundestag reinkommt, klar. Ich habe ja sogar irgendwo (hier im Thread?) mal geschrieben, als es von den Umfrage her nach Schwarz-Grün aussah, dass man realistisch-pragmatisch gesehen dann für starke Grüne sorgen müsste.


jdf hat folgendes geschrieben:

[...]
https://cms.gruene.de/uploads/documents/Wahlprogramm-DIE-GRUENEN-Bundestagswahl-2021_barrierefrei.pdf

Das Programm der Grünen spiegelt hier ziemlich genau meine Ansichten wieder.


Klar, klingen tut das gut. Tut „Wohlstand und Gerechtigkeit für alle“ auch.

jdf hat folgendes geschrieben:

Wir befanden uns im Wahlkampf. Und da wir gegen alles, was auch nur die kleinste Einschränkung für "Klimazwecke" bedeutet, massiv gehetzt (genau so wie gegen die Linke, BTW). Würden die Grünen hier nicht lullen, würden sie (wieder) an der 5 %-Hürde rumkrebsen. Meine Hoffnung ist, dass wirksame Klimaschutzmaßnahmen leichter aus einer Regierungsverantwortung zu verkaufen sind, als aus der Opposition in einem Wahlkampf.


Ah, verstehe, das ist die Hoffnung dabei. Ich habe diese Hoffnung nicht, weil gerade Regierungsverantwortung die berüchtigten „Sachzwänge“ und die „Realpolitik“ mitbringt. Es ist m.E. also eher das Gegenteil der Fall.

jdf hat folgendes geschrieben:

Das Programm ist ein Anfang, die nächste Regierung ist hoffentlich ein Anfang. Der Klimaschutz muss ins Rollen kommen, muss in eine selbst verstärkende Bewegung kommen, die auch der Bevölkerung ganz offensichtlich ihre Vorteile zeigt. Denn wir können keinen Klimaschutz gegen die Bevölkerung machen.
Und: Wenn ich die Wahl habe zwischen 10 % Klimaschutz und 40 % Klimaschutz, dann wähle ich 40 % Klimaschutz, weil der Weg zu 100 % Klimaschutz dann kürzer ist.


Ja, vor 30 Jahren wäre das die Devise gewesen. Heute fehlt dafür leider die Zeit. Und Klimaschutz mit der Bevölkerung scheint ja auch nicht zu funktionieren. Aber okay, schon gut, das sind natürlich alles müßige Einwände, denn sicherlich sind 40 Prozent auf dem Weg schon mal besser, das ist ja unstrittig.

jdf hat folgendes geschrieben:

Und? Er hat auch einiges zu seiner Motivation erzählt. Und er ist 2008 Vater geworden.


Oh ja, seine Motivation … „dass unter gegebenen Bedingungen zu 80 Prozent das Kind im Brunnen ertrinkt“ waren ja auch meine Worte, nicht seine. Er meinte, dass die Chance von 20 Prozent immerhin bedeutet, dass der Kampf nicht schon verloren ist, sondern noch tatsächlich gewonnen werden kann. Die Chancen stehen schlecht, aber sie sind da.

Für mich war das wieder einmal völlig verklärter Optimismus, eine extreme Verzerrung der Urteils, wenngleich auch natürlich beneidenswert. Für das Wohl und Leben des Individuums ist das sicher besser, das so zu sehen wie er. Aber es ändert nichts an dem Urteil selbst. Zumal er bei seiner Einschätzung der Chancen die dezidiert kapitalistischen Probleme in Form der Strukturen wie Profitzwang oder Wachstumszwang sowie der ideologischen Bewusstseinsbildung dabei wahrscheinlich gar nicht groß mitberechnet hat. Vielleicht auch, weil er das anders sieht. Für mich aber heißt das dann, dass aus meiner Perspektive selbst 20 Prozent Chancen noch viel zu hoch angesetzt sind. Geschockt


jdf hat folgendes geschrieben:

Wir müssen die Bevölkerung mitnehmen. (Solcherlei Sinnsprüche kennst du doch sicher. ; ) )


Ja und ich würde dem auch beipflichten. Man muss sie abholen, wo sie ist. Aber dann muss man mit ihnen eben auch losfahren.

jdf hat folgendes geschrieben:

Und: Ordnungspolitik, Ordnungspolitik, Ordnungspolitik. Außerdem habe ich schon weiter oben gesagt, dass auch in "der Wirtschaft" längst ein Bewusstsein für den Klimaschutz besteht. Wenn dieser aber einen Wettbewerbsnachteil bedeutet, ist der Wettbewerbsnachteil durch die Politik aufzuheben. Dafür ist sie da! Das ist eine ihrer Kernaufgaben.


Ja, tausendmal Ordnungspolitik.

Das Bewusstsein der Wirtschaft für Klimaschutz allerdings halte ich für naiv. Bisher sehe ich da nur Greenwashing bei herauskommen und generell eben die Idee vom grünen Wachstum, vom ökologischen Wirtschaftswachstum.


jdf hat folgendes geschrieben:

Wo wir gerade bei Lebenslügen waren. Welches Wirtschaftssystem haben wir derzeit in der Bundesrepublik? Welches werden wir in 20 Jahren und in 40 Jahren haben?
Wer behauptet, dass unser Wirtschaftssystem nicht reformierbar wäre, sondern zerstört werden muss, um zum "Besseren" zu gelangen, hat mE schon aufgegeben.


Das kommt aber sehr drauf an, wovon genau man denn redet. Wie Tarvoc sagt, muss man aber zumindest verstehen, was ist und wie es sich auswirkt und zwar ohne Beschönigung – so weit man das eben verstehen kann. Dazu gehört dann auch etwa das Eingeständnis, dass der Finanzmarkt unberechenbar und nicht wirklich erschöpfend verstehbar ist – und auch gefährlich für die echte Wirtschaft, was nun eigentlich auch nicht so die originelle Erkenntnis ist. Trotzdem gibt es wie gesagt, CO2-Zertifikate schon als Spekulationsobjekt. Und überhaupt wird der ganze Wahnsinn mit der völlig aufgeblasenen Finanzwelt einfach weitergetrieben. Den Wachstumszwang kann man auch (auch deswegen) nicht mal eben verbieten oder „transformieren“, da muss man schon eine ganze Menge mehr transformieren.


jdf hat folgendes geschrieben:

Ich will den "maximal möglichen" Klimaschutz für die Bundesrepublik und die Welt. Und jetzt sag mir bitte, mit welcher Wahlentscheidung ich meinem Ziel am nächsten komme, welche Partei ich wählen soll!


Na, die Grünen! Sehr glücklich
Es ist halt nur so, dass „maximal möglich“ so wenig ist, dass es keinen Unterschied macht.

jdf hat folgendes geschrieben:

Das ist der Unterschied, zwischen Skeptikers und meiner "Methode". Bei meiner musst du fürchten, nirgendwo anzukommen, bei Skeptikers weißt du es.


Bei mir sind das diesbezügliche Fürchten und Wissen aber eher gleichauf. Schulterzucken


jdf hat folgendes geschrieben:

Ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja und nein.


Uff. Naja, wie Tarvoc sagte: Deinen Optimismus hätte ich gerne.



jdf hat folgendes geschrieben:

Die Hoffnung stirbt zuletzt. ; )


Ja, das tut sie. Rational ist sie bei mir eigentlich schon tot. Das heißt, von meinen Analysen her, gibt es nichts mehr zu hoffen. Dennoch aber habe ich als Nicht-Rationaler-Roboter die Hoffnung, nur ein pessimistischer Spinner zu sein. Außerdem ist die Zukunft immerhin offen, vielleicht wird auch alles viel besser oder kommt ganz anders.

Meine größte Hoffnung ist der große CO2-Staubsauger, der auch, wenn er erst in 30 Jahren erfunden wird, einfach alles, was man bis dahin zu viel in die Atmosphäre haut, wieder rausholt.
Klingt dämlich, ist es wohl auch, aber dürfte realistischer sein, als dass die Menschheit irgendwas gebacken bekommt. Denn das ist ja das eigentliche Hauptproblem, noch vor dem kurzfristigen Denken: Dass es die Menschheit als bewussten, intentionalen globalen Akteur nicht gibt, obwohl es ihn eigentlich geben müsste.

Aber ok, das ist definitiv nicht die Schuld der Grünen. Darauf können wir uns einigen. zwinkern

#349:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 29.09.2021, 15:20
    —
narr hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:

Ja. Aber da bin ich überfordert. Wirtschaft war für mich schon immer ein Rätsel und das wird sich wohl auch nicht mehr ändern.


Smilie nicht nur für dich, auch für die, die gegenteilig behaupten
Affe schlägt Index


Vielleicht sollte man auch Affen in die Regierung setzen.

Schlechter können die das auch nicht machen.

nichts sehen, nichts hören, nichts sagen

#350:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 29.09.2021, 15:39
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Eine konsequente Vertretung mehrheitsfähiger (!) sozialer, ökologischer und friedenspolitischer Interessen statt der Verzicht darauf durch faule Kompromisse - das hätte dann auch die entsprechende Unterstützung gebracht.

Ah. "Eigentlich" wären die Positionen der Linken mehrheitsfähig. Dass nur 4,9 % sie gewählt haben, liegt bloß daran, dass sie sie nicht kompromisslos genug vertreten haben. Hätten sie das getan, wären die Nichtwähler und die Wähler anderer Parteien natürlich in Scharen zu ihnen geströmt.

In welcher Traumwelt ergibt das Sinn?
-->


In deiner Traumwelt ergibt offenbar so gut wie nichts Sinn.

In der Realität dagegen haben über 50% für die Vergesellschaftung von Wohnungen gestimmt. Das ist ein Ziel, für das die LINKEN auch eintreten. Wo sind die Wählerstimmen dafür?

Es gibt eine Reihe weiterer Beispiele, in denen das genau so ist.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Denn längst steht die NATO im Zwielicht, [...]


-->
Ach so. In der Traumwelt, in der wohl auch 13 % Gegnerschaft zur Natomitgliedschaft gegenüber 54 % Befürwortung (Rest neutral oder weißichnicht) "mehrheitsfähig" sind.


Wenn man die Leute fragt, warum sie die NATO unterstützen, dann wissen sie wahrscheinlich heute nicht mehr, warum sie es tun. Die 54% sind wohl zum großen Teil mittlerweile nur noch Gewohnheitsunterstützer.

Das kann man an standardisierten Fragebögen natürlich nicht sehen.

Aber was man sehen kann, ist ein Trend - nicht nur in Doitseland.

Und für diesen Trend gibt es ganz sicher Gründe.

#351:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 29.09.2021, 15:58
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Das Problem der Grünen ist, dass sich die "Realos" durchgesetzt haben.

Das ist nicht das Problem, sondern der Segen. Ich habe keine Ahnung, warum du die Grünen unter 5 % sehen willst. Am Kopf kratzen


Unter 5% sind heute die Anteile der ursprünglich progressiven Ziele an den heutigen Zielen der Grünen. Über 95% sind heute solche politischen Ziele, welche zwar umzusetzen sind, aber nichts grundlegendes ändern, sondern bestimmte Krisen in vielen Bereichen verschärfen werden.

jdf hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Womit wir wieder beim Problem des Opportunismus und der zunehmenden Angleichung aller Parteien sind.

Das stimmt doch gar nicht. MLPD und DKP unterscheiden sich sehr deutlich von anderen Parteien. Was du willst, ist ein anderes Wahlvolk in der BRD, aber das ist dein Problem.


Es gab z.B. in Italien lange Zeit Kommunisten in der Regierung. Die haben dort für sehr niedrige Fahrpreise für öffentliche Verkehrsmittel gesorgt usw. und waren deshalb durchaus beliebt beim Wahlvolk.

Wie das geendet hat, wissen wir. Heute ist Italien wieder neoliberal und rechts wie ehedem, wenn auch derzeit nicht faschistisch.

Aber die Basis unter dem politischen Überbau wurde nie angetastet und alle Reformen, die je erreicht wurden damals, sind Stück für Stück demontiert worden.

Heute sind die Kommunisten in Italien und in der BRD eine kleine Nummer. Doch eine ebenso kleine Nummer sind wirksame Reformkräfte, die die Kraft haben dafür zu sorgen, dass ihre Reformen - sofern sie solche überhaupt durchsetzen können - bestehen bleiben.

Wofür spricht das jetzt?

Und welche Kräfte profitieren von der Kleinheit von Revolutionären und Reformern?

Können die Grünen diesen Zustand ändern? Oder ist nicht eher umgekehrt, dass die Zustände die Grünen fortlaufend ändern und geändert haben?

#352:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 29.09.2021, 16:14
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Können die Grünen diesen Zustand ändern? Oder ist nicht eher umgekehrt, dass die Zustände die Grünen fortlaufend ändern und geändert haben?

Klar ist bleibt der "Marsch durch die Institutionen" nicht ohne Veränderung an denen die ihn antreten. Nicht zuletzt weil sie mit Realitäten konfrontiert werden. Egal ob man das positiv oder negativ findet, es ist nun mal so.
Ich bin sicher, das ginge z.B. der DKP nicht anders, sollte sie jemals in die Lage kommen.
Da ich den Verein "von innen" kenne bezweifle ich allerdings, dass es jemals soweit kommt.

#353:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 29.09.2021, 16:58
    —
narr hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
....
Opportunismus bedeutet immer einen kontinuierlichen Verlust der eigenen inhaltlichen Identität. Da gibt es dann bald kein Halten mehr, das ist empirisch belegbar.
...

Hast du denn die empirischen Belege, dass es "da kein Halten mehr gibt"?


Natürlich. Die 1. SPD und 2. Die Grünen.

Die ehemals sozialen und Ökoziele sind heute "der Wirtschaft" streng untergeordnet. Die Ausbeutung von Arbeitskraft und Natur ist - abgesehen von diversen Modifikationen - weiterhin Fakt.

Die kriegerische Aneigung von Rohstoffquellen und Märkten andrer Länder ist nach wie vor eine Option. Münkler & co. nennen das nur "Verantwortung". Wenn die LINKEN von ihren friedenspolitischen Zielen abgehen, ist das dann ein begrüßenswerter Kompromiss?

Hier sehen wir, dass es viele Entscheidungen gibt, die von Natur aus binär sind: entweder Krieg oder Frieden, entweder eine grundsätzlich ökologische Ausrichtung der Politik oder nicht, usw.

"ein bisschen Frieden" ist auf Dauer Unsinn, wenn auch ein erfolgreicher Kassenschlager.

narr hat folgendes geschrieben:
Ist für dich die Welt schwarz/weiß?
Zwischen dem negativen "Opportunismus" und dem "auf seinen Prinzipien beharren" gibt es doch auch noch ein paar Abstufungen.


Deshalb habe ich geschrieben "on the long run". Auf lange Sicht gehen die Kompromisse immer nur in eine Richtung. Belege: siehe oben.

narr hat folgendes geschrieben:
Pragmatismus, Realismus, Kompromiss­bereitschaft. Genauso wie Opportunismus langfristig zu Nachteilen führt/führen kann, hat auch Prinzipien-Treue ihre Nachteile. Die Abwägungen sind hier immer neu zu machen und wenn man Entscheidungen trifft muss man das immer mit Unsicherheiten tun.


Wenn erfolgreich streikende Lohnabhängige Verbesserungen erkämpfen, sollten sie fähig sein, diese als Kompromisse mitzunehmen.

Der Punkt ist nur, dass Lohnstreiks im Grunde bis in alle Ewigkeit geführt werden müssen, weil das Lohnsystem als solches dies erzwingt.



"One day it will be yours!" - Sisyphos zeigt seinem Sohn dessen Zukunft.

Um mal ein Beispiel aus der Chemie zu bringen: Bei einem Dampf-Flüssigkeit-Gleichgewicht sind bei einem bestimmten gegebenen Druck und einer bestimmten gegebenen Temperatur die Verhältnisse zwischen - sagen wir - flüssigem Wasser und Wasserdampf in einem entsprechenden Mengenverhältnis gesetzmäßig gegeben.

Saugt man nun künstlich einige Wasserdampfmoleküle aus dem System heraus, in der Hoffnung, das Verhältnis zwischen flüssiger und gasförmiger Phase zu verändern, so stellt sich automatisch das urprüngliche Mengenverhältnis wieder ein.

Das heißt: Die objektive Grundlage für eine nachhaltige Veränderung der Kräfteverhältnisse ist nicht gegeben.

So ist es auch bei Lohnkämpfen. Mal gewinnen die Arbeiter/Angestellten mal verlieren sie. Bestehen bleibt aber die objektive Tendenz zur Lohnsenkung bzw. zur immer wieder verschärften Ausbeutung der Arbeitskraft - entweder als Extensivierung und Intensivierung der Ausbeutung oder beidem.

Aus alldem folgt: Ich bin gar nicht gegen Kompromisse, ich bin gar nicht gegen Reformen.

Ich sage nur: Es ist eine Ideologie, zu glauben, dass diese a) dauerhaft in eine progressive Richtung gehen können bzw. b) dass kurzzeitige progressive Reformen nachhaltig wären unter den Bedingungen der undemokratischen materiellen Verhältnisse, die wir auf dieser Welt mitansehen müssen.

narr hat folgendes geschrieben:
Was ist besser: einen Teil seiner Vorstellungen umsetzen zu können oder gar keine?
Nie pauschal zu sagen, nie einfach zu beantworten. Dem der anderes behauptet ist zu misstrauen, denn dessen Prinzipien werden Dogma.


Misstrauen sollte man den Anhängern des Sisyphos.

#354:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 29.09.2021, 17:34
    —
Ich erkenne deine Frustration, kann sie in Teilen auch nachvollziehen.
Die SPD sehe ich da nicht als Beispiel, schon immer ein Radieschen Sehr glücklich
Die Grünen auch nicht. Da sehe ich gar nicht die Kompromisse als Problem, sondern die fehlenden Ideen. So ist z.B. Windkraft gut und schön. Wo aber bleiben die Innovationsideen zur Energiespeicherung in großem Maßstab?
Wobei die Brandherde inzwischen so mannigfaltig sind, dass da eine Handvoll Grüner in Deutschland nichts machen können wird, selbst wenn sie wollen.

Was schlägst du vor?

Für eine Revolution sehe ich keine Grundlage und sähe ich sie, würde ich nicht daran glauben. Ich denke nicht, dass der Zweck die Mittel heiligt.
Vielleicht bin ich da zu viel Biologe.
Entweder eine Spezies hat das Potential bei Veränderungen entsprechend in der Zeit die ihr bleibt zu reagieren - oder nicht. Dann stirbt sie aus. Das ist für das Individuum dramatisch, für "die Natur" nicht.

#355:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 29.09.2021, 18:43
    —
narr hat folgendes geschrieben:
Vielleicht bin ich da zu viel Biologe.
Entweder eine Spezies hat das Potential bei Veränderungen entsprechend in der Zeit die ihr bleibt zu reagieren - oder nicht. Dann stirbt sie aus. Das ist für das Individuum dramatisch, für "die Natur" nicht.

Mit anderen Worten: Es ist für jeden dramatisch, für den es dramatisch sein kann, aber um den emotionalen Impact abzufedern, konstruierst du dir durch Anthropomorphismus ein fiktives Subjekt, für das es kein Drama ist. Und darin bist du dann zu viel Biologe.
...Manchmal bin ich froh, dass ich nicht in die Naturwissenschaften gegangen bin. noc

(SCNR)

#356:  Autor: narr BeitragVerfasst am: 29.09.2021, 21:56
    —
Versteh ich nicht. Erstens "konstruiere" ich nichts, zweitens, was für ein "emotionaler Impact" soll das sein? und drittens haben Biologen vielleicht - im Gegensatz zu anderen Fächern - gelernt Ebenen zu trennen.

Ich bin immer froh in die Naturwissenschaften gegangen zu sein. fool

#357:  Autor: Tarvoc BeitragVerfasst am: 29.09.2021, 22:27
    —
Deprimiert Schon gut, vergiss es einfach.

#358:  Autor: Zumsel BeitragVerfasst am: 30.09.2021, 20:13
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Ich war noch nie Freund einer Koalition mit schwarzer und grüner Beteiligung. Und die stets wiederholte Behauptung, dass die CDU ein favorisierter Partner für Grün wäre, möchte ich mal bezweifeln.

Der Zweifel ist berechtigt bei der Mehrheit der Parteibasis, bei den entscheidenden Figuren eher nicht. Die ganze Amtszeit von Baerbock und Harbeck war ja eigentlich darauf ausgerichtet, schwarz-grün vorzubereiten.

Ah, du bist im Bundesvorstand der Grünen? Oder woher weißt du das alles?

Worauf soll das argumentativ hinauslaufen? Humeschen Skeptizismus?

Es läuft auf die Frage hinaus, ob du dir das nur ausgedacht hast, oder ob du Belege für deine Tatsachenbehauptungen hast.


Das ist mehr oder weniger eine Binse, wenn man das politische Geschehen etwas verfolgt.

jdf hat folgendes geschrieben:
Meinen Senegalsatz habe ich Mitte Juni geschrieben, weil ich die als korrupt geltende CDU nicht mehr als "koalitionabel" für die Grünen ansah


Korrupt war der Laden doch nun wirklich schon immer...

jdf hat folgendes geschrieben:
- ob die CDU stärkste Kraft werden würde oder nicht, war da schon fast egal, weil entweder die Grünen oder die SPD bei etwa gleichen Prozentwerten liegen würden.


Egal ist das keineswegs und war es auch nie. Schon wegen der FDP nicht, die mit ziemlicher Sicherheit auf die Schwampel insistieren würde bei der CDU als stärkster Kraft. Und weil die CDU (anders als jetzt) vermutlich geschlossen geblieben wäre.

jdf hat folgendes geschrieben:
Die Behauptung, dass die Grünen der CDU näher wären als der SPD sehe ich als anti-grüne Propaganda von links und rechts außen an.


Also für z.B. Kretschmann kann das ja wohl niemand ernsthaft leugnen. Und bei Habeck bin ich mir da auch nicht sicher...

jdf hat folgendes geschrieben:
Ach so, klar. Aber wie hätte die Stimmenverteilung sonst aussehen sollen? Die 100 % müssen ja irgendwie erreicht werden. ; )


Mein Punkt war aber doch, dass die Wahrscheinlichkeit von RRG nicht mit der Stärke der SPD gestiegen ist. Eben deshalb nicht, weil die Grünen im selben Umfang verloren haben. Es bestand also vom Beginn des Wahlkampfes an immer ungefähr dieselbe Chance auf eine Mehrheit für RRG.

#359:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 01.10.2021, 11:04
    —
Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Ich habe ja sogar irgendwo (hier im Thread?) mal geschrieben, als es von den Umfrage her nach Schwarz-Grün aussah, dass man realistisch-pragmatisch gesehen dann für starke Grüne sorgen müsste.

Ich habe die Grünen gewählt, weil ich starke Grüne will. Alles weitere ist Spekulation. Schulterzucken


Pan narrans hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:

[...]
https://cms.gruene.de/uploads/documents/Wahlprogramm-DIE-GRUENEN-Bundestagswahl-2021_barrierefrei.pdf

Das Programm der Grünen spiegelt hier ziemlich genau meine Ansichten wieder.


Klar, klingen tut das gut. Tut „Wohlstand und Gerechtigkeit für alle“ auch.

Wenn ich also grüne Programminhalte gut finde, wähle ich noch mal was?


Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Ah, verstehe, das ist die Hoffnung dabei. Ich habe diese Hoffnung nicht, weil gerade Regierungsverantwortung die berüchtigten „Sachzwänge“ und die „Realpolitik“ mitbringt. Es ist m.E. also eher das Gegenteil der Fall.

Stimmt, du hast recht. Um grüne Programminhalte durchzusetzen, sollten die Grünen besser in der Opposition sitzen. Ich bin so ein Dummie. noc


Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Für mich aber heißt das dann, dass aus meiner Perspektive selbst 20 Prozent Chancen noch viel zu hoch angesetzt sind. Geschockt

Was folgt für mich aus der Tatsache(?), dass du offensichtlich aufgegeben hast? Nichtwählen? Suizid? Eine Massenvernichtungswaffen bauen? Was soll ich tun?


Pan narrans hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Wir müssen die Bevölkerung mitnehmen. (Solcherlei Sinnsprüche kennst du doch sicher. ; ) )

Ja und ich würde dem auch beipflichten. Man muss sie abholen, wo sie ist. Aber dann muss man mit ihnen eben auch losfahren.

Schulterzucken


Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Das Bewusstsein der Wirtschaft für Klimaschutz allerdings halte ich für naiv.

Was folgt daraus?


Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Bisher sehe ich da nur Greenwashing bei herauskommen und generell eben die Idee vom grünen Wachstum, vom ökologischen Wirtschaftswachstum.

Was ist deine Alternative?


Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Trotzdem gibt es wie gesagt, CO2-Zertifikate schon als Spekulationsobjekt. Und überhaupt wird der ganze Wahnsinn mit der völlig aufgeblasenen Finanzwelt einfach weitergetrieben. Den Wachstumszwang kann man auch (auch deswegen) nicht mal eben verbieten oder „transformieren“, da muss man schon eine ganze Menge mehr transformieren.

Aber wie ich höre, wird daran ja kräftig gearbeitet. Bis die Transformation fertig ist, wähle ich Grün.


Pan narrans hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Ich will den "maximal möglichen" Klimaschutz für die Bundesrepublik und die Welt. Und jetzt sag mir bitte, mit welcher Wahlentscheidung ich meinem Ziel am nächsten komme, welche Partei ich wählen soll!

Na, die Grünen! Sehr glücklich
Es ist halt nur so, dass „maximal möglich“ so wenig ist, dass es keinen Unterschied macht.

Ah, dann wähle ich nächstes mal doch lieber die CDU?


Pan narrans hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Das ist der Unterschied, zwischen Skeptikers und meiner "Methode". Bei meiner musst du fürchten, nirgendwo anzukommen, bei Skeptikers weißt du es.

Bei mir sind das diesbezügliche Fürchten und Wissen aber eher gleichauf. Schulterzucken

Das ist mir doch scheißegal.


Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Meine größte Hoffnung ist der große CO2-Staubsauger, der auch, wenn er erst in 30 Jahren erfunden wird, einfach alles, was man bis dahin zu viel in die Atmosphäre haut, wieder rausholt.

Ah. Dann hast du FDP gewählt?


Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Klingt dämlich, ist es wohl auch, aber dürfte realistischer sein, als dass die Menschheit irgendwas gebacken bekommt.

Die, die den CO2-Staubsauger bauen, sind also nicht Teil der Menschheit? Wartest du auf Außerirdische oder auf die Delfine? (Letztere vergiss bitte gleich. Die verpissen sich, nachdem sie sich für den Fisch bedankt haben.)

Letztlich läuft dein ganzer Betrag auf einen alten konfuzianischen Sinnspruch hinaus: "Würde Wahlen etwas ändern, wären sie verboten." Das kannst du so sehen, wenn du willst. Wo ist denn dann aber dein Problem damit, dass ich Grün wähle und verteidige?

#360:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 01.10.2021, 11:13
    —
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Das ist mehr oder weniger eine Binse, wenn man das politische Geschehen etwas verfolgt.

[...]

Korrupt war der Laden doch nun wirklich schon immer...

[...]

Egal ist das keineswegs und war es auch nie. Schon wegen der FDP nicht, die mit ziemlicher Sicherheit auf die Schwampel insistieren würde bei der CDU als stärkster Kraft. Und weil die CDU (anders als jetzt) vermutlich geschlossen geblieben wäre.

[...]

Also für z.B. Kretschmann kann das ja wohl niemand ernsthaft leugnen. Und bei Habeck bin ich mir da auch nicht sicher...

Aha.


Zumsel hat folgendes geschrieben:
Mein Punkt war aber doch, dass die Wahrscheinlichkeit von RRG nicht mit der Stärke der SPD gestiegen ist. Eben deshalb nicht, weil die Grünen im selben Umfang verloren haben. Es bestand also vom Beginn des Wahlkampfes an immer ungefähr dieselbe Chance auf eine Mehrheit für RRG.

Ja, das mag sein. Was folgt denn daraus?

#361:  Autor: Lord SnowWohnort: Würzburg BeitragVerfasst am: 02.10.2021, 01:04
    —
https://www.n-tv.de/politik/Bundeswahlleiter-warnte-Berlin-offenbar-article22842105.html

Das ist wirklich scheiße was da passiert ist! Das ist auch Futter für all die Demokratiezersetzer, die damit Stimmung gegen die Legitimität des Wahlausgangs machen wollen!

#362:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 02.10.2021, 01:56
    —
Lord Snow hat folgendes geschrieben:
https://www.n-tv.de/politik/Bundeswahlleiter-warnte-Berlin-offenbar-article22842105.html

Das ist wirklich scheiße was da passiert ist! Das ist auch Futter für all die Demokratiezersetzer, die damit Stimmung gegen die Legitimität des Wahlausgangs machen wollen!

B E R L I N . . . Schulterzucken

#363:  Autor: Lord SnowWohnort: Würzburg BeitragVerfasst am: 02.10.2021, 21:39
    —
Ein Fall von Wahlbetrug, auch wenn es nicht die BTW betrifft:

https://m.tagesspiegel.de/berlin/afd-stimmen-fuer-die-gruenen-gezaehlt-wahlbetrug-in-brandenburg-ist-fall-fuer-den-staatsanwalt/24937160.html

Argh

#364:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 02.10.2021, 21:48
    —
Lord Snow hat folgendes geschrieben:
Ein Fall von Wahlbetrug, auch wenn es nicht die BTW betrifft:

https://m.tagesspiegel.de/berlin/afd-stimmen-fuer-die-gruenen-gezaehlt-wahlbetrug-in-brandenburg-ist-fall-fuer-den-staatsanwalt/24937160.html

Argh

Zitat:
Eine völlig bescheuerte Aktion. Denn erstens sollte es zum Wesen einer Demokratie gehören, dass Wahlen korrekt ablaufen und zweitens ist doch sowas wieder nur Munition für die Opferrolle der AfD.

So ist es.

#365:  Autor: stepWohnort: Germering BeitragVerfasst am: 03.10.2021, 12:20
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
narr hat folgendes geschrieben:
... Affe schlägt Index
Vielleicht sollte man auch Affen in die Regierung setzen. Schlechter können die das auch nicht machen. ...

Ich nehme mal an, Du hast gar nicht in den Link geschaut.

1. Man müßte sehr, sehr viele Affen in die Regierung setzen
2. Die Affen müßten wesentlich billiger sein als die Politiker (OK, das wäre evtl. machbar)
3. Es würde nur funktionieren, wenn man Politik für ein chaotisches System hält
4. Man müßte prozyklische Effekte vermeiden, z.B. daß die Bürger die Entscheidungen der Affen befolgen.

#366:  Autor: CriticWohnort: Arena of Air BeitragVerfasst am: 07.10.2021, 22:09
    —
(1) Wie gesagt, ich hätte davor einen Horror. Aber Pessimisten, die sich von vornherein mit schlimmen Szenarien beschäftigen, können ja am Ende dann höchstens positiv überrascht werden. Hatte also heute so eine Unterhaltung:

Kaum haben rot-gelb-grün angekündigt, nächste Woche bei ihren Verhandlungen in die zweite Iteration zu gehen, kündigt CDU-Laschet an, er wolle nicht mehr Parteivorsitzender sein. Hmm, das ist ja gerade nicht strategisch. Denn die BRD-Geschichte zeigt ja, daß nicht unbedingt der Kandidat der erstplazierten Partei am Ende Kanzler wird. Aber ein gleich mehrfach angezählter und angesägter (und sich selbst absägender) Kandidat? "Und, wer würde es dann werden?" - Nunja, habe ich ganz spontan geantwortet: "Na, Söder. Wenn, dann ziehen sie uns doch das Fell richtig über die Ohren."


(2)
Pan narrans hat folgendes geschrieben:
Naja oder:

Critic hat folgendes geschrieben:
Oder wird man sich am Ende dann doch wieder in eine Groko retten?


Geschockt


Ein bißchen später Nachsatz und dummer Gedanke zu dem Regierungsbildungsreigen:

In der Schweiz hat man ja schon 1959 erkannt, daß Wahlen letztlich nichts bringen (sollten? -- und auch bei den Deutschen wurde diesmal ja konstatiert, sie wollten "ein bißchen Veränderung, aber nicht zu viel"). Damals haben die vier stärksten Parteien die Regierung sozusagen "auf lange Sicht" unter sich aufgeteilt. Das hat einige fundamentale Nachteile: Mittlerweile sind dort die Grünen vergleichbar stark (bzw. soweit die beiden grünen Parteien der Schweiz an einem Strang ziehen, sogar die zweitstärkste Strömung), haben aber immer noch keine Regierungsbeteiligung. Während dieses System gleichzeitig eine quasi durchgehende Präsenz der Rechten in der Regierung bewirkt hat. Mit den Nachteilen und Betrachtungen, die das dann auch haben kann ("Zauberformel").

#367:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 10.10.2021, 20:44
    —
wolle hat folgendes geschrieben:
Ich habe mir nun alle Rezo Videos zur Wahl 2021 angeschaut und bin wie beim letzten Mal
https://www.youtube.com/watch?v=4Y1lZQsyuSQ
Zitat:
Die Zerstörung der CDU.

erschüttert und erbost, wie viel Korruption es vor Allem bei der CDU/CSU noch gibt.

https://www.youtube.com/watch?v=rIj3qskDAZM
Zitat:
Zerstörung Teil 1: Inkompetenz


https://www.youtube.com/watch?v=Ljcz4tA101U
Zitat:
Zerstörung Teil 2: Klima-Katastrophe


https://www.youtube.com/watch?v=3Ya7pEDndgE
Zitat:
Zerstörung FINALE: Korruption


https://www.youtube.com/watch?v=piQuv37Xqb8
Zitat:
Armin LASCHET antwortet auf REZO Video! - REZO reagiert auf TJ


Laschets Reaktion: "Wie immer alles gelogen" schlägt aber dem Fass den Boden aus.

Dass diese Videos mit der Enthüllung der Korruption, mit verlinkten Quellen, nicht zu einem Erdrutsch bei den Umfragen führen, sondern dass die CDU noch zulegt, lässt mich am Verstand der Bevölkerung zweifeln.


Die öffentlich-rechtlichen wie das ZDF könnten und sollten Rezo eigentlich als Verbündeten bei der Aufklärung über die politische Korruption in der CDU/CSU, aber auch in anderen Parteien, begrüßen.

Statt dessen wird Rezo in einer ZDF-Sendung mithilfe eines unseriösen WELT-Mitarbeiters zum Teil in die "Populismus"-Ecke geschoben bzw. da die Sendung in einem "Pro-und-Contra"-Format daher kommt, bleibt für den unbedarften Zuschauer offen, ob Rezo möglicherweise ein Populist sei.

Was zum Henker treibt das ZDF dazu, mit der WELT zu kooperieren? Ist der nächste Schritt eine Zusammenarbeit mit BILD.TV?

Aber schaut selbst, wie Rezo zu der Sendung namens "logo" Stellung nimmt:

ZDF über Rezo - Hä?

(Die Replik von Rezo dauert 25 Minuten.)

Da haben offenbar einige Programmmacher beim ZDF so einiges rund um die Themen Aufklärung und Kritik nicht verstanden und agieren selber verschwörungstheoretisch.

#368:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 12.10.2021, 13:14
    —
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Die öffentlich-rechtlichen wie das ZDF könnten und sollten Rezo eigentlich als Verbündeten bei der Aufklärung über die politische Korruption in der CDU/CSU, aber auch in anderen Parteien, begrüßen.

Eher als Kollegen im Journalismus.


Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Statt dessen wird Rezo in einer ZDF-Sendung mithilfe eines unseriösen WELT-Mitarbeiters zum Teil in die "Populismus"-Ecke geschoben bzw. da die Sendung in einem "Pro-und-Contra"-Format daher kommt, bleibt für den unbedarften Zuschauer offen, ob Rezo möglicherweise ein Populist sei.

Was zum Henker treibt das ZDF dazu, mit der WELT zu kooperieren? Ist der nächste Schritt eine Zusammenarbeit mit BILD.TV?

Ganz schwach von der betreffenden Redaktion. So wie Rezo das schon sagte: Es ist ein offensichtlicher Fall von False Balance und dass sie dabei einen Welt-Fuzzie brauchen, um die Gegenposition zu zeigen, zeigt wie unsinnig die Gegenposition ist.


Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Da haben offenbar einige Programmmacher beim ZDF so einiges rund um die Themen Aufklärung und Kritik nicht verstanden und agieren selber verschwörungstheoretisch.

"Verschwörungstheoretisch" würde ich das noch nicht nennen wollen. Eher "in schwachsinniger Weise skeptisch".

#369:  Autor: SkeptikerWohnort: 129 Goosebumpsville BeitragVerfasst am: 12.10.2021, 20:28
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jdf hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Die öffentlich-rechtlichen wie das ZDF könnten und sollten Rezo eigentlich als Verbündeten bei der Aufklärung über die politische Korruption in der CDU/CSU, aber auch in anderen Parteien, begrüßen.


Eher als Kollegen im Journalismus.


Journalismus ist ja nicht einfach ein Beruf wie KFZ-Mechaniker, bei dem der Kollege mehr oder weniger das selbe macht. Beim Journalismus macht der - formale - Kollege mitunter etwas völlig anderes. Nicht jede/r ist hier als Aufklärer unterwegs.

Rezo steht m.E. für einen unabhängigen Qualitätsjournalismus, basierend auf seriöser Recherche und dem Willen zur Aufklärung und Aufdeckung politischer Vorgänge und Zusammenhänge, die nachvollzogen und nachgeprüft werden können.

Dafür steht sicherlich nicht jede/r, der sich "Journalist/in" nennen darf. Hier eine kleine Begriffsdiskussion des Journalismus vom ausgezeichneten Autor/innenblog CARTA:

Aufklärung oder Animationsarbeit? Zur Deformation des Journalismus

jdf hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Statt dessen wird Rezo in einer ZDF-Sendung mithilfe eines unseriösen WELT-Mitarbeiters zum Teil in die "Populismus"-Ecke geschoben bzw. da die Sendung in einem "Pro-und-Contra"-Format daher kommt, bleibt für den unbedarften Zuschauer offen, ob Rezo möglicherweise ein Populist sei.

Was zum Henker treibt das ZDF dazu, mit der WELT zu kooperieren? Ist der nächste Schritt eine Zusammenarbeit mit BILD.TV?


Ganz schwach von der betreffenden Redaktion. So wie Rezo das schon sagte: Es ist ein offensichtlicher Fall von False Balance und dass sie dabei einen Welt-Fuzzie brauchen, um die Gegenposition zu zeigen, zeigt wie unsinnig die Gegenposition ist.


Ja. Die journalistischen Standards der WELT - einem einschlägigen CDU-Blatt! - sind ja ihrerseits nicht gerade vom Besten, wie man auch an dem Journalisten (?) sieht, den die ZDF-Redaktion da aufgetrieben hat. So ein windiger Typ. Bitte nicht!

jdf hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Da haben offenbar einige Programmmacher beim ZDF so einiges rund um die Themen Aufklärung und Kritik nicht verstanden und agieren selber verschwörungstheoretisch.


"Verschwörungstheoretisch" würde ich das noch nicht nennen wollen. Eher "in schwachsinniger Weise skeptisch".


Na ja, bei der Sache mit der angeblich fehlenden Transparenz handelt sich schon um eine Methode, wo mit dunklen Spekulationen über mögliche Hintergründe von Rezos Arbeit und Netzwerk statt mit Argumenten gearbeitet wird. So eine Methode kennt man auch von Verschwörungstheoretikern. Bei den kleinen Zuschauer/innen bleibt so möglicherweise der Eindruck hängen: "Er führt womöglich irgend etwas im Schilde. (So wie die von ihm kritisierten.)" Im Grunde das "Gutmenschen"-Paradigma, nur halt unausgesprochen.

Es gibt ein unterstützendes Video zu dieser kleinen Affäre wie auch zu anderen Merkwürdigkeiten beim ZDF vom "Dunklen Parabelritter":

ZDF - Was ist los mit dir?

(Es ist knapp 19 Minuten lang.)

#370:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 13.10.2021, 11:52
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Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Journalismus ist ja nicht einfach ein Beruf wie KFZ-Mechaniker, bei dem der Kollege mehr oder weniger das selbe macht. Beim Journalismus macht der - formale - Kollege mitunter etwas völlig anderes. Nicht jede/r ist hier als Aufklärer unterwegs.

Ich schrieb "Kollege", weil der Begriff neutraler als "Verbündeter" ist.


Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Rezo steht m.E. für einen unabhängigen Qualitätsjournalismus, basierend auf seriöser Recherche und dem Willen zur Aufklärung und Aufdeckung politischer Vorgänge und Zusammenhänge, die nachvollzogen und nachgeprüft werden können.

Jetzt bis du selbst in die Falle gegangen... ; )


Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Dafür steht sicherlich nicht jede/r, der sich "Journalist/in" nennen darf. Hier eine kleine Begriffsdiskussion des Journalismus vom ausgezeichneten Autor/innenblog CARTA:

Aufklärung oder Animationsarbeit? Zur Deformation des Journalismus

Habe nur den ersten Absatz gelesen, dürfte ein sehr guter Text sein.


Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Es gibt ein unterstützendes Video zu dieser kleinen Affäre wie auch zu anderen Merkwürdigkeiten beim ZDF vom "Dunklen Parabelritter":

ZDF - Was ist los mit dir?

Auch sehr gut und voll zustimmungswürdig. Im Kontext wird aus der Fahrlässigkeit und Faulheit, die ich bei der ZDF-Redaktion gesehen hab, schon fast Vorsatz um die "Konkurrenz" zu schädigen. Da weiß ich gar nicht mehr, was ich dazu noch sagen soll...

#371:  Autor: Lord SnowWohnort: Würzburg BeitragVerfasst am: 15.10.2021, 22:34
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https://www.n-tv.de/politik/Darauf-hat-sich-die-kommende-Ampel-geeinigt-article22868618.html

Die Bildung einer neuen Regierung rückt immer näher! Jetzt würde mich mal interessieren, wer welche Kompromisse eingehen musste und wer wie weit von seinem Programm zurückstecken musste. Hat da wer ein Überblick?

#372:  Autor: WilsonWohnort: Swift Tuttle BeitragVerfasst am: 27.10.2021, 19:39
    —
ich bin schon total gespannt auf den ampelvertrag demnächst.

#373:  Autor: vrolijkeWohnort: Stuttgart BeitragVerfasst am: 27.10.2021, 20:11
    —
Wilson hat folgendes geschrieben:
ich bin schon total gespannt auf den ampelvertrag demnächst.


Muss nicht unbedingt schlecht sein.
Die beste (manche würde sagen. Die am wenigsten schlechte) Regierung, war die Social-Liberale Koalition; Brandt-Scheel.
Das wissen nur noch die Älteren.

#374:  Autor: AdvocatusDiaboliWohnort: München BeitragVerfasst am: 28.10.2021, 13:18
    —
https://www.fr.de/politik/bundestagswahl-2021-fdp-christian-lindner-sondierungen-finanzminister-nobelpreis-tooze-stiglitz-91080015.html

Zitat:
Nobelpreisträger warnt vor FDP-Chef Christian Lindner: „Vorsintflutliche Agenda“

FDP-Chef Christian Lindner stehe für „eine Anhäufung konservativer Klischees“, warnen zwei Wirtschaftswissenschaftler. Deshalb dürfe er auf keinen Fall Finanzminister werden.


„Um seiner selbst willen sollte Lindner die unmögliche Aufgabe erspart werden, seine vorsintflutliche haushaltspolitische Agenda auf die finanzielle Situation von heute übertragen zu müssen“, schreiben der britische Wirtschaftshistoriker Adam Tooze und der US-amerikanische Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz von der Columbia University in New York (...)“


Ganz schön deutliche Worte! Ich befürchte aber, die werden geflissentlich ignoriert werden, zumal es ja auch Experten gibt, die Lindners neoliberale Agenda befürworten. Die dahinterstehende Klientelpolitik für die obersten Zehntausend ist uns bleibt für die Freiheitsapostelpartei der einzige Existenzgrund. Bloss keine Steuern für die Bonzen. +seufz+

#375:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 31.10.2021, 15:28
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
Aber das ist doch gerade, was ich nicht meine. Wenn es für 1,5° zu spät sein sollte, dann sei es so. Ist es dann aber auch für 2° zu spät? Für 2,1°? Für 2,2°? Jeder Zehntelgrad zählt.


https://twitter.com/Luisamneubauer/status/1454458927131860997


Schulterzucken

#376:  Autor: Wolf359 BeitragVerfasst am: 09.11.2021, 14:02
    —
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Du glaubst an einen "Jesus Christus" als deinen Erlöser, aber mir glaubst du nicht.

Ganz recht.
Und du hast sehr schön die beiden Bedeutungen des Verbs kenntlich gemacht, indem du die jeweils korrekte, grammatisch verschiedene Ergänzung benutzt hast. Als DaF-Lehrer muss ich das loben


Vielen Dank für das Lob. Nur macht das keinen Unterschied. Denn dein Glaube an Jesus Christus beruht darauf, dass du den Aussagen von Menschen glaubst, nur weil sie diese vor etwa 1900 Jahren aufgeschrieben haben.

#377:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 13.02.2022, 23:23
    —
zelig hat folgendes geschrieben:
Ausführlicher Kommentar von Prantl in der SZ

Zitat:
Irgendwas mit Geldwäsche: Wie ein übereifriger Oberstaatsanwalt und ein schlecht beratener Laschet zusammenwirken, um Scholz zu schaden.
...
Spätestens von da an wird es aber suspekt: Die Staatsanwaltschaft teilt in ihrer Presseerklärung etwas Anderes über den von ihr erwirkten richterlichen Durchsuchungsbeschluss mit, als es dieser Durchsuchungsbeschluss vorsieht und erlaubt: Die Presseerklärung spricht nämlich von Ermittlungen auch in Richtung der Leitung der Ministerien, also potentiell gegen Finanzminister Scholz. Der richterliche Beschluss erlaubt aber lediglich die Suche nach Korrespondenzen zwischen Mitarbeitern der FIU und solchen des Finanzministeriums. Dieser Unterschied war und ist gravierend. Mit diesen von der Staatsanwaltschaft falsch dargestellten Fakten geriet Scholz in die politische Schusslinie.


https://www.sueddeutsche.de/politik/prantls-blick-durchsuchungen-finanzministerium-scholz-laschet-wahlkampf-1.5414754

Falls sich noch jemand an die Geschichte erinnert:

Zitat:
Beispielloser Justizskandal

Es ist ein beispielloser Justizskandal: Mitten im Wahlkampf hatte die Staatsanwaltschaft in Osnabrück eine „Razzia“ im Justiz- und im Finanzministerium veranstaltet und dabei den Eindruck erzeugt, „die Leitung“ würde Geldwäsche tolerieren. Damit war vor allem Olaf Scholz gemeint, Finanzminister und SPD-Kanzlerkandidat. Schon das war ungeheuerlich.

Aber noch unglaublicher ist, was jetzt herausgekommen ist: Die Staatsanwaltschaft besaß die Akten längst, die sie bei der Durchsuchung in den Ministerien angeblich „sichern“ wollte. Die ganze „Razzia“ war also ein Fake, um politisch Stimmung zu machen. Dazu passt, dass die Staatsanwälte – anders als vorgeschrieben – auch darauf verzichteten, die Akten schriftlich anzufordern.

Nun muss man wissen, dass der zuständige Staatsanwalt aktives CDU-Mitglied ist; Gleiches gilt für die Amtsrichterin in Osnabrück, die den Durchsuchungsbeschluss genehmigte. Den finalen Segen musste die Justizministerin in Niedersachsen erteilen, und auch sie gehört der CDU an. Im Wahlkampf war es nur ein Verdacht, dass die Union das Ansehen des Rechtsstaats missbraucht hat, um dem Hauptkonkurrenten zu schaden und ihren Kandidaten Armin Laschet ins Amt zu hieven. Aber jetzt ist es amtlich. Das Landgericht in Osnabrück, die nächsthöhere Instanz, hat am Mittwoch entschieden, dass die Durchsuchung des Justizministeriums rechtswidrig war.

https://taz.de/Rechtswidrige-Razzia-im-Wahlkampf/%215830896/

Korruption ist eine der wichtigsten Kernkompetenzen der CDU. Schulterzucken

#378:  Autor: sehr gut BeitragVerfasst am: 13.02.2022, 23:47
    —
jdf hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ausführlicher Kommentar von Prantl in der SZ

Zitat:
Irgendwas mit Geldwäsche: Wie ein übereifriger Oberstaatsanwalt und ein schlecht beratener Laschet zusammenwirken, um Scholz zu schaden.
...
Spätestens von da an wird es aber suspekt: Die Staatsanwaltschaft teilt in ihrer Presseerklärung etwas Anderes über den von ihr erwirkten richterlichen Durchsuchungsbeschluss mit, als es dieser Durchsuchungsbeschluss vorsieht und erlaubt: Die Presseerklärung spricht nämlich von Ermittlungen auch in Richtung der Leitung der Ministerien, also potentiell gegen Finanzminister Scholz. Der richterliche Beschluss erlaubt aber lediglich die Suche nach Korrespondenzen zwischen Mitarbeitern der FIU und solchen des Finanzministeriums. Dieser Unterschied war und ist gravierend. Mit diesen von der Staatsanwaltschaft falsch dargestellten Fakten geriet Scholz in die politische Schusslinie.


https://www.sueddeutsche.de/politik/prantls-blick-durchsuchungen-finanzministerium-scholz-laschet-wahlkampf-1.5414754

Falls sich noch jemand an die Geschichte erinnert:

Zitat:
Beispielloser Justizskandal

Es ist ein beispielloser Justizskandal: Mitten im Wahlkampf hatte die Staatsanwaltschaft in Osnabrück eine „Razzia“ im Justiz- und im Finanzministerium veranstaltet und dabei den Eindruck erzeugt, „die Leitung“ würde Geldwäsche tolerieren. Damit war vor allem Olaf Scholz gemeint, Finanzminister und SPD-Kanzlerkandidat. Schon das war ungeheuerlich.

Aber noch unglaublicher ist, was jetzt herausgekommen ist: Die Staatsanwaltschaft besaß die Akten längst, die sie bei der Durchsuchung in den Ministerien angeblich „sichern“ wollte. Die ganze „Razzia“ war also ein Fake, um politisch Stimmung zu machen. Dazu passt, dass die Staatsanwälte – anders als vorgeschrieben – auch darauf verzichteten, die Akten schriftlich anzufordern.

Nun muss man wissen, dass der zuständige Staatsanwalt aktives CDU-Mitglied ist; Gleiches gilt für die Amtsrichterin in Osnabrück, die den Durchsuchungsbeschluss genehmigte. Den finalen Segen musste die Justizministerin in Niedersachsen erteilen, und auch sie gehört der CDU an. Im Wahlkampf war es nur ein Verdacht, dass die Union das Ansehen des Rechtsstaats missbraucht hat, um dem Hauptkonkurrenten zu schaden und ihren Kandidaten Armin Laschet ins Amt zu hieven. Aber jetzt ist es amtlich. Das Landgericht in Osnabrück, die nächsthöhere Instanz, hat am Mittwoch entschieden, dass die Durchsuchung des Justizministeriums rechtswidrig war.

https://taz.de/Rechtswidrige-Razzia-im-Wahlkampf/%215830896/

Korruption ist eine der wichtigsten Kernkompetenzen der CDU. Schulterzucken

Was könnte man daraus folgern(da es der SPD [nicht?,wenig?] geschadet hat)?

[ ] Das die Razzia-Meldung kaum SPD-Wähler erreicht hat
[ ] Das "Geldwäsche" nicht so wahlentscheidend ist
[ ] ...

#379:  Autor: jdfWohnort: Nekropole E|B BeitragVerfasst am: 13.02.2022, 23:59
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sehr gut hat folgendes geschrieben:
Was könnte man daraus folgern(da es der SPD [nicht?,wenig?] geschadet hat)?

Dass man den zeitlichen Ablauf von Ereignissen und Reaktionen recherchieren und offenlegen sollte, bevor man solche Fragen stellt.



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