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"Ehrenmord"
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Ist die Verwendung des Begriffs "Ehrenmord" angemessen? (Antwort bitte erläutern)
Ja
39%
 39%  [ 29 ]
Nein
60%
 60%  [ 45 ]
Stimmen insgesamt : 74

Autor Nachricht
beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1002305) Verfasst am: 17.05.2008, 22:24    Titel: Re: "Ehrenmord" Antworten mit Zitat

Hallo L.E.N.

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Spiegel: "EHRENMORD" IN HAMBURG hat folgendes geschrieben:
Zwanzig Mal stach der Bruder zu, tötete seine eigene Schwester: Die Bluttat an einer 16-Jährigen in Hamburg war vermutlich ein "Ehrenmord". Offenbar musste die Deutsch-Afghanin sterben, weil sie sich von ihrer Familie entfernte.


der begriff ehrenmord ist zwar hier nicht gefallen, jedoch stimmt das muster:
tochter lebt anders als die familie es wünscht, bruder oder anderer naher männlicher verwandter tötet sie.

Dennoch: ist die Verwendung des Wortes "Ehrenmord" angemessen?


Ich verwende diesen Begriff eigentlich ueberhaupt nicht, weil er im allgemeinen Sprachgebrauch nur sehr einseitig verwendet wird. Ein und derselbe Tatbestand heisst mal "Ehrenmord" und mal "Familientragoedie", je nachdem wo die Vorfahren des "Ehrenmoerders" herkommen. Urspruenglich wurde der Begriff einmal eingefuehrt um einen klar umrissenen Tatbestand, wie er typisch ist fuer rueckstaendig-feudale familiendominierte Gesellschaften, zu bezeichnen. In seinem urspruenglichen Sinn trifft er eigentlich nur auf einen Bruchteil der heute so bezeichneten Verbrechen zu. Meist handelt es sich bei den sogenannten "Ehrenmorden" in bestimmten Publikationen um nichts weiter als eskalierte Generationskonflikte, die mit dem kulturellen background der betreffenden Personen nur am Rande zu tun haben. Oft haben nun mal Eltern erhebliche Probleme damit, wenn ihr Nachwuchs nicht das tut, was man selber fuer richtig haelt und erfahrungsgemaess ist die Gefahr einer gewalttaetigen Eskalation bei solchen Konflikten um so groesser, je schlechter der soziale Status der betreffenden Familie ist und je ungebildeter die Akteuere sind. Ich denke, dass der Grossteil der als "Ehrenmorde" aufgebauschten Taten eigentlich in diese Kategorie gehoeren und der Gebrauch der Vokabel vor allem der Diskriminierung gegen bestimmte Ethnien dienen soll. Daran beteilige ich mich sehr bewusst nicht.
Im vorliegenden Beispiel ist viel zu wenig Information vorhanden um zu entscheiden ob ein "normaler" Generationenkonflikt der Grund fuer die Tat ist oder ob es tatsaechlich um einen klassischen "Ehrenmord" handelt. Die reisserische Aufmachung des recht schwammigen Artikels laesst die Vermutung zu, dass es dem Autor nicht um sachliche Berichterstattung geht, sonder dass wieder einmal eine neue Ehrenmordsau durch's Dorf getrieben werden soll. Insofern verbietet sich fuer mich die Vokabel "Ehrenmord" von selber, zumindest solange keine eindeutigen Indizien dafuer vorliegen, wie z.B. ein "Familiengericht", das die Tat plante, direkter sozialer Druck auf die Familienoberen die "Familienehre" widerherzustellen oder ein "Befehl" eines Klanoberen.

Gruss, Bernie
_________________
Defund the gender police!! Let's Rock


Zuletzt bearbeitet von beachbernie am 17.05.2008, 22:34, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Komodo
Maggots!



Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 4588
Wohnort: 2Fort

Beitrag(#1002306) Verfasst am: 17.05.2008, 22:25    Titel: Antworten mit Zitat

Babyface hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
Ein Mörder hat keine Ehre, also kann man nicht morden, um die "Ehre zu schützen".

Warum tut er es dann?
Weil er meint, die Ehre so schützen können.
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Babyface
Altmeister



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11519

Beitrag(#1002309) Verfasst am: 17.05.2008, 22:33    Titel: Antworten mit Zitat

Komodo hat folgendes geschrieben:
Babyface hat folgendes geschrieben:
Komodo hat folgendes geschrieben:
Ein Mörder hat keine Ehre, also kann man nicht morden, um die "Ehre zu schützen".

Warum tut er es dann?
Weil er meint, die Ehre so schützen können.

Und wie kommt er darauf?
_________________
posted by Babyface
.
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gollrich
superheftig general



Anmeldungsdatum: 06.12.2007
Beiträge: 1098
Wohnort: Mannheim

Beitrag(#1002315) Verfasst am: 17.05.2008, 23:00    Titel: Re: "Ehrenmord" Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Hallo L.E.N.

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Spiegel: "EHRENMORD" IN HAMBURG hat folgendes geschrieben:
Zwanzig Mal stach der Bruder zu, tötete seine eigene Schwester: Die Bluttat an einer 16-Jährigen in Hamburg war vermutlich ein "Ehrenmord". Offenbar musste die Deutsch-Afghanin sterben, weil sie sich von ihrer Familie entfernte.


der begriff ehrenmord ist zwar hier nicht gefallen, jedoch stimmt das muster:
tochter lebt anders als die familie es wünscht, bruder oder anderer naher männlicher verwandter tötet sie.

Dennoch: ist die Verwendung des Wortes "Ehrenmord" angemessen?


Ich verwende diesen Begriff eigentlich ueberhaupt nicht, weil er im allgemeinen Sprachgebrauch nur sehr einseitig verwendet wird. Ein und derselbe Tatbestand heisst mal "Ehrenmord" und mal "Familientragoedie", je nachdem wo die Vorfahren des "Ehrenmoerders" herkommen. Urspruenglich wurde der Begriff einmal eingefuehrt um einen klar umrissenen Tatbestand, wie er typisch ist fuer rueckstaendig-feudale familiendominierte Gesellschaften, zu bezeichnen. In seinem urspruenglichen Sinn trifft er eigentlich nur auf einen Bruchteil der heute so bezeichneten Verbrechen zu. Meist handelt es sich bei den sogenannten "Ehrenmorden" in bestimmten Publikationen um nichts weiter als eskalierte Generationskonflikte, die mit dem kulturellen background der betreffenden Personen nur am Rande zu tun haben. Oft haben nun mal Eltern erhebliche Probleme damit, wenn ihr Nachwuchs nicht das tut, was man selber fuer richtig haelt und erfahrungsgemaess ist die Gefahr einer gewalttaetigen Eskalation bei solchen Konflikten um so groesser, je schlechter der soziale Status der betreffenden Familie ist und je ungebildeter die Akteuere sind. Ich denke, dass der Grossteil der als "Ehrenmorde" aufgebauschten Taten eigentlich in diese Kategorie gehoeren und der Gebrauch der Vokabel vor allem der Diskriminierung gegen bestimmte Ethnien dienen soll. Daran beteilige ich mich sehr bewusst nicht.
Im vorliegenden Beispiel ist viel zu wenig Information vorhanden um zu entscheiden ob ein "normaler" Generationenkonflikt der Grund fuer die Tat ist oder ob es tatsaechlich um einen klassischen "Ehrenmord" handelt. Die reisserische Aufmachung des recht schwammigen Artikels laesst die Vermutung zu, dass es dem Autor nicht um sachliche Berichterstattung geht, sonder dass wieder einmal eine neue Ehrenmordsau durch's Dorf getrieben werden soll. Insofern verbietet sich fuer mich die Vokabel "Ehrenmord" von selber, zumindest solange keine eindeutigen Indizien dafuer vorliegen, wie z.B. ein "Familiengericht", das die Tat plante, direkter sozialer Druck auf die Familienoberen die "Familienehre" widerherzustellen oder ein "Befehl" eines Klanoberen.

Gruss, Bernie


Kannst du mir mal den "normalen" Generationskonflikt zwischen Bruder und Schwester erklären...
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Galaxisherrschers Katze
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Anmeldungsdatum: 06.04.2005
Beiträge: 5018

Beitrag(#1002353) Verfasst am: 18.05.2008, 00:43    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Babyface hat folgendes geschrieben:

Mord ist eigentlich als Tötung aus niederen Beweggründen definiert.

In Deutschland vielleicht, hier reicht die Tötung.

In Österreich ist jede Form der Tötung Mord? Am Kopf kratzen
(Auch Totschlag, fahrlässige Tötung oder Tötung in Notwehr?)
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1002355) Verfasst am: 18.05.2008, 00:45    Titel: Antworten mit Zitat

Galaxisherrschers Katze hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Babyface hat folgendes geschrieben:

Mord ist eigentlich als Tötung aus niederen Beweggründen definiert.

In Deutschland vielleicht, hier reicht die Tötung.

In Österreich ist jede Form der Tötung Mord? Am Kopf kratzen
(Auch Totschlag, fahrlässige Tötung oder Tötung in Notwehr?)


Oder schlicht Unfälle, Notwehr oder dergleichen?
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#1002367) Verfasst am: 18.05.2008, 01:38    Titel: Antworten mit Zitat

Ehre, die nur durch Mord erhalten oder (wieder-) hergestellt werden kann, ist keine Ehre. (Beim Tyrannenmord mag eine Ausnahme gelten, aber darum geht es hier nicht.) Deshalb halte ich von dem Begriff nichts. Seyran Ates ist gegenteiliger Ansicht und benutzt das Wort -ohne Anführungszeichen-, um ganz bewusst auf die Ungeheuerlichkeit hinzuweisen, dass Menschen ihre vermeintliche Ehre oder die ihrer Familie bedenkenlos als Mordmotiv annehmen, so dass ihnen jedes Unrechtsbewusstsein fehlt. Ich muss zwar zugeben, dass Ates' Argumentation schlüssig ist, aber das Wort scheint mir dennoch fehl am Platze, schon allein deshalb, weil es sprachlich die Tat zu rechtfertigen scheint, wie Zoff schon angedeutet hat.
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atheist666
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Beiträge: 8494

Beitrag(#1002396) Verfasst am: 18.05.2008, 05:09    Titel: Antworten mit Zitat

Mich kotzt schon das Wort "Ehre" an; im Zusammenhang mit Mord kann ich mich nur noch Erbrechen
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
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Beitrag(#1002401) Verfasst am: 18.05.2008, 08:46    Titel: Antworten mit Zitat

Übersteigertes Ehrgefühl ist archaisch und ausgesprochen inhuman. Aus Ehre heraus duellierten sich Adlige wegen Nichtigkeiten, Cowboys knallten beleidigt und empört ihre Kontrahenten wegen einer Verbalinjurie ab usw.
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Jolesch
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Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
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Beitrag(#1002431) Verfasst am: 18.05.2008, 11:08    Titel: Antworten mit Zitat

Für mich streicht "Ehrenmord" die Absurdität des primitiven Ehr-Gefühls gut heraus. Vor allem das Konzept, dass die Taten einer Verwandten die "Familienehre" beflecken (und ergo die Ehrlosen auch manchmal von einem Familienrat zum Tode verurteilt werden)
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1002438) Verfasst am: 18.05.2008, 11:28    Titel: Antworten mit Zitat

ich stelle fest: der begriff "ehrenmord" soll im gegensatz zum begriff "mord" in eine bestimmte richtung polarisieren. außerdem rückt er auf zwei ebenen den kulturellen hintergrund der familie in den vordergrund.
erstens sind richter mit ihm in der lage die tat teilweise zu rechtfertigen, und zweitens dient er auf der anderen seite der diffamierung von tatsächlichen oder vermeintlichen angehörigen einer bestimmten kultur.

es würde völlig genügen dieses ereignis als das zu bewerten was es nach umfangreichen ermittlungen ist: mord, mit oder ohne vorsatz und entsprechend zu ahnden, ohne irgendwelche kulturellen hintergründe zu berücksichtigen.
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Zuletzt bearbeitet von L.E.N. am 18.05.2008, 11:48, insgesamt einmal bearbeitet
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Heizölrückstoßabdämpfung
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Anmeldungsdatum: 26.07.2007
Beiträge: 17543
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Beitrag(#1002439) Verfasst am: 18.05.2008, 11:32    Titel: Antworten mit Zitat

Jolesch hat folgendes geschrieben:
Für mich streicht "Ehrenmord" die Absurdität des primitiven Ehr-Gefühls gut heraus. Vor allem das Konzept, dass die Taten einer Verwandten die "Familienehre" beflecken (und ergo die Ehrlosen auch manchmal von einem Familienrat zum Tode verurteilt werden)


Dem stimme ich zu, jedoch hat es auf manche Menschen eher die Wirkung eines Euphemismus.
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1002442) Verfasst am: 18.05.2008, 11:42    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
ich stelle ferst: der begriff "ehrenmord" soll im gegensatz zum begriff "mord" in eine bestimmte richtung polarisieren. außerdem rückt er auf zwei ebenen den kulturellen hintergrund der familie in den vordergrund.
erstens sind richter mit ihm in der lage die tat teilweise zu rechtfertigen, und zweitens dient er auf der anderen seite der diffamierung von tatsächlichen oder vermeintlichen angehörigen einer bestimmten kultur.

es würde völlig genügen dieses ereignis als das zu bewerten was es nach umfangreichen ermittlungen ist: mord, mit oder ohne vorsatz und entsprechend zu ahnden, ohne irgendwelche kulturellen hintergründe zu berücksichtigen.


Genau, wer würde bei einem Mord svhon auf die Hintergründe oder die Motive achten ...
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1002450) Verfasst am: 18.05.2008, 12:08    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
ich stelle ferst: der begriff "ehrenmord" soll im gegensatz zum begriff "mord" in eine bestimmte richtung polarisieren. außerdem rückt er auf zwei ebenen den kulturellen hintergrund der familie in den vordergrund.
erstens sind richter mit ihm in der lage die tat teilweise zu rechtfertigen, und zweitens dient er auf der anderen seite der diffamierung von tatsächlichen oder vermeintlichen angehörigen einer bestimmten kultur.

es würde völlig genügen dieses ereignis als das zu bewerten was es nach umfangreichen ermittlungen ist: mord, mit oder ohne vorsatz und entsprechend zu ahnden, ohne irgendwelche kulturellen hintergründe zu berücksichtigen.


Genau, wer würde bei einem Mord svhon auf die Hintergründe oder die Motive achten ...


motive, sofern man sie feststellen oder vermuten kann, sind ausschliesslich für die prävention in der zukunft relevant. für den mord der geschehen ist, sind sie mE belanglos.
wenn dies auch in der rechtsprechung so gehandhabt werden würde, wäre sie um einiges einfacher und gerechter.
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Botschafter Kosh
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Anmeldungsdatum: 26.11.2007
Beiträge: 3972

Beitrag(#1002465) Verfasst am: 18.05.2008, 12:36    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin für die Bezeichnung "Bruder-Mord".

"Als Brudermord bezeichnet man den Mord einer Person durch seinen eigenen Bruder."
http://de.wikipedia.org/wiki/Brudermord

Das Eindringen mit Waffen in den Körper naher Verwandter mit Todesfolge und mit entsprechender Blutschuld und Blutschande hat auch inzestuöse Züge.

mfg Kosh
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Babyface
Altmeister



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11519

Beitrag(#1002469) Verfasst am: 18.05.2008, 12:38    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
motive, sofern man sie feststellen oder vermuten kann, sind ausschliesslich für die prävention in der zukunft relevant. für den mord der geschehen ist, sind sie mE belanglos.

Wie stellt man denn fest, ob es überhaupt ein Mord war?
_________________
posted by Babyface
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Anmeldungsdatum: 26.11.2007
Beiträge: 3972

Beitrag(#1002471) Verfasst am: 18.05.2008, 12:42    Titel: Antworten mit Zitat

Brudermord sollte hart bestraft werden, weil der Mörder besonders arglistig die Vertrauensstellung zum Opfer missbraucht und natürliche Abwehrmechanismen minnimiert.

mfg Kosh
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Anmeldungsdatum: 26.11.2007
Beiträge: 3972

Beitrag(#1002473) Verfasst am: 18.05.2008, 12:44    Titel: Antworten mit Zitat

Babyface hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
motive, sofern man sie feststellen oder vermuten kann, sind ausschliesslich für die prävention in der zukunft relevant. für den mord der geschehen ist, sind sie mE belanglos.

Wie stellt man denn fest, ob es überhaupt ein Mord war?


Bei 20 Messerstichen ist es doch sehr wahrscheinlich Mord.

mfg Kosh
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Rasmus
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Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1002474) Verfasst am: 18.05.2008, 12:46    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
motive, sofern man sie feststellen oder vermuten kann, sind ausschliesslich für die prävention in der zukunft relevant. für den mord der geschehen ist, sind sie mE belanglos.


Wie Babyface ja schon angedeutet hat, ist das Motiv ein entscheidendes Kriterium dafür, ob eine Tötung überhaupt ein Mord ist.

Zitat:
wenn dies auch in der rechtsprechung so gehandhabt werden würde, wäre sie um einiges einfacher und gerechter.


Einfacher mit Sicherheit, ja. Wieso man das anstreben sollte ist mir allerdings nicht klar. Gerechter? Wohl kaum!
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#1002476) Verfasst am: 18.05.2008, 12:49    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
ich stelle ferst: der begriff "ehrenmord" soll im gegensatz zum begriff "mord" in eine bestimmte richtung polarisieren. außerdem rückt er auf zwei ebenen den kulturellen hintergrund der familie in den vordergrund.
erstens sind richter mit ihm in der lage die tat teilweise zu rechtfertigen, und zweitens dient er auf der anderen seite der diffamierung von tatsächlichen oder vermeintlichen angehörigen einer bestimmten kultur.

es würde völlig genügen dieses ereignis als das zu bewerten was es nach umfangreichen ermittlungen ist: mord, mit oder ohne vorsatz und entsprechend zu ahnden, ohne irgendwelche kulturellen hintergründe zu berücksichtigen.


Genau, wer würde bei einem Mord svhon auf die Hintergründe oder die Motive achten ...


motive, sofern man sie feststellen oder vermuten kann, sind ausschliesslich für die prävention in der zukunft relevant. für den mord der geschehen ist, sind sie mE belanglos.
wenn dies auch in der rechtsprechung so gehandhabt werden würde, wäre sie um einiges einfacher und gerechter.



Man lese und staune: Motive sind belanglos. Das werden die Mörder und die Richter anders sehen.
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#1002479) Verfasst am: 18.05.2008, 12:52    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Zitat:
wenn dies auch in der rechtsprechung so gehandhabt werden würde, wäre sie um einiges einfacher und gerechter.


Einfacher mit Sicherheit, ja. Wieso man das anstreben sollte ist mir allerdings nicht klar. Gerechter? Wohl kaum!



Für LEN macht es nun mal keinen Unterschied, ob der Angeklagte das Opfer geohrfeigt hat und dieses dann unglücklich auf einen Stein gestürzt ist, oder ob er das Opfer vorsätzlich aus Habgier oder Eifersucht vergiftet hat.
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Babyface
Altmeister



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11519

Beitrag(#1002482) Verfasst am: 18.05.2008, 12:55    Titel: Antworten mit Zitat

Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben:
Babyface hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
motive, sofern man sie feststellen oder vermuten kann, sind ausschliesslich für die prävention in der zukunft relevant. für den mord der geschehen ist, sind sie mE belanglos.

Wie stellt man denn fest, ob es überhaupt ein Mord war?


Bei 20 Messerstichen ist es doch sehr wahrscheinlich Mord.

mfg Kosh

Und warum ist das dann sehr wahrscheinlich?
_________________
posted by Babyface
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#1002484) Verfasst am: 18.05.2008, 12:59    Titel: Antworten mit Zitat

Babyface hat folgendes geschrieben:
Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben:
Babyface hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
motive, sofern man sie feststellen oder vermuten kann, sind ausschliesslich für die prävention in der zukunft relevant. für den mord der geschehen ist, sind sie mE belanglos.

Wie stellt man denn fest, ob es überhaupt ein Mord war?


Bei 20 Messerstichen ist es doch sehr wahrscheinlich Mord.

mfg Kosh

Und warum ist das dann sehr wahrscheinlich?


Weil das die Art ist, wie Kosh seine Feinde zu beseitigen pflegt. Jeder bringt seine Beispiele aus dem eigenen Erfahrungsbereich.
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Layla
Paradoxon



Anmeldungsdatum: 30.08.2006
Beiträge: 1506

Beitrag(#1002489) Verfasst am: 18.05.2008, 13:02    Titel: Antworten mit Zitat

Babyface hat folgendes geschrieben:
Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben:
Babyface hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
motive, sofern man sie feststellen oder vermuten kann, sind ausschliesslich für die prävention in der zukunft relevant. für den mord der geschehen ist, sind sie mE belanglos.

Wie stellt man denn fest, ob es überhaupt ein Mord war?


Bei 20 Messerstichen ist es doch sehr wahrscheinlich Mord.

mfg Kosh

Und warum ist das dann sehr wahrscheinlich?


Alleine die Tatsache, dass jemand mit 20 Messerstichen getötet wurde, reicht nicht aus um es als Mord zu klassifizieren, es könnte ebenso Totschlag sein.
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Botschafter Kosh
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Anmeldungsdatum: 26.11.2007
Beiträge: 3972

Beitrag(#1002490) Verfasst am: 18.05.2008, 13:03    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
motive, sofern man sie feststellen oder vermuten kann, sind ausschliesslich für die prävention in der zukunft relevant. für den mord der geschehen ist, sind sie mE belanglos.


Wie Babyface ja schon angedeutet hat, ist das Motiv ein entscheidendes Kriterium dafür, ob eine Tötung überhaupt ein Mord ist.

Zitat:
wenn dies auch in der rechtsprechung so gehandhabt werden würde, wäre sie um einiges einfacher und gerechter.


Einfacher mit Sicherheit, ja. Wieso man das anstreben sollte ist mir allerdings nicht klar. Gerechter? Wohl kaum!


In dem Moment, wo du als Motiv die Ehre anerkennst, bist du den Mördern auf den Leim gegangen.
Gerade der Umstand, dass der Mörder die Ehre als Motiv verschiebt um der Strafverfolgung zu entgehen, ist niederträchtig.

"Aus der Sicht der Menschenrechte handelt es sich um einen sogenannten Fememord, in der Terminologie des Strafgesetzbuches um ein Verbrechen aus niederen Beweggründen. "
http://de.wikipedia.org/wiki/Ehrenmord

Und damit ist es Mord!

mfg Kosh

Link ausgewechselt.


Zuletzt bearbeitet von Botschafter Kosh am 18.05.2008, 13:11, insgesamt einmal bearbeitet
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Anmeldungsdatum: 26.11.2007
Beiträge: 3972

Beitrag(#1002496) Verfasst am: 18.05.2008, 13:08    Titel: Antworten mit Zitat

Eine weitere Vokabel für dieses Vergehen ist lynchen.

Mit Lynchjustiz wird die eigenmächtige, illegale Exekution tatsächlicher oder vermeintlicher Verbrecher oder unliebsamer Personen ohne richterliches Verfahren bezeichnet.
http://de.wikipedia.org/wiki/Lynchjustiz

mfg Kosh
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Babyface
Altmeister



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11519

Beitrag(#1002499) Verfasst am: 18.05.2008, 13:11    Titel: Antworten mit Zitat

Layla hat folgendes geschrieben:
Babyface hat folgendes geschrieben:
Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben:
Babyface hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
motive, sofern man sie feststellen oder vermuten kann, sind ausschliesslich für die prävention in der zukunft relevant. für den mord der geschehen ist, sind sie mE belanglos.

Wie stellt man denn fest, ob es überhaupt ein Mord war?


Bei 20 Messerstichen ist es doch sehr wahrscheinlich Mord.

mfg Kosh

Und warum ist das dann sehr wahrscheinlich?


Alleine die Tatsache, dass jemand mit 20 Messerstichen getötet wurde, reicht nicht aus um es als Mord zu klassifizieren, es könnte ebenso Totschlag sein.

Stimmt.
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Babyface
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11519

Beitrag(#1002500) Verfasst am: 18.05.2008, 13:13    Titel: Antworten mit Zitat

Botschafter Kosh hat folgendes geschrieben:
In dem Moment, wo du als Motiv die Ehre anerkennst, bist du den Mördern auf den Leim gegangen.

Nur wenn man sich das Ehrverständnis des Mörders zu eigen macht. Wo aber steht geschrieben, dass man das muss?
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Anmeldungsdatum: 26.11.2007
Beiträge: 3972

Beitrag(#1002501) Verfasst am: 18.05.2008, 13:15    Titel: Antworten mit Zitat

Sag mir warum es kein Mord ist.

"Mörder ist, wer
aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen,
heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder
um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken,
einen Menschen tötet."
§211 StGB

Welches Mordkriterium fehlt, damit man es als Totschlag hinstellen kann?

mfg Kosh

Frage angefügt.


Zuletzt bearbeitet von Botschafter Kosh am 18.05.2008, 13:19, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#1002504) Verfasst am: 18.05.2008, 13:16    Titel: Antworten mit Zitat

Du hast völlig recht, Kosh. Hier befindet ein Mensch, dass das Leben eines anderen ein ihm oder seiner Familie/Religion/Gemeinschaft unzumutbares Übel sei, weil diese andere Person von ihren Menschenrechten Gebrauch macht. Ich kann mir kein verwerflicheres Tun vorstellen.
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