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Das Mittelalter (ca. 500-1500) - War es wirklich so finster?
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1005065) Verfasst am: 21.05.2008, 23:56    Titel: Das Mittelalter (ca. 500-1500) - War es wirklich so finster? Antworten mit Zitat

Wikipedia - Mittelalter

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Mittelalter
Der Begriff Mittelalter bezeichnet in der europäischen Geschichte die Epoche zwischen Antike und Neuzeit, von etwa 500 bis 1500. In ihr wurde die politische und kulturelle Dominanz des griechisch-römisch geprägten Mittelmeerraums abgelöst durch eine neue, fast ganz Europa umfassende Welt christlicher Feudalstaaten romanischer, germanischer, slawischer und keltischer Völkerschaften.

Grundzüge des europäischen Mittelalters waren eine nach Ständen geordnete Gesellschaft, eine gläubig christliche Geisteshaltung in Literatur, Kunst und Wissenschaft und Latein als gemeinsame Kultur- und Bildungssprache. Daneben waren die Idee der Einheit der christlichen Kirche (die aber faktisch nach dem großen Schisma mit der Ostkirche nicht mehr bestand) sowie ein recht einheitliches Weltbild kennzeichnend für diese Epoche. Die vorherrschende Gesellschafts- und Wirtschaftsform des Mittelalters war der Feudalismus.


Untergliederung des Mittelalters
Im deutschsprachigen Raum hat seit dem 19. Jahrhundert die von der Nationalidee beeinflusste, an der fränkischen und deutschen Herrschergeschichte orientierte Geschichtsschreibung das Mittelalter vornehmlich in drei Hauptphasen gegliedert:

* Frühmittelalter (6. Jahrhundert bis Anfang 10. Jahrhundert), die Epoche der Merowinger und Karolinger
* Hochmittelalter (Anfang 10. Jahrhundert bis ca. 1250), die Zeit der Ottonen, Salier und Staufer
* Spätmittelalter (ca. 1250 bis ca. 1500), der Herbst des Mittelalters, nach dem Scheitern der klassischen Kaiseridee

Diese Trinität war an der Vorstellung von Aufstieg, Blüte und Verfall ausgerichtet.

Durch veränderte Fragestellungen, insbesondere auch den Einfluss wirtschafts-, sozial- und kulturgeschichtlicher Fragestellungen, ging man allmählich von dem an der Herrschergeschichte ausgerichteten Ordnungsmodell ab und betonte die Veränderungen des 11./12. Jahrhundert als entscheidende Zäsur des als Mittelalter bezeichneten Jahrtausends. Oft führt das dazu, dass man nur noch das frühere vom späteren Mittelalter unterscheidet.




ein anderes Forum hat folgendes geschrieben:
[...]wenn wir das MA betrachten, dann sollten wir auch einen Blick auf die anderen Epochen im Vergleich zeigen, umd das MA zu verstehen.

Unsere heutigen Lebensumstände als Maßstab zu nehmen, ist völliger Unfug.
Finster war das Leben zumeist dann, wenn sich eine gesellschaftliche Entwicklung zu einem Extrem ausformte, pervertierte.

Zumeist klaffte dann die Schere zwischen den Idealen und den Lebensumständen der breiten Bevölkerung extrem auseinander.
Diese Krise am Ende einer Entwicklungsform führte dann zumeist zu einem Umbruch und einem neuen Weg, der dann wieder irgendwann scheiterte.

So war das Ende der Antike z.B. in der Chaoszeit der Völkerwanderungen so ein Punkt...dann das Ende des "Mittelalters" in SpäMi/Renaissance durch Pest und religiösen Wahnsinn mit Krieg.

Es folgte die vorindustrielle Ära, die in Napoleon und den damaligen Kriegen unterging, während das industrielle Zeitalter unter Hakenkreuz, Dollarzeichen und rotem Stern in den Taumel der Selbstzerstörung geriet, seeeehr vereinfacht gesagt.

Mal sehen, so in 1-200 Jahren wird das 20te Jahrhundert als das Finstere Zeitalter gelten.


Weshalb wird das MA überhaupt als so finster bezeichnet oder empfunden. Was ist, verglichen mit anderen historischen Epochen, .als so finster anzusehen?
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1005067) Verfasst am: 22.05.2008, 00:00    Titel: Antworten mit Zitat

Da musst du Skeptiker fragen.

Argaith und ich haben sehr lange versucht im aufzuzeigen, dass es nicht so finster ist.

Aber er macht es für Hitler verantwortlich.

Agnost
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
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Beitrag(#1005071) Verfasst am: 22.05.2008, 00:02    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht war das Mittelalter ja auch deshalb so finster, weil noch niemand den Schalter gefunden hatte um das Licht des Marxismus/Leninismus anzuschalten? zynisches Grinsen
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1005074) Verfasst am: 22.05.2008, 00:05    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Da musst du Skeptiker fragen.

Argaith und ich haben sehr lange versucht ihm aufzuzeigen, dass es nicht so finster ist.


Finde ich eben auch.
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1005080) Verfasst am: 22.05.2008, 00:15    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Vielleicht war das Mittelalter ja auch deshalb so finster, weil noch niemand den Schalter gefunden hatte um das Licht des Marxismus/Leninismus anzuschalten? zynisches Grinsen


Da täuschst du dich aber.
Lies mal bei Morus und Campanella nach utopischen Gesellschaftsformen. zwinkern
(wobei Campanella eigentlich schon ziemlich spät war)

Oder schau die die Wiedertäufer in Münster an.
Verschiedene Mönchsorden.
Verschiedenste christliche Sekten, die vielfach das Privateigentum abschafften und sich zu solidarisch-genossenschaftlichen Kommunen zusammenschlossen (in Anlehnung an die Urchristen).

...aber das würde hier zu weit führen.
Man muss auch mal über andere Dinge diskutieren können. Smilie


Zuletzt bearbeitet von Baldur am 22.05.2008, 00:15, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1005081) Verfasst am: 22.05.2008, 00:15    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn ich recht informiert bin, wurde im Mittelalter eine (!) Erfindung gemacht, nämlich irgendein Gadget fürs Pferd. *1

Finsterer geht's wohl kaum.



*1 = Kummet
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rk72
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Anmeldungsdatum: 09.04.2008
Beiträge: 2462

Beitrag(#1005085) Verfasst am: 22.05.2008, 00:21    Titel: Re: Das Mittelalter (ca. 500-1500) - War es wirklich so finster? Antworten mit Zitat

Zitat:
Die vorherrschende Gesellschafts- und Wirtschaftsform des Mittelalters war der Feudalismus.


Stimmt so nicht. Der hat sich nach und nach ausgebildet, ist aber nicht das Thema.

venicius hat folgendes geschrieben:
Weshalb wird das MA überhaupt als so finster bezeichnet oder empfunden. Was ist, verglichen mit anderen historischen Epochen, .als so finster anzusehen?


Wahrscheinlich eine Legende. Wahrscheinlich geht das auf die Zeit der Aufklärung zurück in der man sich von dem Mittelalter abgrenzen wollte. Man sah die Zeit so, wie wir heute das 19'te Jahrhundert sehen. Etwas primitiver. Man hatte wohl dem Zeitalter einiges zugesprochen was so nicht gestimmt hat.

Das Problem ist wahrscheinlich, daß es die Zeit war in der man anfing Bücher zu drucken. Der eine schrieb oder behauptete etwas, der Andere schrieb ab, der Andere schrieb ab, der Andere schrieb ab, usw. Die Zeit der Aufklärung ist einen Zeit in der viele historische Mythen ihren Anfang nahmen. In der zeit haben einfach zu viele voneinander angeschrieben. Durch die ganze Abschreiberei waren einige Behauptungen irgendwann in paar duzend Büchern. 100 Jahre später stand dies und das in fast allen Büchern gleich, also mußte es wahr sein. Wozu sollte man es überprüfen. Den folgen weitere Bücher die wieder abschrieben und irgendwann waren wir im 20. Jahrhundert.
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1005088) Verfasst am: 22.05.2008, 00:24    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Wenn ich recht informiert bin, wurde im Mittelalter eine (!) Erfindung gemacht, nämlich irgendein Gadget fürs Pferd. *1

Finsterer geht's wohl kaum.



*1 = Kummet


Ich habe bem googlen mal ein paar Erfindungen gefunden:
- die Brille
- die Kogge
- Katapulte
- Orientierung auf hoher See
- Heliozentrisches Weltbild
- Kompass
- Fernrohr
- Karavelle
- Buchdruck (und damit Massenproduktion) (im Jahr 1447)
- Dosenuhren : Vorgänger der modernen Taschenuhren (im Jahr 1510)
- Tragbare Uhren (im Jahr 1430)
- Globus der Erde (im Jahr 1492)
- Spinnrad (im Jahr 1200)
- Turm- und andere Windmühlen (Anfang des 15.Jahrhunderts)
- Armbrust (im 12. Jahrhundert)

Wissenschaft im Mittelalter

Zitat:
Die erste bezeugte Anwendung vom Pulvergeschützen ist im Jahre 1334 zu verzeichnen. Konrad Keyser berichtet in einem Manuskript über aufblasbare Schwimmgürtel aus Leder, Belagerungsmaschinen, Hebezeuge, Pumpen und Wasserleitungen und sogar eine Dampfbadeanstalt. In den Klöstern wurde auch tüchtig geforscht und experimentiert. So fand man Rezepte zum Goldschmieden, zum Glasschmelzen, zum Gießen oder zum Bau von Orgeln. Weitere Erfindungen waren: der Webstuhl mit Trittbrett, die Supportdrehbank, der Schraubstock, die Brille und das Papier. Das deutsche Handwerk gewann Weltgeltung und Deutschland galt im 14. Jh. geradezu als das Land der Technik.


Zitat:
Bei Bradowick (bei Lüneburg) wurde eine frühmittelalterliche Getreidemühle mit Stockgetriebe entdeckt, die nach den Begleitfunden auf das 10. Jahrhundert datiert wird. Für das 14.Jahrhundert sind in Deutschland mit Wasserkraft angetriebene Sägemühlen bezeugt und um diese Zeit mehren sich die Nachrichten, dass man auch im Berg- und Hüttenwesen das Wasser arbeiten ließ. Der Name der im Jahre 1010 erwähnten Ortschaft Schmidmühle deutet auf ein Hammerwerk mit Wasserkraft hin.


Vermutlich meinst du das:
Zitat:
Neben der Wind- und Wasserkraft wurde nun auch die Tierkraft vermehrt genutzt, zum Beispiel für Wagen, Pflug und für den Göpel. Doch die tierische Kraft wurde, bis zur Verbesserung des Zuggeschirrs in 10. Jh. nicht voll genutzt, denn der Zugochse, das Pferd oder der Esel wurden meist so angeschirrt, dass das Tier nicht mit Brust und Schulter, sondern nur mit dem Hals ziehen konnte. Dabei wurde dem Tier die Luftröhre zusammengedrückt, was zu erheblichen Leistungseinbußen führte.


Zuletzt bearbeitet von Baldur am 22.05.2008, 00:31, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Rene Hartmann
Säkular? Na klar!



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Beitrag(#1005089) Verfasst am: 22.05.2008, 00:27    Titel: Antworten mit Zitat

Im Frühmittelater war tatsächlich nicht viel los. Ab etwa 1000 begann eine enorme Entwicklung in technischer, wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht.

Die Zusammenfassung der Periode 500-1500 als Mittelalter erscheint von daher etwas willkürlich. Genausogut könnte man das Frühmittelalter als "dunkle" Zwischenperiode betrachten und Hoch- und Spätmitelalter als Vorstufen der Neuzeit.
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1005093) Verfasst am: 22.05.2008, 00:39    Titel: Antworten mit Zitat

@venicius: Na ja, ich schrieb ja gleich einschränkend: "Wenn ich recht informiert bin..".. zwinkern

Dann bezog sich die Information die ich hatte wohl auf's frühe Mittelalter, wie von R.H. umrissen.
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DeHerg
nun schon länger Ranglos



Anmeldungsdatum: 28.04.2007
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Beitrag(#1005095) Verfasst am: 22.05.2008, 00:43    Titel: Antworten mit Zitat

Armbrust und Katapult gehen auf die Antike zurück

der Buchdruck rangiert am Ende des Mittelalters(genau wie die erwähnten Uhren und Globen)

ob die Kogge als Handelsschiff im Vergleich zu früheren Perioden besser dasteht sei mal dahin gestellt

Die Infrastruktur war in teilen der Antike deutlich besser(Bsp Kanalisation)
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1005097) Verfasst am: 22.05.2008, 00:47    Titel: Antworten mit Zitat

Das Hochmittelalter war keineswegs so finster, wie es uns das Bürgertum suggerieren möchte.
Es gab nicht diese Arbeitswut , Leistungsbesessenheit sowie extreme Angepaßtheit wie im Kapitalismus, die Arbeitszeit nicht länger als heutzutage, (in den Städten) auch wurden Randgruppen wie z.B. heutzutage die Bettler, nicht demaßen geächtet, wie dies in den "modernen" Zeiten der Fall ist. Es gab nicht das Schreckgespenst Massenarbeitslosigkeit, darüberhinaus mehr demokratische Mitbestimmung als in der Jetztzeit. Schließlich hatten die Zünfte das Regiment in den Städten übernommen.
Frauen z.T. mehr emanzipiert als jetzt, gab es doch allerlei Meisterinnen.
Entfremdung gab es gleichfalls nicht.
Es wurden viele Feste gefeiert, mehr als jetzt, und in den Badehäusern war high life, da wurde tüchtig gefickt, während es in den modernen Zeiten recht prüde zugeht.
Drogen wurden keinesfalls so verteufelt wie in "diesen Tagen".
Das natürlich auch dunkle Seiten gab, ist unbestritten.
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1005100) Verfasst am: 22.05.2008, 00:55    Titel: Antworten mit Zitat

Der Steuersatz war in Form des "Zehnt" sehr gering (verglichen mit heute).
Die Arbeitszeit war nur auf das halbe Jahr beschränkt (Zeit der Aussaat und Ernte).

Daher wurden Kriege vorwiegend im Herbst/Winter geführt und blieben in der Regel sehr kurz, da die Bauern zur Aussaat wieder auf den Feldern sein mussten. Natürlich lag dies allerdings auch an der mangelnden Organisation von Nachschub und Verpflegung.
Heute befassen sich damit ja ganze Industrien.
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rk72
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Anmeldungsdatum: 09.04.2008
Beiträge: 2462

Beitrag(#1005102) Verfasst am: 22.05.2008, 01:02    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
wie es uns das ... suggerieren möchte.


Wo kommen immer die Leute her die uns suggerieren möchten, daß uns andere immer etwas suggerieren möchten. Jedem sein suggerieren. Die einen behaupten, daß die einen und das suggerieren möchten, die anderen kommen an und sagen, die uns die anderen etwas suggerieren möchten und dann gibt es noch die, die ebenfalls behaupten, daß es nicht so war wie man es uns suggerieren möchte.

Wieso sagen manche Leute nicht einfach ihre Text auf ohne immer zu behaupten, daß es nicht so war wie irgendwer uns irgendwas suggerieren möchte. Noch nie habe ich vorher das geglaubt, was uns einige suggerieren, daß uns andere suggerieren möchten und... Schieße, jetzt habe ich den Faden verloren.
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1005107) Verfasst am: 22.05.2008, 01:23    Titel: Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:
Der Steuersatz war in Form des "Zehnt" sehr gering (verglichen mit heute).


Der "Zehnt" war nur der Teil, der an die Kirche ging, die Fürsten gingen wohl auch nicht leer aus. zwinkern
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rk72
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Anmeldungsdatum: 09.04.2008
Beiträge: 2462

Beitrag(#1005112) Verfasst am: 22.05.2008, 01:37    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Der "Zehnt" war nur der Teil, der an die Kirche ging, die Fürsten gingen wohl auch nicht leer aus. zwinkern


Jajn. Eigentlich funktionierte das etwas anders. Mal sehen ob ich das einigermaßen hinkriege. Jeder Bauer hatte sein eigenes Land, dann gab es noch das Gemeindeland, dann gab es noch das Land des Fürstentums und zuletzt noch das private Land des Fürsten. Das Ganze hat bestimmte Bezeichnungen, aber die fallen mir nicht ein. Der Fürst war natürlich der Nutznießer des Fürstentum-Landes und jeder Bauer war verpflichtet dieses neben seinem eigenem Land zu bestellen. Für sein privates Land mußte auch der Fürst die Bauern bezahlen.

Die Bauern haben also keine Steuern bezahlt, sondern das Land des jeweiligen Fürsten bestellt.
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Paradox
nicht mehr da



Anmeldungsdatum: 21.03.2007
Beiträge: 418
Wohnort: Köln

Beitrag(#1005115) Verfasst am: 22.05.2008, 01:51    Titel: Antworten mit Zitat

Rene Hartmann hat folgendes geschrieben:
Genausogut könnte man das Frühmittelalter als "dunkle" Zwischenperiode betrachten und Hoch- und Spätmitelalter als Vorstufen der Neuzeit.


Ich finde ja, dass ein grosser Teil der Bevölkerung immer noch nicht in der Moderne angekommen ist.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
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Beitrag(#1005144) Verfasst am: 22.05.2008, 08:46    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn ich manchen post hier so lese, dann moechte man glauben, dass sich manche Leute ins Mittelalter zuruecksehnen. Dafuer braucht man uebrigens keine Zeitmaschine, ein Flugticket nach Riad tut's eigentlich auch... zwinkern
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#1005196) Verfasst am: 22.05.2008, 10:36    Titel: Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:

Ich habe bem googlen mal ein paar Erfindungen gefunden:
- die Brille
- die Kogge
- Katapulte
- Orientierung auf hoher See
- Heliozentrisches Weltbild
- Kompass
- Fernrohr
- Karavelle
- Buchdruck (und damit Massenproduktion) (im Jahr 1447)
- Dosenuhren : Vorgänger der modernen Taschenuhren (im Jahr 1510)
- Tragbare Uhren (im Jahr 1430)
- Globus der Erde (im Jahr 1492)
- Spinnrad (im Jahr 1200)
- Turm- und andere Windmühlen (Anfang des 15.Jahrhunderts)
- Armbrust (im 12. Jahrhundert)


Deine Liste ist grob fehlerhaft (ein kurzer Blick bei Wikipedia zeigt dir das schon), denn die meisten dieser Erfindungen sind lediglich Wiederentdeckungen antiken Wissens. Da wären wir auch beim dem Grund, dieses Zeitalter dunkel zu nennen:
Die Völkerwanderung und das Christentum (und die damit einhergehende Ablehnung der Antike und ihrer Errungenschaften als heidnisch) führten zu einer zunächst völlig rückständigen Epoche, die weit hinter bereits erreichtes zurückfiel.
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#1005203) Verfasst am: 22.05.2008, 10:42    Titel: Antworten mit Zitat

Noch 2 positive Seiten des Mittelalters: 1. fehlende Veinsamung von Menschen, 2. Alte Menschen nicht nur abgeschoben und quasi weggeworfen. Punkt 1 u. 2 sind heutzutage in den imperialistischen Hochburgen, den Städten, gängig.
Der Vergleich mit Riad hinkt gar sehr, siehe meine Positivliste weiter oben.
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1005208) Verfasst am: 22.05.2008, 10:44    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Wenn ich manchen post hier so lese, dann moechte man glauben, dass sich manche Leute ins Mittelalter zuruecksehnen.

Wieso?
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1005214) Verfasst am: 22.05.2008, 10:51    Titel: Antworten mit Zitat

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
venicius hat folgendes geschrieben:

Ich habe bem googlen mal ein paar Erfindungen gefunden:
- die Brille
- die Kogge
- Katapulte
- Orientierung auf hoher See
- Heliozentrisches Weltbild
- Kompass
- Fernrohr
- Karavelle
- Buchdruck (und damit Massenproduktion) (im Jahr 1447)
- Dosenuhren : Vorgänger der modernen Taschenuhren (im Jahr 1510)
- Tragbare Uhren (im Jahr 1430)
- Globus der Erde (im Jahr 1492)
- Spinnrad (im Jahr 1200)
- Turm- und andere Windmühlen (Anfang des 15.Jahrhunderts)
- Armbrust (im 12. Jahrhundert)


Deine Liste ist grob fehlerhaft (ein kurzer Blick bei Wikipedia zeigt dir das schon), denn die meisten dieser Erfindungen sind lediglich Wiederentdeckungen antiken Wissens. Da wären wir auch beim dem Grund, dieses Zeitalter dunkel zu nennen:
Die Völkerwanderung und das Christentum (und die damit einhergehende Ablehnung der Antike und ihrer Errungenschaften als heidnisch) führten zu einer zunächst völlig rückständigen Epoche, die weit hinter bereits erreichtes zurückfiel.


Welche Erfindungen sind das denn? - Link?

Ich kenne noch einen weiteren Grund, warum das MA als dunkel bezeichnet wird:
Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Mit dem humanistischen Begriff der aetas obscura verwandt, aber in der Bedeutung abweichend ist der besonders in der englischsprachigen Geschichts- und Frühgeschichtsforschung etablierte Begriff der Dunklen Jahrhunderte (Dark Ages), worunter allgemein Perioden fehlender oder in der Forschung noch nicht aufgearbeiteter schriftlicher bzw. archäologischer Überlieferung, meist als Zwischenphasen gegenüber vorausgegangenen, vergleichsweise besser dokumentierten Perioden verstanden werden. In der Geschichte Englands zum Beispiel bezeichnet man so speziell den Zeitraum nach dem Ende der römischen Besatzung bis etwa zur Zeit König Alfreds von Wessex, also die Zeit der Einwanderung der Angeln, Sachsen und Jüten.

Außerhalb der Fachsprache werden heute Denk- oder Verhaltensweisen oder ganze Kulturen als „mittelalterlich“ bezeichnet, um ihnen einen besondere Rückständigkeit und Mangel an Aufklärung und Humanität zuzuschreiben.


Nicht also, weil im MA keine Sonne schien, oder weil es derart rückständig und roh war, bezeichnete man das MA als dunkel, sondern weil es mangelhafte Aufzeichnungen und fehlende Quellen gab und man daher als Historiker nur einen schwachen Einblick in die entsprechende Epoche erlangen konnte.
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jagy
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Anmeldungsdatum: 26.11.2006
Beiträge: 7275

Beitrag(#1005220) Verfasst am: 22.05.2008, 10:55    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Das Hochmittelalter war keineswegs so finster, wie es uns das Bürgertum suggerieren möchte.
Es gab nicht diese Arbeitswut , Leistungsbesessenheit sowie extreme Angepaßtheit wie im Kapitalismus, die Arbeitszeit nicht länger als heutzutage, (in den Städten) auch wurden Randgruppen wie z.B. heutzutage die Bettler, nicht demaßen geächtet, wie dies in den "modernen" Zeiten der Fall ist. Es gab nicht das Schreckgespenst Massenarbeitslosigkeit, darüberhinaus mehr demokratische Mitbestimmung als in der Jetztzeit. Schließlich hatten die Zünfte das Regiment in den Städten übernommen.
Frauen z.T. mehr emanzipiert als jetzt, gab es doch allerlei Meisterinnen.
Entfremdung gab es gleichfalls nicht.
Es wurden viele Feste gefeiert, mehr als jetzt, und in den Badehäusern war high life, da wurde tüchtig gefickt, während es in den modernen Zeiten recht prüde zugeht.
Drogen wurden keinesfalls so verteufelt wie in "diesen Tagen".
Das natürlich auch dunkle Seiten gab, ist unbestritten.


Das ist entweder Satire oder ekelhaft!

Aber meld dich mal beim Vatikan, du würdest dich als katholischer Geschichts(um)schreiber gut machen.
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#1005222) Verfasst am: 22.05.2008, 10:59    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn schon von mittelalterlichen Erfindungen die Rede ist...

Hexenwahn
Inquisition
Intoleranz
Heterosexismus
Religionskriege

übrigens allesamt Folgen der Christianisierung
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Peter H.
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Beiträge: 9751

Beitrag(#1005229) Verfasst am: 22.05.2008, 11:03    Titel: Antworten mit Zitat

Nur nicht geifern!
Noch ein Vorteil dieser Zeit sei nachgereicht: Im Freilichtmuseum bei Anspach Taunus erfuhr ich zu meinem Erstaunen, dass der Fleischkonsum der arbeitenden Städter im Mittelalter dem der heutigen Bundesbürger in etwa entsprach. Ausgenommen den Zeiten von Pest, Seuchen, Krieg, Missernte sowie Feuerbrünste.
Ein heutiger Hartzer, armer Rentner, Niedriglohnempfänger kann sich hingegen seltenst Fleisch leisten. Er guckt ganz einfach durch die Röhre! Tja, moderne Zeiten machen`s möglich! (sie sollen doch aber so furchtbar gut sein! so von wegen hoher Lebensstandard, sowie batzenweise Demokratie und was es noch so für feine Sächelchen gibt)
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#1005248) Verfasst am: 22.05.2008, 11:16    Titel: Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:

Nicht also, weil im MA keine Sonne schien, oder weil es derart rückständig und roh war, bezeichnete man das MA als dunkel, sondern weil es mangelhafte Aufzeichnungen und fehlende Quellen gab und man daher als Historiker nur einen schwachen Einblick in die entsprechende Epoche erlangen konnte.


Weiterdenken! Warum gibt es mangelhafte Aufzeichnungen?!
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
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Beitrag(#1005250) Verfasst am: 22.05.2008, 11:18    Titel: Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:

Welche Erfindungen sind das denn? - Link?


Na gib die von dir genannten Erfindungen, also zB "Armbrust" bei Wikipedia ein, voila!
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Beitrag(#1005259) Verfasst am: 22.05.2008, 11:28    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Wenn schon von mittelalterlichen Erfindungen die Rede ist...

Hexenwahn
Inquisition
Intoleranz
Heterosexismus
Religionskriege

übrigens allesamt Folgen der Christianisierung


Was du beschreibst sind aber allesamt besonders gute Charakterisierungen für die Neuzeit.
Von Intoleranz mal abgesehen, von der ich behaupte, dass sie keine Erfindung des MA ist. Über Heterosexismus kann ich nix sagen. Schulterzucken
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
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Beitrag(#1005266) Verfasst am: 22.05.2008, 11:32    Titel: Antworten mit Zitat

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
venicius hat folgendes geschrieben:

Nicht also, weil im MA keine Sonne schien, oder weil es derart rückständig und roh war, bezeichnete man das MA als dunkel, sondern weil es mangelhafte Aufzeichnungen und fehlende Quellen gab und man daher als Historiker nur einen schwachen Einblick in die entsprechende Epoche erlangen konnte.


Weiterdenken! Warum gibt es mangelhafte Aufzeichnungen?!


Fehlende Schriftform in der Verwaltung und unausgereifte Bürokratie (nach unseren Maßstäben).
Geringe Alphabetisierung der Bevölkerung. Alles Unbestritten.

Aber kann das dafür herhalten, das MA abwertend als finster zu bezeichnen (abgesehen von der mangelnden Quellenlage und schlechtem Einblick in die Epoche)?
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rk72
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Anmeldungsdatum: 09.04.2008
Beiträge: 2462

Beitrag(#1005274) Verfasst am: 22.05.2008, 11:39    Titel: Antworten mit Zitat

Mario Hahna hat folgendes geschrieben:
Deine Liste ist grob fehlerhaft ... denn die meisten dieser Erfindungen sind lediglich Wiederentdeckungen antiken Wissens.


Dann ist meine teurer High-Tech Alufelge auch nur eine Weiterentwicklung des primitiven Holzrades aus der Antike?

Kacke.

Zitat:
und die damit einhergehende Ablehnung der Antike und ihrer Errungenschaften als heidnisch


Was erzählst du da für Unsinn. Die Antike wurde sehr verehrt.
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