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Warum steigen die Nahrungsmittelpreise?
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#1000258) Verfasst am: 14.05.2008, 16:02    Titel: Antworten mit Zitat

Agnostiker hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Gerade eben gab es im ORF2 eine Diskussion zum Thema. Michael Zillner von der Wiener Merit Gmbh unterstützte genau meine Sichtweise, nämlich, dass Warenterminbörsen neutral sind und den Weltmarkt nicht beeinflussen können.
Wenn, dann, wäre das an den Spot-Märkten sehr kurzfirstig im Bereich von Tagen möglich. Eine künstliche Verknappung (cornering) durch das Anlegen von Lagerbeständen ist bei Lebensmitteln nicht möglich, da die Lebensmittel nicht haltbar sind. Das funktioniert nur mit haltbaren Rohstoffen.
Die Warenterminbörsen gibt es seit 150 Jahren.

Da es aktuell keine nennenswerte Dürre gibt, handelt es sich um ein nachfrageseitiges Problem. (Biosprit, Hühnerfleisch für China und Indien)
Ach Sokrateer! Wenn ich Deine Beiträge hier so lese, dann muss ich immer an meinen leider zu früh verstorbenen Vater denken. Er war auch so ein voll überzeugter Liberal-Radikaler, Fabrik-Direktor und Rotarier, für den der Markt immer alles richtete, auch das Schlimmste. Was hatten wir doch für Diskussionen um 1968 herum!

Ein Blick in meine Postinggeschichte zeigt, dass du mich vollkommen falsch einschätzt, oder hast ein Kurzzeitgedächnis. Ich habe hier schon oft heftig gegen Marktgläubige dort diskutiert, wo die Märkte eben versagen, bzw. der Kapitalismus/Globalisierung schädlich ist.
Ich bin eben Freidenker, der zu differenzierten Betrachtungen neigt und nicht in einfache Denkschemen, wie "Kapitalismus gut/Kapitalismus böse" verfällt.

Agnostiker hat folgendes geschrieben:
Also ich vertraue da eher Jean Ziegler als irgend so einem Michael Zillner von der Wiener Merit Gmbh, der für seine Mühle redet. Ich habe zwar die ORF2-Diskussion nicht gesehen, dafür aber andere, die ich auch hier erwähnt habe...

In den anderen Diskussionen wurde der Mechanismus der Warenterminbörsen niemals erklärt, geschweige denn, wie diese denn nun Preise verzerren können. In der ORF-Diskussion zeigte sich auch die blanke Unwissenheit der anderen Teilnehmer/Kritiker. Vor der Diskussion wurde ein Beitrag zum Thema gezeigt, der ebenfalls inkorrekt war, was von Michael Zillner dann ja auch richtig gestellt wurde.
Darüber hinaus kam die alte Mär vom Nullsummenspiel vor. Wenn Spekulanten profitieren, dann müssten die Schwächsten verlieren. Das ist einfach nicht wahr.

Weiters wurden im Beitrag völlig unkritisch so genannte "ethische" Fonds besungen. Michael Zillner stellte dann ja auch fest, dass gerade die "ethischen" Fonds verstärkt in Biosprit investierten. Wobei solche Fonds ja meiner Meinung nach kaum eine Auswirkung auf die Realwirtschaft haben, da sie ja nur mit Aktien handeln. Nur bei Neuemissionen führt das zu wirklichen Investitionen in eine Firma. Auch das scheint den Erstellern des Beitrags nicht wirklich klar gewesen zu sein.
Diese Fonds wurden regelrecht beworben, weil sie auch angeblich höhere Renditen abwerfen würden. Kunststück. In Zeiten von Rohstoffknappheit profitieren sowohl Energie/Rohstofffonds, als auch Energie/Rohstoffsparfonds.

Den Aktienmarkt halte ich in der heutigen Form im Gegensatz zu Warenterminbörsen für albernes, unnötiges Glücksspiel. Hunderttausende intelligente Menschen sitzen vor Computern, um Geld zu verschieben. (=verschwendetes Humankapital)
Mit unternehmerischer Teilhabe hat das nichts mehr zu tun und die Vorstände müssen sich am Geblöke ahnungsloser Analysten auf CNBC&Co orientieren, anstatt langfristig kaufmännisch handeln zu können. Mit informierter Teilhabe an einem Unternehmen hat das nichts mehr zu tun.

Auch die Warenterminbörsen müsste man durch irgendwas ersetzen können, was den gleichen Effekt, nämlich Preisstabilität und Risikominimierung in der Realwirtschaft erzeugt, ohne dabei zehntausende von Daytradern an Bildschirme zu fesseln.
Ein Versicherungsmodell, oder eine Art gemeinsamer Fonds von Produzenten und Händlern könnte das vielleicht leisten.

Auch ja.
Jean Ziegler will eine Subsistenzwirtschaft. Lachen
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PataPata
Agnostiker und Pataphysiker



Anmeldungsdatum: 05.11.2007
Beiträge: 2977
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Beitrag(#1000280) Verfasst am: 14.05.2008, 16:24    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Jean Ziegler will eine Subsistenzwirtschaft. Lachen
Was ist daran so lustig?
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#1000300) Verfasst am: 14.05.2008, 16:44    Titel: Antworten mit Zitat

Agnostiker hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Jean Ziegler will eine Subsistenzwirtschaft. Lachen
Was ist daran so lustig?

= Wohlstandsverlust und extreme Anfälligkeit für lokale Ernteausfälle. Das waren noch Zeiten, als es jedes Jahr eine echt akute Hungerkatastrophe im Fernsehen zu sehen gab.

Wobei sich Jean Ziegler auch hier wie auch ATTAC&Co widerspricht. Denn gleichzeitig fordert er die Öffnung der europäischen Märkte für die dritte Welt. Das würde Anreize schaffen, noch stärker Kaffee, Tee und Kakao anzubauen, während die Menschen neben den Feldern verhungern.

Welche Strategie richtig ist, dürfte sich von Land zu Land unterscheiden. Sollte sich in einem Land die Nahrungsmittelproduktion nicht auszahlen, dann wären vielleicht langfristige Handelsverträge zur Sicherstellung von Importen im Tausch gegen cash crops sinnvoll.

Von Ziegler&Co hört man aber nur:
EU+USA sind böse, weil
  • sie den armen Ländern per Entwicklungshilfe billige Nahrungsmittel schenken
  • sie ihre billigen Nahrungsmittel nicht in der Welt verteilen
  • sie ihre Märkte nicht für die dritte Welt öffnen
  • sie die dritte Welt leerkaufen und nichts für die Bevölkerung übrig bleibt

Also was nun?

Die Afro-Österreicherin in der Diskussion beschwerte sich auch, dass es in Kamerun überall billige Second-Hand-Kleidung aus Europa zu kaufen gibt und dass dort im Supermarkt billige Hühner verkauft werden, während man früher auf den Markt ging und die Hühner selber schlachtete.

Soll ich mich jetzt schlecht fühlen, wenn ich meine Altkleidung in den Humana-Container werfe?
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PataPata
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Anmeldungsdatum: 05.11.2007
Beiträge: 2977
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Beitrag(#1000543) Verfasst am: 14.05.2008, 23:23    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Von Ziegler&Co hört man aber nur:
EU+USA sind böse, weil
  • sie den armen Ländern per Entwicklungshilfe billige Nahrungsmittel schenken
  • sie ihre billigen Nahrungsmittel nicht in der Welt verteilen
  • sie ihre Märkte nicht für die dritte Welt öffnen
  • sie die dritte Welt leerkaufen und nichts für die Bevölkerung übrig bleibt
Schon möglich, dass ich Dich falsch einschätze - aber in diesem Thema hast Du klare Positionen bezogen. Jetzt schätzest aber Du Jean Ziegler falsch ein! Interview mit Jean Ziegler in Arte-Info (diesmal nicht auf Schweizerdeutsch sondern Französisch aber auf Deutsch simultanübersetzt). Die ganze Woche wird in ArteInfo (um 19:45) das Thema Nahrungsmittelkrise behandelt. Eine Seite voll darüber ist auch unter dem Titel Hungerkrieg zu lesen.
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PataPata
Agnostiker und Pataphysiker



Anmeldungsdatum: 05.11.2007
Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana

Beitrag(#1000550) Verfasst am: 14.05.2008, 23:38    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Jean Ziegler will eine Subsistenzwirtschaft. Lachen
Übrigens, was ist so falsch an einer mindestens partiellen Subsistenzwirtschaft? Dass man mit den Ländern, die sie praktizieren, keine so saftige Geschäfte mehr machen kann? Dass man dann keine billigen Sklaven mehr zur Verfügung hat für den Kakao, den Kaffee, die Bananen und all die schönen Dinge, die wir so billig haben wollen? Dürfen nur wir mit happigen Subsidien Subsistenzwirtschaft betreiben, die anderen aber nicht? Sokrateer - ja, ja, ich schätze Dich wohl einfach falsch ein. Du hast ja viel bessere Lösungen auf Petto...
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1000571) Verfasst am: 15.05.2008, 01:19    Titel: Antworten mit Zitat

Das Jean Ziegler ein narzistischer Selbstdarsteller ist, das hat seine eigene Partei die SP Schweiz schon lange erkannt.

Aber auch ein narzistischer Selbstdarsteller hat nich Unrecht, wenn er Recht hat.

Und eines ist klar, Jean Ziegler hätte es viel einfacher, wenn er den Schilly oder Horst Mahler gemacht hätte.

Oder den Joschka Fischer.

Agnost
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PataPata
Agnostiker und Pataphysiker



Anmeldungsdatum: 05.11.2007
Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana

Beitrag(#1000616) Verfasst am: 15.05.2008, 09:30    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Das Jean Ziegler ein narzistischer Selbstdarsteller ist, das hat seine eigene Partei die SP Schweiz schon lange erkannt.

Aber auch ein narzistischer Selbstdarsteller hat nich Unrecht, wenn er Recht hat.

Und eines ist klar, Jean Ziegler hätte es viel einfacher, wenn er den Schilly oder Horst Mahler gemacht hätte.

Oder den Joschka Fischer.

Agnost
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#1001055) Verfasst am: 15.05.2008, 21:11    Titel: Antworten mit Zitat

Agnostiker hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Von Ziegler&Co hört man aber nur:
EU+USA sind böse, weil
  • sie den armen Ländern per Entwicklungshilfe billige Nahrungsmittel schenken
  • sie ihre billigen Nahrungsmittel nicht in der Welt verteilen
  • sie ihre Märkte nicht für die dritte Welt öffnen
  • sie die dritte Welt leerkaufen und nichts für die Bevölkerung übrig bleibt
Schon möglich, dass ich Dich falsch einschätze - aber in diesem Thema hast Du klare Positionen bezogen.

Meine klare Position besteht einfach darin, hyperaktives Gerede über preistreibende Spekulanten nicht einfach deshalb zu akzeptieren, weil es in jedem Medium ohne Nennung schlüssiger Mechanismen herunter gebetet wird.

Agnostiker hat folgendes geschrieben:

Jetzt schätzest aber Du Jean Ziegler falsch ein! Interview mit Jean Ziegler in Arte-Info (diesmal nicht auf Schweizerdeutsch sondern Französisch aber auf Deutsch simultanübersetzt). Die ganze Woche wird in ArteInfo (um 19:45) das Thema Nahrungsmittelkrise behandelt. Eine Seite voll darüber ist auch unter dem Titel Hungerkrieg zu lesen.

Wann ist denn Jean Ziegler auf das Problem mit dem Biosprit draufgekommen? Ich habe das schon 2004 hier im Forum angesprochen:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Wir brauchen die Felder schon um die Bevölkerung zu ernähren.

Dieser Kritikpunkt ist altbekannt und jeder, der eins und eins zusammenzählen kann und kein Benzinabhängiger Autofahrer ist, konnte das erkennen. Was an Jean Ziegler stört, ist, als ob er so tut, als hätte er das alles immer schon gewusst. Er bezeichnet die Biosprit-Produktion sogar als Verbrechen. Als Beispiel erwähnte er freilich nur die bösen USA und nicht Brasilien, das schon seit Jahrzehnten jede Menge Biosprit produziert.

Und meine anderen Kritikpunkte der Widersprüchlichkeit kannst du ja bei der SF1-Sendung erkennen. Da beginnt er damit, dass die UNO sich die Nahrungsmittelhilfe nicht mehr leisten können. Im nächsten Moment regt er sich über das Preisdumping und die Exportsubvention auf. Dabei ist das besagte Programm der UNO nichts anderes als ein Vehikel für eben jenen subventionierten Export, der die lokalen Märkte zerstört. Und dann beklagt er sich wiederum über die angeblich preistreibende Spekulation.
Falls die Spekulation tatsächlich preistreibend wäre, dann sollte Jean Ziegler doch froh darüber sein, dass dadurch mehr Anreize für die Bauern der dritten Welt entstehen, selbst zu produzieren.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1001135) Verfasst am: 15.05.2008, 22:54    Titel: Antworten mit Zitat

Heute war zum ersten Mal seit langem auf Bloomberg-TV zu hoeren, dass die Terminkontrakte auf verschiedene Getreidearten signifikant im Preis gefallen sind. Ein Ende des zeitweiligen Spekulationshypes zeichnet sich ab. Nachrichten ueber ueberdurchschnittliche Ernten in einigen Anbaugebieten werden fuer die aktuellen Entwicklungen als Grund genannt. Es zeigt sich erstens mal wieder, dass Boersen keine Einbahnstrassen sind und zweitens dass Spekulation allein keine Preise dauerhaft beeinflussem kann! Nur wenn Preise tiefer liegen als von der Versorgungslage eigentlich gerechtfertigt waere, finden sich Spekulanten, die ein solches Ungleichgewicht ausnutzen und letztlich korrigierend wirken. Oft entsteht zunaechst ein Spekulationshype, der kurzfristig die Preise u. U. auch weit ueber den "fairen Preis" hinaustreiben kann. Dann ist wieder ein anderes Ungleichgewicht entstanden, das auch wieder von Spekulanten, diesmal allerdings in die andere Richtung, ausgenutzt werden kann. Oft reichen da ein paar Nachrichten, wie z.B. aktuell ueber ueberdurchschnittliche Ernten um die Spekulation kippen zu lassen. Aber so funktionieren nun mal Maerkte.
Meine Prognose lautet, dass wir moeglicherweise in den naechsten Monaten eine Uebertreibung in die andere Richtung erleben werden und sich Lebensmittel voruebergehend wieder stark verbilligen. Mal sehen ob die gleichen Leute, die die Spekulation jetzt verdammen, sich dann bei den Spekulanten bedanken werden..

Langfristig gesehen denke ich allerdings, dass vor allem Grundnahrungsmittel eher teurer werden, was allerdings nicht am "internationalen Spekulantentum" liegen wird, sondern an ganz fundamentalen Faktoren:

1. Der hohe Oelpreis
2. Veraenderte Essgewohnheiten in den "emerging markets"
3. Klimawandel

Gruss, Bernie
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PataPata
Agnostiker und Pataphysiker



Anmeldungsdatum: 05.11.2007
Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana

Beitrag(#1001210) Verfasst am: 16.05.2008, 00:04    Titel: Antworten mit Zitat

Etwas, das jetzt in den Nachrichten umherkursiert ist der Einsatz der Pflanze Jatropha zu Herstellung von Biokraftstoff. Es wird da lauthals verkündet, dass der grosse Vorteil dieser Pflanze sei, dass sie nicht essbar sei. Hat man denn damit irgend etwas im Hungerproblem gelöst? Es geht doch um den Boden, der für Bepflanzungen genutzt wird! Was soll den das für ein Vorteil sein, wenn dieser Boden mit nicht essbaren Pflanzen bepflanzt wird statt mit essbaren? Es geht doch darum, dass der Boden zur Bepflanzung von essbaren Pflanzen genutzt werden sollte, und diese auch gegessen werden - oder bin ich zu blöd um das zu verstehen...
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Torsten
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Anmeldungsdatum: 25.09.2003
Beiträge: 3456

Beitrag(#1001215) Verfasst am: 16.05.2008, 00:11    Titel: Antworten mit Zitat

Agnostiker hat folgendes geschrieben:
Etwas, das jetzt in den Nachrichten umherkursiert ist der Einsatz der Pflanze Jatropha zu Herstellung von Biokraftstoff. Es wird da lauthals verkündet, dass der grosse Vorteil dieser Pflanze sei, dass sie nicht essbar sei. Hat man denn damit irgend etwas im Hungerproblem gelöst? Es geht doch um den Boden, der für Bepflanzungen genutzt wird! Was soll den das für ein Vorteil sein, wenn dieser Boden mit nicht essbaren Pflanzen bepflanzt wird statt mit essbaren? Es geht doch darum, dass der Boden zur Bepflanzung von essbaren Pflanzen genutzt werden sollte, und diese auch gegessen werden - oder bin ich zu blöd um das zu verstehen...


Weisst du wieviele Quadratkilometer dieser Erdmasse mit weder essbaren noch wirtschaftlich für Biokraftstoffen nutzbaren Pflanzen/Bäumen bewachsen sind?

Ich weiss es nicht, gehe aber davon aus, dass es permanent weniger wird.
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1001218) Verfasst am: 16.05.2008, 00:13    Titel: Antworten mit Zitat

@ Beachbernie,

etwas anderes wurde ja nie behauptet. Es wurde nur daraufhingewiesen, dass die Spekulation auf steigende Preise, die Preise aufbläst, bis die Blase platzt.

Diese Zeit kann aber für extrem unterfinanzierte Menschen schon ein bisschen zu lang sein.

Langfristig sind wir alle tot, einige schon mittelfristig und unterernährte Kinder in gewissen Ländern eben schon sehr kurzfristig.

@Agnostiker,

Natürlich macht nur Biosprit aus Pflanzen sinn, die auch dort wachsen, wo Nahrungspflanzengewinnung nicht sehr effizient ist.

Also z.Bsp. hochpotentes Harzhanf an Südlagen in den Alpen (keine Angst ich bin zu Alt um den Autos ihren Sprit wegzupaffen.)

Agnost
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1001221) Verfasst am: 16.05.2008, 00:17    Titel: Antworten mit Zitat

Agnostiker hat folgendes geschrieben:
Etwas, das jetzt in den Nachrichten umherkursiert ist der Einsatz der Pflanze Jatropha zu Herstellung von Biokraftstoff. Es wird da lauthals verkündet, dass der grosse Vorteil dieser Pflanze sei, dass sie nicht essbar sei. Hat man denn damit irgend etwas im Hungerproblem gelöst? Es geht doch um den Boden, der für Bepflanzungen genutzt wird! Was soll den das für ein Vorteil sein, wenn dieser Boden mit nicht essbaren Pflanzen bepflanzt wird statt mit essbaren? Es geht doch darum, dass der Boden zur Bepflanzung von essbaren Pflanzen genutzt werden sollte, und diese auch gegessen werden - oder bin ich zu blöd um das zu verstehen...


Das kommt darauf an, welche Ansprueche diese Pflanze hat. Waechst sie irgendwo, wo der Anbau von Nahrungsmitteln nicht oder nur schlecht moeglich ist, dann waere in der Tat viel gewonnen, wenn man sie anbaut, ohne dass sich das negativ auf die Verfuegbarkeit von Lebensmitteln auswirkt. Ansonsten bleibt festzuhalten, dass die Treibstoffgewinnung aus Biomasse nicht zwangslaeufig in Konkurenz zur Nahrungsmittelproduktion stehen muss, sondern durchaus auch Abfallprodukte aus der Lebensmittellandwirtschaft genutzt werden koennen, die ansonsten weggeworfen werden, z.B. Kartoffelkraut, Stroh u.a.

Gruss, Bernie
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PataPata
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Beitrag(#1001246) Verfasst am: 16.05.2008, 00:48    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, da sind wohl einige "wenns" und "abers" in dieser Jatropha Produktion für Biosprit. Wenn sie denn zutreffen, so wär das ja gut. Warum werden dann nicht diese Argumente auf den Tisch gebracht und statt dessen nur "nicht essbar" als Superargument erwähnt? Na, ja, wird wohl ein klassisches Kommunikationsproblem sein - die Leute sind ja so dumm, die haben bis jetzt immer gehört, dass man Essbares nicht verbrennen soll, dann werden sie dieses Argument schon fressen...

EDIT: Stellt Euch einfach mal vor, dass in den USA der halbe Getreide-Anbau auf Jatropha umgestellt wird mit dem Argument "den kann man ja nicht essen". Was würdet Ihr dazu sagen?
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PataPata
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Anmeldungsdatum: 05.11.2007
Beiträge: 2977
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Beitrag(#1001301) Verfasst am: 16.05.2008, 05:54    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
...Mal sehen ob die gleichen Leute, die die Spekulation jetzt verdammen, sich dann bei den Spekulanten bedanken werden...
Hmm, wahrscheinlich werden sie es nicht mehr können, da sie während der Hausse an Hunger umgekommen sind...
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1001317) Verfasst am: 16.05.2008, 08:01    Titel: Antworten mit Zitat

Agnostiker hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
...Mal sehen ob die gleichen Leute, die die Spekulation jetzt verdammen, sich dann bei den Spekulanten bedanken werden...
Hmm, wahrscheinlich werden sie es nicht mehr können, da sie während der Hausse an Hunger umgekommen sind...


Naja....die meisten Verdammer des internationalen Spekulantentums hungern eher weniger. Das ist vor allem in den Ueberflussgesellschaften in den Industrienationen "in", vorwiegend in Kreisen, denen das noetige Kleingeld fehlt um selber mitzuspielen, die aber keinerlei moralische Probleme damit haben in sogenannten "Sweatshops" von modernen Arbeitssklaven produzierte Billigware beim naechsten Discounter einzukaufen... Cool

Gruss, Bernie
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Anmeldungsdatum: 05.11.2007
Beiträge: 2977
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Beitrag(#1001396) Verfasst am: 16.05.2008, 11:50    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Agnostiker hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
...Mal sehen ob die gleichen Leute, die die Spekulation jetzt verdammen, sich dann bei den Spekulanten bedanken werden...
Hmm, wahrscheinlich werden sie es nicht mehr können, da sie während der Hausse an Hunger umgekommen sind...


Naja....die meisten Verdammer des internationalen Spekulantentums hungern eher weniger. Das ist vor allem in den Ueberflussgesellschaften in den Industrienationen "in", vorwiegend in Kreisen, denen das noetige Kleingeld fehlt um selber mitzuspielen, die aber keinerlei moralische Probleme damit haben in sogenannten "Sweatshops" von modernen Arbeitssklaven produzierte Billigware beim naechsten Discounter einzukaufen... Cool
Ich dachte ja eher an jene, die alles Recht dazu haben, die Spekulation zu verdammen. Die anderen - na ja...
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#1001397) Verfasst am: 16.05.2008, 12:04    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Agnostiker hat folgendes geschrieben:
Etwas, das jetzt in den Nachrichten umherkursiert ist der Einsatz der Pflanze Jatropha zu Herstellung von Biokraftstoff. Es wird da lauthals verkündet, dass der grosse Vorteil dieser Pflanze sei, dass sie nicht essbar sei. Hat man denn damit irgend etwas im Hungerproblem gelöst? Es geht doch um den Boden, der für Bepflanzungen genutzt wird! Was soll den das für ein Vorteil sein, wenn dieser Boden mit nicht essbaren Pflanzen bepflanzt wird statt mit essbaren? Es geht doch darum, dass der Boden zur Bepflanzung von essbaren Pflanzen genutzt werden sollte, und diese auch gegessen werden - oder bin ich zu blöd um das zu verstehen...


Das kommt darauf an, welche Ansprueche diese Pflanze hat. Waechst sie irgendwo, wo der Anbau von Nahrungsmitteln nicht oder nur schlecht moeglich ist, dann waere in der Tat viel gewonnen, wenn man sie anbaut, ohne dass sich das negativ auf die Verfuegbarkeit von Lebensmitteln auswirkt. Ansonsten bleibt festzuhalten, dass die Treibstoffgewinnung aus Biomasse nicht zwangslaeufig in Konkurenz zur Nahrungsmittelproduktion stehen muss, sondern durchaus auch Abfallprodukte aus der Lebensmittellandwirtschaft genutzt werden koennen, die ansonsten weggeworfen werden, z.B. Kartoffelkraut, Stroh u.a.

Gruss, Bernie


Selbstverständlich steht das in Konkurrenz miteinander. Sobald man relevante Treibstoffmengen produzieren will, muss man zunehmend Nutzfläche von der Nahrungsmittelproduktion abzwacken. Es ist vollkommen klar, dass das Nahrungsmitelangebot dadurch sinken muss, bei steigender Nachfrage. Das ist so nicht zukunftsfähig, ausserdem wird beim Anbau von Raps und Mais zu diesen Zwecken viel zu viel Lachgas produziert. Abfallverwertung ist eine völlig zu vernachlässigende Winzigkeit in diesem Zsmhg.
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Querdenker
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Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 1830
Wohnort: NRW

Beitrag(#1001555) Verfasst am: 16.05.2008, 15:03    Titel: Antworten mit Zitat

http://de.youtube.com/watch?v=7gyThpKbQII
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Agnostiker und Pataphysiker



Anmeldungsdatum: 05.11.2007
Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana

Beitrag(#1001569) Verfasst am: 16.05.2008, 15:27    Titel: Antworten mit Zitat

Querdenker hat folgendes geschrieben:
http://de.youtube.com/watch?v=7gyThpKbQII
So ist es! Die Börsenspekulationen sind Peanuts verglichen mit dem, was Monsanto uns noch zu bieten hat...
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PataPata
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Anmeldungsdatum: 05.11.2007
Beiträge: 2977
Wohnort: Toscana

Beitrag(#1016126) Verfasst am: 06.06.2008, 15:52    Titel: Antworten mit Zitat

Viele der von mir hier (und auch in anderen Threads) zitierten Artikel von GlobalResearch.ca sind jetzt auch auf Deutsch lesbar. Ich gehe jetzt nicht nachschauen, welche ich einzeln benennen müsste.

Ein neuer Artikel über das Ernährungsthema ist heute eingetroffen (vorerst nur in Englisch):The Global Crisis: Food, Water and Fuel. Three Fundamental Necessities of Life in Jeopardy by Michel Chossudovsky
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PataPata
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Anmeldungsdatum: 05.11.2007
Beiträge: 2977
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Beitrag(#1027960) Verfasst am: 20.06.2008, 00:16    Titel: Antworten mit Zitat

Offenbar interessiert sich im FGH kein Mensch mehr für den immer noch grassierenden Hunger in der Welt - die Lebensmittelpreise sind noch nicht gesunken! Vielleicht sind alle Hungerleidenden schon so schwach, dass sie nicht mehr demonstrieren können. Daher keine Bilder mehr für die News...

Eben eingetroffen: "Seeds of Destruction: The Hidden Agenda of Genetic Manipulation" von Arun Shrivastava, worin die Rolle der genetisch modifizierten Samen in Bezug auf den weltweiten Hungertod besprochen wird.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1027968) Verfasst am: 20.06.2008, 00:29    Titel: Antworten mit Zitat

Agnostiker hat folgendes geschrieben:
Offenbar interessiert sich im FGH kein Mensch mehr für den immer noch grassierenden Hunger in der Welt - die Lebensmittelpreise sind noch nicht gesunken! Vielleicht sind alle Hungerleidenden schon so schwach, dass sie nicht mehr demonstrieren können. Daher keine Bilder mehr für die News...

Eben eingetroffen: "Seeds of Destruction: The Hidden Agenda of Genetic Manipulation" von Arun Shrivastava, worin die Rolle der genetisch modifizierten Samen in Bezug auf den weltweiten Hungertod besprochen wird.



Wenn's denn so einfach waere, dass man bloss ein bisschen demonstriert und schon gehen die Preise wieder runter....

Ich schaetze, dass die Zeiten billiger Grundnahrungsmittel ein und fuer alle mal vorbei sind. Der dreifache Schwitzkasten aus Klimakatastrophe, gestiegenen Energiepreise (wodurch Grundnahrungsmittel zu Treibstoffen werden) und dem Wohlstandseffekt in Laendern wie China und Indien, der bewirkt dass mehr Grundnahrungsmittel an Nutzvieh verfuettert werden, der bleibt uns erhalten und wird dauerhaft die Nahrungsmittelpreise hochtreiben.

Man wird Wege finden muessen, wenigstens ein Existenzminimum an Nahrungsmittel fuer jeden auch unter diesen verschaerften Bedingungen zur Verfuegung stellen zu koennen, sonst wird die Welt ein sehr ungemuetlicher Ort werden, auch fuer die heute noch Satten, die frueher oder spaeter von Hungerfluechtlingen ueberrannt werden...

Gruss, Bernie
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Beiträge: 374

Beitrag(#1037155) Verfasst am: 02.07.2008, 12:55    Titel: Antworten mit Zitat

Zwar nicht nachvollziehbar erklärt, aber nochmal eine Einschätzung aus qualifiziertem Munde:


Preisexplosion: Milliardär fordert Verbot von Rohstoffspekulation

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,563385,00.html
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Peter H.
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Beitrag(#1037207) Verfasst am: 02.07.2008, 13:43    Titel: Antworten mit Zitat

Da der imperialistisch-bürgerliche Staat zu keinen Restriktionen fähig ist, ist eine Preisexplosion nicht aufzuhalten.
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Beitrag(#1037271) Verfasst am: 02.07.2008, 15:02    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:

Man wird Wege finden muessen, wenigstens ein Existenzminimum an Nahrungsmittel fuer jeden auch unter diesen verschaerften Bedingungen zur Verfuegung stellen zu koennen, sonst wird die Welt ein sehr ungemuetlicher Ort werden, auch fuer die heute noch Satten, die frueher oder spaeter von Hungerfluechtlingen ueberrannt werden...

Gruss, Bernie


wenn sogar Du das sagst - bin ich inzwischen wohl übrig Smilie

P.S. -> the only way is up = radikal veränderte Gesellschaft und global-koordiniertes Handeln,
jenseits der derzeitigen Kleinkrämerei auf sämtlichen Ebenen.

Bin gespannt wieviel draufgehn "müssen" bis die Einsicht sich durchsetzt.
Bisher war ich mit zeitlichen Prognosen immer zurückhaltend - inzwischen könnte man
vorsichtig ne 10-20jahresgrenze setzen innerhalb der diese Welt ne völlig andere sein wird.

und jeder Tag bis dahin kostet Leben, vordert ne Menge Leid und verschwendet Ressourcen die man dann dringend bräuchte.
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beachbernie
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Beitrag(#1037541) Verfasst am: 02.07.2008, 22:01    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Da der imperialistisch-bürgerliche Staat zu keinen Restriktionen fähig ist, ist eine Preisexplosion nicht aufzuhalten.




Dann muesste Simbabwe derzeit der "imperialistisch-bürgerlichste Staat" von allen sein...

Ich glaube Du siehst die Dinge etwas zu dogmatisch einseitig. Die derzeitige Preisexplosion bei Nahrungsmitteln ist ein globales Problem mit sehr realen Ursachen, mit dem sich alle Gesellschaften auseinandersetzen muessen und kein ideologisches Gebrechen einer bestimmten Gesellschaftsform.

Gruss, Bernie
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Peter H.
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Beitrag(#1037554) Verfasst am: 02.07.2008, 22:15    Titel: Antworten mit Zitat

Die Inflation ist aber eines der Gütezeichen des Kapitalismus.
Der Hinweis auf Simbabwe ist daneben.
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Beitrag(#1037876) Verfasst am: 03.07.2008, 13:19    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:


Ich glaube Du siehst die Dinge etwas zu dogmatisch einseitig. Die derzeitige Preisexplosion bei Nahrungsmitteln ist ein globales Problem mit sehr realen Ursachen, mit dem sich alle Gesellschaften auseinandersetzen muessen und kein ideologisches Gebrechen einer bestimmten Gesellschaftsform.


kein ideologisches aber ein technisches Gebrechen - der Gesellschaftsform, welche sich nunmal
mit ihrer menschenverachtenden Radikalität vorerst global flächendeckend durchgesetzt hat.
Die Nahrungsmittelpreisexplosion nicht als eine von mehreren extremen Auswirkungen dieses
technischen Gebrechend dieser Gesellschaftsform beurteilen zu wollen, wäre mangels
jeglicher Vergleichsgröße ja nun wirklich reine Kaffeesatzleserei.
woraus folgt das jegliche Hoffnung das dieses System die sich verschärfenden Probleme noch
in den Griff zu bekommen in der Lage ist, sofern es technisch unkorregiert bleibt,
purer Wunderglaube ist.
Ein ideologischer Fehler hingegen wäre sicher weniger schwerwiegend in den Auswirkungen,
wenn auch schwerer korregierbar als ein technischer.

Fakt ist das dieses System zur Zeit menschenverachtend funktioniert, weil es Geld technisch
als höchstes irdisches Gut bewertet, dem sich uneingeschränkt jegliche Interessen unterzuorden haben.
Fakt ist aber auch das der ideologische Anspruch so gut wie aller Menschen in diesem System
den Menschen uneingschränkt in den Vordergrund stellt und die ganze Sache lediglich an der
scheinbaren Unmöglichkeit scheitert den ideologischen Anspruch gegen den technischen Fehler durchzusetzen,

Die Frage über hop oder top dreht sich einzig um den simplen Aspekt ->>> schaffen es die Menschen
wenigstens jetzt angesichts der sich anbahnenden komplexen Katastrophe diese Schizophrenie
zwischen Anspruch und Realität zu beenden indem sie den technischen Fehler ausmerzen,
oder ziehen sie es vor auf Wunder hoffend zu verrecken Schulterzucken
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beachbernie
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Beitrag(#1038136) Verfasst am: 03.07.2008, 21:22    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Die Inflation ist aber eines der Gütezeichen des Kapitalismus.
Der Hinweis auf Simbabwe ist daneben.


Klar ist der hinweis daneben, weil es das Land mit der derzeit weltweit hoechsten Inflationsrate ist und kein kapitalistisches Land. Ich versteige mich uebrigens nicht zu dem genauso bescheuerten, entgegengesetzten Trugschluss, dass ich Simbabwe als Beispiel dafuer nehme, dass Inflation ein typisch sozialistisches Problem waere. Als Gegenbeispiel fuer Versuche Inflation als rein kapitalistisches Problem zu verkaufen, taugt es aber allemal...

Gruss, Bernie
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