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Stein - Das Ende der Welt Delux
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DeHerg
nun schon länger Ranglos



Anmeldungsdatum: 28.04.2007
Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock

Beitrag(#1034297) Verfasst am: 27.06.2008, 21:04    Titel: Antworten mit Zitat

Niemand hat folgendes geschrieben:
Nergal hat folgendes geschrieben:

Wer ausser pewe und Ahriman liest das hier eigentlich noch?


Ich.
dito(und das mit einiger Freude)
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44681

Beitrag(#1034545) Verfasst am: 28.06.2008, 01:16    Titel: Antworten mit Zitat

Und ich ebenfalls.
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#1036837) Verfasst am: 01.07.2008, 23:30    Titel: Antworten mit Zitat

Die Ankunft der fremden Götter geschah in einem Jahr in dem wenig Regen fiel, welcher Tag und welcher Mond es nun genau waren ist verloren gegangen, lediglich die Alten erinnern sich dass sie die Geschichte von ihren Vätern und diese wiederum von ihren Vätern, vernommen haben.
Es heißt dass ein Stern vom Himmel fiel und die Welt erzittern lies, die Erde brach auf und ein grelles Licht kam aus dem Tal westlich der Berge und ein gräßlicher Laut begleitete das Geschehen noch mehrere Tage lang.
Das Volk war in Furcht und die Priester waren der Meinung dass dies ein Zeichen der Götter war, doch vermochten sie es nicht zu deuten.
Einige wenige deren Neugier groß war entschieden sich den Ort des Geschehens zu untersuchen, sie zogen gen Westen, überquerten den großen Fluss und die Hügel die die beiden Tiefebenen trennten und schließlich gelangten sie so weit an den Ausgangspunkt der geheimnisvollen Ereignisse das sie sehen konnten was hier geschehen war.
Jeder Baum jeder Strauch, alles was hier gewachsen war, war verbrannt, die Erde war schwarz und trocken, die Luft war staubig und schwer zu atmen.
Als sie doch weiter gingen erblickten sie etwas dass im Licht aufblitzte, schließlich erkannten sie dass es eine riesige Kugel ganz aus glänzendem Material war die einige meilen vor ihnen in der verbrannten Erde steckte als ob sie aus dem Himmel gefallenb war und sich hier in den Boden gegrabben hätte.
Dann geschah es, aus dem nichts tauchte ein Wesen auf das vor ihnen in der Luft zu schweben schien.
Es war von gleißendem LIcht umgeben so dass man nur schwer etwas erkennen konnte, nur das es sich um eine kleine Gestalt handelte die aber vier Gleidmaßen aufwies wie ein Mensch und dazu noch etwas wie einen langen Schwanz.
Dann plötzlich Sprach das Wesen zu ihnen, es sagte mit einer donnernden Stimme das die Götter hier her gekommen sind um zu bleiben und dass sie keine Eindringlinge dulden würden, das Wesen befahl des weiteren das jeder Fremde von hier fern zu halten sei und dass die Wege und Pfade zu diesem Ort zu zerstören seien, sie wollen nämlich ihre Ruhe haben und sie werden jeden bestrafen der hier her käme.
Es donnerte erneut und das Wesen sagte sie sollen nun gehen und nicht wiederkehren, dann verschwand es.
Die neugierigen Entdecker machten sofort kehrt und machten dass sie schnell wieder Heim kamen, als sie im Dorf angelangt waren erbrachen sie sich und einigen fielen die Haare aus doch schließlich erholten sie sich alle.
Die Häuptlinge der umliegenden Gemeinden hörten sich die Geschichte gut an und entschlossen das Gebiet das nun den Göttern gehörte durch Mauern und Sperren unzugänglich zu machen, und so geschah es dann auch.
Die Götter selbst überschritten aber die Grenzen ihres Aufenthaltsortes von sich aus nie so dass sie kein Mensch je wieder sah

Aus "Mythen und Legenden der Uhreinwohner Mexikos" von Konrad Mülzen, Seite 243 ff.





Stein ging es momentan garnicht gut und der Fischgestank der in der Luft lag war noch das geringste.
Er lag auf dem Boden und erwachte gerade langsam aus seiner Ohnmacht, er konnte wieder etwas erkennen, die johlende Meute der Matrosen die den Namen seines Widersachers riefen und dann auch noch den Kerl der ihn gerade geschlagen hatte.
Der Kapitän wurde ungeduldig:"Die Landratte rührt sich nicht mehr, hau ihr auf den Bauch damit wir sehen ob sie noch lebt!"
Hein tat wie ihm geheißen, er klatschte den Fisch auf Steins großzügig dimensionierten Bauchmuskel.
Das tat weh und der Kommissar machte einige würggeräusche dann rollte er auf den Bauch.
Stein glich einem gestrandeten Wal, elegant und kraftvoll im Wasser aber unbeweglich wie ein Sack Kartoffeln wenn er an Land war.
Er mußte sich aus dieser Lage befreien sonst würden ihn diese Fischköppe zu Brei klopfen und nackt in den Atlantik werfen, etwas das es um jeden Preis zu verhindern galt.
Stein schwang sich auf die Knie und knallte den Fisch gegen Heins Brust.
Es geschah absolut nichts, der Riese grinste ihn an dann packte er seinen Schädel und drosch den Fisch quer über das steinsche Angesicht, dieser fiel augenblicklich nach hinten und verlor wieder das Bewußtsein.
Hein wandte sich zum Kapitän:"Der Waschlappen geht ständig K.O. soll ich ihn doch nicht lieber gleich plattklopfen, das ist so ja ziemlich langweilig.
"Ne, wir warten bis er wieder aufsteht so ist es lustiger, ausserdem wäre es unsportlich einen Bewußtlosen zu schlagen, so etwas sollte man nur bei vollem Bewußtsein über sich ergehen lassen!" Antwortete der Kapitän.
Es dauerte ganze fünf Minuten bis Stein wieder die Augen auftat, er merkte dass er einen Zahn verloren hatte und spuckte ihn aus, doch er blieb liegen, er wußte nicht wie er diesen Koloß erledigen sollte.
Hein hob die Hand und winkte ihn zu sich, dabei leckte er sich über die Lippen.
Stein versuchte nun wieder sich aufzurichten es ging deutlich schwerer als das letzte mal, nun tat auch noch die wunde Stelle im Mund weh, verdammter Zahn!
Da, Stein durch fuhr ein Geistesblitz, er blickte auf Hein, blickte auf den Fisch und dann lächelte er so wie ein Mann der gerade mit einem Hecht verdroschen wurde nur lächeln kann.
Stein drückte auf den Bauch seines Fisches, das Fischmaul ging auf, Stein biß die Zähne zusammen und richtete sich ein letztes mal auf.
Hein blickte erbarmungslos auf ihn herab und holte zu einem finalem Schlag aus, doch dazu würde es nicht mehr kommen.
Stein packte den Fisch mit beiden Händen und drückte das offene Fischmaul auf Heins Familienplanungsequipment, dann drückte er den Fisch zu.
Hein stockte in der Bewegung, er ließ den Fisch aus der Hand gleiten und knallte mit den Knien auf den Boden, sein Mund öffnete sich und heraus kroch ein Laut jenseits der Realität ein Geräusch wie zehntausend Dämonen die an den Pforten der Hölle kratzen, ein Schrei der das Ende der Welt verkündete.
Die Fenster splitterten, das Schiff erzitterte und das Meer gab klein nach und beendete sein Toben.
Hein krächzte nur noch, zwei Mann fielen in Ohnmacht drei wurden Taub und der Rest impotent, der Riese fiel nach hinten und blieb in dieser halbaufgerichteten Stellung liegen.
Der Kapitän ließ die Pfeife aus dem Mund fallen und fluchte leise in seinen Bart, Stein war Schweißgebadet und deutlich mitgenommen, er richtete sich wankend auf, Speichgel und Blut floß ihm aus dem Mund, er grinste wie ein Blöder dann schrie er laut " AI em se Tschempjen!" bevor er in sich zusammensackte und in eine gnadenvolle Ohnmacht verfiel die bis zu seiner Ankunft in Mexiko andauern sollte.
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#1037399) Verfasst am: 02.07.2008, 18:51    Titel: Antworten mit Zitat

Lass ich nach oder wirds geschmacklos?
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Galaxisherrschers Katze
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Anmeldungsdatum: 06.04.2005
Beiträge: 5018

Beitrag(#1037427) Verfasst am: 02.07.2008, 19:29    Titel: Antworten mit Zitat

Das war total widerlich... weiter so! Coole Sache, das...
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DeHerg
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Anmeldungsdatum: 28.04.2007
Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock

Beitrag(#1037442) Verfasst am: 02.07.2008, 19:43    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hätte mir noch gewünscht das Stein danach diesen feigen Kapitän zusammenlegt(aber man kann ja nicht alles haben)

ansonsten Daumen hoch!
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Nergal
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#1043569) Verfasst am: 12.07.2008, 23:00    Titel: Antworten mit Zitat

Es war das Jahr 1953 und die schöne Eva Maria Cardenaz saß mit starkem Herzklopfen und voll Verwirrung auf dem roten Leder Sofa in der kleinen Stadtwohnung die sie zusammen mit ihrem Mann Jorche bewohnte und dachte über das nach was so eben geschehen war.
Es war nämlich etwas sehr unübliches geschehen, das Telefon hatte geklingelt und als sie ran ging hatte sich ein Engel Gottes gemeldet.
Zumindest sagte der Jenige dass er ein Engel sei, was aber noch wichtiger war er hatte eine Botschaft für Sie.
Eva Maria hatte genau zugehört als der Engel zu ihr sprach: Höre, fing er an, du wirst heute um 14 Uhr Besuch vom heiligen Geist empfangen, sei also bereit dafür.
Und nun saß sie da auf dem Sofa und die Zeiger der Standuhr zeigten 13:59 Uhr.
Eine Minute verging und der Minuten Zeiger sprang auf 14:00, Marias Anspannung stieg noch etwas an, sie stand auf und ging zur Tür, vorsichtig blickte sie durch den Türspion, draußen war nichts zu sehen.
Es vergingen noch zehn weitere Minuten ohne das irgend etwas passierte, Maria ging zum Fenster, war der heilige Geist aufgehalten worden, und wie sollte sie ihn überhaupt erkennen wenn sie ihn sah?
Auf der Straße war es, wie meist um diese Zeit, ziemlich ruhig und nur ein paar Kinder spielten vor dem Haus.
Ein schriller Klingelton schreckte Maria auf, es war jemand an der Tür, sie lief schnell hin und öffnete, draußen stand ein dicklicher Mann mit einer Schimaske auf dem Kopf, was bei dieser Hitze ziemlich ungewöhnlich war, er sagte mit heiserer Stimme „Sei mir gegrüßt!“
Maria blickte etwas skeptisch auf den Fremden der vor der Tür stand.
„Ich bin der heilige Geist!“
„Können sie das beweisen?“
Der Fremde griff in seine Tasche, kramte dort eine Weile herum und holte dann eine Visitenkarte hervor die er Maria zeigte, darauf war zu lesen „Espiritus Santo“
Nun kann man sicher sagen dass es in so einer Situation nicht ratsam ist alles zu glauben was einem an der Tür erzählt wird, besonders wenn man es mit einem maskierten zu tun hat der ziemlich stark nach billigem Wein roch.
Leider war Maria aber ein wenig viel Leichtgläubig, dazu noch sehr katholisch und überzeugt das es auch heute noch üblich war das Wunder auf Erden geschahen, deshalb lies sie den maskierten in ihre Wohnung.
Der Fremde trat ein, blickte sich in der Wohnung um und begann dann sofort mit einer vermutlich auswendig gelernten Rede die wie folgt lautete:
„Höre oh Maria du bist gebenedeit unter den Weibern, der Höchste hat dich auserkoren um ihm zu dienen. Jawohl der Herr des Himmels und der Erde hat entschieden das du unter den Weiber die jenige sein sollst die den heiligen Geist empfangen soll!“
Maria machte große Augen:“Was ich?“
„Ja Du!“
Und wie genau soll ich den hl. Geist empfangen?
„Na ganz einfach Er, ich meine Ich, komme über dich!“
„Wie das?“
“Na hier jetzt gleich!“
„Im Wohnzimmer?“
„Na wir können auch ins Schlafzimmer gehen!“

Es war nicht so wie sie sich das vorgestellt hatte, der hl. Geist war ein furchtbarer Liebhaber, er atmete wie ein Asthmatiker, schwitzte übermäßig, roch aus dem Mund und hatte zu allem Überfluss auch noch einen viel zu kleinen Penis.
Das ganze zog sich fast eine ganze Stund lang hin dann fiel der maskierte auf den rücken und rührte sich nicht mehr.
Maria dachte bereits dass er tot sei, aber wie konnte der hl. Geist sterben?
Da er regte sich wieder, unter schwerem Atmen hörte man „Das Werk des Herrn ist vollbracht!“ Sodann richtete sich der Fremde auf, nahm seine Sachen holte eine Zigarette aus seiner Hose und kleidete sich an, wortlos verlies er die Wohnung, Maria war erstmal baff.
Noch mehr baff als sie war dann am Abend ihr Ehemann als sie ihm die Geschichte erzählte, Jorche ging dann sogleich an die Hausbar und gab sich die Kante, davor jedoch verlangte er von Maria dass sie diese Geschichte niemals jemandem erzählen möge und dass sie unter keinen Umständen jemals wieder einen Geist, Gott oder Heiligen ganz egal welcher Konfession in die Wohnung lassen solle.

Dieses merkwürdige Ereignis welches sich damals in Mexico City zugetragen hatte hätte wohl keine weiteren Wellen geschlagen wenn nicht neun Monate ein Junge geboren worden wäre der seinem Vater nicht sehr ähnlich sah und dann noch aus unerfindlichen Gründen Jesus getauft worden war.
Das Kind verlebte eine sehr religiös geprägte Erziehung und wuchs mit der festen inneren Überzeugung auf dass es mit einem göttlichen Auftrag in die Welt gesandt worden war, das was unausweichlich folgen sollte war ein Theologiestudium und die Verfestigung dieser Messiasidee, schließlich stand am Ende dieser Entwicklung Vater Jesus Cardenaz, Leiter einer kleinen Missionsstation am Rand des mexikanischen Urwaldes, und bald sollte das Weltengericht auf ihn zukommen, war er dafür gwappnet?



Weiter weg…




Stein ging auf die Schultern seiner Assistenten gestützt durch die kleine Stadt die sich an den Hafen anschloss, es galt ein Hotel zu finden und dann am nächsten Morgen ein Transportmittel zu suchen das von hier ins Landesinnere verkehrte.
Fast am Ende der Ansiedlung, die alle Klischees aus einem Mexikoreiseführer erfüllte, lockte eine Leuchtreklame mit einem viel versprechendem „Rooms“ die ankommendem zu einem unter der Erde gelegenem Eingang in einen Keller der wie sich herausstellen sollte eine Bar beherbergte.
Drinnen war es muffig und es roch sehr nach Fisch, eine dürre Nackttänzerin vollführte rythmische Bewegungen um eine Stange, Stein bemerkte dass sie brustmäßig mangelhaft ausgestattet war brachte es aber nicht zur Sprache, der Barkeeper war ein muskulöser Mann mit einem Pferdeschwanz , zumindest ließ seine Hose das vermuten, die Frisur trug er offen.
„Wie kann ich ihnen helfen?“ sprach er die Neuankömmlinge in fehlerfreiem Deutsch an.
„Sie können Deutsch?
„Ja ich hab in Berlin Germanistik studiert, Lehramt, hab dann aber aufgehört und ne Bar aufgemacht!“
„Woher wussten Sie dass wir aus Deutschland sind?“
„Na ihr seid keine Schweitzer, das hab ich sofort gesehen!“
„Wie das?“
„Na weil ihr mehr nach Österreichern ausseht, dann aber doch keine Bayern seid, also könnt ihr nur aus dem Norden kommen!“
„Egal, haben sie ein Zimmer?“
„Ja da ist noch eines im Ostflügel, macht 200 Pesos die Nacht, sind jedoch nur zwei Betten!“
„Gut das nehmen wir!“
„ich ruf dann mal Estefania, die soll euch dort hinbringen. EEEEEESTEFANIA!!!!!“

„Ja?“
Stein erschrak, plötzlich stand hinter ihm eine ältere buckelige Frau.
„Estefania, bitte bring diese Gäste in die Präsidentensuite!“
Die kleine Buckelige ging voraus die Anderen folgten ihr, der Weg zog sich ein mal halb um das Gebäude herum und dann eine klapprige Holztreppe hinauf, schließlich langten sie an einer Holztür an die mit einem Vorhängeschloss gesichert war, die Alte sperrte auf und machte das Licht an.
Es war sehr unwohnlich, in der Mitte des Zimmers stand ein Eimer und fing Tropfen auf die von der Decke tropften, obwohl es nicht geregnet hatte, zwei Betten standen dicht aneinander geschoben in einer Ecke des Raumes daneben eine tote Topfpflanze und ein Nachttisch.
„Wieso heißt das hier Präsidentensuite?“ fragte Vosovic.
„Sehen Sie!“ Die Alte zeigte auf einen rechteckigen Fleck an der Wand.
„Da hat früher mal das Bild des Präsidenten gehangen, ja bis es dann gestohlen wurde.
Dann ging die Alte und lies Stein uns seine Kollegen allein.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44681

Beitrag(#1051970) Verfasst am: 27.07.2008, 00:09    Titel: Antworten mit Zitat

Hey, deinen letzten Abschnitt hab' ich ja jetzt erst bemerkt. Also mir hat's gefallen. Weiter so! Daumen hoch!
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#1116790) Verfasst am: 30.10.2008, 04:19    Titel: Antworten mit Zitat

Das Geräusch war am Anfang nicht zu ertragen, ein Pfeifton, oder besser ein Quietschen das einem das Hirn zerriss, hätte man einen Mechaniker gefragt dann hätte dieser geantwortet dass es vermutlich an der hinteren Achse lag die bereits fünf mal gebrochen und wieder verbunden worden war, doch ein Mechaniker war weit und breit nicht aufzutreiben so mußten sich die Passagiere des Busses an den Lärm gewöhnen, nach einigen Stunden, der Mörderhitze, den Insekten und dem Schaukeln des Fahrzeugs hörten sie es fast nicht mehr.
Stein hatte bei der Verteilung der Sitze eigentlich noch Glück gehabt er saß neben einem Kleinbauern der mit nach hinten hängendem Kopf irgendetwas von Hunden redete, Stein nahm an dass der Mann an irgendeiner Krankheit litt und im Fieber vor sich her labberte.
Wie gesagt Stein hatte noch Glück gehabt, seine beiden Assistenten saßen auf der Rückbank zwischen einer unglaublich dicken Frau die einen Jungen mit Oberlippenbart säugte (entweder das oder es handelte sich um ein sehr ausuferndes Vorspiel) und einem Mann der vermutlich tot war, zumindest roch er so ähnlich.
Wie auch immer der Bus bewegte sich nun seit einiger Zeit durch dichten Wald auf einer selten genutzten Straße, der recht Korpulente Busfahrer, ein Mann der so breit war dass sein Bauch die Hälfte der Instrumente bedeckte, griff nach dem Mikrofon des Bordsprechanlage und verkündete das die Fahrt nach Oaxaca de Juárez nur noch kurze Zeit dauern könne, vermutlich werden nur noch wenige Stunden vergehen bis man die Hauptstraße erreicht, natürlich müsse man verstehen dass er seinen Cousin noch zu dessen Behausung fahren müsse was natürlich einige Stunden an Umweg kosten würde aber Blut ist dicker als Wasser und sonst könnte sich die Frau des Cousins Sorgen machen, danach lehnte er sich zurück und drehte das Radio voll auf so dass er die Protestrufe der Passagiere nicht hören konnte, was eigentlich so und so schwierig war da nun die schwangere in der zweiten Reihe in den Geburtswehen lag und einige der Mitfahrenden sich um die buseigene Kapelle versammelt hatten um zur Madonna zu betten.
Einige Reihen weiter hinten saß ein alter Indio mit langen weißen Haaren der eine braune Soße in einem menschlichen Schädel umrührte, hinter dem Indio saß ein Ehepaar aus Hessen, der Mann hatte einen Fotoapparat auf der Brust liegen und war irgendwie in der Lage gewesen einzuschlafen, die Frau, ein wenig mollig, nicht nur körperlich, beobachtete den vor ihr sitzenden Weißhaarigen.
„Sagen sie mal guter Mann, was kostet dieser Schädel den sie da haben?“
„Verkauf ich nicht an unwürdige Touristen, ist der Schädel meines Großvaters, er war Hohepriester des Unterweltgottes!“
„Oh,… und wenn ich ihnen 100€ gebe, würden sie es sich dann überlegen?“
„Ihr denkt man kann mit Geld alles kaufen, ich verkaufe aber nicht meine Kultur und Tradition für einige Blatt Papier!“
„Ich verspreche ihnen ich werde den Schädel ihres Großvaters in Ehren halten, was halten sie von 200€?“
„Pah!“
„300€!“
„Sie beleidigen mich und meinen Großvater!“
„600€!“
„Sagen wir 1000?“
„1000 für einen stinkenden alten Schädel…“

Der Indio fuhr hoch, sein weißes Haar wehte im Wind der durch die Klimaanlage erzeugt wurde, sein Gesicht wirkte wie aus einem Felsblock gehauen, er sprach:
„Niemand beleidigt mich und meinen Großvater, fettes Weib ich verfluche dich bei den Göttern des Himmels und der Erde, möge Tonatiu deinen Leib so aufblähen dass du deine Füße nicht mehr erblicken kannst und deine fetten Beine unter der Last deines Fleisches zusammenbrechen!“
Die Touristin erbleichte, sie schüttelte ihren Ehemann wach:
„Heinz dieser Wilde hat mich verflucht, er hat mich verflucht, so tu doch irgendetwas!“
Heinz rieb sich die Augen, griff in seine Tasche holte seine Geldbörse hervor und fragte dann:
„Was bitte macht das genau?“

Zu mehr kam er nicht, der Bus kippte nach vorne, die Passagiere fielen fast aus den Sitzen, einige fielen doch nicht fast sondern ganz aus den Sitzen und rollten nach vorne.
Der Busfahrer zwängte sich aus seinem Führerstand und fluchte gotteslästerlich.
Was war geschehen, der Bus lag mit den Vorderrädern in einem Schlagloch das die Dimensionen eines ostdeutschen Kleinwagens hatte, noch dazu hatte irgendjemand das Loch mit Blattwerk getarnt.
Plötzlich ein lautes RATATATATRARATARAT, aus dem Gebüsch vor dem Bus sprangen zwei Männer, beide trugen Damenstrümpfe über dem Kopf, der eine war mit einer SIG SSG 550 bewaffnet der andere trug zwei Micro Uzis und eine nicht näher identifizierbare Waffe die er vorne in der Hose stecken hatte.
Beide rannten sie zum Bus, der mit den Uzis schob die Tür auf und trat den Fahrer auf seinen Sessel, dann ballerte er einige Löcher in die Decke und schrie laut:
„Das ist ein Überfall, rückt sofort eure Wertsachen raus oder, ich schwöre es bei der Hl. Mutter Gottes und dem Hl. Jakob, dass ich jedem die Eier wegschießen werde der nichts abliefert!“
Von ganz Hinten war leise ein „Sexist!“ zu hören.
Der Räuber griff sich in die Tasche und holte einen großen blauen Müllsack hervor.
„Los! Werft euer Zeug da rein, schnell!“


Fortsetzung Folgt
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DeHerg
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Anmeldungsdatum: 28.04.2007
Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock

Beitrag(#1116796) Verfasst am: 30.10.2008, 08:06    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
„Das ist ein Überfall, rückt sofort eure Wertsachen raus oder, ich schwöre es bei der Hl. Mutter Gottes und dem Hl. Jakob, dass ich jedem die Eier wegschießen werde der nichts abliefert!“
Von ganz Hinten war leise ein „Sexist!“ zu hören.
Lachen
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