Freigeisterhaus Foren-Übersicht
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   NutzungsbedingungenNutzungsbedingungen   BenutzergruppenBenutzergruppen   LinksLinks   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

Der Wert der Traditionen
Gehe zu Seite 1, 2  Weiter
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Kultur und Gesellschaft
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Mobienne
Auf dem Weg
Moderator



Anmeldungsdatum: 09.06.2007
Beiträge: 3840
Wohnort: Allgäu

Beitrag(#1004664) Verfasst am: 21.05.2008, 12:23    Titel: Der Wert der Traditionen Antworten mit Zitat

Ich bin gerade (mal wieder) mit meiner Kollegin in punkto „Tradition“ aneinandergerasselt.

Ausschlaggebend war diesmal ein Artikel in der hiesigen Regionalzeitung. Es wurde über eine Wallfahrt von hier regional tätigen Wirtsleuten berichtet, die mit Trachten-Musikkapelle über einen Gottesdienst zu einer Einkehr pilgerten (ja, ich wohne in Süddeutschland).

Ich hab daraufhin etwas legér bemerkt, was das denn für ein Blödsinn sei – speziell das veröffentlichte Bild dazu bediente wieder mal jedes bei mir vorhandene Klischee einer solchen Veranstaltung.

Jetzt mal ganz abgesehen davon, dass das ganze (mal wieder, unerträglicherweise) mit Religion verschmolzen wird und man hier das Christentum anscheinend nicht mehr von „allgemeiner Kultur“ (was auch immer man als solche definiert...) trennen kann – meine Kollegin meinte auf meine Bemerkung hin, dass das eben Tradition sei, man das schon immer so macht und allein deshalb gut und wertvoll sei.

Ähnliche „Diskussionen“ hatten wir bereits bezüglich eines Stadtfestes, das aufwändiger Weise lediglich darauf basiert, einen mittelalterlichen Festzug nachzustellen, so, als ob das Mittelalter eine tolle Epoche gewesen sei.

Ich hab mit diesen so genannten Traditionen immer irgendwie ein Problem, kann es aber argumentativ nicht so recht in Worte fassen. Für mich ist der „Wert“ nicht klar. Es ist weder kreativ, noch bringt es einen gedanklich vorwärts, noch kann man daraus etwas sinnvolles für die Gegenwart oder Zukunft oder für das tägliche Leben ableiten. Oder übersehe ich da was?

Natürlich gibt es traditionelle Rituale, die ich als sinnvoll erachte. z.B. eine Beerdigungszeremonie (nach Möglichkeit und durchaus auch ohne Gott-Gelaber) hilft einem gedanklich, sich vom Verstorbenen zu „verabschieden“, durch visuelle Reize zu verarbeiten, dass derjenige jetzt nicht mehr da ist, den näheren Angehörigen die Ehre zu erweisen, ihnen beizustehen usw. Aber das ist eine von wenigen "Traditionen", die mir da auf Anhieb einfallen. (Ist das überhaupt eine Tradition im klassischen Sinne?)

Auch z.b. die "Tradition" der Eheschließung auf Lebenszeit erscheint mir nicht mehr zeitgemäß und weitestgehend indoktriniert. Man macht das eben so, das ist das normale Leitbild, alle folgen dem halt schon lange so.

Könnt Ihr mir weiterhelfen? Was ist der Wert von so „Traditionen“? Was kann man daraus ableiten? Das Zelebrieren um ihrer selbst willen? Zeitvertreib? Hängt es dann doch wieder daran, seinem Glauben/seinen Anschauungen Ausdruck zu verleihen?
_________________
Wo Worte selten, haben sie Gewicht. Shakespeare. Wo viel Geseier, nicht...
Wer Stroh im Kopf hat, fürchtet den Funken dieser Wahrheit. Nach Jupp Müller
Der Verstand ist wie eine Fahrkarte. Sie hat nur dann einen Sinn, wenn sie benutzt wird. Ernst R. Hauschka
Charakter ist etwas, was man von billigen Menschen nicht erwarten darf.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
astarte
Foren-Admin
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1004669) Verfasst am: 21.05.2008, 12:37    Titel: Antworten mit Zitat

Komplett von der Rolle Ja, ich lebe auch in Süddeutschland, ich kenne das.

Traditionen, besonders wenn sie "bewahrt" also konserviert werden müssen, sich nicht mehr ändern dürfen sind mMn tot. Wahrscheinlich waren sie mal neu, vielleicht sinnvoll, vielleicht unerhört und lebendig.
_________________
Tja
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1004670) Verfasst am: 21.05.2008, 12:38    Titel: Re: Der Wert der Traditionen Antworten mit Zitat

mobienne hat folgendes geschrieben:
Könnt Ihr mir weiterhelfen? Was ist der Wert von so „Traditionen“? Was kann man daraus ableiten? Das Zelebrieren um ihrer selbst willen? Zeitvertreib? Hängt es dann doch wieder daran, seinem Glauben/seinen Anschauungen Ausdruck zu verleihen?


Wie sagt Terry Pratchett immer so schön: Das haben wir schon immer so gemacht, und eine Million Toter Leute können sich nicht irren!

Tradition an sich hat keinerlei Wert - um das zu beweisen braucht man nur ein paar Beispiele finden, wo jeder das einsieht: Sklaverei, Hexenverbrennung und Aderlass nur mal so für den Anfang.

Dann kann man im einzelnen prüfen, ob eine spezielle Tradition sinnvoll ist oder nicht, bzw. ob sie gar schädlich sein könnte.
_________________
Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Komodo
Maggots!



Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 4588
Wohnort: 2Fort

Beitrag(#1004675) Verfasst am: 21.05.2008, 12:39    Titel: Antworten mit Zitat

Traditionen dienen als gemeinsame Aktivitäten der Gesellschaft ihrem Zusammenhalt und geben ihr eine Identität. Abgesehen von diesem allgemeinen Nutzen sind Traditionen an sich wertlos.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Wolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1004684) Verfasst am: 21.05.2008, 12:51    Titel: Antworten mit Zitat

Komodo hat folgendes geschrieben:
Traditionen dienen als gemeinsame Aktivitäten der Gesellschaft ihrem Zusammenhalt und geben ihr eine Identität. Abgesehen von diesem allgemeinen Nutzen sind Traditionen an sich wertlos.
Daumen hoch!
_________________
Trish:(
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Heizölrückstoßabdämpfung
Hedonist
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 26.07.2007
Beiträge: 17543
Wohnort: Stralsund

Beitrag(#1004705) Verfasst am: 21.05.2008, 13:37    Titel: Antworten mit Zitat

Habe ich mal irgendwo gelesen:

Zitat:
Traditionen sind weder gut noch schlecht, sie existieren einfach.


Das finde ich irgendwie sehr zutreffend.
_________________
„Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden ICQ-Nummer
vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1004711) Verfasst am: 21.05.2008, 13:46    Titel: Antworten mit Zitat

"Traditionell" gehen meiner Fau und ich jedes Jahr Bärlauch pflücken.
"Traditionell" schaue ich jedes Jahr das Eurovisions-Songvestival.
Gilt das eigentlich auch, oder ist das mehr "gewohheitsmäßig"?
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Tassilo
Deaktiviert



Anmeldungsdatum: 17.05.2004
Beiträge: 7361

Beitrag(#1004717) Verfasst am: 21.05.2008, 13:58    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
"Traditionell" gehen meiner Fau und ich jedes Jahr Bärlauch pflücken.
"Traditionell" schaue ich jedes Jahr das Eurovisions-Songvestival.
Gilt das eigentlich auch, oder ist das mehr "gewohheitsmäßig"?

Bei Euch ist das Tradition. Gilt natürlich auch.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
Wohnort: 89250 Senden

Beitrag(#1004732) Verfasst am: 21.05.2008, 14:29    Titel: Antworten mit Zitat

Traditionen die Spaß machen sollte man unterstützen, bewahren, fördern. Eben weil sie Spaß machen. Ich würde zu gern mal das Schauspiel (was ist es anderes?) in Rothenburg o.T. sehen, wenn der Bürgermeister Nusch die große Kanne leertrinkt. Ich habe beim Bürgerschützenfest in Biberach a.d.Riß den historischen Festumzug genossen, es war eine Augenweide.
Und was die von Mobienne erwähnte Wallfahrt betrifft: Denen ist doch das Religiöse daran verdammt egal, verlaß dich drauf. Die wollen einen draufmachen, sollen sie doch auch.
Ich habe, als ich im Ruhrgebiet wohnte (um 1960 herum) die Schützenfeste als Zuschauer genossen. Es war zum Piepen komisch, wie die Spießbürger in grünen Uniformen ihre Wampen stolz dahertrugen, und dazu diese blödsinnigen Spielmannszüge mit Landsknechtstrommeln und piepsenden Flöten. Naja, kernige Blasmusiken hatten sie auch.
Wallfahrten sind eine tolle Sache:
Zitat:
Dann haben die Bayern die so überaus wichtigen Wallfahrten, weil indem daß sie gottgefällig sind und viel Freude machen. Berühmt vor allen anderen ist die Wallfahrt der Tölzer im Jahr 1714 zur Schwarzen Madonna in Regensburg. Ein Chronist hat alles genau aufgeschrieben, und so erfahren wir, daß die 83 Wallfahrer - das waren 47 Mannsbilder und 36 Weiberleut - 722 Gänse, 18 Klafter Bratwürste und 44 Fuder gedünstetes Kraut gegessen haben. Und sie haben 3712 Maß Bier getrunken und 621 Fremde verprügelt. Im Tölzer Heimatmuseum sind noch drei zerbrochene Wagscheiter, mit denen man den Fremden auf die Köpfe gehaut hat. Wagscheiter, das sind die kurzen Querhölzer, an denen die Ochsen und Pferde ziehen, und die sind aus dem härtesten Holz und mit Eisen beschlagen. Da der Chronist keinen Krankheitsfall, erst recht keinen Toten vermeldet, ersehen wir hieraus, von welcherner Qualität die Bayerischen Köpfe sind. Es wird aber auch gemeldet, daß von den 36 Weiberleut 35 schwanger nach Hause gekommen sind. Auch wird es ganz gewiß entlang dem Weg nach Regensburg neun Monate nach der Wallfahrt so manches freudige Ereignis gegeben haben.

Ja, solche alten Bräuche sollte man viel mehr ehren!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
Mobienne
Auf dem Weg
Moderator



Anmeldungsdatum: 09.06.2007
Beiträge: 3840
Wohnort: Allgäu

Beitrag(#1004735) Verfasst am: 21.05.2008, 14:31    Titel: Antworten mit Zitat

Tassilo hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
"Traditionell" gehen meiner Fau und ich jedes Jahr Bärlauch pflücken.
"Traditionell" schaue ich jedes Jahr das Eurovisions-Songvestival.
Gilt das eigentlich auch, oder ist das mehr "gewohheitsmäßig"?

Bei Euch ist das Tradition. Gilt natürlich auch.


ich würde das allerdings nicht als allgemein gültige tradition einstufen, sondern eher als persönliche gewohnheit. irgendwie. mir gings eher um das allgemein gesellschaftlich von einer mehrheit durchgeführte zeugs.
als "gemeinsame Aktivität der Gesellschaft" für Zusammenhalt und Identität kann man ja auch was gegenwärtiges machen. ein seifenkistenrennen oder bastelfest. da muß man sich kreativ was überlegen, handwerklich aktiv werden usw. und es wird nicht irgendeine vergangenheit romantisiert, die vielleicht gar nicht so romantisch war.
_________________
Wo Worte selten, haben sie Gewicht. Shakespeare. Wo viel Geseier, nicht...
Wer Stroh im Kopf hat, fürchtet den Funken dieser Wahrheit. Nach Jupp Müller
Der Verstand ist wie eine Fahrkarte. Sie hat nur dann einen Sinn, wenn sie benutzt wird. Ernst R. Hauschka
Charakter ist etwas, was man von billigen Menschen nicht erwarten darf.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Mobienne
Auf dem Weg
Moderator



Anmeldungsdatum: 09.06.2007
Beiträge: 3840
Wohnort: Allgäu

Beitrag(#1004736) Verfasst am: 21.05.2008, 14:34    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Und was die von Mobienne erwähnte Wallfahrt betrifft: Denen ist doch das Religiöse daran verdammt egal, verlaß dich drauf. Die wollen einen draufmachen, sollen sie doch auch.
Ich habe, als ich im Ruhrgebiet wohnte (um 1960 herum) die Schützenfeste als Zuschauer genossen. Es war zum Piepen komisch, wie die Spießbürger in grünen Uniformen ihre Wampen stolz dahertrugen, und dazu diese blödsinnigen Spielmannszüge mit Landsknechtstrommeln und piepsenden Flöten. Naja, kernige Blasmusiken hatten sie auch.
Wallfahrten sind eine tolle Sache:


und genau das finde ich eben recht "hohl" im sinne von substanzlos. ich finde da gar nicht den richtigen begriff dafür... spaß kommt da bei mir nicht auf. höchtens genervtheit, dass ich eine umleitung fahren muß oder so.
_________________
Wo Worte selten, haben sie Gewicht. Shakespeare. Wo viel Geseier, nicht...
Wer Stroh im Kopf hat, fürchtet den Funken dieser Wahrheit. Nach Jupp Müller
Der Verstand ist wie eine Fahrkarte. Sie hat nur dann einen Sinn, wenn sie benutzt wird. Ernst R. Hauschka
Charakter ist etwas, was man von billigen Menschen nicht erwarten darf.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Alchemist
registrierter User



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1004743) Verfasst am: 21.05.2008, 14:46    Titel: Antworten mit Zitat

Bei uns in ländlicher Gegend ist es für die Dorfjugend Tradition sich im juvenilen Alter auf diversen Massenveranstaltungen namens Stoppelfest, Schützenfest u.ä. vollaufen zu lassen. Dazu Bratwurst und Fritten zu konsumieren und grässliche Musik zu hören und zu gröhlen.
So viel zu Traditionen...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Peter H.
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1004744) Verfasst am: 21.05.2008, 14:47    Titel: Antworten mit Zitat

Ein Volk ohne Tradition ist kulturlos. Allerdings ist ein Teil der T. mit großer Vorsicht zu genießen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Reza
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 4188

Beitrag(#1004748) Verfasst am: 21.05.2008, 14:52    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
"Traditionell" gehen meiner Fau und ich jedes Jahr Bärlauch pflücken.
"Traditionell" schaue ich jedes Jahr das Eurovisions-Songvestival.
Gilt das eigentlich auch, oder ist das mehr "gewohheitsmäßig"?


Nee, "Familientraditionen" sind eigentlich was Schönes, sofern sie allen was bringen, und nicht jeder die Augen verdreht, weil DAS nun wieder ansteht.

Das seh ich bei anderen Traditionen /Festen nicht anders.
Es muss sich halt jeder fragen, ob ihm die Inhalte passen, die so eine Tradtion ja auch immer hat, oder auch die Form, in der das heute stattfindet.

Fasching, fände ich inhaltlich ne schöne Sache, mit der Form , wie es heute vorwiegend stattfindet kann ich nicht mehr viel anfangen.
Wallfahrten Geschockt , Altötting fand ich schon als Kind aberwitzig, auch ohne offizielle Wallfahrt.

Aber grundsätzlich haben gemeinsam ausgeführte Rituale, ein Fest ist ja auch ein Ritual, selbst wenn man kein "Ritual abhält", ja etwas Verbindendes, und auf das sollte man auch im Freundeskreis, Viertel, Dorf, Stadt nicht einfach verzichten, nur weil vieles davon auch Mist ist, oder leider ganz schnell in den reinen Kommerz reinrutscht.

Frage mich keiner, was aus dem Quartiersfest geworden ist bisher, von dem ich schon seit Jahren finde, das "sollte man" machen............

Man könnte auch neue Traditionen "aufleben" lassen, im eigenen Umfeld, sofern sich jemand die Mühe machen würde.............
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#1004751) Verfasst am: 21.05.2008, 14:53    Titel: Re: Der Wert der Traditionen Antworten mit Zitat

mobienne hat folgendes geschrieben:

Ähnliche „Diskussionen“ hatten wir bereits bezüglich eines Stadtfestes, das aufwändiger Weise lediglich darauf basiert, einen mittelalterlichen Festzug nachzustellen, so, als ob das Mittelalter eine tolle Epoche gewesen sei.

Ich hab mit diesen so genannten Traditionen immer irgendwie ein Problem, kann es aber argumentativ nicht so recht in Worte fassen. Für mich ist der „Wert“ nicht klar. Es ist weder kreativ, noch bringt es einen gedanklich vorwärts, noch kann man daraus etwas sinnvolles für die Gegenwart oder Zukunft oder für das tägliche Leben ableiten. Oder übersehe ich da was?


Darf ich blöd fragen seit wann bei euch das Mittelalter nachgestellt wird und was das mit Traditionen zu tun hat?
_________________
Storm by Tim Minchin
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
Tassilo
Deaktiviert



Anmeldungsdatum: 17.05.2004
Beiträge: 7361

Beitrag(#1004758) Verfasst am: 21.05.2008, 14:58    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Ein Volk ohne Tradition ist kulturlos. Allerdings ist ein Teil der T. mit großer Vorsicht zu genießen.

"großer Vorsicht" = viel Alkohol?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Peter H.
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1004761) Verfasst am: 21.05.2008, 14:59    Titel: Antworten mit Zitat

das käme mitunter noch hinzu! zwinkern
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Mobienne
Auf dem Weg
Moderator



Anmeldungsdatum: 09.06.2007
Beiträge: 3840
Wohnort: Allgäu

Beitrag(#1004769) Verfasst am: 21.05.2008, 15:19    Titel: Re: Der Wert der Traditionen Antworten mit Zitat

Jolesch hat folgendes geschrieben:
mobienne hat folgendes geschrieben:

Ähnliche „Diskussionen“ hatten wir bereits bezüglich eines Stadtfestes, das aufwändiger Weise lediglich darauf basiert, einen mittelalterlichen Festzug nachzustellen, so, als ob das Mittelalter eine tolle Epoche gewesen sei.

Ich hab mit diesen so genannten Traditionen immer irgendwie ein Problem, kann es aber argumentativ nicht so recht in Worte fassen. Für mich ist der „Wert“ nicht klar. Es ist weder kreativ, noch bringt es einen gedanklich vorwärts, noch kann man daraus etwas sinnvolles für die Gegenwart oder Zukunft oder für das tägliche Leben ableiten. Oder übersehe ich da was?


Darf ich blöd fragen seit wann bei euch das Mittelalter nachgestellt wird und was das mit Traditionen zu tun hat?


darfst du. ich meine dieses fest. ich wohn da nicht, bin aber damit mehrmals in berührung gekommen und das war das fest, über das ich mit meiner kollegin gesprochen habe. tradition ist die durchführung des festes selber. oder ist das nicht als tradition zu sehen?
_________________
Wo Worte selten, haben sie Gewicht. Shakespeare. Wo viel Geseier, nicht...
Wer Stroh im Kopf hat, fürchtet den Funken dieser Wahrheit. Nach Jupp Müller
Der Verstand ist wie eine Fahrkarte. Sie hat nur dann einen Sinn, wenn sie benutzt wird. Ernst R. Hauschka
Charakter ist etwas, was man von billigen Menschen nicht erwarten darf.


Zuletzt bearbeitet von Mobienne am 21.05.2008, 15:34, insgesamt einmal bearbeitet
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Reza
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 4188

Beitrag(#1004770) Verfasst am: 21.05.2008, 15:26    Titel: Re: Der Wert der Traditionen Antworten mit Zitat

Jolesch hat folgendes geschrieben:
mobienne hat folgendes geschrieben:

Ähnliche „Diskussionen“ hatten wir bereits bezüglich eines Stadtfestes, das aufwändiger Weise lediglich darauf basiert, einen mittelalterlichen Festzug nachzustellen, so, als ob das Mittelalter eine tolle Epoche gewesen sei.

Ich hab mit diesen so genannten Traditionen immer irgendwie ein Problem, kann es aber argumentativ nicht so recht in Worte fassen. Für mich ist der „Wert“ nicht klar. Es ist weder kreativ, noch bringt es einen gedanklich vorwärts, noch kann man daraus etwas sinnvolles für die Gegenwart oder Zukunft oder für das tägliche Leben ableiten. Oder übersehe ich da was?


Darf ich blöd fragen seit wann bei euch das Mittelalter nachgestellt wird und was das mit Traditionen zu tun hat?


Da gibt es eine ganze Menge, Landshuter Hochzeit, das Kaltenberger Ritterturnier


http://www.ritterturnier.de/ust/default.asp

Diese Mittelalterleute sind ohnehin auf jedem größeren Stadtfest

@ mobienne
Sooo finster war das Mittelalter in vielerlei Beziehung übrigens überhaupt nicht, da kam mit dem Anfang der Neuzeit, grade für Frauen, viel Finstereres.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ralf Rudolfy
Auf eigenen Wunsch deaktiviert.



Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1004775) Verfasst am: 21.05.2008, 15:42    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde, wenn man das Mittelalter realistisch wieder aufleben lassen wollte, dann müßte man erstmal ein paar Ladungen Scheiße auf die Straße kippen und eine ordentliche Anzahl Ratten freilassen.

Wenn auch das Mittelalter durchaus nicht entgegen landläufiger Meinung das finstere war, so bieten diese diversen Veranstaltungen dennoch ein falsches Bild davon.
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1004777) Verfasst am: 21.05.2008, 15:47    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Wenn auch das Mittelalter durchaus nicht entgegen landläufiger Meinung das finstere war, so bieten diese diversen Veranstaltungen dennoch ein falsches Bild davon.


Ja.

Aber wenn man das weiß ist an solchen Veranstaltungen ichts verkehrtes mehr. Ich geh' ja auch ab un an ins Kino ...

(Keine Ahnung, ob Besucher oder Veranstalter der Meinung sind, sowas wäre authentisch ...)
_________________
Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ralf Rudolfy
Auf eigenen Wunsch deaktiviert.



Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1004779) Verfasst am: 21.05.2008, 15:51    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Wenn auch das Mittelalter durchaus nicht entgegen landläufiger Meinung das finstere war, so bieten diese diversen Veranstaltungen dennoch ein falsches Bild davon.


Ja.

Aber wenn man das weiß ist an solchen Veranstaltungen ichts verkehrtes mehr. Ich geh' ja auch ab un an ins Kino ...

Ich vermute mal, daß die meisten der Besucher solcher Veranstaltungen ohnehin nichts übers Mittelalter wissen und auch nicht deswegen dahin gehen, weil sie etwas darüber wissen wollen, sondern das Ganze vielmehr als rustikale Bespaßung sehen.
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Quéribus
Eretge



Anmeldungsdatum: 21.07.2003
Beiträge: 5947
Wohnort: Avaricum

Beitrag(#1004786) Verfasst am: 21.05.2008, 16:04    Titel: Antworten mit Zitat

in Sachen noch (oder wieder) lebendiger Traditionen kann man in der Bretagne so einiges finden
und meist geht's dabei hoch her

die Cercles celtiques (gibt's fast in jedem Ort, snd so ne Art Volkstanzgruppen) sind alles andere als verstaubte Reaktionärentreffen, dasselbe gilt für die Bagadou , die speilen nicht nur alte Stücke, sondern die Musik "lebt" indem sie sich ständig erneuert, neue Motive, "moderne" Instrumente werden hinzugezogen etc.

waren am Wochenede auf derNuit Interceltique in Rennes
da war auch der derzeitige Champion de Bretagne der Bagadou, der Bagad Brieg (aus St Brieuc), bei denen ging ganz schön die Post ab...
dasselbe bei einer schottischen Formation, den Red Hot Chilli Pipers Lachen

die hier waren auch dabei Cool wobei dieser spezielle Bagad spzusagen eine Kompilation aus Mitglieder anderer Bagadou ist...

dazu dann Carlos Nunez (unter anderem den Bolero von Ravel auf der gaïta...), Denez Prigent (überwiegend bretonische gwerz, a capella gesungen, umwerfend...)

dazu dann noch mehrere Cercles celtiques aus verschiedenen Ecken der Bretagne (und entsprechend unterschiedlichen Kostümen)

edit: plus ein Chor walisischer Bergleute (ehemaliger, da die Minen von Maggie Thatcher stillgelegt wurden, die Chöre gibt's aber immer noch)
_________________
"He either fears his fate too much
or his deserts are small
That dares not put it to the touch
To gain or lose it all."
James Graham
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Mobienne
Auf dem Weg
Moderator



Anmeldungsdatum: 09.06.2007
Beiträge: 3840
Wohnort: Allgäu

Beitrag(#1004790) Verfasst am: 21.05.2008, 16:10    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Wenn auch das Mittelalter durchaus nicht entgegen landläufiger Meinung das finstere war, so bieten diese diversen Veranstaltungen dennoch ein falsches Bild davon.


Ja.

Aber wenn man das weiß ist an solchen Veranstaltungen ichts verkehrtes mehr. Ich geh' ja auch ab un an ins Kino ...

Ich vermute mal, daß die meisten der Besucher solcher Veranstaltungen ohnehin nichts übers Mittelalter wissen und auch nicht deswegen dahin gehen, weil sie etwas darüber wissen wollen, sondern das Ganze vielmehr als rustikale Bespaßung sehen.


und da sagt meine kollegin, das wäre der wert, den es zu erhalten gilt und der als wertvoll erachtet werden muß. für mich ist es das eben nicht.
_________________
Wo Worte selten, haben sie Gewicht. Shakespeare. Wo viel Geseier, nicht...
Wer Stroh im Kopf hat, fürchtet den Funken dieser Wahrheit. Nach Jupp Müller
Der Verstand ist wie eine Fahrkarte. Sie hat nur dann einen Sinn, wenn sie benutzt wird. Ernst R. Hauschka
Charakter ist etwas, was man von billigen Menschen nicht erwarten darf.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Reza
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 4188

Beitrag(#1004797) Verfasst am: 21.05.2008, 16:51    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Rasmus hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Wenn auch das Mittelalter durchaus nicht entgegen landläufiger Meinung das finstere war, so bieten diese diversen Veranstaltungen dennoch ein falsches Bild davon.


Ja.

Aber wenn man das weiß ist an solchen Veranstaltungen ichts verkehrtes mehr. Ich geh' ja auch ab un an ins Kino ...

Ich vermute mal, daß die meisten der Besucher solcher Veranstaltungen ohnehin nichts übers Mittelalter wissen und auch nicht deswegen dahin gehen, weil sie etwas darüber wissen wollen, sondern das Ganze vielmehr als rustikale Bespaßung sehen.


Na ja, ein Ritterturnier diente im MA ja auch zur Bespaßung, da wäre das also durchaus schon mal in der Traditon der Tradition.
Die Landshuter Hochzeit ist ein historisches Ereignis, und wird alle 4 Jahre, glaub ich, nachgespielt.
Das ist in Landshut aber auch immer ein Ereignis, an dem die halbe Stadt irgendwie beteiligt ist.

In vielen Dingen legen die schon sehr großen Wert auf originale Ausstattung, also einfach nur was erfunden, ist da nicht, und Kaltenberg ist ja nun auch eine originale Kulisse mit Geschichte und Tradition.

Veranstalter davon ist übrigens Luitpold Prinz von Bayern, ein Wittelsbacher und Urenkel von Ludwig III.
Ein bisserl Geschichtsbewusstsein kann man da schon vermuten Auf den Arm nehmen
So eine Burg aus dem 13.Jh finanziert sich zudem auch nicht von selbst, bzw. jetzt wahrscheinlich schon.
Er macht die Spiele aber auch schon seit 26 Jahren.
Ich war selber noch nie da, also zum Turnier, aber Freunde von mir, selber Künstler, allerdings nicht gerade in punkto MA unterwegs, ganz im Gegenteil finden es schön.

Und für Kinder ist da auch ne Menge geboten, nicht nur zum Gucken und Kaufen


Bei diesen Mittelalterleuten hat sich ja auch schon seit Jahren eine fahrende Gemeinde herausgebildet, die von diversen alten Handwerken lebt, und die auf den Märkten zeigen und erklären wie das geht.

Die haben auch einen Lebensstil daraus gemacht, und verkehrter, als im Hochhaus zu wohnen und Schicht zu arbeiten finde ich das auch nicht, oder vielleicht gar nichts tun zu können.

Und wenn sie dann ein wenig rumphantasieren, und nicht alles zu hundert Prozent stimmt, das macht doch nichts, aber ein wenig erfährt man schon übers MA, und nicht nur Falsches.

Wer es nicht mag, muss ja nicht hin, aber im Verhältnis zu vielen Stadtfesten, auf denen heute nur noch Fress- und Saufstände rumstehen, scheint mir da ja noch mehr geboten.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Reza
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 4188

Beitrag(#1004801) Verfasst am: 21.05.2008, 17:01    Titel: Antworten mit Zitat

Quéribus hat folgendes geschrieben:
in Sachen noch (oder wieder) lebendiger Traditionen kann man in der Bretagne so einiges finden
und meist geht's dabei hoch her..............


Ich liebe es...

Das schärfste was ich da je gehört habe, war bretonische Musik mit Reggae Rythmus, das schönste Fest Noz in Goulien, das war fast wie eine Zeitreise.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
DeHerg
nun schon länger Ranglos



Anmeldungsdatum: 28.04.2007
Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock

Beitrag(#1004804) Verfasst am: 21.05.2008, 17:14    Titel: Re: Der Wert der Traditionen Antworten mit Zitat

Reza hat folgendes geschrieben:
Da gibt es eine ganze Menge, Landshuter Hochzeit, das Kaltenberger Ritterturnier


http://www.ritterturnier.de/ust/default.asp

Diese Mittelalterleute sind ohnehin auf jedem größeren Stadtfest

@ mobienne
Sooo finster war das Mittelalter in vielerlei Beziehung übrigens überhaupt nicht, da kam mit dem Anfang der Neuzeit, grade für Frauen, viel Finstereres.
besonders Putzig:wenn vorher Mittelalter angekündigt wird und dann Leute mit Vollplattenrüstungen(wie auf dem Bild) auftauchen(die eigentlich in die Neuzeit datieren). Lachen
_________________
Haare spalten ist was für Grobmotoriker

"Leistung muss sich wieder lohnen"<--purer Sozialismus
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Reza
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 4188

Beitrag(#1004841) Verfasst am: 21.05.2008, 18:57    Titel: Re: Der Wert der Traditionen Antworten mit Zitat

DeHerg hat folgendes geschrieben:
besonders Putzig:wenn vorher Mittelalter angekündigt wird und dann Leute mit Vollplattenrüstungen(wie auf dem Bild) auftauchen(die eigentlich in die Neuzeit datieren). Lachen


Die Hexenverbrennungen werden schließlich auch immer dem Mittelalter zugeordnet, dabei lagen die Höhepunkte dieses "Sports" eindeutig in der Neuzeit, gingen gar weit in diese hinein.
Da würde ich mich wegen einer Rüstung, die ein paar Jahre falsch datiert ist ja nicht weiter aufregen, zumal es Turniere als Showtime ja noch länger gab.

Wie also lautet das genaue Datum dieser Rüstung?
Frauen werden übrigens auch nicht so oft drin geseteckt haben.

Aber du musst ja nicht hin, wenn deine historischen Exaktheitsgefühle schwer verletzt wären.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Bliss
registrierter User



Anmeldungsdatum: 07.03.2008
Beiträge: 312

Beitrag(#1004923) Verfasst am: 21.05.2008, 21:12    Titel: Antworten mit Zitat

Ist "Tradition" nicht ein Synonym für "Früher war alles besser" Am Kopf kratzen

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Ein Volk ohne Tradition ist kulturlos. Allerdings ist ein Teil der T. mit großer Vorsicht zu genießen.

Kultur bleib doch Kultur auch wenn wir sie nicht mehr praktizieren.


Allgemein kann ich mit solchen Festen eher "nichts" bis "absolut nichts" anfangen und halte mich da auch eher fern.
Aber ein paar zünftige Nix Küßchen würd ich schon mal gerne sehen Cool (den bogenschützen nicht die kröte Lachen )
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
astarte
Foren-Admin
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1004944) Verfasst am: 21.05.2008, 21:34    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
"Traditionell" gehen meiner Fau und ich jedes Jahr Bärlauch pflücken.
"Traditionell" schaue ich jedes Jahr das Eurovisions-Songvestival.
Gilt das eigentlich auch, oder ist das mehr "gewohheitsmäßig"?


Ähhhm zum Eurovisionsding sach ich mal nix... Pfeifen Aber egal, wenn deine Urenkel dieses wie eine heilige Handlung aufführen mit viel Tamtam, und wehe wenn jemand vom Ritual abweicht, dann gibts Ärger. Wenn die Kinder (also die Ururenkel) gezwungen werden den Eurovisionsongkontest anzusehen, es genau die Knabbersachen dazu gibt, wie bei euch damals, obwohl die eigentlich keiner mag, und dieselben Hausschlappen tragen müssen, wie ihr...dann ist es tote Tradition, jetzt ist es lebendig und ne feine Sache.
_________________
Tja
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Kultur und Gesellschaft Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite 1, 2  Weiter
Seite 1 von 2

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.



Impressum & Datenschutz


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group