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Analoge vs. digitale Photographie
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#1046094) Verfasst am: 17.07.2008, 07:18    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
Photographie ist eindeutig Kultur.


Und das hat was mit analog vs digital zu tun?

Zitat:
Analoge Photographie kann schlierend schöne Schwenker verarbeiten, genauso wie lange Belichtungszeiten zeigen.

Die digitale Photographie kann immer nur eine Kurzzeit-Bilanz abbilden.


Ich habe neulich gelesen, daß es bei Langzeit-Belichtungen durchaus Unterschiedliche Ergebnisse gibt, weil die Sensoren in Digitalkameras bei längerer Aktivierung wohl auf die eigene Betriebstemperatur reagieren - aber ansonsten sehe ich da kein Problem. Welches sollte das sein?

Zitat:
Und trotzdem ist sie einfacher nach-manipulierbar.


Ah ja ...

Zitat:
Analoge Photographie kann auch retuschriert werden aber, die Retusche kann einfacher nachgewiesen werden.


Das sind nun aber Dinge, die man in der sdigitalen Fotografie *mehr* kann, und nicht weniger...

Zitat:
Das wiederun verleit den analogen Ursprungs-Photo zu höhere glaubhaftigkeit.


Schön. Wer also Tatorte fotografiert, sollte das Analog machen. Mit den Augen rollen


Wer Tatorte beweisfähig photografieren will, sollte das tatsächlich analog machen.

Was hat Digital vs. Analog im Zusammenhang mit Photographie mit Groteskes zu tun?

Wenn die digitalen Relais durch längere Belastung durchdrehen, ist das nicht das selbe wie eine längere Belichtungszeit bei analogen Bildern.

ein Vorbeirennender Läufer erscheint bei einer längern Belichtunsgszeit natürlich unschärfer und in Bewegungsrichtiung verzogener als bei kürzer Belichtungszeit.
Das kann künstlerisch benutzt werden.

Die Tatsache, dass ein digitales Original-Photo einfachst manipuliert werden kannn spricht nicht für das digitale Original.

Bei der analogen Photographie ist die Manipulation gegenüber dem Negativ immer nachweisbar.

Die Manipulation des Negativs in der Dunkelkammer ist nachvollziehbar.

Agnost
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1046273) Verfasst am: 17.07.2008, 14:04    Titel: Antworten mit Zitat

durial hat folgendes geschrieben:

venicius hat folgendes geschrieben:

In euren Augen ist das vermutlich ohnehin alles inhaltsleeres Gequatsche.

Für mich in jedem Fall.


Kannst du nicht wenigstens irgend etwas von dem nachvollziehen, was ich sagen will?
Lass dich doch mal auf meine Argumente, oder Schilderungen ein.

Es geht mir doch gar nicht darum, digitale Photographie schlecht zureden, in technischer Hinsicht bin ich sicher, dass sie der analogen evtl. sogar überlegen ist, oder sein wird. Das tut meiner Intention aber keinerlei Abbruch. Ich habe bereits gesagt, das meine Empfindung hierbei sicherlich emotional ist, nicht rational.

Kannst du dich auf einen anderen Vergleich einlassen?
Ein Buch oder eine Zeitung in herkömmlich physischer Form gegenüber demselben Text als e-Book oder auf einer Internetseite. Selbst mit mobilen Geräten, die so gestaltet sind, wie ein herkömmliches Buch und auch der Text vollkommen identisch in Schriftgrad usw. ist bleiben dennoch Unterschiede. Diese sind aber absolut emotional bedingt - nicht rational.
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durial
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Anmeldungsdatum: 16.12.2006
Beiträge: 1211

Beitrag(#1046725) Verfasst am: 18.07.2008, 00:39    Titel: Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:
durial hat folgendes geschrieben:

venicius hat folgendes geschrieben:

In euren Augen ist das vermutlich ohnehin alles inhaltsleeres Gequatsche.

Für mich in jedem Fall.


Kannst du nicht wenigstens irgend etwas von dem nachvollziehen, was ich sagen will?
Lass dich doch mal auf meine Argumente, oder Schilderungen ein.

Es geht mir doch gar nicht darum, digitale Photographie schlecht zureden, in technischer Hinsicht bin ich sicher, dass sie der analogen evtl. sogar überlegen ist, oder sein wird. Das tut meiner Intention aber keinerlei Abbruch. Ich habe bereits gesagt, das meine Empfindung hierbei sicherlich emotional ist, nicht rational.

Kannst du dich auf einen anderen Vergleich einlassen?
Ein Buch oder eine Zeitung in herkömmlich physischer Form gegenüber demselben Text als e-Book oder auf einer Internetseite. Selbst mit mobilen Geräten, die so gestaltet sind, wie ein herkömmliches Buch und auch der Text vollkommen identisch in Schriftgrad usw. ist bleiben dennoch Unterschiede. Diese sind aber absolut emotional bedingt - nicht rational.


Gudd, dann reduzierst Du jetzt also Deine Aussage nur noch auf sowas in der Art: "Ich mag die analoge Photographie lieber, weil sich das für mich irgendwie besser anfühlt"?
Damit kann ich leben. Aber das hättest Du eben von Anfang an so sagen können, aber zu Beginn hast Du von "Fast-Food-Trash" gesprochen; davon, dass das Handwerkliche fehle; dass Leute mit ner digit. Kamera 50 Bilder machten, um per Zufall ein gutes herauszubekommen usw. Und noch im letzten Post meintest Du exakt dasselbe.
Es geht nicht darum, dass ich Dich nicht verstehe, sondern dass Du selbst nicht weißt, was Du eigentlich sagen willst/ wolltest.

Aber dem Fazit, dass die digitale Photographie der analogen in nichts nachsteht, analog zu photographieren sich lediglich anders, irgendwie handwerklicher anfühlt, obschon es diesen Unterschied objektiv gar nicht gibt, kann ich beipflichten - allerdings nur, wenn die analoge Kamera komplett mechanisch funktioniert (also keinen Autofokus und integrierten Lichtmesser besitzt). Auf den Arm nehmen
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durial
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Anmeldungsdatum: 16.12.2006
Beiträge: 1211

Beitrag(#1046729) Verfasst am: 18.07.2008, 00:43    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:

Wenn die digitalen Relais durch längere Belastung durchdrehen, ist das nicht das selbe wie eine längere Belichtungszeit bei analogen Bildern.



Was willst Du denn damit sagen? Von was für Relais sprichst Du und überhaupt: Meinst Du, bei digit. Ph. gäb es keine Langzeitbelichtung, oder was?
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1046740) Verfasst am: 18.07.2008, 01:05    Titel: Antworten mit Zitat

durial hat folgendes geschrieben:

Gudd, dann reduzierst Du jetzt also Deine Aussage nur noch auf sowas in der Art: "Ich mag die analoge Photographie lieber, weil sich das für mich irgendwie besser anfühlt"?
Damit kann ich leben.

OK

durial hat folgendes geschrieben:
Aber das hättest Du eben von Anfang an so sagen können, aber zu Beginn hast Du von "Fast-Food-Trash" gesprochen; davon, dass das Handwerkliche fehle; dass Leute mit ner digit. Kamera 50 Bilder machten, um per Zufall ein gutes herauszubekommen usw. Und noch im letzten Post meintest Du exakt dasselbe.
Es geht nicht darum, dass ich Dich nicht verstehe, sondern dass Du selbst nicht weißt, was Du eigentlich sagen willst/ wolltest.


Ich habe kein Problem damit, meine Aussage diesbezüglich zu relativieren.
Allerdings weiß ich sehr wohl, was ich sagen will. Diese von mir geäußerte Kritik ist vielleicht tatsächlich zu hart formuliert, war aber auch keineswegs so grundsätzlich gemeint. Freu dich doch, wenn ich mich da überzeugen lasse. zwinkern

Ganz verabschieden möchte ich mich dennoch nicht von dieser Kritik, da ich meine, dass die Photographie erst durch ihre Digitalisierung zur Massenware werden konnte. Das muss nicht heißen, dass es sich dabei generell um Müll handeln muss. Es wird sicherlich sehr viel Müll produziert (bei analoger Photographie ebenfalls, aber in anderem Ausmaß), jedoch zweifelsfrei auch sehr hochwertige Photographie. Nun will ich aber auch die Photographie als Massenware nicht grundsätzlich kritisieren, da ich es durchaus positiv empfinde, wenn mehr Menschen die Möglichkeit zu preisgünstiger Photographie haben. Aber eigentlich hatte ich das nicht als Kernpunkt meiner Aussage gesehen.

durial hat folgendes geschrieben:
Aber dem Fazit, dass die digitale Photographie der analogen in nichts nachsteht, analog zu photographieren sich lediglich anders, irgendwie handwerklicher anfühlt, obschon es diesen Unterschied objektiv gar nicht gibt, kann ich beipflichten - allerdings nur, wenn die analoge Kamera komplett mechanisch funktioniert (also keinen Autofokus und integrierten Lichtmesser besitzt). Auf den Arm nehmen


Darauf kann ich mich gut einlassen. zwinkern
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26588
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1046777) Verfasst am: 18.07.2008, 02:23    Titel: Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:
......Ganz verabschieden möchte ich mich dennoch nicht von dieser Kritik, da ich meine, dass die Photographie erst durch ihre Digitalisierung zur Massenware werden konnte. Das muss nicht heißen, dass es sich dabei generell um Müll handeln muss. Es wird sicherlich sehr viel Müll produziert (bei analoger Photographie ebenfalls, aber in anderem Ausmaß), jedoch zweifelsfrei auch sehr hochwertige Photographie. Nun will ich aber auch die Photographie als Massenware nicht grundsätzlich kritisieren, da ich es durchaus positiv empfinde, wenn mehr Menschen die Möglichkeit zu preisgünstiger Photographie haben. Aber eigentlich hatte ich das nicht als Kernpunkt meiner Aussage gesehen.......

Sehr erheiternde Diskussion - so eine ähnliche zwischen Malern und den ersten Photographen habe ich schon mal irgendwo gelesen. Noch einmal so ähnlich ist sie geführt worden, als die Photographie den Weg von der Platte zum Rollfilm und dann zum Kleinbildfilm fand, der ja eigentlich das Material für die damaligen Filmkameras war, also mehr als Massen-, nämlich KM-Ware. Die nächste derartige Diskussion - an der habe ich schon selbst teilgenommen, kam, als die Kameras den Belichtungsmesser schon beinhalteten oder gar automatisch wurden und motorisiert. Ich kann mich an eine Formulierung in einem Photomagazin Anfang der 70er erinnnern, in der - die ersten Speigelreflexkameras mit elektronisch gesteuertem Verschluss waren auf dem Markt - der Redakteur bedauernd die erste Kamera mit Motifklingel erwartete - die Photographie war automatischund damit angeblich seelenlos geworden. Gleichzeitig war dies die Zeit der Kodak Instamatik: Also analoge Photographie als Verbrauchsverhalten zur fertigkeitsfreien Erzeugung belangloser Albuminhalte. Sinnliches Erleben? Vielleicht für Andy Warhol, der mit einer Steigerung der Instamatik, einer Polaroid dann Kunst machte. Und nun die selbe Diskussion noch einmal zwischen analoger und digitaler Photographie.

@venicius: Ich schätze, dass der emotionalen Unterschied, den du ansprichst, weniger mit den Werkzeugen als deiner eigenen Geschichte mit ihnen zu tun hat. Ich habe 71 meine erste Kamera gekauft - erst eine Nikkormat und dann eine Nikon F, die ich heute noch gern in die Hand nehme. Dagegen ist die F3 schon ein sehr neumodisches Ding - die könnte ich nach einem Crash auch nicht mit einem 500g-Hammer ausbeulen, wie ich es mit der Rückwand der F gemacht habe, nachdem mein Vater sie mit einem Kinostativ daran gegen eine Tischkante hatte rauschen lassen. (Der größte Teil der Energie war glücklicherweise von der Filmpatrone geschluckt worden)

Dann habe ich ca 10 Jahre fast nur noch Bilder mit dem Rechner (Statistik) gemacht, dann ca 10 Jahre fast gar keine und jetzt spiele ich auch digital. Und ich finde es faszinierend, heute für Dunkelkammertechniken, für die ich früher Stunden oder gar Tage gebraucht habe (wer hat schon mal eine Tonwerttrennung über O81 gemacht?) auf Knopfdruck zu bekommen. Und leicht variiert wiederholen zu können.

Völlig egal, mit welcher Technik: Das Faszinierende ist doch, anderen mit einem Bild zeigen zu können, was ich sehe. Und dieses Sehen ist nur teilweise ein physikalischer Vorgang. Wer das vergisst, dem empfehle ich Übungen mit einem Bleistift und Papier.

fwo
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1046996) Verfasst am: 18.07.2008, 14:03    Titel: Antworten mit Zitat

fwohlgemuth hat folgendes geschrieben:

@venicius: Ich schätze, dass der emotionalen Unterschied, den du ansprichst, weniger mit den Werkzeugen als deiner eigenen Geschichte mit ihnen zu tun hat.

Da muss ich dir sogar eingeschränkt zustimmen. Es ist rein subjektiv und beruht daher allein auf meiner individuellen Erfahrung und Sozialisation. Es beschränkt sich aber nicht auf meine Geschichte im Bezug auf Photographie, sondern erstreckt sich noch auf weitere Bereiche. Ebenso ist die Bewertung der Werkzeuge aber auch das Ergebnis der Geschichte der Leute, die digit. Phot. bevorzugen. Mir kommt es auch nicht darauf an, wie wer zu leben und was er zu präferieren hat. Es kommt mir darauf an, die jeweils andere Postion verständlich und nachvollziehbar zu machen und dies auch für mich selbst.

fwohlgemuth hat folgendes geschrieben:
Völlig egal, mit welcher Technik: Das Faszinierende ist doch, anderen mit einem Bild zeigen zu können, was ich sehe. Und dieses Sehen ist nur teilweise ein physikalischer Vorgang. Wer das vergisst, dem empfehle ich Übungen mit einem Bleistift und Papier. fwo


Ich habe es schon gesagt und wiederhole mich gerne. Es gibt Menschen, die photographieren um des photographierens willen, nicht ausschließlich für das Ergebnis, was jedoch unbedigter Bestandteil der Arbeit ist, aber nicht ausschließlicher. Jemand hat es mal in der Art formuliert: "Der Weg ist das Ziel".

Zu deinem Aspekt der vorausgegangenen Diskussionen:
Sicherlich hat es diese Diskussionen so oder ähnlich schon in allen Bereichen der Modernisierung und Technisierung gegeben. ZB wurde, als die ersten Züge aukamen zu bedenken gegeben, dass der Mensch eine derartig hohe Geschwindigkeit, mit der ein Zug fahren könne unmöglich überleben würde (die ersten Züge fuhren damals vllt. 30-50 Km/h).

Aber es ist auch klar, dass jede große Bewegung, egal worauf sie gerichtet ist, stets eine Gegenbewegung hervorruft. Welche sch am Ende durchsetzt, ist nicht von vornherein klar. Spielt in meinen Augen auch keine Rolle, da ich denke, dass beide nebeneinander existieren können. Zumindest solange jeder dem Anderen Individualität und Abweichungen von der Norm zugesteht. Die individuell gewählte Haltung sollte jedem offen stehen.

Deshalb meinte ich auch: Es mag sein, dass ich der Zeit hinterher hinke. Oder ich bin ihr voraus. Das ist noch nicht entschieden.
So gibt es bis heute noch Menschen, die frei gewählt, auf technologischen Fortschritt verzichten - finde ich auch sehr übertrieben, aber nunja... Sie verzichten zB auf Autos. Heute wenden sich immer mehr Menschen vom Auto ab und ziehen da Fahrrad vor. Es hat sich also bis heute nicht entschieden, welche Lebensweise sich am Ende durchsetzen wird. Vielleicht wird der Schritt zurück irgendwann unumgänglich sein. - Die Reenactment-Scene versucht selbstgewählt mittelalterliche Kultur, Lebensweise und auch Handwerk wieder aufleben zu lassen. Warum fangen manche Rentner, die ihr Leben Lang zB in einer metallverarbeitenden Industrie gearbeitet haben später damit an, sich als handwerklicher Kunstschmied zu versuchen. Wozu? Was veranlasst sie dazu? Ist nicht eine industrielle Schmiede effizienter als Hammer und Amboss? - Aber kommt es darauf an?


So, jetzt habe ich einen sehr weiten Bogen geschlagen. Ich hielt es aber für nötig, um die grundsätzliche Frage der Modernisierung und Technisierung zu beschreiben.
Hierbei möchte ich ganz deutlich sagen, dass ich kein Gegner von Modernisierung bin.
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1047020) Verfasst am: 18.07.2008, 15:17    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Wer Tatorte beweisfähig photografieren will, sollte das tatsächlich analog machen.


Das wird aber auch nicht mehr ewig so sein und ist kein Attribut der jeweiligen Techniken an sich, sondern hat was mit dazu sekundären Feldern zu tun.

Zitat:
Wenn die digitalen Relais durch längere Belastung durchdrehen, ist das nicht das selbe wie eine längere Belichtungszeit bei analogen Bildern.


Wovon sprichst Du?

Zitat:
ein Vorbeirennender Läufer erscheint bei einer längern Belichtunsgszeit natürlich unschärfer und in Bewegungsrichtiung verzogener als bei kürzer Belichtungszeit.
Das kann künstlerisch benutzt werden.


Ja, das geht aber mit Digitalkameras genauso - der Unterschied wird IIRC erst bei extrem-langzeit-belichtungen Deutlich, die im Bereich von mheren Minuten oder mehr liegen. Das ist ein absoluter Spezialfall und erlaubt kaum ein allgemeines Urteil über beide Techniken.

Zitat:
Die Tatsache, dass ein digitales Original-Photo einfachst manipuliert werden kannn spricht nicht für das digitale Original.


Auch das ist ein Spezialfall.

Ich könnte meinen Job mit analogen Kameras kaum machen, weil ich die sofortige Kontrolle über die Bilder brauche und nicht erst auf eine Entwicklung der Filme warten kann. Ich würde daraus aber nicht folgern, daß digitale Fotographie schlicht besser ist.

Zitat:
Bei der analogen Photographie ist die Manipulation gegenüber dem Negativ immer nachweisbar.

Die Manipulation des Negativs in der Dunkelkammer ist nachvollziehbar.


Noch.

In 5 bis 10 Jahren wirst Du einen digital belichteten Film nicht mehr von einem analogen unterscheiden können. Und dann?
_________________
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If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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Ahriman
Tattergreis



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Beitrag(#1053666) Verfasst am: 30.07.2008, 09:29    Titel: Antworten mit Zitat

Meine alten Farbfotos sehen teilweise grausig aus, die noch älteren Schwarzweißen haben sich besser gehalten. Und von den Dias habe ich gut zweitausend weggeworfen, weil sie total blaustichig geworden sind.
Digitale Fotos auf der CD, alle drei Jahre auf eine neue Scheibe gebrannt (geht mit zwei Laufwerken in drei Minuten pro Scheibe) dürften so lange einwandfrei sein, wie es noch CD-Laufwerke zu kaufen gibt.
--
Mehr als einmal habe ich im TV Berufsfotografen bei der Arbeit gesehen: Mit Motorwinder und einem Assistenten, der die nachgeladenen Kamera-Rückteile anreichte. Aus fünfhundert Bildern das beste raussuchen ist folglich auch schon damals üblich gewesen, wenn man es sich leisten konnte.
Der Gedanke, daß jeder Druck aufs Knöpfchen fünfzig Pfennige kostete war immer schlimm.
---
Meine Spiegelreflex mit Zoom und Blitz liegt im Keller. Hat über ein Kilo Gewicht. Die kleine digitale Sony wiegt 200 Gramm und paßt in die Hosentasche. Und was aus dem Canon-Drucker rauskommt erstaunt mich immer wieder.
---
Auch der Unterschied zwischen Dunkelkammer und Photoshop im PC ist ein großer Fortschritt. Allein die Möglichkeit, stürzende Linien mittels ShiftN aufzurichten, daß der Turm nicht mehr nach hinten umfällt!
Auch was die Umwelt betrifft: Da ist die elektronische Photographie überlegen, wenn man nicht jedes Jahr eine neue Kamera kauft und die alte in den Müll wirft. Keine Chemikalien mehr im Abwasser - egal ob aus der Badezimmer-Duka oder aus dem Großlabor.

http://www.directupload.net/galerie/18632/vvUJD8hLXy/0
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Leila*
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Beitrag(#1053796) Verfasst am: 30.07.2008, 12:31    Titel: Antworten mit Zitat

Schweren Herzens nahm ich Abschied von meiner leichten (analogen) Olympus-Kameraausrüstung. Die OM-1 begleitete mich seit dem Jahre 1973 stets treu und zuverlässig auf meinen verworrenen Pfaden. 1975 bekam sie noch eine Schwester: die OM-2. So konnte ich jede Lichtsituation meistern, obschon ich vorwiegend die hochauflösenden Farbdiapositivfilme Kodachrome 25 und 64 verwendete. Farbabzüge auf Papier ließ ich einem – inzwischen geschlossenen – Zürcher Fotogeschäft herstellen, das für seine freundliche Bedienung und fachkundige Beratung im besten Rufe stand. Das waren noch Zeiten, als man mit seinem Namen begrüßt wurde …!

Da ich immer gerne Gebäude photographierte (mein Mann ist ja Architekt), kaufte ich mir ein Shift-Objektiv dazu. Dieses leistete mir auch nützliche Dienste beim Photographieren von großen Gemälden oder Gobelins in Schlössern und Museen, oder von Kultgegenständen (Kelche, Monstranzen u.dgl.).

Seit neuem photographiere ich nur noch digital; und zwar mit einer Olympus E-510 (man merkt, ich bin eine treue Seele). Ganz verstehe die vielen Menüs noch nicht, aber ich ‚pröble‘ täglich in ihnen herum. Kaum hoch genug kann ich preisen, daß mir die Photographien nullkommaplötzlich zur Verfügung stehn.

Zum von Ahriman erwähnten Freeware-Programm ‚ShiftN‘ (ein herzliches Dankeschön an dessen Schöpfer Marcus Hebel!) möchte ich noch etwas sagen. Um den natürlichen Eindruck einer Aufnahme nicht zu zerstören, sollte die Entzerrung stürzender Linien nicht allzu weit getrieben werden. Um einen gewissen Grad (je näher am Motiv, desto weniger) sollte die perspektivische Verzerrung auf der Aufnahme noch sichtbar sein. 1 bis 3 Grad darf der Winkel schon betragen, um das Bild von der Perspektive des Betrachters aus noch ‚wirklichkeitsgetreu‘ erscheinen zu lassen. Und noch etwas: Die schlimmsten perspektivischen Verzerrungen entstehen nicht dadurch, indem die Kamera in der Vertikalen geneigt, sondern in der Horizontalen schief gehalten wird.

Gruß von Leila*

Anbei: Eine Freihandaufnahme von heute Morgen.

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Ahriman
Tattergreis



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Beitrag(#1054576) Verfasst am: 31.07.2008, 11:19    Titel: Antworten mit Zitat

Leila hat folgendes geschrieben:
Die schlimmsten perspektivischen Verzerrungen entstehen nicht dadurch, indem die Kamera in der Vertikalen geneigt, sondern in der Horizontalen schief gehalten wird.

Damit kämpfe ich seit einiger Zeit. Dauernd halte ich die Kiste schief, ist mir früher so gut wie nie passert. Muß eine Alterserscheinung sein.

Zu dem Foto: Was nützt der Host, wenn er nicht funktioniert.
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Leila*
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Anmeldungsdatum: 29.05.2008
Beiträge: 516

Beitrag(#1054592) Verfasst am: 31.07.2008, 11:35    Titel: Antworten mit Zitat

An Ahriman:

Dank des Bildstabilisators und des im Display einblendbaren Gitternetzes muß ich jetzt kein Stativ mit Wasserwaage mehr herumschleppen (meine beiden alten Olympuskarmeras haben eine Gitternetzmattscheibe).

Gruß von Leila*

P.S.: Der Host funktioniert doch! Oder doch nicht?

Berichtigung:

Oben schrieb ich in Klammern: „je näher am Motiv, desto weniger“. Das ist falsch. Richtig ist: „je näher am Motiv, desto mehr“.
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Ahriman
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Beitrag(#1054777) Verfasst am: 31.07.2008, 15:48    Titel: Antworten mit Zitat

Bei mir nicht. Der Gorilla meldet: Übertrage Daten von....
und dann ist rien ne va plus.
Ich nehme zur Zeit diesen hier:
http://666kb.com/

Und hier: Bayerisches Nirwana

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