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"... und Unicef ist unser Ablass"
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musikdusche
reflektierender User



Anmeldungsdatum: 29.05.2006
Beiträge: 896
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Beitrag(#1050243) Verfasst am: 24.07.2008, 11:44    Titel: "... und Unicef ist unser Ablass" Antworten mit Zitat

"... und Unicef ist unser Ablass" - meint Hagen Rether z.B. hier: http://www.youtube.com/watch?v=5k5LbtS4SXM

Und irgendwo hier im Forum (ich weiss leider nicht mehr wo und von wem) wurde eine solche "Ablass"-Einstellung auch schonmal kritisiert.

Ist es für euch ethisch fragwürdig, die folgende Einstellung zu haben?:
"Ich habe keine Lust persönlich in Hilfsorganisationen o.ä. tätig zu werden. Ebenfalls habe ich wenig Engagement, "fair trade"-Produkte und Stromsparlampen und Elektroautos etc. etc. zu kaufen, jedenfalls nicht mehr als der Durchschnitts-Westeuropäer. Da ich mich aber nicht als asozial betrachte, spende ich regelmäßig an Hilfsorganisationen, die mir vernünftig erscheinen. Damit habe ich meine 'ethische Pflicht' getan und muss mich nicht ständig mit den ganzen Schweinereien, die auf dieser Welt passieren, emotional belasten."

Ist diese Einstellung ethisch fragwürdig? Wenn ja, warum?

Gruß - MD
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1050246) Verfasst am: 24.07.2008, 11:51    Titel: Re: "... und Unicef ist unser Ablass" Antworten mit Zitat

musikdusche hat folgendes geschrieben:
"... und Unicef ist unser Ablass" - meint Hagen Rether z.B. hier: http://www.youtube.com/watch?v=5k5LbtS4SXM

Und irgendwo hier im Forum (ich weiss leider nicht mehr wo und von wem) wurde eine solche "Ablass"-Einstellung auch schonmal kritisiert.

Ist es für euch ethisch fragwürdig, die folgende Einstellung zu haben?:
"Ich habe keine Lust persönlich in Hilfsorganisationen o.ä. tätig zu werden. Ebenfalls habe ich wenig Engagement, "fair trade"-Produkte und Stromsparlampen und Elektroautos etc. etc. zu kaufen, jedenfalls nicht mehr als der Durchschnitts-Westeuropäer. Da ich mich aber nicht als asozial betrachte, spende ich regelmäßig an Hilfsorganisationen, die mir vernünftig erscheinen. Damit habe ich meine 'ethische Pflicht' getan und muss mich nicht ständig mit den ganzen Schweinereien, die auf dieser Welt passieren, emotional belasten."

Ist diese Einstellung ethisch fragwürdig? Wenn ja, warum?

Nein, ist sie nicht. Kein Mensch kann sich ständig mit allen Schweinereien, die auf der Welt passieren, emotional belasten. Wenn da einer soviel Problembewußtsein hat, daß er auch nur ein bißchen tut, ist das für mich völlig in Ordnung und respektabel.
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Heizölrückstoßabdämpfung
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Anmeldungsdatum: 26.07.2007
Beiträge: 17543
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Beitrag(#1050247) Verfasst am: 24.07.2008, 11:51    Titel: Antworten mit Zitat

IMO spenden die meisten Menschen nur, um das eigene Gewissen zu beruhigen und dann so weiter zu machen, wie bisher.
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„Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.“ Curt Goetz
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1050248) Verfasst am: 24.07.2008, 11:52    Titel: Antworten mit Zitat

Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
IMO spenden die meisten Menschen nur, um das eigene Gewissen zu beruhigen und dann so weiter zu machen, wie bisher.

Immer noch besser, als wenn sie kein Gewissen hätten, das zu beruhigen wäre.
_________________
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Heizölrückstoßabdämpfung
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Anmeldungsdatum: 26.07.2007
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Beitrag(#1050250) Verfasst am: 24.07.2008, 11:53    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
IMO spenden die meisten Menschen nur, um das eigene Gewissen zu beruhigen und dann so weiter zu machen, wie bisher.

Immer noch besser, als wenn sie kein Gewissen hätten, das zu beruhigen wäre.


Das ist allerdings wahr.
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Baldur
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Beitrag(#1050253) Verfasst am: 24.07.2008, 11:56    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, weil es einen von der eigenen Verantwortung entsprechend zu Handeln entbindet und man die Verantwortung abtritt. Hilfsorganisationen sind institutionalisierte "Nächstenliebe", institutionalisiertes soziales Handeln. Die Befreiung von der Eigenverantwortung wird durch Spenden erkauft. So kann es einem gelingen, nachdem man eine entsprechende Spende entrichtet hat, sein Gewissen zufrieden zu stellen und die Problematiken aus seinem Bewusstsein und seinem Alltagsleben zu verdrängen. Sollte man durch Medien etwa mit den Problematiken konfrontiert sein, dringt es nicht nachhaltig in das Alltagsbewusstsein vor, da man seine soziale Pflicht ja bereits abgetreten und mittelbar erfüllt hat - so wiegt man sich in selbstgefällige Beruhigung.
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Baldur
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Beiträge: 8326

Beitrag(#1050257) Verfasst am: 24.07.2008, 11:58    Titel: Re: "... und Unicef ist unser Ablass" Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:

Nein, ist sie nicht. Kein Mensch kann sich ständig mit allen Schweinereien, die auf der Welt passieren, emotional belasten. Wenn da einer soviel Problembewußtsein hat, daß er auch nur ein bißchen tut, ist das für mich völlig in Ordnung und respektabel.


Die Schweinereien könnten/sollten aber im Bewusstsein zumindest latent Berücksichtigung finden. Es ist sich bewusst zu machen, dass jeder einzelne von Uns Verantwortung trägt und für die Schweinereien mit verschuldet.

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Heizölrückstoßabdämpfung hat folgendes geschrieben:
IMO spenden die meisten Menschen nur, um das eigene Gewissen zu beruhigen und dann so weiter zu machen, wie bisher.

Immer noch besser, als wenn sie kein Gewissen hätten, das zu beruhigen wäre.


Eine konsequente Haltung ist mir allemal lieber. Die ist zumindest fassbar.


Zuletzt bearbeitet von Baldur am 24.07.2008, 11:59, insgesamt einmal bearbeitet
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Ralf Rudolfy
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Beitrag(#1050258) Verfasst am: 24.07.2008, 11:59    Titel: Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:
Ja, weil es einen von der eigenen Verantwortung entsprechend zu Handeln entbindet und man die Verantwortung abtritt. Hilfsorganisationen sind institutionalisierte "Nächstenliebe", institutionalisiertes soziales Handeln.

Was wäre denn die Alternative? Selber nach Afrika fahren? Was spricht dagegen, soziales Handeln zu institutionalisieren? Leute, die sich professionell mit Hilfeleistung befassen, können sicher mehr und Sinnvolleres ausrichten, als wenn Hans und Franz auf eigene Faust was unternehmen würden.

Oder bist du nach dem Erdbeben nach China getrampt?
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)


Zuletzt bearbeitet von Ralf Rudolfy am 24.07.2008, 12:00, insgesamt einmal bearbeitet
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1050259) Verfasst am: 24.07.2008, 12:00    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
venicius hat folgendes geschrieben:
Ja, weil es einen von der eigenen Verantwortung entsprechend zu Handeln entbindet und man die Verantwortung abtritt. Hilfsorganisationen sind institutionalisierte "Nächstenliebe", institutionalisiertes soziales Handeln.

Was wäre denn die Alternative? Selber nach Afrika fahren? Was spricht dagegen, soziales Handeln zu institutionalisieren? Leute, die sich professionell mit Hilfeleistung befassen, können sicher mehr und Sinnvolleres ausrichten, als wenn Hans und Franz auf eigene Faust was unternehmen würden.


Vor der eigenen Haustür kehren.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1050260) Verfasst am: 24.07.2008, 12:01    Titel: Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
venicius hat folgendes geschrieben:
Ja, weil es einen von der eigenen Verantwortung entsprechend zu Handeln entbindet und man die Verantwortung abtritt. Hilfsorganisationen sind institutionalisierte "Nächstenliebe", institutionalisiertes soziales Handeln.

Was wäre denn die Alternative? Selber nach Afrika fahren? Was spricht dagegen, soziales Handeln zu institutionalisieren? Leute, die sich professionell mit Hilfeleistung befassen, können sicher mehr und Sinnvolleres ausrichten, als wenn Hans und Franz auf eigene Faust was unternehmen würden.


Vor der eigenen Haustür kehren.

Ah ja. Was kehrst du denn da so?
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1050261) Verfasst am: 24.07.2008, 12:05    Titel: Re: "... und Unicef ist unser Ablass" Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:

Nein, ist sie nicht. Kein Mensch kann sich ständig mit allen Schweinereien, die auf der Welt passieren, emotional belasten. Wenn da einer soviel Problembewußtsein hat, daß er auch nur ein bißchen tut, ist das für mich völlig in Ordnung und respektabel.


Die Schweinereien könnten/sollten aber im Bewusstsein zumindest latent Berücksichtigung finden. Es ist sich bewusst zu machen, dass jeder einzelne von Uns Verantwortung trägt und für die Schweinereien mit verschuldet.

Und woher glaubst du wissen, daß einer, der an eine Hilfsorganisation spendet, das nicht tun will?

Ganz schon hoch, das moralische Roß, auf das du dich hier setzt.
_________________
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#1050269) Verfasst am: 24.07.2008, 12:15    Titel: Re: "... und Unicef ist unser Ablass" Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:
[Es ist sich bewusst zu machen, dass jeder einzelne von Uns Verantwortung trägt und für die Schweinereien mit verschuldet.

Welchen Ursprung hat diese "Verantwortung" denn?
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chaoskätzchen
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Anmeldungsdatum: 21.09.2007
Beiträge: 122

Beitrag(#1050283) Verfasst am: 24.07.2008, 12:40    Titel: Antworten mit Zitat

Ich persönlich bevorzuge es auch wenn jemand, der hilft, das auch wirklich aus eigenem Antrieb und Willen und vor allem mit Sinn und Verstand macht.

An irgendwelche großen "Hilfsorganisationen" zu spenden birngt einigen Organisationen weit mehr als ihren Schutzbefohlenen. Wenn man also ernsthaft etwas tun will indem man spendet, setzt das ziemlich viel Recherchearbeit voraus, die durchaus auch teilweise erfolglos bleiben kann. Man weiß im Grunde nie wirklich WAS man eigentlich tut, wenn man spendet.
Daher finde ich aktives Engagement in so einem Fall auch weit einfacher.

Ich persönlich spende nicht und kümmere mich nicht um Menschen außer um die, die mich tatsächlich etwas angehen. Würde ich mir um jeden Menschen Gedanken machen, dem ich in irgend einer Weise schade (mitverschulde) müsste ich selbst als Halb- Heilige jeden Tag die Welt retten, weil ich mir n T-shirt kaufe.
Meine persönliche soziale Verantwortung geht nur so weit, dass ich möglichst niemandem aktiv schade der mir oder Menschen, die mir wichtig sind, nichts getan hat. (Schaden kann in dem Fall auch unterlassene Hilfeleistung sein)
Daher komme ich auch nicht wirklich auf die Idee irgendetwas zu spenden. Da leih ich lieber nem Freund mit Geldproblemen ein paar Euro

lg
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rk72
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Anmeldungsdatum: 09.04.2008
Beiträge: 2462

Beitrag(#1050291) Verfasst am: 24.07.2008, 12:55    Titel: Antworten mit Zitat

chaoskätzchen hat folgendes geschrieben:
Ich persönlich spende nicht und kümmere mich nicht um Menschen außer um die, die mich tatsächlich etwas angehen. Würde ich mir um jeden Menschen Gedanken machen, dem ich in irgend einer Weise schade (mitverschulde) müsste ich selbst als Halb- Heilige jeden Tag die Welt retten, weil ich mir n T-shirt kaufe.


Ist eine durchaus legale Einstellung die man haben kann, allerdings darfst du dich nicht beschweren wenn 80 Millionen hungriger Menschen aus Ländern in denen sie nicht überleben können in dein Land kommen, dich im schlimmsten Fall erschlagen, denn es geht ums Überleben, im besten Fall die Wirtschaft ruinieren, denn sie sind bereit für Essensgeld zu arbeiten.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1050292) Verfasst am: 24.07.2008, 12:56    Titel: Antworten mit Zitat

rk72 hat folgendes geschrieben:
chaoskätzchen hat folgendes geschrieben:
Ich persönlich spende nicht und kümmere mich nicht um Menschen außer um die, die mich tatsächlich etwas angehen. Würde ich mir um jeden Menschen Gedanken machen, dem ich in irgend einer Weise schade (mitverschulde) müsste ich selbst als Halb- Heilige jeden Tag die Welt retten, weil ich mir n T-shirt kaufe.


Ist eine durchaus legale Einstellung die man haben kann, allerdings darfst du dich nicht beschweren wenn 80 Millionen hungriger Menschen aus Ländern in denen sie nicht überleben können in dein Land kommen, dich im schlimmsten Fall erschlagen, denn es geht ums Überleben, im besten Fall die Wirtschaft ruinieren, denn sie sind bereit für Essensgeld zu arbeiten.

Der Zusammenhang ist doch etwas sehr grob vereinfacht.
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1050319) Verfasst am: 24.07.2008, 13:50    Titel: Re: "... und Unicef ist unser Ablass" Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
venicius hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:

Nein, ist sie nicht. Kein Mensch kann sich ständig mit allen Schweinereien, die auf der Welt passieren, emotional belasten. Wenn da einer soviel Problembewußtsein hat, daß er auch nur ein bißchen tut, ist das für mich völlig in Ordnung und respektabel.


Die Schweinereien könnten/sollten aber im Bewusstsein zumindest latent Berücksichtigung finden. Es ist sich bewusst zu machen, dass jeder einzelne von Uns Verantwortung trägt und für die Schweinereien mit verschuldet.

Und woher glaubst du wissen, daß einer, der an eine Hilfsorganisation spendet, das nicht tun will?

Ganz schon hoch, das moralische Roß, auf das du dich hier setzt.

Ich sehe es eben nicht als moralische Verpflichtung.

Wenn überhaupt, dann gebietet die Ethik ein vernunftgemäßes Alltagshandeln. Dass das nicht immer funktioniert und man hier und da auch Abstriche macht, ergibt sich aus der fast unmöglichen Vereinbarkeit mit dem Alltag. Sicherlich gibt es viel, die das besser hinbekommen als ich und auch solche, die sich mehr Mühe geben. Aber zumindest bin ich mir bewusst, dass ich mehr tun müsste. Abhängig davon, in welcher Lebenssituation ich mich gerade befinde (ich führe ein sehr unstetes Leben) klappt das bei mir besser oder schlechter und ich habe mehr oder weniger Energie zur Zelbstreflexion und zur Umsetzung meines eigenen Anspruchs an mich selbst.

Wie jeder einzelne seinen Alltag und sein Leben gestaltet bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Nur macht es einem unsere Gesellschaft viel zu einfach, sich überhaupt nicht mit den Schwächen und ethisch kaum vertretbaren Erscheinungen unserer Lebensweise auseinanderzusetzen, sonder dies schlicht auszublenden. Die diversen Hilfsorganisationen sind dabei nur ein Aspekt. Wobei ich diesen keinesfalls unterstelle, dass sie nicht die besten Absichten hätten und nicht hervorragende Arbeit leisteten.

Das individuelle Engagement jedes einzelnen kann dadurch allerdings mMn nicht ersetzt werden, Sondern es muss der Grundstein für jegliche ernst gemeinte Absicht zur Veränderung und Verbesserung der Zustände sein. Hilfsorganisationen geben der gesamten Strömung dann vielleicht eine Lobby und können weltweiten Symptomen entgegenwirken. Es gilt jedoch, die Problematik an den Wurzeln zu fassen. Und eine davon ist gewiss auch hier bei uns.
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1050326) Verfasst am: 24.07.2008, 13:57    Titel: Re: "... und Unicef ist unser Ablass" Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
venicius hat folgendes geschrieben:
[Es ist sich bewusst zu machen, dass jeder einzelne von Uns Verantwortung trägt und für die Schweinereien mit verschuldet.

Welchen Ursprung hat diese "Verantwortung" denn?


Die Globalisierung. Die Tatsache, dass wir alle als Menschen auf demselben Planeten leben. Die "universalen Menschenrechte", die die Menschheit für die gesamte Spezies Mensch als gültig anerkennen (bis auf vereinzelte Ausnahmen - wie ich hoffe). Solidarität und die Umsetzung von "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" (oder was auch immer) erfordert eben mehr als nur 5,- Geldgeschenke per monatlicher Abbuchung. Aber vielleicht ist es damit bei dir ja nicht so weit her.

Willst du (d)eine Verantwortung bestreiten? - Andernfalls: Welchen Ursprung würdest du denn nennen?
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chaoskätzchen
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Anmeldungsdatum: 21.09.2007
Beiträge: 122

Beitrag(#1050456) Verfasst am: 24.07.2008, 17:01    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ist eine durchaus legale Einstellung die man haben kann, allerdings darfst du dich nicht beschweren wenn 80 Millionen hungriger Menschen aus Ländern in denen sie nicht überleben können in dein Land kommen, dich im schlimmsten Fall erschlagen, denn es geht ums Überleben, im besten Fall die Wirtschaft ruinieren, denn sie sind bereit für Essensgeld zu arbeiten.


In "mein" Land? Wenn du damit meine Herkunft meinst - da passen nicht mal so viel rein... genauer gesagt hätte sich da flugs mal eben die Bevölkerung verdoppelt ^^.
Spaß beiseite - ganz im Gegenteil, ich beschwere mich nicht. Eigentlich verstehe ich mich mit den "Menschen aus Ländern, in denen sie nicht überleben können" für gewöhnlich ganz gut, v.a. bin ich noch nie mit einem aneinandergeraten.
Doch selbst wenn - sobald die da sind werden sie (zumindest in Deutschland) bei nächster Gelegenheit sowieso wieder abgeschoben *zynismus off*

Ja, ich nehme gemeinsam mit meiner Einstellung auch deren Folgen auf mich. Es ist ja auch nicht so, dass ich eine Wahl hätte.

Wenn wir aber gerade bei Einstellung sind.
Was mir manchmal aufgefallen ist bei "Spendern" (nicht generell sondern bei einigen) ist eine etwas seltsame Einstellung denen gegenüber die in ihrer Nähe Hilfe brauchen und nicht unten in Afrika...

meistens sind kleine Afrikanische Kinder wesentlich interessanter als Nachbarn die in ihrer runtergekommenen Wohnung arbeitslos vor sich hingammeln und sich im Zweifelsfall vor Aussichtslosigkeit selbst umbringen...
Halt, die sind ja selber schuld, die sind ja nur faul und... *ironie off*

Es scheint einfach leichter zu sein Mitleid mit Leuten zu haben, die man niemals zu Gesicht bekommen wird bis auf gut ausgeleuchtete Bilder im Fernsehen.

Womit wir zum Thema Verantwortung kommen:
Es ist nichts dagegen zu sagen Leute in anderen Ländern zu unterstützen, im Gegenteil, wird es sinnvoll gemacht und mit Hinblick auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Bürger dort achte ich jeden der sich die Mühe macht.

Zitat:
Die Globalisierung. Die Tatsache, dass wir alle als Menschen auf demselben Planeten leben. Die "universalen Menschenrechte", die die Menschheit für die gesamte Spezies Mensch als gültig anerkennen (bis auf vereinzelte Ausnahmen - wie ich hoffe). Solidarität und die Umsetzung von "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" (oder was auch immer) erfordert eben mehr als nur 5,- Geldgeschenke per monatlicher Abbuchung. Aber vielleicht ist es damit bei dir ja nicht so weit her.


Die Globalisierung ist nicht auf dem Mist der Bürger gewachsen, sondern auf dem Mist der Wirtschaft, auch wenn ichs gerne anders sehen würde, weil zumindest ich persönlich durchaus davon profitiere (bei Reisen, als Ösi in D-Land...). Aber Verantwortung für etwas zu übernehmen, was einem im Grunde aufgedrückt wurde... hm

Dass alle Menschen auf demselben Planeten leben ist eigentlich nur eine Feststellung, die nicht viel über den Grund der Verantwortung aussagt. Dass gewisse Regeln gelten müssen und natürlich gegenseitige Unterstützung notwendig ist, damit ein gemeinschaftliches lebenswertes Leben geführt werden kann ist allerdings wahr.

Die universalen Menschenrechte, wenn man sie als Norm für gemeinschaftliches Verhalten versteht, kann daher durchaus eine Begründung sein, aber das finde ich etwas zu eng gefasst.

...

Ich denke die Motivation zum Altruismus, also dazu wirklich zu helfen, sinkt propotional dazu wie schlecht es einem selbst geht. Gleichzeitig hört man von überall, auch wenn man selbst kaum welches erfährt, dass es vor allem als Deutscher mehr oder weniger menschliche Pflicht ist Mitgefühl für den Rest der Welt zu haben.
Also lieber mal ins Portemonnaie gegriffen und das Gewissen beruhigt. Nicht nur persönliche Einstellung bestimmt die Unterstützung die ein Mensch bereit ist zu geben, es ist auch ein gesellschaftliches Problem

[/quote]
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#1050465) Verfasst am: 24.07.2008, 17:38    Titel: Re: "... und Unicef ist unser Ablass" Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:


Willst du (d)eine Verantwortung bestreiten? -

Darauf wollte ich hinaus, ja. Verantwortung habe ich höchstens für mein persönliches Handeln. Ich habe aber keinerlei verantwortung für das Leben oder schicksal, für die ökonomische oder soziale Situation irgendeines anderen menschen. Was nicht heißt, dass ich mich nicht sozial oder politisch engagieren würde oder tue. jedoch deswegen,w eil mir konkrete Vereine oder projekte als sinnvoll erscheinen, weil ich schlicht den Willen habe, irgendwem zu helfen oder an gestaltungsfragen mitzuwirken. Aber nicht weil ich irgendeine Verantwortung für "die Bürger des Planeten habe". Wenn es eine solche gibt, dann höchstens für Familie und Freunde, aber nicht für die Menschheit an sich.
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#1050561) Verfasst am: 24.07.2008, 20:44    Titel: Re: "... und Unicef ist unser Ablass" Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
venicius hat folgendes geschrieben:


Willst du (d)eine Verantwortung bestreiten? -

Darauf wollte ich hinaus, ja. Verantwortung habe ich höchstens für mein persönliches Handeln. Ich habe aber keinerlei verantwortung für das Leben oder schicksal, für die ökonomische oder soziale Situation irgendeines anderen menschen. Was nicht heißt, dass ich mich nicht sozial oder politisch engagieren würde oder tue. jedoch deswegen,w eil mir konkrete Vereine oder projekte als sinnvoll erscheinen, weil ich schlicht den Willen habe, irgendwem zu helfen oder an gestaltungsfragen mitzuwirken. Aber nicht weil ich irgendeine Verantwortung für "die Bürger des Planeten habe". Wenn es eine solche gibt, dann höchstens für Familie und Freunde, aber nicht für die Menschheit an sich.


Das ist falsch.

Natürlich bist du zunächst einmal nur für dein persönliches Handeln direkt verantwortlich. Die Folgen deines persönlichen Handelns erstrecken sich aber über den ausschließlich privaten Bereich hinaus. Du lebst nicht auf einer vom Rest der Welt isolierten Insel.

venicius hat folgendes geschrieben:

Die Globalisierung [ist u. A. Ursache deiner/meiner Verantwortung]. Die Tatsache, dass wir alle als Menschen auf demselben Planeten leben. Die "universalen Menschenrechte", die die Menschheit für die gesamte Spezies Mensch als gültig anerkennen (bis auf vereinzelte Ausnahmen - wie ich hoffe). Solidarität und die Umsetzung von "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" (oder was auch immer) erfordert eben mehr als nur 5,- Geldgeschenke per monatlicher Abbuchung. Aber vielleicht ist es damit bei dir ja nicht so weit her.


Zuletzt bearbeitet von Baldur am 25.07.2008, 00:45, insgesamt einmal bearbeitet
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rk72
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Anmeldungsdatum: 09.04.2008
Beiträge: 2462

Beitrag(#1050571) Verfasst am: 24.07.2008, 20:57    Titel: Re: "... und Unicef ist unser Ablass" Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:

Die Globalisierung [ist u. A. Ursache deiner/meiner Verantwortung]. Die Tatsache, dass wir alle als Menschen auf demselben Planeten leben. Die "universalen Menschenrechte", die die Menschheit für die gesamte Spezies Mensch als gültig anerkennen (bis auf vereinzelte Ausnahmen - wie ich hoffe). Solidarität und die Umsetzung von "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" (oder was auch immer) erfordert eben mehr als nur 5,- Geldgeschenke per monatlicher Abbuchung. Aber vielleicht ist es damit bei dir ja nicht so weit her.


Also bist du für den deutschen Einsatz in Afghanistan?
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
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Beitrag(#1050580) Verfasst am: 24.07.2008, 21:11    Titel: Re: "... und Unicef ist unser Ablass" Antworten mit Zitat

Erstaunlich, wie wenig schuldig ich mich fühle, dass "wir" "ihre" Frauen kaufen.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Beitrag(#1050613) Verfasst am: 24.07.2008, 22:09    Titel: Re: "... und Unicef ist unser Ablass" Antworten mit Zitat

rk72 hat folgendes geschrieben:
venicius hat folgendes geschrieben:

Die Globalisierung [ist u. A. Ursache deiner/meiner Verantwortung]. Die Tatsache, dass wir alle als Menschen auf demselben Planeten leben. Die "universalen Menschenrechte", die die Menschheit für die gesamte Spezies Mensch als gültig anerkennen (bis auf vereinzelte Ausnahmen - wie ich hoffe). Solidarität und die Umsetzung von "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" (oder was auch immer) erfordert eben mehr als nur 5,- Geldgeschenke per monatlicher Abbuchung. Aber vielleicht ist es damit bei dir ja nicht so weit her.


Also bist du für den deutschen Einsatz in Afghanistan?



Was hat dieser Einsatz mit den Menschenrechten zu tun?
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rk72
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Anmeldungsdatum: 09.04.2008
Beiträge: 2462

Beitrag(#1050624) Verfasst am: 24.07.2008, 22:24    Titel: Re: "... und Unicef ist unser Ablass" Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
rk72 hat folgendes geschrieben:
venicius hat folgendes geschrieben:

Die Globalisierung [ist u. A. Ursache deiner/meiner Verantwortung]. Die Tatsache, dass wir alle als Menschen auf demselben Planeten leben. Die "universalen Menschenrechte", die die Menschheit für die gesamte Spezies Mensch als gültig anerkennen (bis auf vereinzelte Ausnahmen - wie ich hoffe). Solidarität und die Umsetzung von "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" (oder was auch immer) erfordert eben mehr als nur 5,- Geldgeschenke per monatlicher Abbuchung. Aber vielleicht ist es damit bei dir ja nicht so weit her.


Also bist du für den deutschen Einsatz in Afghanistan?



Was hat dieser Einsatz mit den Menschenrechten zu tun?


Er bringt den Afghanen die Menschenrechte oder zumindest näher. Alleine schaffen sie es nicht. Dazu sind die Taliban immer noch zu mächtig und würden innerhalb einiger Monate die Macht wieder erlangen. Wer also A sagt (Die "universalen Menschenrechte", die die Menschheit für die gesamte Spezies Mensch als gültig anerkennen), muß auch B sagen, also auch dafür sein, daß die Rechte notfalls militärisch durchgesetzt werden. Einfach sagen, daß alle die Rechte haben, aber jeder diese bitte alleine für sich erkämpfen soll, geht nicht.
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Baldur
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Beitrag(#1050661) Verfasst am: 24.07.2008, 23:25    Titel: Re: "... und Unicef ist unser Ablass" Antworten mit Zitat

rk72 hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
rk72 hat folgendes geschrieben:
venicius hat folgendes geschrieben:

Die Globalisierung [ist u. A. Ursache deiner/meiner Verantwortung]. Die Tatsache, dass wir alle als Menschen auf demselben Planeten leben. Die "universalen Menschenrechte", die die Menschheit für die gesamte Spezies Mensch als gültig anerkennen (bis auf vereinzelte Ausnahmen - wie ich hoffe). Solidarität und die Umsetzung von "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" (oder was auch immer) erfordert eben mehr als nur 5,- Geldgeschenke per monatlicher Abbuchung. Aber vielleicht ist es damit bei dir ja nicht so weit her.


Also bist du für den deutschen Einsatz in Afghanistan?



Was hat dieser Einsatz mit den Menschenrechten zu tun?


Er bringt den Afghanen die Menschenrechte oder zumindest näher. Alleine schaffen sie es nicht. Dazu sind die Taliban immer noch zu mächtig und würden innerhalb einiger Monate die Macht wieder erlangen. Wer also A sagt (Die "universalen Menschenrechte", die die Menschheit für die gesamte Spezies Mensch als gültig anerkennen), muß auch B sagen, also auch dafür sein, daß die Rechte notfalls militärisch durchgesetzt werden. Einfach sagen, daß alle die Rechte haben, aber jeder diese bitte alleine für sich erkämpfen soll, geht nicht.


Bin ich mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob ich dafür oder dagegen bin.
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musikdusche
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Beitrag(#1050725) Verfasst am: 25.07.2008, 01:41    Titel: Re: "... und Unicef ist unser Ablass" Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:
[...] Sicherlich gibt es viel, die das besser hinbekommen als ich und auch solche, die sich mehr Mühe geben. Aber zumindest bin ich mir bewusst, dass ich mehr tun müsste.

[...]Nur macht es einem unsere Gesellschaft viel zu einfach, sich überhaupt nicht mit den Schwächen und ethisch kaum vertretbaren Erscheinungen unserer Lebensweise auseinanderzusetzen, sonder dies schlicht auszublenden. Die diversen Hilfsorganisationen sind dabei nur ein Aspekt. Wobei ich diesen keinesfalls unterstelle, dass sie nicht die besten Absichten hätten und nicht hervorragende Arbeit leisteten.


Ich habe diesen Thread eröffnet, weil ich gerade soetwas wie ein Sinneswandel in dieser Sache durchlebe. Vorher habe ich tendenziell eher so wie du gedacht, venicius. Mittlerweile finde ich diese Einstellung jedoch falsch.

Aus meiner Perspektive sind folgende Ansichten fragwürdig:
1. "Aber zumindest bin ich mir bewusst, dass ich mehr tun müsste" - Das klingt in etwa so, als ob es schon eine Tugend sei, sich schuldig und unzulänglich zu fühlen. Ein schlechtes Gewissen hilft zunächst niemandem. Und für mich persönlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass es schädlich ist und mich ausbremst.
2. Du wirfst unserer Gesellschaft vor, sich nicht genügend mit den Folgen unserer Lebensweise auseinanderzusetzen. Wenn ich mich persönlich betrachte, so kann ich nur sehr begrenzt die Folgen meiner Lebensweise abschätzen, denn für eine befriedigende Betrachtung müsste ich das Fachwissen von Medizinern, Ökonomen, Biologen, Chemikern, Psychologen etc. gleichzeitig haben. Da kann ich doch besser das KnowHow einer Organisation unterstützen, die die (hoffentlich) richtigen Prozesse anstößt, statt darüber zu lamentieren, dass unsere Gesellschaft nicht genügend über ihre Lebensweise reflektiert. Das wird sie nie. Weil es utopisch ist.

Dessen ungeachtet kann ich natürlich innerhalb meines Horizontes ein toller Kerl sein und Omas über die Straße helfen. Dazu muss ich weder Ökonom noch Mediziner sein. Das Menschsein reicht aus.
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beachbernie
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Beitrag(#1050737) Verfasst am: 25.07.2008, 04:01    Titel: Re: "... und Unicef ist unser Ablass" Antworten mit Zitat

rk72 hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
rk72 hat folgendes geschrieben:
venicius hat folgendes geschrieben:

Die Globalisierung [ist u. A. Ursache deiner/meiner Verantwortung]. Die Tatsache, dass wir alle als Menschen auf demselben Planeten leben. Die "universalen Menschenrechte", die die Menschheit für die gesamte Spezies Mensch als gültig anerkennen (bis auf vereinzelte Ausnahmen - wie ich hoffe). Solidarität und die Umsetzung von "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" (oder was auch immer) erfordert eben mehr als nur 5,- Geldgeschenke per monatlicher Abbuchung. Aber vielleicht ist es damit bei dir ja nicht so weit her.


Also bist du für den deutschen Einsatz in Afghanistan?



Was hat dieser Einsatz mit den Menschenrechten zu tun?


Er bringt den Afghanen die Menschenrechte oder zumindest näher. Alleine schaffen sie es nicht. Dazu sind die Taliban immer noch zu mächtig und würden innerhalb einiger Monate die Macht wieder erlangen. Wer also A sagt (Die "universalen Menschenrechte", die die Menschheit für die gesamte Spezies Mensch als gültig anerkennen), muß auch B sagen, also auch dafür sein, daß die Rechte notfalls militärisch durchgesetzt werden. Einfach sagen, daß alle die Rechte haben, aber jeder diese bitte alleine für sich erkämpfen soll, geht nicht.



Sind eigentlich alle Christen so leichtglaeubig? Sehr glücklich
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rk72
gesperrt



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Beitrag(#1050741) Verfasst am: 25.07.2008, 04:54    Titel: Re: "... und Unicef ist unser Ablass" Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Sind eigentlich alle Christen so leichtglaeubig? Sehr glücklich


Keine Ahnung, aber ein Tipp beachbernie: man beweist seine Kenntnis der Politik nicht, in dem man einfach nur das Gegenteil von dem glaubt was die Politiker sagen. Das wäre doch zu einfach.

Ausnahmsweise stimmt das doch mit der Demokratie in Afghanistan. 1990 haben die USA Afghanistan sich selbst überlassen, nachdem sie für den Kampf gegen die Russen Milliarden in das Land investiert haben, bzw. in die Waffen der Mudschaddin. Weil sie das gemacht haben und das Land nach dem Rückzug der Russen nicht stabilisiert haben, haben die Taliban die Macht im Land übernommen. Was folgte war teuer für die Amis.

Natürlich ist es billiger einen Gegner zu besiegen und sich dann selbst überlassen, aber das ist kurzsichtig.

Der Sinn ist der das Land zu stabilisieren und die Demokratie ist die einfachste Möglichkeit auf die Dauer. Und komm mir nicht mit dem amerikanischen Militärindustrie die nur Geld verdienen möchte oder der Ölpipeline durch Afghanistan. Das ist Unsinn.
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Rasul
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Beitrag(#1050742) Verfasst am: 25.07.2008, 05:17    Titel: Antworten mit Zitat

Stabilisieren, Ja! Aber ich werde es wohl nie verstehen, warum gerade die Demokratie die geeignetste Regierungsform in solch einem Land sein soll.

[edit] ist schon spät
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rk72
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Beitrag(#1050743) Verfasst am: 25.07.2008, 05:33    Titel: Antworten mit Zitat

Was hättest du lieber? Kommunismus oder Monarchie?
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