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Telliamed registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.03.2007 Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten
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(#1009364) Verfasst am: 28.05.2008, 09:37 Titel: Verklärung des Soldatentods in heutigen Kriegen? |
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Das, was hier in dem Eingangsbeitrag und in manchen Vortragstiteln im "wissenschaftlichen Gewande" zum Vorschein kommt, erscheint mir als ziemlich schlimm und an einigen Stellen fast schon als pervers.
http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=9381
Richtig ist, dass die Bundeswehreinsätze weit weg von Deutschland keinesfalls völkerrechtlich eindeutig abgesichert sind. Eine öffentliche Diskussion über die Auslandseinsätze findet kaum statt.
Da diskutieren jetzt Wissenschaftler, Offiziere und Politiker darüber, wie man das Gedenken an die noch "fallen werdenden / sollenden" Bundeswehrangehörigen so organisiert, dass die Bevölkerung wieder mitmacht.
Es schwingt fast so etwas wie Bedauern mit, dass man diesen kriegsmüden Deutschen nicht mehr die rechte Begeisterung für ihre "Helden" abringen kann:
Zitat: | Sichtbar wird ein spezifisch deutsches, doppeltes Dilemma: Weder gibt es eine staatspolitische Räson und Legitimation für aktives kriegerisches Handeln, noch existieren positive Konnotationen bzw. Ritualisierungen für den gewaltsamen Tod von Soldaten und Zivilisten im Krieg. |
Also es ist ein "Dilemma", wenn die Deutschen keine "positiven" Konnotationen im Zusammenhang mit Kriegstod hinbekommen?
Mehr als 60 Jahre nach Kriegsende wird an einem neuen "Heroenkult" gebastelt.
Natürlich ist die evangelische Kirche wieder mit von der Partie, siehe Austragungsort Loccum.
Dass da mal jemand hingehen und sagen würde: Ist es schon zu spät, zu verhindern, dass noch mehr junge Leute in diesen Kriegen fallen?
Oder muss man jetzt schon resignieren und darüber reden, wie man mit den Kriegstoten von morgen umgeht, damit wieder "heldischer Geist" einzieht.
Oder sehe ich das alles zu schwarz und tue den Organisatoren Unrecht - die sind doch eher friedensbewegt!?
(ich erinnere mich an die Zeile der Nationalhymne "Dass nie eine Mutter mehr ihren Sohn beweint";
nach 1989 konnte man sich für eine kurze Zeit erstmals als Pazifist bekennen, ohne wieder in den Verdacht mangelhafter Vaterlands-Verteidigungs-Liebe und Schlappschwänzigkeit zu geraten.)
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Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
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(#1009384) Verfasst am: 28.05.2008, 10:19 Titel: |
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Sobald Deutschland einen mittleren Blutzoll bei einem ihrer Verpflichtungen eingeht, sind die Auslandseinsätze wie ein Spuk verschwunden.
Die deutsche Kriegspropaganda kann nur kleinere "Zufälle" oder "Unfälle" herunterspielen.
Weil das bekannt ist, versucht man ja vehement auf eine europäische Armee auszuweichen.
mfg Kosh
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Telliamed registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.03.2007 Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten
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(#1009394) Verfasst am: 28.05.2008, 10:34 Titel: |
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@Botschafter Kosh
Zitat: | Sobald Deutschland einen mittleren Blutzoll bei einem ihrer Verpflichtungen eingeht, sind die Auslandseinsätze wie ein Spuk verschwunden.
Die deutsche Kriegspropaganda kann nur kleinere "Zufälle" oder "Unfälle" herunterspielen.
Weil das bekannt ist, versucht man ja vehement auf eine europäische Armee auszuweichen. |
Es kann aber auch sein, dass es einen "Point of no return" gibt (wie der Engländer zu sagen pflegt). Die USA arbeiten ja darauf hin, dass es auch für die Bundeswehr heisst: "Mitgefangen, mitgehangen!" und Angela Merkel, ob sie will oder nicht, eine neue Margaret Thatcher spielen muß.
___
Übrigens gab es in vergangenen Debatten des FGH über Afghanistan, Irak und andere Kriegseinsätze, wenn ich mich nicht irre, auch Leute, die der Ansicht waren, dass Deutschland mitmachen muss, um den "Terrorismus" auch am Hindukusch zu bekämpfen.
Mal sehen, ob es gelingt, jemanden wieder herauszulocken und ihn zu bitten, die Frage zu beantworten, wie dann mit den zu erwartenden Kriegstoten umgegangen wird.
Die Sprachregelung von CDU/SPD - Teilnehmer aus diesen Parteien sind auf der Tagung in Loccum ausgewiesen - läßt ja nicht einmal zu, das, was da in Afghanistan vor sich geht, als "Krieg" zu bezeichnen (wobei die Amerikaner keine Hemmungen haben), sondern es werden Euphemismen benutzt, wie "friedenserhaltende Einsätze".
Im "Spiegel" vom vergangenen Wochenende war ein Artikel, der den Afghanistankrieg als verloren bezeichnet, obwohl dort mittlerweile Truppen aus 40 Ländern seien. Zehnmal so viel Soldaten seien nötig, um das Land zu "befrieden".
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rk72 gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.04.2008 Beiträge: 2462
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(#1009445) Verfasst am: 28.05.2008, 11:58 Titel: Re: Verklärung des Soldatentods in heutigen Kriegen? |
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@Telliamed
Also du und Botschafter Kosh habt ein derartiges Kontrabild, d.h. ihr habt euch in eine derartige extreme Ecke gestellt, daß es schon vollkommen legitim ist, daß andere ebenfalls eine extremes Position einnehem.
Zuerst zum der völkerrechtlichen Absicherung. Keine Angst, es ist völkerrechtlich abgesichert.
Zu der Legitimität nach GG. Es kratzt zwar extrem an der Legitimität, es ist aber legitim. Die Soldaten als solches befinden sich zwar in einem Krisengebiet, aber nicht im Kriegseinsatz. Die aktuelle afghanische Regierung ist legitim und anerkannt. Die Bundeswehr führt also kein Krieg gegen einen Staat. Auch beteiligt sie sich nicht an einem Bürgerkrieg, sondern übernimmt Sicherungsaufgaben. Die mögen dem normalen Durchschnittsbürger wie Kampfeinsatz aussehen, sind es aber nicht. Aber es stimmt, die Soldaten befinden sich in gefährlichen Gebeiten.
Kein Soldat dort wurde zum Einsatz gezwungen. Zwar gibt es bei einigen Offizien und Unteroffizieren einen gewissen inneren Druck, denn es sieht schlecht aus wenn die Kompanie ausrückt und die höheren Dienstgrade bleiben, aber ansonsten ist es freiwillig. Würden sich keine freiwillig melden, gäbe es keine Einsätze.
Du mußt auch akzeptieren, daß deine Meinung nicht maßgebend ist. Wenn die Mehrheit dahinter steht, dann ist der Demokratie genüge getan worden. Deine Stimme und Meinung ist nur eine Stimme und Meinung.
@Botschafter Kosh
Also ob es eine deutsche Kriegspropaganda gibt das bezweifele ich. Nur weil du starke Worte nutzt und sie gebrauchst oder missbrauchst, macht das Ganze nicht wahr. In einer Demokratie muß man akzeptieren, daß es andere Meinungen gibt und wenn sie zufällig nicht der eigenen entspricht, ist es nicht gleich Propaganda. Ich höre und lese auch Nachrichten und habe nicht den Eindruck, daß eine der Seiten mich besonders beeinflußt. Natürlich kann man die Presse als solches eine gewisse Dummheit bescheinigen, denn viele machem sich mit einer Nachricht auch nicht viel Mühe, sondern verarbeiten sie. Das bedeutet aber nicht, daß die Gegenseite sich viel Mühe mach. Nur eine Kontraposition einzunehmen bedeutet nicht sich mit dem Thema auseinender gesetzt zu haben.
Zum Thema Propaganda kann man eigentlich sahen, daß sie kaum stattfindet. Die paar Nachrichten machen noch lange keine Propaganda. Im gegenteil, über die eigentlichen Einsätze der Bundeswehr in Afghanistan hört und sieht man so gut wie nicht. Das einzig nennenswerte was ich über die Arbeit vor Ort gesehen habe war eine Reportage auf einem kaum bekannten privaten Sender. Man sieht also so gut wie nicht von deren Arbeit. Keinen interessiert es. Deshalb hat man auch ein falsches Bild von dem Einsatz dort. In der Regel besteht die Arbeit aus Patrolien, Konvois und sonstigen Sicherungsmaßnahmen für humanitäre und sonstige Organisation. Also wenn einer Propaganda machen wollte, der müßte mehr von solchen Einsätzen zeigen. Das würde garantiert die Zustimmung steigern. Dagegen die paar unliebsamen Beiträge in den Medien als Propaganda zu bezeichnen zeigt lediglich die Position der sagenden Person. Extrem. Und für Extreme ist alles Propaganda.
Ob die Bundeswehr am Hindukusch gegen den Terrorismus kämpft bezweifele ich mal, denn die Bundestwehr als solches hat keinen Kampfeinsatz (Spezialkräfte mal ausgenommen).
Separatisten gibt es in jedem Land und ihr beide sein Separatisten die meinen, daß wir alle schön in unserem Land bleiben sollten und uns bei den anderen nicht einmischen sollten.
Nun, auch ich will nicht, daß nur ein deutscher Soldat irgendwo umkommt, aber wieso soll ich etwas dagegen haben, daß man die gefallenen Soldaten ehrt?
Bei all deiner Meinung darfst du nicht vergessen, daß du nur eine Stimme bist. Deine Stimme und Meinung ist nicht gleicher wie eine andere.
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#1009563) Verfasst am: 28.05.2008, 14:19 Titel: |
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Wie die wirklichen Einsätze der Bundeswehr vor Ort aussehen, das wissen wir nicht. Militärs lassen sich bekanntlich nicht in die Karten schauen. Überhaupt wird über diesen Kriegsschauplatz ziemlich der Mantel des Schweigens ausgebreitet. Er ist in der deutschen Bevölkerung nicht beliebt, aber auch nicht verhaßt. Daher die Strategie des Ignorierens, um so von ihm abzulenken.
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Telliamed registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.03.2007 Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten
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(#1009566) Verfasst am: 28.05.2008, 14:27 Titel: |
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@rk72
Ich sage erst einmal etwas zu diesem Teil:
Zitat: | Zuerst zum der völkerrechtlichen Absicherung. Keine Angst, es ist völkerrechtlich abgesichert.
Zu der Legitimität nach GG. Es kratzt zwar extrem an der Legitimität, es ist aber legitim. Die Soldaten als solches befinden sich zwar in einem Krisengebiet, aber nicht im Kriegseinsatz. Die aktuelle afghanische Regierung ist legitim und anerkannt. Die Bundeswehr führt also kein Krieg gegen einen Staat. Auch beteiligt sie sich nicht an einem Bürgerkrieg, sondern übernimmt Sicherungsaufgaben. Die mögen dem normalen Durchschnittsbürger wie Kampfeinsatz aussehen, sind es aber nicht. Aber es stimmt, die Soldaten befinden sich in gefährlichen Gebeiten. |
Nach dem Anschlag vom 11. September 2001 hat der UN-Sicherheitsrat die Resolution 1368 verabschiedet, die den USA das Recht auf Selbstverteidigung zubilligte.
Strittig ist nun zum ersten, ob der von Bush erklärte "Krieg gegen den Terror" und die Entsendung von Truppen im Rahmen der Aktion "Enduring Freedom" wirklich eine Umsetzung dieser Resolution bedeutet.
Um am 16. November 2001 seinen Entsendebeschluß für Bundeswehr-Einheiten im Rahmen der ISAF (International Security Assistance Force) im Bundestag durchzubringen, hat Schröder diese Entscheidung mit der Vertrauensfrage zu seiner Kanzlerschaft verbunden. Ist dieses Verfahren unstrittig?
Doch auch an der militärischen Operation "Enduring Freedom", die gegen El Quaida und Taliban gerichtet ist, nimmt die Bundeswehr teil. Das ist ein Kriegseinsatz.
Strittig ist, daß aus Artikel 5 des "Bündnisfalls" auch eine militärische Unterstützung der USA bei diesem Kriegseinsatz folgt. Er trat, ursprünglich in der Frühzeit der NATO und im Kalten Krieg, nur für den europäischen Teil vorstellbar, erstmals in Aktion.
In der Praxis hat sich gezeigt, daß ISAF-Operationen und "Enduring Freedom" nicht sauber voneinander getrennt werden können. Die Ángreifer machen ohnehin keine Unterschied.
Am 13. Oktober 2008 soll der Bundestag über eine Verlängerung des ISAF-Einsatzes entscheiden. Es gibt Kräfte, die dagegen stimmen werden. Inwiefern ist das eine "Extremposition"? Es gibt Demonstrationen gegen Kriegseinsätze, Ostermärsche. All diese Menschen vertreten eine "Extremposition"?
Aber es geht nicht nur um den Afghanistaneinsatz. Das Bundesverfassungsgericht hat gerade vor einigen Wochen, am 8. Mai, geurteilt, dass der Einsatz von AWACS-Aufklärern über der Türkei, der de facto eine Teilnahme an Kampfhandlungen der USA in dem nicht von einem UN-Beschluss abgedeckten Irak-Krieg bedeutet, nicht vom Bundestag beschlossen worden und am Parlament vorbei befohlen wurde - ein Verstoß seitens der Bundesregierung gegen das Grundgesetz.
http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/themen/Bundeswehr/bvg-awacs2.html
Die Bevölkerung ist in der Frage der militärischen Einsätze in Afghanistan oder im Irak nicht befragt worden. Aber Umfragen ergeben eine Mehrheit gegen Kriegseinsätze in diesen fernab von Europa gelegenen Gebieten. Etwa die von 2007:
http://www.ippnw.de/frieden/konfliktregionen/afghanistan/index.html?expand=191&cHash=d7953dcd8b
Zuletzt bearbeitet von Telliamed am 28.05.2008, 14:33, insgesamt einmal bearbeitet |
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rk72 gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.04.2008 Beiträge: 2462
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(#1009567) Verfasst am: 28.05.2008, 14:28 Titel: |
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Peter H. hat folgendes geschrieben: | Wie die wirklichen Einsätze der Bundeswehr vor Ort aussehen, das wissen wir nicht. Militärs lassen sich bekanntlich nicht in die Karten schauen. |
Würde ich nicht sagen. Bei KSK vielleicht, bei normalen ISAF, was soll da geheim sein?
Zitat: | Überhaupt wird über diesen Kriegsschauplatz ziemlich der Mantel des Schweigens ausgebreitet. Er ist in der deutschen Bevölkerung nicht beliebt, aber auch nicht verhaßt. Daher die Strategie des Ignorierens, um so von ihm abzulenken. |
Würde man mehr drüber berichten, wäre die Zustimmung größer. Wenn du die Möglichkeit hast, dann besorg dir die sechsteilige Reihe "Operation Afghanistan". Da wird von der Ausbildung über den Einsatz bis zu Rückkehr einiges darüber berichtet.
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rk72 gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.04.2008 Beiträge: 2462
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(#1009663) Verfasst am: 28.05.2008, 16:53 Titel: |
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Telliamed hat folgendes geschrieben: | Nach dem Anschlag vom 11. September 2001 hat der UN-Sicherheitsrat die Resolution 1368 verabschiedet, die den USA das Recht auf Selbstverteidigung zubilligte.
Strittig ist nun zum ersten, ob der von Bush erklärte "Krieg gegen den Terror" und die Entsendung von Truppen im Rahmen der Aktion "Enduring Freedom" wirklich eine Umsetzung dieser Resolution bedeutet. |
Weißt du was dein Problem ist, daß du versuchst mit der Extreme das Normale zu diskutieren. Das Thema ist doch Bundeswehr, oder? Wieso spielt plötzlich Bush und die US-Armee eine Rolle in der Diskussion?
Und wieso stellst du den deutschen Einsatz mit us-amerikanischen Einsätzen bezüglich der Umsetzung der UN Resolution in Frage? Also wenn du über die deutschen Soldaten sprichst, dann bleib bei den Deutschen.
Zitat: | hat Schröder diese Entscheidung mit der Vertrauensfrage zu seiner Kanzlerschaft verbunden. |
Nett war es nicht und ich hoffte, daß man ihm einen einen Denkzettel verpaßt, aber es war legitim.
Zitat: | Doch auch an der militärischen Operation "Enduring Freedom", die gegen El Quaida und Taliban gerichtet ist, nimmt die Bundeswehr teil. Das ist ein Kriegseinsatz. |
Dann präzisiere bitte deine Bedenken und spreche nicht von der Bundeswehr, sondern gewissen Teilen der Bundeswehr. Natürlich kratzen einige Teile extrem am GG, aber bevor ich weiter drauf eingehe möchte ich eine Frage beantwortet wissen: liebst du das demokratische System der Bundesrepublik Deutschland und deren GG?
Ich frage deshalb, weil ich oft erlebt habe, daß gerade die, die das System nicht anerkennen und auf deren Beseitigung zwecks "besseren" Systems hinarbeiten, sich immer so gerne auf das GG berufen wenn es ihnen in den Kram paßt.
Zitat: | Strittig ist, daß aus Artikel 5 des "Bündnisfalls" auch eine militärische Unterstützung der USA bei diesem Kriegseinsatz folgt. Er trat, ursprünglich in der Frühzeit der NATO und im Kalten Krieg, nur für den europäischen Teil vorstellbar, erstmals in Aktion. |
Wieso das denn? Seit wann sind USA ein Teil Europas? Die NATO galt schon immer global.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26441
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1009702) Verfasst am: 28.05.2008, 17:40 Titel: |
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Telliamed hat folgendes geschrieben: | ......
Doch auch an der militärischen Operation "Enduring Freedom", die gegen El Quaida und Taliban gerichtet ist, nimmt die Bundeswehr teil. Das ist ein Kriegseinsatz....... |
Ohne in ein rk72-Horn blasen zu wollen, bin ich mir da nicht so sicher: Ein Krieg im klassischen Sinn war es, als die Amerikaner gegen den Staat vorgegangen sind, der den Verbrechern von 911 ganz offiziell Unterschlupf und Unterstützung gegeben hat.
Nachdem da eine andere Regierung ist, die "uns" um Hilfe gebeten hat, um gegen die weiterhin existierenden Verbrecherbanden vorzugehen, bin ich mir nicht so sicher, wie das völkerrechtlich zu bewerten ist.
rk72 hat folgendes geschrieben: | ......
Dann präzisiere bitte deine Bedenken und spreche nicht von der Bundeswehr, sondern gewissen Teilen der Bundeswehr. ..... |
Was soll den der Quatsch mit den Teilen? Es werden bei jedm Krieg immer nur gewisse Teile sein, aber immer die Institution Bundeswehr - um darum geht es.
@rk72
rk72 hat folgendes geschrieben: | ....möchte ich eine Frage beantwortet wissen: liebst du das demokratische System der Bundesrepublik Deutschland und deren GG?
Ich frage deshalb, weil ich oft erlebt habe, daß gerade die, die das System nicht anerkennen und auf deren Beseitigung zwecks "besseren" Systems hinarbeiten, sich immer so gerne auf das GG berufen wenn es ihnen in den Kram paßt...... |
Es ist einer der Vorteile des GG, dass sich auch die darauf berufen dürfen, die es nicht "lieben" (wozu man übrigens ganz schön pervers sein muss: Ich liebe meine Frau .... Wenn Du das GG liebst, tust Du mir auch darum leid... )
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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rk72 gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.04.2008 Beiträge: 2462
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(#1009708) Verfasst am: 28.05.2008, 17:46 Titel: |
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fwohlgemuth hat folgendes geschrieben: | Es ist einer der Vorteile des GG, dass sich auch die darauf berufen dürfen, die es nicht "lieben" |
Stimmt, rechtlich kann man das GG sogar mit Waffen bekämpfen, sich dann aber unter deren Schutz stellen wenn es zur Rechenschaft geht. Aber mir geht es nicht um das Rechtliche, sondern Moralische.
Zitat: | Was soll den der Quatsch mit den Teilen? |
Stimmt, aber man kann mit 10 Tornadopiloten alle Soldaten und den gesamten humanitären Einsatz in Frage stellen.
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Telliamed registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.03.2007 Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten
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(#1009715) Verfasst am: 28.05.2008, 17:49 Titel: |
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In meinen 571 Beiträgen hier hat mich noch niemand zu einem Gustav-Heinemann-Zitat gebracht - Du hast es geschafft:
@rk72
Zitat: | Natürlich kratzen einige Teile extrem am GG, aber bevor ich weiter drauf eingehe möchte ich eine Frage beantwortet wissen: liebst du das demokratische System der Bundesrepublik Deutschland und deren GG? | (gefettet von mir)
Gustav Heinemann: "Ich liebe nicht den Staat, ich liebe meine Frau."
Ich komme aus dem Staat, in dem ein führender Repräsentant am 13. November 1989 äußerte:
„Ich liebe – Ich liebe doch alle – alle Menschen – Na ich liebe doch – Ich setzte mich doch dafür ein!"
http://de.wikipedia.org/wiki/Erich_Mielke
Zitat: | Weißt du was dein Problem ist, daß du versuchst mit der Extreme das Normale zu diskutieren. Das Thema ist doch Bundeswehr, oder? Wieso spielt plötzlich Bush und die US-Armee eine Rolle in der Diskussion? |
Weil die Bundeswehr an dem von Bush erklärten "Krieg gegen den Terror" und in dessen Rahmen an der Operation "Enduring freedom" mit bewaffneten Soldaten der Bundeswehr und nicht mit Nachtwächtern und Wildhütern teilnimmt.
Zitat: | Wieso das denn? Seit wann sind USA ein Teil Europas? Die NATO galt schon immer global. |
Ich hatte geschrieben: "nur für den europäischen Teil vorstellbar".
Konnte man sich vor 2001 vorstellen, dass gemäß Paragraph 5 die NATO-Verbündeten ausgerechnet den angegriffenen USA zu Hilfe kommen müssten?
Na, sag mal ...
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rk72 gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.04.2008 Beiträge: 2462
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(#1009721) Verfasst am: 28.05.2008, 17:59 Titel: |
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Telliamed hat folgendes geschrieben: | Ich komme aus dem Staat, in dem ein führender Repräsentant am 13. November 1989 äußerte: |
Wieso hab ich mir das so in etwa gedacht? Soll ich auch mal die Partei raten die du wählst? Ok, lassen wir es.
Zitat: | Weil die Bundeswehr an dem von Bush erklärten "Krieg gegen den Terror" und in dessen Rahmen an der Operation "Enduring freedom" mit bewaffneten Soldaten der Bundeswehr und nicht mit Nachtwächtern und Wildhütern teilnimmt. |
Nein, am Bushs "Krieg gegen den Terror" nimmt die BW nicht teil. Informiere dich einfach was die Aufgabe der Bundeswehr ist.
Und wenn es dir immer noch nicht gefällt was die da machen, dann denk dir einfache es ist die Tschechoslowakei, die 1960'er Jahre, einige reaktionäre Kräfte bedrohen den Sozialismus und die Deutschen sollen helfen den Sozialismus zu retten.
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Miebricht als Doppelnick gesperrt
Anmeldungsdatum: 22.05.2008 Beiträge: 95
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(#1009725) Verfasst am: 28.05.2008, 18:05 Titel: Re: Verklärung des Soldatentods in heutigen Kriegen? |
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Telliamed hat folgendes geschrieben: |
Mehr als 60 Jahre nach Kriegsende wird an einem neuen "Heroenkult" gebastelt. |
Das war kein "Kriegsende", sondern die notwendigerweise gewaltsame Zerschlagung des imperialistischen Regimes, welches als voriges behauptete, die Interessen der "Deutschen" ("Volksgemeinschaft") durch Überfälle auf andere Staaten zu vertreten.
Dessen militaristische Repräsentanten dann nach Gründung der BRD wieder in führenden Positionen am Aufbau der Bundes"wehr"(macht) mitwirkten. (http://www.braunbuch.de/4-00.shtml)
Was genau erwartest Du von den geistigen Erben der Instrumente des größten Völkermordes aller Zeiten?
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Telliamed registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.03.2007 Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten
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(#1009728) Verfasst am: 28.05.2008, 18:11 Titel: |
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@fwohlgemuth
Zitat: | Telliamed hat folgendes geschrieben:
......
Zitat: | Doch auch an der militärischen Operation "Enduring Freedom", die gegen El Quaida und Taliban gerichtet ist, nimmt die Bundeswehr teil. Das ist ein Kriegseinsatz....... |
Ohne in ein rk72-Horn blasen zu wollen, bin ich mir da nicht so sicher: Ein Krieg im klassischen Sinn war es, als die Amerikaner gegen den Staat vorgegangen sind, der den Verbrechern von 911 ganz offiziell Unterschlupf und Unterstützung gegeben hat.
Nachdem da eine andere Regierung ist, die "uns" um Hilfe gebeten hat, um gegen die weiterhin existierenden Verbrecherbanden vorzugehen, bin ich mir nicht so sicher, wie das völkerrechtlich zu bewerten ist. |
Du meinst wahrscheinlich, dass die Petersberg-Konferenz und die Festlegung auf die Unterstützung der Regierung Karsai eine neue Lage geschaffen haben.
Der Einsatz der ISAF im Sinne friedenserhaltender Maßnahmen und der Hilfe für die notleidende Bevölkerung nach 2001 war durch den UN-Beschluß gedeckt und wurde durch die Mehrheit des Bundestages unterstützt. Zur Teilnahme an "Enduring freedom" wurden 3.900 Einsatzkräfte bewilligt und jährlich der Bundestag befragt, das letzte Mal am 15. November 2007.
Ich bin kein Völkerrechtler und finde beim Herumsuchen immer wieder nur die Aussage, dass der Einsatz völkerrechtlich umstritten ist.
Jetzt fangen die politischen Auseinandersetzungen an, was in einer Demokratie nicht ungewöhnlich sein dürfte. Um so mehr, als das Leben und die Gesundheit vieler Bürger davon betroffen sind.
Um nicht nur auf Afghanistan zu schauen: Seit dem Kosovo-Krieg 1999 hat sich die Militärdoktrin der Bundeswehr sehr verändert, die Bundesrepublik ist in militärische Aktionen auf mehreren Kontinenten verstrickt (eine teuere Flottille am Roten Horn). Aber bisher ist m.E. der Bevölkerung nicht plausibel gemacht worden, etwa durch eine Grundsatzerklärung der Kanzlerin, wie die Außen- und Sicherheitspolitik grundlegend beschaffen sein soll. Ich könnte mir vorstellen, dass sich die Koalitionäre da nicht überall einig sind.
Die einen lehnen diese Einsätze ab, wenn sie nicht eindeutig durch UN-Beschlüsse gedeckt sind, und niemand zwingt das Land, an darüber hinausgehenden militärischen Aktionen zu beteiligen. Andere befürworten diese Einsätze.
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Telliamed registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.03.2007 Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten
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(#1009744) Verfasst am: 28.05.2008, 18:43 Titel: |
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Das von mir 10.34 Uhr festgehaltene Vorhaben scheint im ersten Teil aufgegangen zu sein:
Zitat: | Übrigens gab es in vergangenen Debatten des FGH über Afghanistan, Irak und andere Kriegseinsätze, wenn ich mich nicht irre, auch Leute, die der Ansicht waren, dass Deutschland mitmachen muss, um den "Terrorismus" auch am Hindukusch zu bekämpfen.
Mal sehen, ob es gelingt, jemanden wieder herauszulocken und ihn zu bitten, die Frage zu beantworten, wie dann mit den zu erwartenden Kriegstoten umgegangen wird. |
Dann habe ich als Dreingabe mit dem Mielke-Zitat ein Stöckchen hervorgeholt, um @rk72 noch etwas zu liefern: eine genauere Wiedergabe des berühmten Ausspruch, bei dessen erstmaligen Hören ich am 13.11.89 erst ungläubig staunte und dann vor Lachen unter den Tisch gegangen bin. Kleines OT-Nebenprodukt für Bildungsbeflissene (nicht: "Ich liebe Euch doch alle!")...
Spekulationen über das jeweilige Wahlverhalten könnte man anstellen, ich weiß allerdings nicht, wohin sie führen sollen ...
Noch einen kann ich mir jetzt allerdings nicht verkneifen: Im FDJ-Lied des "Oktoberklubs" hiess es: "Sag mir, wo Du stehst! Und welchen Weg Du gehst!" summ summ
Spaß beiseite.
Dann belehrt mich @rk72
Zitat: | Nein, am Bushs "Krieg gegen den Terror" nimmt die BW nicht teil. Informiere dich einfach was die Aufgabe der Bundeswehr ist. |
Worüber haben denn die Bundestagesabgeordneten abgestimmt und werden im Herbst 2008 wieder abstimmen? Um eben diesen "Enduring freedom"-Einsatz.
Was die "Aufgabe der Bundeswehr" betrifft, so fragen ja gerade viele Bundesbürger danach, nach einer Zunahme der Out of Area-Einsätze seit 1999, weil ihnen noch niemand deren Notwendigkeit plausibel erklärt hat! (siehe den oben verlinkten Hinweis auf die Forsa-Umfrage). Was sollen sie denn halten von Strucks Spruch von den deutschen Interessen am Hindukusch?
Mit der Frage nach dem Umgang mit dem Gedenken für die Gefallenen ist es mir allerdings ernst. Es ist schon für die Menschen wichtig zu wissen, ob sie sinnlos für fremde Interessen verheizt worden sind oder ein berechtigtes Anliegen der UNO durchsetzen wollten. Das ist gesellschaftlich und politisch umstritten.
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Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
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(#1009838) Verfasst am: 28.05.2008, 20:53 Titel: |
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"Die Bundesregierung und auch die NATO haben kein schlüssiges Konzept für die Stabilisierung und den Wiederaufbau Afghanistans. Hohe Generäle haben erhebliche Führungsmängel und unzureichende Koordination bei Auslandseinsätzen festgestellt; trotzdem muten zahlreiche Politiker unseren Soldatinnen und Soldaten zu, immer tiefer in den Krieg hineinzuschlittern.
Die Einsätze ausländischer Truppen haben sich als grundsätzlich kontraproduktiv erwiesen. Die Sicherheitslage hat sich im ganzen Land massiv verschlechtert und die Talibankrieger finden in der Afghanischen Bevölkerung zunehmend Unterstützung!
Als Soldaten, aktive und ehemaligen Offiziere und Unteroffiziere der Bundeswehr, fordern wir, einen sofortigen Strategiewechsel."
http://www.darmstaedter-signal.de/aktuell/20080118-Afghanistan.php
Das ist die Lage.
mfg Kosh
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Botschafter Kosh auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.11.2007 Beiträge: 3972
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I.R auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.10.2006 Beiträge: 9142
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(#1009854) Verfasst am: 28.05.2008, 21:11 Titel: |
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fwohlgemuth hat folgendes geschrieben: | Nachdem da eine andere Regierung ist, die "uns" um Hilfe gebeten hat, um gegen die weiterhin existierenden Verbrecherbanden vorzugehen, bin ich mir nicht so sicher, wie das völkerrechtlich zu bewerten ist. |
Hm. Manchmal werden für sowas Olympische Spiele boykottiert.
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Peter H. dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 9751
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(#1009865) Verfasst am: 28.05.2008, 21:22 Titel: |
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rk 72, immer das gleiche mit dir, du behauptest ganz einfach was, ohne Beweise! Und stets geht`s ins Konservative über, fällt schon auf.
So,so, die Bundeswehr ist also nicht an Bushs Krieg beteiligt, einfach mal so dahingeplappert. Gleichfalls behauptest du, das die militärischen Operationen der BW alle transparent seien. Noch nie was von Stoßtruppunternehmen gehört? Geheime Kommandounternehmen gibt`s wohl nach deinem Dafürhalten auch nicht?!
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MountainKing registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.05.2006 Beiträge: 1438
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(#1009902) Verfasst am: 28.05.2008, 22:00 Titel: |
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Ich deute das Programm der Tagung eigentlich etwas weit gefasster: gibt es überhaupt Ansätze einer Gedenkkultur für Soldaten, die ihr Leben quasi für "uns" gegeben haben oder kann es die geben. Wenn man das von der aktuellen Lage abstrahiert, müsste man zuerst mal prinzipiell die Frage klären, ob militärische Einsätze jeglicher Art per se falsch oder "böse" sind oder ob es Situationen gibt, wo sie gerechtfertigt oder nötig sind, also beispielsweise "echte" Verteidigungskriege. Vielleicht wäre das erst mal zu klären, bevor man dann zur Frage kommt, ob die Einsätze in Afghanistan et.cet. darunter zu fassen wären.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1009926) Verfasst am: 28.05.2008, 22:13 Titel: |
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Ich kann da keine Nachteile für uns Deutsche entdecken.
_________________ Defund the gender police!!
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rk72 gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.04.2008 Beiträge: 2462
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(#1009939) Verfasst am: 28.05.2008, 22:20 Titel: |
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Telliamed hat folgendes geschrieben: | Worüber haben denn die Bundestagesabgeordneten abgestimmt und werden im Herbst 2008 wieder abstimmen? |
Über den ISAF Einsatz.
Ausnahmsweise liefere ich gleich den Quellnachweis, sonst wird mir das wieder keiner glauben und wir stürzen uns in eine dreitägige Diskussion die einen Quellennachweis fordert, daß die Bundeswehr an einem ISAF Einsatz teil nimmt.
Wikipedia hat folgendes geschrieben: | Aufgabe der ISAF ist die Unterstützung der gewählten Regierung Afghanistans zur Herstellung und Aufrechterhaltung eines sicheren Umfeldes in Afghanistan. In erster Linie soll so der Wiederaufbau Afghanistans, die Etablierung demokratischer Strukturen und die Durchsetzungsfähigkeit der frei gewählten Zentralregierung vorangetrieben werden. ISAF sollte ursprünglich vollständig vom Einsatz Enduring Freedom getrennt operieren.[1] Die ISAF darf im Rahmen der Erfüllung der Resolution 1368 des UN-Sicherheitsrats alle Mittel, auch Waffengewalt, anwenden. Die ISAF ist keine friedenssichernde Blauhelm-Truppe, sondern eine vom Sicherheitsrat genehmigte UN-Schutztruppe, die aus freiwillig gestellten Soldaten und Finanzen der beteiligten Staaten besteht. Das UN-Mandat wurde mehrfach erneuert, die letzte Erneuerung wurde durch die Resolution 1746 des UN-Sicherheitsrates vorgenommen, die das Mandat bis März 2008 ausdehnt. |
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rk72 gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.04.2008 Beiträge: 2462
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(#1009950) Verfasst am: 28.05.2008, 22:29 Titel: |
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Peter H. hat folgendes geschrieben: | rk 72, immer das gleiche mit dir, du behauptest ganz einfach was, ohne Beweise! |
Du mit deinen Beweisen. Ich kenne Foren da würdest du keine zweit Tage überleben mit deinen Quellennachweis Forderungen. Wer da nicht in der Lage ist selbst ein Buch in die Hand zu nehmen oder Google zu nutzen, der wird nieder gemacht. Jedes Forum hat seine eigene Kultur.
Zitat: | Und stets geht`s ins Konservative über, fällt schon auf. |
Was soll das denn? Ob ich ein Thema konservativ behandle oder ein anderes Thema linksliberal, das hat dich nicht zu interessieren.
Zitat: | So,so, die Bundeswehr ist also nicht an Bushs Krieg beteiligt, einfach mal so dahingeplappert. |
Quellennachweis?
Zitat: | Gleichfalls behauptest du, das die militärischen Operationen der BW alle transparent seien. |
Quellennachweis?
Zitat: | Noch nie was von Stoßtruppunternehmen gehört? Geheime Kommandounternehmen gibt`s wohl nach deinem Dafürhalten auch nicht?! |
Quellennachweis der meine Aussage mit dieser Schlussfolgerung in Verbindung bringt?
Kleiner Tipp:
rk72 hat folgendes geschrieben: | Würde ich nicht sagen. Bei KSK vielleicht, bei normalen ISAF, was soll da geheim sein? |
Wie man sieht redest du zwar etwas, aber deine Behauptungen was ich gesagt habe sind zum größten Teil von dir erfunden
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Telliamed registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.03.2007 Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten
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(#1009952) Verfasst am: 28.05.2008, 22:32 Titel: |
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@Mountainking
Zitat: | Ich deute das Programm der Tagung eigentlich etwas weit gefasster: gibt es überhaupt Ansätze einer Gedenkkultur für Soldaten, die ihr Leben quasi für "uns" gegeben haben oder kann es die geben. Wenn man das von der aktuellen Lage abstrahiert, müsste man zuerst mal prinzipiell die Frage klären, ob militärische Einsätze jeglicher Art per se falsch oder "böse" sind oder ob es Situationen gibt, wo sie gerechtfertigt oder nötig sind, also beispielsweise "echte" Verteidigungskriege. Vielleicht wäre das erst mal zu klären, bevor man dann zur Frage kommt, ob die Einsätze in Afghanistan et.cet. darunter zu fassen wären. |
Die Einladenden haben in ihrem Vorstellungstext an die aktuellen Ereignisse angeknüpft und schon einige Fragen gestellt, um für sie Interesse zu erwecken. Die Referentenliste deutet an, dass verschiedene Zugriffe auf das Thema geplant sind, außer Wissenschaftlern verschiedener Richtungen auch Militärs und Politiker der Regierungsparteien ihren Standpunkt verteidigen wollen.
Das von Dir angesprochene Problem dürfte das der Berechtigung eines "Radikal-Pazifismus" oder eines "gerechten Krieges" in der Gegenwart sein, und da spielt sicher der traditionsreiche Tagungsort Loccum auch eine Rolle, von dem vor allem in den 1980er Jahren Impulse für die Friedensforschung ausgingen.
Die Kriterien für eine "gerechten Krieg" waren bereits von Augustinus und Thomas von Aquino herausgearbeitet worden. Die "Weltanschauungskriege" des 20. Jahrhunderts mit ihrem tödlichen, alle Regeln des Völkerrechts außer Kraft setzenden Vernichtungswillen, und die Vermischung von Militär und Nichtkombattanten sowie die von den USA als "Krieg gegen den Terror" bezeichneten Kriege des anbrechenden 21. Jahrhunderts verlangen zweifellos ein Überdenken dieser jahrtausendalten Grundsätze.
Mich hatte die "Anmoderation" dieser Tagung in den einleitenden Zeilen verstört.
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rk72 gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.04.2008 Beiträge: 2462
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(#1009962) Verfasst am: 28.05.2008, 22:39 Titel: |
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Was ist ein gerechter Krieg?
Wenn du die Möglichkeit hast, dann besorg dir die Dokumentation "Zur Schuld Verdammt - das Massaker von Ruanda"
In nur 100 Tagen 800.000 Menschen getötet. Die Soldaten der UN hätten das Massaker verhindern können, sie hatten aber das falsche Mandat. Sie durften nicht eingreifen oder Partei ergreifen, also wurden vor ihren Augen 800.000 Menschen getötet.
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Telliamed registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.03.2007 Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten
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(#1009965) Verfasst am: 28.05.2008, 22:43 Titel: |
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@rk72
Zitat: | Über den ISAF Einsatz.
Ausnahmsweise liefere ich gleich den Quellnachweis, sonst wird mir das wieder keiner glauben und wir stürzen uns in eine dreitägige Diskussion die einen Quellennachweis fordert, daß die Bundeswehr an einem ISAF Einsatz teil nimmt. |
Das ist jetzt die offizielle Website der Bundeswehr, die doch jetzt hoffentlich nicht zu "linker Gesinnung" bezichtigt wird!
Zitat: | http://www.einsatz.bundeswehr.de/C1256F1D0022A5C2/vwContentByKey/W26BMBBV154INFODE |
Im ersten Satz steht glasklar und von mir extra eingefettet:
Zitat: | "Der Deutsche Bundestag hat am 16. November 2001 die Beteiligung der Bundeswehr an den Operationen ENDURING FREEDOM beschlossen.". |
Dann geht es um die Beteiligung der Flotte, auf die ich oben ebenfalls hingewiesen habe.
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MountainKing registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.05.2006 Beiträge: 1438
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(#1009986) Verfasst am: 28.05.2008, 23:03 Titel: |
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Telliamed hat folgendes geschrieben: |
Mich hatte die "Anmoderation" dieser Tagung in den einleitenden Zeilen verstört. |
Kann ich nachvollziehen, ich hatte nur bei Lektüre der Beitragsliste vermutet, dass man es evtl. doch etwas allgemeiner diskutiert. Aber das kann man wahrscheinlich dann erst hinterher wirklich einordnen.
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rk72 gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.04.2008 Beiträge: 2462
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(#1010002) Verfasst am: 28.05.2008, 23:19 Titel: |
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Telliamed hat folgendes geschrieben: | Im ersten Satz steht glasklar und von mir extra eingefettet:
Zitat: | "Der Deutsche Bundestag hat am 16. November 2001 die Beteiligung der Bundeswehr an den Operationen ENDURING FREEDOM beschlossen.". | |
Sprechen wir von Afghanistan oder springen wir immer da hin wo wir Lust haben? Wir sprachen von Afghanistan und du kommst plötzlich mit der Seeraumüberwachung und dem Schutz der Seeverbindungslinien in den Gebieten um das Horn von Afrika-
Ich hab deutlich geschrieben, daß die Soldaten in Afghanistan am ISAF Einsatz teilnehmen.
Das allgemein, also Global, es Berührungspunkte mit ENDURING FREEDOM gibt und es keine klare Trennung gibt, das stimmt. Aber bleib bitte bei einem Thema, denn du schöpfst aus dem Vollen und machst einem unmöglich auf dich einzugehen, denn du bedienst dich der typischen Taktik der Verschwörungstheoretiker - hat man die Antwort auf Punkt A, kommst du mit Punkt B an.
Ich sage nicht, daß du ein Verschwörungstheoretiker bist, aber du benutzt die Taktik in dem die im Karussell argumentierst. Einige dich auf einen Einsatz und dann können wir den besprechen.
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I.R auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.10.2006 Beiträge: 9142
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(#1010025) Verfasst am: 29.05.2008, 00:03 Titel: |
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rk72 hat folgendes geschrieben: | Telliamed hat folgendes geschrieben: | Worüber haben denn die Bundestagesabgeordneten abgestimmt und werden im Herbst 2008 wieder abstimmen? |
Über den ISAF Einsatz. |
Hm
Regierung-online schreibt eindeutig von Enduring Freedom. Kann man auch im Plenarprotokoll nachlesen.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26441
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1010251) Verfasst am: 29.05.2008, 14:41 Titel: |
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rk72 hat folgendes geschrieben: | fwohlgemuth hat folgendes geschrieben: | Es ist einer der Vorteile des GG, dass sich auch die darauf berufen dürfen, die es nicht "lieben" |
Stimmt, rechtlich kann man das GG sogar mit Waffen bekämpfen, sich dann aber unter deren Schutz stellen wenn es zur Rechenschaft geht. Aber mir geht es nicht um das Rechtliche, sondern Moralische.
....... |
@rk72
Allerdings scheint deine Moral und die Rechenschaft zu der sie zieht, sich außerhalb der Verfassung zu befinden, sonst hätten die, die da zur Rechenschaft gezogen werden sollen, keinen Vorteil davon, sich auf die Verfassung zu berufen.
Es ist symptomatisch für die, die immer lauthals schreien, die Verfassung zu lieben, nichts von ihr wissen wollen, wenn es darum geht, andere zu bekämpfen.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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